Dienstag, 8. Dezember 2015



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Libyen: Sprecher der Nationalen Kommission für Menschenrechte fordert Einbeziehung des Grünen Widerstandes in Gespräche

8.12.2015. Abdul Hakim Ahmed Hamza, Sprecher der Nationalen Kommission für Menschenrechte in Libyen, forderte Martin Kobler, den neuen UN-Beauftragten für Libyen, auf, keine Gruppen oder Parteien aus dem politischen Prozeß auszuschließen, darunter auch Vertreter des Grünen Widerstandes (Anhänger der 2011 gestürzten Rätedemokratie Ghaddafis) auszuschließen. Obwohl die „Grünen“ Umfragen zu Folge zu den stärksten politischen Kräften in Libyen gehören, wurden sie bisher gezielt aus allen von der UN gesteuerten „Versöhnungsprozessen“ in Libyen herausgehalten.



Syrien: USA errichten illegale Militärbasis in Syrien!
8.12.2015. Das US-Regime läßt den Abu Hajar Flughafen, der seit 2010 nicht mehr in Betrieb ist und im syrischen Kurdengebiet liegt, ohne Zustimmung der syrischen Regierung herrichten und neue Start- und Landebahnen mit 2.500 m Länge und 250 m Breite errichten, von denen Kampfjets aufsteigen können. Wenn die USA einmal in einem Land Fuß gefaßt haben, gehen sie nie wieder weg – diese Erfahrung werden die neuen US-Alliierten, die syrischen Kurden der PYD, noch machen müssen und entsprechend blöd aus der Wäsche gucken, falls sie die US-Truppen irgendwann wieder zum Verlassen ihres Landes auffordern werden.



Jemen: Armee belagert zwei Städte des saudi-arabischen Aggressors

8.12.2015. Jener Teil der jemenitischen Armee, der dem 2012 gestürzten Präsidenten Ali Abdullah Saleh loyal ist und sich gemeinsam mit den Volkskomitees und den Rebellen vom Stamm der Huthi zu einer patriotischen Zweckallianz zusammengeschlossen hat, hat nun zwei saudi-arabische Städte im Grenzgebiet, Najran und Jizan, unter Belagerung gesetzt. Dies soll als Vergeltungsmaßnahme dienen für die brutalen Luftangriffe der saudischen Luftwaffen, welche die Bevölkerung Jemens seit März ertragen muß – angeblich warten die jemenitischen Soldaten auf den Befehl zur Erstürmung der beiden Städte.







 „Der Schwur von Tobruk“: Peinlicher Propagandastreifen von Bernard-Henri Levy auf ARTE am 3.12.2015
4.12.2015. Der bekannte Unruhestifter, Selbstdarsteller und Möchtegern-Philosoph Bernard-Henri Levy, der als diabolischer „Rasputin“-Verschnitt der Enflüsterer des früheren französischen Machthabers Nikolas Sarkozy war und diesen 2011 in den Libyen-Krieg drängte, hat nun einen „Dokumentarfilm“ über sein Engagement für die libysche „Rebellion“ auf ARTE ausstrahlen lassen, der schon unfreiwillig grotesk wirkt, da er sich über die erhängten Dissidenten der Ghaddafi-Ära aufregt und in der nächsten Filmsequenz mit Mustapha Abdel Jalili verbündet, der als ehemaliger Justizminister Ghaddafis die Todesurteiles unterschrieb und der offenbar in dem gemeinsamen Auftritt kaum verstand, was der jüdische Schriftsteller (besser Schausteller) hier mit ihm veranstaltete. Zuvor wurde eine Filmsequenz gezeigt, in der Levy und ein Begleiter vor afghanischen Kämpfern der Nordallianz sprechen, mit ihren guten Kontakten zum französischen Präsidenten prahlen und versuchen den Milizenführer Ahmed Schah Massud einzuseifen und auf ihre Seite zu ziehen, doch Massud, der heute in Afghanistan noch als Nationalheld gilt, sitzt eher gelangweilt da und lauscht mit skeptischem Stirnrunzeln den blumigen Versprechungen der französischen Gäste, während viele andere Anwesende in Staunen über die illustren Selbstdarsteller ausbrechen.





Libyen: Teilnehmer verfeindeter Regierung treffen sich – Unterstüzung von General al-Haftar
4.12.2015. In der tunesischen Hauptstadt Tunis haben sich 27 Vertreter der verfeindeten „Regierungen“ aus Tripolis und Tobruk, dem islamisch dominierten Nationalen Generalkongreß (GNC) und dem international anerkannten, liberal ausgerichteten  Repräsentantenhaus (HoR) zu Gesprächen über die Zukunft Libyens getroffen. Alle Teilnehmer der Runde stammen aus der ostlibyschen Kyreinaika-Region und werden auch von General Khalifa al-Haftar, dem offiziellen Militärchef des HoR, der aber de facto mit seinen Leuten autonom operiert, unterstützt.




Burkina Faso: Wahlsieg der Wendehälse
4.12.2015. Bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Burkina Faso gingen Vertreter und Parteien des 2014 gestürzen Comparoré-Regimes als Sieger hervor und man fragt sich zurecht, ob die „Bürgerrevolution“ vor einem Jahr eigentlich völlig umsonst war. Wahlsieger im ersten Durchgang und somit neuer Staatschef wurde mit 53,5% der Stimmen Roch Marc Christian Kaboré (ein früherer Premierminister und Parlamentschef unter Blaise Comparoré) und Zweiter mit 29,7% Zéphirin Diabré, der frühere Finanzminister des Diktators, während für Tahirou Barry 3,09% und 2,8% für Benewende Stanislaus Sankara, der für die Union der Widergeburt/Sankristische Partei (UNIR/PS) antrat und mit dem von Comparoré 1987 ermordeten Revolutionär Thomas Sankara verwandt ist, abgegeben wurden.

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