Freitag, 30. Januar 2015



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Mohammed El Baradei liest dem Westen die Leviten
30.1.2015. Der ägyptische Friedensnobelpreisträger und ehemalige Chef der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Mohammed El Baradei hat den Westen scharf angegriffen und ihm vorgeworfen, er wäre für die musimische Gewalt selbst verantwortlich, denn die „Muslime fühlen sich vom Westen wie Dreck behandelt“ und man brauche sich nicht wundern, wenn diese „Menschen keine Dalai Lamas werden, sondern Selbstmordattentäter“.
Er zeigte auch richtig den Zusammenhang auf zwischen dem Erstarken des islamischen Terrors und dessen Förderung durch die USA aus machtpolitischen Gründen beginnend beim Afganistan der 80iger bis hin zur (anfänglichen) US-Unterstützung von ISIS (IS) in Syrien und Irak über die Verbündeten Saudi-Arabien und Katar.



Ukraine: Auf Regierungsseite sind höchstwahrscheinlich US-Söldner im Einsatz
30.1.2015. Einem russischen TV-Team gelang es offensichtlich, unbeabsichtigt den Einsatz von US-amerikanischen Söldnern aufzudecken, welche auf Seiten des Poroschenko-Regimes gegen die ost-ukrainischen Separatisten kämpfen. Eine Reporterin, die die Aufräumarbeiten nach dem Raketenbeschuss in Mariupol drehte, welches unter der Kontrolle der Regierung steht, begrüßte ein Uniformierter, der ihr durchs Bild lief, mit den Worten »Out of my face, please« (Film nicht mein Gesicht, bitte) in amerikanischem Englisch.


Mittwoch, 28. Januar 2015



LIBYEN: Ein Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2014


2014 war in jeder Hinsicht ein Jahr unterschiedlichster Ereignisse. Es kam in Libyen zu Gewaltausbrüchen und Menschenrechtsverletzungen und die politische Krise verschärfte sich. Zum Jahresende wurden die Vorgänge zunehmend komplizierter und das Land versank mehr und mehr in einem entsetzlichen Bürgerkrieg.

Es folgt eine (nicht vollständige) Auflistung wichtiger Ereignisse des vergangenen Jahres:

Januar
01.: Die Oberste Wahlkommission Libyens bestimmt einen Tag in der zweiten Februarhälfte als den Tag, an dem die Mitglieder des „Libya Committee“ gewählt werden sollen, um einen Verfassungsentwurfs zu erstellen.

11.: Der stellvertretende Industrieminister Libyens, Hassan Aldroaa, wird ermordet.

20.: Die libyschen Behörden geben die Entführung von Wu Han Seo, Mitglied der südkoreanischen Handelsmission, in Tripolis durch Bewaffnete bekannt.

21.: Die Partei für Gerechtigkeit und Aufbau (zweitgrößte Partei in Libyen) kündigt den Rücktritt von fünf Ministern der Regierung von Premierminister Ali Zeidan an, darunter befindet sich auch der für Erdöl zuständige Minister.

Februar
08.:  Der ehemalige Kanzler und libysche Generalbevollmächtigte Abdul Aziz Alhsada wird ermordet.

09.: Mehrere Explosionen in Bengasi verursachen beträchtlichen Sachschaden.

21.: Elf Personen – darunter das Regierungsmitglied Daoudi Muftah – werden bei einem Flugzeugabsturz im Verlauf einer militärischen Befreiungsaktion in Südtunesien getötet.

März
01.: Der Kommandant der Sicherheitskräfte in der libyschen Stadt Syrte, Makhlouf Ferjany, wird von Unbekannten erschossen.

03.: Demonstranten stürmen das Hauptquartier des General National Congress (Parlament). Zwei Parlamentsmitglieder werden durch Schüsse verletzt.

06.: Der Niger liefert Saadi Gaddafi an Libyen aus.

07.: Durch eine Explosion vor dem Hotel Tibesti in Bengasi wird eine Person verletzt.

08.: Ein Öltanker unter der Flagge von Nordkorea legt im Hafen von Sidra an.

11.: Der General National Congress entlässt die Regierung Zeidan und enthebt den Verteidigungsminister seiner Pflichten.

12.: Der libysche Verteidigungsminister Abdullah al-Thani wird als parlamentarischer Interimspräsident vereidigt. Er soll dieses Amt nach dem Rücktritt von Premierministers Ali Zeidan, dem das libysche Parlament das Misstrauen ausgesprochen hat, bis zur Wahl eines neuen Ministerpräsidenten ausüben.

23.: Ankunft des Öltankers „Morning Glory“ im Marinestützpunkt von Tripolis mit anschließendem Empfang durch die libyschen Bevollmächtigten der US-Marine.

April
06.: Arbeiter des öffentlichen und privaten Bereichs (inklusive des Ölsektors) protestieren mit einem Streik gegen die sich ständig verschlechternde Sicherheitslage in Bengasi.

06.: Die libysche Regierung einigt sich mit einigen bewaffneten Gruppen die Häfen und Zueitina Aharikh (Ölterminal) wieder zu eröffnen und einen geregelten Ablauf sicherzustellenn.

13.: Der libysche Interimspremierminister Abdullah al-Thani entschuldigt sich vor dem General National Congress (Parlament) wegen seines Rücktritts und seiner Bitte um eine neue Regierungsbildung. Am Vortag wurde auf ihn ein Anschlag verübt.

Mai
04.: Der libysche Geschäftsmann Ahmed Maiteeq wird als Premierminister vereidigt und zur Regierungsbildung beauftragt.

08.: Der Leiter des Geheimdienstes in der östlichen Provinz, Oberst Ibrahim al-Sanusi, wird in Bengasi ermordet.

13.: Bewaffnete lassen den vor mehreren Wochen gekidnappten jordanischen Botschafter in Libyen, Fawaz Eitan, wieder frei.

17.: Kämpfe zwischen bewaffneten ilamistischen Gruppen und der Armee nehmen zu. Die Zahl der Opfer steigt auf 43 Tote und dutzende Verletzte. Generalmajor Khalifa Haftar befindet sich in Bengasi.

