Dienstag, 22. Oktober 2013



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Libyen: NATO schickt Berater 
25.10.2013. Nun endlich schickt die NATO doch Berater (rund 10 an der Zahl) nach Libyen, um die schwache Regierung beim Aufbau einer Nationalarmee zu unterstützen – aber eigtlich zu spät, denn der Staat ist bereits zerfallen, da nun nach der Cyrenaika auch der Fezzan seine Autonomie ausgerufen hat. In Benghasi wurde dieser Tage der Chef der libyschen Militärpolizei, Ahmed al-Barghathi, von Unbekannten (ob vom Grünen Widerstand oder von Islamisten ist unklar) ermordet – Barghathi galt als NATO-Kollaborateur, der 2011 als einer der ersten die Seite wechselte und sich der vom Westen inszenierten „Revolution“ anschloß.






Tunesien: Libysche Flüchtlinge gedenken dem Angriff auf Sirte vor zwei Jahren
22.10.2013. Mit den grünen Fahnen der Jamahiriya und Postern des ermordeten Staatschefs Muammar al-Ghaddafi haben dieser Tage hunderte libysche Flüchtlinge in der tunesischen Grenzstadt Ben Gardan der Toten von Sirte gedacht. Die NATO hatte die Stadt im September und Oktober 2011 mehrfach bombardiert, nahezu zerstört und schlimme Verbrechen  begangen – man spricht auch vom „Guernica Libyens“ (das spanische Kaff hatte Hitlers Luftawaffe einst in Grund und Boden gebombt und ist zum Sinnbild von feigen Bombenmassakern geworden).






Libyen: Machtloser Premier ist Sinnbild für die Zerstörung des Landes
22.10.2013. Der parteilose Premierminister Ali Zeidan, der vor zwei Wochen von einer angeblich regierungstreuen Miliz „verhaftet“ und verschleppt und kurz darauf durch Kräfte der 101. libyschen Armeedivision der schwachen Nationalarmee befreit wurde, ist das Sinnbild für die Machtlosigkeit einer Regierung, die weder das Land, noch nicht einmal die Hauptstadt, ja noch nicht einmal sämtliche Regierungsgebäude kontrolliert. Das Land und auch seine Institutionen und Sicherheitsorgane sind zerrissen in einem Machtkampf zwischen pro-westlichen Islamisten („gemäßigte“ Muslimbrüder und radikale Al-Qaida-Sympathisanten)auf der einen und eher säkulären Kräften (pro-westliche Liberale und „Wendehälse“ aus der Ghaddafi-Zeit) auf der anderen Seite, während die Verteidiger der libyschen Volksjamahiriya (Ghaddafis Rätesystem) als „Grüner Widerstand“ schlecht organisiert im Untergrund kämpfen.







Guinea: Ghaddafi-Freund Condé gewinnt die Parlamentswahl
22.10.2013. Bei den Parlamentswahlen in Guinea hat die linksozialdemokratische Sammlung des Volkes von Guinea (RPG) von Staatspräsident Prof. Alpha Condé 53 Sitze erhalten, sieben weitere gehen an mit ihr verbündete kleinere Parteien. Ebenfalls 53 Sitze ergatterte die Opposition (37 für die UFDC von Oppositionsführer Cellou Dalein Diallo, gefolgt mit 10 Mandaten von Sidya Tourés UFR und anderen 12 Kleinparteien), während eine Splitterpartei, die sich im Kampf zwischen Regierung und Opposition neutral verhält, ein einziges Mandat erhielt. Condé hatte 2011 angeboten, 500 Soldaten zur Unterstützung Ghaddafis nach Libyen zu schicken.







Libyen: Gefechte in der Nähe von Bani Walid
21.10.2013. Bei Gefechten in der Nähe der libyschen Stadt Bani Walid, die als Hochburg der Ghaddafi-Anhänger gilt und von diesen kontrolliert wird, sind vor wenigen Tagen ein Dutzend Soldaten der libyschen Marionettenregierung getötet wurden, als ihr Kontrollpunkt angegriffen wurde. Die NATO, welche durch ihren Interventionskrieg 2011 Libyen erst ins Chaos gestürzt hat, verweigert der „Regierung“ unter dem parteilosen Ex-Diplomaten Ali Zeidan jegliche Unterstützung für eine neue starke 35.000-Mann-Armee aufzubauen, um die ehemaligen Söldner-Milizen der NATO zu entwaffnen – ja, das westliche Militärbündnis besteht sogar darauf, daß die Söldner (in der West-Presse oft „Rebellen“ oder „Revolutionäre“ genannt) in das libysche Sicherheitssystem eingebunden werden.



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