Dienstag, 4. Oktober 2011

 

LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen". Da in Syrien offenbar ein ähnliches Szenario von außen gesteuerter Unruhen wie in Libyen droht, haben wir auch die Meldungen zu Syrien mit übernommen.

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Schweizer „Tagesanzeiger“  gibt zu, daß libysche Rebellen vom Ausland bewaffnet wurden

3.10.2011. Der Schweizer Tagesanzeiger, welcher von Beginn an wie viele andere Medien für einen NATO-Kriegseinsatz gegen Libyen getrommelt hat, schrieb nun erstmals, daß die libyschen „Rebellen“ „von westlichen Geheimdiensten“ bewaffnet wurden, während die Zeitung bisher immer treu und brav im NATO-Sprech berichtete, bei den Aufständischen handele es sich um Zivilisten, welche „geschützt“ werden müßten. Die zitierte Aussage findet sich in dem Interview mit dem Syrien-Experten André Bank in der Ausgabe vom 29.9.2011.

 

Bemerkenswert: Publikation zur Erhöhung der Kriegsbereitschaft deutscher Bürger

2.10.2011. In einer kürzlich erschienen Publikation des Berliner Verlages Duncker und Humblot werden von hochrangigen Autoren aus Staatsverwaltung, Bundeswehr, Wissenschaft und Medien Maßnahmen aufgezeigt, welche zu einer Erhöhung der Kriegsbereitschaft bzw. Kriegszustimmung durch die im allgemeinen kriegsablehnende deutsche Öffentlichkeit anzuwenden sind. Dazu zählen Bilder von „verhungernden Kindern“ (siehe Somalia), Dämonisierung gegnerischer Staatsoberhäupter als „blutrünstige Diktatoren“ (siehe Ghaddafi) und das Wüten „marodierender Banden“.

 

Bürger von Tripolis gründen rebellenkritische zivilgesellschaftliche Gruppe

2.10.2011.  Die große US-Presseagentur AP meldet, Bürger der libyschen Hauptstadt hätten eine „Gruppe zur Unterstützung von Tripolis“ gegründet, der schon über 100 Personen beigetreten seien. Aufgabe der Gruppe sei es, die Aktivitäten des „Rebellenrates“ (NTC) und dessen lokaler Hauptstadtvertretung zu überwachen und den Abzug aller NTC-Kämpfer, welche nicht aus Tripolis stammen, durchzusetzen.

 

Der Beweis: Mainstreammedien recherchieren nicht mehr!

2.10.2011. Am 29.9.2011 brachte die Nachrichtenagentur Reuters einen Bericht („Libysche Übergangsregierung erobert Flughafen von Sirte“), in dem sich ein Rechtschreibfehler befand – statt „Scharfschützen“ war von „Scharschützen“ die Rede. Diese Meldung inklusive des Rechtschreibfehlers fand sich bei zahlreichen deutschen Zeitungen und auch beim österreichischen „Standard“ unter anderen Überschriften wieder, so daß davon auszugehen ist, daß unsere „Qualitätsmedien“ die Artikel, welche sie veröffentlichen, noch nicht einmal lesen, sondern nur kopieren und einfügen – womit sich zeigt, wie leicht es grundsätzlich ist, diesen Medien eine Lüge unterzujubeln.




Libyen: Rebellenangriff auf Ghat zurückgeschlagen

2.10.2011. Entgegen der Behauptungen der westlichen Presse, daß sich die Tuareg von Ghaddafi abwenden, haben sie gerade den Bodentruppen der NATO, dem sogenannten Nationalen Übergangsrat (NTC) mit seinen Banden, eine Niederlage erteilt. Diese wollten die kleine Wüstenstadt Ghat mit 50 Pick-Ups im Handstreich nehmen und wurden von den Tuareg vernichtend geschlagen.



NATO-Medien erfinden Massengräber

2.10.2011. Alles eine Ente: Während CBS-News in der Schlagzeile tönte, man habe in Tripolis in der Nähe des Abu-Salim-Gefängnisses ein „Massengrab“ gefunden, liest sich das im Artikel, den zahlreiche Westmedien übernahmen, schon ganz anders: man „nimmt“ von den Knochenfragmenten „an“, daß diese aus einem „möglichen Massengrab stammen könnten“. Inzwischen haben einheimische libyscher Ärzte, welche gemeinsam mit CNN vor Ort waren, belegt, daß diese Knochen von Tieren stammen – die „Räuberpistole“ reiht sich in eine ganze Reihe von erfundener Greuel-Propaganda der NATO ein, das Bündnis verliert immer weiter an Glaubwürdigkeit.

 

Tripolis: Rebellen verlieren in der Hauptstadt an Boden

2.10.2011. Die von der NATO protegierten „Rebellen“ verlieren in der Hauptstadt Tripolis offenbar zunehmend an Boden und kontrollieren bereits einige Stadtteile nicht mehr. Auch verlassen sie nachts ihre Checkpoints, da sie befürchten, Opfer der Scharfschützen des „Grünen Widerstandes“ zu werden.

