Dienstag, 15. April 2025

 

Die Balkanisierung Syriens

13. April 2025 / gelanews 

Die Spaltung Syriens ist in den Köpfen seiner Bevölkerung bereits vollzogen, während die beiden USA-Verbündeten Israel und Türkei ihre Einflusszonen abstecken.
Die Zerschlagung Syriens am besten mittels Nationalstaaten für Alawiten, Kurden und Drusen steht auf der Agenda Israels und der USA.


Anfang April hatte Israel neben einem Rüstungsforschungszentrum bei Damaskus auch den Militärflughafen von Hama und den Luftwaffenstützpunkt Tiyas (T4) im Regierungsbezirk Homs bombardiert und komplett zerstört. Die Luftangriffe folgten auf ein Treffen zwischen dem Befehlshaber des US-Zentralkommandos, General Michael Kurilla, und dem israelischen Generalstabschef Eyal Zamir in Tel Aviv, bei dem es Berichten zufolge um die Begrenzung der türkischen Aktivitäten in Syrien ging.

Dem neuen syrischen Präsidenten Achmed Dscholani (Achmed asch-Scharaa) drohte Israel, sollte er Feinden Israels Einfluss in Syrien gewähren, werde er dafür einen hohen Preis bezahlen. Israel werde es der Türkei, der es „Neo-Osmanismus“ vorwarf, nicht erlauben, gegen ihre militärischen Operationen in Syrien vorzugehen, wie dies durch die Stationierung eines Raketenabwehrsystems am T4-Militärstützpunkt vorgesehen war, insbesondere auch dann, wenn ehemalige Kämpfer von Hayat Tahrir asch-Scham (HTS) mit direkter Unterstützung Ankaras den Aufbau der neuen syrischen Armee übernehmen. Dabei geht es nicht nur um Syrien, sondern auch um die Kontrolle des Gas- und Öltransfers im östlichen Mittelmeerraum, wobei die türkischen Ambitionen durch Militärstützpunkte in Libyen, dem Irak und jetzt auch in Syrien gestärkt werden.

Da sowohl Israel als auch die Türkei enge Verbündete der USA sind, konnte der us-amerikanische Präsident Trump bei seinem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu am 7. April im Weißen Haus erklären, er denke, er könne jedes Problem lösen, das Israel mit der Türkei hat. Das Anliegen der USA und Israels war es gewesen, die Achse des Widerstands, bestehend aus Hamas in Gaza, Hisbollah im Libanon und iranischem Militär in Syrien, zu brechen, was mit Hilfe der Türkei gelungen ist. Der Plan zur Vertreibung der Palästinenser aus Gaza scheint aufzugehen, die Hisbollah im Libanon ist erschöpft und der Iran konnte vollständig aus Syrien verdrängt und sein Einfluss in der Region geschwächt bis gebrochen werden.

Seit dem 9. April verhandeln Israel und die Türkei über einen militärischen Koordinationsrahmen, ähnlich dem, den Israel mit Russland vereinbarte, um direkte militärische Konfrontationen im syrischen Luftraum zu vermeiden. Die Gespräche fanden in Aserbaidschan statt, das der neuen syrischen Regierung unter Achmed Dscholani nahesteht. Israel beabsichtigt, in Abstimmung mit Washington, gegenüber der Türkei einen diplomatischen Weg einzuschlagen, wobei sowohl Israel als auch die Türkei nach dem gemeinsam errungenen Sieg gegen den vorherigen Machthaber Assad ihren jeweiligen Einfluss in der Region ausbauen wollen und beide um die regionale Vormachtstellung ringen.

Die Verzwergung Syriens unter der Dscholani-Regierung 

Das Chaos und der ständige Aufruhr in dieser Weltregion entstanden nicht aus Fehlern der Großmacht USA, sondern folgte und folgt einem präzise ausgearbeiteten Plan. Das schwache und fragmentierte Syrien wird zukünftig in verschiedene Einflusssphären aufgeteilt. Die Türkei wird einen Klientelstaat im Norden Syriens kontrollieren, Israel dominiert den Südwesten, die USA haben ihre Militärgarnisonen im ölreichen Osten und Russland pocht auf seinen begrenzten Einfluss an der syrischen Mittelmeerküste, wo es an seinen Militärstützpunkten festhält.

Es ist schon erstaunlich, welche Marionettenrolle dem neuen syrischen Präsidenten Dscholani dabei zugedacht ist. Der Bombardierung und Besetzung durch Israel hat er nichts oder will er nichts entgegensetzen. Mit der Nato-Besatzungsmacht Türkei ist er als guter Alliierter des Westens verbündet. Müssten sich seine al-Kaida-Kämpfer nicht schon lange verschaukelt vorkommen, ständig gegen ihre Glaubensbrüder in islamischen Ländern als Proxy-Kämpfer des Westens, der USA und Israels, eingesetzt zu werden?

Während auf den Straßen Syriens seine al-Kaida-Kämpfer von Hayat Tahrir asch-Scham (HTS) den Aufbau eines islamischen Staates fordern und Massaker an der alawitischen Minderheit begehen, gibt sich Dscholani gemäßigt. Am 5. April stellte er sein Kabinett vor. Von den 23 Regierungsmitgliedern sind 19 sunnitische Araber, eines Kurde, eines Alawit (Verkehr) und eines Druse (Landwirtschaft), dazu eine Christin im Sozial- und Arbeitsministerium. Die einzelnen Volks- und Religionsgruppen waren bei diesen Ernennung nicht miteinbezogen. Laut Gudrun Harrer sind in der syrischen Regierung zwei Personen vertreten, die in Deutschland gelebt haben. Man sollte sich erinnern: Israel ist deutsche Staatsraison.

Daneben gibt es noch eine interessante Personalie. Zu seinem Generalsekretär ernannte  Dscholani seinen Bruder Maher asch-Scharaa, dessen Biographie überrascht. Maher asch-Schalani war 20 Jahre lang in Russland als Gynäkologe tätig, ist mit einer Russin verheiratet, seine drei Kinder sind in Russland geboren und aufgewachsen. Es könnte über diese Verbindung also auch der Kreml um Einfluss ringen.

Natürlich durfte nicht nur der Westen und Russland zufriedengestellt werden, sondern ein Zuckerl sollte für die extremistischen HTS-Kämpfer schon auch dabei sein. So wurde der alte Mufti von Damaskus, ein moderater Mann des Dialogs, abgesetzt und ins Gefängnis geworfen, und gegen einen neuen Mufti ausgetauscht.

Die UN musste der syrischen UN-Vertretung mitteilen, dass sich ihr Rechtsstatus geändert hat. Syrien hat nun keine ständige Mission als UN-Mitgliedsstaat mehr, sondern ist nur noch eine Mission einer von den USA nicht anerkannten Regierung. Den USA bleibt es nun unbenommen, syrischen Diplomaten für die Einreise nach New York Visa auszustellen oder zu verweigern. Die Entscheidung der USA bedeutet den Entzug der faktischen Anerkennung der durch die UN-Mission vertretenen syrischen Regierung, unbeschadet der Mitgliedschaft Syriens in den Vereinten Nationen. Dies belegt, dass die derzeitige syrische Regierung von den USA bisher nicht als legitime Vertretung des syrischen Staates anerkannt wird.

Noch Ende März stellten die USA Syrien Bedingungen für eine teilweise Aufhebung der Sanktionen, nun will sich Donald Trump Mitte Mai mit Dscholani in Saudi-Arabien treffen – unter Vermittlung von Kronprinz Mohammed bin Salman. Mit Sicherheit werden die USA Dscholani dort auch eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel nahelegen. Die Eröffnung der israelischen Botschaft in Damaskus dürfte anschließend nicht lange auf sich warten lassen. Es heißt, dass Dscholani bereits zugestimmt habe, Palästinenser aus Gaza in Syrien anzusiedlen, im Austausch für die Normalisierung der Beziehungen mit den USA und die Aufhebung der Sanktion.

Steven Witkoff, Sondergesandter des US-Präsidenten für den Nahen Osten, hatte in einem Interview mit Tucker Carlson erklärt, dass eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Syrien und Israel zu einer realistischen Möglichkeit geworden sei, nachdem Syrien die iranische Einflusssphäre verlassen hat, während zwischen Israel und dem Libanon sogar der Abschluss eines Friedensvertrags möglich erscheint.

Syrien wurde zu einem Durcheinander von Besatzungs- und Einflusszonen ohne wirkliche Regierung.

Die Ambitionen Israels und der Türkei

 Nachdem seit Dezember 2024 Israel Hunderte Luftangriffe in ganz Syrien geflogen hat, im Südwesten, an der syrischen Küste, im Nordosten Syriens, in Damaskus, Hama und Homs, und gleichzeitig seine Absicht bekundete, syrisches Gebiet auf unbestimmte Zeit zu besetzen, zeigen sich sogar die UN besorgt, dass darunter „Syriens Souveränität, Unabhängigkeit, Einheit und territoriale Integrität leiden könnte“.

Israel gibt vor, die Golanhöhen im Südwesten Syriens deshalb militärisch zu besetzen, um die dort beheimateten Drusen und Christen vor den neuen syrischen Machthabern zu schützen. Das bereits seit 1967 völkerrechtswidrig von Israel besetzte Gebiet wurde nach dem Sturz Assads und dem Einmarsch der israelischen Armee weit hinein in syrisches Staatsgebiet bis kurz vor Damaskus ausgedehnt, die stationierten Blauhelme vertrieben und mindestens neun israelische Militärstützpunkte errichtet. Israel drängt die syrischen Drusen, ebenso wie die Kurden, zur Unabhängigkeit, während es sich zu ihrer Schutzmacht ausruft. Mittlerweile macht sich auf den Golanhöhen gegen die israelische Besatzung und die Militarisierung des Gebiets Unmut breit, immer wieder werden Bewohner verhört oder gar getötet, Felder zum militärischen Sperrgebiet erklärt, Brot und Treibstoff unerschwinglich teuer. Die Bewohner finden sich in einem militarisierten Alptraum wieder.

