Dienstag, 10. April 2012

LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen". Da in Syrien offenbar ein ähnliches Szenario von außen gesteuerter Unruhen wie in Libyen droht, haben wir auch die Meldungen zu Syrien mit übernommen.
Auch die Elfenbeinküste wurde zu Beginn des Jahres 2011 Opfer einer französischen Intervention mit anschließendem Regime-Wechsel welcher  wohl als Generalprobe für den Libyen-Einsatz der NATO galt. Daher werden wir künftig auch über die Entwicklung in diesem Konflikt berichten.

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Hanebüchene RTL-Haßpropaganda über Ghaddafi von Arabisten als blanker Unsinn entlarvt
9.4.2012. Mehrere studierte Arabisten, Kenner Libyens und des arabischen Raumes haben heftige Kritik an der Boulevard-Berichterstattung von Antionia Rados bei der RTL-Reportage „Doppelleben des Diktators“, in der der libysche Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi als „Vergewaltiger“ und „Jungfrauenschänder“ dargestellt wurde, geäußert. Solch eine Berichterstattung sei nur etwas für unwissende westliche TV-Konsumenten, denn jeder der sich mit der Materie auskenne, wisse, daß in einer Kultur wie Libyen Blutrache Gang und Gäbe ist, was dazu führen würde, daß nach einer Vergewaltigung sofort die Väter, Brüder, Cousins etc. den Vergewaltiger töten würde, wenn eine Verwandte geschändet würde – Ghaddafi wäre schon längst tot und die betroffenen Clans seiner „Opfer“ hätten sich längst gegen ihn erhoben, was in den 42 Jahren seiner Herrschaft aber nicht passiert ist.



Falschmeldung: Lothar Bisky war nicht für die Flugverbotszone in Libyen
9.4.2012. Während die Medien (u.a. auch die „junge Welt“) im Vorfeld des NATO-Angriffs auf Libyen 2011 verbreiteten, daß der langjährige PDS-Chef und damalige Franktionschef der Linken im Europaparlament, Prof. Lothar Bisky neben anderen EU-Abgeordneten die Initiative für eine NATO-Flugverbotszone ergriffen hätte, stellte sich diese Meldung als Falschmeldung heraus, deren Dementi aber in der Presse unterging. Am 2. März 2012 war das Verhalten Biskys Thema auf einer Filmvorführung des Solidaritätsbündnisses „Frieden für Libyen!“ in Kamenz gewesen, woraufhin anwesende Kamenzer Linkspartei-Mitglieder versprachen, sich um die Angelegenheit zu kümmern und Bisky, den sie persönlich kannten, zu befragen.



Mali: Zehn Parteien unterstützen die neue Junta
9.4.2012. Die neue Militärregierung unter Hauptmann Amadou Sanogo ist offenbar nicht so isoliert, wie uns die westlichen Medien glauben machen wollen. Ein Großteil der malischen Bevölkerung steht hinter den Putschisten und ebenso zehn politische Parteien – darunter die anti-imperialistische Linkspartei SADI und die ADEMA von Ex-Präsident Alpha Konaré – immerhin die größte Partei des Landes.



Kämpfe in mehreren libyschen Städten
9.4.2012. Aus mehreren libyschen Städten werden Kämpfe gemeldet, ebenso soll die NATO wieder Luftangriffe fliegen. Gefechte zwischen dem NTC-Regime, dem Grünen Widerstand und Stammesmilizen gibt es u.a. in Garhyan, Zuwra, Tripolis, Sirte, Zlitan, Benghazi, Jamil, Ghat, Sabha und Tiji.



Syrien: Oppositionelle Islamisten begehen Progrome gegen Christen
9.4.2012. Die von Saudi-Arabien, Katar und den westlichen Staaten unterstützten islamistischen Oppositionellen führen in den von ihnen kontrollierten Städten Säuberungen durch, die sich gegen Christen und Anhänger der säkulären syrischen Regierung richten. Katholische Nachrichtenagenturen berichteten, daß Christen von den Aufständigen erschossen wurden, weil sie sich nicht am Generalstreik beteiligten und aus ihren Häusern vertrieben wurden.



Kleinere Aktionen des Grünen Widerstandes in Libyen
9.4.2012. Der Grüne Widerstand ist weiterhin in Libyen aktiv – so gelang es ihm u.a. den bekannten Brigadier Mansour Dou in Misrata zu befreien und aus der Stadt zu schmuggeln und die Zekhan-Militärbasis des NATO/NTC-Regimes mit Raketen anzugreifen und Schaden dabei anzurichten. Außerdem gelang es, ein Waffendepot der „Rebellen“-Brigade „Mätyrer des 17. Februar“ zu zerstören, während die NATO Luftangriffe auf Widerständler in Zuwara und Bin Jawad flog.



