Dienstag, 28. Oktober 2014



Libyen im Herbst: Oktober 2014 – ein Interview mit Mohammed Al-Fatah (II)


Mohammed Al-Fatah (55) ist in Tripolis geboren und aufgewachsen. Er gehört sowohl dem Warfala- als auch dem Gaddafi-Stamm an. Zur Zeit des Umsturzes arbeitete er in Europa, wo er sich auch heute aufhält. Einige seiner Familienmitglieder kamen bei Kämpfen gegen die Milizen ums Leben.

Frage: „Die Ereignisse in Libyen überschlagen sich, während man in unseren Medien nur sehr wenige Informationen dazu erhält. Deshalb zunächst die Frage: Wie stellt sich im Moment die Lage in Libyen dar?“

Al-Fatah: „Viele Takfir-Führer sind gestern aus Tripolis über den Metiga-Airport in den Sudan geflüchtet, in Bengasi gibt es nur noch wenige Orte, die noch gesäubert werden müssen. Ich rechne damit, dass bald alles vorbei sein wird und alle nach Hause gehen können. Die libysche Zivilbevölkerung hat es übernommen, die Städte zu befreien. Dies stellt eine große Hilfe für die Stämme dar.
Die legale Regierung und das Parlament befinden sich in Tobruk. Alle Entscheidungen werden dort getroffen und im restlichen Land übernommen. Die nationale Armee untersteht der Regierung und nimmt nur von ihr Befehle entgegen. Diese Regierung wird auch international anerkannt.“

Frage: „Laut Presseberichten befindet sich Tripolis immer noch in der Hand der Milizen. Wie sieht die weitere Strategie aus?“

Al-Fatah: „Die Stämme arbeiten daran, wieder alles unter ihre Kontrolle zu bekommen. Sie sind vor Ort und schlagen schnell zu. Täglich führen sie Befreiungsaktionen durch.“
Frage: „Wer beherrscht augenblicklich den Flughafen von Tripolis?“

Al-Fatah: “Es gibt nur noch einen Flughafen und das ist der Militärflughafen Metiga. Bis jetzt ist er unter der Kontrolle von Katar, der „Libysche Morgenröte“, Belhaj (Dash) al-Kaida und djihadistischen Söldern, die von den Vereinigten Staaten über Katar, Saudi Arabien und die Türkei finanziert werden.“

Frage: „Das Parlament in Tobruk hat nach internationaler Hilfe gerufen. Können Sie sich vorstellen, dass ähnliche Bombardements gegen Stellungen der Milizen durch die USA und eine „Allianz der Willigen“ erfolgen, ähnlich wie es jetzt in Syrien geschieht – ohne Zustimmung der UNO?“

Al-Fatah: „Wir haben um Hilfe nachgefragt, nicht um eine Intervention.“

Frage:“Könnten Sie sich ein solches Eingreifen mit einem UNO-Mandat vorstellen?“

Al-Fatah: „Eben weil wir uns das vorstellen können, haben wir nur um Hilfe beziehungsweise Rat nachgefragt, aber keinesfalls um eine Intervention gebeten. Wir haben ja gesehen, was im Jahr 2011 passiert ist.“

Frage: „Hat sich die schlechte Lage für die Bevölkerung in Tripolis zwischenzeitlich entspannt?“

Al-Fatah: „Nein. Die gesamte Infrastruktur ist zerstört. Es kommt zu stundenlangen Stromausfällen und niemand traut sich auf die Straße, um zur Arbeit oder zum Einkaufen zu gehen, nur die unbedingt nötigen Dinge werden schnellstmöglich erledigt.“

Frage: „Wie ist die Lage in Bengasi? General al-Hafter soll dort Militärlager von Islamisten zurückerobert haben. Konnten diese gehalten werden? Ebenfalls will al-Hafter den Hafen von Bengasi blockieren, um die Waffeneinfuhr zu kontrollieren. Kann ihm das gelingen?“

Al-Fatah: „Eigentlich arbeitet niemand von den Stämmen mit ihm, da sie al-Hafter für einen amerikanischen Spion halten, und so wird bei dieser Sache nichts Gutes herauskommen. Al-Hafter mag erkannt haben, dass es ein Fehler war, 2011 die Intervention zu unterstützen. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht immer noch eine amerikanische Marionette und ein Spion ist und dass von ihm nichts Gutes zu erwarten ist.“

Frage: „Strebt die Cyreneika immer noch die Unabhängigkeit an?“

Al-Fatah: „Nein, wir versuchen sie zu schützen. Wir sind alle vereint und möchten keine Spaltung unseres Landes.“

