Gaddafis Witwe verlangt gründliche Untersuchung seiner Ermordung
jo on Oktober 25th, 2013, Julius-Hensel-Blog
erschienen bei Voice of Russia
Übersetzung John Schacher
The Voice of Russia hat einen Brief von Muammar Gaddafis Witwe Safia Farkash erhalten, der in der Tat eine Proklamation an die ganze Welt ist. Safia Farkash leitete diesen Brief über ihre Schwester Fatima.
“In Erinnerung an die NATO-Aggression gegen mein
Land, welche Libyen ins Chaos sürzte, und in Erinnerung an meinen Mann, den ich
als einen Märtyrer betrachte, an meinen lieben Sohn und die Menschen, die mit
ihnen waren am 20. Oktober 2011, als NATO-Luftstreitkräfte die Prozession des
libyschen Führers beschossen, wonach ihre verwundeten Körper von einer Menge
von Menschen, denen ich keinen anderen Namen als Verbrecher zuordnen kann,
abgeschlachtet wurden.
Was diese Menschen meinem Mann und meinem Sohn
antaten, kann aus der Sicht keiner Religion gerechtfertigt werden. Aber ich
halte es auch für ein nicht geringeres Verbrechen, dass die Überreste der
Märtyrer immer noch von ihren Verwandten versteckt werden, ist das etwas noch
nie Dagewesenes in der gesamten Geschichte.
Ich verlange,
dass alle Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, der
Europäischen Union und alle, die in direkten oder indirekten Zusammenhang mit
diesen Morden stehen, erklären müssen, wo die Überreste der Märtyrer sind und
ihren Verwandten zu gestatten, sie in der richtigen Weise zu begraben.
Ich fordere die Afrikanische Union auf – Muammar
Gaddafi war einer ihrer Gründer – den Mord an ihm und all den Menschen, die an
diesem Tag mit ihm waren, zu untersuchen.
Ich verlange, dass die Weltgemeinschaft mir
helfen soll, in Kontakt mit meinem Sohn Saif al-Islam zu treten, der von allen
Mitgliedern unserer Familie von dem Moment seiner Verhaftung an isoliert wurde.
Saif´s einziges “Verbrechen” ist, dass er davor gewarnt hat, dass diese
Revolution nur dazu führen kann, Libyen ins Chaos zu stürzen – das ist etwas,
was wir jetzt erleben.
Saif al-Islam hat sich schon immer mit der Situation
der Menschenrechte in Libyen beschäftigt. Er hat viele ehemalige radikale
Islamisten aus amerikanischen und europäischen Gefängnissen geholt und
überredete sie, gesetzestreue Bürger zu werden. Viele von ihnen haben ihm
versprochen, dass sie nie wieder zu terroristischen Aktivitäten greifen würden.
Aber jetzt verlangen einige der Menschen, die Saif aus dem Gefängnis gerettet
hat, dass er hingerichtet werden soll.
Zwei Jahre nach
dem barbarischen Mord an meinem Mann, meinem Sohn und ihren Verbündeten verlange
ich, dass meine Stimme – die Stimme sowohl der vertriebenen Witwe eines
Landes-Führers als auch einer Mutter – gehört werden muss.”