Internationaler Strafgerichtshof fordert Überstellung von Saif al-Islam
9.4.2012. Der von den NATO-Staaten kontrollierte Internationale Strafgerichtshof (IStGH) fordert erneut vom libyschen NTC-Regime die Überstellung von Saif al-Islam Ghaddafi, Sohn des im Oktober 2011 barbarisch ermordeten libyschen Revolutionsführers, um ihm den Prozeß zu machen, was das neue Regime aber ablehnt, da sonst seine eigenen Kriegsverbrechen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt würden und es deswegen Saif im Lande selbst aburteilen möchte – wo er aber keinen fairen Prozeß (bei IStGH auch nicht, Anm.) zu erwarten hätte. Allerdings hat man seit Wochen nichts mehr von Saif al-Islam, der in Zintan inhaftiert war gehört, es gab sogar Mutmaßungen über seine Ermordung.



Saudi-Arabien: Hetze gegen irakische Regierung wegen Kriegsverweigerung
9.4.2012. Nachdem sich der irakische Premierminister Nuri al-Maliki auf dem Gipfel der Arabischen Liga vehement gegen einen Krieg gegen Syrien und eine Bewaffnung der syrischen Opposition ausgesprochen hatte, wird er nun zu propagandistischen Zielscheibe der hinterwäldlerischen Königsdiktatur in Saudi-Arabien. Mehrere große regimetreue Zeitungen hetzen derzeit gegen al-Maliki, er sei „ein zweiter Saddam Hussein“, „die Stimme des Iran“ oder „der Liebesdiener seines iranischen Alliierten“ und forderten Sanktionen gegen den Irak wegen seines Friedenskurses.




Syrische Opposition hält sich nicht an Waffenruhe
9.4.2012. Derzeit unternimmt die bewaffnete syrische Opposition alles, um die im Annan-Friedensplan vorgesehene Waffenruhe nicht zustande kommen zu lassen und versucht die syrische Armee zu Reaktionen zu zwingen, um die Assad-Regierung in der Weltöffentlichkeit als Brecher des Waffenstillstandes brandmarken zu können, da die großen westlichen Medien die Verbrechen der „Rebellen“ verschweigen oder verharmlosen. So mußte die Armee erst dieser Tage wieder in die Stadt Hama einrücken, da die Opposition dort Massaker an der christlichen Minderheit begangen hat.




Zensur: Iranischer Satellitensender wird in Deutschland gesperrt
9.4.2012. Wie bekannt wurde, hat die Bayrische Landeszentrale für neue Medien (BLM) die in Unterföhring (Bayern) ansässige luxemburgische Satellitenbetreiberfirma SES Astra angewiesen, den beliebten englischsprachigen iranischen Auslandssender PressTV zu sperren, was Kritiker als mögliche Vorbereitung auf einen Krieg gegen Iran sehen. PressTV hatte sich bereits in der Vergangenheit den Zorn Deutschlands zugezogen, da er auch ausführlich über die brutalen Polizeiübergriffe auf deutsche Demonstranten – wie z.B. erst letzte Woche wieder in Frankfurt a.M. – berichtete.





Bundesregierung unterminiert Annan-Friedensplan in Syrien
9.4.2012. Während sich die deutsche Bundesregierung verbal zum Friedensplan des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan für Syrien bekennt, mischt sie in Wirklichkeit bei der versammelten Runde der Feinde Syriens (die sich zynischerweise in orwellscher Wortverdrehung den Namen „Freunde Syriens“ gegeben haben) mit – wozu neben den Diktaturen von Saudi-Arabien und Katar auch das US-Regime und der erwiesenermaßen korrupte französische Präsident Nicolas Sarkozy gehören. Die deutsche Mitarbeit in diesem zwielichtigen Gremium, welches eindeutig einen Regimewechsel in Syrien zum Ziel hat, um bessere Bedingungen für westliche Konzerne zu schaffen, war Gegenstand einer Erklärung von Wolfgang Gehrcke, Vorsitzender der Linkspartei im Außenpolitischen Ausschuß, der diese Untergrabungsstrategie des Friedensplanes durch die BRD heftig kritisierte.




Steckt Frankreich hinter der Tuareg-Rebellion in Mali?
8.4.2012. Es gibt Gerüchte, nach denen Frankreich 2011 im Libyen-Feldzug  der NATO den Tuareg Unterstützung bei der Gründung eines eigenen Staates versprochen hat, wenn sie dafür nicht länger für Ghaddafi kämpfen, was auch erklärt, warum der Widerstand in Südlibyen so schnell zusammenbrach. Es ist nämlich auch verwunderlich, daß Frankreich bei der Tuareg-Rebellion in Mali nicht militärisch eingreift, obwohl das Land ein enger Verbündeter von Paris ist, denn offensichtlich ist Sarkozy auch gleich froh darüber, daß Malis Präsident Amadou Toumani Touré, der sich bei der Bekämpfung der Aufständischen in der Sahara der Militarisierung widersetzte und stattdessen für einen Dialog eintrat, auf diese Art entsorgt wird.

 

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