Donnerstag, 28. August 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Libyen: Wer bombardierte Tripolis?
27.8.2014. Das Rätselraten um die nächtliche Bombardierung von Stellungen islamistischer Kämpfer in der libyschen Hauptstadt Tripolis hält an und noch ist bisher nicht klar, wer dahinter steckt. Während sich die Zweckallianz aus Stammesmilizen, Teilen der libyschen Armee und versprengten Kämpfern des Grünen Widerstandes, die vom Verräter-General Khalifa al-Hiftar geführt wird, dazu bekannt hatte, gilt dies mittlerweile als unwahrscheinlich, da al-Hiftars Kampfjets in Benghasi stationiert sind und der Angriff nachts erfolgte. Es wird aber angenommen, daß die in einem schlechten Zustand befindliche libysche Luftwaffe nicht in der Lage ist, Nachtangriffe mehrere hundert Kilometer vom Stationierungsort durch zuführen.
Wie westliche Medien nun behaupten, sollen Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mit ihren Luftwaffen auf der Seite al-Hiftars in den Bürgerkrieg eingegriffen haben. Dabei sollen hauptsächlich die Kampfflugzeuge der VAE im Einsatz gewesen sein, während Ägypten lediglich die Flugplätze und Infrastruktur bereitgestellt haben soll.
Erstaunlicherweise kritisierten die USA und Großbritannien das Eingreifen der beiden Staaten, obwohl Khalifa al-Hiftar – ein ehemaliger General Ghaddafis, der nach seiner Gefangennahme im Tschad von der CIA angeheuert wurde – als Verbündeter des Westens gilt. Durch das Zurückpfeifen von Ägypten und den VAE durch die USA offenbart sich einmal mehr, daß die USA mit den radikalen Islamisten zusammenarbeiten, was ja auch schon beim Sturz Ghaddafis ersichtlich war.



Libyen: Hauptstadt-Flughafen angeblich doch nicht von Islamisten erobert
27.8.2014. Nach Meldungen, die uns aus Libyen erreichten, befindet sich der Flughafen der Hauptstadt Tripolis nicht mehr in den Händen der islamistischen Kräfte um den Misrata-Clan und seine Verbündeten, sondern wieder unter der Kontrolle der „nationalistisch“ orientieren Zintan-Brigade und mit ihr verbündeter Stammesmilizen. Man habe den Milizen aus Misrata, die für ihre Brutalität bekannt sind, eine Falle gestellt und diese zuerst in das Gebäude einrücken lassen, bevor man angriff, so der Sprecher des libyschen Stammesrates, der noch hinzufügte, daß die Islamisten 250 Mann bei dem Kampf um den Flughafen verloren hätten.

Libyen: Altes Parlament tritt zusammen und wählt Gegenregierung

27.8.2014. Das abgewählte, von Islamisten dominierte Parlament ist in Tripolis wieder zusammengetreten und hat den pro-islamischen Politiker Omar al-Hasi zum neuen Premierminister gewählt. Die Islamisten erkennen damit das neue Parlament, in dem sie nur noch eine Minderheit stellen und das aus Sicherheitsgründen in der ostlibyschen Stadt Tobruk tagte, nicht an.






Libyen: Islamisten brennen Wohnviertel in Tripolis nieder

27.8.2014. Die Islamisten des Bündnisses „Fajir Libya“ („Libysche Morgendämmerung“) haben in Tripolis Wohnviertel attackiert, Häuser angezündet und Bewohner vertrieben, die sie verdächtigen, die anti-islamistische Zweckallianz „Operation Karama“ von General Khalifa al-Hiftar aus Teilen des Militärs, den Zintan-Brigaden, Stammesmilizen und einzelnen Aktivisten des Grünen Widerstandes zu unterstüzen. Erst letzte Woche hatten „Fajir Libya“-Kämpfer, zu denen auch die berüchtigen Misrata-Milizen gehören, einen hauptstädtischen Fernsehsender gestürmt, der der Zintan-Brigade nahe steht und Journalisten verschleppt.




Montag, 25. August 2014




Schwere Kämpfe in Libyen

Zur Situation - ein Interview mit Mohammed Al-Fatah 

Mohammed Al-Fatah (55) ist in Tripolis geboren und aufgewachsen. Er gehört sowohl dem Warfala- als auch dem Gaddafi-Stamm an. Zur Zeit des Umsturzes arbeitete er in Europa, wo er sich auch heute aufhält. Einige seiner Familienmitglieder kamen bei Kämpfen gegen die Milizen ums Leben.

Frage: „Herr Al-Fatah, wie stellt sich heute die Lage in Libyen dar?“

 Al-Fatah: „Die Stämme (sprich der „Ältestenrat“) sind dabei, die Oberhand zu gewinnen und Tripolis, Bengasi, Tobruk und andere Städte von den Milizen der Al-Kaida, der Ansar-Sharia, der Moslem-Bruderschaft und des Misrata Clans zu säubern. Alles in allem gibt es in Libyen etwa 250 Milizen. Misrata kann sich immer noch halten, hat aber schwere Verluste hinnehmen müssen. Der Krieg ist voll im Gange und ich kann nicht voraussagen, wer ihn gewinnen wird. Aber nach meinen Informationen rücken die Stämme schnell vor.“

 Frage: „Die schwersten Kämpfe scheinen im Moment in Tripolis und Bengasi stattzufinden. Wie ist die Situation für die Bevölkerung dort?“

