Freitag, 27. Dezember 2013



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

_________________________________________________________________________________




Dem Sultan reichts: Oman droht mit Austritt aus dem Golf-Kooperationsrat
27.12.2013. Der als relativ liberal geltende, seit 1970 herrschende Sultan von Oman, Qabus bin Said, hat erklären lassen, daß sein Land aus dem Bündnis der reaktionären Golfmonarchien, dem Golf-Kooperationsrat (GCC) notfalls austreten werde, wenn Saudi-Arabien weiterhin auf seiner dominanten Rolle bestehe und an seinem Plan festhalte die GCC-Staaten zu einer Union zu vereinigen, um eine Front gegen den Iran zu bilden. Traditionell unterhalten Oman und der Iran gute Beziehungen zu einander, während die Iraner von den Saudis als Konkurrenz um die Führung in Nahost gesehen werden – zumal es auch Spannungen zwischen dem stillen omanischen Sultan und den Saudis in der Frage der Libyen- und Syrienpolitik gab (Oman lehnte einen Krieg gegen Syrien ab und nahm die Ghaddafi-Familie auf).







Demokratische Republik Kongo: Kaum sind die Rebellen besiegt, breiten sich Gewalt und Kriminalität aus
27.12.2013. Wer in der kongolesischen Unruheprovinz Nord-Kivu wirklich für Ordnung gesorgt hat, sieht man jetzt (auf keinen Fall war es die Regierung): nachdem UNO- und Regierungstruppen vor wenigen Wochen gemeinsam die Rebellenarmee Bewegung des 23. März (M23) besiegt hatten, haben sich Radio Okapi zufolge Plünderungen, Diebstähle und Morde gehäuft – u.a. begangen durch sogenannte regierungsnahe Selbstverteidigungsmilizen („Mai-Mai“). Die als diszipliniert und effizient beschriebenen M23-Kämpfer hatten in ihrem Gebiet eine eigene Zivilverwaltung eingesetzt und Steuern wie in einem Mini-Staat erhoben – nun stürzt das Gebiet wieder in die Anarchie, die in den meisten von der Regierung „kontrollierten“ Regionen des Ostkongos zu finden ist.






Afghanistan: Karzais späte Emanzipationsbemühungen 
27.12.2013. Besser spät als nie versucht der afghanische Präsident Hamid Karzai, der seit 2001 als Statthalter westlicher Interessen in Kabul gewirkt hatte, nun mit dem Ende seiner letzten Amtszeit sein Land doch nicht gleich mit Haut und Haaren dem US-Imperium auszuliefern und weigert sich beharrlich, das Bilateriale Sicherheitsabkommen (BSA) mit Washington zu unterzeichnen, welches die Sonderrechte für die Stationierung westlicher Truppen am Hindukusch regelt. Um den Druck auf das Weiße Haus weiter zu erhöhen, hat Karzai bei seinem kürzlich erfolgten Staatsbesuch in Indien versucht, Rüstungsgüter an den westlichen Konzernen vorbei zu kaufen, warb damit, daß seine Armee Panzer, Kanonen, Granatwerfer, Flugzeuge und Hubschrauber sowie Lastkraftwagen in beträchtlichen Stückmengen benötige und lockte mit lukrativen Verträgen.





Syrien: 65.000 ausländische Söldner kämpfen im Land
27.12.2013. Im syrischen „Bürgerkrieg“, der ja viel eher eine ausländische Invasion radikalislamischer Kräfte mit Unterstützung des Westens ist, kämpfen nach Angaben von algerischen Medien mindestens 65.000 ausländische Söldner, wobei der Großteil aus Libyen (15.000 Kämpfer), Tunesien (10.000) und dem benachbarten Libanon (10.000 Mann – größtenteils finanziert von der pro-saudischen Politikerfamilie Hariri) kommt. Bereits im Libyenkrieg 2011 kamen auf Seiten der NATO radikal-islamische Söldner aus vielen Ländern zum Einsatz - damals kämpften allerdings auch noch reguläre Soldaten der Armee Katars (mindestens 600 Mann) und z.T. als Einheimische verkleidete westliche Special Forces gegen die legitime Regierung der Jamahiriya (basisdemokratisches Rätesystem).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen