Abgeschossener Pilot ist portugiesischer Söldner
Libyen: Der Pilot startete von Misrata seine
Kampfjets, um „Straßen und Brücken zu zerstören“. Die Identität desjenigen, von
dem der Söldner die Befehle empfing, konnte gelüftet werden.
Wie berichtet, schoss
die libysche Armee (LNA) am 7. April ein Kampfflugzeug südlich von Tripolis ab
und konnte den verletzten Piloten gefangen nehmen. Bei dem Kampfflugzeug
handelte es sich um eine Mirage F1ED, die vom Luftwaffenstützpunkt Misrata
gestartet war. Es gehörte zur Luftwaffe von Misrata, die in den letzten Wochen
dutzende von Luftangriffen in umkämpften Gebieten wie Kasr bin Gashir,
Tarhouna, Suq al-Khamis, Gharian flog. Am Luftwaffenstützpunkt in Misrata
befindet sich das sogenannte Air College,
das unter dem Kommando des Premierministers der ‚Einheitsregierung‘, Fayez
al-Sarradsch steht.
Der Pilot wurde
medizinisch behandelt und sagte, sein Name sei Jaime Reis, er sei 29 Jahre alt
und portugiesischer Staatsbürger. Er sei nach Libyen geholt worden, „um Straßen
und Brücken zu zerstören“. Er habe einen Vertrag mit einem ‚al-Hadi‘
abgeschlossen.
Dieser Aussage ging
die italienische Journalistin Vanessa Tomassini von SpecialeLibia nach und konnte die Identität von ‚al-Hadi‘ lüften.
Es handelt sich dabei um Alhadi Ali Maklouf, der als Planungsleiter für die
Mirage-F1 und als Kommandant für technische Angelegenheiten an der Akademie
tätig war. Es existiert ein Vertrag, den Alhadi mit einer Gruppe von
Ingenieuren aus Ecuador als Vertreter des Air
College unterzeichnete. Die Ingenieure aus Ecuador waren von dem
Unternehmen Gateway to MENA for Logistics
Services vermittelt worden, das ihrerseits mit der ‚Einheitsregierung‘ in
Tripolis zusammenarbeitete.
Bereits am 2. Juni
2016 wurde diese Zusammenarbeit aufgedeckt, nachdem bei einem Luftangriff auf
den IS in Sirte ein portugiesischer Staatsbürger mit Wohnsitz in Deutschland,
ums Leben gekommen war. Die Piloten hatten monatlich bis zu 20.000 Euro
verdient.
A. Gutsche
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