 Al-Fatah: „Neunzig Prozent der Bevölkerung haben sich den Stämmen angeschlossen und helfen mit das Durcheinander zu beseitigen, das die NATO hinterlassen hat.“

 Frage: „In Bengasi und Tripolis stehen Truppen von al-Haftar gegen islamische Kämpfer. Wer ist al-Haftar? Ist er ein Freund der USA? Hat er bei der Bevölkerung Rückhalt?“

 Al-Fatah: „Haftar ist ein Mann der CIA. Wir haben ihn einige Zeit unterstützt, weil wir wussten, dass er von der CIA finanziert wird und wir alle Hilfe benötigten, die wir bekommen konnten. Unglücklicherweise ist Haftar militärisch nicht besonders erfolgreich gegen die oben aufgeführten Milizen vorgegangen. Er hat sich eher feige verhalten und ist bei schweren Kämpfen mehrmals geflohen. Er hat wirklich nicht unsere Unterstützung. Er war für uns ein Mittel zum Zweck. Dieser Mann hat oft gegen Libyen gehandelt. Seine Söhne haben einer unserer Banken über eine Million Dinar gestohlen. Dieser Vorfall ereignete sich 2012. So etwas vergisst man nicht. Haftar wollte immer Gaddafi stürzen, um an unsere Ressourcen zu kommen. Das libysche Volk interessierte ihn nicht. Die CIA wusste das und benutzte ihn mehrmals, um Gaddafi zu stürzen, zuletzt beim sogenannten jüdisch-arabischen Frühling. Jetzt hat Haftar keine Truppen mehr. Diese haben sich den Stämmen angeschlossen.“

 Frage: „Woher kommen die islamischen Kämpfer? Von wem haben sie ihre Waffen?“

 Al-Fatah: „Die islamischen Kämpfer, wie Sie sie nennen, sind schlichtweg Söldner, angeheuert, trainiert und bezahlt von Katar, Saudi Arabien und der Türkei, auf Veranlassung der USA. Diese Söldner werden in Libyen eingesetzt, so zum Beispiel 2011, als sie die Bombardierung durch die Nato durchsetzten. Ihr Gehalt beträgt etwa zweitausend Dollar im Monat und sie bekommen etwa dreihundert Euro für jede getötete Person oder jeden abgeschnittenen Kopf. Auch die Waffen werden von den USA über Katar, Saudi Arabien und die Türkei geliefert.“

 Frage: „Das neu gewählte Parlament hat sich gerade in Tobruk getroffen. Es hat die Vereinten Nationen um Hilfe angerufen. Welche Art von Hilfe könnte das sein? Was halten Sie davon? Hat das Parlament die Unterstützung des libyschen Volkes?“

Al-Fatah: „Das sogenannte Parlament in Tobruk ist der verlängerte Arm Amerikas, der die Muslimbruderschaft, Ansar Sharia, den Misrata Clan und Al Kaida umfasst. Es möchte die Nato dazu bringen zu intervenieren, um Libyen wieder unter seine Kontrolle zu bekommen. Gottseidank können sie nichts ausrichten, da die Resolution 73 [Anm.d.Ü.: von 2011 - Einrichtung einer Flugverbotszone etc.] ausgelaufen ist und die Nato im Moment vollauf mit der Ukraine beschäftigt ist. Und selbst wenn es versuchen sollte, eine neue Resolution zustande zu bringen, würden Russland, China, Indien und die lateinamerikanischen Staaten „nein“ dazu sagen, da sie sich nicht ein zweites Mal zum Narren halten ließen. Dieses Parlament schert sich nicht um die libysche Zivilbevölkerung. Ich persönlich erkenne es nicht als rechtmäßig gewählt an und ich denke, die Stämme würden es auch nicht anerkennen, falls man ihnen diese Frage stellte.“

 Frage: „Wie ist der neu gewählte Parlamentspräsident Aguila Salah Issa einzuschätzen?“

 Al-Fatah: „Niemand in Libyen kennt den Mann…“

 Frage: „Was geschieht gerade in den anderen libyschen Städten? Wie muss man sich das Leben dort vorstellen? Und was passiert auf dem Land?“

 Al-Fatah: „Im Moment sind Tripolis, Bengasi, Tobruk, Sebha, Misrata und Derna die Hauptbrennpunkte. Im restlichen Libyen ist es ruhiger, aber manchmal flammt es auch dort auf. Im Moment liegt unser Schwerpunkt darin, Tripolis und Bengasi von Extremisten zu säubern und den Hafen von Misrata und dessen Einwohner – die Hauptfeinde der libyschen Bevölkerung – zu isolieren. Anschließend sollen die restlichen kleineren Städte gesichert werden. Augenblicklich hat ganz Libyen ein Problem mit Bargeld, da die Zentralbank von Tripolis geschlossen ist. Es gibt auch Probleme mit Benzin, Elektrizität, Wasser und Telefon, die wir mittels Rationierung zu managen versuchen. Am härtesten sind Stromausfälle, die über acht Stunden andauern, da die sommerliche Hitze der libyschen Bevölkerung schwer zu schaffen macht. Für all diese Leiden machen wir die Leute des Misrata Clans verantwortlich, die den Krieg gegen Tripolis in der Mitte des Fastenmonats Ramadan begonnen haben. Ein Treffer setzte die Öltanks am Flughafen von Tripolis in Brand. Dies führte zu einer entsetzlichen Luftverschmutzung, zur Beschädigung der elektrischen Leitungen und vielem mehr – die dadurch ausgelöste Katastrophe ist unverzeihlich.“

