Dienstag, 1. November 2011

LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen". Da in Syrien offenbar ein ähnliches Szenario von außen gesteuerter Unruhen wie in Libyen droht, haben wir auch die Meldungen zu Syrien mit übernommen.

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Ghaddafi verhinderte Zerstörung der Ölquellen und der zivilen Infrastruktur

1.11.2011. In seiner jüngste Rede erklärte Saif al-Islam Ghaddafi, sein Vater habe vor dem Fall der Hauptstadt verhindert, daß die Regierungsstreitkräfte den Flughafen von Tripolis zerstören (damit die NATO nicht landen kann) und sich dagen ausgesprochen, die Ölquellen anzuzünden. Saif al-Islam, der nach der Ermordung  seines Vaters zum Führer des Grünen Widerstandes ernannt wurde, drohte mit einem Freiheitskampf für Libyen „und wenn es 50 Jahre dauern sollte“.

 

Nordkorea zieht seine Lehren aus dem Libyen-Krieg und rüstet nicht ab

1.11.2011. Auch in Nordkorea hat man den NATO-Krieg gegen Libyen analysiert und ist zu  dem Schluß gekommen, weiter nach Atomwaffen streben zu müssen, da nur diese einen wirksamen Schutz gegen einen Überfall durch die Westmächte bieten. Libyen hatte sein Programm an Massenvernichtungswaffen um die Jahrtausendwende eingestellt und bekam dafür von den USA ein Nichtangriffsversprechen – wieviel das Wort des US-Regimes wert ist, kann man in den zerstörten libyschen Städten besichtigen.

 

Französicher Ex-Botschafter kritisiert Ghaddafi-Mord

1.11.2011. Der ehemalige französische Botschafter in Tripolis, Christian Graeff, hat den Tod des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi als „politischen Mord“ bezeichnet und erklärt, die UN-Resolution 1973 wäre weit überschritten worden. Er rechnet mit schweren internationalen Verwicklungen und sagte: „Ich werde es nicht mehr erleben, weil ich ein Greis bin, aber ich bin sicher dass es Stoff für die Justiz gibt.“

 

Neue Hinweise: Wußte Ghaddafi von seiner bevorstehenden Festnahme?

1.11.2011. Wie das vielzitierte, geheimnisumwitterte israelische Nachrichtenportal DEBKA File, dem „gute Beziehungen“ zum israelischen Militärgeheimdienst nachgesagt werden, berichtet, sollen NATO-Truppen aus den USA und Großbritannien bereits zwei Wochen vor der Ermordung Ghaddafis dessen Versteck umstellt haben, was ein klarer Verstoß gegen die UN-Resolution 1973 gewesen wäre. Ghaddafi soll sich dessen bewußt gewesen sein, denn er hielt seit dieser Zeit keine Sicherheitsvorkehrungen mehr ein und telefonierte mit einem Satellitentelefon, über das er letztendlich kurz vor seiner Ermordung geortet worden sei.

 

Propaganda-Schwachsinn über angebliches „Ghaddafi-Vermögen“

1.11.2011. Wieder hat das neue islamistisch-neoliberale Regime in Libyen Gelder entdeckt (diesmal 200 Mrd. US-Dollar), die angeblich der frühere Langzeit-Herrscher Muammar al-Ghaddafi „bei Seite geschafft“ haben soll, obwohl seit Jahrzehnten bekannt ist, daß dieser eher einen spartanischen Lebensstil pflegte (durch US-Botschaftsdepechen via Wikileaks und SPIEGEL bestätigt). Die Gelder, die eingefroren worden oder jetzt noch „gefunden“ werden, sind libysche Staatsgelder, die Ghaddafi rund um den Globus investiert und angelegt hat, um seinem Volk das Überleben zu ermöglichen, wenn das Erdöl alle ist, wie er selbst einmal in einem Interview erklärte.


 

Iranischer Präsident: „NATO-Mächte wollen Libyen ausplündern“

1.11.2011. Obwohl sich der Iran seit Beginn des Libyen-Krieges auf die Seite der NATO-Rebellen stellte, äußerte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad nun Kritik am Vorgehen des Militärpaktes und der Installierung des Marionettenregimes. “Die Westmächte haben das libysche Volk unter großen Anstrengungen unterworfen, um letztendlich deren Vermögenswerte zu plündern“ und würden nun „Nicht-Revolutionäre“ an die Macht bringen, so Ahmadineschad.

 

Neue Partei kritisiert die in Libyen wieder eingeführte Vielweiberei

1.11.2011. Nachdem das NATO-Regime unter dem Wendehals Mustafa Abdul Jalil die Scharia (islamisches Recht) zur allgemeinen Rechtsform in Libyen erklärt hatte und verkündete, die libyschen Männer dürften ab jetzt bis zu vier Frauen gleichzeitig heiraten, wurde dies, wie auch die Abschaffung von anderen fortschrittlichen Errungenschaften aus der Ghaddafi-Ära, von der neuen Mitte-rechts-Partei Nationale Solidarität verurteilt. Gründungsmtglied Abdelrahman al-Shatr erklärte, „mit der Ausserkraftsetzung des Heirats-Gesetzes verlieren die Frauen das Recht auf das Heim der Familie bei einer Trennung“ und dies sei „Desaster für die libyschen Frauen“.

 

Libyen: Die Soldaten der einstigen Regierungsarmee erhalten weiter ihren Sold – woher?