Frage: „Im August hat das libysche Parlament in Tobruk beschlossen, dass der Staatspräsident zukünftig nicht mehr von den Abgeordneten, sondern direkt gewählt werden soll. Halten Sie dies für eine vernünftige Lösung?“

Al-Fatah: „Ja, weil dadurch der Wille des Volkes zum Ausdruck kommt.“

Frage: „Ende August hat Premier Thinni in Tobruk zusammen mit der gesamten Übergangsregierung seinen Rücktritt erklärt. Wer regiert jetzt das Land?“

Al-Fatah: “Er arbeitet mit der Regierung von Tobruk zusammen.“

Frage: „Zwischenzeitlich gibt es in Libyen neben dem in Tobruk ein zweites Parlament: Das alte „islamische“ Parlament tagt in Tripolis und hat Omar al-Hasi zum Premierminister gewählt. Wie steht es um deren Legitimität?“

Al-Fatah: „Die einzige legitime Regierung ist jene in Tobruk. Für einen Premierminister al-Hasi besteht keine Legitimität, da diese Regierung nicht vom Volk gewählt wurde.“

Frage: „Wer sind die Fajir-Libya-Kämpfer und welche Aktionen gehen von ihnen aus?“

Al-Fatah: “Das sind Söldner, die von al Kaida, Isis, Anshar Sharaia, Daash, LIFG, Muslim Bruderschaft, aus den USA, Katar, Saudi Arabien und der Türkei kommen. Man unterstellt ihnen, Tripolis zu beherrschen. Tatsächlich morden, kidnappen, vergewaltigen sie. Sie besetzen Häuser, rauben Banken aus. Das alles geschieht tagtäglich.“

Frage: „Selbst wenn die Milizen besiegt sind, würden sich dann nicht die politischen und bewaffneten Konflikte weiter fortsetzen, weil die USA/CIA, Ägypten oder andere arabische Staaten einen wichtigen Einfluss auf Libyen ausüben möchten?“

Al-Fatah: “Sehen Sie sich das Video mit Belhaj, dem Führer von Lifg and Daash, auf CNN an: https://www.youtube.com/watch?v=ZPZwQU3sJxQ
Wenn wir Libyen von diesem Abschaum befreien, bin ich sicher, dass ihn Amerika, Katar, Saudi Arabien und die Türkei woanders einsetzen werden.“

Frage: „Im Falle eines Sieges über die Milizen und den Misrata-Clan: Welche Strategien für den Aufbau eines wieder funktionierenden Staates gibt es und was sind die langfristigen Pespektiven für Libyen? Was sind die politischen Ziele?“

Al-Fatah: „Die Ziele sind der Wiederaufbau des Landes und die Rückkehr der Menschen aus dem Exil, zurück nach Libyen. Die Wiederherstellung der libyschen Infrastruktur und die Säuberung Libyens von Extremisten.“

Frage: „Und noch eine letzte Frage, die viele Menschen interessiert: Wie geht es den politischen Gefangenen? Welche werden noch gefangen gehalten? Welche sind wieder in Freiheit? Was macht Saif al-Islam?“

Al-Fatah: “Es gibt noch mehr als 20.000 Gefangene, die in illegalen Gefängnissen festgehalten werden. Wir haben Beweise, dass die Wärter dieser von Extremisten unterhaltenen Gefängnissen Ausländer sind. Sie kommen aus Saudi Arabien, Katar, der Türkei, Tunesien, Syrien, dem Irak und Afghanistan, das heißt von überall auf der Welt, wo es Unterstützung für diese in Libyen tätigen Extremisten gibt. Im von den Stämmen kontrollierten Osten gibt es keine Gefangenen. Saif al-Islam ist in Sicherheit und es wird gut für ihn gesorgt.“


Interview: Angelika Gutsche       aus dem Englischen: Angelika Gutsche



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

_________________________________________________________________________________




Libyen: General al-Hiftar startet weitere Front in der Nähe von Tripolis
27.10.2014. Der pensionierte, abtrünnige General Khalifa al-Hiftar, ein undurchsichtiger Ex-CIA-Mann, der mangels einer Alternative zum Hoffnungsträger der säkularen Kräfte aufgestiegen ist, hat neben Benghasi nun eine zweite Front in der Stadt Kikla südlich von Tripolis aufgebaut, um den islamistischen Milizen wieder die Kontrolle über die Hauptstadt zu entreißen. Der Großteil der schwachen libyschen Armee hat sich al-Hiftar angeschlossen, hinzu kommt die Unterstützung durch diverse Stammesmilizen, vereinzelte Kämpfer des Grünen Widerstandes (Ghaddafi-Anhänger) und durch die machtlose Regierung al-Thinni und ihr Parlament.


Freitag, 24. Oktober 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

_________________________________________________________________________________








Libyen: Saif al-Islam ist in Sicherheit!
24.10.2014. In einem Interview mit der ortskundigen Reisebuchautorin Angelika Gutsche erklärte der 55-jährige Mohammed al-Fatah, der dem Stamm des 2011 ermordeten libyschen Revolutionsführers Muammar al-Ghaddafi angehört, daß dessen Sohn Saif al-Islam in Sicherheit sei und gut versorgt werde, wogegen es noch rund 20.000 andere politische Gefangene in Libyen gibt, die von islamistischen Milizen gefangengehalten werden. Saif al-Islam befindet sich in Gewahrsam der säkular ausgerichteten Zintan-Milizen in einer Art Schutzhaft.







Russischer Premier Medwedew: Obama ist geistig verwirrt!
24.10.2014. Der russische Premierminister Dimitri Medwedew hat nach der Rede des US-amerikanischen Machthabers Barack Obama vor den Vereinten Nationen bei diesem „geistige Verwirrung“ festgestellt. Zuvor hatte Obama in einer teils wirren und überheblichen Rede als „Bedrohung der Menschheit“ zuerst das Ebola-Virus, dann Rußland und zuletzt die islamischen ISIS (IS)-Terroristen genannt.

Donnerstag, 23. Oktober 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

_________________________________________________________________________________

Libyen: Westliche Staaten rücken von General al-Hiftar ab und geben weltfremde Stellungnahmen von sich
23.10.2014. Die USA und vier ihrer Satellitenstaaten (Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien) haben eine weltfremde Stellungnahme veröffentlicht, in der sie „das sofortige Ende“ der von ihnen selbst entfachten Kämpfe in Libyen forderten. Bemerkenswert an dem Pamphlet war lediglich, daß nicht nur die Islamisten, welche derzeit die Hauptstadt Tripolis unter Kontrolle haben, kritisiert wurden, sondern indirekt auch der pensionierte General Khalifa al-Hiftar, der sich mit seinen Einheiten zum Anführer der säkularen Kräfte aufgeschwungen hat und als früherer CIA-Mitarbeiter bisher ein gewisses Wohlwollen der USA genoß.




Syrien: Kurden verweigern sich westlichen Söldnerdiensten und plötzlich landen die US-Waffenlieferungen im ISIS-Gebiet
23.10.2014. Führende Vertreter der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD), welche die Verteidigung der umkämpften Stadt Kobane gegen die radikalislamische Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS, früher ISIS) organisiert, haben es abgelehnt, sich mit der vom Westen finanzierten Terrorgruppe „Freie Syrische Armee“ (FSA) gegen die syrische Regierung zu stellen. Damit liegen sie richtig – doch, wie um zu zeigen, wer hier das Sagen hat, landeten die aus der Luft abgeworfenen Waffenlieferungen für die Kurden „rein zufällig“ im Gebiet der IS-Kämpfer, die sich über die Unterstützung aus Washington freuen dürfen.





Nigeria: Tschadischer Präsident vermittelt angeblich Waffenstillstand mit Boko Haram
23.10.2014. Nach Medienberichten soll der tschadische Präsident Idriss Déby einen Waffenstillstand zwischen der nigerianischen Regierung und der islamischen Terror-Sekte „Boko Haram“ vermittelt haben, wobei es auch um die Freilassung der entführten 200 Schulmädchen in Nigeria ging. Abgesandte von Boko Haram hatten Déby extra um Vermittlung gebeten, doch es ist unklar, ob sie für die ganze Gruppierung sprechen oder nur für eine Fraktion, denn die Kämpfe gehen weiter.

Dienstag, 7. Oktober 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

_________________________________________________________________________________

Syrien: Kurdische Selbstmordattentäterin sprengt Dschihadisten in die Luft
7.10.2014. Den Terror zu den Terroristen zurücktragen – diese Strategie hat eine mutige Kurdin praktiziert, als sie sich im Auftrag der Kurdischen Selbstverteidigungskräfte YPG in einem Rudel von Dschihadisten aus der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in die Luft sprengte und Dutzende der islamistischen Schlächter südlich von Kobane ausradierte.
Inzwischen sind hunderte von syrischen Familien in Adra al-Omalia in ihre Wohnungen zurückgekehrt, nachdem die syrischen Regierungskräfte diese Ortschaft von den brutalen Islamisten zurückerobert hatten.




