Donnerstag, 28. August 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

_________________________________________________________________________________



Libyen: Wer bombardierte Tripolis?
27.8.2014. Das Rätselraten um die nächtliche Bombardierung von Stellungen islamistischer Kämpfer in der libyschen Hauptstadt Tripolis hält an und noch ist bisher nicht klar, wer dahinter steckt. Während sich die Zweckallianz aus Stammesmilizen, Teilen der libyschen Armee und versprengten Kämpfern des Grünen Widerstandes, die vom Verräter-General Khalifa al-Hiftar geführt wird, dazu bekannt hatte, gilt dies mittlerweile als unwahrscheinlich, da al-Hiftars Kampfjets in Benghasi stationiert sind und der Angriff nachts erfolgte. Es wird aber angenommen, daß die in einem schlechten Zustand befindliche libysche Luftwaffe nicht in der Lage ist, Nachtangriffe mehrere hundert Kilometer vom Stationierungsort durch zuführen.
Wie westliche Medien nun behaupten, sollen Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit ihren Luftwaffen auf der Seite al-Hiftars in den Bürgerkrieg eingegriffen haben. Dabei sollen hauptsächlich die Kampfflugzeuge der VAE im Einsatz gewesen sein, während Ägypten lediglich die Flugplätze und Infrastruktur bereitgestellt haben soll.
Erstaunlicherweise kritisierten die USA und Großbritannien das Eingreifen der beiden Staaten, obwohl Khalifa al-Hiftar – ein ehemaliger General Ghaddafis, der nach seiner Gefangennahme im Tschad von der CIA angeheuert wurde – als Verbündeter des Westens gilt. Durch das Zurückpfeifen von Ägypten und den VAE durch die USA offenbart sich einmal mehr, daß die USA mit den radikalen Islamisten zusammenarbeiten, was ja auch schon beim Sturz Ghaddafis ersichtlich war.



Libyen: Hauptstadt-Flughafen angeblich doch nicht von Islamisten erobert
27.8.2014. Nach Meldungen, die uns aus Libyen erreichten, befindet sich der Flughafen der Hauptstadt Tripolis nicht mehr in den Händen der islamistischen Kräfte um den Misrata-Clan und seine Verbündeten, sondern wieder unter der Kontrolle der „nationalistisch“ orientieren Zintan-Brigade und mit ihr verbündeter Stammesmilizen. Man habe den Milizen aus Misrata, die für ihre Brutalität bekannt sind, eine Falle gestellt und diese zuerst in das Gebäude einrücken lassen, bevor man angriff, so der Sprecher des libyschen Stammesrates, der noch hinzufügte, daß die Islamisten 250 Mann bei dem Kampf um den Flughafen verloren hätten.

Libyen: Altes Parlament tritt zusammen und wählt Gegenregierung

27.8.2014. Das abgewählte, von Islamisten dominierte Parlament ist in Tripolis wieder zusammengetreten und hat den pro-islamischen Politiker Omar al-Hasi zum neuen Premierminister gewählt. Die Islamisten erkennen damit das neue Parlament, in dem sie nur noch eine Minderheit stellen und das aus Sicherheitsgründen in der ostlibyschen Stadt Tobruk tagte, nicht an.






Libyen: Islamisten brennen Wohnviertel in Tripolis nieder

27.8.2014. Die Islamisten des Bündnisses „Fajir Libya“ („Libysche Morgendämmerung“) haben in Tripolis Wohnviertel attackiert, Häuser angezündet und Bewohner vertrieben, die sie verdächtigen, die anti-islamistische Zweckallianz „Operation Karama“ von General Khalifa al-Hiftar aus Teilen des Militärs, den Zintan-Brigaden, Stammesmilizen und einzelnen Aktivisten des Grünen Widerstandes zu unterstüzen. Erst letzte Woche hatten „Fajir Libya“-Kämpfer, zu denen auch die berüchtigen Misrata-Milizen gehören, einen hauptstädtischen Fernsehsender gestürmt, der der Zintan-Brigade nahe steht und Journalisten verschleppt.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen