Donnerstag, 4. Oktober 2012



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Schweizer Neutralität ist bereits jetzt nur noch eine Farce
4.10.2012. Die vielgepriesene „Neutralität“ der Schweiz ist mittlerweile derartig durchlöchert, daß die Eidgenossenschaft sich der Unglaubwürdigkeit preisgibt, wenn sie sich weiterhin als neutralen Staat bezeichnet, denn statt z.B. bei den Konflikten in Syrien und 2011 in Libyen als neutraler Vermittler und Mediator aufzutreten schlug sich das Land sofort auf die Seite von EU und NATO und erließ sogar als einer der ersten Staaten Sanktionen gegen die Regierungen beider Staaten. Als Waffen aus Schweizer Produktion, die an Katar geliefert wurden, auf Seiten der syrischen und libyschen „Rebellen“ im Bürgerkrieg auftauchten, da die Feudal-Diktatur Katar diese unterstützt, stoppte die Schweiz sofort ihre Waffenlieferungen an das Emirat, nahm sie nach einer Schamfrist von ein paar Wochen jedoch wieder auf, da Katar eine vage und zudem unglaubwürdige Erklärung abgegeben hatte, die Waffen seien „versehentlich“ an die Terroristen in Syrien und Libyen geliefert worden.




Chinas Gegenschlag gegen die Macht des US-Dollars
4.10.2012. Ohne auch nur einen Schuß abzufeuern, hat die Volksrepublik China die weltweite Position des US-Imperiums massiv geschwächt, in dem es erklären ließ, daß es bereit sei, Rohöl von anderen Staaten aufzukaufen und weiterzuverkaufen, ohne dabei den bisher üblichen US-Dollar zu verwenden, sondern auch die chinesische Währung Yuan zu benutzen. Das Erdölmonopol des Dollars ist den USA so wichtig, daß sie 2003 deshalb in den Irak eingefallen sind, weil Saddam Hussein die Verrechnung der irakischen Erdölverkäufe von US-Dollar auf Euro umstellen ließ und auch der Überfall auf Libyen hatte zumindest neben anderen Kriegsgründen auch einen, der mit dem Dollar-Monopol zusammenhing: Der libysche Staatschef Muammar al-Ghaddafi plante eine eigene afrikanische Währung, den Gold-Dinar, in welchem auch die libyschen Erdölverkäufe abgerechnet wurden.




Malis Nachbarstaaten gegen Militärintervention
4.10.2012. Was derzeit in Mali stattfindet ist immer schwerer zu durchschauen: Nun hat die Regierung der Nationalen Einheit vor der UNO und unterstützt von großen Teilen von ECOWAS und Afrikanischer Union eine Militärintervention gefordert, um die Islamisten von Ansar Dine und der mit ihnen verbündeten Gruppen aus Nordmali herauszuwerfen und Frankreich hat sich bereiterklärt zu helfen, doch Algerien, Niger und Mauretanien lehnen eine Intervention ab, obwohl diese Staaten doch am stärksten durch die mögliche Expansion des islamistischen Terrors bedroht sind. Während die mauretanische Regierung sowieso ziemlich undurchsichtig agiert und man bei der algerischen Regierung, welche von der ehemaligen Befreiungsfront FLN getragen wird, besonders nach den französischen Feldzügen gegen Libyen und die Elfenbeinküste, antikoloniale Reflexe verantwortlich machen kann, gibt die Position des schwachen, bitterarmen und von Frankreich abhängigen Nigers schon zu denken (dessen „sozialistischer“ Präsident Mahamdou Issoufou bewies übrigens bemerkenswerte Standfestigkeit, als er sich weigerte Ghaddafi-Sohn Saadi an den Westen oder Libyen auszuliefern) – woraus man eventuell (!) ableiten kann, das die Situation in Nordmali anders ist, als sie in unseren Medien dargestellt wird.




