Dienstag, 26. September 2023

Nachrichtenüberblick: MENA und SUBSAHARA-AFRIKA – 38. Woche 2023

25. September 2023 / gelanews 

Die wichtigsten Ereignisse in MiddleEastNorthAfrica, der islamischen und der afrikanischen Welt (18.09. bis 24.09.2023)

 MENA und ISLAMISCHE WELT

+ Libyen. „In einer Stellungnahme zur Tragödie von Derna spendet der Präsidentschaftskandidat Dr. Saif al-Islam Muammar Gaddafi sich und dem libyschen Volk Trost und Hoffnung“ und erklärt die Ursachen für den todbringenden Dammbruch.
https://gela-news.de/stellungnahme-von-saif-al-islam-gaddafi-zur-katastrophe-von-derna

+ Libyen. „Die schreckliche Katastrophe nach den Dammbrüchen in Libyen, die offensichtlich etwa 30.000 Menschenleben gefordert hat, wird in der westlichen Presse gemeinhin als eine tragische Naturkatastrophe dargestellt. Dieselben Presseorgane nannten einst den Sturz der Gaddafi-Regierung in Libyen als damals Afrikas reichstem und wohlhabendstem Land einen angeblichen >Volksaufstand<. Innerhalb nur weniger Jahre nach Gaddafis Ermordung fiel Libyen in seiner Entwicklung um Jahrhunderte zurück und wurde unter anderem zum wichtigsten regionalen Zentrum des heutigen >modernen< Sklavenhandels.
Die USA und die NATO zerstörten mutwillig den libyschen Staat als die einzige Kraft, die neben anderen Leistungen in der Lage war, die im Land gebauten Staudämme zu errichten, zu kontrollieren, die notwendigen Reparaturen rechtzeitig durchzuführen und die Infrastruktur und die technologischen Prozesse aufrechtzuerhalten. Die nachfolgenden Söldnerarmeen und Sklavenhändlerbanden interessieren sich nicht dafür und kennen sich auch mit Staudämmen gar nicht aus.
Man kann nur froh sein, dass sich vor der bewussten Zerstörung der staatlichen Ordnung im reichen Libyen keine Atomwaffen in diesem Land befanden. Oder war es vielleicht gerade dieser Verzicht Gaddafis, der Libyens Zerstörung ermöglichte? […]
Niemand wird dort die Wahrheit schreiben, dass die größte menschengemachte Katastrophe unserer Zeit die aktuelle und die bisherigen Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika sind.“
https://freede.tech/meinung/181010-katastrophe-in-libyen-folge-zerstoerung-der-staatlichkeit/

+ Libyen. „Die Behörden erkannten das Ausmaß der Gefahr nicht. Das Augenmerk der Behörden im Osten Libyens richtete sich auf Bengasi, die größte Stadt in diesem Gebiet. Der Ministerpräsident der Regierung im Osten ließ ein Krisenteam bilden, das die Folgen jedes Notfalls beseitigen sollte. Bengasi blieb weitgehend verschont, hier gab es vor allem Straßenschäden.
Auch die Regierung der Nationalen Einheit im Westen versicherte, Krisenteams stünden bereit, um die Folgen der Flut in den „Grünen Berge“ abzumildern – obwohl diese Regierung im Osten des Landes über keinerlei Autorität verfügt.
Am Ende beließen es beide Regierungen dabei, ein Ausgangsverbot zu verhängen und zu betonen, die Lage sei unter Kontrolle. Mitten in der Nacht jedoch brachen die Dämme oberhalb der Stadt, Wohnhäuser wurden davongeschwemmt, Energieversorgung und jede Form der Kommunikation fielen aus. Die Katastrophe war da.
Begonnen hatte sie Jahre zuvor. Die letzten Instandhaltungsarbeiten an den Dämmen wurden 2009 durchgeführt, unter der Regierung Gaddafi. Danach kamen Dschihadisten, die die Regierung stürzen wollten, monatelange Bombenangriffe der USA, Britanniens und Frankreichs zu ihrer Unterstützung, Machtkämpfe, bewaffnete Milizen und immer wieder ausländische Interventionen. So flog die ägyptische Luftwaffe 2017 Luftangriffe auf Darna. Ausländische Unternehmen erfüllten in dieser Situation ihre Wartungsverträge nicht – es gab niemanden, der sie zur Rechenschaft gezogen hätte. […]
Die Regierung im Osten Libyens sucht nun nach Verantwortlichen für das Desaster. Der britische König Charles und der frühere US-Präsident Barack Obama bekundeten angesichts der furchtbaren Lage in Libyen ihr Beileid, freilich – wie zu erwarten – ohne die Verantwortung ihrer Länder für die Zerstörung Libyens zu erwähnen. Denn Libyen war nicht gescheitert, sondern wurde mit NATO-Bomben zerstört.“
https://www.unsere-zeit.de/katastrophe-mit-ansage-2-4783781/

+ Tunesien. „Die tunesische Regierung begann eine massive Anti-Einwanderungsoperation, nachdem mehr als 10 000 Migranten auf der Insel Lampedusa (Italien) angekommen waren. Mindestens 2000 Menschen wurden verhaftet und in die Wüste deportiert.
Migranten fliehen vor den Kämpfen in Burkina Faso, Mali, Sudan und Kamerun oder vor den wirtschaftlichen Bedingungen in Côte d’Ivoire, Guinea, Eritrea, Tunesien und Ägypten. Die aktuelle Welle lässt vorhersehen, wie die Migration in der Region aussehen wird, wenn der vom Westen geplante Krieg in der Sahelzone und im Tschadseebecken beginnen wird.
Die Europäische Union wird Tunis in diesem Jahr 840 Mio. EUR zur Verfügung stellen, um seine Volkswirtschaften und optische Faser- und Stromkabelprojekte zwischen der EU und Nordafrika zu unterstützen.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°53 – 22. September 2023

