Mittwoch, 30. Mai 2012

LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Mali: Islamisten und Tuareg rufen gemeinsam ihren Staat Azawad aus
30.5.2012. Die Tuareg-Rebellen der Nationalen Bewegung für die Befreiung von Azawad (MNLA) und die radikalen Islamisten der Gruppierung Ansar Dine  haben sich – nach dem sie gemeinsam die Regierungstruppen aus Nordmali vertrieben haben – auf einen Pakt geeinigt: Ansar Dine unterstützt die Ausrufung des Separatisten-Staates „Azawad“ und die MNLA unterstützt die Einführung der Scharia in diesem Gebiet. Erst kürzlich hatte Idriss Déby – der Präsident des Tschad – aufgerufen, eine Allianz zwischen der MNLA, den Islamisten, der säkulären Befreiungsbewegung der Westsahara, POLISARIO, und seiner eher pro-westlichen Regierung zu bilden.




Paris: Propagandist des Libyen-Krieges floppt grandios mit seinem Film über die „Rebellion“
30.5.2012. Der „Goebbels des NATO-Feldzuges gegen Libyen“,  der selbsternannte französische „Philosoph“ und Einflüsterer des Ex-Diktators Nicolas Sarkozy, Bernard Henri Levy, ist mit seinem Film „Der Eid von Tobruk“, der den Beginn der NATO-inszenierten Revolte gegen den libyschen Staat propagandistisch verbrämt, grandios gescheitert, denn in den Saal A des bekannten Pariser Kinos MK2 verirrten sich bei 584 Sitzplätzen nur 20 (!) Zuschauer zur Filmpremiere – trotz gigantischen Werbebudgets. Zum Vergleich: Als im September 2011 im Fritz-Lang-Saal des Dresdner Kinos „Schauburg“ (100 Sitzplätze) der kriegskritische Film „Verdammter Frühling – Die Wahrheit über die NATO-Aggression gegen Libyen“ von Fulvio Grimaldi gezeigt wurde, war der Saal brechend voll, die Leute saßen auf den Gängen und auf dem Fußboden – so fällt der Kino-Zuschauer ein moralisches Urteil über die Politik des Westens.



Guinea-Bissau: Nach Putsch zieht sich das Militär in die Kasernen zurück
30.5.2012. Nach dem Putsch gegen den potentiellen Wahlsieger der Präsidenten-Stichwahl, Carlos Gomes Junior (Afrikanische Partei der Unabhängigkeit von Guinea und Cap Verde, PAIGC) hat sich das Militär weitgehend in die Kasernen zurückgezogen und den zivilen Übergangspräsidenten Manuel Serifo Nhamadjo, Drittplatzierter der Präsidentschaftswahl und innerparteilicher Gegner von Gomes Junior, mit der Führung der Regierungsgeschäfte für ein Jahr beauftragt. Die PAIGC sieht sich um den Wahlsieg betrogen und lehnt Nhamadjos Regierung ab – dieser hat aber bereits etliche pouläre Maßnahmen angekündigt, um seinen Rückhalt im Volk zu erhöhen: Halbierung der Ministergehälter, Regierungsmitglieder dürfen keine privaten Unternehmer sein und müssen ihr Vermögen offenlegen, Gründung einer Untersuchungskommission gegen Wirtschaftskriminalität u.a.



Grüner Widerstand will „Verräter von Tripolis“ getötet haben
30.5.2012. Am 2.Mai 2012 wurde Albarrani Shkal, Militärgouverneur von Tripolis unter Ghaddafi nach Angaben des Grünen Widerstandes von diesem in Libyen getötet, wobei aber auch nicht ausgeschlossen werden kann, daß sein islamistischer „Rebellen“-Nachfolger Abdelhakim Bel Hadsch hinter dem Mord steckt, denn er lag in ziemlichem Streit mit Shkal.
Dieser wurde bereits im Mai 2011 von der NATO „umgedreht“ und verblieb aber auf seinem Posten und sorgte dafür, daß die Hauptstadt-Verteidigung nicht funktionierte, als die NATO-Invasion der Operation „Sirene“ Ende August 2011 gestartet wurde und die Hauptstadt in wenigen Tagen fiel, was mit Shkals Elitetruppen, wenn er sie denn eingesetzt hätte, nicht passiert wäre.

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