Kurznachrichten Libyen – 21.03. bis 27.03.2022
Die UN-Sonderberaterin für Libyen Stephanie Williams betätigt sich als Spaltpilz, um den Aussöhnungsprozess in Libyen zu sabotieren / GNS-Regierung (Goverment of National Security) unter Baschagha bezieht Regierungsbüros in Süd- und in Ostlibyen, baldige Aufnahme der Regierungsgespräche in der Hauptstadt Tripolis erwartet / Angesichts der angespannten Lage auf dem internationalen Erdölmarkt wollen die westlichen Staaten eine militärische Auseinandersetzung zwischen den Baschagha- und den Dabaiba-Kräften unbedingt verhindern, da diese auch eine Schließung der Ölfelder zur Folge haben könnte
+ 21.03.: Parlament/Dabaiba. Das libysche Parlament gab
bekannt, dass es in Kontakt mit dem scheidenden Premierminister Dabaiba steht,
um die Machtübergabe zu besprechen. Starke Milizen in Tripolis unterstützen
Baschagha, aber man wolle es nicht auf einen militärischen Konflikt ankommen
lassen.
https://libyareview.com/22141/libyan-parliament-dbaiba-discuss-handover-of-power/
+ 22.03.: Baschagha-Regierung. Der neu ernannte Premierminister Fathi Baschagha rief alle libyschen Institutionen, Einrichtungen und öffentlichen Unternehmen dazu auf, nicht mit der Dabaiba-Regierung zusammenzuarbeiten, sondern deren Anweisungen zu ignorieren, da ihr Mandat abgelaufen sei.
+ 22.03.: Regierung der Nationalen Stabilität (GNS). Der
Sprecher der neuen GNS-Regierung (Government of National Security), Othman
Abdul Dschalil, sagte: „Wir werden keine Gewalt anwenden, um in Tripolis
einzuziehen, aber wir werden auch nicht von außerhalb Tripolis‘ operieren. Es
wird keine Parallelregierung geben. Wir werden jeden, der in Korruption
verwickelt ist, zur Rechenschaft ziehen, wir werden niemanden decken. Falls
unsere Regierung nicht in der Lage ist, die Wahlen zu dem von der Hohen
Nationalen Wahlkommission (HNEC) festgelegten Termin abzuhalten, wird sie
nicht einen Tag länger im Amt bleiben“. Das Hauptziel der neuen Regierung sei
die Abhaltung von Wahlen, bei denen Baschagha nicht kandidieren werde. Dagegen
habe die Dabaiba-Regierung weder Wahlen gewollt, noch sei sie in der Lage
gewesen, welche abzuhalten.
https://libyareview.com/22189/new-libyan-government-dbaiba-sought-to-postpone-elections/
+ 23.03.: Baschagha. Premierminister Fathi Baschagha warnte
vor dem Scheitern des Waffenstillstandsabkommens, sollte sich die
Dabaiba-Regierung weiterhin weigern, die Macht an die neue GNS-Regierung zu
übergeben. „Die fortgesetzte Usurpation der Macht durch die scheidende
Regierung und die Androhung von Gewalt drohen das Waffenstillstandsabkommen
aufzulösen und die nationalen und internationalen Bemühungen um die Abhaltung
von Wahlen zu untergraben“. Dies stelle eine eklatante Verletzung der
Prinzipien einer Demokratie und des Zivilstaates dar.
Bereits am 10. Februar war Baschagha vom Parlament unter Zustimmung weiter
politischer Kreise in Libyen zum neuen Premierminister berufen worden.
https://libyareview.com/22256/will-libyas-ceasefire-collapse/
+ 23.04: Regierung der Nationalen Stabilität (GNS)/Fessan.
Der stellvertretende Premierminister (als Vertreter des Fessan), Salem
az-Zadma, gab bekannt, dass die GNS-Regierung (unter Baschagha) das
Regierungsbüro im Fessan bezogen hat. Er versprach, sich dafür einzusetzen,
dass den südlichen Regionen besondere Priorität eingeräumt wird in Bezug auf
ihren Etat, Entwicklungsprogramme und Wiederaufbauprojekte, um den
Lebensstandard der Bewohner zu erhöhen.
Az-Zadma wurde vom zweiten stellvertretenden Ministerpräsidenten (als Vertreter
des östlichen Libyens), Ali al-Qatrani, und mehreren Ministern der neuen
Regierung begleitet.