+ Tunesien. „Abermals hat die tunesische Regierung schwarze Geflüchtete aus der Hafenstadt Sfax im Südosten des Landes vertrieben. Berichten zufolge hat die Polizei Hunderte von ihnen vom zentralen Rabat-Medina-Platz in kleinen Gruppen in ländliche Gebiete und andere Städte gebracht.“
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1176376.zehn-punkte-plan-der-eu-tunesien-vertreibt-wieder-gefluechtete.html

+ Tunesien. „Die EU-Kommission hat angekündigt, Tunesien rund 127 Millionen Euro auszuzahlen, um die Migration aus dem nordafrikanischen Land zu verringern. Ein Anteil von rund 67 Millionen Euro soll im Zusammenhang mit einer umstrittenen Migrationsvereinbarung der EU-Kommission mit Tunesien bereitgestellt werden, wie eine Sprecherin der Brüsseler Behörde mitteilte.
Finanziert werden soll etwa neue Schiffe, Wärmekameras, Such- und Rettungsaktionen, Maßnahmen gegen Schleuser und Rückführung von Geflüchteten.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/tunesien-eu-gelder-migration-wirtschaft-100.html

+ Irak. „Die türkische Armee griff erneut PKK-Stellungen im Irak an. Hubschrauber bombardierten etwa dreißig Ziele.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°53 – 22. September 2023

+ Ägypten. „Ein Spyware-Konsortium namens Intellexa hat eine Reihe von bis vor ein paar Tagen unbekannten Zero-Day-Schwachstellen in Apples Mobilbetriebssystem miteinander verknüpft und damit ein Einfallstor für die Überwachungssoftware Predator geschaffen. Auf diesem Weg wurde nachweislich das iPhone des ägyptischen Politikers Ahmed Eltantawy, ehemaliger Parlamentsabgeordneter und Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen 2024, ausgespäht – hinter dieser Aktion steckt höchstwahrscheinlich der ägyptische Staat.“
https://www.heise.de/news/Staatstrojaner-Predator-auf-aegyptischen-Praesidentschaftsbewerber-angesetzt-9314956.html

+ Irak/Iran. „Die irakische Regierung in Bagdad forderte die kurdische Regionalregierung in Erbil auf, die Kasernen der kurdischen bewaffneten Gruppen an der iranischen Grenze zu räumen und sie weiter innerhalb ihrer Region zu verlegen. Nach Angaben des Iran wurden jedoch einige dieser Verpflichtungen immer noch nicht erfüllt.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°53 – 22. September 2023

 + Syrien. „Erstmals seit knapp 20 Jahren besucht Syriens Machthaber Baschar al-Assad wieder China. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, traf er in der ostchinesischen Stadt Hangzhou ein. Dort soll er am Samstag bei der Eröffnungsfeier der 19. Asienspiele teilnehmen.
Laut Außenministerium in Peking wird auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping dort sein. Die Spiele dauern bis zum 8. Oktober an. Sportlerinnen und Sportler aus mehr als 40 asiatischen Nationen treten in 61 Disziplinen gegeneinander an. […]
Nach Angaben des syrischen Präsidialamts wird Assad mit seiner Delegation auch in weiteren chinesischen Städten erwartet. Zudem stehe ein Treffen mit Xi und anderen chinesischen Führungsleuten auf dem Programm. Geplant ist auch ein Bankett mit den internationalen Gästen, zu denen neben Assad auch Kuwaits Kronprinz Scheich Mischal al-Ahmed al-Dschaber al-Sabah und Südkoreas Premierminister Han Duck Soo gehören.“
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/assad-syrien-china-100.html

+ Syrien. „Der syrische Präsident Baschar al-Assad wird voraussichtlich an der internationalen Konferenz der Belt and Road Initiative (BRI) in China teilnehmen. Er sollte dort vorschlagen, den Hafen von Latakia mit chinesischen Projekten zu verbinden. Er wird bereits mit anderen Staatsoberhäuptern an der Eröffnungsfeier der Asienspiele in Hangzhou teilnehmen.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°53 – 22. September 2023

+ Libanon. „Das Quintett (Ägypten, Frankreich, Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Staaten) traf sich am Rande der 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen. Am Ende des Gipfels wurde kein Kommuniqué veröffentlicht. Das Quintett sucht nach einer Lösung, um einen Präsidenten der Libanesischen Republik zu wählen. Es scheint, dass Saudi-Arabien und die Vereinigten Staaten mit der französischen Initiative (der Mission, die dem ehemaligen Außenminister Jean-Yves Le Drian anvertraut wurde) unzufrieden sind und einen Zeitplan gefordert haben.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°53 – 22. September 2023

