Grausame Verbrechen an gaddafistischen Gefangenen
In Tripolis wurden an verschiedenen öffentlichen Plätzen die Leichen von
brutal ermordeten politischen Gefangenen gefunden – dringender Hilfsappell!
War anfangs von 17 Opfern die Rede, scheint sich die Zahl
inzwischen auf 32 erhöht zu haben. Es handelt sich dabei um ehemalige Soldaten
Gaddafis, die seit fünf Jahren vor allem im al-Hadba-Gefängnis einsaßen und
deren Freilassung vor über einer Woche von einem Gericht angeordnet wurde. Das
gleiche Gericht hatte auch schon die Aufhebung der Haft von fünf Politikern aus
der Gaddafi-Ära angeordnet.[1]
Die Opfer wurden durch Kopfschuss ermordet. Die Leichen
trugen noch Fesseln und es fanden sich schwere Folterspuren.
Verantwortlich für die Ermordung der Gaddafisten scheint die
Miliz der neu ernannten ‚Präsidialgarde‘ der ‚Abu-Sita-Einheitsregierung‘, die
aus Kämpfern des Lybian Islamic Fighting Group (LIFG) besteht, zu sein. Die
Gefangenen scheinen noch im Gefängnis getötet worden zu sein.
JamahiriyaNewsAgency ruft die internationale
Gemeinschaft, Menschenrechtsorganisationen, die Vereinten Nationen und alle
anderen dazu auf, diese Grausamkeiten zu verurteilen und eine umfassende
Untersuchung zu fordern, die zur Festnahme und Bestrafung der Mörder führt.
Des Weiteren müssen alle erforderlichen Maßnahmen
getroffen werden, um die Sicherheit der im al-Hadba-Gefängnis internierten
Gefangenen zu gewährleisten solange bis das Amnestiegesetz in Kraft tritt und
alle Gefangenen frei sind.
"Die
Herrschaft des Rechts hat keine Kraft, wo Milizen regieren. Zu keiner Zeit seit
ihrer Gefangenschaft sind die Gefangenen in größerer Gefahr gewesen, als sie es
jetzt sind. "[2]
Die Morde haben ganz Libyen schockiert. In der Verantwortung
steht vor allem der ‚Präsidialrat‘, der für die Übernahme der islamistischen
Milizen in die sogenannte Präsidialgarde verantwortlich ist.
Während die westlichen Medien über eine fragwürdige Aktion
der Milizen gegen den IS in Sirte ausführlich berichten, wird dieses Verbrechen
auf skandalöse Weise totgeschwiegen.
Angelika Gutsche, 12.6.2016
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