Dienstag, 21. Juni 2016



Grausame Verbrechen an gaddafistischen Gefangenen

In Tripolis wurden an verschiedenen öffentlichen Plätzen die Leichen von brutal ermordeten politischen Gefangenen gefunden – dringender Hilfsappell!

War anfangs von 17 Opfern die Rede, scheint sich die Zahl inzwischen auf 32 erhöht zu haben. Es handelt sich dabei um ehemalige Soldaten Gaddafis, die seit fünf Jahren vor allem im al-Hadba-Gefängnis einsaßen und deren Freilassung vor über einer Woche von einem Gericht angeordnet wurde. Das gleiche Gericht hatte auch schon die Aufhebung der Haft von fünf Politikern aus der Gaddafi-Ära angeordnet.[1]
Die Opfer wurden durch Kopfschuss ermordet. Die Leichen trugen noch Fesseln und es fanden sich schwere Folterspuren.
Verantwortlich für die Ermordung der Gaddafisten scheint die Miliz der neu ernannten ‚Präsidialgarde‘ der ‚Abu-Sita-Einheitsregierung‘, die aus Kämpfern des Lybian Islamic Fighting Group (LIFG) besteht, zu sein. Die Gefangenen scheinen noch im Gefängnis getötet worden zu sein.
JamahiriyaNewsAgency ruft die internationale Gemeinschaft, Menschenrechtsorganisationen, die Vereinten Nationen und alle anderen dazu auf, diese Grausamkeiten zu verurteilen und eine umfassende Untersuchung zu fordern, die zur Festnahme und Bestrafung der Mörder führt.
Des Weiteren müssen alle erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um die Sicherheit der im al-Hadba-Gefängnis internierten Gefangenen zu gewährleisten solange bis das Amnestiegesetz in Kraft tritt und alle Gefangenen frei sind.
 "Die Herrschaft des Rechts hat keine Kraft, wo Milizen regieren. Zu keiner Zeit seit ihrer Gefangenschaft sind die Gefangenen in größerer Gefahr gewesen, als sie es jetzt sind. "[2]
Die Morde haben ganz Libyen schockiert. In der Verantwortung steht vor allem der ‚Präsidialrat‘, der für die Übernahme der islamistischen Milizen in die sogenannte Präsidialgarde verantwortlich ist.
Während die westlichen Medien über eine fragwürdige Aktion der Milizen gegen den IS in Sirte ausführlich berichten, wird dieses Verbrechen auf skandalöse Weise totgeschwiegen.


Angelika Gutsche, 12.6.2016

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