+ Westsahara. „Besetzte Gebiete in der Ukraine, in Syrien, in Israel/Palästina und auch die besetzte Westsahara rufen uns gerne in Erinnerung, dass nicht überall, wo völkerrechtlich Grenzen verlaufen, diese respektiert werden – und dafür hochmilitarisierte Grenzbefestigungen quer durch völkerrechtlich eindeutig zusammengehörende Gebiete verlaufen. Die Konflikte, die zu solchen Situationen führen oder daraus entstehen, lehren, dass völkerrechtliche Grenzen nicht immer mit kulturellen Grenzen übereinstimmen und auch letztere durch Migrations- und Assimilierungsprogramme verändert werden können. Besatzer und Befreiungsbewegungen müssen Menschen im In- und Ausland von der Legitimität ihres vorgestellten Grenzverlaufs überzeugen. Doch letztendlich gilt immer noch das Primat der Stärke – und das im Osten wie Westen. Ein Beispiel der westlichen Unterstützung für die illegale Grenzverschiebung ist die Westsahara. […]
Obwohl die Westsahara noch nie einen eigenen Staat nach modernen Kriterien konstituierte, sind ihre völkerrechtliche Einheit und das Selbstbestimmungsrecht seiner Bevölkerung eigentlich unumstritten. Das ursprünglich von arabischen Nomaden bevölkerte Wüstenland am Atlantik steht seit 1963 auf der Liste der Hoheitsgebiete ohne Selbstregierung der Vereinten Nationen (UN), deren Generalversammlung die spanische Kolonialmacht daraufhin mehrfach aufforderte, das Territorium seinen Bewohnern zu überlassen. Zehn Jahre später gründete sich die Frente POLISARIO und begann den bewaffneten Kampf gegen die Kolonisatoren. Nach einem Paradigmenwechsel durch den Tod des spanischen Diktators Francisco Franco zog die Kolonialmacht 1976 ab. Jedoch nicht ohne zuvor mit Marokko und Mauretanien ein Abkommen zu schließen, welches das Land zwischen den beiden Nachbarländern aufteilte.
Dies geschah, obwohl der Internationale Gerichtshof einen Monat zuvor eindeutig geurteilt hatte, dass das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung über die historischen Verbindungen der beiden Provinzen zu den Nachbarländern überwiege und ein Referendum durchzuführen sei. […]
Mit zunehmender militärischer Unterlegenheit und abnehmender internationaler Unterstützung rückt die Hoffnung der sahrauischen Unabhängigkeitsbewegung auf völkerrechtlich versprochene Grenzen und Selbstbestimmung in immer phantastischere Ferne.“
https://www.imi-online.de/2023/09/20/ein-wall-quer-durchs-land/

+ Iran. „Die Behörden im Iran entziehen weiteren Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Akkreditierung für Überprüfungen der Atomanlagen in dem Land. […] Einem Inspektor sei die Akkreditierung schon vorher entzogen worden. Inzwischen sei das Team um ein Drittel geschrumpft. Die Gesamtzahl der Inspektoren nannte Grossi nicht. Nach Angaben eines Diplomaten hat der Iran alle französischen und deutschen Mitglieder des Inspektionsteams ausgeschlossen. Schon zuvor habe es keine Mitglieder aus den USA und aus Großbritannien mehr gegeben.“
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/iaea-iran-112.html

+ Iran/USA. „Jahrelang saßen fünf US-Amerikaner im Iran in Haft. Nun sind sie freigekommen und haben die Heimreise angetreten. Im Gegenzug entließen die USA fünf iranische Häftlinge. Außerdem soll Teheran auf eingefrorene Gelder zugreifen können.“
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/iran-usa-gefangene-austausch-100.html

+ Iran/UNO. „Der iranische Präsident hat in New York vor einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel gewarnt, und dementierte erneut, dass sein Land Drohnen für den Einsatz im Ukraine-Krieg an Russland geliefert hat. Raisi kritisiert die USA für ihre >Einmischung< im Nahen Osten.“
https://freede.tech/der-nahe-osten/181224-einmischung-usa-in-region-irans/

+ Iran. „Vier Mitglieder der >Five Eyes<, die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Kanada und Australien, haben einseitige Zwangsmaßnahmen (von der westlichen Propaganda als >Sanktionen< bezeichnet) gegen Press TV, Tasnim News Agency und Fars News Agency ergriffen.  [… ] Viele schiitische Gruppen im Nahen Osten haben diese Zensur und die der verschiedener Medien im Rest der Welt angeprangert. So teilte die libanesische Hisbollah mit: >Die wahre Bedeutung der Sanktionen gegen Intellektuelle, Autoren, Medienschaffende und Medieninstitutionen auf der ganzen Welt ist ein Eingeständnis des Scheiterns der intellektuellen Konfrontation<. Unterdessen verhaftete die iranische Polizei eine Terrorzelle, die die Ermordung von Mahsa Aminis Vater plante.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°53 – 22. September 2023 

+ Iran. Das US-Finanzministerium verhängte einseitige Zwangsmaßnahmen gegen den ehemaligen iranischen [Ex-]Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad (2005-13), weil er ohne weitere Begründung >schlechte Entscheidungen< getroffen hatte.  Ahmadinedschad hat sich seit mehr als einem Jahr nicht mehr öffentlich geäußert.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°53 – 22. September 2023

+ Iran/Deutschland. „Die deutsche Regierung hat Sanktionen gegen den Iran verhängt, was den deutschen Medien nur eine kleine Meldung wert war. Außerhalb der westlichen Medienblase ist das anders, denn der Vorgang zeigt, wie der Westen das Völkerrecht ein weiteres Mal mit Füßen tritt. Willkommen in der „regelbasierten Weltordnung“
Wirtschaftssanktionen nur dann gemäß Völkerrecht legal sind, wenn sie vom UN-Sicherheitsrat beschlossen werden, um auf >eine Bedrohung oder ein Bruch des Friedens oder eine Angriffshandlung< zu reagieren. Daraus folgt, dass die Wirtschaftssanktionen, die der Westen derzeit inflationär gegen alle möglichen Staaten verhängt, Verstöße gegen das Völkerrecht darstellen.“
https://www.anti-spiegel.ru/2023/wie-die-bundesregierung-das-voelkerrecht-in-sachen-iran-mit-fuessen-tritt/

