Freitag, 10. Mai 2019



Dschihadisten aus Syrien auf dem Weg nach Libyen


Libyen. Britischer und türkischer Geheimdienst arbeiten zusammen mit der ‚Einheitsregierung‘ unter Sarradsch an dem Transport von 6.000 Kämpfern aus dem syrischen Idlib nach Tripolis und Misrata.und die von der UNO unterstützte Regierung bringen 6.000 Terroristen aus Syriens Idlib nach Tripolis und Misrata

Ibrahim Moussa, ehemals Sprecher des Allgemeinen Volkskomitees, sagte, dass laut gut informierten Kreisen eine Koordination zwischen dem britischen Geheimdienst (MI6), dem türkischen Geheimdienst (MİT) und der ‚Einheitsregierung‘ unter Fayiz as-Sarradsch besteht, um über die internationalen Flughäfen von Misrata und Mitiga (bei Tripolis) etwa 6.000 multinationale Terroristen aus der syrischen Stadt Idlib nach Misrata und Tripolis zu fliegen.
Ibrahim Moussa fügte hinzu, dass die syrischen Streitkräfte gerade eine große Offensive gegen Idlib, die letzte große syrische Dschihadisten-Hochburg, begonnen haben. Sollten diese radikal-islamistischen Kämpfer aus Idlib gegen die libysche Armee in Stellung gebracht werden, setze dies eine neue Spirale des islamistischen Terrorismus in Gang. Das britisch-türkisch-dschihadistischen Projekt werde jedoch an der Operation ‚Würde‘ der libyschen Armee scheitern.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga rief alle libyschen Parteien dazu auf, Zurückhaltung zu üben und eine weitere Eskalation im westlichen Libyen zu vermeiden. Es müsse weiterhin ein politischer Weg aus der Krise gesucht werden.
Der ‚Ministerpräsident‘ der ‚Einheitsregierung‘, Fayiz as-Sarradsch befindet sich gerade auf Europa-Tournee. Am 6. April traf er mit einer Delegation von Diplomaten und Militärs in Rom ein, um sich unter anderen mit dem italienischen Premierminister Giuseppe Conte zu treffen. Obwohl Conte noch vor kurzem sagte, er sei weder für Hafter noch für Sarradsch, gestattete er ein Treffen der Tripolis-Milizen mit italienischen Militärs. Anschließend reiste Sarradsch zu Gesprächen nach Berlin weiter, wo er sich gestern mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel traf. Sarradsch dürfte auch bei diesen Gesprächen um eine verstärkte Unterstützung seiner ‚Einheitsregierung‘ durch die EU geworben haben bzw. wie bereits vorher gedroht haben, alle Migranten, die gerne nach Europa möchten, loszuschicken und einige IS-Kämpfer gleich dazu. Kurz vor den Europa-Wahlen eine böse Drohung.
Dies bedeutet im Prinzip, dass die EU nicht nur mit den Moslembrüdern, der Türkei und Katar gemeinsame Sachen machen soll, sondern auch mit libyschen Extremisten und internationalen al-Kaida und IS-Kämpfern, die weltweit als Terroristen gelistet sind.
Die Situation in Libyen ist unhaltbar und die ‚Einheitsregierung‘ in Tripolis wird nur durch die Unterstützung übelster Milizen, die von Ausland mit Waffen und Kämpfern unterstützt werden, künstlich am Leben erhalten. Außerhalb der libyschen Hauptstadt Tripolis, Misrata und kleinen Gebieten im Westen haben diese Milizen keine Gebiete unter ihrer Kontrolle. Eine weitere Unterstützung dieser terroristischen Tripolis- und Misrata-Milizen kann nur heißen, man ist an einer Friedens- und demokratischen Lösung in Libyen nicht interessiert.
Es kann nur einen Weg zum Frieden für Libyen geben: Niederschlagung der Milizen, Festlegung eines Wahltermins, Sicherung von allgemeinen Wahlen, an denen alle politischen Parteien beteiligt werden, durch die Armee.
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Die Hauptstadt Tripolis ist seit dem 4. April umkämpft. Auf Seiten der ‚Einheitsregierung‘ stehen die Tripolis- und Misrata-Milizen, die die vom Ausland eingesetzte 'Einheitsregierung' stützen, und auf der anderen Seite die libysche Armee (LNA) unter General Hafter, die vom gewählten libyschen Parlament in Bengasi und einer Übergangsregierung aufgestellt wurde und den Auftrag erhielt, gegen die dschihadistisch-terroristischen Milizen, die die Hauptstadt Tripolis im Würgegriff halten, vorzugehen.
Es sollten vom 14. bis 16. April in der Stadt Ghadames Gespräche aller in Libyen aktiven politischen Parteien stattfinden und ein Wahltermin festgelegt werden. Diese Konferenz wurde von den Vereinten Nationen abgesagt, nachdem Wahlen seit Jahren immer wieder verschoben wurden.
Formell sind die Tripolis-Milizen der ‚Einheitsregierung‘ gegenüber loyal. Allerdings haben die Milizen kriminelle Netzwerke gebildet, kontrollieren sowohl die ‚Einheitsregierung‘ als auch die Wirtschaft und saugen den Staat finanziell aus. Ihren Lohn erhalten sie von Ministerien oder staatseigenen Firmen. Die libysche Bevölkerung ist der Willkür dieser Milizen ausgeliefert.
Tatsächlich ist Libyen Schauplatz eines internationalen Konflikts. Katar, die Türkei und Italien stehen gegen Saudi-Arabien, die VAE, Ägypten und Frankreich. Wichtige Akteure sind die Golfstaaten, die EU, aber auch die USA und Russland mischen mit. Damit endlich wieder die libysche Bevölkerung Gehör findet und über die Politik im eigenen Land bestimmen kann, müssen so schnell wie möglich Wahlen abgehalten werden.
Seit dem Nato-Krieg gegen Libyen und der brutalen Ermordung von Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht in Libyen Chaos.


A. Gutsche 

 

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