Dienstag, 19. November 2024

 

Hidschab und Sittenpolizei: Libyen, das neue Afghanistan?

16. November 2024 / gelanews 

Ein Kniefall vor den Kräften der Moslembruderschaft und deren Milizen und ein weiterer Schritt auf den Weg in die Spaltung zwischen dem östlichen und westlichen Libyen – mit freundlicher Unterstützung des Wertewestens

 Auf Initiative von Imad Trabelsi, Innenminister der Dabaiba-‚Regierung‘ in Tripolis, hat am 14. November 2024 der libysche Präsidialrat unter dem Vorsitz von Mohamed al-Menfi offiziell eine „Behörde zum Schutz der öffentlichen Moral“ ins Leben gerufen. Diese Entscheidung löste eine Welle der Empörung aus.

Die neue Behörde untersteht Imad Trabelsi und soll moralische Standards in der Öffentlichkeit durchsetzen. Laut Trabelsi werden strenge Richtlinien für das Verhalten von Frauen in der Öffentlichkeit und eine Kleiderordnung vorgegeben. Mädchen sollen schon in jungen Jahren einen Hidschab tragen, in Cafés und Restaurants soll Geschlechtertrennung gelten und Reisen von Frauen sollen strengen Beschränkungen unterliegen.

Die Umsetzung von Trabelsis Vorgaben erfolgte in rasanter Geschwindigkeit und trotz immenser öffentlicher Kritik im In- und Ausland. Nicht nur Amnesty International verurteilte Trabelsis Sittenpolizei scharf als Bedrohung der Grundfreiheiten und alarmierende Eskalation der Repression, auch Human Rights Watch hält die Einsetzung der Sittenpolizei für einen eklatanten Verstoß gegen die Rechte libyscher Frauen. Und laut der Internationalen Juristenkommission wird damit eine weitreichende Repressionskampagne gegen Frauen und Mädchen gestartet.

Es verwundert dagegen wenig, dass Personen, die mit al-Kaida und dschihadistischen Organisationen in Verbindung stehen, die Einführung der Schleierpflicht in Libyen loben. Innenminister Trabelsi scheint sich mit seiner neuen Behörde den Rückhalt bei salafistischen Milizen erkaufen zu wollen und orientiert sich dabei an den Vorgaben des ehemaligen Großmuftis as-Sadiq al-Gharyani in Tripolis. Gharyani war 2012 zum Großmufti ernannt, 2014 aber bereits wieder entlassen worden. Über seine Tanasu-Stiftung für Predigt, Kultur und Medien verbreitet er bis heute seine der Moslembruderschaft angelehnten Anschauungen. Der Mufti, der lange Jahre in der Türkei lebte, wurde nach seiner Rückkehr nach Tripolis immer wieder beschuldigt, zu Gewalt anzustiften, ausländische Interventionen zu befürworten und die Gesellschaft zu spalten.

Anzumerken bleibt, dass diese Tripolis-‚Regierung‘ unter ihrem Premierminister Abdulhamid Dabaiba von den Vereinten Nationen und der ‚internationalen Gemeinschaft‘ ins Amt gehievt wurde und als legitime libysche Regierung anerkannt wird. Dazu bemerkte der Vorsitzende des Nationalen Menschenrechtsausschusses, Ahmed Hamza, anlässlich eines Treffens des EU-Botschafters Nicola Orlando mit dem Innenminister Imad Trabelsi: „Es besteht Übereinstimmung bei Migrationsangelegenheiten, dafür wird bei Menschenrechtsverletzungen und der Unterdrückung von Freiheiten weggeschaut.“ Dies gerade von einem „Wertewesten“, dem die Unterdrückung und Entrechtung der Frau in Afghanistan oder im Iran nicht hart genug angeprangert werden kann.

Inzwischen erheben sich immer mehr Stimmen, die den Rücktritt der Dabaiba-‚Regierung‘ und endlich die Durchführung von Wahlen fordern. Dagegen geht es den USA inzwischen vor allem darum, den Einfluss Russlands in Libyen und der Region zurückzudrängen und die libyschen Gelder über Einflussnahme auf die libysche Zentralbank, die sich in Tripolis befindet, zu kontrollieren. Stellungnahmen zu den neuen Sittengesetzen sind bisher nicht bekannt, auch nicht vom libyschen Parlament im östlichen Libyen, das unter der Fuchtel des Haftar-Clans und dessen Militär steht, und das mittlerweile heftig mit dem Dabaiba-Clan in Tripolis kungelt.

Angeblich sollen die neuen Sittenwächter dafür sorgen, die kulturelle Identität Libyens zu schützen. Allerdings bestand und besteht Libyens kulturelle Identität weder aus der Entrechtung noch aus der Unterdrückung von Frauen. Es sei daran erinnert, dass zu Zeiten Muammar al-Gaddafis und der Dschamahirija-Regierung bis 2011 Frauen alle nur erdenklichen Rechte zustanden, von Schulausbildung bis Berufswahl, von Erb- bis Scheidungsrecht. Muammar al-Gaddafis Tochter, die Anwältin Aisha al-Gaddafi, wurde 2009 sogar zur Ehrenbotschafterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen ernannt, wo sie sich gegen die Unterdrückung von Frauen in der arabischen Welt einsetzte.

Dies alles änderte sich 2011 mit dem Kreuzzug der damaligen US-Außenministerin Hillary Clinton, die in ihrer Vorreiterrolle einer „feministischen Außenpolitik“ behauptete, der Sturz Gaddafis würde den libyschen Frauen endlich die ersehnte Freiheit bringen. Clinton feierte in dem Satz „Wir kamen, wir sahen, er starb“ Muammar al-Gaddafis Tod. Heute wissen wir, dass mit dem Sieg der Nato über Libyen auch die Freiheit der libyschen Frauen beerdigt wurde.