+ Iran/Russland. „Bei seinem Besuch im Iran hat der russische Verteidigungsminister verkündet, dass die Zusammenarbeit zwischen Moskau und Teheran „eine ganz neue Ebene erreicht“. Außerdem besuchte er eine Ausstellung der Luft- und Raumfahrtkräfte des Korps der Islamischen Revolutionsgarden.“
https://freede.tech/der-nahe-osten/181372-schoigu-im-iran-zusammenarbeit-zwischen/

+ Jemen/Saudi-Arabien. „Es ist ein bedeutender Schritt in Richtung eines Friedens: Laut saudiarabischen Medienberichten sind in Riad am Mittwoch nach fünf Tagen Verhandlungen zwischen den jemenitischen Ansarollah (auch bekannt als Huthis) und Vertretern des saudischen Königshofs zu Ende gegangen. Sie könnten das Ende des achteinhalb Jahre währenden Krieges im Jemen einläuten. Schon im April hatten erste Gespräche in Sanaa stattgefunden. […]
Ajesch Al-Sanadi, ein Sprecher der deutsch-jemenitischen Menschenrechtsorganisation Insan, hob am Mittwoch gegenüber junge Welt die Bedeutung der Rolle des Sultanats Oman hervor, das den Dialog zwischen den Ansarollah und Riad vermittelt hatte. Außerdem betonte Sanadi die Notwendigkeit eines »jemenitisch-jemenitischen Dialogs«, der zur Lösung der Konflikte im Land einem möglichen Friedensschluss zwingend folgen müsse. […]
unmittelbar nach Kriegsbeginn verhängten Riad und seine Verbündeten eine umfassende Luft-, Land- und Seeblockade gegen das ohnehin ärmste Land der arabischen Welt. Auf diese ist maßgeblich die verheerende Hungersnot im Jemen zurückzuführen, unter der 17 Millionen Menschen leiden. […] Mehr als 80 Prozent der Menschen im Jemen leben mittlerweile unter der absoluten Armutsgrenze.“
https://www.jungewelt.de/artikel/459507.arabische-halbinsel-friedensverhandlungen-in-riad.html

+ Türkei/Saudi-Arabien/Israel. „Die Türkei unterstützt die jüngsten Versuche, die Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien zu normalisieren. Dies erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Montag bei einem nicht-öffentlichen Briefing mit Analysten und Journalisten in New York.“
https://freede.tech/der-nahe-osten/181555-tuerkei-unterstuetzt-normalisierung-beziehungen-zwischen/

+ Afghanistan. „Die radikalislamischen Taliban-Behörden in Afghanistan haben zahlreiche Mitarbeiter einer Schweizer Hilfsorganisation festgenommen. Ein Vertreter der Taliban-Regierung sagte der Nachrichtenagentur AFP, insgesamt seien 21 Mitarbeiter der Organisation International Assistance Mission (IAM) in Gewahrsam genommen worden, darunter eine US-Bürgerin. Die Gruppe stand demnach bereits seit einiger Zeit unter Beobachtung, weil sie versucht habe, Afghanen zum Christentum zu bekehren.“
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/afghanistan-taliban-festnahme-schweizer-ngo-100.html

+ Pakistan/USA. „Was haben der Sturz von Imran Kahn und IWF-Kredite mit dem Ukraine-Krieg zu tun? The Intercept enthüllt einen geheimen US-Deal. Es geht um Erpressung und Demokratieverachtung.
Im April 2022 unterstützten die USA das pakistanische Militär bei dem Vorhaben, ein Misstrauensvotum zu organisieren, um Premierminister Imran Khan abzusetzen. Im Vorfeld der Absetzung äußerten Diplomaten des US-Außenministeriums gegenüber ihren pakistanischen Amtskollegen ihre Verärgerung über die, wie sie es nannten, >aggressiv neutrale< Haltung Pakistans zum Ukraine-Krieg unter Khan. […] Nachdem das Militär Khans Sturz vollzogen hatte, begann es, dessen Partei durch eine Welle an Morden und Massenverhaftungen zu eliminieren. Der ehemalige pakistanische Premierminister selbst ist derzeit wegen angeblichen Geheimdokumenten-Missbrauchs inhaftiert. […]
Seitdem stellt sich Pakistan im Ukraine-Krieg an die Seite der USA und der Ukraine. […] Eine Recherche des US-Mediums The Intercept dokumentiert ausführlich, wie Washington geheime pakistanische Waffenverkäufe an die USA für das ukrainische Militär organisierte.
Die Bereitschaft, Waffen an die Ukraine zu liefern, wurde Pakistan von den USA dann >zurückgezahlt<, indem ein existenziell wichtiger Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Pakistan freigegeben wurde. […]
Pakistan ist ein Produktionszentrum für elementare Munition. Während die Ukraine mit einem chronischen Mangel an Munition und Ausrüstung zu kämpfen hat, wurde im Verlauf des Krieges zunehmend bekannt, dass in Pakistan hergestellte Geschosse und Waffen vom ukrainischen Militär verwendet werden.“
https://www.telepolis.de/features/Bomben-fuer-Notkredite-Wie-die-USA-Pakistan-dazu-brachten-der-Ukraine-Waffen-zu-liefern-9309023.html

+ UN/Israel/Iran. „Der Israelische Botschafter bei den UN, Gilad Erdan, wurde bei der UN-Generalversammlung des Saales verwiesen,  nachdem er versucht hatte, eine Rede des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi zu stören.“
https://twitter.com/MintPressNews/status/1704494840770134024

