Dienstag, 17. Juli 2012


LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Kinshasa setzt seine Badelatschen-Armee gegen die Rebellen in Marsch
17.7.2012. Die kongolesische Regierung von Präsident Joseph Kabila hat weitere Armeeverbände ihrer miserabel bezahlten, zerlumpten und gelegentlich plündernden Regierungsarmee FARDC gegen die ostkongolesischen Rebellen der Bewegung des 23. März (M23) an die Front geworfen. Die M23-Rebellen unter Oberst Sultani Makenga, deren Stärke offiziell mit wenigen hundert Mann angegeben wird (in Wirklichkeit bestimmt mindestens 1.000 Mann) gelten als diziplinierte, gute, hoch motivierte und ortskundige Kämpfer und sind offenbar in der Lage den 28.000 Soldaten von FARC und UNO-Mission MONUSCO Paroli zu bieten.




Tunesien: Ehemaliger Übergangspremier gründet neue Partei
17.7.2012. Der 86-jährige Beji Caid Essebsi, der nach dem Sturz des Ben Ali-Regimes kurzzeitig als Übergangspremier fungierte, hat eine neue Partei mit dem Namen Der Ruf Tunesiens gegründet, welche sich als Gegenpol zur islamisch-konservativen Regierungspartei Ennahda sieht. In dieser Partei sammeln sich vorrangig Anhänger der aufgelösten säkulären Regierungspartei RCD von Ben Ali.




Malawi: Mutharikas Bruder will Präsident werden
17.7.2012. Peter wa Mutharika, Bruder des Anfang 2012 verstorbenen Staatschefs von Malawi, Bingu wa Mutharika, hat erklärt, zur nächsten Wahl 2014 als Präsident zu kandidieren und steht in Opposition zur jetzigen Staatschefin Joyce Banda. Die einstige Vizepräsidentin galt als demokratische Hoffnungsträgerin, hat aber ihren Kredit in der Bevölkerung verspielt, als sie das Land den Internationalen Finanzorganisationen auslieferte und die Währung abwertete und damit das Erbe von Bingu wa Mutharika, die wirtschaftliche Selbstbestimmung des Landes, verspielte.




Nur ein Bündnis zwischen Tuareg, Malis Regierung und Afrikanischer Union kann die Islamisten besiegen
17.7.2012. Sowohl den Tuareg-Rebellen der MNLA, die nur zwischen 1.000-2.000 Kämpfer hat, als auch die malische Regierungsarmee, welche nur ca. 7.000 Soldaten besitzt sind nicht in der Lage, die ca. 10.000 kampferprobten Islamisten-Krieger der verschiedenen Gruppen wie Ansar Dine oder „Al Qaida im islamischen Maghreb“ (AQMI) u.a., welche den Norden Malis kontrollieren, zu besiegen. Erfolg könnte nur ein Bündnis zwischen MNLA, die von der Regierung dafür volle Autonomie für die Tuareg-Gebiete zugesprochen bekommt, der Regierungsarmee und Truppen der Afrikanischen Union bringen, mit dem man die Islamisten in die Zange nehmen kann.




Mali: Tuareg-Rebellen verlieren letzte Stadt an Islamisten
17.7.2012. Die separatistischen Tuareg-Rebellen der MNLA, welche den Norden Malis im Januar 2012 von der malischen Regierungsarmee eroberten, werden nun ihrerseits von ihren ehemaligen Alliirten, den radikal-islamistischen Gruppen in die Knie gezwungen. Die MNLA verlor dieser Tage die letzte von ihr gehaltene Stadt Ansogo an die Islamisten, welche die Bevölkerung terrorisieren – wodurch die Tuareg sich nun in kleinen Gruppen in die offene Wüste zurückzogen und versuchen dort zu überleben.




Burkina Faso: Comparore-Regime wird zum Stützpfeiler der US-Afrika-Politik
17.7.2012. Das Regime des 1987 durch Präsidentenmord an seinem Amtsvorgänger Thomas Sankara an die Macht gekommenen undurchsichtigen Herrschers von Burkina Faso, Blaise Comparore, unterstützt offenbar die aggressive US-Hegemonialpolitik in Afrika und erlaubte den USA eine Luftwaffenbasis im Land, von der aus sie mit Drohnen und als zivile Maschinen getarnten Pilatus-Flugzeugen die Südsahara abfliegen. Comparore begann seine Regentschaft als Anti-Imperialist und Marxist, wurde aber in den letzten 15 Jahren immer mehr zur Stütze dubioser französischer Geheimdienstaktivitäten – so z.B. beim Sturz des gewählten Präsidenten der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, im letzten Jahr.





Ägypten: Latschen- und Tomatenwürfe auf Clinton
17.7.2012. Die US-Außenministerin und mutmaßliche Kriegsverbrecherin Hillary Clinton ist von der ägyptischen Bevölkerung bei einem Staatsbesuch mit Tomaten, Wasserflaschen und Schuhen beworfen, wie die Frankfurter Rundschau berichtete. Clinton war im vergangenen Jahr eine der Hauptverantwortlichen für die Massaker der NATO in Libyen.

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