Die Libyerinnen werden diese neue Art von „Freiheit“ danken.

 A. Gutsche

https://x.com/libyapress_2010/status/1855925242876608844
https://x.com/libyapress_2010/status/1855989351622009052
https://x.com/libyapress_2010/status/1856031669955842191
https://x.com/libyapress_2010/status/1857034803071119707

https://x.com/libyapress_2010/status/1856278980560564412 https://x.com/libyapress_2010/status/1857034803071119707
https://x.com/libyapress_2010/status/1857057650611048450
https://x.com/alwasatengnews/status/1857150702277280137
https://x.com/libyapress_2010/status/1857113412146205148
https://x.com/libyapress_2010/status/1857135891392909820
https://x.com/libyapress_2010/status/1857699062297854362
https://libyareview.com/50352/libyas-new-morality-police-who-are-they-why/
https://libyareview.com/50359/libyas-mufti-fueling-conflict-over-the-years/

Dienstag, 12. November 2024

 

Kurznachrichten Libyen – 1. bis 10. November 2024

11. November 2024 / gelanews 

Kämpfe um Kontrolle über Hamada-al-Hamra-Ölfeld / Entführung von Brigadegeneral al-Wahischi / Präsidialrat strebt umstrittenes Referendum an / Innenminister Trabelsi kündigt Moralpolizei und Hidschab-Gebot an / Saddam Haftar in den USA / Hohe türkische Militärs zu Besuch bei Haftar in Bengasi / Zentralbank weist großes Devisendefizit auf / Kein Geld zur Zahlung der Oktobergehälter

Petroleum Facilities Guard (Zintan) gegen 444. Kampfbrigade

+ Am 8. November nahm die Petroleum Facilities Guard (Südwest-Abteilung) erneut eine Patrouille der 444. Kampfbrigade unter dem Kommando von Mahmud Hamza gefangen. Die Petroleum Facilities Guard von Zintan hatte bereits am 25. Oktober eine Patrouille der 444. Kampfbrigade angegriffen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855208067702403456

+ In der Hamada-Wüste halten am 9. November Gefechte zwischen Einheiten der 444. Kampfbrigade (Mahmud Hamza) und Einheiten aus Zintan (Osama Dschuwaili) immer noch an.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855327071268229278

+ Mitglieder der Oil Facilities Guard in Zintan lassen Gefangene der 444. Kampfbrigade (Mahmoud Hamza) frei und warnen sie davor, das Gebiet erneut zu betreten. Ihnen wird nahegelegt zu bedenken, dass sie Anweisungen von den falschen Leuten befolgen.
Foto: https://x.com/libyapress_2010/status/1855386181443137796

+ Die Oil Facilities Guard (Südwest-Abteilung) in Zintan erklärten, dass sie Mittglieder der 444. Kampfbrigade (unter Mahmud Hamza) als bewaffnete Banden behandeln werden, da sie nach einem extern unterstützten Plan die Kontrolle von Öl- und Gasfeldern anstrebten.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855518854971003119

+ Militärkonvoys der Oil Facilities Guard (Südwest-Abteilung) und des 17. Bataillons der Grenzschutztruppen bewegten sich entlang des Hamada al-Hamra-Ölfeldes. Diese Militärbewegungen finden vor dem Hintergrund von Gefechten zwischen der 444. Kampfbrigade und den Oil Facilities Guard statt.
Fotos: https://x.com/libyapress_2010/status/1855564649699127586

+ Es wird befürchtet, dass die 444. Kampfbrigade das Hamada-Ölfeld einnehmen will. Wenn ihr das gelingt, werde es weiter in Richtung Ghadames und zum Dabdab-Grenzübergang nach Algerien gehen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855601133772738732

+ Am 10. November trafen sich der Präsidialrat in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber der westlichen Militärkräfte und ad-Dabaiba in seiner Eigenschaft als Verteidigungsminister zur Lagebesprechung; mit dabei: Mohamed al-Haddad und Abdel Salam Zoubi.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855608586090463584

+ Ein mit schweren Waffen ausgerüsteter Konvoi und mit Panzern beladene Lastwagen passierten am 10. November die Küstenstraße bei Tawerga und fuhren Richtung Bugrin.
Foto:  https://x.com/libyapress_2010/status/1855549893063930276

Entführung Brigadegeneral Mustafa Ali al-Wahischi

+ Am 6. November wurde Brigadegeneral Mustafa Ali al-Wahischi, Direktor der Zentralen Sicherheitsabteilung des libyschen Geheimdienstes, in Tripolis entführt. Über seinen Verbleib ist nichts bekannt.
Vor dem Hauptquartier des libyschen Geheimdienstes fand am 7. November eine Mobilisierung der Sicherheitskräfte statt. Geheimdienstmitarbeiter verurteilten die Entführung und brachten sie in Verbindung mit laufenden Ermittlungen, die die Sicherheit Libyens gefährden sollten.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854424036178063701
https://x.com/libyapress_2010/status/1854466928930136302
https://x.com/libyapress_2010/status/1854496277121130824

+ Der Oberste Rat der Zintan-Revolutionäre warnte die Dabaiba-‚Regierung‘ vor Untätigkeit im Zusammenhang mit der Entführung von Brigadegeneral Mustafa Ali al-Wahischi in Tripolis. Die systematisch ausgeführten Straftaten in der Hauptstadt Tripolis und anderen Städten werden verurteilt.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854614406677909602