 Frage: „Die Stämme in Libyen sind sehr mächtig. Kämpfen Stämme gegeneinander oder welche Koalitionen zwischen ihnen gibt es?“

 Al-Fatah: „Alle Stämme haben sich zusammengeschlossen und kämpfen jetzt gegen den Misrata Clan, gegen Zliten und die Garian-Stämme. Es handelt sich dabei um Minderheiten, die aber von den USA, der Moslembruderschaft, al-Kaida, Dash [Anm.d.Ü.: eine libysch-islamische Kämpfertruppe], al-Nasra Sharaia über Katar, Saudi Arabien und die Türkei finanziert werden. Um die Situation wirklich zu verstehen, muss man einige Zeit in Libyen gelebt haben. Der größte Stamm sind die Warfala mit über zwei Millionen Menschen, gefolgt von den Rishvana mit etwa der gleichen Anzahl an Menschen, dann erst folgen die anderen Stämme wie beispielsweise der Zintan-Stamm, der bekannt ist für seine Kampfeskraft, aber nur 500.000 Menschen umfasst.“

 Frage: „Wie stellt sich die Situation im Süden Libyens, in der Sahara dar?“

 Al-Fatah:Dort herrschen der Grüne Widerstand [Anm.d.Ü.: Anhänger von Gaddafi und der Dschamahirija/Volksrepublik] und die Stämme.“

 Frage: „Wie haben sich die Tuareg und die Tibu in Libyen positioniert?“

 Al-Fatah: „Sie haben sich den Stämmen angeschlossen und kämpfen mit uns für die Befreiung Libyens.“

 Frage: „Wie sieht es in den Städten Bani Walid und Sirte aus?" [Anm. d.Ü.: Diese Städte waren bis zuletzt Gaddafi-treu]

 Al-Fatah: „Bis 2011, also vor dem Krieg, waren beide Städte Perlen Libyens. Heute sind diese Städte zerstört und erinnern stark an Gaza. Sie wurden mit abgereichertem Uran, weißem Phosphor und Sarin bombardiert. Die Vereinten Nationen taten nichts, um die Zivilbevölkerung zu schützen! Aber die Menschen leben immer noch dort.“

 Frage: „Gibt es den Grünen Widerstand in Libyen noch? Was halten die Menschen in Libyen vom Grünen Widerstand?“

 Al-Fatah:Ja, es gibt den Grünen Widerstand, es gab ihn von Anfang an. Wir haben auf unserem Weg so lange gekämpft bis wir die größten Stämme überzeugen konnten, sich uns anzuschließen und aktiv zu werden. Wir mussten uns die ersten zwei Jahre neu organisieren, da über zwei Millionen von uns ins Exil gegangen waren. Das brauchte Zeit. Wir mussten auch einen Ort finden, den ich nicht nennen darf, an dem wir dann nach nur wenigen Monaten alle Stämme (Ältestenrat) um den Tisch versammeln konnten, um mit den Planungen zur Rückeroberung Libyens zu beginnen. Die Resultate sehen wir jetzt. Selbstverständlich führte der Grüne Widerstand bereits seit Oktober 2011 Sabotageakte aus, befreite Gefangene, übernahm den Süden Libyens sowie Sebha und einige Ölhäfen.“

 Frage: „Sind noch viele Menschen aus Schwarzafrika in Libyen? Wie geht es ihnen dort?“

 Al-Fatah: „Es gab schon immer schwarze Libyer in Libyen. So sind zum Beispiel im Fezzan die meisten Menschen dunkelhäutiger als jene in Tripolis oder Bengasi. Das Leben ist für sie soweit o.k., soweit auch nicht, wie für alle anderen Libyer auch.“

 Frage: „Es heißt, zwei Millionen Libyer sind außer Landes geflohen. Wohin hat es sie verschlagen und wie leben sie?“

 Al-Fatah: „Das ist ein Drittel der Bevölkerung! Über 3,5 Millionen wurden gezwungen, ins Exil zu gehen, davon sind über zwei Millionen in Tunesien, 1,5 Millionen in Ägypten und die restlichen in Europa. Bis vor wenigen Tagen hatten wir auch über 100.000 Gefangene. Davon wurden 82.000 befreit. 18.000 sind immer noch in Misrata und Tripolis in Gefängnissen, die vom Misrata Clan kontrolliert werden.“

 Frage: „Was sieht es auf den libyschen Ölfeldern aus? Wer kontrolliert sie? Wer verkauft das Öl und wer verdient damit?“

 Al-Fatah: „Die meisten Ölfelder werden von den Stämmen kontrolliert. Wir verkaufen sehr wenig Öl an China und Russland. Ich glaube, das meiste brauchen wir für den eigenen Bedarf.“

 Frage: „Gibt es noch fremde Kräfte im Land selbst? Von woher?“

 Al-Fatah: „Fremde Kräfte, von denen ich weiß, kommen aus Katar, Dash, Türkei, Syrien, Tunesien. Das sind alles Söldner, die dem Misrata Clan unterstehen.“

 Frage: „Wie sind die Vorgänge in Libyen einzuordnen im Kontext zu den anderen arabischen Ländern wie Irak, Syrien, Palestina, Ägypten etc.?“