+ Irak. „Am Montagnachmittag bombardierte eine laut irakischen Streitkräften aus der Türkei eingedrungene Drohne den Agrarflughafen Arbat rund 30 Kilometer vom Zentrum der Großstadt Suleimanija entfernt. Der Angriff galt einem militärisch genutzten Teil des Geländes, drei Peschmerga einer Antiterroreinheit der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) wurden dabei getötet und ebenso viele verwundet.“
https://www.jungewelt.de/artikel/459435.irak-suleimanija-im-fadenkreuz.html

SUBSAHARA-AFRIKA

+ Mali/Burkina Faso/Niger. „Mali, Burkina Faso und Niger unterzeichneten einen Verteidigungspakt. Die drei Sahelländer wollen sich gegenseitig gegen mögliche Bedrohungen durch bewaffnete Rebellionen oder Angriffe von außen unterstützen. Die am Samstag unterzeichnete Charta, die auch als Allianz der Sahel-Staaten bekannt ist, verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, sich im Falle eines Angriffs auf eines der Länder gegenseitig zu unterstützen – auch militärisch. […]
Alle drei Staaten waren zusammen mit Tschad und Mauretanien Mitglieder der von Frankreich unterstützten G5-Sahel-Allianz, welche im Jahre 2017 ins Leben gerufen wurde, um unter dem Vorwand des Kampfes gegen bewaffnete Gruppen wie den IS eine militärische Präsenz Frankreichs in diesen Ländern Afrikas zu legitimieren.“
https://freede.tech/afrika/180997-mali-niger-und-burkina-faso/

+ Niger/Frankreich. „Der nach dem patriotischen Putsch in Niger ausharrende französische Botschafter wird nach Angaben von Präsident Emmanuel Macron mit seinem Personal in >Geiselhaft< gehalten. >In Niger haben wir, während ich mit Ihnen spreche, einen Botschafter und diplomatisches Personal, die in der französischen Botschaft buchstäblich als Geiseln gehalten werden<, sagte Macron am Freitag. >Sie verhindern die Lieferung von Lebensmitteln<, fügte Macron mit Bezug auf die neue Regierung in Niger hinzu. Der Botschafter ernähre sich von >Militärrationen<. […]
Zuletzt hatte die neue Regierung in Niger dem französischen Botschafter in Niamey, Sylvain Itté, die diplomatische Immunität entzogen und wies die Polizei zur Ausweisung des Diplomaten an. Paris wies die Forderung zurück.“
https://freede.tech/afrika/180932-neue-demuetigung-fuer-frankreich-franzoesischer/

+ Niger/UN. „Kann man sich lauthals zum Kampf gegen Hunger und Armut bekennen und gleichzeitig Hunderte Millionen Menschen von ihrer Versorgung abschneiden? Na klar! Die westlichen Staaten aka »Wertegemeinschaft« machen es vor. Deutschland zum Beispiel. Wohlfeile Töne, auch das eine oder andere Milliönchen hat die Bundesregierung immer wieder zur Hand, wenn sie sich damit als globale Wohltäterin aufspielen kann. Gleichzeitig geht sie mit harten Sanktionen gegen missliebige Staaten vor; oft noch weiter reichende US-Sanktionen billigt sie in der Regel umstandslos. Wen die Sanktionen treffen, das weiß man seit Jahren – die einfache Bevölkerung, die vom Zugang zu Gütern des Alltagsbedarfs, oft auch zu Nahrung, zu Medikamenten abgeschnitten wird. Jüngstes Exempel ist Niger, eines der ärmsten Länder der Welt. Millionen hungern dort bereits seit Jahrzehnten. Seit dem Putsch Ende Juli wird jetzt unter Beifall des zufriedenen Berlins mittels drakonischer Sanktionen auch noch die Einfuhr von Lebensmitteln blockiert. Man darf raten, wozu das führt. Mit diesem schreienden Missstand hat nun eine Gruppe von elf Staaten, angeführt von Russland, die Vereinten Nationen in New York konfrontiert. Am Montag wollte die UNO auf einem eigenen Gipfel ihre Nachhaltigkeitsziele bekräftigen, deren erste zwei lauten: »keine Armut«, »kein Hunger«. Die elf Staaten kennen die Folgen von Sanktionen aus eigener leidvoller Erfahrung und dringen darauf, derlei Maßnahmen endlich einzustellen, statt sie, wie der Westen es tut, immer häufiger als Mittel des Wirtschaftskriegs zu nutzen, bevorzugt gegen ökonomisch eindeutig unterlegene Gegner – siehe Niger. Dabei wollen die elf Staaten es nicht bei Worten belassen: Sie ziehen, wie am Montag gemeldet wurde, die Blockade von mindestens vier geplanten UN-Erklärungen in Betracht, in denen – wie üblich in gedrechselten Worten mit sorgenvoll mahnendem Unterton – stolze Ziele für den Fortschritt der Menschheit verkündet werden sollten; Ziele, die für Staaten, die mit Sanktionen überzogen werden, sowieso nicht erreichbar sind. Das Motto der elf: lieber keine Erklärung als noch eine Lüge mehr.“
https://www.jungewelt.de/artikel/459375.keine-l%C3%BCge-mehr.html

+ Niger. „Die Rebellen, die die Macht in Niger übernommen haben, haben ein Verbot für die Nutzung des Luftraums des Landes für französische Flugzeuge verhängt. […] Der nigrische Luftraum >steht allen inländischen und internationalen kommerziellen Flügen offen, mit Ausnahme von französischen Flugzeugen oder von Frankreich gecharterten Flugzeugen, einschließlich derjenigen, die zu Air France gehören<, heißt es in der Erklärung der Agentur ASECNA.
Auf Anfrage der AFP erklärte Air France, dass ihre Flugzeuge >den nigrischen Luftraum nicht überfliegen<.“
https://www.anti-spiegel.ru/2023/niger-hat-seinen-luftraum-fuer-franzoesische-flugzeuge-gesperrt/