+ Die Entführung von Mustafa Ali al-Wahischi soll mit Wissen des Geheimdienstchefs, Hussein al-Ayeb, durchgeführt worden sein. Seine Ankündigung zur Aufklärung sei reine Heuchelei.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855527771818070266
https://x.com/libyapress_2010/status/1855586318853542387

+ Ein angespanntes Treffen fand zwischen den Ältesten und Honoratioren aus Zintan und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Präsidialrats, Abdullah al-Lafi, sowie dem Geheimdienstchef Hussein al-Ayeb statt. Zintan beschuldigte al-Ayeb, an der Entführung von Brigadegeneral Mustafa al-Wahishi, den Leiter der Sicherheitsabteilung des Geheimdienstes, beteiligt gewesen zu sein, und legten hierfür Beweise vor.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855658534580457660

Milizen / Militär / Gewalt

+ Die Bewohner der Gemeinde Jefren und benachbarte Gemeinden warnten die Dabaiba-‚Regierung‘ und den Präsidialrat vor den Folgen der Anwesenheit militärischer Einheiten, die mit Osama Gouili ​​​​in Verbindung stehen. Diese müssten abgezogen werden.
https://x.com/libyapress_2010/status/1852813944324559220

+ Der Gemeinderat von Jefren, Hussein Kafu, teilte mit, dass am 4. November immer noch vier Demonstranten vom Sicherheitsdienst der Zentralen Berge festgehalten werden. Unter den Entführten befindet sich Oribi Fartas, eine der angesehensten Persönlichkeiten der Gemeinde Jefren.
Die Demonstrationen hatten sich gegen die bewaffneten Militärs, die in Verbindung mit Osama Dschuwali stehen, gerichtet. Die Entscheidung des Innenministeriums zur Annexion von Sicherheitsdirektionen wurden abgelehnt.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853190766517993895
https://x.com/libyapress_2010/status/1853425586305159323

+ Die Institution für Menschenrechte in Libyen verurteilte die Entführung von Oribi Fartas. Er sei auf dem Weg gewesen, um Lebensmittel zu laden, und wurde dabei aus seinem Auto heraus entführt.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853960262086468082

+ Crime Monitoring Organization zählte im Oktober zwölf Fälle willkürlicher Festnahmen in den Städten Bengasi und Jefren, darunter die Verhaftung einer Frau, von Gemeindevertretern und der Familie eines Journalisten.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854234306719183189

+ Am 5. November kam es in Tripolis, im Stadtteil Zanata, zu einem Schusswechsel zwischen Sicherheitskräften der Dabaiba-‚Regierung‘. Unter den Bewohnern brach Panik aus.
https://libyareview.com/50082/armed-clashes-erupt-in-libyan-capital-7/
https://x.com/libyapress_2010/status/1853840651869126716

+ Der junge Tariq Fayez wurde im Gefängnis der Rahbat ad-Duru‘-Brigade, bekannt als al-Baqara-Bataillon (Kommandeur Baschir Khalfallah alias Baschir Al-Baqara) in Tadschura (östlich von Tripolis) getötet. Vorher wurde er mehrere Tage lang gefoltert.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853083527199203706

+ Die Leiche des jungen Salem az-Zayani wurde mit Schusswunden am Kopf und Folterspuren an einem Strand nahe Tadschura gefunden.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853549106448257377

+ Am 4. November wurde auf der Küstenstraße bei Misrata der Bürger Muhammad Abduhakim Dschadur getötet. Es wurden Schüsse auf das Auto abgegeben, in dem er mit Frau und Kindern unterwegs war, die schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht wurden.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853501049794884086
https://x.com/libyapress_2010/status/1853584719755047415

+ Die Bevölkerung von az-Zawiya protestierte gegen die Mörder von Abdulhakim Dschadur, der vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder nahe Misrata ermordet worden war. Honoratioren und Scheichs von Zawiya forderten, die Täter auszuliefern und warnten vor einer Eskalation des Konflikts.
Die Bewegung gegen Ungerechtigkeit in Misrata verurteilte die Ermordung von Abdelhakim Dschadur.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854245407154393355
https://x.com/libyapress_2010/status/1854453971986915444
https://x.com/libyapress_2010/status/1854428799082836448

+ Die Innere Sicherheit von Bengasi verhaftete den Journalisten Muhammad as-Sarit Garqar wegen seiner Kritik am Abriss von Häusern ohne Entschädigung unter dem Vorwand von Wiederaufbau- und Entwicklungsprojekten. Der Kontakt zu Garqar ist abgebrochen.
Der Media Support Fund forderte seine sofortige Freilassung, ebenso die Nationale Institution für Menschenrechte in Libyen und die Crime Monitoring Organization.
Weitere Menschenrechtsorganisationen und Medien verurteilten in einer gemeinsamen Erklärung die Festnahme des Journalisten.
https://x.com/libyapress_2010/status/1852981129806004380
https://x.com/libyapress_2010/status/1853001367549321540
https://x.com/libyapress_2010/status/1853027266877334001
https://x.com/libyapress_2010/status/1853065354181763248
https://x.com/libyapress_2010/status/1853440568564617562

+ Drei Kriegsversehrte wurden im östlichen Libyen geschlagen und verhaftet, nachdem sie Hilfe bei der medizinischen Behandlung und ein Treffen mit Saddam Haftar gefordert hatten. Dazu der Menschenrechtsaktivist Hossam al-Gamati: „Die Menschen erleben Elend, Ungerechtigkeit und stoßen auf Schweigen.“
Die Organisation Victims for Human Rights verurteilte die Festnahmen und forderte die Freilassung der Festgenommenen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853008358124470289
https://x.com/libyapress_2010/status/1853017742137348317

