Montag, 29. Oktober 2012



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Libyen: „Revolutionsfeiern“ fielen wegen Mangel an Beteiligung aus
29.10.2012. Die Feierlichkeiten zur sogenannten „Revolution“ (gemeint ist der Sturz der Rätedemokratie von Muammar al-Ghaddafi und dessen Ermordung) mußte das fragile, von der NATO eingesetzte und von brutalen unkontrollierbaren Milizen abhängige Regime absagen, da sich kaum Leute fanden, welche dieses Ereignis noch feiern wollten, zumal es Proteste gegen die Regierung gab, wegen der Angriffe auf die Stadt Bani Walid, nachdem der Parlamentschef und „Übergangspräsident“ Mohammed al-Margarief mit dem Versuch einer friedlichen Beilegung des Konfliktes um die Wüstenstadt gescheitert war. Bereits im Frühjahr hatten die Feiern zum 1-jährigen Jubiläum des Beginn des „Aufstandes“ (besser: des NATO-Angriffs) nur wenige tausend Menschen mobilisiert, während am 1. Juli 2011 die Regierung Ghaddafis rund eine Million Menschen in Tripolis versammeln konnte, um gegen die NATO-Angriffe zu demonstrieren (und das bei insgesamt 6 Mio. Einwohner und Benzinknappheit!!!).



Kriegsvorbereitung: Europa schaltet 19 iranische Sender ab!
29.10.2012. Der französische Satellitenbetreiber Eutelsat und der britische Provider Arqiva stoppten die Ausstrahlung des iranischen Staatsfernsehens, was Gerüchte über einen drohenden Angriff auf Iran bestätigen könnte, da man offenabar möchte, daß die europäischen Bürger nicht von „Feindpropaganda“ oder ungewünschten Wahrheiten verwirrt werden. Unter den 19 Sendern, welche nun nicht mehr zu empfangen sind, ist auch der englischsprachige iranische Nachrichtenkanal „PressTV“.




Libyen: Gefangene Ex-Regierungsmitglieder wurden an unbekannten Ort verlegt
29.10.2012. Der frühere libysche Regierungschef Baghdadi al-Mahmudi und der ehemalige Geheimdienstchef Abdullah al-Senussi, welche sich seit einiger Zeit in den Kerkern des derzeitigen libyschen Regimes befinden, wurden aus der Mittiga-Basis mit unbekanntem Ziel per Hubschrauber verlegt. Offenbar befürchtet man die Befreiung der beiden durch Kämpfer des Grünen Widerstandes.




Dienen die Friedensverhandlungen in Kolumbien nur der Vorbereitung für einen Angriff auf Venezuela?
29.9.2012. Derzeit finden Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Linksguerilla FARC und der rechten reaktionären Regierung von Präsident Juan Manuel Santos, der in der Vorgängerregierung noch als außenpolitischer und militärischer Scharfmacher bekannt war, statt. Santos hat die Beziehungen Kolumbiens zum demokratisch-sozialistischen Venezuela, daß über eines der weltweit größten Erdölvorkommen verfügt und auf der Liste der Staaten steht, welche die USA gern überfallen würden, verbessert – es ist allerdings klar, daß der enge US-Verbündete Kolumbien niemals als Aufmarschgebiet gegen Venezuela eingesetzt werden kann, solange die beiden Linksguerillas FARC (12.000 Kämpfer) und ELN (5.000 Kämpfer) unter Waffen stehen, da der venezuelanische Präsident Hugo Chavez bei einem drohenden Angriff aus Kolumbien diese Gruppen unterstützen und somit Kolumbien unregierbar machen könnte.





Weißrussischer Präsident äußert sich den libysche Bestechungsgeldern für Sarkozy
29.10.2012. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko (seit 1994), ein Gegner der NATO-Expansionskriege und –Überfälle auf andere Staaten, äußerte sich zu den Medienberichten, wonach der libysche Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi den Wahlkampf des früheren französischen Machthabers Nicolas Sarkozy mit 50 Mio. US-Dollar finanziert habe. Nach Aussagen Ghaddafis gegenüber Lukaschenko (beide Staaten unterhielten enge Wirtschaftsbeziehungen) soll es sich nicht um 50, sondern um 150 Mio. US-Dollar gehandelt haben, wobei Ghaddafi zu Lukaschenko gesagt habe, daß er das Geld, daß seine Kinder an den korrupten Sarkozy gezahlt haben, noch  nicht einmal mitgezählt habe – wie die weißrussische Nachrichtenagentur BelTa berichtet.




Mali-Intervention: Déby soll es richten
29.10.2012. Um sich bei der Vertreibung der islamistischen Rebellen aus dem Norden Malis möglichst nicht selbst die Hände schmutzig machen zu müssen, sucht das Regime in Paris jetzt afrikanische Verbündete für den Einsatz zu gewinnen, und umschmeichelt den noch eben so verachteten Präsidenten des Tschad, Idriss Déby, dessen Armee gute Wüstenkampferfahrung und eigene Kampfhubschrauber besitzt. Der prowestliche Déby hat gleich erst einmal vorausgeschickt, daß er ein UNO-Mandat und logistische Unterstützung des Westens für einen eventuellen Einsatz tschadischer Truppen in Mali erwarte, aber Déby spielt oft sein eigenes, undurchsichtiges Spiel – entsandte z.B. trotz enger Verbindungen nach Frankreich im letzten Jahr 1.000 Soldaten zur Unterstützung von Libyens Kampf gegen die NATO und wollte angeblich sogar Malis Islamisten in eine strategische Pan-Sahara-Allianz einbinden.




Wie die EU auch demokratische syrische Oppositionelle mit Sanktionen belegt
29.10.2012. Während die Unterstützung der EU für die gewaltbereite syrische Opposition, die sich in solchen eindeutigen Terrorgruppen wie der sogenannten „Freien Syrischen Armee“ (FSA) organisiert, wächst, werden gleichzeitig syrische Oppositionelle, welche auf einen friedlichen Wandel zur Demokratie hin in Syrien bestehen, mit EU-Sanktionen gestraft – was ja darauf schließen läßt, daß die EU jenseits ihrer zynischen „Demokratie-und-Menschenrechte“-Rhetorik an einer friedlichen Lösung nicht interessiert ist. So wurden z.B. Kadri Jamil von der oppositionellen Volksfront für Wandel und Befreiung und Ali Haidar, der neue Staatsminister für Versöhnung, Vorsitzender der oppositionellen Syrischen Sozialen Nationalistischen Partei und selbst lange ein politischer Häftling, mit EU-Kontaktsperren  belegt.




Libyen: War die Eroberung von Bani Walid wieder nur ein Fake?
29.10.2012. Erstaunliches meldet das pro-libysche Nachrichtenportal „Libya SOS“: Die Eroberung der Stadt Bani Walid durch islamistische Milizen aus Misrata soll nur eine für die Propaganda inszenierte Show gewesen sein, nachdem die Milizen die Stadt nicht einnehmen konnten und sie – wie auch Mainstream-Quellen berichten – mehrere hundert Tote zu beklagen hatten. Nach Angaben von „Libya SOS“ sollen Jamahiriya-loyale gefangene Soldaten aus den Kerkern von Misrata in die Wüste gekarrt, in Uniformen der 32. Brigade (Khamis-Brigade) gesteckt und beim „Kämpfen“ gefilmt worden sein – Ziel des Ganzen war es, zu zeigen, daß noch „böse“ Ghaddafi-Anhänger die Stadt kontrollieren, um Verstärkung für den Angriff auf die Stadt zu mobilisieren.

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