Dienstag, 24. Januar 2012


LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen". Da in Syrien offenbar ein ähnliches Szenario von außen gesteuerter Unruhen wie in Libyen droht, haben wir auch die Meldungen zu Syrien mit übernommen.
Auch die Elfenbeinküste wurde zu Beginn des Jahres 2011 Opfer einer französischen Intervention mit anschließendem Regime-Wechsel welcher  wohl als Generalprobe für den Libyen-Einsatz der NATO galt. Daher werden wir künftig auch über die Entwicklung in diesem Konflikt berichten.

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Umfrage seiner Gegner: 55% der Syrier unterstützen Präsident Assad
24.1.2012. Ausgerechnet eine Umfrage der „Qatar Foundation“ aus der Golf-Diktatur Katar mußte ergeben, daß die Mehrheit der Syrier (55%) immer noch Staatspräsident Bashar al-Assad unterstützt, vor allem, da sie Angst vor einem Bürgerkrieg hat. Katars Diktator Scheich Hamad bin Khalifa Al Thani ist einer treibenden Keile beim geplanten Überfall auf Syrien und gilt als verlängerter Arm der US-amerikanischen Außenpolitik.





Droht neue Gewalt an der tschadisch-libyschen Grenze?
24.1.2012. Wenn sich der tschadische Präsident Idriss Déby als Feldkommandant zu seinen Truppen begibt, um demonstrativ in einer Krisenregion Präsenz zu zeigen, dann ist etwas im Busch. So war es bisher immer und nun ist Déby immer öfter bei den, nach Ghaddafis Sturz massiv verstärkten, Grenztruppen im Norden des Tschad gesehen worden – offenbar rechnet man mit dem Einsickern radikaler Islamisten, welche sich in den libyschen Waffenlagern reichlich bedient haben.


Doch nicht verhaftet: Moussa Ibrahim gelingt Flucht aus Libyen
24.1.2012. Der legitime libysche Regierungssprecher Dr. Moussa Ibrahim, welcher nach Behauptungen der NATO-freundlichen Medien angeblich verhaftet worden sein soll, ist offenbar aus Libyen geflohen. Als Antwort auf die Verhaftungsstory veröffentlichte der libysche Widerstand ein Video vom 20.1.2012, daß Moussa Ibrahim beim Besteigen eines kleinen Flugzeuges zeigt – so bleibt zu hoffen, daß ihm die Flucht geglückt ist.




Libyscher „Vizepräsident“ al-Ghoga tritt zurück
24.1.2012. Der stellvertetende Präsident des Nationalen Übergangsrates (NTC), Hafez al-Ghoga gab seinen Rücktritt bekannt, nachdem er letzte Woche von Studenten verprügelt wurde, nachdem er diese mit seiner Pistole bedroht hatte und nun verstärkt in die Kritik geraten war. Gegner werfen al-Ghoga eine „zu große Nähe zu Ghaddafi“ vor, da der Rechtsanwalt Chef der libyschen Anwaltskammer  war – in Wahrheit war al-Ghoga einer der Oppositionellen der ersten Stunde, welche nicht erst Wochen später aus den USA eingeflogen wurden.




Erste Islamisten-Partei in Libyen gegründet
24.1.2012. Wie jetzt bekannt wurde, hat sich in Benghasi die erste islamistische Partei Libyens, die Partei für Reform und Entwicklung gegründet. Am Wochenende hatten 3.000 Islamisten in Benghasi die Einführung der Scharia und die Ausrufung eines islamischen Staates gefordert, während sich eine Gruppe weltlich orientierter Libyer, die ein Sit-In für einen laizistischen Staat veranstaltete, eher bescheiden ausnahm.





Libyen: Bücherverbrennung wie bei den Nazis
24.1.2012. In der libyschen Hauptstadt Tripolis haben radikale Islamisten auf dem Algerien-Platz Ausgaben des „Grünen Buches“ des ermordeten Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi öffentlich verbrannt. In diesem Buch bechreibt Ghaddafi seine relativ liberale Auslegung des Islam und vermischt sie mit basisdemokratischen und sozialistischen Elementen, weswegen er unter radikalen Islamisten als „Ketzer“ galt.




Gewalt gegen oppositionelle Demonstranten in der Elfenbeinküste, UNO schaut zu
24.1.2012. Anhänger der Ivoirischen Volksfront FPI (größte Oppositionspartei) des von Frankreich 2011 gestürzten linken Präsidenten Laurent Gbagbo waren bei einer Demonstration von Bewaffneten des Ouattara-Regimes angegriffen wurden, während UNO-Soldaten, die den Schutz der Demo gewährleisten sollten, nur Maulaffenfeil hielten. Entgegen westlicher Medienberichte hatte der unbequeme Gbagbo 2010 ganz knapp die Wahlen gewonnen, der Westen installierte aber gewaltsam den Gegenkandidaten, den neoliberalen Warlord Alessane Ouattara, als neuen Präsidenten.




Wegen geplantem Wahlbetrug: tausende gehen in Libyen auf die Straße und stürmen NTC-Hauptquartier
24.1.2012. In Benghasi haben mehrere tausend Menschen – nicht nur Symphatisanten der Jamahiriya, sondern durchaus auch mehr oder weniger demokratische gesinnte „Rebellen“ – gegen das neue Wahlgesetz zur Verfassungsgebenden Versammlung protestiert, welches Ghaddafi-Sympathisanten komplett von den Wahlen ausschließt. 200 der Demonstranten haben mit Granaten die Türen des Hauptquartiers des Nationalen Übergangsrates (NTC) aufgesprengt, das Gebäude gestürmt, geplündert und verwüstet und mit NTC-Chef Mustafa Abdel Jalil ein ernsters Wörtchen gesprochen, ihn aber unverletzt ziehen lassen.



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