Freitag, 30. März 2012

LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen". Da in Syrien offenbar ein ähnliches Szenario von außen gesteuerter Unruhen wie in Libyen droht, haben wir auch die Meldungen zu Syrien mit übernommen.
Auch die Elfenbeinküste wurde zu Beginn des Jahres 2011 Opfer einer französischen Intervention mit anschließendem Regime-Wechsel welcher  wohl als Generalprobe für den Libyen-Einsatz der NATO galt. Daher werden wir künftig auch über die Entwicklung in diesem Konflikt berichten.

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Dubiose Milizen aus Zintan...
30.3.2012. Die Ereignisse um die Milizen aus der Berbergegend um Zintan (sogenannte Zintan-Brigaden) sind verwirrend: Saif al-Islam Ghaddafi, seit November 2011 ihr Gefangener ist verschwunden, es hieß, er sei nicht mehr in Zintan und wurde möglicherweise freigelassen, aber seine Anhänger fürchten, daß er ermordet wurde, da jedes Lebenszeichen von ihm fehlt. Dann flieht der libysche Verteidigungsminister angeblich ins Ausland, während die NATO einen Konvoi Zintan-Kämpfer bombardiert – warum?




Grüner Widerstand erobert Murzuk
30.3.2012. Der Grüne Widerstand hat die libysche 7.000-Einwohner-Stadt Murzuk erobert und die Kämpfer des neuen Regimes vertrieben. Allerdings sollen sie sich in der Nähe in Al-Jufrah (nicht Al-Kufrah) sammeln und auf Verstärkung warten.




Grüner Widerstand unterzeichnet Abkommen mit Rebellen in Mali
30.3.2012. Wie mehrere Quellen berichten, hat der Grüne Widerstand ein Abkommen mit den Tuareg-Rebellen in Mali unterzeichnet, mit dem Ziel die „ausländische Vorherrschaft und Ungerechtigkeit“ in der Sahara zu beenden. Einzelheiten über den Inhalt wurden nicht bekannt, allerdings gibt es Fotos von dem Treffen.




Grüne Attentate gescheitert
30.3.2012. Grüne Heckenschützen haben versucht, den „Übergangspräsidenten“ Mustafa Abdel Jalil in Sirte und den italienischen Botschafter zu erschießen, aber beide verfehlt. Der Adjudant des Botschafters bekam allerdings eine Kugel in den Kopf und wurde sofort nach Malta in ein Krankenhaus ausgeflogen.




NATO bombardiert Sabha
30.3.2012. Nach vorliegenden Informationen aus Libyen soll die NATO diese Woche die Stadt Sabha, die weitgehend unter Kontrolle von Toubou-Kämpfern ist, bombardiert haben. Der Grüne Widerstand hat an diverse „patriotische“ Milizen Waffen und Raketen ausgeben lassen – der Airbus, welcher bei der Landung in Sabha abgeschossen wurde, stammte aus Katar und sollte Verstärkung für die NTC-Regime-Kräfte bringen.




Gruß aus dem Jenseits: „Neue“ Ghaddafi-Rede ausgestrahlt
30.3.2012. Selbst nach seinem Tod bleibt der libysche Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi einzigartig: in einer kurzen 42-sekündigen Rede ruft er weiter zum Widerstand gegen die Besatzer und Verräter auf und erklärt, daß er nur lachen könne, über jene, die glauben, daß sie ihn getötet haben. Die Stimme Ghaddafis ist offenbar echt und selbst die NTC-Regierung hat sich offiziell mit der Rede beschäftigt, was eine gewisse Brisanz zeigt  – aber sie könnte genauso gut vor Ghaddafis Ermordung aufgenommen worden sein.





Italien beschlagnahmt Besitz der Ghaddafi-Familie
30.3.2012. Das Regime des italienischen Großbankiers und Premiers Mario Monti hat die Besitztümer im Wert von 1,1 Mrd. Euro der Familie des von der NATO und ihren einheimischen Söldnern im letzten Jahr ermordeten libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi beschlagnahmen lassen. Dazu gehören: Aktien der italienischen Bank Unicredit, Anteile von 1,5 Prozent am Fußballverein Juventus Turin und Beteiligungen am Energiekonzern Eni, ein Landsitz und zwei Motorroller (!) – man macht also selbst vor Ghaddafis Lampretta nicht halt.




Planen die libyschen Toubou einen eigenen Staat auszurufen?
30.3.2012. Libyschen Quellen zufolge planen die Toubou im Süden des Landes einen eigenen Staat nach dem Vorbild des Südsudan auszurufen, da sie den Völkermord durch NTC-Milizen nicht länger akzeptieren wollen, wobei die NATO mit der Bombardierung eines Toubou-Dorfes bei Al-Kufra zusätzliches Öl ins Feuer gegossen hat. Toubou-Führer Issa Abdel Majid Mansur sagte der Nachrichtenagentur AFP, er werde auch die „Toubou-Front zur Rettung Libyens“ (TFSL) reaktivieren, welche im libyschen Bürgerkrieg allerdings gegen die Ghaddafi-Regierung gekämpft hat.




Ghaddafis Website wieder online – auch in deutsch!
30.3.2012. Die Internetseite des im Oktober 2011 bestialisch ermordeten libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi ist wieder im Internet abrufbar: http://www.algaddafi.org/ .
Etliche Reden Ghaddafis sind auch in deutsch zu lesen, darunter seine berühmte – sehr empfehlenswerte - Rede vor der UNO 2009: http://africaindependence.com/AlGaddafiSprichtDeutschDenkanstoessePersoenlicheWebseiteVonMuammarAlGaddafi.aspx .




Sabha weitgehend unter Kontrolle von Toubou-Milizen
30.3.2012. Die südlibysche Garnisonsstadt Sabha, Zentrum des Fezzan, ist nahezu vollständig unter Kontrolle von dunkelhäutigen Milizen des Toubou-Volkes. Während die Mainstream-Medien behaupten, es handele sich um Stammestreitigkeiten wegen eines „gestohlenen Autos“ (!), geben wesentlich glaubwürdigere Quellen an, daß die Toubou wegen der weiterhin bestehenden Unterdrückung ihres Volkes durch arabisch-stämmige Nordlibyer des NTC zu den Waffen gegriffen haben.




Libyscher Übgergangsrat fällt auseinander
30.3.2012. Der sogenannte „Nationale Übergangsrat“ (NTC), welcher von der NATO als Regierung Libyens installiert wurde, fällt offenbar zusehends auseinander. Diese Woche traten sowohl der Innenminister, als auch der Verteidigungsminister, letzterer ein Angehöriger der Zintan-Brigaden, zurück und sollen ins Ausland geflohen sein.




Syrien: Rebellen setzen Kindersoldaten ein
30.3.2012. Nach Angaben von Radhika Coomaraswamy, der UNO-Beauftragten für Kinder in bewaffneten Konflikten, setzen die syrischen „Rebellen“ Kindersoldaten bei ihrem Kampf gegen die syrische Regierung und die syrische Zivilbevölkerung, welche sich nicht ausdrücklich auf die Seite der Opposition schlägt, ein. Auch im libyschen Bürgerkrieg 2011, der erst durch Eingreifen der NATO vollends ausbrach, setzten die sogenannten „Rebellen“ Kindersoldaten ein – was ihre westlichen Schutzherren aber nicht sonderlich zu stören schien.


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