18.: Die abtrünnigen Kräfte von Generalmajor  Khalifa Haftar stürmen das Gebäude des libyschen Nationalkongresses (Parlament) in Tripolis, erklären ihn für aufgelöst und setzen das Mandat des verfassunggebenden Komitees außer Kraft, um selbst die Legislative und die ausführenden Ämter zu übernehmen.

26.: Der Zeitungsverleger Hippopotamus Bouzid Muftah wird in Bengasi ermordet.

Juni
02.: Bei Zusammenstößen zwischen der libyschen Armee und der miltanten Gruppe Ansar al-Sharia werden in Bengasi 16 Personen getötet.

03.: Die neue libysche Regierung, geführt von Ahmed Maiteeq, besteht darauf, ihre Arbeit fortzusetzen, trotz der Weigerung des früheren Premierministers Abdullah al-Thani die Macht zu übergeben.

09.: Das libysche Verfassungsgericht erklärt die Regierung von Ahmed Maiteeq als nicht rechtmäßig.

25.: Die Rechtsanwältin Salwa Bughaighis wird in Bengasi ermordet.

Juli
17.: Eda ermordet den National-Kongress-General Fariha Berkaoui in Derna.

20.: General Suleiman Zubi, Mitglied des National Congress, wird in Tripolis entführt. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

26.: Das US-State Department verkündet die Schließung seiner Botschaft in Libyen und evakuiert alle Botschaftsangehörigen aufgrund der sich verschlechternden Sicherheitslage in der Hauptstadt Tripolis.

28.: Nahe des Flughafens der Hauptstadt Tripolis brennen große Öltanks. Die Regierung warnt vor einer Umweltkatastrophe.

29.: Der frühere stellvertretende Premierminister Mustafa Abuhakor wird entführt.

August
02.: Großbritannien schließt wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage vorläufig seine Botschaft in Tripolis. Die Vereinten Nationen ziehen ihr Personal aus Libyen ab.

03.: Bei Kämpfen zwischen bewaffneten Milizen um die Kontrolle des Flughafens von Tripolis werden dutzende Kämpfer und Zivilisten getötet.

12.: Der Sicherheitschef von Tripolis Mohamed Souissi wird erschossen.

13.: Das libysche Parlament tagt in Tobruk. Da sich die Sicherheitslage in Tripolis und Bengasi immer mehr verschlechtert, ruft die internationale Gemeinschaft zum Schutz der Zivilisten nach einer Intervention.

26.: Ehemalige Mitglieder des General National Congress (Parlament) erklären auf einer außerordentlichen Sitzung den gewählten Präsidenten Omar Sensuous zur „Regierung der nationalen Rettung“.

29.: Die libysche Übergangsregierung, geführt von Premierminister Abdullah al-Thani, reicht ihren Rücktritt ein als Auftakt für die Bildung eines neuen Parlaments, das alle Bevölkerungsteile repräsentieren soll.

September
01.: Bewaffneten Milizen gelingt es, die Mehrzahl der Ministerien in Tripolis zu kontrollieren.

22.: Das libysche Parlament stimmt der Bildung einer neuer Regierung mit dreizehn Ministern unter der Führung von Abdullah al-Thani zu.

23.: Die Vereinten Nationen und die Europäische Union rufen zu einer sofortigen Feuereinstellung und den Beginn eines nationalen Dialogs auf.

28.: Abdullah al-Thani wird in Tobruk als Premierminister vereidigt.

Oktober
11.: Während eines unangekündigten Besuchs in Tripolis fordert der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, die Beendigung der Feindseligkeiten in Libyen.

12.: Bei neuerlichen Kämpfen zwischen rivalisierenden Milizen kommen im Norden Libyens 23 Menschen ums Leben und 43 werden verwundet.

18: Als Regierungstruppen den Flughafen von Bengasi angreifen, um ihn von bewaffneten Gruppen zurückzuerobern, sterben dutzende Menschen.

22.: Der international anerkannte Premierminister Abdullah al-Thani befiehlt seinen Truppen den Marsch auf Tripolis, um es aus der Hand bewaffneter Gruppen zu befreien.

31.: Nach blutigen Zusammenstößen, bei denen es zu dutzenden Todesopfern kommt, erklärt die „libysche Armee“, die Kontrolle über vier Kasernen in Bengasi erlangt zu haben.

November
04.: Die libyschen Behörden schließen aufgrund der Kämpfe in der Region zwischen der Armee und islamistischen Milizen den Hafen von Bengasi.

06.: Die Verfassungskammer des Obersten Gerichtshofs fordert, dass dem Aufruf nachgekommen wird,  die von der Nationalen Jahreskonferenz eingebrachten Anträge (Februar-Komitee) als unrechtmäßig anzusehen. Es stuft auch einen anderen Antrag, der sich auf das Gesetz zur Parlamentswahl und der Rechtmäßigkeit des Tagens des Parlements in Tobruk bezieht, als unangemessen ein.

08.: Libysche Demonstranten stoppen den Ölexport im Hafen von Aharikh im Osten Libyens.

08.: Zwei ukrainische Ärzte, die im September letzten Jahres in Bengasi entführt wurden, werden freigelassen.

11.: Drei Militante werden in der Stadt Derna im Osten Libyens getötet.

20.: Das Appellationsgericht in Tripolis verhängt als Strafe gegen einen libyschen Journalisten und Herausgeber der Zeitung „The Nation“ eine Strafe von fünf Jahren Gefängnis. Zusätzlich verhängt das Gericht eine Strafe in Höhe von 250.000 libyschen Dinar und die Aberkennung aller Zivilrechte.

20.: Der UN-Sicherheitsrat setzt die Milizengruppe Ansar al-Sharia in Libyen auf die Liste der terroristischen Organisationen, was die Verhängung von UN-Sanktionen beinhaltet.

25.: Der Mitiga-Flughafen nahe Tripolis wird nach Luftangrifen der Pro-Brigade-Truppe Khalifa Haftars geschlossen.

