Montag, 26. März 2012


LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen". Da in Syrien offenbar ein ähnliches Szenario von außen gesteuerter Unruhen wie in Libyen droht, haben wir auch die Meldungen zu Syrien mit übernommen.
Auch die Elfenbeinküste wurde zu Beginn des Jahres 2011 Opfer einer französischen Intervention mit anschließendem Regime-Wechsel welcher  wohl als Generalprobe für den Libyen-Einsatz der NATO galt. Daher werden wir künftig auch über die Entwicklung in diesem Konflikt berichten.

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Verlogene Sprachregelung: „Internationale Gemeinschaft“
26.3.2012. In vielen Zeitungsartikeln oder Medienberichten lesen oder hören wir immer von der „internationalen Gemeinschaft“ (der Staaten), welche z.B. vor einem Jahr forderte, daß der libysche Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi zurücktreten solle oder die jetzt aktuell im Syrien-Konflikt eine Bewaffnung  der Opposition fordert. Was dabei verschwiegen wird: der Begriff „internationale Gemeinschaft“ ist eine Chiffre, hinter der sich nur eine handvoll westlicher  Staaten (USA, Frankreich, Belgien etc. ) verirgt, welche aber niemals die Mehrheit der Staaten dieser Welt, noch die Mehrheit der Bevölkerungen dieser Welt repräsentieren.




Mali: Präsident Touré offenbar wegen seiner Appeasement-Politik gestürzt
26.3.2012. Amadou Toumani Toure, vor wenigen Tagen vom Militär gestürzter Staatschef der Republik Mali wurde offenbar deswegen ein Opfer des Putsches, weil er seine Armee angewiesen hatte, bei den bewaffneten Kämpfern des Tuareg-Nomadenvolkes oder den angeblichen Kämpfer von Al Qaida im Islamischen Maghreb wegzusehen und diese in Ruhe zu lassen. Diese Strategie war lange Jahre erfolgreich und sorgte dafür, daß keine Extremisten-Bomben in der Hauptstadt Bamako hochgingen, nun aber verlor der Staat dadurch immer mehr Einfluß in den nördlichen Gebieten und die ganze Staatlichkeit wurde unterhöhlt.




Mali: 28 Abgeordnete wechseln ins Lager der Tuareg-Rebellen
24.3.2012. Unmittelbar vor dem Militärputsch vom 21. März 2012 in Mali haben 28 gewählte Amtsträger erklärt, ins Lager der Nationalen Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA) zu wechseln, einer Rebellenbewegung des Nomadenvolkes der Tuareg, welche für einen unabhängigen Tuareg-Staat kämpft. Die Amtsträger begünden dies damit, daß sie die Massaker der Armee an die „friedlichen Bevölkerung von Azawad“ nicht mehr mit ansehen können.




Mali nach dem Putsch: Gestürzter Präsident Touré ist noch aktiv
24.3.2012. Amadou Toumani Touré, der 1991-92 und wieder seit 2002 amtierende Staatschef von Mali, welcher am Mittwoch durch einen Militärputsch entmachtet wurde, konnte aus dem Präsidentenpalast fliehen und hält sich mit Teilen der Präsidentengarde in einer Kaserne der loyalen Truppen auf. Dort soll der ehemalige General Touré weiterhin die Einsatzbefehle geben – es ist unklar, ob Touré plant, wieder die Macht an sich zu reißen, zumal seine letzte verfassungsgemäße Amtszeit in wenigen Wochen ohnehin endet und er auch nicht vorhatte, wieder zu kandidieren.



Redakteur der „Financial Times“ fordert Bombardierung syrischer Zivilbevökerung
24.3.2012. Unter dem Titel „Bombardiert Assad!“ läßt der führende Journalist Andreas Theyssen in der „Financial Times Deutschland“ eine Hetzrede gegen Syrien los, wo er zunächst die Greuel des Krieges bechreibt („Bomben zerreißen Menschen, Gewehrkugeln zerfetzen Köpfe, Artilleriegranaten reißen Gliedmaßen ab...“), doch statt diese eindeutig zu verurteilen, fordert er, einen solchen Krieg nach Syrien durch die Luftwaffen der NATO zu tragen. Ein Politiker aus dem oppositionellen Lager, der so etwas gegen ein anderes Land wegen der dortigen Menschenrechtsverletzungen gefordert hätte (z.B. USA, Israel, Saudi-Arabien), wäre wohl wegen Volksverhetzung angeklagt worden, doch die Abschlachtung der Zivilbevölkerung von antiwestlichen Staaten darf man offenbar straflos fordern.



In wenigen Jahren drohen Wasserkriege – Ghaddafis Libyen wäre internationaler Mitspieler geworden

24.3.2012. Nach einem Bericht von US-Geheimdiensten drohen ab 2022 Kriege und gewaltsame Konflikte um Trinkwasser, wobei die Kontrolle über das Trinkwasser als Waffe eingesetzt werden kann, da einer steigenden Bevölkerungsanzahl immer knappere Ressourcen gegenüberstehen. Mit dem Great-Man-Made-River-Projekt hatte die libysche Volksjamahiriya unter Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi eine Süßwasserautarkie in dem Wüstenstaat erreicht und wäre zum Wasserexporteur in der Region Nordafrika aufgestiegen – was den internationalen Wasserkonzernen gewaltig das Geschäft vermiest hätte.

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