Donnerstag, 29. September 2011

 LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen". Da in Syrien offenbar ein ähnliches Szenario von außen gesteuerter Unruhen wie in Libyen droht, haben wir auch die Meldungen zu Syrien mit übernommen.

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Unabhängige Journalisten können aus dem „neuen Libyen“ nicht mehr berichten 
29.9.2011. Im „neuen“, oder besser, im NATO-Libyen können keine unabhängigen Journalisten mehr arbeiten, wie der kritische Blog „Hinter der Fichte“ berichtet. Nach dem Fall von Tripolis und der einsetzenden Gewaltwelle mußten viele von ihnen fliehen, nicht wenige wurden im „Journalisten-Hotel“ Rixos von „Kollegen“ der CNN und BBC regelrecht bedroht – und hüllen sich auch nach ihrer Rückkehr in die „freie“ Welt in ängstliches Schweigen.






Serbische Helfer und Fachleute in Libyen von „Rebellen“ ermordet
 

29.9.2011. Wie Vladimir Kršljanin, ein früherer jugoslawischer Botschafter auf einem Vortrag beim Deutschen Freidenker-Verband in Frankfurt am 22.9.2011 berichtete, sind zahlreiche in Libyen lebende und arbeitende Serben von den sogenannten „Rebellen“ als vermeintliche „Ghaddafi-Söldner“ getötet worden. Auch Serben, welche in den libyschen Industrieanlagen gearbeitet haben und die von den „Rebellen“ bedrohten Schwarzafrikaner in Schutz nahmen, wurden umgebracht.




Irakischer Außenminister: NATO hat Soldaten nach Libyen entsandt
 

29.9.2011. Eigentlich wollte der irakische Außenminister Hosjar Zebari nur die Effektivität des NATO-Einsatzes in Libyen und 2003 im Irak loben – dabei ist es ihm entschlüpft! Wie im Irak habe der Westen auch in Libyen »nicht nur mit Luftangriffen« geholfen; es habe »europäische Sondereinheiten« gegeben, »die auf dem Boden gegen Gaddafi gekämpft haben«, so berichtet das „Neue Deutschland“.





Der Bürger zahlt´s ja: Libyen-Krieg für Großbritannien 7x teurer als erwartet
 

29.9.2011. Mit 2,63 Mrd. US-Dollar schlägt der Libyen-Krieg für das britische Empire zu Buche und ist damit sieben Mal teurer als eigentlich vorher geschätzt. Der britische Steuerzahler wird für den Völkermord am libyschen Volk künftig also noch stärker in die Tasche greifen müssen – die britische Regierung ist da ja sehr kreativ.





Unerwartete Unterstützung für Ghaddafis Kämpfer – selbst aus dem Irak

 28.9.2011. Informierten Kreisen zufolge sollen 10.000 Tuareg-Kämpfer aus Niger, Mali und Algerien – verstärkt durch Stammeskämpfer aus Ägypten auf dem Weg nach Libyen sein, um dem libyschen Volk bei seinem Kampf gegen den NATO-Überfall und die fälschlicherweise als „Rebellen“ bezeichneten NATO-Kämpfer beizustehen. Nun verkündete auch noch Ibrahim al-Douri, ein ehemaliger irakischer Premierminister unter Saddam Hussein, den Kriegseintritt mit seiner Befreiungsfront – eine Gruppe, die jahrelange taktische Erfahrung mit dem Kampf gegen die High-Tech-Waffen der USA hat.





Libyscher „NATO-Premier“ Jibril stößt in „Rebellen“-Kreisen auf Ablehnung
 

28.9.2011. Der vom westlichen Bündnis und Frankreich als „Premierminister“ ins Amt gehievte radikal-neoliberale Mahmoud Jibril stößt nach Berichten des österreichischen „Standard“ auch in den eigenen Reihen auf massive Ablehnung. Mohammed Benrasali, einer der führenden „Rebellen“-Funktionäre in Misrata, erklärte, Jibril sei „keine Person, die Libyen vereint“ und legte ihm den Rücktritt nahe – bei gleichzeitiger Forderung, der nächste Premier müsse „ein Libyer sein, ein Libyer, der keinen zweiten Reisepass besitzt“ und „ der für die letzten 42 Jahre in Libyen gelebt hat“ (Jibril lebt eigentlich seit Jahren in den USA).





NATO-Staat bietet Ghaddafi gemeinsame Regierung an – der lehnt ab 

28.9.2011. Wie verfahren die politische und militärische Lage der NATO in Libyen ist, erkennt man daran, daß ein ungenannt bleibender „NATO-Staat“ versucht hat, den gestürzten libyschen Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi dazu zu bewegen, einer Art nationalen Einheitsregierung unter der Knute der NATO beizutreten. Ghaddafi hat dies aber abgelehnt und erklärt, „es gänge nicht darum, Libyen wie eine Geburtstagstorte aufzuteilen, sondern es von den Angreifern und ausländischen Besatzern zu befreien“, wie Ghaddafis Sprecher Musa Ibrahim in einem Interview mit der Zeitschrift „Seven Day“ mitteilte.






Sturz Ghaddafis könnte Afrikanische Union zahlungsunfähig machen
27.9.2011. Wie die namibische Zeitung AZ berichtete, deckten die Spendengelder, welche der libysche Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi an die Afrikanische Union (AU) überwies, ca. die Hälfte der Gesamtkosten der AU ab. Mit dem Sturz Ghaddafis ist dem Westen zusätzlich also eine ganz entscheidende Schwächung der AU gelungen, welche sich den westlichen Interessen gelegentlich widersetzte.





Grüner Widerstand verstärkt Aktionen in Libyen
 

27.9.2011. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete, haben Truppen des Grünen Widerstandes (Anhänger der Jamahiriya und Reste von Ghaddafis Armee) einen Entlastungsangriff auf die Grenzstadt Ghadames durchgeführt, was zeigt, daß sie durchaus zu Operationen außerhalb der drei eingekreisten Hochburgen Bani Walid, Sirte und Sabha in der Lage sind. Gleichzeitig gelang es den Widerständlern ein Waffendepot der Rebellen in Tripolis in die Luft zu jagen.







Telesur bestätigt die Massenmanipulationen durch die „NATO-Medien“
 

26.9.2011. Ein Team des venezuelanischen TV-Senders Telesur welches aus Libyen gerade in seine Heimat zurückgekehrt ist, bestätigt die Manipulationen und Lügen der NATO-Medien, wie z.B. die Rebellen-Feiern auf dem Grünen Platz in Tripolis, die vor z.T. aufgemalten Hintergründen im Fernsehstudio in Katar gedreht wurden. Auch über den „Grünen Marsch“ von ca. 1 Mio. Menschen in Tripolis (1. Juli 2011), welche eine Versöhnung im Land forderten, verloren die westlichen Medien kaum ein Wort, so Mitglieder des südamerikanischen TV-Teams.





Wie die „Rebellen“ das libysche Volksvermögen breit scharren
 

26.9.2011. Der libysche Langzeitherrscher Muammar al-Ghaddafi wußte genau, daß die Öl- und Erdgasvorräte seines Landes irgendwann zu Ende gehen und legte deshalb die libyschen Staatsgelder rund um den Globus in Fonds u.a. an, welche bei Krisenbeginn vom Westen konfisziert wurden, um die Liquidität der der maroden Banken zu stärken. Nach und nach werden die Gelder jetzt zur Verschleuderung an die NATO-Rebellen freigegeben, darunter kürzlich 1,5 Mrd. US-Dollar, die der nur 31-köpfige Übergangsrat für „Gehälter“ ausgeben will – und das, obwohl es angeblich kaum eine Verwaltung in Libyen gab und die euphorischen „Rebellen“ ja laut Medien fast alles ehrenamtlich machen.







Ghaddafis Ex-Regierungschef in Tunesien festgenommen
 

26.9.2011. Der frühere libysche Regierungschef Mahmudi al-Baghdadi, welcher nach dem Fall von Tripolis Ende August 2011 nach Tunesien geflüchtet ist, wurde nun, da er versuchte, die Grenze nach Algerien in einem Geländewagen mit zwei Begleitern zu überqueren, verhaftet. Die tunesischen Behörden werfen ihm illegale Einreise nach Tunesien vor.







