Mittwoch, 24. Oktober 2012



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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DR Kongo: Rebellen bieten Touristenführungen zu seltenen Berggorillas an
24.10.2012. Die bewaffnete Bewegung des 23. März (M23), die weite Teile der Provinz Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo kontrolliert, hat mit Stanislas Baleke nicht nur einen eigenen Tourismus-Minister, sondern bietet nun auch im Virunga-Nationalpark Touren zu den seltenen Berggorillas für Touristen an. Mit 300,- US-Dollar pro Tour verlangt die Guerilla nicht nur 200,- US-Dollar weniger als die offizielle Naturschutzbehörde des Landes, die das Projekt bisher betrieb; die M23 zerstreute auch die Zweifel, der Bürgerkrieg könnte auch die im Kampfgebiet lebenden Gorillas töten oder vertreiben.



Libyen: Weitere Solidaritätsaktionen für Bani Walid
24.10.2012. Immer mehr Libyer protestieren gegen die Angriffe auf die friedliche Stadt Bani Walid, welche als Hochburg der Regimegegner und Anhänger der 2011 gestürzten Rätedemokratie gilt – so wurde u.a. in Benghasi und Tripolis demonstriert. Der Warchafalla-Stamm hat seine Solidarität mit den Warfalla, dem größten libyschen Stamm, dessen „Hauptstadt“ Bani Walid ist, erklärt und eine Straße blockiert, um zu verhindern, daß das Regime weitere Mörder-Milizen nach Bani Walid schicken kann, sowie einen Militärstützpunkt der NATO-Söldner unter seine Kontrolle gebracht.





Zahlreiche Tote in Libyen: „Rebellen“-Regime läßt Demonstration niederzuschießen
24.10.2012. Aus Protest gegen die blutigen Angriffe (teilweise unter Verwendung von Giftgas) gegen die Stadt Bani Walid, haben in der libyschen Hauptstadt Tripolis mehrere hundert Demonstranten versucht, das Parlament zu stürmen. Obwohl die Demonstranten unbewaffnet waren, ließ das Regime schwer bewaffnete Milizen auffahren, die 32 Demonstranten ermordeten und 65 verletzten.




Libyen: Moussa Ibrahim meldet sich wieder!
24.10.2012. Zum ersten Mal seit langem hat sich der Regierungssprecher der 2011 gestürzten Rätedemokratie unter Muammar al-Ghaddafi, Dr. Moussa Ibrahim, wieder in einer Audiobotschaft gemeldet und seine angebliche Verhaftung durch die Schergen des Pro-NATO-Regimes dementiert (wir berichteten). In der Botschaft erklärte Ibrahim, daß er sich nicht in Libyen befinde, kritisierte die fortwährenden Lügen des derzeitigen Regimes über die frühere Volksregierung und rief die Libyer und Welt auf, nicht wegzusehen, wenn jetzt in Bani Walid Kinder, Frauen, Alte und Zivilisten durch die Milizen der vorrangig aus der Stadt Misrata stammenden NATO-Söldner massakriert werden.





Libyen: Demonstranten brennen US-Sender nieder
24.10.2012. Aufgebrachte Demonstranten haben den US-amerikanischen arabischsprachigen TV-Sender „Libyen Alhurra TV“ („Freies Libyen TV“) in Benghasi gestürmt und heruntergebrannt, da der Sender die Bevölkerung gegen die Anhänger Ghaddafis aufhetzte und die brutalen Angriffe auf die Stadt Bani Walid, die schon zahlreiche Todesopfer unter der Zivilbevölkerung gefordert haben, befürwortete. In Benghasi gab es auch spontane Solidaritätsdemonstrationen mit dem angegriffenen Bani Walid, was insofern verwunderlich ist, da Bani Walid als Hochburg der Anhänger Muammar al-Ghaddafis gilt, während in Benghasi seine schärfsten Gegner zu finden sind.




Guinea-Bissau: Putschversuch mit portugisischer Hilfe?
24.10.2012. Nach einem fehlgeschlagenen Angriff auf einen Luftwaffenstützpunkt, sieben Kilometer vor der Hauptstadt Bissau, hat die Regierung des kleinen armen Landes diese Geschnisse als Putschversuch verurteilt und den ehemaligen Premierminister Carlos Gomes Junior (PAIGC) und die ehemalige Kolonialmacht Portugal dafür verantwortlich gemacht. Die derzeitige Regierung ist ein Bündnis aus Zivilisten und Militärs, welche Anfang 2012 den Premier Carlos Gomes Junior stürzten, der als Favorit in die Stichwahl ums Präsidentenamt ging und die den Drittplatzierten Manuel Serifo Nhamdjo als Übergangspräsidenten einsetzten.




Neues aus „Entenhausen“: Ghaddafi-Sohn Khamis zum 7. Mal getötet und Regierungsprecher Moussa Ibrahim zum dritten Mal verhaftet!
24.10.2012. Eine Zeitungsente jagt die nächste, wenn der Mainsream über Libyen berichtet, denn viele etablierte Medien verbreiteten die Nachricht, daß Khamis al-Ghaddafi, der Eliteoffizier und jüngste Sohn des früheren libyschen Revolutionsführers bei Gefechten in Bani Walid getötet wurde – inzwischen ist er nach den Berichten der Mainstream-Medien, die seinen Tod meldeten, bereits zum 7. Mal gestorben – und sie berichteten ebenso über die Verhaftung von Dr. Moussa Ibrahim, dem Sprecher der 2011 gestürzten libyschen Volksregierung. Moussa Ibrahim entlarvte das Ganze gleich als Propaganda, in dem er sich per Audio-Botschaft über Facebook meldete und der libysche „Rebellen-Ex-Premier“ Mustafa Abu Shagur erlärte, daß die Meldungen, die er und andere Vertreter des aktuellen libyschen Regimes via Twitter über Ibrahims Verhaftung und Khamis´angeblichen Tod verbreitet hatten, nicht der Wahrheit entsprächen.

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