 Al-Fatah: „Diese Frage verstehe ich nicht. Aber wenn Sie die Kriege in Palästina/Gaza, Syrien, Irak und der Ukraine meinen, sind wir natürlich darüber unglücklich. Allerdings gaben uns diese Kriege die Gelegenheit für Veränderungen in Libyen. Ich meine damit, während die internationale Gemeinschaft und die westlichen Mächte versuchten, in diesen Ländern einen Umsturz herbeizuführen, wurde ihre Aufmerksamkeit von Libyen abgelenkt. Durch das Chaos, das in diesen Länder entstand, konnten wir uns um Libyen kümmern, ohne eine Intervention von Nato oder UN befürchten zu müssen.“

 Frage: „Es gibt in Libyen einige interessante archäologische Stätten wie Leptis Magna und Sabratha. Wurden diese beschädigt? Und wie steht es um die berühmten prähistorischen Felszeichnungen in der Sahara?“

 Al-Fatah: „Die archäologischen Stätten sind alle intakt, aber es wurden viele archäologische Gegenstände gestohlen und ins Ausland gebracht, ebenso wie der letzte Fund vor dem Krieg 2011, ein Abakus [Anm.d.Ü.:  Deckplatte über Säulen im antiken Tempel].“

 Frage: „Im Irak ist der Staat kollabiert und das Land bricht auseinander. Herrscht in Libyen jetzt eine ähnliche Situation?“

 Al-Fatah: „Die Situation in Libyen ist eine völlig andere. Die Bevölkerung im Irak ist viel größer und die Stämme sind auseinander gebrochen – ein gieriger Ausverkauf hat stattgefunden. Libyen hat nicht diese Art von Bevölkerung. Wir sind nur sechs Millionen, das heißt nicht einmal mehr sechs Millionen, denn wir haben von Anfang des Krieges bis heute über 600.000 Menschen verloren. Unsere libyschen Stämme sind seit achttausend Jahren eng miteinander verflochten. Wir haben schlimmere Dinge als die, die jetzt geschehen, überlebt. Wir schauen auf die 42 Jahre der Gaddafi-Herrschaft zurück und darauf, was wir besaßen und was wir verloren haben. Wir verloren unsere Freiheit, unsere Würde, unseren Stolz, unseren Lebensunterhalt. Der Westen versuchte, uns zu kolonisieren und brachte eine diktatorische Demokratie mit westlichen Standards in unser Land. Er zwang uns extremistische Parteien auf, die wir vor über zwanzig Jahren abgeschafft hatten. 95 Prozent der libyschen Bevölkerung möchten den Zustand vor dem Krieg 2011 wieder herstellen und das werden wir erreichen. Deshalb glaube ich, dass wir uns sehr vom Irak unterscheiden. Die Irakis liebten ihren Führer nicht, aber die Libyer liebten Gaddafi. Das haben sie mit ihrem Marsch der zwei Millionen in Tripolis im Juli 2011 gezeigt. Die westlichen Medien entschieden sich, diesen Marsch bei ihrer Berichterstattung zu ignorieren. Ich zitiere Abdu Jalil, der sich im Mai 2014 in einem Interview im Sender Arabia wie folgt äußerte: „Gaddafi gab niemals den Befehl, Demonstranten zu töten. Das taten Scharfschützen aus dem Westen (F.UK.US): Frankreich, United Kingdom und USA. Die Getöteten, die wir vorzeigten, waren Ausländer, die wir in libysche Kleidung gesteckt hatten. Niemand forderte sie zurück. Ich wusste von dem Plan als ich noch in Gaddafis Regierung war, aber zu dieser Zeit konnte ich nichts sagen. Doch das war der Plan und wir mussten ihn ausführen.“ Wenn  dies alles bereits 2011 bekannt geworden wäre, hätten die internationale Gemeinschaft und die UN die Resolution 73 nicht durchsetzen können. Sogar al-Haftar sagte in einem Interview mit Al Arabia: „Die al-Fatah-Revolution war eine echte Revolution und Gaddafi war der wahre Führer aller Libyer. Was wir jetzt haben ist eine Invasion.“

 Frage: „Was wünschen Sie sich für Ihr Land?“

 Al-Fatah: „Ich wünsche für mein Land, dass wir wieder dorthin kommen, wo wir 2011 vor dem illegalen Krieg waren, mit nur sehr wenigen Änderungen. Was wir hatten, war eine echte Demokratie, auch wenn der Westen das nicht so sah. Wohnen war kostenfrei, ebenso die Gesundheitsfürsorge und der Besuch von Schulen und Universitäten. Wir mussten nur einmal im Jahr Instandhaltungsgebühren für Strom und Wasser bezahlen, für beides zusammen nicht mehr als hundert Euro. Wir hatten kostenfrei Wasser und Strom, etwas das der Westen nicht hat. Wir mussten keine Einkommenssteuer bezahlen, nur Geschäfte und Unternehmen zahlten Steuern. Kredite von Banken waren zinsfrei. Libysche Frauen hatten die gleiche Rechte wie Männer. Nahrungsmittel unterlagen keiner Steuer. Wir hatten keine Obdachlosen. Die Armutsrate lag unter fünf Prozent (nach UN-Standards). Und noch vieles mehr. Von alldem blieb uns nichts. Deshalb glaube ich ganz fest daran, dass die Stämme zusammen mit dem Grünen Widerstand all diese Vorteile, die wir hatten, zurückholen können und vielleicht noch mehr.“

 Frage: „Wie wird das alles Ihrer Meinung nach enden?“

 Al-Fatah: „ Nun, ich hoffe, es wird mit unserem Sieg enden und unserem Land den dringend benötigten Frieden, Stabilität und Sicherheit bringen. Gott allein weiß, wie dieser Krieg ausgehen wird. Ich kann nur Vermutungen anstellen und hoffen, dass alles gut wird.“

