Trauer um Oberst Muammar al-Gaddafi an seinem 13. Todestag
Am 20. Oktober 2011 wurde Oberst Muammar al-Gaddafi auf bestialische Art und Weise ermordet. Seither leidet Libyen.
Gaddafi befand sich am 20. Oktober 2011 zusammen mit seinem Sohn Mutassim und Sicherheitsleuten in einem Konvoi auf dem Weg aus der Stadt Sirte. Mit Hilfe deutscher Spionage-Logistik wie den Zielkoordinaten aus der AWACS und TORNADO-Luftüberwachung, die in Neustrelitz von der Bundeswehr-IT-Zentrale aufbereitet und den NATO-Verbündeten zur Verfügung gestellt wurden, konnte die Fahrzeugkolonne von einer US-amerikanischen Reaper-Drohne aufgespürt werden. Der Konvoi änderte noch seine Route, konnte aber dem Beschuss durch zwei französische Kampfjets nicht entkommen. Die Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt, mehrere Dutzend Personen getötet, der Konvoi gestoppt. Der verwundete Gaddafi flüchtete mit anderen Überlebenden in einen nahegelegenen Tunnel, wo er von extremistischen Islamisten aufgespürt wurde.
Muammar al-Gaddafi musste ein schreckliches Martyrium erleiden. Videos, die noch heute im Internet zu finden sind, zeigen ihn mit blutüberströmten Gesicht, halb ohnmächtig. Stundenlang misshandelten und verhöhnten ihn die Schergen aus Misrata, bevor sie ihn pfählten.
Anschließend wurde der geschundene Leichnam des Oberst tagelang in einem Kühlhaus in Misrata zur Schau gestellt, bevor man ihn an einem geheim gehaltenen Ort in der Wüste begrub.
Gaddafis Sohn Mutassim wurde, wie durch mehrere Videos belegt, anscheinend unverletzt gefangengenommen und später unter nicht bekannten Umständen ermordet. Unter den Getöteten befand sich auch Libyens Verteidigungsminister Generalmajor Abu Bakr Junis Dschaber.
Weder die Beteiligung der NATO an der finalen Treibjagd auf Gaddafi noch die Umstände seiner Ermordung durch die islamistischen Milizenkämpfer aus Misrata waren jemals Gegenstand von Untersuchungen. Parteiübergreifend wurde in Washington der geglückte Regimewechsel, angeblich zum Schutz der Menschenrechte und der Demokratie, gefeiert.[i]
Ermordung von Oberst Gaddafi für die Bengasi-‚Regierung‘ „Tag der Befreiung“
Die parlamentarische Hammas-‚Regierung‘ in Bengasi schämt sich nicht, die Ermordung von Oberst Muammar Gaddafi als „Tag der Befreiung“ am 23. Oktober zu feiern, obwohl sie gleichzeitig zugibt, dass Libyen seit diesem Datum vom Terrorismus kontrolliert wird. [ii]
Man möchte schon fragen, von was Libyen durch den Nato-Krieg 2011 befreit wurde. Vom Wohlstand? Von Sicherheit? Von den besten Sozialleistungen in ganz Afrika? Von einer gerechten Verteilung der Öleinnahmen? Von seiner Souveränität? Von seinem Stolz? Von seiner Würde?