+ Niger/Frankreich. „Frankreich hat beschlossen, seinen Botschafter in Niger und das Personal der Botschaft in Niamey zurückzurufen, sie werden in Kürze nach Paris zurückkehren.“
https://www.anti-spiegel.ru/2023/frankreich-ruft-den-botschafter-in-niger-und-die-botschaftsmitarbeiter-zurueck/

+ Benin. „Der französische Aktivist für antikoloniale Politik in Afrikas Kémi Séba (geboren in Strasbourg als Stélio Gilles Robert Capo Chichi mit Abstammung aus Benin) wurde Berichten zufolge am Freitag in Cotonou, dem Regierungssitz von Benin, festgenommen. […] Am Samstag [16.09.] gab der spanisch-französische Anwalt Juan Branco jedoch bekannt, dass Séba wieder freigelassen wurde, obwohl gegen ihn noch ein Gerichtsverfahren laufe. […]
Die Gründe für die Verhaftung dieses antiimperialistischen Aktivisten wurden schließlich vom Anwalt geklärt, der am Samstag erklärte, dass Kémi Séba wegen angeblicher >Aufwiegelung zum Aufstand< angeklagt worden sei. […]
Die Republik Benin, ein Mitglied der prowestlichen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, hatte die Machtübernahme durch das Militär in Niger scharf verurteilt und unterstützt eine mögliche militärische Intervention zur Wiederherstellung des alten Regimes in Niger. Diese Haltung steht im Gegensatz zur Haltung der nun verfolgten Freiheitskämpfer in Afrika, die die Militärregierungen in Niger, Burkina Faso und Mali unterstützen. […]
Séba ist vor allem ein Kritiker der noch andauernden französischen Währungshegemonie in den früheren französischen Kolonien in Afrika in Gestalt des CFA-Franc.“
https://freede.tech/afrika/181006-nach-putsch-serie-in-afrika/

+ Sahel. „Verwirrende Fronten. Wachsender Widerstand gegen Frankreich. Tuareg und Dschihadisten komplizieren Lage. Fast in der ganzen Region aktiv sind Dschihadisten verschiedenster Couleur, trotz oder gerade wegen diverser internationaler Militäreinsätze, die angeblich der Verbesserung der Sicherheit dienen sollen und an denen auch deutsche Truppen beteiligt sind. In Mali halten die Al-Qaida-Kräfte seit Wochen die Stadt Timbuktu unter Belagerung. Dabei begingen sie ein Massaker, als sie ein Schiff auf dem Nigerfluss mit Raketen beschossen und Dutzende Passagiere töteten. Mali, Burkina Faso und Niger kooperieren bei der Bekämpfung der Dschihadisten und wollen auch eine mögliche Militärintervention in Niger gemeinsam abwehren. […] Die Dschihadisten sind nicht die einzigen Gegner, mit denen Mali momentan zu kämpfen hat, wobei es auf die Unterstützung der russischen »Wagner«-Gruppe zurückgreift. Hinzu kommt die von den Tuareg dominierte »Koordination der Bewegungen von Azawad« (CMA). Erst vor einer Woche erklärte Tuareg-Chef Alghabass Ag Intalla laut Mali Actu, dass man sich »im Krieg« mit Bamako und auch der russischen »Wagner«-Truppe befinde. […]
Seit langem wirft Bamako übrigens den Tuareg vor, sich von Frankreich instrumentalisieren zu lassen. Auch mit Dschihadisten soll Paris insgeheim kooperieren. Voraussetzungen genug für einen Mehrfrontenkrieg, der die Region ins Chaos stürzt.“
https://www.jungewelt.de/artikel/459212.westafrika-verwirrende-fronten.html

+ Sahel/Russland/USA. „Niger wird das >schwächste Glied< einer umfassenden militärisch-wirtschaftlichen Integration innerhalb der Sahel-Allianz bleiben, solange es die beiden US-Drohnenbasen dort beherbergt. Die Interimsbehörden sind keine >trojanischen Pferde<, wie manche wild spekulieren, sondern stellen einfach die nationalen Interessen ihres Landes sicher, die sie angesichts der sehr schwierigen Umstände, in denen sie sich nach der Drohung der ECOWAS mit einer Invasion befanden, aufrichtig verstehen. […]
Der oberste Befehlshaber der US-Luftwaffe für Europa und Afrika hat letzte Woche, nur wenige Tage vor der Gründung dieser Gruppe, bekannt gegeben, dass sein Land seine Geheimdienst- und Überwachungsmissionen in Niamey wieder aufgenommen hat, nachdem er sie unmittelbar nach dem Militärputsch im Sommer dieses Jahres weitgehend eingestellt hatte. […]
Die USA scheinen daher eine Vereinbarung mit den nigrischen Militärbehörden getroffen zu haben, wonach sie die angedrohte Invasion des Landes durch die ECOWAS im Gegenzug dafür absagen, dass sie ihre beiden Drohnenstützpunkte behalten und nicht in die Fußstapfen ihres Nachbarn treten, indem sie Russland um militärische Unterstützung bitten. […]
Darüber hinaus könnten die USA ihre potenziell erfolgreiche Sicherheitshilfe gegen den Dschihadismus in Niger mit Russlands Bemühungen kontrastieren, Mali und möglicherweise bald auch Burkina Faso bei der Bekämpfung derselben Bedrohungen zu helfen, ganz zu schweigen von der erneuten Tuareg-Rebellion in Niger. Wenn sich die Lage im mit den USA verbündeten Niger verbessert, während sie sich im mit Russland verbündeten Mali und möglicherweise auch in Burkina Faso verschlechtert, wobei die Unruhen in den beiden letztgenannten Ländern wahrscheinlich auf die Einmischung der USA und/oder Frankreichs zurückzuführen sind, dann kann Washington die Sahel-Allianz spalten und regieren. […]
Zu diesem Zweck wollen die USA die aufkommenden antiimperialistischen Bewegungen in Frankreichs >Einflusssphäre< spalten, bevor sie befreundete Gruppierungen in ihnen koordinieren. Danach können sie entweder den gewählten Aufstieg ihrer Vertreter zur nationalen Führung unterstützen (auch durch Farbrevolutionen, die sie zu diesem Zweck aushecken könnten) oder sich mit ihren neuen Militärführern verbünden, die nach einem Staatsstreich an die Macht kommen.  […]
Diejenigen Beobachter, die die Multipolarität unterstützen, sollten die Junta daher nicht zu hart verurteilen, da sie buchstäblich unter der Drohung eines größeren Krieges gezwungen ist, die beiden amerikanischen Drohnenbasen offenzuhalten. Die Junta mag anfangs von großen antiimperialistischen Zielen angetrieben worden sein, um ihren Marionettenpräsidenten zu stürzen, aber jetzt wird sie zu einem Laboratorium für die USA, in dem sie mit ihrer Reaktion auf regionale Trends experimentieren. Das ist eine enttäuschende Wendung der Ereignisse, aber hoffentlich wird dadurch zumindest der Ausbruch eines größeren Krieges verhindert.“
https://freede.tech/afrika/181108-neu-gegruendete-sahel-allianz-wird/