+ In Sirte verhafteten Haftars Truppen während einer Kundgebung in Wadan mehrere Jugendliche vom Gaddhadfa-Stamm, weil sie ein Bild von Oberst Muammar al-Gaddafi an ihrem Autofenster befestigt hatten.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855579676258844780

+ Der Anführer der Wutbewegung im Fessan, Baschir asch-Scheik, berichtete über von der al-Karama-Bewegung (Libysche Nationalarmee) von Khalifa Haftar begangenen Entführung ohne rechtliche Verfahren.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853412311542722582

+ Laut Baschir asch-Scheik, Anführer der Wut-Bewegung im Fessan, wurde Petrofact von Milizen und Banden in Armeeuniformen angegriffen, weil sie mit der Reparatur einer Heizung im Verzug waren.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853592892562112742

+ Laut dem UN-Minenräumdienst UNMAS sind in Libyen 444 Millionen Quadratmeter mit Minen verseucht. Die Säuberung Libyens von den Überresten des Krieges wird im besten Szenario 15 Jahre dauern. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich von Minen fernzuhalten.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853348132953681929

+ Die Operation IRINI zur Überwachung des Waffenembargos berichtet, sie habe im Oktober 22 verdächtige Flüge nach Libyen beobachtet, und 460 Handelsschiffen per Funk kontaktiert. Fünf Schiffe wurden mit Zustimmung der Kapitäne kontrolliert. https://x.com/libyapress_2010/status/1854114252971225240

Innerlibysche Nachrichten

+ Weiterhin wird scharfe Kritik an der Einsetzung einer Referendumskommission durch den Präsidialrat und die Dabaiba-‚Regierung‘ geübt, da dies zu einem neuen Durcheinander und Spaltungen führen werde. Dagegen wäre es wichtig, Präsidentschafts- und Parlamentswahlen über die vom Parlament bereits erlassenen Gesetze durchzuführen.
Der Parlamentarier Dschalal asch-Schuwaihd, Mitglied des 6+6-Ausschusses, der die Wahlgesetze erarbeitete, hält das Vorgehen des Präsidialrats und der Dabaiba-‚Regierung‘ für absurd, da es nicht in ihre Zuständigkeit falle, ein Referendum abzuhalten. Dies sei allein der Wahlkommission vorbehalten. Sowohl der Präsidialrat als auch die Dabaiba-‚Regierung‘ seien durch das Genfer Dialogforum (Genfer Bestechungsdialogforum) an die Macht gekommen. Sie seien daher nicht befugt, Entscheidungen für das Volk zu treffen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853149718156546082
https://x.com/libyapress_2010/status/1855372151051706822

+ Nach neuesten Meldungen strebt der Präsidialrat das Referendum, das mittels moderner Technik durchgeführt werden soll, für den 25. Dezember 2025 an.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855769505776988614
[Damit werden Wahlen auf unabsehbare Zeit ausgehebelt.]

+ Der Sprecher des al-Hassuna-Stammes, Salem Bukhazam sagte, dass die politischen Parteien lernten, sich an jede Situation anzupassen, um die Libyen-Frage zu verwässern. Al-Dabaiba kümmere sich nur darum, an der Macht zu bleiben, Geld einzusammeln und zu verteilen. Keine Partei in Libyen wolle Wahlen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853701796679524666

+ Äußerungen des Innenministers der Dabaiba-‚Regierung‘, Imad Trabelsi, wurden von Amnesty International verurteilt. Trabelsi hatte eine „Moralpolizei“ angekündigt, die mit der Durchsetzung von Kleiderordnungen beauftragt werden soll, die beispielsweise das Tragen des Hidschab überprüft und gegen „unangemessenes Verhalten“ vorgeht.
Laut AI verschärfen die angekündigten Maßnahmen die Diskriminierung von Frauen und Mädchen.  Trabelsi habe die berüchtigte Miliz des General Security Agency geleitet, die an schrecklichen Verbrechen gegen Flüchtlinge und Einwanderer beteiligt war. Er versuche, Grundfreiheiten im Namen der „Moral“ zu unterdrücken.
Es wird befürchtet, dass die Äußerungen Trabelsis nicht nur die Spaltung zwischen den politischen Kräften im Osten und Westen verstärken könnte, sondern in ganz Libyen Kontroversen auslöse. Eine Stärkung des politischen Islamismus und die Einschränkung von individueller Freiheit wird befürchtet.
Auch die Nationale Institution für Menschenrechte in Libyen verurteilte die Aussagen von Imad Trabelsi zur Einführung des Hidschab als Versuch der Bevormundung.
https://libyareview.com/50182/amnesty-condemns-libyan-interior-minister-measures-enforcing-hijab-on-women/
https://x.com/libyapress_2010/status/1855008895216882155
https://x.com/libyapress_2010/status/1855193435600236972

+ Ein Gericht (Suwani) sprach sich in erster Instanz gegen die Gültigkeit der Wahl von Khaled al-Mischri als Staatsratsvorsitzenden aus. Sein Kontrahent, Mohamed Takala begrüßte die Gerichtsentscheidung und will bei einer Staatsratssitzung Mitte November erneut eine Wahl zum Staatsratsvorsitzenden durchführen.
Al-Mischri will an seiner Wahl festhalten, das Amt allerdings bis zu einem endgültigen Gerichtsentscheid ruhen lassen. Gegen die Anschuldigungen Takalas, er sei ein Agent, will al-Mischri gerichtlich vorgehen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853769368053653863
https://x.com/libyapress_2010/status/1853810280318251352
https://x.com/libyapress_2010/status/1853860613870543190
https://x.com/libyapress_2010/status/1853913065366122887
https://x.com/libyapress_2010/status/1853946420094791734
https://x.com/libyapress_2010/status/1853954571506475031