Mittwoch, 20. August 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Libyen: General al-Hiftar erobert vier Militärlager in Benghasi zurück
22.8.2014. Der umstrittene, undurchsichtige Generalmajor Khalifa al-Hiftar und seine Zweckallianz, bestehend aus abtrünnigen Soldaten der schwachen Regierungsarmee, Milizen der großen Stämme und vereinzelten Aktivisten des Grünen Widerstandes haben in Benghasi vier Militärlager zurückerobert, die sie zuvor an die vom Ausland unterstützten radikalislamistischen Milizen verloren hatten. Ebenfalls in dieser Woche hatten Kampfjets der Zweckallianz im Großraum Tripolis islamistische Milizen aus Misrata bombardiert, weil diese immer wieder den Flughafen angegriffen hatten.







Weißrußland: Lukaschenko vermittelt zwischen Moskau und Kiew
20.8.2014. Der im Westen verhaßte weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko wird im Ukraine-Konflikt zwischen Moskau und dem ukrainischen Poroschenko-Regime vermitteln und hat sich dazu Unterstützung durch den seit 1990 amtierenden Präsidenten Kasachstans, Nursultan Nasarbajew, geholt. Lukaschenko gilt als neutral – einerseits ist er zwar ein enger Verbündeter Rußlands, doch im ukrainischen Bürgerkrieg hat er sich stets für die territoriale Integrität des Nachbarlandes ausgesprochen und gegen die pro-russischen Separatisten.






Libyen: Bomben auf „Mistratten“
20.8.2014. Angeblich haben „Unbekannte“ in der Nacht zum Montag die Stellungen der für ihre Brutalität gefürchteten islamistischen Milizen aus der libyschen Hafenstadt Misrata, die sich nahe der Hauptstadt Tripolis aufhielten, bombardiert -  doch niemand weiß angeblich genau, wer dahinter steckt. Dabei ist anzunehmen, daß die Allianz des säkularen Generals Khalifa al-Hiftar dahinter steckt, da sie als einzige Kriegspartei neben der schwachen, kaum vorhandenen Regierungsarmee über Kampfflugzeuge verfügt.






Tschad: Regierungstruppen befreien 85 Geiseln von islamischer Terrorsekte „Boko Haram“
20.8.2014. Regierungstruppen des Tschad haben einen Buskonvoi an der Grenze zu Nigeria gestoppt, in dem die radikalislamische Terrorsekte Boko Haram 85 Geiseln (hauptsächlich junge Männer und Frauen) durch die Gegend karrte, woraufhin die Islamisten nach dem Stop das Weite suchten und die Geiseln kampflos zurückließen. Dieses Verhalten ist allerdings nicht typisch für die aus Nigeria stammende Boko Haram, doch der tschadische Präsident Idriss Déby hat sein – für afrikanische Verhältnisse relativ effizientes – Militär angewiesen hart gegen die Islamisten vorzugehen, während die hochgerüstete nigerianische Armee weitgehend hilflos gegen Boko Haram wirkt.






Ukraine: Volkswehr zerschlägt ukrainische Armeebrigade
20.8.2014. Die Volkswehr der separatistischen „Volksrepulik Donezk“ hat die 30. mechanisierte Brigade der ukrainischen Regierungsarmee zerschlagen und viele Soldaten, darunter den Vize-Kommandeur gefangen genommen. Erst vorgestern war ein hoher ukrainischer Kommandant mit einem Schützenpanzer zu den Rebellen übergelaufen.

Dienstag, 19. August 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Libyscher Ex-Rebellenchef Jalil bekennt: Ghaddafi ließ nie auf Demonstranten schießen – Aktion war NATO-Fake!
19.8.2014. In einem Videointerview, über das die spanische Zeitung „La Republica“ berichtet, gibt Mustafa Abdel Jalil, ein früherer Justizminister unter Ghaddafi, der dann sofort zu den von der NATO gesteuerten „Rebellen“ und Terroristen überlief, zu, daß der libysche Langzeitherrscher Muammar al-Ghaddafi 2011 niemals den Befehl gegeben hat, auf die Demonstranten zu schießen, sondern dazu aufrief, die Demonstrationen „auszusitzen“. Ferner berichtet der Kollaborateur Jalil, den die NATO an die Spitze der „Rebellen“ hievte, daß jene Schützen, welche auf die Demonstranten feuerten, keine Libyer, sondern ausländische Söldner gewesen seien, was sich mit den  Recherchen deckt, die investigative Medien bereits 2011 ans Tageslicht brachten.




Ukraine: Separatisten erobern Verbindung zwischen Donezk und Lugansk
19.8.2014. Die Volkswehr der separatistischen „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine hat eine Gegenoffensive gegen die vorrückenden Truppen des Poroschenko-Regimes begonnen und konnte eine Landverbindung zwischen beiden „Volksrepubliken“ erobern. Derweil ist der populäre und erfolgreiche militärische Führer der Donezker Rebellen, Igor Strelkow, von seinem Amt als Verteidigungsminister zurückgetreten – richtige Gründe wurden nicht genannt.


Montag, 18. August 2014



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Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Syriens Armee kann Terroristen weiter zurückdrängen
18.8.2014. Der syrischen Regierungsarmee ist es gelungen, die von der „westlich-wahabitischen Wertegemeinschaft“ (NATO + Saudi-Arabien und Katar) unterstützten islamistischen Terroristen im Großraum Damaskus weiterzurückzudrängen. So mußten die Verbrecher die Stadt Al-Mleha, die sehr nahe bei Damaskus liegt, räumen, von der aus sie die Hauptstadt immer wieder mit Mörsergranaten beschossen hatten.