29.: Der pensionierte Generalmajor Khalifa Haftar verspricht, innerhalb von drei Monaten die Kontrolle über Bengasi und die Hauptstadt Tripolis zu erlangen.

Dezember
02.: Bei einem Flächenbombardement einer Küstenstadt im Westen Libyens werden sechs Personen getötet.

10.: Der Internationale Strafgerichtshof verweist Libyen wegen der Weigerung, Saif al-Islam Gaddafi an den Internationalen Gerichtshof zu übergeben, an den Sicherheitsrat.

12.: Es kommt zu vermehrten Zusammenstößen in Bengasi und im Westen des Landes.

14.: Gegenüber dem Ministerpräsidenten Abdullah al-Thani loyale Regierungskräfte wehren im Osten Libyens einen Angriff auf Erdölanlagen ab.

24.: Ein erster Verfassungsentwurf für Libyen (Kommission 60) wird veröffentlicht.

28.: Misrata erleidet zwei Luftschläge, ausgeführt von den Luftstreitkräften, die loyal zur libyschen Übergangsregierung stehen. Sie wurden vom libyschen Parlament (Tobruk) und von den Kräften der Bewegung „Dignity“ (Würde) angeordnet.

30.:  Bombanschlag auf den Sitz des libyschen Parlaments in Tobruk.

(nach Mohamed al-Fatah)



Angelika Gutsche, 23.1.2015








Montag, 26. Januar 2015



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Marine Le Pen: Zerstörung Libyens durch NATO ist eine der Ursachen für den Terroranschlag auf „Charlie Hebdo“
26.1.2015. Die populäre französische Nationalistin und Vorsitzende des Front National (FN), Marine Le Pen, hat mehrere Gründe für das Attentat auf die Redaktion der französischen „Satire“-Zeitung „Charlie Hebdo“ aufgeführt. Als eine der Ursachen nannte Le Pen den französischen Angriff auf Libyen, der einen befreundeten, stabilen Staat zerstört hat, in dem sich jetzt der Islamismus ausbreitet und die Unterstützung von Paris für „Terrorfinanziers“ wie Katar.



Jemen: Huthi-Rebellen besetzen Präsidentenpalast, Staatschef Hadi auf der Flucht
23.1.2015. Die schiitischen Rebellen des Huthi-Clans, der bis vor der republikanischen Revolution 1962 den Nordjemen beherrschte und deren Bewegung unter dem Namen „Ansar Allah“ (oder auch „Ansarullah“) firmiert, haben nicht nur weite Teile der Hauptstadt eingenommen, sondern nun auch die Residenz des Staatspräsidenten Abed Rabbo Mansour Hadi, der sich aber an einem anderen Ort befindet. Der Premierminister des Landes konnte von den Huthis hingegen festgesetzt werden, doch geht es den Rebellen weniger um eine Machtübernahme als um die Erfüllung von Versprechen, welche die Regierung den Huthis gemacht hatte, aber niemals einhielt.




Kongo: Historischer Oppositionsführer ruft zum Sturz der Regierung auf
23.1.2015. Der sozialdemokratische Oppositionsführer und frühere Premierminister Etienne Tshisekedi von der Union für Demokratie und Sozialen Fortschritt (UDPS), die er seit über 20 Jahren führt, hat aus Belgien, wo er sich zur medizinischen Behandlung aufhält, die Kongolesen am Dienstagabend dazu aufgerufen, „mit allen Mitteln dieses an seinem Ende angelangte Regime zum Rücktritt zu zwingen“. Seit enigen Tagen gibt es in der Demokratischen Republik Kongo gewalttätige Proteste gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Joseph Kabila – bzw. gegen die Durchführung einer Volkszählung vor der nächsten Wahl, die damit im schwer zugänglichen Kongo auf Jahre hinaus verzögert würde.
Die Regierung Kabila gehörte 2011 zu den wenigen afrikanischen Regierungen, die auch nach dem Fall von Tripolis im August zunächst das neue, von den „NATO-Rebellen“ gebildete libysche Regime nicht anerkannten, sondern nach wie vor die Ghaddafi-Regierung. Dies geschah offensichtlich auf Initiative der linken, antiimperialistischen Partei der Vereinigten Lumumbisten (PALU), die zu Kabilas Koalition gehörte und damals den Premierminister stellte.

Dienstag, 20. Januar 2015



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Jetzt reichts: Déby ruft Afrika zur Koalition gegen Boko Haram und schickt Truppen nach Kamerun
20.1.2015. Der tschadische Staatspräsident Idriss Déby, im vor-politischen Leben tollkühner Kampfpilot und eiskalter Militärstratege, hat genug vom Terror der islamistischen Gewalt-Sekte Boko Haram, die von Nigeria aus nun zunehmend die Nachbarländer destabilisiert und schickte 1.000 Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen nach Kamerun, daß in den letzten Wochen immer stärker von Boko-Angriffen wurde. "Ich rufe alle Länder Afrikas auf, mit uns zu kommen und eine große Koalition gegen Boko Haram zu bilden,“ verkündete Déby, der auch ein künftiges Eingreifen in Nigeria nicht ausschloß, da das dortige Militär zwar gut gerüstet, aber offenbar völlig unfähig ist, gegen die Terrorsekte vorzugehen.


Libyen: UNO vermittelt Dialog – Erfolg fragwürdig

20.1.2015. Die UNO hat nach eigenen Angaben einen Kompromiß in Libyen zwischen „politischen Parteien und Akteuren der Zivilgesellschaft“ vermittelt, doch alle diese Gruppierungen haben kaum politischen und militärischen Einfluß und unterstützen die international anerkannte „Regierung“ von Abdullah al-Thinni, die nur noch einen Bruchteil des Landes kontrolliert. Dennoch gibt es Hinweise darauf, daß sich nun auch der zweite große militärische Akteur auf der libyschen Kriegsbühne an Gesprächen beteiligen möchte: die Fajir-Allianz, welche die Hauptstadt kontrolliert und eine islamistische Gegenregierung unterstützt.

Montag, 19. Januar 2015



 DIE GUTE NACHRICHT: MOUSSA IBRAHIM LEBT +++ DER GRÜNE WIDERSTAND GEHT WEITER....