+ Die Zentralbank teilte dem Finanzministerium der Dabaiba-‚Regierung‘ mit, dass sie die Oktober-Gehälter nicht zahlen kann, da sie dafür keine Auszahlungsgenehmigungen erhalten hat. Die Gehälter seien nicht gedeckt.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854220266135851222

+ Die Zentralbank weist für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Oktober ein Devisendefizit in Höhe von 3,8 Milliarden USD aus. Devisenausgaben betrugen 21,3 Milliarden, Deviseneinnahmen 16,5 Milliarden USD.
Insgesamt gab es in diesem Zeitraum einen Haushaltsüberschuss von 4,6 Milliarden LYD; die Einnahmen betrugen 81,9 Milliarden LYD, während die Ausgaben 77,3 Milliarden LYD betrugen.
Laut der CBL betrugen die Ausgaben von Dabaiba in seiner Dreifachfunktion als Premierminister mehr als 2 Milliarden aus, als Verteidigungsminister mehr als 3 Milliarden und als Außenminister mehr als 2 Milliarden LYD. Sein Innenminister Trabelsi brauchte mehr als 4 Milliarden LYD.
Im östlichen Libyen gaben der Parlamentspräsident Agila Saleh etwa 976 Millionen LYD aus. Der Staatsrat unter Takala brauchte etwa 47 Millionen LYD und der Präsidialrat unter al-Menfi benötigte über 448 Millionen LYD.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854575618425286909
https://libyareview.com/50148/libyas-central-bank-reports-budget-surplus-amid-foreign-currency-deficit/
https://x.com/libyapress_2010/status/1854599100676645158

+ Der Innenminister der Dabaiba-‚Regierung‘, Imad Trabelsi, zum Sprit-Schmuggel: „Die Verbreitung von Waffen wurde in Tripolis und den umliegenden Gebieten zu einem Problem. Wer eine Waffe und zwei Autos hat, holt sich an jeder Tankstelle Benzin. […] Benzin wird auf dem Land- oder Seeweg in Länder außer Landes geschmuggelt.“ Dies schade der Wirtschaft und den Menschen. Durch den Treibstoffschmuggel seien mit Hilfe von Bestechungsgeldern Imperien geschaffen worden. Tankstellen, die nicht den Interessen der Bürger dienen, sollten geschlossen werden.
In Libyen würden nur zehn Prozent des benötigten Treibstoffs produziert, so dass das zur Stromerzeugung benötigte Benzin importiert werden müsse.
Bezüglich des Migrationsproblems sagte Trabelsi, es gebe drei Millionen Ausländer in Libyen, dieses Problem sei sehr schwer zu bewältigen. Wenn Europa wolle, dass diese Migranten in Libyen bleiben, müssten sie pro Person und Monat 10.000 USD zahlen, dann könne man sie gut versorgen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854139808114782211
https://x.com/libyapress_2010/status/1854144070160994471
https://x.com/libyapress_2010/status/1854148569499828594
https://x.com/libyapress_2010/status/1854180035013607776

+ Es heißt, dass Siddi Haftar die nächste Regierung führen soll. Er werde unterstützt von seinem Vater Khalifa und seinem Bruder Saddam. Saddam Haftar lehnte seinen Bruder Belgasim für diese Rolle ab. Siddiq Haftar habe sich bereits mit Agila Saleh getroffen, um die Arbeit der künftigen Regierung zu besprechen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1852641014491590658

+ Haftars Schwiegersohn, Bassem al-Buwaischi, soll Verbindungen zum größten Korruptionsnetzwerk in Libyen haben. Sein Reichtum an Villen und Immobilien im Ausland sei immens und reiche von Jachten in Hurghada über Villen in Dubai bis zu Chalets in Odessa und der Ukraine.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853719123206738304

+ Belkasem Haftar hat beim Wiederaufbau und der Entwicklung im östlichen Libyen eine Monopolstellung inne. Dadurch werde seine politische Rolle gestärkt. Woher die Gelder für den Wiederaufbaufonds kommen, bleibe im Dunkeln. Die Parlamentsregierung unter Hammad verfüge nicht einmal über einen offiziellen Haushalt.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855902814347653129

Bewegung für den Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi

+ Othman at-Tahir Issa, Führer der Misrata-Bewegung, erklärte sich bereit, sich in Misrata und bei Abdul Rauf Kara für die Freilassung der Dschamahirija-Gefangenen einzusetzen. Issa erklärte, dass nicht Misrata, sondern der Nationalkongress und der Übergangsrat diese 2011 für diese Verhaftungen verantwortlich gewesen sei.
https://x.com/libyapress_2010/status/1852743415559061844

+ Der Prozess von Abdullah as-Senussi wird zum wiederholten Mal verschoben, diesmal auf den 1. Dezember.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853119188363079936

+ Am 9. November werden Fotos aus Zintan gepostet, die Bewegungen der militärischen Kräfte, die dem Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi treu sind, in der Stadt Zintan zeigen.
Fotos: https://x.com/libyapress_2010/status/1855157992422821955