Die GNS-Regierung hat auch ihren Regierungssitz in der östlichen Region, in
Bengasi, bezogen.
https://libyareview.com/22237/libyas-new-interior-minister-calls-for-smooth-handover-of-power/
+ 22.03.: UNSMIL/Tunis-Gespräche. Die UN-Sondermission nahm
in Tunis Konsultationen mit dem Hohen Staatsrat (HSC) auf. Es sollte
sich eigentlich – wie von Stephanie Williams gewünscht – um einen gemischten
Ausschuss handeln, der zu je zwölf Personen aus HSC und Parlament hätte
bestehen sollen. Allerdings benannte das Parlament keine Teilnehmer. Der Ausschuss
sollte sich auf eine verfassungsmäßige Grundlage für Wahlen einigen und dies
obwohl eine solche Grundlage bereits mit Einverständnis großer Teile des HSC
vom Parlament verabschiedet worden war.
93 Abgeordnete hatten in einem Brief an die UNSMIL und die ausländischen
Botschaften die Tunis-Initiative von Williams als „Parallelweg“ abgelehnt. Ein
libyscher Analyst erklärte, dass mit den Gesprächen in Tunis die vom Parlament
gebilligte Verfassungserklärung als annulliert gelte, da die internationale Initiative
an ihre Stelle treten werde.
https://www.libyaherald.com/2022/03/unsmil-to-proceed-with-hor-hsc-joint-committee-talks-in-tunis-today-without-hor-representatives/
https://libyarise.com/libyan-libyan-talks-in-tunisia-under-the-auspices-of-the-united-nations-what-are-the-chances-of-success/
Es soll verhindert werden, dass Libyen selbst einen Weg aus der Krise
findet, sondern die UNSMIL und die USA in Person von Stephanie Williams wollen
die Kontrolle behalten.
Der von Stephanie Williams angeführte Wahltermin im Juni 2022 ist völlig
unrealistisch, da sich an der Situation in Libyen nicht grundsätzlich etwas
geändert hat und Dabaiba seine Macht immer noch nicht abgeben will. Wenn man im
Juni Wahlen abhalten wollte, hätte man dies auch schon wie vorgesehen im
Dezember 2021 tun können. Die sogenannte ‚internationale Gemeinschaft‘ versucht
alles, damit Libyen nicht wieder in den Zustand eines funktionierenden
Staatswesens zurückfinden kann.
+ 25.03.: Tunis-Gespräche. Nach drei Tagen fand die
Abschlusssitzung der Tunis-Gespräche statt, bei denen sich das Parlament und
der HSC über eine Verfassungserklärung verständigen sollten. Allerdings hatten
an der Sitzung keine Parlamentsmitglieder teilgenommen, dafür das westliche diplomatische
Corps in Libyen.
https://libyarise.com/williams-expresses-confidence-that-representatives-of-the-house-of-representatives-will-join-the-consultations-in-tunisia/
Der Rumpf-HSC verhandelt also mit sich selbst und den ausländischen
Botschaftern unter Aufsicht von Stephanie Williams. Super!
+ 23.04.: Stephanie Williams. Der libysche Politologe
Ibrahim Belgassem sagte, die UN-Beraterin für Libyen, Stephanie Williams, habe
während eines Treffens mit einer Reihe von Menschenrechtsaktivisten erklärt,
man könne „ernsthaft in Erwägung ziehen, wegen Wahlbehinderung internationale
Sanktionen anzuwenden“. Dies bezog sich auf die bisherige Nichtteilnahme von
Mitgliedern des Parlaments an dem von Williams einberufenen gemischten
Ausschuss mit dem HCR zu Verfassungsfragen in Tunis. Die UN wollen vor Juni
keine neue Regierung anerkennen und Williams behauptet, im Juni Wahlen
durchführen zu wollen.
https://libyareview.com/22239/un-considering-sanctions-on-elections-spoilers-in-libya/
Stephanie Williams nervt. Wieder einmal wird mit Sanktionen
gedroht – und dies, weil Libyen versucht, sich langsam aus dem Chaos, das von
den westlichen Staaten und der Nato verursacht wurde, eigenständig heraus zu
kämpfen. Dass im Juni Wahlen abgehalten werden könnten, ist völlig
unrealistisch.