Dagegen sieht sich die Türkei als Schutzmacht für das neue syrische Regime. Doch als die Türkei versuchte, in Zentralsyrien den strategisch wichtigen T4-Luftwaffenstützpunkt auszubauen und dort Luftverteidigungssysteme zu stationieren, bombte Israel T4 in Grund und Boden. Israel will es nicht zulassen, dass ein türkisch-syrisches Luftverteidigungssystem Israels Lufthoheit über syrisches Gebiet infrage stellt.

Die Türkei scheint zunächst in der Region ausgebremst und wird die Verfolgung ihrer noch viel weitreichenderen Ambitionen, die Griechenland, Zypern, Irak, Südkaukasus und das zentrale Asien umfassen, langsamer vorantreiben müssen, denn überall dort wollen auch die USA und Israel die dominierenden Mächte sein. Vor allem Ägypten und Frankreich sind daran interessiert, die Türkei aus dem Mittelmeerraum zu verdrängen, die Vereinigten Arabischen Emirate und Israel könnten seine Finanzkanäle kappen und auch Russland könnte sich von der Türkei zurückzuziehen.

Während die Türkei auf das Schärfste Israels Vernichtungsfeldzug gegen Gaza verurteilte, machte das Nato-Mitglied gleichzeitig blendende Geschäfte mit Israel. Ideologisch stützt sich Erdogan auf die Moslembruderschaft und möchte den schiitischen Iran als Führer der anti-israelischen-Achse und Unterstützer der Palästinenser verdrängen. Zwar gibt sich die Türkei als Gegenspieler Israels, ernsthaft zu befürchten dürfte Israel als der verlängerte Arm der USA in der Region nichts haben.

Die Kurdenfrage

In dem Machtspiel um die regionale Vorherrschaft spielen die Kurden eine besondere Rolle.  Israel will die kurdische Karte ausspielen, indem es versucht, die Kurden bei der Erlangung eines unabhängigen Staates im Norden Syriens zu unterstützen. Israel soll inoffiziell mit einigen SDF-Fraktionen zusammenarbeiten, um der türkischen Bedrohung in Nordsyrien entgegenzutreten. Damit würde sich die Möglichkeit eines Kurdenstaates auch in der Türkei eröffnen, eine Option, die die Türkei niemals zulassen wird. Die Türkei beharrt auf der Auflösung und Entwaffnung der kurdischen YPG. Sind sich der in türkischer Gefangenschaft befindliche Kurdenführer Öcalan und der türkische Präsident Erdogan auch in Feindschaft verbunden, so einigt sie doch der moslemische Glaube und die Ablehnung Israels als beherrschende Regionalmacht.

Trotz des Abkommens zwischen Dscholani und dem kurdischen Oberkommandierenden der Syrischen Demokratischen Kräften (SDF), Mazlum Abdi, das die Integration der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien in den syrischen Staat vorsieht, hat die kurdische Selbstverwaltung der neu installierten Regierung in Damaskus eine klare Absage erteilt; sie sei nicht repräsentativ für Syriens Gesellschaft. Tatsächlich sitzt niemand in der am 5. April von Dscholani vorgestellten neuen Kabinett, der der großen Kurdenpartei PYD nahesteht.

Der türkische Außenminister forderte Syrien auf, den Kurden jegliches Recht auf Selbstverwaltung zu verweigern, ihnen jedoch Bürgerrechte zu gewähren. Die kurdische Autonomieverwaltung Rojava war laut Thierry Meyssan ein Protektorat der USA, das deren illegale militärische Besetzung des Landes verschleierte. Meyssan sieht als verbleibendes Problem die Verteilung der Einnahmen aus den syrischen Ölquellen, von denen die eine Hälfte an die kurdischen Führer ging und die andere Hälfte in den Schmiergeldfonds der CIA floss,  um damit geheime Operationen ohne Wissen des US-Kongresses zu finanzieren.  

Gingen die Pläne der USA und Israels auf, und sowohl Drusen als auch Kurden würden eigene Nationalstaatlichkeit erlangen und Israel wäre ihre „Schutzmacht“, fände sich das mit der Türkei verbündete Rest-Syrien zwischen dem Kurdenstaat im Nordwesten und dem Drusenstaat im Südwesten eingeklemmt.

Alawiten, Christen, Armenier

Die Religionsgruppe der Alawiten, der auch der gestürzte und nach Russland geflohene ehemalige Präsident al-Assad angehörte, wird massiv verfolgt. Dscholani hatte in einem Interview des Jahres 2014 verkündet, dass er Alawiten nicht als Muslime anerkenne. Im Nordwesten des Landes, an der Mittelmeerküste, insbesondere in Latakia, fanden auf Videos gut dokumentierte, von der HTS mit Unterstützung extremistischer Kämpfer aus Zentralasien, insbesondere Uiguren, und dem Kaukasus begangene, grausame Massaker unter der alawitische Minderheit statt. Viele Alawiten suchten und fanden in diesen Tagen Schutz im russischen Militärstützpunkt. Inzwischen sollen etwa 80.000 Alawiten über den Grenzfluss in den Libanon geflohen sein. Es muss von einer ethnischen Säuberung gesprochen werden.

Von den Verfolgungen und Massakern sind auch Christen betroffen, sie wurden jedoch nicht, wie die Alawiten, gezielt verfolgt, sondern waren bei der brutalen Jagd auf Alawiten, die sich häufig die Wohngebiete mit Christen teilen, „Beifang“.

Von der armenischen Minderheit sollen bereits aufgrund der verheerenden wirtschaftlichen Lage und der weit verbreiteten Gewalt die meisten ins Ausland geflohen sein. Lokale Quellen in Aleppo berichten von einem Rückgang der armenischen Bevölkerung um über 80 Prozent. Die noch im Land verbliebenen Armenier versuchen, gegenüber der HTS eine weitgehend neutrale Position einzunehmen, doch trägt Dscholani und seine HTS der armenischen Gemeinde die positive Beziehung nach, die diese mit der ehemaligen Assad-Regierung pflegte. 

Ethnische Säuberung und Balkanisierung

Die wahre Balkanisierung fand in den Köpfen der Menschen statt, die durch die an Alewiten und Christen begangenen Massakern zu tödlicher Feindschaft führten und Israel und den USA den perfekte Vorwand lieferten, um in Syrien eine Balkanisierung durchzusetzen und den bisherigen syrischen Staat zu zerschlagen. Als Restgebilde bliebe ein sunnitischer Binnenstaat, der vollständig von der Türkei abhängig wäre.

Statt Freiheit und Demokratie brachte die sogenannte Revolution in Syrien nur ausländische Dominanz und die Spaltung des Landes. Wie Kevron Almassian es ausdrückte: „Egal, welchen politischen, ethnischen und religiösen Hintergrund ein Syrer hatte, sein Land hat er verloren.“

Es fragt sich, welche Rolle die arabischen Staaten in diesem Machtgezerre um die Vorherrschaft im westlichen Asien spielen und ob sie überhaupt noch eine Rolle spielen. Mit Sicherheit hat Israel in seinem Bestreben, ein Großisrael zu verwirklichen, bereits begehrliche Blicke auf weitere Gebiete geworfen. Nach Syrien könnte Jordanien fallen, dessen Trinkwasser Israel bereits kontrolliert. Im Irak werden die Kurdengebiete eine wichtige Rolle spielen; auch Ägypten mit dem Sinai sind im Visier, sollte es Israel erst einmal gelungen sein, Einfluss in dessen Nachbarland Libyen zu gewinnen.

Ob Israel mit dem Sturz der Assad-Regierung in Syrien wirklich an Sicherheit gewonnen hat oder seine Probleme erst verschärfte, wird die Zukunft zeigen. Ein Ende der Konflikte ist jedenfalls nicht absehbar, die Lage könnte weiter eskalieren, insbesondere, wenn Donald Trump seine Drohung wahrmacht und Israels Problem mit dem iranischen Atomwaffenprogramm militärisch zu lösen versucht.

 A. Gutsche

 

Kurznachrichten Libyen – 5. bis 11. April 2025

13. April 2025 / gelanews /

Militärische Spannungen im westlichen Libyen erhöht / Dabaiba lässt Joint Force von Misrata in Tripolis aufmarschieren / Haftar verlegt Militär vom Süden in den Westen / Gefährliche Finanz- und Wirtschaftskrise – Abwertung des LYD / Einheitliche Regierung und einheitlicher Haushalt gefordert

Gewalt/Milizen

+ In Adschilat wurden am 6. April Wissam ad-Dabaa und Tamer Dschulaq während des Morgengebets erschossen. Hamad Schaaban Bazqa und Sand al-Kilani, den Schwager von Abdulrahman al-Kabo, erlitten Verletzungen.

+ Am 7. April stürmten Mitglieder des 55. Infanteriebataillons (Kommando Muammar ad-Dawi) das Haus der Familie al-Lafi im Gebiet von Wirschefana, griffen die Frauen im Haus brutal an und verschleppten zwei Familienmitglieder. Verbrechen dieser Art häufen sich in Wirschefana.