Bisher verschwiegen: Ghaddafi-Truppen halten noch weitere Ortschaften
 

26.9.2011. Wie der österreichische Standard berichtete, gab es vor einigen Tagen in Sultana, 25 km östlich von Sirte heftige Gefechte zwischen Regierungssoldaten und NATO-Rebellen, was darauf schließen läßt, daß noch andere Gebiete von Truppen der gestürzten Regierung kontrolliert werden. Bisher gaben die Westmedien nur die Kontrolle über Bani Walid, Sirte, Sabha und die Jufra-Oasen zu.






Skandal: Mitarbeiter des italienischen Erdöl-Konzerns ENI wird libyscher Öl-Minister
 

26.9.2011. Abdul-Rahman Ben Yezza, bisher Mitglied im Rebellenrat und Berater des italienischen Energieriesen ENI wird nun in der neuen „Regierung“, welche die sogenannten Rebellen vorstellen, Erdöl-Minister. Offenbar geben sich die westlichen Kriegsherren nicht einmal mehr sonderlich Mühe, ihre Absichten bei der Rekolonialisierung Libyens zu verschleiern, denn es ist doch offensichtlich, welchem Unternehmen der neue „Minister“ bei der Auftragsvergabe gewogen sein wird.







Ghaddafi geht es gut, er trägt seine Waffe und ist zum Kampf bereit
 

26.9.2011. Aisha Ghaddafi, Tochter des getürzten libyschen Machthabers Muammar al-Ghaddafi gab einem syrischen Fernsehsender ein vierminütiges Interview, dessen Inhalt war:
ihrem Vater gänge es gut, er sei bei seinen Truppen, sei zum Kampf entschlossen und trage seine Waffe. Aisha Ghaddafi, die durch die Bombenangriffe der NATO ihren Mann und ein Kind verloren hatte, rief die „Löwen von Tripolis“, die Regierungsanhänger, welche in der Hauptstadt gegen das Marionettenregime der NATO kämpfen, weiterhin zum Widerstand auf.






Südafrika fordert Ende der NATO-Angriffe
 

25.9.2011. Der südafrikanische Staatspräsident Jacob Zuma forderte in der UNO ein Ende der Kämpfe in Libyen und der NATO-Luftangriffe. Durch die Bombardements wurde das Land in seiner Entwicklung bereits um mehrere Jahrzehnte zurückgeworfen.





NATO tötet 150 Zivilisten bei Bombardement von Sirte

 25.9.2011. Bei Bombenangriffen der NATO und Artilleriebeschuß von „Rebellen“ sind in der von Regierungstruppen gehaltenen libyschen Stadt Sirte mehr als 150 Menschen in ihren Häusern getötet worden, so der libysche Regierungssprecher Musa Ibrahim. Erst in der letzten Woche wurden bei den Angriffen allein in Sirte mindestens 300 Menschen getötet.







Betrug am libyschen Volk: „Rebellen“ wollen erst 2013 wählen
 

23.9.2011. Die Aufrichtigen unter den Anhängern der Rebellion, die geglaubt haben, es könnte mit dem Sturz Ghaddafis bald Wahlen nach westlichem Muster geben, wurden durch die Aussage des Anführers des Rebellenrates, Mustafa Abdel Jalil, bitter enttäuscht, als er ankündigte, daß es erst 2013 Wahlen geben werde und nicht, wie früher versprochen, in acht Monaten. Offenbar will das von der NATO installierte Regime erst seine Macht in den Institutionen und Medien festigen, da es fürchtet, die Wahlen gegen die Anhänger des von Ghaddafi ersonnenen Jamahiriya-Models (Rätedemokratie) zu verlieren.





Westibysche Stadt Tarhuna wieder in Regierungshand
 

23.9.2011. Das im Westen Libyens nahe Tripolis gelegene Tarhuna ist wieder in der Hand regierungsloyaler Truppen. Auch in Tripolis selbst gab es wieder Gefechte im Stadteil Abu Salim, wo auch wieder grüne Fahnen der Jamahirya gehißt wurden.