1.11.2011. Wie der Grüne Widerstand vermeldet, werden die Soldaten der legitimen libyschen Regierungsarmee weiterhin besoldet, obwohl die NATO-Marionetten des „Nationalen Übergangsrates“ NTC und ihre Milizen nun an den Geldtöpfen sitzen und sich als Regierung aufspielen. Unklar ist zwar, woher das Geld für die Besoldung, genauso wie für etliche andere weiterhin gezahlte Sozialleistungen kommt – allerdings hatten Funktionäre der gestürzten libyschen Regierung nach dem Fall von Tripolis mehrere Milliarden Gold und Bargeld mittels eines Fahrezeugkonvois in den benachbarten Niger geschafft.

 


Tuareg und andere Stämme halten am bisherigen politischen System fest  und erkennen libyschen Übergangsrat nicht an

1.11.2011. Die Tuareg und angeblich „alle“ anderen schwarzen Stämme Libyens haben erklärt, daß sie die von der NATO ins Amt gehievte Übergangsregierung NTC nicht anerkennen werden und auch keine Beziehungen – sowohl geschäftlicher, als auch bildungstechnischer und kultureller Natur – zu ihr aufbauen werden. Vielmehr erklären sie, daß sie eine eigene Regierung basierend auf dem Jamahiriya-System Ghaddafis haben, weiterhin die grüne Flagge hissen werden und alle nicht genehmigten Flüge über ihr Territorium abschießen wollen.

 

Gestürzter libyscher Premier nach Hungerstreik aus tunesischer Haft entlassen

31.10.2011. Das Fasten war offenbar erfolgreich: der letzte Premierminister der libyschen Jamahiriya, Mahmudi al-Baghdadi, der nach dem Fall von Tripolis im August nach Tunesien flüchtete und dort wegen „illegalem Grenzübertritt“ verhaftet wurde, ist nun, nachdem er gegen eine Auslieferung an die libyschen „Rebellen“ und seine Inhaftierung mit einem Hungerstreik protestierte, freigelassen worden. Zwischenzeitlich hatte sich sein Gesundheitszustand so verschlechtert, daß er in eine Klinik eingeliefert werden mußte.

 

Ghaddafi-Konvoi angeblich von sieben NATO-Kampfhubschraubern angegriffen

31.10.2011. Der Grüne Widerstand in Libyen meldet, daß der Konvoi des ermordeten libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi am 20.10.2011 von sieben „Apache“-Kampfhubschraubern angegriffen worden sei. Bisher war in der offiziellen NATO-Sichtweise von „einem franösischen Kampfjet und einer US-Drohne“ die Rede gewesen.

 

Wurde Ghaddafi getötet, weil er zuviel wußte?

31.10.2011. Die Rätsel um die Ermordung des libyschen Revolutionsführers gehen weiter:  wie Conn Hallinan, Kolumnist der us-amerikanischen Politikseite „Foreign Policy in Focus“ gegenüber „Russia Today“ berichtet, habe Muammar al-Ghaddafi jede Menge Geheimnisse mit in Grab genommen, von denen es den westlichen Staaten nicht gefallen hätte, wenn sie vor dem Internationalen Strafgerichtshof bei einem Prozeß gegen Ghaddafi zur Sprache gekommen wären.  So hätte der Libyer, der seit über 40 Jahren in die schmutzigen Geschäfte und Ränkespiele der internationalen Machtpolitik verwickelt ist, mehrere für den Westen verhängnisvolle Dinge zur Sprache bringen und vielleicht auch beweisen können: den Versuch der NATO 1980 sein Flugzeug abzuschießen (sog. Ustica-Zwischenfall), die Bombardierung Libyens 1986 durch britische und amerikanische Bomber (100 Tote), der Anschlag von Lockerbie, der mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht von Libyen begangen wurde, die CIA-Foltergefängnisse in Libyen und vieles mehr....

 

Außenminister von Katar gibt bewaffnete Aktionen gegen Syrien zu

30.10.2011. Bei einem Treffen zwischen Syriens Präsident Bashar al-Assad und den Außenministern Katars, Algeriens, Sudans und Omans wegen der Krise in Syrien, hat der katarische Außenminister  laut „Neues Deutschland“ vom 28.10. erstmals öffentlich eingeräumt, daß es Gewaltakte gegen den syrischen Staat und die Sicherheitskräfte gibt. Der Westen unterstützt bereits seit Monaten Terroristen, die auf Oppositionsdemonstrationen schießen (per Video belegt), um die Bürger weiter zum Haß gegen die Regierung und zum Aufstand mit dem Ziel eines Regimewechsels anzustacheln.

 

Deutscher Erzbischof kritisiert Zurschaustellung des toten Ghaddafi

30.10.2011. Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der deutschen Bischofskonfernz kritisiert die weltweite Verbreitung der Fotos und Videos von dem ermordeten libyschen Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi als „moralisch  inakzeptabel“. Den sogenannten „Rebellen“ sei es wohl weniger um den „Beweis“ dessen Todes gegangen, als um „sensationelles Zurschaustellen“ einer Trophäe.

 

Letzter Wille Ghaddafis wird bekannt

30.10.2011. Kurz vor seinem Tod hat der libysche Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi laut der Zeitschrift Seven Days News mehreren Mitarbeitern eine Art Testament bzw. „Letzter Wille“ übergeben, in dem zum Beispiel steht, daß er nach islamischen Brauch beerdigt und auf dem Friedhof von Sirte neben seiner Familie beigesetzt werden möchte und das es nötig ist, weiter zu kämpfen, bis Libyen wieder frei ist. Ghaddafi, der sein nahes Ende wohl geahnt haben muß, verabschiedete sich in diesem Brief auch von seinen „Familienagehörigen und den treuen Menschen in Libyen und in der ganzen Welt, die ihn unterstützt haben, selbst wenn sie es nur mit dem Herzen gemacht haben“.

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