+ Am 7. April stürmten Milizenmitglieder aus dem Umfeld von Muammar ad-Dawi in al-Mamura das Haus der Familie Dschaber und verhafteten alle jüngeren Familienmitglieder. Sie seien grausamsten Folterungen ausgesetzt, weil sie den Sturz ad-Dawis möchten.

+ Am 9. April wurde Othman Salem Schamisa al-Abdali, Freiwilliger des Libyschen Roten Halbmonds in Maradsch, durch Bewaffnete, die mit dem Sohn des Generalstabschefs der Armee von Abdul Razzaq an-Nazuri in Verbindung stehen, verschleppt.
Die Staatsanwaltschaft wird aufgefordert, Ermittlungen einzuleiten.

+ Laut dem Journalisten Khalil al-Hassi, wurde Mohammed al-Gamati von Lotfi al-Harari und den Ghaniwat verschleppt. Der libysche Staat mache sich des Terrorismus schuldig. Beteiligt seien Bewaffneten aus Tadschura, unterstützt von einer anderen Gruppierung des Geheimdienstes. Al-Gamati sei der Inneren Sicherheit in Tripolis übergeben worden, um dann nach Abu Salim gebracht zu werden (Kommando Mohammed al-Ghanimi).
Alle Einzelheiten seien der Staatsanwaltschaft bekannt. Al-Gamati leide an einer schweren Krankheit und sei kurz vor dem Zusammenbruch.

+ Laut CrimeLibya wurden im Jahr 2024 in Ost-, Süd- und Westlibyen 589 schwere Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen beobachtet, ohne dass wirksame Bemühungen unternommen werden, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Zu den Verbrechen zählten willkürliche Festnahmen, Verschwindenlassen, Folter, außergerichtliche Hinrichtungen und Einschränkungen der Meinungs-, Rede- und Versammlungsfreiheit.

Militär

+  Am Morgen des 5. April fanden zwischen der Gasab-Miliz (von Mohammed Gaschlaf/alias Gasab), die zu Osman al-Lahab (Kommandeur des 103. Bataillons/as-Sala’a-Bataillon) gehört, und Mitgliedern der Harscha Counter Threats Security Agency (an-Namrusch) in der Nähe der Zawiya-Raffinerie Zusammenstöße statt. Zivile Wohngebäude wurden dabei beschädigt und mehrere Personen verletzt. Atef at-Tumi al-Hadhiri (Deterrence Agency) wurde getötet.
Beide Milizen konkurrieren um die Kontrolle über die Ölraffinerie az-Zawiya.

+ Am 5. April fand nahe der Hauptstadt Tripolis eine militärische Mobilisierung statt. Ein bewaffneter Konvoi verließ Misrata in Richtung Tripolis, 700 Militärfahrzeuge kamen in Gasr al-Kayar an. Ein weiterer Militärkonvoi verließ das Gebiet Ain-Zara in Richtung des Zentrums von Tripolis.
Es zirkulieren Videos, die die Ankunft von Panzern und Militärfahrzeugen aus Misrata in der Stadt al-Chums zeigen. Panzer befanden sich innerhalb des Naqaza-Militärlager, andere gepanzerte Einheiten waren außerhalb der Anlage stationiert. Über den Zweck des Einsatzes gibt es keine offiziellen Erklärungen, unübersehbar ist, dass sich die Anspannungen im westlichen Libyen erhöhen.
Der Präsidialrat hatte einen Tag vorher alle Sicherheitskräfte davor gewarnt, ohne Befehl eigenmächtige Militärbewegungen durchzuführen, nachdem sich Protest gegen die Ernennung von Atiyah at-Talib zum neuen Kommandanten der Präsidentengarde erhob und die Joint Force von Misrata schwer bewaffnete Konvois in Richtung Tripolis schickte.

+ Die Anführer der Rebellenbataillone und -brigaden in Misrata lehnten die Bewegungen der Joint Forces von Misrata in Richtung Tripolis ab. Diese Mobilisierungen erfolgten auf Befehl von Abdulhamid Dabaiba. In der Hauptstadt Tripolis werde ein Verrat geplant und könne der Auslöser eines Bürgerkriegs sein, der mit dem Blut Unschuldiger geführt wird. Es werde kein „Bündnis“ akzeptiert, das die Heimat verkauft, und es werde keine „Einheit akzeptiert, die als Deckmantel für die Tötung des Volkes dient.“

+ Auch die Deterrence Force in Tripolis gab eine Erklärung ab, in der sie Omar Abu Ghadada, Abdul Salam Zubi und Mohammed Bahrun (alias „die Maus“) vor militärischen Bewegungen in Richtung Tripolis warnte. Diese versuchten, die Bevölkerung in einen sinnlosen Krieg zu ziehen, um weiter ihre korrupten Ziele verfolgen zu können. Jeder militärische Vorstoß in Richtung Tripolis werde mit einer gewaltsamen und beispiellosen Reaktion beantwortet.
Es erging ein Appell an die „Söldner“, sich nicht dieser Mobilisierung anzuschließen, da sie für ein gescheitertes Projekt missbraucht würden.
Die internationale Gemeinschaft und die Menschenrechtsorganisationen wurden aufgefordert, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und nicht länger zu den Verbrechen „dieser Banden“ zu schweigen.

+ Es bestehen laut der Zeitung al-Bayan ernste Befürchtungen hinsichtlich möglicher Kämpfe zwischen den Milizen aus Misrata und den mit Tripolis verbündeten Milizen, insbesondere der Special Deterrence Force, die in Vorbereitung auf mögliche Konfrontationen ihre Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzte. Es geht dabei auch um die Kontrolle des Mitiga-Stützpunktes und des darin befindlichen Gefängnisses, das der Deterrence Force untersteht.

+ In Sabratha war es am 5. April zu einem heftigen Schusswechsel gekommen, nachdem das Auto eines Milizenführers in Brand gesteckt worden war. Aus dem Militärgefängnis waren Gefangene geflohen, die aber wieder gefasst werden konnten. In mehreren Moscheen wurden die Freitagsgebete abgesagt.

+ Für den Parlamentsabgeordneten Ali at-Takbali stellt sich die Lage in Tripolis wie folgt dar: Die Joint Forces von Misrata, die von Dabaiba aufgestellt wurden, marschierten vor den Toren von Tripolis auf, um die korrupte Dabaiba-‚Regierung‘ zu schützen. In Sabratha seien IS-Mitglieder aktiv.
Der Krieg zwischen den Milizen in Tripolis könnte eskalieren und richte sich insbesondere gegen Milizen, die mit Haftar verbündet sein könnten. Einige Milizen hätten sich von Dabaiba abgewendet und Abmachungen mit Haftar getroffen.

+ Die Revolutionäre von Tadschura forderten am 9. April, dass die Joint Force von Misrata die Stadt sofort verlässt, um eine militärische Eskalation zu vermeiden.

+ Haftar ließ am 6. April in einem streng geheimen Manöver mit einer Transportmaschine 300 Militärangehörige von Sebha nach Zintan (160 km südwestlich von Tripolis) verlegen. Dort wird die Truppe dem Kommando von Brigadegeneral Nasser Mohammed Salem Amhamed in al-Azizia (4. Brigade) unterstellt. Vor einigen Tagen machte sich bereits eine andere Truppe des 173. Infanteriebataillons unter dem Kommando von Aglas Mohammed Ahmed aus Ubari auf den Weg nach Azizia. Die Verlegungen begannen nach dem Besuch Saddam Haftars in Sebha und angesichts der im Süden herrschenden Spannungen. Der Besuch Saddam Haftars erfolgte aufgrund von Informationen über die Bildung neuer Sicherheitskräfte mit Verbindungen zum Gegenspieler Haftars, Hassan az-Zadma, und wurde von örtlichen Militärs heftig kritisiert.

+ Am 7. April erfolgte nahe des Mobilisierungshauptquartiers in Zliten ein militärischer Aufmarsch. Mitglieder der al-Marinda-Miliz, die mit Dabaiba verbunden ist, sperrten die Straße zur Zementfabrik.

+ Laut der Zeitung Al-Arab wollen Dabaiba treue Milizen die Kontrolle über die öl- und gasreiche Region Hamada al-Hamra übernehmen; es geht dabei um das Ghadames-Becken einschließlich des Hamada-Feldes. Dabei soll das Generalkommando im östlichen Libyen nicht in die bevorstehende Konfrontation mithineingezogen werden.Es soll unter dem Kommando von Omar Baghdadah (Joint Force) eine Entscheidungsschlacht geschlagen werden.
Gegenwärtig kontrollieren Osama Dschuwailis Streitkräfte das Hamada al-Hamra-Gebiet. Bei einem Treffen am 24. März sei es Ibrahim Dabaiba nicht gelungen, eine Einigung mit Osama Dschuwaili zu erreichen und ihn zu einem Bündnis mit dem Dabaiba-Clan zu bewegen.
Dabaiba habe zusammen mit Imad-at-Trabelsi und Abdel Salem Zubin ein Treffen mit Würdenträgern aus Zintan (ca. 160 Kilometer südwestlich von Tripolis) abgehalten und diese aufgefordert, al-Dschuwaili davon zu überzeugen, sich von Khalifa-Haftars-Streitkräften loszusagen und Dabaibas Militär die Kontrolle über Ghadames und den Grenzübergang nach Algerien zu überlassen. Sollte Dschuwaili dazu nicht bereit sein, würden Dabaibas Militär die Kontrolle des Grenzgebiets mit Gewalt übernehmen.
[In diesem Zusammenhang: Die ausländischen Mächten arbeiten daran, Libyen in drei Teile aufzuspalten. Da dies aber nicht den tatsächlichen militärischen und politischen Konfliktlinien entspricht, versucht Dabaiba, diese zu bereinigen.]

