Freitag, 20. Juli 2012


LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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US-Regime kapert prominente Menschenrechtsorganisationen
20.7.2012. Während sich ehemals unabhängige Menschenrechtsorganistionen wie „Amnesty International“ (AI) oder „Human Rights Watch“ (HRW) durch Wegschauen oder politische Einäugigkeit auszeichnen, wenn es um Menschenrechtsverletzungen in den USA oder ihren europäischen Satellitenstaaten geht (z.B. Guantanamo oder die brutale Niederschlagung der Occupy-Proteste), quieken diese Organisationen sofort los, wenn es um die kleinsten Vergehen geht (wenn z.B. das links regierte Venezuela eine besonders schwachsinnige Fernsehserie  absetzt, ist gleich die „Informationsfreiheit“ gefährdet). Das ganze läßt sich mit einer zunehmenden Finanzierung von HRW und AI durch die US-Regierung einerseits erklären, welche absichtlich große Summen an derartige Organisationen ausschüttet, um Einfluß zu bekommen und andererseits mit einer seit Jahren verfolgten personellen Unterwanderungsstrategie, die derzeit ihren Höhepunkt mit der Wahl von  Suzanne Nossel zur AI-Chefin fand,  die vorher bis Januar 2012 im US-Statedepartment als Deputy Assistant Secretary für Internationale Organisationen tätig war und die Strategie gegen die Kriege in Libyen und Syrien mit ausgearbeitet hat.





Demokratische Republik Kongo: M23-Rebellen bauen politischen Arm ihrer Bewegung auf
20.7.2012. Die erfolgreichen Rebellen der Bewegung des 23. März (M23) haben beschlossen, ihrer Bewegung einen politischen Arm zu geben und Jean-Marie Runiga Rugerero zum Koordinator ernannt. Dieser war bereits Koordinator-West für den Nationalkongreß zur Verteidigung des Volkes (CNDP), einer Vorläuferorganisation der M23, welche im letzten Jahr noch zum Wahlbündnis des Präsidenten gehörte.





Syrien: Christliche Initiative überredet 300 „Rebellen“ zur Aufgabe
20.7.2012. Wie der „Fidesdient“, das Nachrichtenorgan des Vatikan berichtete, gelang es der christlichen Versöhnungsinitiative Mussalaha über 300 Kämpfer vom Westen unterstützten Terrorgruppe „Freie Syrische Armee“ (FSA) zum Aufgeben zu bewegen. Die meisten dieser jungen Leute kommen aus armen Verhältnisse und lassen sich für Geld als Kämpfer anheuern, um gegen die syrische Regierung zu kämpfen.




Analyse in zwei Sätzen: Was das libysche Wahlergebis wirklich verrät!
20.7.2012. Während die Westpresse trompete, die „Liberalen“ hätten die „Wahl“ in Libyen, zu der wesentliche Oppositionskräfte nicht zugelassen waren, gewonnen, zeigt sich bei genauerem Hinsehen, daß die besagte Allianz der Nationalen Kräfte (39 von 200 Sitzen) keine „liberale“ Partei ist, sondern ein Wahlbündnis aus über 60 verschiedenen Parteien unterschiedlichster Ideologie, die nur die Ablehnung der Islamisten eint. Frontmann der Parteienallianz ist der neoliberale Wendehals Mahmud Jibril, der deswegen als Leitfigur von den Libyern akzeptiert wurde, weil er ein Warfalla ist (also ein Angehöriger des größten Stammes in Libyen) und dessen Allianz nicht wegen ihrer Programmatik, sondern der Clanzugehörigkeit ihres Anführers so gut abschnitt.




Das libysche Volk „wählt“ einen Schlächter!
20.7.2012. Mit dem Sieg des Wahlbündnisses Allianz der Nationalen Kräfte hat auch dessen Frontmann Mahmud Jibril einen Sieg davon getragen – allerdings ist dieser Mann mit verantwortlich für den Genozid an den dunkelhäutigen Minderheiten, der sich heute immer noch in Libyen abspielt. So sagte Jibril, angesprochen auf die Verteibungen und das Schlachthaus, daß die islamistischen „Rebellen“ aus Misrata in der Pro-Ghaddafi-Stadt Tawergha anrichteten, dies sei Angelegenheit der Misratis und niemand habe das Recht sich einzumischen – und ließ zu, daß sein eigenes Volk abgeschlachtet wurde.




Frankreich: Hollande stellt NATO-Mitgliedschaft in Frage
20.7.2012. Der neue französische Präsident Francois Hollande stellt die von seinem Amtsvorgänger, dem autoritären wie skrupellosen Sarkozy, begonnene, verstärkte Integration Frankreichs in die Strukturen der NATO wieder in Frage und läßt dies von dem früheren Außenminister Hubert Vedrine überprüfen. General Charles de Gaulle hatte 1966 den NATO-Austritt aus Protest gegen die aggressive weltweite Hegemonialpolitik der USA veranlaßt.




Libyen: Beteiligter am Ghaddafi-Mord festgenommen
20.7.2012. Die von moderaten Stammesältesten geführte Stadt Bani Walid hat einen der Täter, welche bei der Ermordung des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi aktiv dabeigewesen sind, festnehmen lassen. Ein Foto zeigt den Betroffenen u.a. wie er Ghaddafi am Tage seiner Ermordung am Kragen packt und ihn mit dem Gesicht zur Wand stellt.




Syrische Opposition ermordet politischen Vermittler
20.7.2012. Die bewaffnete syrische Opposition, welche von der westlich-wahabitischen Wertegemeinschaft (bestehend aus NATO, Saudi-Arabien und Katar) unterstützt wird, hat bei einem Bombenanschlag in der syrischen Hauptstadt Damaskus den pensionierten General und Präsidentenberater Huessein Turkmeni, welcher von Staatschef Assad zum Dialog-Beauftragten mit der syrischen Opposition bestimmt worden war, ermordet. Bei dem Anschlag kamen weitere hochrangige Personen der syrischen Regierung ums Leben, darunter Verteidigungsminister Daud Radschha und sein Stellvertreter Assef Schawkat.

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