Libyen ruft nach einer Militärintervention
18.8.2014. Das libysche Parlament hat nach Unterstützung von außen gerufen und nach einer internationalen Intervention, weil der schwache libysche Staat dem Chaos und der Gewalt nicht mehr Herr wird – dabei hatte erst die letzte Intervention 2011 mit dem Sturz Ghaddafis dieses Chaos hervorgerufen. Auch der Parlamentsbeschluß von letzter Woche zur Auflösung ALLER Milizen in Libyen dürfte nicht das Papier wert sein, auf dem er steht, denn der libysche Staat hat schlichtweg keine Möglichkeit diese Forderung durchzusetzen.





Irak: Ministerpräsident Al-Maliki gibt auf – Parteifreund soll Regierung bilden
18.8.2014. Nachdem es kurzzeitig so aussah, als wolle es der irakische Premierminister Nuri al-Maliki (seit 2006) auf einen Machtkampf mit dem Staatspräsidenten und der Parlamentsmehrheit ankommen lassen und letzte Woche Panzer auffahren ließ, während ihm treu ergebende Einheiten strategische Positionen in Bagdad besetzten, so verkündete er jetzt seinen Rückzug vom Amt und ließ seinem Parteifreund Haidar al-Abadi (ebenfalls Dawa-Partei), der als kompromißbereiter gilt und den auch die Opposition favorisierte, den Vortritt. Zum Schluß waren neben den USA auch al-Malikis Unterstützer im Iran von ihm abgerückt, da er mit seiner harten und kompromißlosen Linie alle ethnischen und religiösen Gruppen im Irak gegen sich aufgebracht hatte.












Österreich: Prominenter GRÜNEN-Politiker für Sanktionen gegen Israel
18.8.2014. Der bekannte grüne Nationalratsabgeordente Peter Pilz fordert Sanktionen gegen Israel, da das Netanjahu-Regime den Gaza-Streifen bombardieren und ein fremdes Volk abschlachten (NATO-Jargon) läßt. Pilz, der als grünes „Urgestein“ gilt, erklärte, die EU könne „das Töten von Zivilisten im Gaza-Streifen nicht akzeptieren“ und man müsse, entsprechend der „grünen Tradition auf der Seite der Opfer“ stehen.





Libyen: Präsident soll jetzt direkt gewählt werden
18.8.2014. Mit überwältigender Mehrheit (141 gegen 2 Stimmen) hat das libysche Parlament beschlossen, daß der Staatspräsident künftig nicht mehr von den Abgeordneten, sondern direkt vom Volk gewählt werden soll. Diese Entscheidung ist vernünftig, da sie eine Stärkung des Präsidentenamtes darstellt und in dem chaotischen, zerissenen Land, wo staatliche Strukturen fast nicht mehr existieren, kann eine Stärkung der Staatlichkeit nicht falsch sein.

Mittwoch, 13. August 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


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Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Irak: Alibi-Luftangriffe der USA auf IS-Terrormiliz sind eine Farce und dienen nur der Ruhigstellung der internationalen Öffentlichkeit
13.8.2014. Wenn man sieht, wie brutal und zielstrebig die USA Libyen oder Afghanistan bombardiert haben, dann verwundert das begrenzte und zögerliche Vorgehen gegen die radikalislamische Terrormiliz IS („Islamischer Staat“) im Irak all jene, die noch nicht wissen, daß IS mit dem Wohlwollen der USA mordet, denn die Miliz ist eine wichtige „Schachfigur“ auf dem geostrategischen Schachbrett der USA zur Neuordnung des Nahen Ostens und zur Zerschlagung des irakischen Staates. Gerade einmal vier lächerliche Kontrollposten, ein paar LKWs und Schützenpanzer von IS konnte die mächtigste Luftwaffe der Welt bei ihren Angriffen ausschalten – es wäre ein absolutes Armutszeugnis, wenn man nicht wüßte, daß ein scharfes Vorgehen gegen IS im Weißen Haus gar nicht gewünscht wird und die Angriffe nur dazu dienten, die wegen der brutalen Menschenrechtsverletzungen der Terrormiliz unruhig gewordene Weltöffentlichkeit zu beruhigen.



Libyen: Rund 2 Mio. Libyer bereits außer Landes geflohen
13.8.2014. Das Werk der NATO: rund zwei Millionen Libyer haben infolge der NATO-Angriffe, des Bürgerkrieges, des Staatszerfalls und des Milizenterrors das einstmals blühende Land verlassen – das ist rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung!!! Im Jahr 2011 inszenierte der Westen einen militärischen Überfall auf Libyen und unterstützte – größtenteils aus Libyen stammende - islamistische Söldner beim Sturz des seit 1969 herrschenden Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi, der aus dem einst bettelarmen Land dank des Erdöls einen sozialen Wohlfahrtsstaat gemacht hatte und als Kritiker des Westens galt.





