Zivilisten getötet und verhaftet - Tripolis in Aufruhr
Libyen.Tripolis/Bengasi. Anhänger
der libyschen Armee festgenommen / Zivilisten von Milizen getötet / brennende
Reifen in Tripolis / Angriff auf Ölfeld / Bengasi: Migranten kommen frei
Nachdem in Tripolis die Bevölkerung ihren Unmut über drei
Terroranschläge in der Stadt Luft machte, rief die libysche Armee (LNA) die
Bevölkerung auf, sich gegen die 'Einheitsregierung' und deren Milizen zu
erheben.
In Tripolis wurde ein Jugendlicher beim Kaffeekauf von einer
Kugel, die von Milizen abgefeuert worden waren, getötet. Ein weiterer Zivilist
wurde von Bewaffneten getötet, nachdem er sie daran gehindert hatte, sein Haus
im Bezirk Ain Zara zu überfallen. Ein dritter Zivilist kam zu Tode, als er von
einem Milizfahrzeug überfahren worden war.
Zeugen berichten, dass es zu Unruhen in der Bevölkerung kam.
Auf sozialen Medien verbreitete Videos zeigen, wie Anwohner aus Protest gegen
die Milizen Reifen anzündeten.
Milizen der 'Einheitsregierung' unter Sarradsch haben in
Tripolis hunderte von Anhängern der libyschen Armee (LNA) willkürlich
festgenommen. Misrata-Milizen verhafteten rund 180 Anhänger der libyschen Armee
(LNA) und halten sie auf einer Farm an der Al-Sidra-Straße gefangen. Dies
stellt den bisherige Höhepunkt von Verhaftungen von Anhängern der libyschen
Armee (LNA) in Tripolis dar.
Mittlerweile sollen 250 bis 350 Islamisten mit zivilen,
libyschen Fluglinien nach Tripolis gelangt sein, darunter auch Kämpfer der
terroristischen al-Nusra aus Syrien.
Es wurde auch ein Angriff auf das Zella-Ölfeld der Zueitina
Oil Company in der südlichen Stadt Zillah verübt, den die libysche Armee (LNA)
abwehren konnte. Bei dem Angriff seien drei Menschen getötet und vier entführt
worden. Drei Entführte konnten wieder befreit werden. Zu dem Angriff hat sich
der IS bekannt.
Eine gute Nachricht war die Freilassung von vier Arbeitern
von den Philippinen und aus Südkorea, die vor über einem Jahr entführt worden
waren. Die Freilassung konnte dank der Zusammenarbeit zwischen VAE und der
libyschen Armee (LNA) erreicht werden.
In Bengasi hat derweil der Übergangspräsident al-Thani
(Beida) ein Migrantenlager besucht. Er ordnete die Freilassung aller Migranten
an, die gültige Dokumente bei sich haben, auch wenn sie illegal nach Libyen eingereist
sind, was in Libyen einen Straftatbestand darstellt. Diejenigen, die in Libyen
bleiben und arbeiten wollten, bot al-Thani Hilfestellung bei der
Arbeitsplatzvermittlung an. Al-Thani äußerte auch den Wunsch, in dem
Migrantenzentrum eine Bibliothek einzurichten. Und der Außenminister der
Übergangsregierung, Abdulhadi Ibrahim, erklärte, dass "denen, die in ihre
Heimatländer zurückkehren wollen, geholfen wird, sicher zu ihren Familien zu
gelangen." Für diejenigen, die keine Papiere haben, sei das Ministerium
bereits in Kontakt mit den ausländischen dipolomatischen Vertretungen, um die
Rückkehr zu beschleunigen. Die Migranten in Bengasi kommen größtenteils aus
Subsahara-Ländern, aber auch aus dem Nahen und Fernen Osten. Unter den
Migranten befinden sich auch Kriegsflüchtlinge aus dem Jemen.
Nachdem Feldmarschall Haftar diese Woche in Rom mit Italiens
Premier Conte zusammengegtroffen ist, gab Paris bekannt, dass der französische
Präsident Macron nächste Woche Gespräche mit Haftar führen werde. Es gehe dabei
um die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen.
A. Gutsche
https://thelibyanreport.com/libyan-national-army-calls-for-revolt-in-tripoli/
https://specialelibia.it/2019/05/17/al-thani-tra-i-migranti-a-bengasi-lasciate-andare-chi-ha-i-documenti-aiuteremo-chi-vuole-restare-e-lavorare/
https://kurier.at/politik/ausland/tripolis-radikale-islamisten
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