Libyen: Truppen aus Misrata planen Angriff auf Bani Walid
4.10.2012. Radikalislamische Banden, welche Misrata, die drittgrößte Stadt Libyens (über 300.000 Einwohner) schon seit über einem Jahr terrorisieren und auch für die Ermordung des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi verantwortlich sind, haben Verbände mit 42 Panzern, schwerer Artillerie und Grad-Raketenwerfen in Marsch gesetzt, um die 100.000-Einwohner-Stadt Bani Walid zu erobern, welche de facto von „Ghaddafi-Anhängern“ regiert wird und als „Hauptstadt“ der Warfalla, des größten libyschen Stammes, gilt. Wasser- und Stromversorgung, sowie Internetverbindungen nach Bani Walid haben die Islamisten bereits gekappt, nur der Flughafen und einige Stammesgebiete der Almnash haben noch Strom.




Aggression: Türkei bombardiert irakisches Staatsgebiet
4.10.2012. Die Türkei hat wiederholt kurdische Siedlungsgebiete im Norden des Irak bombardiert und dabei auch Schulgebäude getroffen – angeblich um kurdische „Terroristen“, welche über die Grenze geflohen waren, zu töten. Nachdem der Irak die Türkei wiederholt aufgefordert hatte, dies zu unterlassen, erklärte der Vizechef des Komitees für Sicherheit und Verteidigung im irakischen Parlament nun, daß Bagdad künftig eindringende türkische Kampfflugzeuge abschießen werde – allerdings ist die irakische Luftwaffe der türkischen hoffnungslos unterlegen.




Libyen: Gerücht über den Tod des früheren „Rebellen“-Chefs und Übergangspräsidenten Jalil sorgt für spontane Freudenfeste
4.10.2012. Zu Beginn der Woche sorgte das Gerücht, der 2011-12 als „Übergangspräsident“ agierende Chef der NATO-Kollaborateure, Mustafa Abdel Jalil, sei verstorben, für spontane Jubelfeiern und Freudenfeste in mehreren libyschen Städten. Wie sich aber später herausstellte, hat der frühere Henker (als Justizminister für die Todesurteile zuständig) unter Muammar al-Ghaddafi nur einen Leistenbruch erlitten und soll in Deutschland operiert werden.



UNO: Präsidenten Boliviens und Simbabwes greifen westliche Regime für den Überfall auf Libyen an
4.10.2012. Robert Mugabe, Staatspräsident von Simbabwe und früherer Freiheitskämpfer erklärte auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN), die vom Westen immer wieder angeführte „Verantwortung zu Schützen“ („Responsibility to protect“, kurz R2P), welche von diesem – wie im Falle Libyens 2011 - herbeitzitiert werde, um andere Staaten militärisch zu überfallen und zu zerstören, untergrabe das in der UN-Charta verankerte Prinzip der Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten der Mitgliedstaaten, weil es keine internationalen Regeln zur Umsetzung dieses R2P-Konzeptes gebe. Auch der bolivianische Staatschef Evo Morales kritisierte den von der NATO erzwungenen Machtwechsel in Tripolis, der nur  dazu gedient hat, „die Kontrolle über Libyens Öl und andere Bodenschätze zu übernehmen“ und warf den USA Staatsterrorismus vor.




Das libysche Mega-Kindersex-Ritual: NATO greift in die unterste Schublade der Greuel-Propaganda!
4.10.2012. Nachdem die Anhänger des früheren libyschen Staatschefs Muammar al-Ghaddafi derzeit in Libyen wieder sowohl militärisch als auch politisch stärker werden, möchten die NATO-Mächte unbedingt verhindern, daß ihr 2011 bestialisch ermordeter Gegenspieler jetzt noch zu einer Art Säulenheiligen des libyschen Volkes und international als Märtyrer gegen Neokolonialismus gefeiert wird und läßt mittels der NATO-treuen Medien in Europa und den USA gräßliche Lügen über den früheren Machthaber verbreiten, der (obwohl für seine asketische Lebensweise bekannt – und dies ist auch in westlichen Medien belegt) angeblich nicht nur Orgien mit Studentinnen und Schülerinnen durchgeführt habe, sondern auch „seine Minister zum Sex gezwungen“ haben soll, wie der deutsche „Focus“ halluzinierte. Gespannt warten wir schon auf die Fortsetzung der NATO-Schmuddel-Phantasien, wenn es heißen wird: „Tony Blair und Gerhard Schröder im Gegenzug für Erdölverträge in Ghaddafis Zelt vergewaltigt“ und  „Belusconi und Condelezza Rice von Ghaddafi geschwängert“.


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