+ Laut al-Arab sind die Kriegsherren, die ab 2011 gesellschaftlich aufstiegen, zu mächtigen Personen geworden, deren Vermögen über zahlreiche regionale Städte und internationale Hauptstädte verteilt ist. Genannt werden Ghweima al-Kikli, der heute die Sicherheitsbehörde in Tripolis kontrolliert, und Osama Nadschim, ein vom IStGH gesuchter Milizenführer, der heute als Chef der libyschen Kriminalpolizei fungiert
In Libyen herrsche Milizenfeudalismus, beruhend aus einer Allianz aus Regierungsmacht, dem Mufti und den Milizenkommandeuren. Das Volk sei dabei der große Verlierer.

+ Führungspersönlichkeiten des Freitagsmarkts beschließen, den Militärrat des Freitagsmarktes zu reaktivieren. Es soll ein offizieller Sprecher ernannt werden.
Die Führer der Region sollen regelmäßige Treffen abhalten, um die Entwicklungen in Suk al-Dschumaa und Tripolis zu verfolgen. Eine Aussöhnung zwischen den Menschen von Suk al-Dschumaa wird angestrebt. Es soll eine über die Region verteilte Volksarmee aufgestellt werden.

+ Eine aus einem nahegelegenen Militärlager abgefeuerte Granate schlug am 5. April in der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tripolis ein. Zwei Studenten wurden verletzt.
Der Zusammenschluss der libyschen Lehrassistenten verurteilte das Schweigen des Präsidenten der Universität von Tripolis und von Imran al-Gayeb, Minister für Hochschulbildung in der Dabaiba-‚Regierung‘, zu diesem Vorfall.

Libysche Zentralbank (CBL) – Finanz- und Wirtschaftskrise – Parteiengezänk

Seit 2011 wurde das an Ressourcen so reiche Libyen mit seinen in der Gaddafi-Ära angelegten in- und ausländischen Staatsvermögen insbesondere durch Korruption, aber auch durch Spaltung und Unfähigkeit komplett heruntergewirtschaftet.

+ Laut der Libyschen Zentralbank (CBL) zeigen die Daten des ersten Quartals 2025, dass die Doppelfinanzierung der öffentlichen Ausgaben, die Defizitfinanzierung und die steigende Nachfrage nach Devisen anhalten und die Öleinnahmen zur Deckung nicht ausreichen.
Die CBL  bezeichnete die Situation als „extrem gefährlich und unhaltbar“. Die Staatsverschuldung werde bis Ende 2025 voraussichtlich 330 Milliarden LYD (100 LYD etwa 19 EUR) übersteigen, angetrieben durch unkontrollierte öffentliche Ausgaben, das Fehlen eines einheitlichen nationalen Haushalts und äußerst „spezielle Finanzpraktiken“.
Angesichts der Verlautbarungen der CBL ist laut dem Journalisten Khalil al-Hassi der Sturz von Dabaiba, Osama Hammad, des Parlaments und des Staatsrats für das Überleben des libyschen Staates zu einer existenziellen Notwendigkeit geworden.

+ Am 6. April senkte die Libysche Zentralbank den Wechselkurs des Libyschen Dinar gegenüber ausländischen Währungen um 13,3 %. Der Wechselkurs zum US-Dollar betrug 5,5677 Dinar. Daraufhin brach der Wechselkurs des LYD gegenüber dem USD auf dem Schwarzmarkt ein.

+ Mabrouk Abu Amid (Hohe Rats des Wirschefana-Stammes) hält wie viele andere eine Abwertung des Libyschen Dinars (LYD) für eine Katastrophe, die die libysche Bevölkerung hart trifft, da der USD-Kurs dadurch in neue Höhen steigen wird.
[Libyen muss fast alle Gebrauchsgüter einführen und in USD bezahlen. Die Preise werden sich durch die Abwertung stark erhöhen.]

+ Der Parlamentspräsident Agila Saleh verlangte zur Beilegung der Finanz- und Wirtschaftskrise die rasche Bildung einer einheitlichen Regierung. Die Abwertung des LYD sei ein Fehler, der die Lebensbedingungen der Libyer weiter verschlechtern wird. Das Problem sei nicht durch den Austausch des Führungspersonals gelöst worden, sondern liege in der politischen Spaltung und der Teilung der Institutionen. Man müsse sich auf die Reduzierung der Staatsausgaben und die Verabschiedung eines einheitlichen Haushalts konzentrieren, um die Verschwendung in den Griff zu bekommen.
Der Versuch einiger Parteien, die Macht an sich zu reißen und staatliche Ressourcen für persönliche Projekte auszunutzen, würden scheitern und das Land weiter in eine Sackgasse manövrieren, sowie mit Chaos, Spaltung und einer sich verschärfende Wirtschaftskrise einhergehen.

+ Der Gemeinsame Ausschuss von Parlament und Staatsrat betonte angesichts des Finanzchaos‘  die Notwendigkeit, die Institutionen zu vereinen und die Ausbeutung und Plünderung derer Einnahmen ohne die Kontrolle der zuständigen Behörden zu beenden. Es wird beklagt, dass der erarbeitete Fahrplan zur Abhaltung von Wahlen von der UN-Mission ignoriert wurde. Es bleibe jedoch bestehen und der Aufruf zu seiner Unterstützung werde erneuert.

+ Der ‚Premierminister‘ des Parlaments, Hammad, beschuldigte die Zentralbank, ihre Ausgaben ohne Rechtsgrundlage zu tätigen. Hammad warf Abdulhamid Dabaiba Betrug, Irreführung der öffentlichen Meinung und Geldverschwendung vor. Die Dabaiba-‚Regierung‘ in Tripolis habe die Macht usurpiert.
Die Dabaiba-‚Regierung‘ habe die Erstürmung des CBL-Hauptsitzes in Tripolis durch Milizen unterstützt, um einer illegalen Gruppe gewaltsam die Verwaltung der Bank zu übertragen. Dies habe den Ruf der Bank auf internationaler Ebene geschadet und ihre Kreditwürdigkeit bei internationalen Finanzinstitutionen geschwächt.
Der Diebstahl der Bankreserven habe zur Verschlechterung des Wechselkurses geführt. Die CBL ermögliche es der Dabaiba-‚Regierung‘, Ausgaben ohne Rechtsgrundlage zu tätigen, was die Wirtschaftslage verschlechtere.

+ Der vermeintliche Staatsratsvorsitzende Takala machte hingegen Parlamentspremier Hammad für die prekäre Finanzlage verantwortlich sowie die CBL, da sie Gelder an die Parallelregierung des Parlaments transferiere.

+ Der Vorsitzende des parlamentarischen Finanzausschusses, Omar Tantusch, erklärte beide Regierungen für verantwortlich. Keine hätte auf die Aufforderungen reagiert, einen gemeinsamen Haushalt vorzulegen. Die aktuellen Entwicklungen unterstrichen die Notwendigkeit, eine neue, einheitliche Regierung zu bilden und einen gemeinsamen Haushalt zu verabschieden.

+ Die Nationalversammlung libyscher Parteien forderte das Parlament auf, die Bildung einer einheitlichen Regierung zu beschleunigen. Der Bericht der CBL sei ein Alarmsignal.

+ Der Staatsrat forderte alle libyschen Parteien, insbesondere das Parlament und den Staatsrat, auf, sich auf ein allgemeines Haushaltsgesetz zu einigen und die Doppelung öffentlicher Ausgaben zu beenden.

+ Der Wirtschaftsjournalist Ahmed Senussi weiß, dass sich die CBL weder gegen Saddam Haftar, noch gegen Ibrahim Dabaiba stellen kann, und auch nicht gegen die Banden in Tripolis und Bengasi, um deren Geldausgaben zu verhindern. Im Osten wie im Westen würden viele Gelder für nutzlose und unsinnige Projekte verschwendet.

+ Fathi asch-Schabli (Partei Stimme des Volkes) erklärte, dass sich die gefährliche Lage aufgrund des Ölpreisverfalls noch verschärfen werde. Er kritisierte die exorbitanten Ausgaben des Parlaments, des Präsidialrats und des Staatsrats sowie die hohen Kosten für 150 Botschaften. Die CBL sei dazu da, den vom Staat genehmigten Haushalt umzusetzen, und nicht dazu, unbegrenzte Ausgaben beider Regierungen zu finanzieren. Libyen müsse einen einheitlichen Haushalt haben, mit einer einzigen Regierung, die die öffentlichen Ausgaben überwacht und die Kontrolle über das gesamte libysche Territorium ausübt.

+ Die Libysche Allianz der Parteien der Nationalen Übereinkunft warnte vor der „Missachtung“ der Exekutive gegenüber ihrer Verantwortung sowie vor der Dominanz korrupter Personen, die Libyen in einen katastrophalen Abgrund und in eine Krise treiben. Alle politischen Parteien müssten Verantwortung übernehmen, um einen nationalen Konsens erreichen, der die Institutionen vereint und eine neue, einheitliche Regierung hervorbringt, um die Nation zu retten.

+ Al-Arab schreibt, dass der Niedergang des Dinar die politische Kluft zwischen West- und Ostlibyen vertiefe. Alle Beteiligten versuchten, sich ihrer Verantwortung für die aktuelle Lage des Landes zu entziehen.