+ Sudan. „Seit Mitte Mai sind etwa 1.200 Kinder in Flüchtlingslagern im Sudan gestorben. Gründe seien Mangelernährung und Masern gewesen, melden die Vereinten Nationen. Die Kämpfe haben sich indes auf die Hafenstadt Port Sudan ausgeweitet. […] Die strategisch wichtige Hafenstadt am Roten Meer galt bislang als relativ sicher und beherbergt den einzigen noch funktionierenden Flughafen des Landes. […] Eine halbe Stunde vor dem Anschlag auf den Flughafen war der Repräsentant des Kurdistan-Nationalkongresses (KNK), Deniz Cevdet Bülbül, in der KNK-Vertretung in Erbil von Unbekannten erschossen worden. Der der kurdischen nationalen Einheit verpflichtete KNK ist ein Zusammenschluss von Organisationen und Persönlichkeiten aus allen Teilen Kurdistans unter deutlichem Einfluss der PKK.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/sudan-374.html

+ Nigeria. „Das Ergebnis sei »gemischt«, hieß es am Mittwoch in der nigerianischen Tageszeitung The Guardian. Zwar sei der neugewählte Präsident Bola Tinubu nach seiner Amtseinführung im Mai ins kalte Wasser gestoßen worden, als er sogleich den Vorsitz der regionalen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS übernehmen musste. Es sei aber ein klarer Fehler gewesen, den Putschisten in Niger ein Ultimatum zu stellen, um die Macht wieder an den gestürzten Präsidenten Mohammed Bazoum zurückzugeben. Schließlich sei Nigeria »kaum in der Lage, eine militärische Invasion gegen seinen nigrischen Nachbarn zu starten. […]
Mehr als 71 Millionen Nigerianer leben laut »Weltarmutsuhr« in extremer Armut. Also ungefähr jeder Dritte der etwa 220 Millionen Einwohner, die wiederum zu zwei Dritteln unter 25 Jahre jung und vielfach arbeitslos sind – angesichts einer Rekordinflationsrate von 27 Prozent genügend Sprengstoff.“
https://www.jungewelt.de/artikel/459505.westafrika-schwierige-hundert-tage.html

+ Demokratische Republik Kongo/Ruanda. „Wenige Tage vor Beginn der UNO-Generalversammlung hat die Regierung der Demokratischen Republik Kongo einmal mehr die »Aggression« des Nachbarlands Ruanda kritisiert. Es gebe »unwiderlegbare Beweise für kriminelle Aktivitäten der ruandischen Armee mit ihren »M 23«-Unterstützern«, erklärte Kommunikationsminister Patrick Muyaya am Donnerstag vergangener Woche bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Kinshasa.
Daß Ruanda die im Osten der DR Kongo aktive Rebellenmiliz »M 23« militärisch unterstützt, haben auch zwei UNO-Expertenkommissionen in der Vergangenheit aufgezeigt. Die Regierung in Kigali hat die Vorwürfe dennoch stets zurückgewiesen. […]
Präsident Félix Tshisekedi steht im Osten des Landes vor einer ganzen Reihe von Problemen. So muß er vor den für Dezember dieses Jahres geplanten Wahlen die Wut in der Bevölkerung über das Versagen der MONUSCO und der eigenen Einsatzkräfte einfangen. Entsprechend fordern Regierungsangehörige auch immer offener ein Ende der UNO-Mission. […]
Angefacht wird die Gewalt im Osten des Landes durch die Ausbeutung gigantischer Rohstoffvorkommen. Am Donnerstag vergangener Woche stellte Amnesty International gemeinsam mit der kongolesischen Initiative »Pour la Bonne Gouvernance et les Droits Humains« einen neuen Bericht vor, der darlegt, wie die Ausweitung des Kupfer- und Kobaltbergbaus zu Zwangsvertreibungen und Gewalt führen.“
https://www.zlv.lu/db/1/1477293054505/0