Angelika Gutsche
15.01.2015 |

"Was die NATO verschweigt"

LIBYEN. Rede von Mousaa Ibrahim am 12. Januar in London 

 
Wie Linda Housman in der englischsprachigen Pravda-Ausgabe vom 14.1. berichtet (http://english.pravda.ru/world/africa/14-01-2015/129514-moussa_ibrahim-0/),  hielt Dr. Mousaa Ibrahim am 12. Januar in London  in den Gremienräumen des Parlaments (Westminster) seit dem sogenannten Fall von Tripolis via Internet seine erste Rede vor einer internationalen Presse. Dr. Ibrahim war im Jahre 2011 zur Zeit der NATO-Aggression gegen Libyen Hauptpressesprecher der libyschen Jamahirija-Regierung und wird immer noch von den NATO-Mächten gesucht.
 Dr. Ibrahim richtete zunächst einen politischen und moralischen Appell an die Köpfe und  Herzen der Zuhörer. Er spreche auch im Namen der Libyschen Nationalen Volksbewegung (Libyan Popular National Movement), die sich Anfang 2012 als der politische Zweig der Jamahirija gegründet habe und von der Mehrheit der Libyer unterstützt werde (http://lizzie-phelan.blogspot.de/2012/02/breaking-news-founding-declaration-of.html). „Wir sind Grüne Libyer, wir unterstützen unseren Bruder und Führer Muammar Gaddafi and wir haben eine friedliche Initiative begonnen, um unser Land von Al-Kaida-Gruppen und NATO zurückzuerobern.“

 Weiter führte Dr. Ibrahim aus, dass die Berichterstattung des Kriegs gegen Libyen eine einzige Lügen-Kampagne der Medien gewesen sei. So sei während des ganzen Konflikts die rassistische Lüge von schwarzafrikanischen Söldnern verbreitet worden, um die Jamahirija zu dämonisieren. Tatsächlich wurde während des achtmonatigen Krieges kein einziger afrikanischer Soldat gefangen genommen. Stattdessen ließen sich sogenannte NATO-„Rebellen“ mit dunkelhäutigen Libyern abbilden, die dazu gezwungen wurden, die grüne Flagge der libyschen Jamahirija zu essen.
 Eine weitere Medienlüge sei die Behauptung gewesen, 10.000 friedliche Demonstranten wären von Gaddafi-Kräften getötet worden. Auf dieser Lüge basierten die UNSC-Resolutionen 1970 und 1973 und ebenso die heuchlerische Aussage von US-Präsident Obama, dass, hätte man nur einen Tag länger gewartet, in Bengasi ein Massaker verübt worden wäre, das die ganze Region betroffen und das Gewissen der ganzen Welt belastet hätte. Später musste jedoch sogar Mustafa Abdul Jalil (ehemaliger Vorsitzender des Nationalen Transitional Council der NATO-„Rebellen“) zugeben, dass vor der NATO-Intervention nur acht Protestierer den Tod fanden und nicht wie behauptet 10.000.
 Der Westen wurde um die Einsetzung einer Wahrheitsfindungskommission gebeten, um die von den Medien verbreiteten falschen Behauptungen zu prüfen. Während genug Geld da gewesen sei, um diesen Krieg gegen Libyen zu führen, hätte das Geld für eine Wahrheitsfindungskommission nicht gereicht.
 Libyen sei das wichtigste Mitglied der Afrikanischen Union und die treibende Kraft für die arabische Einheit gewesen. Der Westen hätte gewusst, dass Gaddafi niemals in seinen Anstrengungen nachgelassen hätte, Afrika und die arabische Welt zu vereinen. So habe zum Beispiel Frankreich Libyen gebeten, das Projekt einer einheitlichen afrikanischen Währung wegen seiner „destabilisierenden“ Wirkung zu stoppen.
 Im Moment sei es das angestrebte Ziel des Westens, Libyen in drei Teile aufzuspalten, um diese dann sowohl in geografischer als auch politischer Hinsicht schwache Region einer totalen Kontrolle unterwerfen zu können.

 Kurz ging Dr. Ibrahim auf die Anschläge der letzten Woche in Frankreich ein. So würden arabischsprachige Medienberichte davon ausgehen, dass die Pariser Terroristen, die letzten Sommer von Syrien nach Frankreich zurückgekommen sind, auch in Libyen gewesen und dort ausgebildet worden seien. Dies könne durchaus zutreffen, denn viele ausländische Kämpfer seien Mitte 2012 von Libyen nach Syrien gereist.
 Dr. Ibrahim beendete seine Rede mit dem Hinweis, dass derzeit zwei Millionen Libyer – das heißt ein Drittel der Bevölkerung – im Exil lebten, oft unter erbärmlichen Bedingungen. „Aber wir wollen nicht nur klagen, denn wir haben die Möglichkeit, diese Krise im Rahmen eines nationalen Dialogs, an dem alle Libyer beteiligt werden, zu lösen. Ich kann nicht versprechen, dass dies reibungslos verläuft. Aber ich glaube, dass das Grüne Libyen die Oberhand gewinnen wird.“

 (https://www.facebook.com/events/1523875777897346/)
 Veranstalter war der  Journalist und politische Analyst Hafsa Kara-Mustapha. Weitere Teilnehmer waren Dr. Mabruk Derbash, Professor an der Universität von Tripolis und politischer Kommentator. Er gab an, in vielerlei Hinsicht gegen Gaddafi gewesen zu sein, sich nun aber die durch die Jamahirij verursachten Probleme zurückwünsche, die man angesichts dessen, was aus Libyen geworden ist, gar nicht mehr als Probleme bezeichnen könne. Ein weiterer Sprecher war Sukant Chandan, Koordinator der Trikontinentalen Antiimperialistischen Plattform und politischer Analyst, der 2011 während der NATO-Aggression dreimal aus Libyen berichtet hatte.
 Anmerkung: Im Oktober 2012 widersprach Dr. Ibrahim Berichten aus dem Pressebüro des libyschen Premierministers über seine Gefangennahme. Er befände sich nicht einmal im Land. Diese Berichte seien nur der Versuch, von den Verbrechen des Regimes in Bani Walid abzulenken. Libyens stellvertrentender Premierminister Mustafa Abushagur entschuldigte sich anschließend auf Twitter für die Berichterstattung über die angebliche Gefangennahme.
Dr. Ibrahims jüngerer Bruder wurde im Alter von 25 Jahren durch einem britischen Apache-Gunship in Zawija getötet.