+ Der Wirtschaftsexperte Mukhtar al-Dschadid sieht den libyschen Staat in zwei, drei Jahren zusammenbrechen. Den Libyern werde ihr Geld gestohlen und die dafür Verantwortlichen würden sich ins Ausland absetzen. „Sie alle besitzen Paläste und Villen im Ausland und werden nach der Zerstörung Libyens in die Türkei und nach Ägypten fliehen.“ Die Menschen müssten aufwachen.

Es meldeten sich noch sehr viel mehr politische Parteien, Journalisten und Einzelpersonen zu Wort, um zur katastrophalen Lage der LCB kritische Stellungnahmen abzugeben. Selbstredend weisen die beiden libyschen ‚Regierungen‘ alle Schuld von sich und geben sie in äußerst harter Form jeweils der anderen Partei, der sie die Zerstörung des Landes vorwerfen. Wenn es keiner gewesen sein will, wer hat dann das nicht mehr vorhandene Geld ausgegeben? Die Grabenkämpfe zwischen den verschiedenen politischen Parteien eskalieren in verschärfter Form.

+  Der Tripolis-‚Premier‘ Abdulhamid Dabaiba sagte: „Agila Saleh ist die Ursache der Probleme.“ Und dem Staatsratsmitglied Musa al-Koni warf er 700.000 USD teure Reise in die USA vor und beschimpfte ihn als „Statisten“. Er habe etwas gesagt und „er sah aus, als wäre er betrunken und würde gegen das islamische Gesetz verstoßen“. Sensible Themen sollten von ihm nicht im Ausland diskutiert werden. Dabaiba kritisierte aber auch den Parlaments-‚Premier‘ Hammad sowie den Generalstaatsanwalt und machte so gut wie jeden für die prekäre Wirtschafts- und Finanzlage verantwortlich, nur bei sich selber sieht er keinerlei Schuld.

+ Der Parlamentsabgeordnete Dschalal asch-Schuwaidi erklärte, dass in Wirklichkeit Dabaiba das größte Hindernis für das staatliche System sei, doch er stehe unter der Schirmherrschaft der ‚internationalen Gemeinschaft‘. Wie könne Dabaiba anderen Korruption vorwerfen, wo er selbst durch Bestechung an die Macht kam.

+ Das Fatwa-Haus des Muftis von Tripolis, as-Sadiq al-Gharyani, hat es erneut verboten, auf den Umtausch von Währungen eine Steuer zu erheben. Dies sei eine schwere Sünde. Die Justiz wurde aufgefordert, diese Praxis zu unterbinden.
Würden die Öl- und Gaseinnahmen gleichmäßig unter den Menschen aufgeteilt, könnten diese in Wohlstand leben und es bräuchten keine Steuern erhoben zu werden.

+ Von den Parlamentariern lehnten 55 die Abwertung des Libyschen Dinars ab, da dies unmittelbare Auswirkungen auf die Lebensgrundlage und Kaufkraft der Bürger hätte. Stattdessen forderten sie die Umsetzung ernsthafter Reformen.

+ Parlamentspräsident Agila Saleh berief für den 15. April eine außerordentliche Parlamentssitzung ein, zu der auch der Chef der Libyschen Zentralbank, Nadschi Issa, vorgeladen wurde. Es soll die Lage der Bank erörtert werden.

+ Am 7. April versammelten sich zahlreiche Bürger in Tripolis, um gegen die sich durch die Währungsabwertung verschlechternden Lebensbedingungen zu protestieren. Die Demonstranten forderten den Sturz der Dabaiba-‚Regierung‘ wegen ihres Versagens bei der Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Stabilität als Folge der anhaltenden Verschwendung von Haushaltsmitteln und der Manipulation öffentlicher Gelder.

+ In Misrata demonstrierten junge Menschen mit den Transparenten, auf denen zu lesen stand: „Unser Geld ist keine Beute … Wo sind die Aufsicht und die Rechenschaftspflicht?“, „Zieht die Diebe zur RechenschaftLibyen steht nicht zum Verkauf“ und „Das Volk verlangt einen Wandel … eine einheitliche Regierung.“
Von Einwohnern, die sich als keiner Partei zugehörig bezeichnen, wurde auch ein Sitzstreik angekündigt, der sich gegen Korruption und Misswirtschaft richtet.

+ Osama Hammad und Belqasim Haftar bekommen vom Parlamentspräsidenten Agila Saleh eine Auszeichnung für ihre Leistung beim Wiederaufbauprozess des Landes überreicht. [Eine Verhöhnung der libyschen Bevölkerung.]

Innerlibysche Nachrichten

+ Beim Versöhnungsforum in Zawiya am 6. April sagte Parlamentspräsident Agila Saleh: „Wir sind entschlossen, die Übergangsphase durch einen libysch-libyschen Konsens zu beenden, wobei sich die internationale und externe Rolle auf die Bereitstellung von Unterstützung und Beratung beschränken wird.“ Das Parlament habe die Wahlgesetze entworfen und dem Staatsrat vorgelegt, der die Bildung eines 6+6-Ausschusses aus beiden Kammern forderte, um für alle Parteien zufriedenstellende Änderungen vorzunehmen. Diese Änderungen seien vom Parlament ohne Änderungswünsche angenommen worden. Die Festlegung des Datums und die Organisation der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen seien Aufgabe der Wahlkommission.
Das Parlament stelle keine Vorbedingungen, kein libyscher Bürger werde von der Wahl ausgeschlossen. Das Parlament habe ein allgemeines Amnestiegesetz erlassen ebenso wie das Gesetz zur politischen Isolation aufgehoben. Der Sumpf aus Ausgrenzung, Marginalisierung und Entfremdung müsse beendet werden.

+ Al-Mischri (Staatsrat), der dem Versöhnungsforum in Zawiya zugeschaltet war, sagte, im Rahmen des 6+6-Ausschusses seien Konsensgesetze erreicht worden, die eine geeignete Grundlage für die Abhaltung von Wahlen darstellen. Er wünsche sich ähnliche Treffen wie in Zawiya auch in anderen Städten und Regionen.

+ Das Präsidialratsmitglied Musa al-Koni erklärte, dass die Zukunft Libyens frei von ausländischer Einmischung sein müsse. Die Existenz zweier Regierungen unter der Führung von Dabaiba und Hammad sei die Ursache aller Probleme. Stabilität könne unter den beiden Regierungschefs nicht hergestellt werden. Die USA könnten dabei helfen, Libyens Südgrenze zu sichern, auch Italien könne an Projekten im Fessan beteiligt werden.
[Al-Koni schlägt anschließend wieder eine Dreiteilung Libyens vor, die auf alte Kolonialstrukturen zurückgeht, und den ausländischen Kräften ihren jeweiligen Einflussbereich in Libyen zusichern würde. Libyen ist eine Stammesgesellschaft, die sich nicht per Lineal in drei Landesteile aufteilen lässt. Die Dreiteilung bildet auch nicht die politischen Allianzen ab, die sich quer durch das Land verteilen. Eine Teilung des Landes wird von den Libyern abgelehnt. Das moderne Libyen ist in sinnvolle Verwaltungseinheiten unterteilt. Libyen wird sich mit aller Kraft gegen eine Spaltung wehren.]

+ Die Website Al-Araby Al-Dschadid schrieb, dass Parlament autorisiere die Korruption in Libyen, indem es sich selbst, Khalifa Haftar und dessen Sohn Belqasim absolute Machtbefugnisse ohne Rechenschaftspflicht und ohne Kontrolle gewährt hat.
Obwohl das Mandat des Allgemeinne Nationalkongresses 2014 endete, kehrten seine Vertreter 2015 im Zuge des Skhirat-Abkommens auf die politische Bühne zurück. Das Parlament und der Staatsrat sind immer noch im Amt, obwohl durch das Skhirat-Abkommen ihre Amtszeit auf ein Jahr begrenzt wurde. In dieser Zeit sollten sie sich auf einen rechtlichen Rahmen für die Abhaltung von Wahlen einigen. Für den Präsidialrat und die Dabaiba-‚Regierung‘ war die Amtszeit durch das Genfer Abkommen von 2021 bis zum Juni 2022 beschränkt. Unter dem Vorwand, Streitigkeiten über das Wahlgesetz nicht beseitigen zu können, klammern sie sich bis heute an die Macht und geben unglaubliche Mengen an Geld aus.
Auch die Struktur von Khalifa Haftars Streitkräften, ihre Finanzierung und ihre Außenbeziehungen seien geheim und entzögen sich jeglicher Rechenschaftspflicht.
Bei der Arkan Oil Services Company handelte es sich um ein geheimes Geschäft zwischen den Clans von Haftar und Dabaiba. Dem Unternehmen wurde das Recht eingeräumt, Öl außerhalb des Rahmens der National Oil Corporation, der rechtmäßigen Körperschaft mit der Befugnis zum Ölexport, auszuführen. In den letzten vier Monaten des vergangenen Jahres exportierte das Unternehmen Öl im Wert von 462 Millionen Dollar.

+ Laut dem Kandidaten für das Amt des Premierministers einer neuen Einheitsregierung, Mohamed Mezughi, werde der Versuch mancher Parteien letztlich scheitern, die internationale Gemeinschaft oder bestimmte Länder durch attraktive Verträge und Projekte zu erpressen, wenn sie im Gegenzug ihre weitere Herrschaft unterstützen. „Wenn der UN-Sicherheitsrat eingreift und eine klare und eindeutige Resolution verabschiedet, die die Bildung einer neuen Einheitsregierung fordert, wird dies die Lösung des Problems beschleunigen.“ Um diese Ziele zu erreichen, seien politischer Wille und Konsens unter den Großmächten von entscheidender Bedeutung.