+ 27.03.: Stabilitätsregierung (GNS). Einen Tag nach der
Ankündigung des Scheiterns der Konsultationen in Tunis gab die GNS unter
Baschagha bekannt, dass sie in Kürze in die Hauptstadt Tripolis einziehen
werde, um ihre Aufgaben wahrzunehmen. Damit scheint der Sturz von ad-Dabaiba
besiegelt, auch wenn dieser weiterhin darauf beharrt, die Macht nicht abgeben
zu wollen. Die libysche Bevölkerung fordert die internationale Gemeinschaft
auf, endlich die GNS zu unterstützen. Die ‚internationale Gemeinschaft‘ genieße
in Libyen keinerlei Vertrauen mehr.
https://libyarise.com/a-deciding-week-will-bashagha-enter-tripoli-peacefully/
+ 27.03.: US-Botschafter. Der US-amerikanische Botschafter
in Libyen, Richard Norland, bekräftigte die Unterstützung Washingtons für die
Initiative der UN-Sonderberaterin Stephanie Williams und vertrat die Ansicht,
dass Konsultationen mit türkischen und ägyptischen Beamten für den US-amerikanischen
Ansatz in Libyen hilfreich seien. Forderungen nach einem Stopp der
Erdölförderung wies er zurück.
https://libyareview.com/22331/us-ambassador-rejects-calls-to-halt-libyan-oil-production/
+ 27.03.: GB-Botschafterin. Die britische Botschafterin in
Libyen, Caroline Hurndall, stattete ihren ersten Besuch in Bengasi ab und
führte Gespräche mit LNA-Oberbefehlshaber Haftar. Hurndall erklärte, ihr Land
wolle die Beziehungen zu allen libyschen Städten stärken.
https://libyareview.com/22350/uk-ambassador-visits-haftar-in-benghazi/
GB hat wohl ebenso wie die USA Angst, die Kontrolle in Libyen zu verlieren
und versucht, zu retten, was zu retten ist.
+ 24.03.: 5+5-Militärkommission. Mardscha al-Amami,
Mitglied der 5+5-Militärkommission (JMC), warf der Dabaiba-Regierung
verantwortungsloses Handeln vor, die ihre Arbeit beeinträchtige. Er verwies
darauf, dass der Abzug ausländischer Streitkräfte eine politische Entscheidung
einer starken Regierung erfordere.
https://libyareview.com/22288/libyan-military-committee-member-withdrawal-of-foreign-forces-needs-strong-government/
+ 21.03.: Verteidigungsminister. Der neue
Verteidigungsminister Ahmed Huma will die Milizen mittels spezieller Maßnahmen
in das libysche Militär integrieren und dieses somit vereinheitlichen. Die
Integration soll etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Huma bekräftigte seine Unterstützung für die 5+5-Militärkommission (JMC) und
deren Entscheidungen und rief alle Akteure auf, sich an dem Projekt der
nationalen Aussöhnung zu beteiligen.
https://libyareview.com/22174/will-libyan-militias-finally-be-integrated-into-the-army/
+ 22.03.: LNA. Die Libysche Nationalarmee erklärte, dass
mit den in Humas Erklärung erwähnten Revolutionären „die nicht-ideologischen
Milizen gemeint sind, sofern sie keine extremistische oder Takfiri-Ideologie
vertreten und nicht mit ISIS oder al-Kaida verbunden sind“.
https://libyareview.com/22181/lna-spokesman-non-ideological-militias-may-be-integrated-into-libyan-army/
+ 21.03.: Haushaltsentwurf. Parlamentspräsident Agila Saleh
prüfte in Zusammenarbeit mit dem neuen Finanzminister der Baschagha-Regierung,
Osama Hammad, den Etatentwurf des Staatshaushaltes. Man einigte sich u.a.
darauf, dass die Wahlkommission weiterhin unterstützt werden soll.
https://libyarise.com/aqeela-reviews-the-draft-general-budget-with-the-minister-of-finance-of-the-libyan-government/
+ 23.03.: LNA/Sold. Die LNA forderte das libysche Volk und
die UN-Sondermission für Libyen (UNSMIL) auf, eine klare Haltung gegenüber der
scheidenden Dabaiba-Regierung und deren „unverantwortlicher“ Zurückhaltung von
Sold zu beziehen. Der Sold für das LNA-Militär steht seit drei Monaten aus.