 

Syrien: Neues „Oppositions“bündnis fordert NATO-Bomben gegen Syrien

2.10.2011. Weil der von der syrischen Opposition als Bündnis gegründete „Nationalrat“ eine militärische NATO-Operation zum Zweck eines Regierungssturzes ablehnt, hat sich Ende September ein zweites „Oppositionsbündnis“ namens "Koalition demokratischer und laizistischer Kräfte" in Paris (!) gegründet, welches nun endlich den von der NATO langersehnten Militärschlag gegen Syrien fordert, wie einem Interview mit Randa Kassis, Sprecherin dieser Koalition im Standard vom 30.9.2011 zu entnehmen war. Wie wenig diese Menschen ihr Land zu lieben scheinen, sieht man daran, daß sie seine Bombardierung mit den unweigerlich dazu gehörenden tausenden Toten fordern und wie naiv oder skrupellos sie sind, wird offenkundig, wenn sie ignorieren das zahlreiche Demonstranten und Regierungsanhänger in Syrien von islamischen Banden ermordet werden, um die Sicherheitskräfte zu Gegenschlägen anzustacheln.

 

Libyen: unklare Lage in Sabha

1.10.2011. Während einige Quellen behaupten, die Garnisonsstadt Sabha im Süden Libyens sei von den Rebellen erobert und extrem geplündert worden (sogar ein Feuerwehrfahrzeug gestohlen), berichten andere, eher regierungsnahe Quellen, die Stadt sei nach wie vor in der Hand der Jamahiriya. Selbst westliche Medien geben aber in ihren Berichten zu, daß tagsüber zwar die Rebellen „herrschen“ (eher: plündern), nachts die Straße aber den „Grünen“ (Anhänger Ghaddafis) gehört.


Raus aus dem Knast, rein in den Knast: Ghaddafis Ex-Premier tritt in Hungerstreik

1.10.2011. Der frühere libysche Premierminister Mahmudi al-Baghdadi, welcher nach dem Fall von Tripolis nach Tunesien geflüchtet war und wegen  illegalem Grenzübertritt verhaftet und kurz darauf wieder freigelassen wurde, durfte nun nach einem Auslieferungsantrag des neuen von der NATO installierten Regimes in Tripolis wieder in einem tunesischen Gefängnis einsitzen. Sein Anwalt teilte mit, al-Baghdadi protestiere gegen eine mögliche Auslieferung an die NATO-Rebellen und sei deshalb in Hungerstreik getreten.


 

Ghaddafi rechnet damit als Märtyrer zu sterben und kündigt „Überraschungen“ für NATO an

1.10.2011. In einer im Lokalradio der Regierungshochburg Bani Walid ausgestrahlten Sendung verkündete der libysche Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi, daß er und seine engsten Mitstreiter davon ausgehen, daß sie als Märtyrer für die Befreiung Libyens sterben werden. "Ich bin unter meinem Volk, und die kommenden Tage halten für diese Agentenclique eine unerwartete Überraschung bereit" fügte er hinzu – mit Blick auf den von der NATO ins Amt gebombten Rebellenrat und dessen Behauptung, Ghaddafi sei in Niger oder Venezuela.

 

Rußland sieht Verletzung des Waffenembargos über Libyen durch Westmächte

1.10.2011. Der russische Außenminister Sergej Lawrow kritisiert die Verletzung des UN-Waffenembargos durch die NATO-Staaten und einige arabische Nationen (u.a. Katar), welche einseitig Waffen an die gewaltbereiten Banden des sogenannten „Nationalen Übergangsrates“ (NTC) liefern. Lawrow sieht mit dem Bruch des UN-Embargos durch diese Staaten das Ansehen des UN-Sicherheitsrates auf das Schwerste beschädigt.

 

Ghaddafi-Sprecher Musa Ibrahim doch nicht verhaftet?!

1.10.2011. Eine Meldung mit Fragezeichen: Während zwei Kommandeure der „Rebellen“ berichten, der libysche Regierungssprecher Dr. Musa Ibrahim sei bei einem Rebellenvorstoß in Sirte verhaftet worden, als er versuchte, als verschleierte Frau verkleidet mit einer Gruppe Zivilisten die Stadt zu verlassen, berichtet eine regierungsnahe Website (resistencialibya.info), daß dies eine Lüge sei. Die „Rebellen“ hatten bereits vor wenigen Wochen Ibrahims angeblichen Tod gemeldet – damals war er angeblich in Bani Walid gestorben.

 

 

Libyen: Mahmud Jibril will nicht in die neue Regierung

1.10.2011. Offenbar haben die NATO-Staaten erkannt, daß ihr „Liebling“ der radikal-neoliberale US-Bürger libyscher Herkunft, der „Übergangspremier“ Mahmud Jibril, selbst in den Reihen der sogenanten Rebellen keinen Rückhalt genießt und nicht durchzusetzen ist. So erklärte der  umstrittene Jibril am 28.9.2011, er werde kein Amt in der neuen Regierung übernehmen.

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