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Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Deutsche Waffenindustrie spendet 100.000 Euro an die GRÜNEN
19.1.2015. Von wegen“pazifistisch“: Die Partei „Bündnis´90/ DIE GRÜNEN“ hat eine Spende über 100.000,- Euro vom Südwestmetallverband, dem vor allem Rüstungsfirmen wie Heckler & Koch (Handfeuerwaffen), Diehl Defence (u.a. Lenkflugkörper) und MTU (Bau von Militärtriebwerken) angehören, erhalten. Alle großen Parteien, mit Ausnahme der LINKEN, sind vom Verband mit Spenden bedacht wurden, darunter 80.000,- Euro für die FDP und 300.000,- für die CSU, was zeigt, wie sich die Rüstungslobby Einfluß in der Politik erkauft und dann so die gut geschmierten Parteien dann für NATO-Kriege und Bundeswehr-Auslandseinsätze stimmen.




Libyen: Ghaddafis Regierungssprecher Moussa Ibrahim hielt öffentliche Rede in London
19.1.2015. Der frühere libysche Regierungssprecher Dr. Moussa Ibrahim, bei Freund und Feind dafür geschätzt, daß er im NATO-Krieg gegen sein Land 2011 die Dinge relativ objektiv darstellte, hat in London eine öffentliche Rede per Videoschaltung gehalten, da er nach wie vor von den NATO-Verbrechern und deren Marionetten in Libyen gesucht wird.
Ibrahim, der auch im Namen der grünen Libyschen Nationalen Volksbewegung (LPNM) sprach, erklärte u.a. daß nicht, wie von den westlichen Medien behauptet wurde, 10.000 „Zivilisten“ bei  Anti-Regierungsprotesten getötet wurden, sondern (wie aufgeklärten Leuten bereits länger bekannt) nur acht (!!!) Personen, an deren Tod sich aber dann der gewaltsame Protest entzündete, was mittlerweile auch damalige Anführer der „Rebellion“, Mustapha Abdel Jalil, zugegeben habe.


Freitag, 16. Januar 2015



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


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Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Kroatien: NATO-Marionette wird Präsidentin!
16.1.2015. Mit der konservativen Kolinda Grabar-Kitarovic siegte in der Stichwahl knapp eine überzeugte Transatlantikerin und frühere NATO-„Diplomatin“ mit besten privaten Kontakten zu zwielichtigen mutmaßlichen US-Kriegsverbrechern wie Hillary Clinton oder Barack Obama über den sozialdemokratischen Staatspräsidenten Ivo Josipovic. Besonders dumm: Ausgerechnet die Entscheidung des Drittplazierten, des NATO-Gegners und Sozialaktivisten Ivan Sincic, seine Anhänger zur Wahlenthaltung in der Stichwahl aufzurufen, bescherte Grabar-Kitarovic die fehlenden Prozente.




Tschad: Déby sagt Kamerun Unterstützung im Kampf gegen Boko Haram zu
16.1.2015. Nachdem sich Kamerun wacker gegen einen Vorstoß der islamistischen Terrorsekte Boko Haram, die weite Teile Nigerias kontrolliert, zur Wehr gesetzt hat und 143 der Angreifer getötet hat, versprach der Präsident des benachbarten Tschad, Idriss Déby, Kamerun militärisch beizustehen im Kampf gegen die Terroristen. An Europa und die „Internationale Gemeinschaft“ gerichtet, forderte Déby, der die tschadische Armee zu einer der schlagkräftigsten der Sahelzone aufgerüstet hat, eine klare Unterstützung Kameruns und der Nachbarländer Nigerias beim Eindämmen des islamistischen Terrors, dem das mächtige Nigeria selbst schon lange nicht mehr Herr wird.







Libyen: „Regierungsarmee“ schießt Kampfjet des Islamistenbündnisses ab
16.1.2015. Mit einem Kampfjet und einem Hubschrauber haben die islamisitischen Milizen des Fajir-Bündnisses, das von Truppen aus Misrata dominiert wird, vor einigen Tagen einen Angriff auf Öltanks nahe Al-Sidra geflogen. Es ist den schwachen Streitkräften der Regierung von „Premier“ Abdullah al-Thinni gelungen, den Kampfjet abzuschießen, zumal sich ihnen die Verbände des säkularen, US-freundlichen Warlords Khalifa al-Hiftar angeschlossen haben, die ebenfalls über Kampfjets verfügen.






Zum Rücktritt Giorgio Napoitano: Italiens diabolischer Greis tritt ab
16.1.2015. Der US-amerikanische Kriegsverbrecher Henry Kissinger nannte ihn einstmals „seinen liebsten Kommunisten“ und dies erklärt sich durchaus mit den politischen Wandlungen, die Italiens 89-jähriger Präsident Giorgio Napolitano im Laufe der Jahrzehnte durchgemacht hatte: vom Mitglied der mächtigen Italienischen Kommunistischen Partei (IKP) zum „Eurokommunisten“ und Partner der Christdemokraten und Totengräber der IKP entwickelte er sich zu einem Neoliberalen, der treu als Staatsoberhaupt (seit 2006) die Vorgaben und Sparmaßnahmen der „Trojka“ umsetzte und soziale wie demokratische Rechte abzubauen half. Auch sei daran erinnert, daß es der „linke“ Napolitano war, der 2011 den von Skandalen angeschlagenen, rechten italienischen Premier Silvio Berlusconi dazu nötigte, den Freundschafts- und Nichtangriffspakt mit Libyen aufzukündigen und sich am NATO-Überfall auf das wehrlose Land zu beteiligen, obwohl Berlusconi instinktiv dagegen war.