Irak: Der Westen und seine Verbündeten wollen neuen Premier im Irak installieren – unbequemer Maliki hält an der Macht fest
13.8.2014. Der irakische Premierminister Nuri al-Maliki hat sich nicht nur durch seine Zusammenarbeit mit dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und dem Iran im Westen unbeliebt gemacht und sich als äußerst widerstandsfähig gegenüber westlichen Forderungen nach Truppenstationierung erwiesen, weswegen der Westen und seine innerirakischen Verbündeten die politische Krise des Landes gerne nutzen würden, um den Premier loszuwerden und mit Haider al-Abadi einen willfährigen Politiker zum Regierungschef zu machen. Dieser – ebenfalls Mitglied von al-Malikis schiitischer Dawa-Partei, nahm die Nominierung bereits an, aber die Dawa erklärte mehrheitlich, daß sie weiter hinter Maliki stehe – der Versuch der Spaltung schlug also vorerst fehl.



Irak: Pro-Maliki-Demos in Bagdad
13.8.2014. Zahlreiche Menschen gehen im Irak für den im Westen und bei den Sunniten unbeliebten schiitischen irakischen Premierminister Nuri al-Maliki auf die Straße und fordern eine dritte Amtszeit für ihn, während kurdische und sunnitische Parteien Malikis dissidenten „Parteifreund“ Haider al-Abadi, der im Westen als willfähriger gilt, ins Amt hieven wollen. Al-Maliki, der persönlich das Kommando über einige Armeebrigaden hat, ließ seine bewaffneten Anhänger strategische Positionen in Bagdad einnehmen, Panzer auffahren, warf den USA vor, einen Putsch gegen ihn zu unterstützen und bereitete sich auf die Verteidigung seiner Macht vor.

Dienstag, 12. August 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Israel: Parlamentsabgeordnete für sechs Monate gesperrt, weil sie Kritik am Regime geübt hat
12.8.2014. Die israelische Parlamentsabgeordnete Hanin Zoabi (Nationale Demokratische Allianz/Balad) ist dafür bekannt, daß sie das antisemitische Netanjahu-Regime in Israel auf das Schärfste kritisiert und sich immer wieder in die Nesseln setzt. Nun hat ihr das Regime für sechs Monate alle parlamentarischen Aktivitäten (außer Teilnahme an Abstimmungen) gesperrt, weil sie erklärt hatte, jene palästinensischen Männer, die drei israelische Jungen getötet hatten, seien keine Terroristen im üblichen Sinne, ihr Verhalten sei nur eine Wut- und Haßreaktion auf die israelische Aggression.











Irak: Machtkampf zwischen Premier al-Maliki und seinen Feinden spitzt sich zu
12.8.2014. Nicht, daß der irakische Premierminister Nuri al-Maliki nicht genug zu tun hätte – seine Armee kämpft im Norden gegen die schrecklich effiziente Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und seine Regierung mit den unwilligen kurdischen und sunnitischen Minderheiten, welche mehr Macht und Pfründe für sich wollen. Nun scheint sich aber der neugewählte irakische Staatspräsident Fuad Masum – ein Kurde – gegen al-Maliki zu stellen und weigerte sich, diesen (obwohl Wahlsieger der letzten Parlamentswahl) mit der Regierungsbildung zu beauftragen, was al-Maliki jetzt zum Anlaß nahm, loyale Kämpfer in der Hauptstadt Bagdad an strategisch wichtigen Punkten zu plazieren, Panzer auffahren zu lassen und den Staatschef des Verfassungsbruches zu bezichtigen.... Fortsetzung folgt.

Montag, 11. August 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Spanische Hollywood-Stars wie Penelope Cruz fordern endlich Handeln gegen israelischen Völkermord in Gaza
11.8.2014. Spanischstämmige Hollywoodstars wie Penelope Cruz, ihr Ehemann Javier Bardem oder der berühmte Regisseur Pedro Almodovar haben einen Aufruf veröffentlicht, in dem sie die Expansion und die Landnahme Israels in Palästina kritisieren und ein Ende der israelischen Angriffe fordern. Der Aufruf fordert u.a. den Abzug des spanischen Botschafters aus Israel, eine Verurteilung des Angriffs durch die EU, die Aufhebung der israelischen Blockade der palästinensischen Gebiete und die Entschädigung der Bevölkerungsteile, welche Kriegsschäden erlitten haben.







Irak: Buntgescheckte Allianz gegen islamistische Terrormiliz
11.8.2014. Nachdem die kurdischen Peschmergakämpfer von der steinzeitislamischen Terrormiliz IS („Islamischer Staat“, vormals ISIS) aus mehreren nodirakischen Städten vertrieben wurden, hat eine bunte kurdische Allianz aus den konservativen Peschmerga, Kämpfern der linken, kurdischen Arbeiterpartei PKK aus der Türkei und kampfgestählten Volksverteidigungseinheiten (PYG) aus den syrischen Kurdengebieten die Offensive gegen IS begonnen, wobei sie von der irakischen Luftwaffe der schiitisch dominierten Regierung um Premierminister Nuri al-Maliki unterstützt werden. Auch die USA bomben plötzlich gegen den IS-Terror mit und die christliche Minderheit des Irak hat mit der „Brigade Babylon“ ihre erste bewaffnete Einheit aufgestellt, um sich gegen die Verteibungen durch IS zu wehren.




Großbritannien: Liberaldemokraten fordern Stopp von Waffenlieferungen nach Israel
11.8.2014. Der britische Vizepremier Nick Clegg, Chef der mitregierenden Liberaldemokraten (LD), fordert ein Ende der britischen Waffenlieferungen nach Israel wegen dessen Kriegsverbrechen im Gazastreifen. Die Erkenntnis kommt spät, den die LD, die einstmals von vielen Kriegsgegnern gewählt wurden, haben wegen der LD-Unterstützung für den NATO-Angriff auf Libyen und den versuchten Sturz Assads in Syrien viele Anhänger und Wähler an die britische Unabhängigkeitspartei UKIP verloren.