Dies könne dazu führen, dass das Waffenstillstandsabkommen scheitert. Der
scheidenden Dabaiba-Regierung sei dies offensichtlich egal. Abdel Moneim
al-Yasir, Vorsitzender des Komitees für Verteidigung und nationale Sicherheit
des ehemaligen libyschen Nationalkongresses, sagte dazu, dass die scheidende
Dabaiba-Regierung die Situation weiter verschärfe. In der westlichen Region
herrsche derzeit Chaos und es komme zu einer „systematischen Plünderung“. Die
Aussöhnung innerhalb Libyens sei gefährdet, bestehe die Regierung Dabaiba fort.
https://libyarise.com/the-libyan-army-salary-crisis-dabaibas-last-maneuver-to-stay-in-power/
+ 23.03.: Sirte/Demonstrationsrecht. Mindestens sechs
Zivilisten wurden am 19. und 20. März von einer Miliz festgenommen, die dem
Generalkommando Militärkräfte in Tripolis unter der Leitung von Leutnant Nasser
al-Muhalhal al-Ferdschani angehört. Die Zivilisten hatten an einer Mahnwache
teilgenommen, mit der an die Nato-Intervention in Libyen 2011 erinnert werden
sollte.
Die Nationale Kommission für Menschenrechte in Libyen (NCHRL) hat
diese willkürlichen Verhaftungen scharf verurteilt, da sie „eine eklatante
Verletzung des Demonstrations- und friedlichen Versammlungsrechts sowie
eine Verletzung des Rechts auf Meinungsfreiheit“ darstellen.
https://libyareview.com/22243/human-rights-commission-condemns-arrests-in-libyas-sirte/
+ 23.03.: AI/Verhaftungen. Amnesty International forderte,
dass die libyschen Behörden die Verfolgung junger Libyer durch Milizionäre und
Sicherheitsbeamte unter dem Deckmantel des Schutzes „libyscher und islamischer
Werte“ beenden müssen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung müsse gewahrt
bleiben. Die in Tripolis ansässige Behörde für innere Sicherheit (ISA)
verhaftete in den letzten vier Monaten mindestens sieben junge Männer, die „friedlich
von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machten“. Unterstützer
mussten untertauchen, da sie Todesdrohungen und Verleumdungskampagnen in den
sozialen Medien ausgesetzt waren.
https://libyareview.com/22254/amnesty-international-libya-intensifies-crackdown-on-freedom-of-expression/
+ 24.03.: Entführung. Der Präsident des Libyschen
Allgemeinen Taekwondo-Verbandes, Ali Mohamed Ali as-Saber wurde von
Bewaffneten in Tripolis entführt. Das Nationale Komitee für Menschenrechte
in Libyen (NCHRL) verurteilte die Entführung. Die Entführung erfolgte nach
der Ankündigung as-Sabers für das Amt des Präsidenten des Libyschen Olympischen
Komitees zu kandidieren.
https://libyareview.com/22324/libyan-human-rights-committee-condemns-kidnapping-of-taekwondo-federation-president/
+ 27.03.: Entführung/As-Saber. Der Entführte as-Saber wurde
laut Mitteilung seiner Familie wieder freigelassen.
https://libyareview.com/22333/libyan-taekwondo-federation-president-released/
+ 27.03.: Presse- und Versammlungsfreiheit. Die Innere
Sicherheit (ISA) hat in Sirte den Journalisten Ali ar-Rifawi verhaftet, der für
den Sender 218 TV arbeitet. Er soll ungehörig über die Arbeit der
Stadtverwaltung von Sirte berichtet haben. 218 TV forderte seine
sofortige Freilassung und erklärte, dass die willkürliche Verhaftung von Rifawi
gegen die Pressefreiheit verstoße.
Bereits in der vergangenen Woche hat die Nationale Menschenrechtskommission
in Libyen (NCHRL) alle durchgeführten willkürlichen Verhaftungen in Sirte
scharf verurteilt und erklärt, dass dies eine flagrante Verletzung des Rechts
auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung darstelle. Alle Verhafteten
müssten unverzüglich freigelassen werden.
https://libyareview.com/22338/libyan-security-forces-arrests-tv-correspondent/
+ 22.03.: Flugverkehr. Der Mitiga-Flughafen von Tripolis
nahm die Flugverbindungen in die östlichen Landesteilen wieder auf. Dem will in
Kürze auch der Flughafen von Misrata folgen.