Montag, 12. Januar 2015



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Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Kongo: Witwe des Nationalhelden Lumumba gestorben
12.1.2015. Wie uns erst jetzt bekannt wurde, starb Pauline Opango Lumumba, Witwe des 1961 ermordeten Nationalhelden und ersten Premierministers der Demokratischen Republik Kongo, Ende Dezember des letzten Jahres im Alter von 78 Jahren. Ihr Mann Patrice-Emery Lumumba, der mit seiner Kongolesischen Nationalbewegung (MNC) das Land in die Unabhängigkeit führte und eine strikt antikoloniale Politik vertrat, wurde nach nur wenigen Monaten im Amt auf Betreiben der belgischen und US-amerikanischen Geheimdienste sowie des Militärchefs und späteren Diktators Mobutu Sese Seko durch die Schergen Moise Tschombés, des separatistischen Machthabers der Kupferprovinz Katanga, brutal gefoltert und ermordet.



Niger: Prozess wegen Babyhandels hat gegen Ex-Premier begonnen
12.1.2015. In Niger hat ein Prozess gegen den relativ angesehenen, als integer geltenden Ex-Premier und Ex-Parlamentschef Hama Amadou begonnen, bei dem ihm Verstrickung in einen Babyhandel im Nachbarland Nigeria vorgeworfen wird. Der pan-afrikanisch orientierte Amadou, der sich nach Frankreich geflüchtet hat, spricht von einem politisch motivierten Prozeß – war er doch erst kurz vor der Anklage ins Lager der Opposition gewechselt und galt als als einziger ernstzunehmender Konkurrent des amtierenden „sozialistischen“ Staatschef Mahamadou Issoufou bei den kommenden Präsidentschaftswahlen.













Aserbaidschan: Regierung schließt US-Propagandasender
12.1.2015. Die Behörden der eigentlich US-freundlichen Kaukasusrepublik Aserbaidschan haben den US-amerikanischen Propagandasender „Radio Free Europe“ geschlossen, da dieser vom Ausland, sprich vom US-Parlament in Washington finaziert wird, was gegen das Gesetz verstößt. Außerdem dürfte der Regierung in Baku auch der Sender selbst langsam unheimlich geworden sein, denn schließlich benutzen ihn die USA zur Desinformation der Bevölkerung und rufen u.a. über derartige Sender zu Umstürzen in anderen Staaten auf.

Freitag, 9. Januar 2015



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Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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„Demokratie“ in der Elfenbeinküste: Ex-Präsident Gbagbo darf nicht kandidieren!
9.1.2015. Der 2011 durch Frankreich, UNO und pro-französische Rebellen gestürzte Präsident (2000-11) der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, darf zur nächsten Wahl nicht für die Präsidentschaft seines Landes kandidieren, da die stark politisch beeinflußte Justiz seinen Antrag auf eine Kandidatur abgelehnt hatte. Derzeit sitzt Gbagbo, der sich als Staatschef weigerte nach der Pfeife Frankreichs zu tanzen, in einer Zelle im Den Haag, wo ihm vor dem sogenannte „Internationalen Strafgerichtsfhof“ (IStGH), der aber kein unabhängiges Gericht ist, sondern lediglich ein Scheingericht, mit dem der Westen unliebsame Politiker aus aller Welt verfolgen läßt, der Prozeß gemacht wird.



Libyen: 129 ehemalige Ghaddafi-Offiziere wieder in Armee aufgenommen
9.1.2015. Die schwache, aber international anerkannte Regierung von „Premierminister“ Abdullah al-Thinni hat 129 Offiziere, die früher in der Armee der Jamahirya (Staatsbezeichnung für das basisdemokratische Rätesystem unter Muammar al-Ghaddafi) gedient haben, wieder feierlich in die aktuelle Regierungstruppe aufgenommen. Leider war unter den Aufgenommenen auch der Verräter, CIA-Agent und derzeitige Warlord Khalifa al-Hiftar, der sich in den 80iger Jahren als libyscher Armeechef von den USA im Tschad als Agent anwerben ließ und beim NATO-Überfall auf Libyen eine unangenehme Rolle spielte.

Dienstag, 6. Januar 2015



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Israel stiehlt Palästinensern 106 Mio. Euro Steuergelder
6.1.2015. Das israelische Netanjahu-Regime hat 106 Mio. Euro palästinensiche Steuergelder „einbehalten“, weil Palästina seine Mitgliedschaft beim sogenannten Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) beantragt hat und nun fürchten israelische Politiker für ihre Kriegsverbrechen angeklagt werden zu können. Der Staat Israel entstand 1948 durch eine einseitige Ausrufung unter Führung von größtenteils rassistisch (zionistisch) orientierten Juden im multikonfessionellen Palästina – selbst verweigert aber Israel den Palästinenser das gleiche Recht zur einseitigen Ausrufung eines eigenen Staates bis heute.



Libyen: Luftangriff auf griechischen Tanker
6.1.2015. Offenbar die Kampfjets des pro-westlichen, mit der schwachen Regierung in Tobruk verbündeten Warlords Khalifa al-Hiftar, haben einen griechischen Öltanker, der in der von radikalen Islamisten kontrollierten Staat Derna angelegt hatte, bombardiert und zwei Besatzungsmitglieder getötet, da man offenbar verhindern will, daß die Islamisten auf eigene Rechnung Erdöl verkaufen. In Sirte entführten Unbekannte (vermutlich Islamisten) 20 koptische Christen aus Ägypten – schon mehrmals seit der Ermordung des libyschen Staatschefs Muammar al-Ghaddafi durch NATO-Söldner 2011 war es immer wieder zur Gewalt gegen religiöse Minderheiten gekommen.




