Freitag, 25. Januar 2019



Gesandte aus Bani Walid vermitteln Waffenruhe in Tripolis

Libyen. Während die UN-Sondermission außen vor bleibt, gelingt es Vertretern der Stämme und Städte, unterstützt von der protestierenden Bevölkerung, ein Friedensabkommen zwischen der 7. Miliz aus Tarhuna und der Tripolis-Miliz auszuhandeln.

Eine Delegation aus der Stadt Bani Walid traf sich mit den Würdenträgern aus Tarhuna und dem Ältesten- und Versöhnungsrat aus Tripolis. Es ging dabei um die Vermittlung eines Waffenstillstandabkommens zwischen den sich wieder seit letzten Dienstag im Süden von Tripolis bekämpfenden Parteien der 7. Brigade aus Tarhuna und der Tripoli Defence Force TDF.
Die Mediatorendelegation aus Bani Walid wurde von Mohamed al-Barghouti angeführt, der zu den Vertretern der Versammlung der libyschen Stämme und Städte gehört.
Eine Einigung über ein dauerhaftes und umfassendes Aussöhnungs- und Waffenstillstandsabkommen zwischen den kämpfenden Parteien konnte erzielt werden. Vereinbart wurde, dass sich alle beteiligten Milizen 15 Kilometer von ihren gegenwärtigen Standorten zurückziehen und Geflüchtete in ihre Häuser zurückkehren können. Alle Kampfparteien erklärten sich einverstanden, nicht mehr in die südlichen Gebiete von Tripolis einzudringen. Die am Kampf beteiligten Milizen müssen sich auch bei den Bewohnern der in Mitleidenschaft gezogenen Gegenden für die Toten, die die Kämpfe gefordert haben, und für die Beschädigungen entschuldigen.
Mohamed al-Barghuthi sagte: „Es wurde auch vereinbart, Straßensperren aufzuheben und Barrieren zu entfernen, Gefangene auszutauschen, die Umsetzung des Abkommens sicherzustellen und die soziale und militärische Unterstützung von Kriminellen zu beenden.“

Im Vorfeld hatten im ganzen Land Demonstrationen stattgefunden. Nicht nur in Tripolis, sondern auch in Bengasi und Misrata gingen Studenten und Journalisten auf die Straße, um Frieden und Sicherheit zu fordern.
Ein bedeutsamer Punkt des gerade beschlossenen Waffenstillstandsabkommens ist, dass er nicht wie im August 2018 von dem UN-Sondergesandten für Libyen, Salamé, in der Stadt Zawia vermittelt wurde, sondern ganz allein von der Delegation des Ältestenrats aus Bani Walid und des Mitglieds des Stammes- und Städterats Mohamed al-Barghuthi. Die UN-Sondermission für Libyen wurde nicht nur von den Vermittlungen ausgeschlossen, sondern sogar von beiden Kampfparteien indirekt für den Zusammenbruch des Waffenstillstands vom letzten Dienstag verantwortlich gemacht.

Was blieb Salamé danach anderes übrig, als die Bemühungen der Ältesten und Würdenträger aus Bani Walid zu loben, weil sie die Ruhe wiederherstellen konnten und zur Einhaltung des Waffenstillstands beitragen.

A. Gutsche

 
https://specialelibia.it/2019/01/21/torna-la-calma-a-sud-di-tripoli/

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