Stimmen zur Ära und dem Tod von Oberst Muammar al-Gaddafi
„Die ‚Befreiung‘ wurde zu einem schrecklichen Alptraum“, so der italienische Analyst Murgia Michelangelo. [iii] Und der Politanalyst Hafez al-Ghawil erklärte: „Muammar al-Gaddafi zu töten und seinen Körper zu verstümmeln und geheim zu vergraben, ist ein Kriegsverbrechen, eine weitere Schande für die Februar-Bewegung, ihre Unterstützer und alle bisherigen Regierungen. Sein Leichnam muss seiner Familie zurückgegeben werden. [iv]
Der Schriftsteller und politische Analyst Mustafa al-Fitouri postete: „Es ist 4.748 Tage her, dass die Libyer Gaddafi verloren haben. Seit diesem Tag, dem 20. Oktober 2011, haben sie im Vergleich zum schlechtesten Tag unter seiner Führung keinen einzigen guten Tag erlebt. Heute bereut eine Mehrheit, was in ihrem Namen geschah, jedoch ohne aktiv zu werden.“ [v]
Für Abdul Hamid Suleiman Issa, einem Führer aus Misrata, war die sogenannte „Februar-Revolution“ des Jahres 2011 eine Verschwörung, um Libyen zu zerstören und die Sicherheit von Israel zu wahren. Die „Februarrevolution“ sei ein internationales „zionistisch-us-amerikanisches“ Komplott gewesen, um Libyen zu besetzen. [vi]
Fathi Terbel, der Anwalt der Familien der Abu-Salim-Häftlinge, sagte: „Ich habe den Wiederaufbau während der Gaddafi-Ära miterlebt, und was Haftar getan hat, entspricht nicht einem Millionsten dessen, was während der Gaddafi-Ära geschah.“ [vii]
Der politische Analyst Hussein as-Suwaidi sagte, dass die Gaddafi-Ära den Libyern nur Gutes gebracht habe. Er rief die Gegner der ehemaligen Dschamahirija-Regierung dazu auf, die steigende Teilnehmerzahl bei den Feierlichkeiten zum Jahrestag der Fatah-Septemberrevolution von 1966 zu beobachten. Die Bewegung des Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam al-Gaddafi erhalte jeden Tag neue Unterstützer. [viii]
Laut der Journalistin Afaf al-Ferdschani schuf Gaddafi nachhaltige Entwicklungsprojekte, die auch nach seinem Tod weiterbestehen. „Die Libyer leben immer noch mit Muammar Gaddafis Projekten; die Leute des Februars 2011 leben immer noch vom Wasser des Great–Man-Made-River.“ [ix]
Der Generalsekretär des Arab Thought Forum, as-Sadiq al-Faqih, erklärte, dass die Afrikanische Union auf die unabdingbare Unterstützung von Oberst Muammar al-Gaddafi zählen konnte. Die Idee von Vereinigten afrikanischen Staaten war eindeutig eine libysche Idee, an der Gaddafi ständig arbeitete. Er unterstützte einige große Projekte und viele Ideen auf dem afrikanischen Kontinent.[x]
Kefil Mohamed, Mitglied des politischen Büros der marokkanischen Ennahda-Partei, schrieb in einem Artikel der marokkanischen Zeitung al-Akhbar: „Seit dem Sturz von Muammar Gaddafi wird die Vorstellung propagiert, er sei wegen der Unterdrückung seines Volkes getötet worden, doch hinter dieser einfachen Erklärung verbergen sich komplexere Realitäten.“ [xi]
Die internationale Website DD Geoplotics sieht Libyen aufgrund der Ermordung Gaddafis seit 13 Jahren im Griff der NATO. Unter Gaddafis Führung blühte Libyen auf und verfügte über einen der höchsten Lebensstandards in Afrika. Die Bevölkerung erfreute sich kostenlosen Stroms und zinsloser Kredite. [xii]
Von der in den USA ansässigen Organisation Freedom House wurde Libyen als das weltweit neuntschlimmste Land unter hundert in Bezug auf „Freiheit“ eingestuft. Den ersten Platz belegte es unter den 60 am schlechtesten eingestuften Ländern bezüglich bürgerlicher Freiheiten. Seit der Ermordung von Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 leide Libyen unter internen Spaltungen und Konflikten. Das Land werde von bewaffneten Fraktionen, ausländischen Regierungen, Ölinteressen, Schmuggelnetzwerken und nicht-politischen Kräften kontrolliert. [xiii]
[i] https://gela-news.de/zum-zehnten-todestag-von-oberst-muammar-al-gaddafi
[ii] https://x.com/libyapress_2010/status/1846997171570184238
https://x.com/alwasatengnews/status/1847010089888370877
[iii] https://x.com/libyapress_2010/status/1848002361362395503
[iv] https://x.com/libyapress_2010/status/1848025439433814232
[v] https://x.com/libyapress_2010/status/1847929076457071083
[vi] https://x.com/libyapress_2010/status/1847655235075936594
[vii] https://x.com/libyapress_2010/status/1847346441255006401
[viii] https://x.com/libyapress_2010/status/1847685841197449353
[ix] https://x.com/libyapress_2010/status/1847711077875794218
[x]
https://x.com/libyapress_2010/status/1846834236910620819
[xi] https://x.com/libyapress_2010/status/1847002142189465818
[xii]
https://x.com/libyapress_2010/status/1848016622205689870
[xiii]
https://libyareview.com/49559/libya-ranked-9-in-world-2024-freedom-report/
A. Gutsche
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