Kämpfe greifen auf den Osten Libyens über

 23.9.2011. In dem als bisher relativ sicher geltenden Ostteil Libyens, der als Zentrum der NATO-Rebellion galt, haben sich offenbar mehrere schwere Gefechte ereignet. Seit dem zahlreiche Rebellenkämpfer zur Eroberung der Städte Sirte und Bani Walid abgezogen wurden, witterten die Regierungskräfte der Jamahiriya Morgenluft und griffen militärische Ziele der Rebellen im Raum Benghasi und Tobruk an.






Obama droht Libyen mit Kriegsverlängerung
 

23.9.2011. Der us-amerikanische Machthaber Barack Obama hat dem libyschen Volk einen langen Bombenkrieg angedroht, wenn es sich nicht der kolonialistischen Zwangsbeglückung durch die NATO unterwirft. Diplomatisch verklausuliert klang das dann so: „Der NATO-Einsatz wird fortgesetzt, solange das libysche Volk bedroht ist“ – was es aber immer sein wird, solange noch ein NATO-Soldat im Land ist und deshalb wird es wohl weiterkämpfen.







Syrien: Alt-Opposition will Dialog mit dem Regime
 

23.9.2011. Die gestandene Opposition in Syrien, der prominente Dissidenten wie der Journalist Michel Kilo oder Hassan Abdul-Azim, der Vorsitzende der verbotenen
Arabischen Sozialdemokratischen Union angehören, hebt sich in wohltuender Weise von der radikalen Exilopposition, die teilweise einer NATO-Intervention das Wort redet, ab. So haben sich die „Alt-Oppositionellen“ in der Gruppe Nationaler Demokratischer Wandel organisiert und fordern ein Ende der Gewalt – sowohl von den Demonstranten, als auch von der Regierung.




NATO-Bomben töten 2.000 Menschen innerhalb von zwei Wochen
 

19.9.2011. Der sich bisher durch hohe Glaubwürdigkeit auszeichnende libysche Regierungssprecher Musa Ibrahim hat erklärt, daß die NATO allein in der Stadt Sirte mit ihren Luftangriffen in den letzten 17 Tagen mehr als 2.000 Menschen ermordet hat. Sirte gehört zu den Städten, welche sich gegen die Machtübernahme der weitgehend durch die NATO gesteuerten “Rebellen“ wehren und die libysche Unabhängigkeit verteidigen.
Solidaritätsbewegung für das angegriffene Libyen gegründet

Am 24.9.2011 traf sich in Dresden eine Gruppe Menschen, die über den anhaltenden Bombenterror der NATO gegen Libyen, genauso wie über die einseitig-polemische Berichterstattung der großen westlichen und deutschen Medien über diesen Konflikt, extrem beunruhigt ist.
Die Anwesenden beschlossen, ein Solidaritätsbündnis ins Leben zu rufen, welches sich für einen sofortigen Frieden, für die Benennung der wirklichen Kriegsgründe und grundsätzlich und grundsätzlich für eine demokratische, verfassungs- und völkerrechtskonforme Außenpolitik Deutschlands einsetzt.
Dabei will die Bewegung mit allen Gruppierungen und Einzelpersonen zusammenarbeiten, die ähnliche Ziele verfolgen.

Im folgenden finden Sie die inhaltlichen Eckpunkte der Solidaritätsbewegung:

1.) Wir fordern einen sofortigen Stop der NATO-Bombenangriffe auf Libyen!

2.) Das libysche Volk soll seine Gesellschaftsform und sein politisches System selbst bestimmen.

3.) Keine ausländischen Truppen in Libyen! Abzug aller NATO-Spezialkräfte, ausländischen „Militärberater“ und „privaten Sicherheitsfirmen“.

4.) Wir müssen über die wirklichen Kriegshintergründe aufklären,  ebenso wie über die Propaganda der NATO und der westlichen Presse

5.) Wir müssen den Opfern des Krieges – und zwar ungeachtet, auf wessen Seite sie stehen – eine Stimme und ein Gesicht geben!

6.) Wir fordern die Einhaltung des Artikels 26 des Deutschen Grundgesetzes, welcher einen Angriffskrieg unter Strafe stellt. Somit sind alle Handlungen, die den NATO-Krieg von Seiten der BRD unterstützen, sofort einzustellen!