+ Die Frist für die Wählerregistrierung der Kommunalwahlen wurde bis zum 13. April 2025 verlängert. Die Wahlkommission gab die vorläufigen Kandidatenlisten bekannt: 4631 Kandidaten für 62 Gemeinderäte; 340 Kandidaten wurden nicht zugelassen, da sie die Anforderungen nicht erfüllten.
Die zweite Runde der Kommunalwahlen soll im Juni 2025 stattfinden.

+ Der Journalist Khalil al-Hassi schreibt über Abdulhamid Dabaiba, dass dieser, als er Direktor von Ledco war und im portugiesischen Porto lebte, 2011 auf einer portugiesischen Sanktionsliste stand und keinen Zugriff auf sein Vermögen hatte. Im Jahr 2013 wurden Tawfiq az-Zintani und sein Freund Siddiq Aoun in den Vorstand einer portugiesischen Holding berufen. Während dieser Zeit kaufte Dabaibas Frau eine Luxusimmobilie in Porto im Wert von 1,3 Millionen Euro. Dabaiba gründete ein neues Unternehmen namens FM Ledco, das von seinem Onkel Ali Dabaiba geleitet wurde. Zusammen mit Siddiq Aoun gründete er die libysche Firma Soma La Noza, die Dabaiba zusammen mit seinem Onkel Ali Dabaiba leitete. Es gebe handfeste Hinweise darauf, dass dieses Unternehmen dazu diente, die Milliarden, die sich der Dabaiba-Clan in Libyen zu Beute machte, zu waschen. 2014 wurde Dabaiba zum Chef des portugiesischen Großkonzerns GFA ernannt, der zur portugiesischen Unternehmensgruppe Ferreira gehört.
Ende 2017/Anfang 2018 kehrte Dabaiba nach Libyen zurück und Ali Dabaiba begann mit der Vorbereitung des politischen Projekts, das weit über alle bisherigen Ambitionen hinausging.

+ Salem Bukhazam (Hasawna-Stamm) hält Dabaibas Handeln nicht nur für einen Fehler, sondern für einen kompletten Irrweg, der zum Zusammenbruch des Staates führt und Libyen dazu zwingen wird, auf den Internationalen Währungsfonds zurückzugreifen. Das wirtschaftliche Chaos sei das Ergebnis unverantwortlichen Handelns. Libyen werde bei der Lösung der Krise vor großen Schwierigkeiten stehen und die Bürger werden den Preis für diese disruptiven Maßnahmen zahlen.

+ Das Gericht Tripolis-Nord benachrichtigte Dabaiba, den Zentralbankchef und den Generalstaatsanwalt, dass der Leiter des Rechnungsprüfungsamts, Khaled Schakschak, von seinem Amt suspendiert ist. Treffen mit ihm sowie Korrespondenzen sowie die Anerkennung seiner Unterschrift seien eindeutige Rechtsverstöße.
Die Entscheidung der Abgeordneten, Schakschak im Jahr 2014 zu entlassen, wurde offiziell in einem Schreiben an die Abteilung für Rechtssachen im Jahr 2024 bestätigt.

+ Attiyatallah as-Saiti wendete sich in seiner Funktion als amtierender Vorsitzender des Rechnungsprüfungsamtes an den Chef der Zentralbank, den Vorsitzenden des Obersten Justizrats und den Generalstaatsanwalt und erklärt Khaled Schakschak für unfähig für den Posten des Vorsitzender des Rechnungsprüfungsamtes. Er, as-Saiti, sei als der stellvertretende Rechnungsprüfungsbeamte gemäß dem Gesetz und seinen Durchführungsbestimmungen befugt, die Leitung des Amtes zu übernehmen.

+ Der Unterstaatssekretär des Rechnungshofs, Attiya Allah as-Saiti, forderte den Direktor der Libyschen Auslandsbank, Mohamed Abdullah al-Darrat, auf, keine Auszahlungen für Reise- und Übernachtungskosten mehr zu tätigen, bis das Amt seine Überprüfung der Ausgaben abgeschlossen habe. Die Inspektion habe Auffälligkeiten zu Tage gefördert, welche die Stabilität und Integrität der Libyschen Auslandsbank gefährden. Die Bank wurde eine Frist gesetzt, um einen detaillierten Bericht über sämtliche allgemeinen sowie Verwaltungskosten vorzulegen.

+ Die Bürger von Bani Walid verurteilten nach ihrer Meinung ungerechte tunesische Gerichtsurteile, die ihre Söhne zu langen Haftstrafen verurteilten, jenseits aller Beweise und jeder Gerechtigkeit. Die Söhne seien ungerechten Racheakte zum Opfer gefallen. Die libyschen Behörden wurden zum unverzüglichen Eingreifen aufgefordert, damit die Prozesse internationalen Standards gerecht werden.

+ Laut dem ehemaligen stellvertretenden ägyptischen Außenminister Abdullah al-Aschal benutzen die USA Lockerbie als Vorwand, um Libyen zu erpressen. Die westlichen Länder hätten Appetit darauf, in Libyen zu intervenieren und danach Gewinne einzustreichen. Die in den USA eingefrorenen libyschen Vermögenswerte seien Grund für die us-amerikanischen Ambitionen. Libyen stehe vor der Gefahr einer Spaltung. Die USA und Israel seien für viele Probleme Libyens verantwortlich, insbesondere in Hinblick auf irreguläre Migration. Die einzige Lösung für Libyen wäre, dass die der Aufgabe gewachsenen Libyer aus dem Osten, Westen und Süden des Landes in Erscheinung treten, die die gegenwärtige Gefahr erkennen und das Ausmaß der Bedrohungen, denen ihr Land ausgesetzt ist, verstehen.

+ Die Zahl der Brände in Häusern von al-Asabia, deren Ursache unbekannt ist, nimmt wieder zu. Etwa 10 Bürger erlitten Rauchvergiftungen und mussten behandelt werden.
Am 7. April erklärte der Bürgermeister, Imad al-Magtuf, dass die Brände weiter anhalten. Er forderte, die Löschmannschaften besser mit Schutzmasken und Spezialkleidung auszurüsten, da Feuerwehrleute bereits Rauchvergiftungen erlitten haben.
Inzwischen ist ein Spezialteam aus Malta in Asabia eingetroffen.

+ Am 10. April erklärte der Bürgermeister von al-Asabia, Imad al-Maqtuf, dass immer wieder neue Brände aufflammen und es sei immer noch ein Rätsel, was die Ursache sei. Es werde eine höhere Stufe des Ausnahmezustands ausgerufen.
Insgesamt brechen in dem Gebiet seit nunmehr zwei Monaten in Häusern immer wieder Brände aus.

Erdöl/Erdgas

+ Libyen beabsichtigt, im Rahmen seiner ersten Öl-Ausschreibungsrunde seit 17 Jahren für 22 Ölexplorationsblöcke Förderungsbeteiligungsverträge anzubieten. Ein neues Förderungsbeteiligungsmodell, das das strengere EPSA-IV-Modell ersetzt, das Libyen in früheren Bieterrunden angewandt hatte, bietet den Investoren höhere Renditen. Die Ausschreibungen umfassen Gebiete in einigen der produktivsten Becken des Landes, darunter die Becken Sirte, Murzuk und Ghadames, sowie die Offshore-Gewässer im Mittelmeer.

+ AfricaIntelligence schreibt, dass Dabaiba es ablehnt, einen Haftar-Anhänger als neuen National Oil Corporation-Chef zu berufen. Er möchte, dass die Interimsführung unter Massud Suleiman seine Arbeit fortsetzt, beziehungsweise dass er den nächsten NOC-Chef benennt, um seinen Einfluss im Öl- und Gassektor zu wahren.
Es ist unwahrscheinlich, dass ein Kandidat ohne die Zustimmung des Haftar-Clans nominiert wird, da dieser weiterhin mit der Schließung der Ölfelder droht.

+ Der Journalist Khalil al-Hassi schlägt dem Chef der Zentralbank Nadschi Issa vor, zusätzlich zu einem internationalen ein lokales viergliedriges Aufsichtskomitee einzusetzen. Die libysche Wirtschaft basiere auf Öl. Geschäfte werden mittels Swap seit 2017 über einem türkischen Makler über ein Unternehmen abgewickelt, zu dem auch Erdogans Sohn und der türkische Geheimdienst gehören. Es müssten Koordinierungstreffen zwischen Vertretern der Geldpolitik, der Fiskalpolitik und der Handelspolitik abgehalten werden.

+ Dabaiba erließ im Jahr 2023 die Entscheidung Nr. 544, die der mit Saddam Haftar verbundenen Arkan Oil Company neben der National Oil Corporation die Erschließung der Ölfelder Tahara, Sultan und Latif und angrenzender Gebiete gewährte.

+ Nabil as-Sukni forderte den Ausschluss der mit Haftar und Ibrahim Dabaiba verbundenen Arkan Oil Company: Kein Ölverkauf außerhalb der National Oil Corporation!

Bewegung Saif al-Islam Gaddafi

+ Der Tripolis-‚Premier‘ Dabaiba gab zu, dass 70 % des Baus des Bengasi-Stadions vor 2011 abgeschlossen waren. Das Stadion war Teil des Libya Tomorrow-Projekts unter der Federführung des Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi.