+ Die kenianische Tageszeitung Daily Nation schrieb, dass es der Traum von Muammar Gaddafi war, dass sich der Kontinent zu den „Vereinigten Staaten von Afrika“ zusammenschließt. Auch der ehemalige kenianische Premierministers Raila Odinga sei bestrebt, ein geeintes Afrika zu schaffen, wie es sein Wahlkampf für die Präsidentschaft der Kommission der Afrikanischen Union zeige.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855709296215965806

Erdöl/Erdgas

+ Auf der Website des libyschen Energie- und Wirtschaftsgipfels, der Anfang nächsten Jahres stattfinden soll, ist die türkische Geschäftsfrau Roya Baycan als Rednerin aufgeführt. Baycan ist Eigentümerin der verdächtigen BGN-Gruppe und arbeitet in ihrem Unternehmen als Treibstoff- und Rohölmaklerin. Sie ist in mehrere Korruptionsfälle verwickelt und Partnerin der Familien Dabaiba und Haftar.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853492229932794257
https://x.com/libyapress_2010/status/1853519972749689069

+ Al-Arabi al-Dschadid: „Libyen erwirtschaftet auf dem Schwarzmarkt jährlich Milliarden USD mittels Treibstoffschmuggels. Libyen verbrennt Milliarden Devisen für Treibstoffsubventionen, wobei der größte Teil in den Schmuggel fließt. Zwischen 30 und 40 Prozent des in Libyen raffinierten oder aus dem Ausland importierten Kraftstoffs werden gestohlen.“
https://x.com/libyapress_2010/status/1855226257971044584

Libyen und das Ausland

+ USA. Laut der US-Botschaft gab es in Tunesien ein Treffen zwischen dem US-Geschäftsträger Jeremy Brent mit Adel Dschumaa und Ibrahim Dabaiba, um einen Fahrplan für die Wahlen zu entwickeln. Der Schwerpunkt der Gespräche habe auf der Gewährleistung der Unabhängigkeit und Integrität der CBL und von Wirtschaftsinstitutionen gelegen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1852470861501993266

+ USA. Der Befehlshaber der Bodentruppen im östlichen Libyen und Sohn von Khalifa Haftar, Saddam Haftar, ist auf Besuch in den USA. Begleitet wird er von etlichen libyschen Journalisten.
Der Besuch scheint zu einem unpassenden Zeitpunkt gekommen zu sein, da er von us-amerikanischer Seite weitgehend ignoriert wurde und Anfragen über ein Treffen mit höherstehenden Politikern abgelehnt wurden. https://x.com/libyapress_2010/status/1853129216998425053
https://x.com/libyapress_2010/status/1853512165057270182

+ USA. Der US-Geschäftsträger Jeremy Brent traf sich in Tunis mit Khaled Schakschak, um über die Rolle des Rechnungsprüfungsamts bei der Verbesserung der Transparenz bei Staatsausgaben und über die Verbesserung der technischen Zusammenarbeit des Rechnungsprüfungsamts mit den USA zu sprechen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853433108462215415

+ USA. Es bleibt abzuwarten, was die Wahl von Donald Trump für Libyen bedeutet. Während seiner ersten Amtszeit war Libyen nicht prioritär und die US-Politik unklar: Die USA unterstützten Haftar beim Angriff auf Tripolis, gleichzeitig anerkannten sie damalige Tripolis-‚Regierung‘.
Trumps Sieg
könnte zu einem Rückzug der USA aus der Libyen-Politik nach sich ziehen, da er China als wichtigsten Gegner und Gefahr sieht. Für Biden bedeutete dagegen Russland die größte Gefahr.
Ein Vorsitzender Berber-(Amazigh-)Konferenz, Ibrahim Garada, zieht die Möglichkeit in Betracht, dass unter Trump eine Änderung der us-amerikanischen Position gegenüber Saif al-Islam Gaddafi denkbar ist.
Andere Positionen erwarten keine Änderung in der US-Politik hinsichtlich Libyen.
Jonathan Weiner, ehemaliger US-Gesandter für Libyen, ist der Ansicht, dass Libyen für Donald Trump nicht wichtig ist, was Raum für eine aktivere Rolle Italiens lasse.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854490870776553504
https://x.com/libyapress_2010/status/1854477995110511096
https://x.com/libyapress_2010/status/1854571412444566010
https://x.com/libyapress_2010/status/1855185470575059287
https://x.com/libyapress_2010/status/1855199688250573029

+ Russland. Laut Carnegie Endowment for International Peace bot 2011 Russland die Gelegenheit, seine Präsenz in Libyen zu stärken. Insbesondere nach us-amerikanischen Bekundungen, dass der „Arabische Frühling“ einen Neuanfang für die Beziehungen zwischen Washington und der moslemischen Welt bedeute.
https://x.com/libyapress_2010/status/1852803712093155812

+ Russland. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am Rande des Partnerschaftsforums zwischen Russland und Afrika bei seinem Treffen mit dem Außenminister der Tripolis-‚Regierung‘ at-Tahir al-Baur: „Die Situation ändert sich schnell und wir wollen die Lage in Libyen beruhigen. Wir unterstützen Bemühungen zur Lösung von Sicherheitsproblemen und zur Regelung der wirtschaftlichen Angelegenheiten und des politischen Lebens.“
https://x.com/libyapress_2010/status/1855267224602222941

+ Britannien. Der Befehlshaber des Militärs im östlichen Libyen (LNA), Khalifa Haftar, führte am 5. November in Bengasi Gespräche mit dem britischen Botschafter, Martin Andrew, über die politische Entwicklung in Libyen. Beide Seiten betonten ihr Engagement, gegenseitige Interessen zu unterstützen und zur Stabilität und zum Wachstum Libyens beizutragen.
 https://libyareview.com/50092/haftar-uk-ambassador-discuss-political-developments/