Vorher hatte Ex-Premierminister Dabaiba mit Hilfe seiner Milizen ein Flugverbot
verhängt.
https://libyareview.com/22207/domestic-flights-between-eastern-western-libya-resume/
+ 22.03.: Gewerkschaft. Die Gewerkschaft der
Beschäftigten der National Oil Corporation in Bengasi forderte die rasche
Auszahlung von vier überfälligen Monatsgehältern. Die Gewerkschaft prangerte
ihre unfaire Behandlung durch die National Oil Corporation (NOC) und
ihre Marginalisierung an.
https://libyareview.com/22185/libyan-oil-workers-demand-noc-pay-overdue-salaries/
+ 23.03.: Klimakrise. In einem Bericht des Internationalen
Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) heißt es: „Der Konflikt in Libyen hat das
Land extrem anfällig für Klimaschwankungen gemacht und wird wahrscheinlich die
Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion und damit auf die
Lebensgrundlagen, die Ernährung und die wirtschaftliche Sicherheit Tausender
Menschen verstärken.“
http://en.alwasat.ly/news/libya/353250
+ 21.03.: Indien/Krieg 2011. Der ehemalige indische
Botschafter in Libyen, Anil Trigunayat, erklärte, sein Land habe die
militärische Intervention der NATO in Libyen im Jahr 2011 nicht unterstützt.
Trigunayat war indischer Botschafter in Libyen in der Zeit nach dem Sturz der
Dschamahirija-Regierung. Die Entscheidung Indiens, die Nato-Intervention in
Libyen nicht zu unterstützen, habe ihn zur Zielscheibe von Anfeindungen der
Nato und der mit ihnen verbundenen Länder und deren Medien gemacht.
https://libyareview.com/22148/india-we-did-not-support-the-nato-intervention-in-libya/
Aus anderen Ländern
+ Spanien/Marokko/Algerien/Westsahara. „Die spanische
Regierung will die Souveränität Marokkos über die Westsahara anerkennen, das
erzürnt Algier. Sánchez‘ Entscheidung kommt zur Unzeit. Das algerische Gas
sollte die EU aus der Abhängigkeit von Russland befreien.“ Algerien ist der
größte Gas-Lieferant Spaniens. „Fällt auch algerisches Gas ganz oder teilweise
aus, hätte das katastrophale Auswirkungen. Zu erinnern sei auch daran, dass
Algerien Russland historisch deutlich nähersteht als dem Westen. […] Wie in der
Frage der Waffenlieferungen tanzt Sánchez auch hier ganz nach der Pfeife der
USA.“ Bezüglich der deutschen Außenpolitik weist der Artikel darauf hin, dass
die Merkel-Regierung anders als das jetzige Baerbock-Außenministerium in der
Westsahara-Frage nicht umgefallen ist, sondern auf die „Achtung des Humanitären
Völkerrechts und der Menschenrechte“ pochte und dabei stets auf die
UN-Resolutionen zur Westsahara verwies. Dagegen sei „Baerbock vor der
marokkanischen Erpressung eingeknickt“. In der Westsahara-Politik vertritt
inzwischen die Biden-Regierung die gleiche Politik wie sie von Trump
eingeleitet worden war: Anerkennung der Westsahara als Teil Marokkos, dafür
Marokkos Annäherung an Israel. Dies Westsahara bleibt dabei entgegen jeden
Völkerrechts auf der Strecke.
„Kommt es zum Streit mit Algerien und fließt weniger oder kein Gas mehr, dann
müssen sich vor allem die einfachen Menschen im Land [Spanien] sehr warm
anziehen, wo es längst zu massiven Protesten kommt, ein schon seit sechs Tagen
andauernder Streik von LKW-Fahrern die Versorgung im Land gefährdet.
https://www.heise.de/tp/features/Erdgas-aus-Algerien-auf-der-Kippe-6593873.html
+ Ostafrika. „Im Osten Afrikas bahnt sich eine neue
humanitäre Katastrophe an. Bis zu 28 Millionen Menschen seien von extremem
Hunger bedroht, erklärte die Entwicklungsorganisation Oxfam am Montag.