+ Es wird berichtet, dass sich im Falle einer erneuten Kandidatur von Saif al-Islam Gaddafi für das Präsidentenamt das Szenario der Wahlen von 2021 wiederholen soll und die Wahlen erneut ausgesetzt werden. 2021 beschloss die Wahlkommission unter Berufung auf ein altes Gerichtsurteil, Saif al-Islam Gaddafi von den Wahlen auszuschließen. Dagegen legte Saif al-Islam bei einem Gericht in Sebha Berufung ein, das Saif al-Islam Recht gab und bestätigte, dass das gegen ihn ergangene Urteil nicht rechtskräftig sei. Daraufhin hatte die Wahlkommission Saif al-Islam als Präsidentschaftskandidat zugelassen.
Als eine neuerliche Berufung von Emad as-Sahih gegen dieses Urteil abgewiesen wurde, übte die US-Botschaft Druck auf as-Sahih aus, die Kandidatur von Saif al-Islam zu verhindern. Als dies nicht gelang, wandte sich Sahih an den Parlamentspräsidenten Agila Saleh, der ebenfalls als Präsidentschaftskandidat ins Rennen gegangen war. Dieser erteilte den Rat, den Notstand auszurufen und die Wahlen abzusagen.

+ Tarek Megerisi vom European Council on Foreign Relations geht schwer mit der total gescheiterten westlichen Libyenpolitik ins Gericht. Washington mache sich falsche Hoffnungen, wenn es meine, den Haftar-Clan mittels oberflächlicher Treffen und anderer leerer Gesten wie die Teilnahme an Trainingsübungen von ihrer wachsenden Beziehung zu Russland, ihrem wichtigsten finanziellen und militärischen Sponsor, distanzieren zu können. Libyen sei heute „für das Völkerrecht eine Wüstenlandschaft“. Eine „lächelnde diplomatische und militärische Delegation der USA besuchte Saddam Haftar und bekundete seine Unterstützung“ just zu dem Zeitpunkt, als ein Berichts eines UN-Expertengremiums Haftars Rolle als Kokainhändler, Schmuggler und entschiedener Verletzer des UN-Waffenembargos benannte. Saddam Haftar wurde vor einigen Monaten im Rahmen spanischer Ermittlungen wegen seiner Versuche, illegal Militärdrohnen nach Libyen einzuführen, in Italien kurzzeitig festgenommen. Saddam ist es gewohnt, die absolute Immunität seines Vaters zu genießen. Dazu gehören sogar Besuche britischer und europäischer Botschafter, die seinen Truppen bei Waffenvorführungen zusehen, die sie unter Verletzung des UN-Waffenembargos erworben haben.
Europa und die USA fungierten als Wächter der Verschlechterung der Lage in Libyen. Nichts symbolisiere diesen Verfall besser als der Gesetzesbruch der italienischen Regierungschefin Meloni, die ihre schützende Hand über libysche Kriegsherren und ihrer Menschenhändlerbanden hält.
Dasselbe Muster gilt für alle anderen westlichen Interessen in Libyen. Der verzweifelte Versuch, den libyschen Bürgerkrieg zu beenden, der im Jahr 2020 völlig außer Kontrolle geriet, veranlasste die westlichen Länder dazu, einen zutiefst mangelhaften Waffenstillstandsplan Moskaus zu unterstützen. Dieselbe Verzweiflung führte zu den Forderungen Libyens, Haftar müsse für seine zahlreichen Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.
Heute stehe Libyen im Mittelpunkt der russischen Operationen in Afrika. Der UNO zufolge haben Milizen einen beispiellosen Einfluss auf staatliche Institutionen erlangt, darunter auch auf die lebenswichtige Ölinfrastruktur.
Der einzige Ausweg aus dieser Hölle besteht darin, Libyen zu Wahlen zu führen, bei denen die derzeitige Bande von Brandstiftern, die heute an der Macht sind, abgelöst wird.

+Tarek Megerisi (European Council on Foreign Relations), schreibt, dass Italiens Hilfe bei Osama Nadschims Flucht, obwohl er Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat, ein Sabotageakt der internationalen Ordnung sei. Meloni handle ebenso einfach wie zynisch. Sie verlasse sich auf „Henker, Kriminellen und Milizen in Libyen, um den Zustrom von Migranten nach Italien zu ‚steuern‘, der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber um 33 Prozent zugenommen hat. Meloni fühle sich weder an das Völkerrecht noch an den IStGH gebunden, sondern stattdessen an eine vage Vereinbarung mit Libyen, die Migranten an der Überquerung des Mittelmeers hindern soll.“
Bei einer Festnahme von Nadschim habe Meloni das Scheitern des Migrationsabkommens mit Libyen befürchtet. Diese alles zeige, mit wem die europäischen Länder zusammenarbeiten, um die Migration aus Nordafrika zu ‚eindämmen‘ oder zu ‚steuern‘, und untergrabe jedes Bekenntnis zu den Menschenrechten.
Meloni sei auch ein Beispiel dafür, wie internationale Akteure die Aussichten auf einen Wandel in Libyen kurzsichtig sabotieren. Es gebe weder eine Strategie, noch eine Plan, sondern das Ergebnis ihrer gescheiterten Politik seit der Ermordung von Muammar al-Gaddafi sei ihre Erpressbarkeit. Mit jedem Jahr rückt der Staat, von dem die Libyer träumten, in weitere Ferne und es werde immer schwieriger, die Büchse der Pandora zu schließen, zu der Libyen geworden ist.

Libyen und das Ausland

+ USA. Bei der Konferenz des National Council on US-Libya Relations in Washington präsentierte das Präsidialratsmitglied Musa al Koni seine Vorstellungen eines föderalen Regierungssystem, das auf der kolonialen Teilung des Landes in drei Gebiete basiert, und von der Mehrzahl der Libyer abgelehnt wird.
Der teilnehmende al-Mischri (Staatsrat) erklärte, dass die Vereinigung der National Oil Corporation auf ein Abkommen zwischen den De-facto-Mächten in Ost- und Westlibyen zur Aufteilung des Reichtums des Landes zurückgeht. Diese wäre für die libysche Wirtschaft katastrophal. Das Unternehmen Aranco, das Saddam Haftar gehört, erlangte über Nacht eine beherrschende Stellung in den Bereichen Produktion, Vertrieb und Export von Erdöl.
Die De-facto-Mächte greifen auf Unternehmen zurück, wie etwa die Telekommunikationsbranche und die Libysche Investitionsbehörde, und finanzieren über diese die verdeckten Aktivitäten der beiden Regierungen, wodurch diese Unternehmen in den Minusbereich rutschen könnten. Die durch das Genfer Abkommen zustande gekommenen ‚Regierungen‘ verletzten ihr Mandat, indem sie langfristige Verträge vergeben, auch für das Gasfeld NC7.
Libyen werde geplündert. Immer neues Geld werde gedruckt, was die Inflation antreibe, und die Staatsverschuldung steige in unbekannte Höhen.
Die Lösung für Libyens Probleme, wie eingeschränkte Freiheiten, Migration, Drogenhandel, Clanherrschaft und Gewalt, sieht al-Mischri in einer einheitlichen Regierung.
An der Sitzung nahm auch der us-amerikanische Botschafter in Libyen, Richard Norland, teil.

+ USA. Laut dem Präsidentschaftskandidat Suleiman al-Bayudi haben die USA bevorzugt Milizen unterstützt und die Clanherrschaft in Libyen gestärkt. Dies bedeute, dass ihre Interventionen negativ seien. Libyen sei für die USA und deren Verbündete von geostrategischer Bedeutung, daher sei es für sie schwierig, ihre Interventionen zu beenden. In den USA gebe es zu diesem Thema Spannungen zwischen dem Kongress und Präsident Trump.

+ USA. Am 10. April besprach US-Botschafter Jeremy Brent in Tripolis mit Abdul Salam Zubi Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheitszusammenarbeit zwischen den USA und Libyen.

+ USA. Am 11. April traf sich US-Botschafter Jeremy Brent mit Ibrahim Dabaiba zur Besprechung wirtschaftlicher Fragen.

+ USA. Die USA haben sich bereit erklärt, die Möglichkeit einer Lockerung des Waffenembargos gegen Haftar zu prüfen und bestimmte leichte und mittlere Waffen, Fahrzeuge und Ausrüstung für Grenzschutz-, Terrorismusbekämpfungs- und Verbrechensbekämpfungsmissionen bereitzustellen, um den Einfluss Russlands zu schwächen.

+ USA/Israel/Iran. „Netanjahu nach der Begegnung in Washington: Ein „Deal“ mit dem Iran müsse sich am Beispiel Libyen orientieren: „Wir gehen rein, sprengen die Anlagen und bauen alle Einrichtungen unter amerikanischer Aufsicht und Leitung ab.“ Das libysche Außenministerium hatte am 19. Dezember 2003 den vollständigen Verzicht auf die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen bekanntgegeben und damit zum ersten Mal offiziell eingestanden, dass es Arbeiten auf diesem Gebiet gab. Vorangegangen waren seit März 2003 intensive Geheimverhandlungen mit den USA und Großbritannien. Neben Rohstoffen und Baumaterial für Chemiewaffen wurde im Januar 2004 das gesamte Atomprogramm des Landes zerlegt und in die USA geflogen. Schon damals hoben US-Politiker öffentlich hervor, dass dieses Vorgehen auch ein Modell für die Behandlung anderer Länder sei.“

+ USA/Israel/Iran. „Die Iraner werden nicht über das ‚libysche Modell‘ für ihr Atomprogramm reden, wie es sich Israels Premier Benjamin Netanjahu wünscht. 2003 gab der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi […] sein ehrgeiziges, aber in den Anfängen steckendes Atomwaffenprogramm auf – um dann 2011 gestürzt zu werden. Wäre schwieriger gewesen, hätte er da schon eine Atomwaffe gehabt.“
Gudrun Harrer im Orient-Express vom 09.04.2025

+ Tunesien. Der Schmuggel von Benzin über den Grenzübergang Ras Adschdir belastet die Beziehungen zwischen Libyen und Tunesien. Die Dabaiba-‚Regierung‘ habe die Kontrolle über den Grenzübergang verloren, während Milizen, die teilweise inoffiziell miteinander verbunden sind, um Einfluss kämpfen. Die Situation schwanke zwischen Öfnnung des Grenzübergangs und seiner Schließung. Die Festnahme von tunesischen Händlern wegen Treibstoffschmuggels diene nur als Vorwand, tatsächlich würden sie gedemütigt und zu unrechtmäßigen Zahlungen verpflichtet.
Die tunesischen Behörden haben ihre Sicherheits- und Militärpräsenz entlang der Grenze zu Libyen verstärkt, da sie mit einem Zustrom irregulärer Migranten aus der Subsahara-Region rechnen. Wüstenrouten würden für den Transport von Schmuggelware genutzt.