+ Britannien. Laut Agence France-Press verhängte Britannien illegale Sanktionen gegen die russischen Wagner-Kräfte und das russische Afrika-Corps. Ihnen werden „böswillige Aktivitäten in Libyen, Mali und Zentralafrika“ vorgeworfen.
[Nur die UNO darf sanktionieren.]
https://x.com/libyapress_2010/status/1854501987917672662

+ Khalifa Haftars Bürovorsteher, Generalleutnant Khairy at-Tamimi, empfing am 7. November den türkischen Militärattaché in Libyen und seine begleitende Delegation. At-Tamimi: „Wir haben Wege der gemeinsamen Zusammenarbeit besprochen.“
https://x.com/libyapress_2010/status/1854535645244297458
Foto: https://x.com/alwasatengnews/status/1854567189027996123

+ Türkei/Frankreich. Das Urteil eines französischen Gerichts vom 14. März 2023 bezüglich des türkischen Unternehmens Itrak wurde in allen Teilen zugunsten des libyschen Staates durch ein neues Urteil des französischen Kassationsgerichtshofs vom 9. Oktober 2024 aufgehoben. Es ging dabei um mehr als 21 Millionen USD.
https://libyaherald.com/2024/11/judgment-in-favour-of-libyan-state-against-turkish-company-itrak-in-us-21-3-million-case/

+ Nigeria. In Nigeria berichtete die Presse von Massenverhaftungen an Nigerianern in Libyen, nachdem der Afrikanische Fußballverband (CAF) die Entscheidung getroffen hatte, zur Strafe für Libyen Nigeria drei Punkte zuzuerkennen. Die nigerianischen Spieler waren in Libyen demütigend schlecht behandelt worden und hatten das Land unter Protest wieder verlassen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853194306015904048

+ UNSMIL. Die Partei Stimme des Volkes ist gegen die Verlängerung der Amtszeit der US-Amerikanerin Stephanie Koury als Vorsitzende der UNSMIL und erklärte sie zu einer in Libyen unerwünschten Person.
Ihre Amtszeit sei gekennzeichnet von Verfehlungen und Laxheit im Umgang mit der Libyen-Krise.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853163781431722421

+ UNSMIL. Laut dem Polit-Analysten Faisal asch-Scharif ist die UNSMIL unfähig, eine Lösung für Libyen zu finden. Sie habe reinen Fassadencharakter.
https://x.com/libyapress_2010/status/1852492767039041589

+ UNSMIL. Die UNSMIL-Vorsitzende Stephanie Khoury traf sich zu Gesprächen mit dem Vorsitzender der Zentralbank, Nadschi Issa, und mit dem Präsidialratsvorsitzenden al-Koni.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853467375783272659

Die Staatsanwaltschaft ordnete die Inhaftierung an:

+ des ehemaligen Finanzkontrolleurs im Justiz- und Gesundheitsministerium wegen Korruption
https://x.com/libyapress_2010/status/1852838144560816597

+ des Sekretärs des Tobruker Standesamtes wegen Fälschungen
https://x.com/libyapress_2010/status/1853538146308288843

+ des Direktors der Hotel Development Company, die der Libyan Foreign Investment Company gehört, wegen Korruption in Höhe von rund 38 Millionen Euro
https://x.com/libyapress_2010/status/1854284656327430514

+ des Geschäftsführers der Oya – Misr Real Estate Investment Company, die der Libyan Foreign Investment Company gehört, wegen illegale Vorteilsnahme
https://x.com/libyapress_2010/status/1854634463181127786

+ des ehemaligen Geschäftsführers der Arab Company for Agricultural Projects Egypt wegen Amtsmissbrauchs
https://x.com/libyapress_2010/status/1854984406664196206

+ des ehemaligen Direktors der Dschumhuria Bank-Filiale Gemayel wegen Unterschlagung
https://x.com/libyapress_2010/status/1855341143250104443

Weitere Nachrichten aus Libyen

+ Ein dreistöckiges Wohngebäude stürzte am 7. November in Dschanzur ein. Sieben Menschen starben, darunter ein Kind, viele Menschen wurden verletzt. Die meisten Bewohner sind ausländische Arbeiter. Das Gebäude war erst ein Jahr alt. Die Staatsanwalt ordnete die Inhaftierung des Eigentümers und Bauunternehmers an, da gegen städtebauliche Vorschriften verstoßen wurde.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854637550012596504
https://x.com/libyapress_2010/status/1854656403169755287
https://x.com/libyapress_2010/status/1855757043023675621

+ Bei der Explosion einer Landmine bei Wudan wurden mehrere Personen verletzt, einer starb. Sie waren Teilnehmer der TT-Wüstenrally in der Wüste von al-Dschufra, die unter der Aufsicht von Saddam Haftar steht.
Es soll sich bei der Explosion um ehemals von der Wagner-Gruppe gelegte Minen gehandelt haben.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854657762048856076
https://x.com/libyapress_2010/status/1855002891401994386
https://x.com/libyapress_2010/status/1855593346586103988

+ Proteste in az-Zawiya wegen der Nichtverfügbarkeit und der hohen Preise von Krebsmedikamenten, insbesondere für Kinder.
https://x.com/libyapress_2010/status/1853087786946933100

+ Mehr als 66 Prozent der libyschen Bevölkerung sind einem erhöhten Risiko für nicht übertragbare Krankheiten (NCDs) ausgesetzt sind, insbesondere sind Menschen im Alter von 45 bis 70 Jahren gefährdet, die häufig drei und mehrere Risikofaktoren haben. Abe auch schon im Alter von 18-44 Jahren besitzen 38 Prozent der Menschen drei oder mehr Risikofaktoren.
https://libyareview.com/50025/66-of-libyans-face-risk-of-non-communicable-diseases/