Libyen: Neuer Parlamentspräsident war schon unter Ghaddafi politisch aktiv
11.8.2014. Das neugewählte libysche Parlament, daß wegen der Kämpfe in Benghasi und Tripolis seine erste Sitzung im ostlibyschen Tobruk abhielt, hat den parteilosen Juristen Aguila Salah Issa, der schon unter Ghaddafi mehrere Ämter im Justizwesen bekleidet hatte,  zum Parlamentspräsidenten gewählt. Inzwischen wurde bekannt, daß von den fast 200 libyschen Abgeordnetenmandaten rund 30 an die Islamisten (u.a. an die von den Muslimbrüdern gegründete Partei für Gerechtigkeit und Aufbau (PJC), rund 50 an die liberal säkulare Alliant der Nationalen Kräfte  (AFN), 25-28 an die ostlibyschen Föderalisten, welche den Islamismus ablehnen, gewonnen wurden, während die übrigen Mandaten von „Unabhängigen“ erobert wurden, die sich dem politischen Islam entgegenstellen.













DR Kongo wirft Angola vor, M23-Rebellen auf seinem Territorium zu dulden
11.8.2014. Aufgrund der öffentlich in einer Sendung Behauptungen des französischen Radiosenders RFI hat sich die Regierung der Demokratischen Republik Kongo beim Nachbarstaat Angola beschwert, dieser würde bewaffnete Rebellen der kongolesischen Rebellenarmee M23 (Bewegung des 23. März) auf seinem Territorium dulden. Angola dementierte umgehend diese Unterstellung und äußerte die Vermutung, die Meldung von RFI diene nur dazu, die Beziehungen zwischen der DR Kongo und Angola zu sabotieren.

Mittwoch, 6. August 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Libyen: Schwere Niederlage für General al-Hiftar, Sieg für die Islamisten
5.8.2014. Der pensionierte General Khalifa al-Hiftar, der mit einer Allianz aus ihm loyalen Militärs, Eliteeinheiten und säkularen Milizen Libyen vom islamischen Terror säubern wollte, hat in Benghasi nach wochenlangen Kämpfen eine so schwere Niederlage hinnehmen müssen, daß sein Sprecher sogar dementieren mußte, daß al-Hiftar das Land verlassen hätte. Die Leute des Generals mußten ihre wichtigsten Stützpunkte im südöstlichen Benghasi räumen, während die Islamisten eindrangen und Waffen und Panzer erbeuteten.

Libyen: Zintan-Miliz weiter unter schwerem Beschuß

5.8.2014. Die säkular orientierte Miliz aus der Kleinstadt Zintan, welche seit 2011 den Flughafen von Tripolis kontrolliert, steht weiter unter starken Beschuss der mächtigen und für ihre Brutalität gefürchteten Milizen aus der Hafenstadt Misrata, welche stark islamistisch orientiert sind. Die Zintaner, denen die kleineren Sawaq- und Qaqaa-Milizen zu Hilfe gekommen sind, sind Teil der Allianz von General Khalifa al-Hiftar und wollen die Ausbreitung von Al-Qaida-nahen Milizen in Libyen stoppen.



Na endlich: Christliche Minderheit stellt im Irak eigene Miliz zur Verteidigung gegen ISIS-Terroristen auf!
5.8.2014. Die christliche Minderheit (ca. 200.000 Personen) im Irak, welche unter Massakern und Vertreibungen durch die vom US-Geheimdienst unterstützte islamistische Terrormiliz ISIS zu leiden hat, hat nun endlich mit der 2.500 Mann starken „Brigade Babylon“ eine eigene Miliz zur Selbstverteidigung gegründet. Sie will gemeinsam mit den kurdischen Milizen und den Resten der irakischen Regierungsarmee unter dem bedrängten Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki gegen die ISIS-Schlächter kämpfen.

Freitag, 1. August 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Weißrußland: Lukaschenko befürchtet Söldner-Boom in der Ukraine
1.8.2014. Der weißrussische Päsident Alexander Lukaschenko hat die Befürchtung geäußert, daß der gewaltsame Konflikt in der Ukraine, Söldner und Abenteurer aus aller Welt anziehen wird, besonders, wenn zwischen drei oder vier Seiten geschossen wird. Der im Westen verhaßte Lukaschenko, der sich weigert, ein neoliberales Wirtschaftsmodell einzuführen, wurde kürzlich vom ukrainischen Machthber Petro Poroschenko, einem Multimilliardär, den der Westen bei einer - nicht freien und fairen - Wahl massiv unterstützt hatte, um Vermitlung in dem Konflikt gebeten, bei dem sich zwei ostukrainische Provinzen abgespalten haben und eigene „Volksrepubliken“ ausgerufen haben.




Libyen: Ghaddafi-Anhänger unterstützen „Operation Karema“ von General al-Hiftar
1.8.2014. Der pensionierte General Khalifa al-Hiftar führt seit ein paar Wochen einen Feldzug („Operation Karema“) gegen islamistische Milizen in Libyen und wird dabei nicht nur von Teilen des Militärs, den Brigaden aus Zintan, die in Tripolis den Flughafen halten und den  Beduinenfamilien der Tebu, Swai und Tuareg unterstützt. Kürzlich kamen noch die Milizen aus Warschefana, die bis zum Ende treu für den früheren Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi kämpften, zum Bündnis dazu.