+ Frankreich. Am 9. April wurde der Prozess gegen den ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Gefängnisstrafe von sieben Jahren, eine Geldstrafe von 300.000 Euro und ein fünfjähriges Verbot, öffentliche Ämter zu bekleiden. Das Urteil soll am 25. September verkündet werden. Sarkozy wird vorgeworfen, von Libyen 2007 illegale Wahlkampfspenden angenommen zu haben.
Sarkozy war der erste westliche Staatschef, der sich gegen Gaddafi wandte und öffentlich Stellung zur Unterstützung des Aufstandes bezog. Am 10. März 2011 war Frankreich das erste Land der Welt, das den Nationalen Übergangsrat als legitime Regierung Libyens anerkannte.

+ USA/EU/Russland. Laut Middle East Online wollen die USA ihre Militärpräsenz in Libyen reduzieren, AFRICOM soll aus Libyen abgezogen werden, obwohl der russische Einflusses in der Region wachse. AFRICOM soll mit dem Europäischen Kommando in einem gemeinsamen Hauptquartier in Deutschland zusammengelegt werden. Dies könnte die USA in der Region schwächen und anderen Mächten ermöglichen, ihren Einfluss auszuweiten.
In Libyen gibt es etwa zehn Militärstützpunkte, die ganz oder teilweise von ausländischen Streitkräften besetzt sind. Die Zahl der ausländischen Kämpfer wird trotz wiederholter Forderungen nach ihrem Abzug auf rund 20.000 geschätzt. Die Anwesenheit von Söldnern hat die politische Krise Libyens weiter verschärft und die Schaffung von Stabilität und dauerhaftem Frieden erschwert. Wagner-Mitglieder, deren Zahl zwischen 2.000 und 2.500 liegt, sind an mehreren Militärstandorten in Libyen stationiert, darunter auf dem Luftwaffenstützpunkt Garadabiya und Dschufra.

+ GB. Die britische Botschaft rät vor Aufenthalten in den Städten Tripolis, Bengasi und Misrata wegen der dortigen Sicherheitsrisiken ab.

+ Syrien. Am 11. April traf sich Abdulhamid Dabaiba in der Türkei am Rande des Antalya Diplomatischen Forums 2025 mit dem Anführer von Hayat Tahrir asch-Scham (HAT) und neuen syrischen Machthaber Ahmed asch-Scharaa (al-Dscholani). Mit dabei waren Walid al-Lafi und Ibrahim Dabaiba. Es soll das gemeinsame Libysch-Syrische-Komitee wieder aktiviert werden.

+ Türkei. Das türkische Verteidigungsministerium äußerte sich angesichts des kürzlichen Besuchs von Saddam Haftar in der Türkei. Dies sei ein neuer und wichtiger strategischer Schritt im Rahmen der Beilegung des Streits und der Schaffung eines einzigen, vereinten Libyens.

+ UN-SMIL: 30 Vertreter von Koalitionen libyscher Parteien äußerten bei ihrem Treffen mit der UN-Sondergesandten Hannah Tetteh ihre Besorgnis über die politische Pattsituation und betonten die dringende Notwendigkeit, die staatlichen Institutionen zu vereinheitlichen, den politischen Prozess zu beschleunigen sowie die Transparenz bei der Ressourcenverwaltung zu erhöhen. Die Teilnehmer forderten die UN-Mission auf, die Einbeziehung aller politischen Akteure in künftige politische Prozesse sicherzustellen, und betonten die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes, der den Weg für Wahlen ebnet.

+ UN-SMIL: Bei Treffen der UN-Sondergesandten Hannah Tetteh mit Vertretern politischer Parteikoalitionen und einer Gruppe junger Menschen wurden mehrere Empfehlungen ausgesprochen. Darunter, dass am Anfang des Lösungswegs transparente und faire Wahlen, die Vereinheitlichung der Institutionen und die Bekämpfung der Korruption stehen sollten. Das libysche Volk, das seit Jahren unter der Spaltung des Landes leide, versucht, das Land wieder zu vereinen.

+ UN-SMIL. Libya Homeland Movement forderte die UN-Gesandte Hannah Tetteh auf, die Bekanntgabe der Ergebnisse des Beratungsausschusses zu beschleunigen. Das Zögern der UN-SMIL, trotz des Bewusstseins um das Ausmaß der Herausforderungen, konkrete praktische Schritte zu unternehmen, könnte die Krise verfestigen und einem positiven politischen Prozess seine Dynamik entziehen. Die UN-SMIL verfüge über die Fähigkeit und den Willen, diese Hindernisse zu überwinden und einen umfassenden nationalen Dialog voranzutreiben, der das Vertrauen zwischen den Parteien wiederherstellt.

+ Der Beratungsausschuss hat seine Arbeit abgeschlossen und seine Empfehlungen an die UN-Mission übergeben. Die UN-Sonderbeauftragte Hannah Tetteh wird die Einzelheiten der UN-Initiative bei ihrer Unterrichtung des Sicherheitsrats am 17. April bekannt geben.
Der Ausschuss schlug Lösungen für die umstrittenen Fragen im Zusammenhang mit der Kandidatur von Ausländern und Militärangehörigen vor sowie keine gemeinsame Abhaltung von Parlaments- und Präsidentschaftswahlen.

+ UNHCR. Laut der Kommission für Zivilgesellschaft ist die Beschlagnahmung von UNHCR-Vermögenswerten sowie von Akten internationaler und lokaler Organisationen und deren Übertragung an Parallelorganisationen illegal. Es seien Räume gestürmt, Schlösser aufgebrochen und die Dokumente von deren Rechts-, Finanz- und Exekutivabteilungen an unbekannte Orte gebracht worden.
Der Präsidialrat wurde aufgefordert, dringend Maßnahmen zu ergreifen, damit die Organisation ihre Aufgaben weiterhin im Einklang mit dem rechtlichen Rahmen erfüllen kann. Die Staatsanwaltschaft soll eine Untersuchung einleiten.
Auch ein Internationaler Ausschuss für Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht verurteilte das Vorgehen der Inneren Sicherheit gegen humanitäre Organisationen einschließlich des UNHCR und forderte die Einhaltung des Völkerrechts. Mindestens 18 Mitarbeiter seien verhört und eingeschüchtert worden, einigen wurden die Pässe abgenommen. Diese Maßnahmen stünden im Widerspruch zur libyschen Verfassungserklärung, die die Freiheit der humanitären Arbeit garantiert und die Rechte der Mitarbeiter humanitärer Organisationen schützt.

Weitere Nachrichten aus Libyen

+ Zwischen Wadi Bani Walid und Wadi al-Mardum kam es zu schweren Überschwemmungen. Ein Mädchen starb, eines wurde vermisst. Nach weiteren Bewohnern der Gegend wird gesucht.

+ Bei Überschwemmungen im Gebiet von Gurat asch-Schorta (Region Hamada) ertranken einige hundert Schafe.

+ Das Nationale Zentrum für Herzerkrankung und Chirurgie in Tadschura schlägt Alarm. Es mangele gravierend an Operations- und Therapiematerialien für Dialysepatienten.

+ Die Nationale Versammlung libyscher Parteien appellierte an die Dabaiba-Regierung, dringend einzugreifen, um die weitere Behandlung von Dutzenden von Krebspatienten in der Türkei sicherzustellen, nachdem türkische Krankenhäuser sich geweigert hatten, sie zu behandeln.

+ Der Inhaber eines libyschen Passes darf ohne Visum nur in 13 Länder einreisen.

+ Die 1979 gegründete Libyan Iron and Steel Company konnte im ersten Quartal 2025 den höchsten Exportwert ihrer Geschichte in arabische und europäische Länder verbuchen. Das Unternehmen gilt als das wichtigste der libyschen Eisen- und Stahlindustrie und als eines der größten Unternehmen im Bereich der Eisen- und Stahlindustrie in Nordafrika.

Aus den Nachbarstaaten

+ Niger. „Niger verabschiedet sich von Französisch als Amtssprache. Die Sprache diene noch als Arbeitssprache. Die offizielle Landessprache ist jetzt Hausa. […] Französisch war seit der Unabhängigkeit im Jahr 1960 offizielle Landessprache. […] Laut dem Dokument sind neun weitere Sprachen als Geschäftssprachen anerkannt. Dazu zählt auch Arabisch. .“
https://freede.tech/afrika/242014-niger-verabschiedet-sich-von-franzoesisch/

 A. Gutsche