Nahost: Oman und Jemen als einzige Staaten noch nicht in NATO-Aggressionspolitik eingebunden
6.1.2015. Wie das stets gutinformierte „Voltaire Netzwerk“ aus Frankreich informierte, hat die NATO bereits alle Golfstaaten auf der arabischen Halbinsel in ihre aggressive Expansionspolitik eingebunden, um z.B. den gewählten syrischen Präsidenten Bashar al-Assad zu stürzen oder den Iran zu schwächen – außer den Staaten Oman und Jemen. Der Sultan von Oman gilt als enger Verbündeter des Westens, tritt aber außenpolitisch sehr besonnen und zurückhaltend auf, während der heute instabile Jemen unter dem von 1978-2012 regierenden und als gewitzt geltenden Präsidenten Ali Abdullah Saleh zwar auch ein westlicher Alliierter im Anti-Terrorkrieg war, sich offenbar aber als eigensinniger Verbündeter erwies – weshalb Saleh auf westlichen Druck beim „Arabischen Frühling“ zurücktreten mußte.


Montag, 5. Januar 2015



Die Krokodilstränen der Vereinten Nationen


Die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen und die UN-Mission in Libyen (UNSMIL) warnten letzte Woche aufgrund neu entflammter Kämpfe vor vielen Toten sowie vor Kriegsverbrechen. Es sei bereits zu Folterungen und Exekutionen gekommen, tausende seien auf der Flucht. So schrecklich das Leiden der libyschen Bevölkerung ist, so kann das jetzige Anprangern von Menschenrechtsverletzungen durch die UN doch nur als Heuchelei bezeichnet werden. Denn bereits seit Beginn des Nato-Kriegs 2011 waren und sind schwere Menschenrechtsverletzungen in Libyen an der Tagesordnung, die jedoch von der Weltöffentlichkeit nicht zur Kenntnis genommen werden.

Weiter führt der UN-Bericht aus, dass Libyen von Milizen und Waffen überschwemmt wird. Allein in den letzten zwei Monaten seien in Bengasi mehr 450 Menschen getötet worden (was der durchschnittlichen Todesrate entsprechen dürfte), 90.000 seien auf der Flucht, weitere 9.000 suchten Schutz in öffentlichen Gebäuden und Parks. Auch hier geht der UN-Bericht nicht darauf ein, dass bei den Nato-Bombardements des Jahres 2011 über eine halbe Million Zivilisten den Tod fanden, über drei Millionen Libyer, d.h. fast die Hälfte der Bevölkerung, vertrieben wurde oder ins Exil gehen mussten und dass immer noch 70.000 Gefangene an unbekannten Orten festgehalten werden, die meisten davon in Misrata, Derma und Bengasi. Warum ging im Jahre 2011 kein Aufschrei durch die Medien angesichts dieser Kriegsverbrechen? Gibt es gute Opfer und schlechte Opfer? Und warum fand es in den internationalen Medien keinen Niederschlag, dass seit 2011 Folter, Vergewaltigung und Mord zum Alltag in Libyen gehören?

In dem UN-Bericht steht auch, dass aufgrund von Kämpfen in der westlichen Warshafana-Region eine humanitäre Katastrophe droht. In dieser Region seien mindestens 120.000 Menschen auf der Flucht, die weder ausreichend mit Lebensmitteln noch medizinisch versorgt werden können. Nicht erwähnt wird, dass die „libysche Fadschr“ (Morgenröte), eine islamistische Brigade aus Misrata, den Warshafana-Stamm angegriffen hat, der sich gegen diesen Angriff zu verteidigen versucht. Es sei daran erinnert, dass diese Fadschr-Brigade, die von der vorherigen islamistischen Regierung unterstützt wurde, auch schon für die Vertreibung der schwarzen Bevölkerung aus Tawerga verantwortlich war.

Auch in den Nafusa-Bergen sind 170 Menschen ums Leben gekommen und 5700 Familien befinden sich auf der Flucht. Ihre Gehöfte, Häuser und Geschäfte wurden von der libyschen Fadschr (Morgenröte) zerstört.

Während der UN-Berichts zwar eine insgesamt verbesserte Lage in Tripolis begrüßt, aber weiterhin Journalisten, Aktivisten und Personen des öffentlichen Lebens bedroht, verfolgt und misshandelt sieht, geht der Bericht nicht darauf ein, dass all diese Bedrohungen vom GNC (General National Congress) ausgehen, der von der Moslembruderschaft, Al Sharia, Al Quaida, Isis, LIFG, Libysche Fadschr und sie sonst noch heißen mögen, unterstützt wird. All diesen Kräften hat erst der Westen das Tor nach Libyen geöffnet.

Am 5. Oktober wurde der Leichnam von Al-Tayeb-Isa, dem Gründer des Tuareg Tumsat Fernsehsenders, von Kugel durchsiebt aufgefunden. Sein Auto war in Brand gesteckt worden. Wie er fanden schon zahlreiche Journalisten in Libyen den Tod. Zu den alltäglichen Schikanen und Grausamkeiten gehört auch die Gewalt gegen Menschen, die einen Check-point passieren müssen, sowie Drohungen gegen diese Menschen, bei lebendigem Leibe verbrannt zu werden.

Die Warnungen des UN-Hochkommissars für Menschenrechte an die verantwortlichen Kommandeure und Beamte, für die begangenen oder angeordneten Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft gezogen zu werden, da keine Maßnahmen ergriffen würden, diese zu verhindern oder zu bestrafen, sprechen der Tatsache Hohn, dass eben diese Leute, die heute Verantwortung tragen, wegen keiner der vorher von ihnen selbst begangenen Verbrechen einer strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt waren. Man denke nur an die bestialische Ermordung Muamar Gaddafis und seines Sohnes.

Letztendlich stellt sich die Frage, inwieweit die Vereinten Nationen wirklich willens und fähig sind, bedrohten und leidenden Ländern wie Syrien, Irak, Palästina, Afghanistan oder vielen Staaten Afrikas zu helfen. Es darf auch gefragt werden, wo die großen Gelder des Welternährungsprogramms landen, die nur zu einem Teil bei den Hungernden der Welt ankommen.

Wenn der Westen von Werten spricht, meint er seine Interessen. Doch sollte es wirklich um Werte gehen, müsste heute Gaddafi in Libyen an der Macht sein: Er war noch im Jahre 2011 der Gewinner des von Amnesty International ausgeschriebenen Preises „Held der Menschenrechte“.