Ausbleibende Regenfälle seien der Grund. Der Krieg in der Ukraine könnte die
Probleme noch einmal verschärfen.“
https://www.heise.de/tp/features/Wir-erleben-eine-Katastrophe-6599900.html
+ Jemen. „Während sich die Politkaste und die Hochleistungspresse
damit überschlagen den Konflikt in der Ukraine auf allen Kanälen anzusprechen,
scheint ihnen der inzwischen ins achte Jahr (!) gehende
Konflikt im Jemen, durchgeführt durch Saudi-Arabien und den Vereinigten
Arabischen Emiraten, keine Zeile oder Bemerkung wert zu sein.
Ein klassisches Beispiel von Doppelmoral und doppelten Standards, das nur
belegt, dass immer geo-/politische, industrielle Interessen und niemals Werte
wie Menschenrechte oder humanitäre Hilfe die wirklichen >moralischen
Leuchtfeuer des Handelns< sind.“
https://qpress.de/2022/03/22/hornberger-schiessen-zur-impfpflicht-im-bundestag/
Der Jemen-Krieg erfolgt mit logistischer Unterstützung der USA und GB.
+ Ukraine-Krieg. Thierry Meyssan kommentiert die
geopolitische Lage um den Ukraine-Krieg: „Während sich die Enthüllungen über
die von ukrainischen Banderisten in den letzten acht Jahren begangenen
Misshandlungen vervielfachen, nimmt der Westen weiterhin nur das Leiden der
ukrainischen Zivilbevölkerung wahr. Er weiß nichts über die Ursachen des
Krieges sowie über die Ereignisse, die den Kreml dazu veranlassten, ihn zu
entfesseln. Das ist aber nicht wichtig, die Banderisten sind gerade dabei den
Kampf zu verlieren und die Großmächte bereiten sich auf den Frieden vor.“
https://www.voltairenet.org/article216179.html
+ Ukraine-Krieg/Indien. „Indien bezieht weiter Rohöl aus
Russland und arbeitet sogar an bilateralen Handelsverträgen unter Umgehung des
Dollars. Außerdem hat sich die indische Regierung Resolutionen nicht
angeschlossen, die das russische Vorgehen verdammen.“
https://norberthaering.de/news/indiens-loyalitaet-zu-den-usa-wird-auf-eine-schwere-probe-gestellt/
+ Ukraine-Krieg/Indien/China. „Eine große Unbekannte
[bezüglich der Russland-Sanktionen des Westens] war Indien, das traditionell
gute Beziehungen zu Russland pflegt, sich aber auch um gute Beziehungen zum
Westen bemüht. Hinzu kommt ein Grenzkonflikt mit China, der vor zwei Jahren
sogar zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Großmächten
geführt und eine Eiszeit in ihren Beziehungen eingeleitet hat. Nun bewegt sich
etwas, denn vor dem Hintergrund des kolossalen Drucks des Westens scheint
Indien eine Entscheidung getroffen zu haben, wie ein nicht angekündigtes
Treffen der Außenminister Indiens und Chinas gezeigt hat.“
https://www.anti-spiegel.ru/2022/rueckschlag-fuer-die-usa-indien-und-china-ruecken-unter-dem-druck-des-westens-zusammen/
+ Pakistan. Die NZZ berichtet über die neue Partnerschaft
zwischen Russland und Pakistan, das bis vor kurzem stets ein treuer Verbündeter
der USA war.
https://www.nzz.ch/international/pakistan-imran-khans-seltsamer-besuch-bei-putin-nzz-ld.1671708?mktcid=nled&mktcval=102&kid=nl102_2022-3-22&ga=1&trco=
+ Pakistan. „Der pakistanische Premierminister Imran Khan
beschuldigte eine ungenannte „ausländische Macht“ – eine klare Anspielung auf
die Vereinigten Staaten -, eine „Verschwörung“ zu finanzieren, um seine
demokratisch gewählte Regierung zu stürzen.
Auf einer großen Kundgebung in der Hauptstadt Islamabad sagte Khan am Sonntag,
die „ausländische Macht“ habe Millionen von Dollar an die Oppositionsparteien
geschickt, um im Parlament ein Misstrauensvotum gegen ihn einzuleiten.
https://www.presstv.ir/Detail/2022/03/27/679259/Pakistan-PM-accuses-US-of-funding-%E2%80%98conspiracy%E2%80%99-to-topple-his-government