Somalia: Regierungstruppen erobern wichtige Hafenstadt von den Islamisten
7.10.2014. Somalische Regierungstruppen und Einheiten der Afrikanischen Union (AU) haben gemeinsam die Hafenstadt Barawe eingenommen und die radikalen Islamisten von der Al-Shabaab-Miliz vertrieben - welche Barawe kontrollierte und als wichtigen Umschlagplatz nutzte - wodurch jetzt die Miliz ihren letzten Hafen verlor. Seit der Wahl des sozialdemokratisch orientierten Akademikers Hassan Scheich Mohamud zum Präsidenten 2012 ist ein schwaches und langsames Erstarken der staatlichen Strukturen in Somalia wieder erkennbar – aber auch dank des Eingreifens der AU.











Syrien: Obamas „moderate Rebellen“ laufen zu Assad über, Regierungsarmee kesselt Terroristen in Aleppo ein
7.10.2014. Mehrere Kämpfer der vom Westen unterstützten „Freien Syrischen Armee“ (FSA) sind zur syrischen Regierungsarmee übergelaufen und erklärten, daß der Aufstand in Syrien die Lage nur noch schlimmer gemacht habe und daß sie durch „betrügerische Propaganda“ aus dem Ausland immer wieder angestachelt wurden, weiterzukämpfen. Derweil gelang es der syrischen Armee einen Belagerungsring um jene Teile der Großstadt Aleppo fast zu schließen, die von islamischen Terroristen kontrolliert werden und diese so weitgehend vom Nachschub an Waffen abzuschneiden.




US-Luftwaffe zerstört gezielt Syriens Infrastruktur statt Islamisten zu bekämpfen
4.10.2014. Der US-Marine-Veteran und Universitätsprofessor Dr. Alan Sabrosky erklärte in einem Telefoninterview mit PressTV, daß die USA mit ihren Luftangriffen gezielt die Infrastruktur des syrischen Staates zerstören wollen und weniger die islamischen Terrormilizen des „Islamischen Staates“ (IS) bekämpfen wollen, wofür der geringe Schaden, den sie unter der den IS-Kämpfern abgerichtet haben, der beste Beweis ist. Ziel der Angriffe auf die Infrastruktur ist es, Syrien langfristig zu schwächen, so Dr. Sabrosky, um es leichter zu überwältigen können – erst diese Woche hatten die USA Erdölraffinerien und Getreidesilos bombardiert.




Argentinien: Präsidentin Kirchner bezichtigt die USA indirekt eines Mordkomplotts gegen sie
4.10.2014. Die linksperonistische Präsidentin Argentiniens, Cristina Fernadez de Kirchner, hat die Behauptungen von US-Kreisen zurückgewiesen, die radikale Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS, früher ISIS) würde ein Mordkomplott gegen sie schmieden, weil sie mit dem Papst befreundet sei und bezeichnet das Ganze als „Märchen“. Falls ihr irgendetwas zustoße, so solle man nicht „nach Nahost, sondern nach Norden“ in die Vereinigten Staaten blicken, so die in den USA für ihre unnachgiebige Haltung gegenüber Hedgefonds und US-Finanzjongleuren ungeliebte Politikerin.

Mittwoch, 1. Oktober 2014



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

_________________________________________________________________________________


Der westliche „Krieg gegen den Terror“: Syrische Armee befreit Adra von Terroristen, während US-Bomber Kinder und Zivilisten töten
1.10.2014. Laut Berichten der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) haben die Luftangriffe der USA und ihrer Satellitenstaaten gegen die erst von ihnen hochgepäppelte Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) sieben Zivilisten das Leben gekostet, darunter fünf Kinder. Derweil ist es der syrischen Regierungsarmee gelungen, die nordöstlich der Hauptstadt Damaskus gelegene Stadt Adra zu erobern und von Terroristen zu befreien, was zeigt, daß die Syrer mit dem IS-Problem auch allein fertig würden, wenn der Westen die Sanktionen gegen das Land aufheben würde und nicht über dunkler Kanäle versuchen würde, IS aufzurüsten, um den Fortbestand des profitablen Krieges zu sichern.




Niger: Wichtigster Herausforderer des Präsidenten flieht nach Frankreich
1.10.2014. Hama Amadou, Panafrikanist, Parlamentschef und Ex-Premier floh nach Vorwürfen, er sei in einen Handel mit Babys verstrickt, vorsichtshalber nach Frankreich und bezeichnete die Ermittlungen und den Haftbefehl gegen ihn als „politisch motiviert“. Da kann durchaus etwas dran sein, gilt Hama Amadou einerseits als quer durch alle politischen Lager respektierte Figur und andererseits als wichtigster Herausforderer des „sozialdemokratischen“ Präsidenten Nigers, Mahamadou Issoufou, der sich mit seinem früheren Koalitionspartner Amadou überworfen hatte.