Weitere Nachrichten aus Libyen:
Mitte Dezember: In Misrata landete eine Linienmaschine der Turkish Airlines , obwohl alle Flüge aus europäischen Ländern nach Libyen aus Sicherheitsgründen eingestellt wurden. Es stellt sich die Frage, was diese Maschine an Bord hatte. Waffen und Kämpfer lassen sich sicher mit einer Linienmaschine unauffällig transportieren.

15.12.: Heute.de meldet, dass in Libyen heftige Kämpfe um die wichtigsten Ölhäfen des Landes, Al-Sidra und Ras Lanuf, entbrannt sind. Die islamistische „Libysche Fadschr“ (Morgenröte) hätte Angriffe auf die Hafenanlagen gestartet, sei aber durch Angriffe der libyschen Luftwaffe zurückgeschlagen worden.

21.12.: Bernard-Henri Lévy, französischer „Philosoph“ und maßgeblicher Kriegstreiber des Jahres 2011, ist heimlich nach Libyen gereist. Er hat sich zunächst in Tripolis mit Khalid al-Sharif, einem islamistischen hardcore Miliz-Kommandeur und anschließend in der Nähe von Sabratha mit Führern der extremistisch-islamistischen Milizen getroffen. Da diese inzwischen große Probleme haben, ihre Stellungen in Libyen zu behaupten, scheinen sie weitere Anweisungen für ihr Vorgehen sowie finanzielle und sonstige Unterstützung durch Levý erhalten zu haben.

26.12.: ZDF, heute.de, meldet, dass nach einem Raketentreffer das größte Öllager des Landes in Al-Sidra in Flammen steht. Die Rakete sei von der islamistischen Miliz „Libysche Fadschr“ (Morgenröte) abgefeuert worden.

27.12.: Das Feuer im größten Öllager Libyens, Al-Sidra, breitet sich immer weiter aus und hat inzwischen fünf von insgesamt 17 Tanks erfasst. Die Löscharbeiten sollen noch eine Woche dauern. Das Personal wurde in Sicherheit gebracht. Durch den Brand sind schwere Umweltschäden zu befürchten. Die Ölfördermenge in Libyen ist aufgrund der Kämpfe auf 352.000 Barrel pro Tag gefallen. Im Oktober waren es noch über 850.000 Barrel. (lt. Dt. Wirtschaftsnachrichten vom 26.12.14) Ein Nebeneffekt: Der Verfall des Ölpreises wurde gestoppt.

30.12.: Mehrere Öltanks von Al-Sidra sind eingestürzt, die UN-Mission in Libyen warnt vor Konsequenzen für Wirtschaft und Umwelt. Mit der Zerstörung dieser wichtigsten Ölhäfen und –lager sind Libyen große Bereiche seiner ökonomischen Grundlagen entzogen.

(Mit Dank an Mohamed al-Fatah)
Angelika Gutsche, 30.12.2014


Freitag, 2. Januar 2015



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Bahrein: Regime sperrt Oppositionsführer ein
2.1.2015. Das in dem kleinen Königreich (1.3 Mio. Einwohner) Bahrein am persischen Golf herrschende Regime der Familie Khalifa hat sein Vorgehen gegen Andersdenkende wieder verschärft und Scheich Ali Salman, den Führer der liberalen, schiitischen Al-Wifak, der größten Oppositionspartei des Landes inhaftiert. Bereits 2011 hatte das extrem USA-hörige Herrscherhaus saudische Spezialtruppen zur Niederschlagung friedlicher Proteste ins Land gerufen und selbst Ärzte, die verwundete Demonstranten versorgt hatten, verurteilt.


Mustafa Barghouti beschuldigt Israel, Gaza als Testgebiet für neue Waffen zu nutzen
2.1.2015. Der international respektierte palästinensische Oppositionspolitiker, ehemalige Präsidentschaftskandidat und Vorsitzende der kleinen Partei Nationale Initiative, Dr. Mustafa Barghouti, hat der israelischen Regierung vorgeworfen, den Krieg gegen Gaza zum Test von neuen, tödlichen Waffensystemen zu benutzen. So wurden 2014 im Gaza-Streifen u.a. Weißer Phosphor, der die Menschen am lebendigen Leib verbrennt und sogenannte Faßbomben, über deren angebliche Verwendung im syrischen Bürgerkrieg sich die israelische Regierung immer künstlich echauffiert, durch die israelische Armee eingesetzt.


Gambia: Putsch gegen Diktator vereitelt
2.1.2015. Am Montag hatten bewaffnete Anhänger des ehemaligen Militärführers Lamin Sanneh versucht, den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Banjuls einzunehmen, wurden aber – ebenso wie bei ihrem parallel erfolgenden Angriff auf einen nahegelegenen Militärstützpunkt - zurückgeschlagen, zumal sich Präsident Yaha Yammeh sowieso im Ausland befand. Yammeh hatte sich 1994 an die Macht geputscht und begann als patriotisch und fortschrittlich orientierter junger Staatschef, entwickelte sich aber immer mehr zu einem schrulligen Diktator, der sich selbst in der Rolle eines „Wunderheilers“ sieht und mittlerweile allerlei Aberglauben verfallen ist.





Libyen: Erdölförderung durch Ghaddafis Sturz um 80% eingebrochen
2.1.2015. Seit dem von der NATO inszenierten Sturz des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi 2011 und dessen grausamer Ermordung durch libysche NATO-Söldner, ist die Erdölförderung des Landes um 80% von 1.590.000 Barrel täglich auf nur noch 352.000 Barrel pro Tag eingebrochen. Unter Ghaddafi war Libyen ein sozial forschrittliches Land, in dem Strom, Bildung, medizinische Versorgung u.v.m. kostenlos waren und während das Land damals weltpolitisch eine wichtige Rolle bei den Blockfreien Staaten und in der Afrikanischen Union (AU) spielte, so ist heute das von Milizenterror und Anarchie zerissene pro-westliche Libyen von der politischen Landkarte als Staat völlig abgemeldet.