+ Flughafenbeschäftigte am Mitiga-Airport von Tripolis veranstalteten einen Sitzstreik aus Protest gegen die Entscheidung der Brega Company, die Arbeitszeit zu verlängern und Überstunden zu streichen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1852767620778356998

+ Protest der Eisen- und Schrotthandelsunternehmen in Sebha. Sie werfen Saddam Haftar vor, das Monopol für den Eisenhandel an sich gerissen zu haben und sie davon seit einem Jahr auszuschließen. Obwohl ihre Handelsfirmen lizenziert seien, wären die Häfen für sie verschlossen und sie würden am Export gehindert. Es müsse eine Lösung gefunden werden.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855544783424340017

+ Die Telecommunications Holding Company wird jetzt von Ghanwa al-Kakli kontrolliert. Al-Kakli ist Befehlshaber der Stabilization Support Agency.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855574969188573430

+Wohltätigkeitsorganisationen erklärten, sie seien nicht mehr in der Lage, Waisenhäuser zu versorgen. Die Regierung würde die Häuser vernachlässigen und die Leiter seien korrupt. Die Zukunft der Waisenhäuser ist ungewiss.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855685658032955837

+ Al-Habri, der wegen seiner Verantwortung, die er für den Einsturz des Derna-Staudamms trug, zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde, erhielt von Khalifa Haftar Immunität zugesagt. Er wurde beim Besuch einer Ausstellung in Bengasi gesichtet.
https://x.com/libyapress_2010/status/1855389372171919654

+ In der Gemeinde Zliten mussten 140 Familien aufgrund des steigenden Grundwasserspiegels umgesiedelt werden.
https://x.com/alwasatengnews/status/1854248219666231544

+ Die Heuschreckenplage, ist eine der schwersten, die Libyen seit Jahren heimsuchte und führt zu großen Verlusten bei den landwirtschaftlichen Nutzpflanzen in der südlichen Region und einigen westlichen Regionen.
https://x.com/libyapress_2010/status/1854445033233019113

+ Nadschi Lenqi hat als Namen des internationalen Flughafen von Tripolis „König Idris“ vorgeschlagen. [Hemmungslos!]
https://news.libyadesk.com/concerns-surrounding-bouajila-highlight-the-interconnectedness-of-libyas-energy-sector-and-healthcare-stability/

 

Aus den Nachbarländern

+ Algerien. „Mit einer großen Militärparade ist am 1. November in Algerien der 70. Jahrestag des Beginns der antikolonialen Revolution begangen worden. Dabei muss die Bedeutung der Waffenschau im internationalen Kontext gesehen werden. Die vor allem aus russischer Produktion stammenden Waffen der algerischen Streitkräfte seien »exklusiv für die Verteidigung« bestimmt, versicherte Präsident Abdelmadjid Tebboune. Auf der Tribüne neben ihm saßen die Präsidenten Tunesiens, Mauretaniens und der Westsahara sowie der Vorsitzende des libyschen Präsidialrats. Unausgesprochen diente die Zusammenkunft der maghrebinischen Staatschefs anlässlich der Feierlichkeiten auch als Manifestation gegenüber dem Nachbarstaat Marokko, der seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs die wichtigste Militärbasis der USA in Afrika ist. […] Der Jahrestag war auch Anlass, dass 4.000 verurteilte Inhaftierte durch ein von Tebboune unterzeichnetes Dekret amnestiert wurden.“
jW – 08.11.2024

+ Sahelallianz. „Die Terroristen im Norden Malis haben ihre Zusammenarbeit mit der Ukraine bestätigt, was Anlass zu ernster Sorge ist. Das erklärte der Außenminister von Mali Abdoulaye Diop. […] >Die Ukraine ist hier nicht allein. Vielleicht ist sie nur ein Deckmantel für andere Kräfte, die dahinterstehen<, sagte er. >Ich möchte keine konkreten Namen nennen, aber die wissen, dass ich von ihnen spreche. Wir wissen, mit wem die Ukraine zusammenarbeitet, und wir wissen, dass einige Partner, die in Mali an Einfluss verloren haben, ihr Bestes tun, um zurückzukehren und die Ukraine zur Unterstützung der Terroristen benutzen<.“
https://anti-spiegel.ru/2024/die-terroristen-im-norden-malis-haben-die-zusammenarbeit-mit-der-ukraine-bestaetigt/

+ Russland-Afrika-Konferenz. „Vom 9. bis zum 10. November findet in Sirius in der Nähe der Schwarzmeer-Stadt Sotschi im Rahmen des Partnerschaftsforums Russland–Afrika eine Ministerkonferenz statt. Um daran teilzunehmen, sind etwa 1.500 Gäste aus verschiedenen afrikanischen Staaten, darunter mehr als 40 Minister, nach Russland gereist.“
„Ein bedeutendes Ergebnis des Forums war eine gemeinsame afrikanisch-russische Erklärung zur Bekämpfung des Terrorismus, die beide Parteien zu einer engeren Koordinierung in Sicherheitsfragen verpflichtete und die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zur Bewältigung gegenseitiger Bedrohungen verstärkte.“
https://freede.tech/international/225410-putin-an-teilnehmer-der-ministerkonferenz-russland-afrika/
https://libyareview.com/50223/libya-russia-reaffirm-partnership-to-combat-terrorism-in-africa/

 A. Gutsche