+ Eritrea/Deutschland. „Am Rande einer Eritrea-Veranstaltung war es in der baden-württembergischen Landeshauptstadt am Samstag zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Auslöser war eine Versammlung von Eritrea-Vereinen mit rund 80 bis 90 Teilnehmern. […]
Hintergrund für die Ausschreitungen ist ein inner-eritreischer Konflikt: Die Protestierenden werfen den Organisatoren der Veranstaltung vor, das Regime in Eritrea zu unterstützen. Mehr als 200 Demonstranten hätten Teilnehmer der Veranstaltung sowie Polizisten mit Steinen, Flaschen, Metallstangen und Holzlatten angegriffen, sagte Polizeisprecher Timo Brenner. […]
Im Juli war es bereits in Gießen zu Ausschreitungen bei einem Eritrea-Festival gekommen.“
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/eritreer-ausschreitungen-100.html

+ Afrika. „Die Europäische Union versucht ihre Politik in Afrika neu zu definieren. Sie ergriff einseitige Zwangsmaßnahmen gegen die Junten, die die angeblich gewählten Präsidenten in Mali, Guinea-Bissau und Guinea, Burkina Faso, Niger und Gabun stürzten und wiederholt damit die französische Haltung.
Sie ist sich jedoch bewusst, dass ihre militärischen Bemühungen alle gescheitert sind. Die Soldaten, die sie ausgebildet hat, unterstützen überall die Putsche. Sie soll eine neue zivil-militärische Ausbildungsmission mit Polizei und Soldaten in Ghana, Togo, Benin und Côte d’Ivoire starten.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°53 – 22. September 2023

+ Afrika. „Mit einer schnell wachsenden Bevölkerung und vielen Herausforderungen ist es für Afrika schädlich und für die Welt gefährlich, als Schauplatz für Stellvertreterkämpfe um harte und weiche Macht benutzt zu werden. Gleichzeitig nützt die Fortsetzung des Systems der Abhängigkeit und der Hilfe niemandem außer einer kleinen Gruppe von Finanzinteressen in den reichen westlichen Ländern und einigen korrupten Politikern und Beamten auf dem afrikanischen Kontinent. Für das Wohlergehen der gesamten Welt ist es von entscheidender Bedeutung, dass externe Mächte die Souveränität der afrikanischen Nationen respektieren und sich an ihrer Entwicklung beteiligen, sie aber nicht kontrollieren.
Viele Afrikaner sind der verständlichen Versuchung erlegen, sich mit Russland und China verbünden zu wollen, um sich vor dem Westen zu schützen. Dies könnte jedoch leicht dazu führen, dass sie einen Herrscher gegen einen anderen austauschen, ähnlich wie die Griechen einst die Römer als Befreier von den Makedoniern ansahen, um dann über ein Jahrtausend lang unter römischer Herrschaft zu bleiben. Russland und China verfolgen eine ähnliche Strategie wie die Römer, indem sie es vermeiden, sich in die inneren Angelegenheiten afrikanischer Staaten einzumischen, während sie von der Macht, die sie über diese Staaten haben, sehr profitieren.
Die Länder Westafrikas stehen im Hinblick auf ihre künftige Entwicklung vor vielen Problemen. Zwei der bekanntesten sind der Mangel an Fachwissen und der fehlende Zugang zu Kapital, die es externen Mächten ermöglichen, ein hohes Maß an politischer und wirtschaftlicher Kontrolle über sie auszuüben. Für beide Probleme gibt es keine großartige Lösung, obwohl Russland einem umfangreichen Schuldenerlass für afrikanische Staaten zugestimmt hat – was für Afrika hilfreich ist und Russland natürlich Wohlwollen einbringt.“
https://www.antikrieg.com/aktuell/2023_09_22_africa.htm

+ G77-Staaten. “ Im kubanischen Havanna haben Vertreterinnen und Vertreter aus rund 130 Ländern ihren gemeinsamen Gipfel der sogenannten G77-Staaten beendet. Zentrales Thema der zweitägigen Beratungen war eine engere Kooperation zwischen den Mitgliedern der Gemeinschaft und und Forderungen an die Industriestaaten, den G77 mehr internationale Teilhabe zu ermöglichen.
In einer gemeinsamen Abschlusserklärung warnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens, die wirtschaftlichen Probleme in den Entwicklungs- und Schwellenländern des globalen Südens hätten infolge mehrerer Krisen einen Höhepunkt erreicht. Die Folgen der Corona-Pandemie, die steigende Inflation, Finanzkrisen und geopolitische Spannungen belasteten die eigenen Wirtschaftssysteme. Und für keine dieser weltweiten Krisen gebe es bislang einen Fahrplan, um sie zu bewältigen. […]
Die Abschlusserklärung der G77-Staaten umfasst 46 Punkte. Im Kern wollen die Mitglieder eine gerechtere internationale Wirtschafts- und Sozialordnung durchsetzen. […]
Das Bündnis drängt auf eine stärkere Beteiligung bei Entscheidungen in der internationalen Finanzpolitik. Dafür müssten das System und die dazugehörigen Institutionen wie die Weltbank reformiert werden, um einen >inklusiven und koordinierten Ansatz< auch für wirtschaftlich schwächere Staaten zu ermöglichen.“
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/gipfel-kuba-globalersueden-100.html

+ G77. „Das in Havanna tagende Bündnis war 1964 von 77 Staaten des Globalen Südens gegründet worden. Ziel war es, die Interessen dieser Länder international besser zur Geltung zu bringen. Heute gehören der G77 betreits 134 Staaten an. Sie repräsentieren rund 80 Prozent der Weltbevölkerung.
China beteiligt sich an den Sitzungen des Bündnisses und unterzeichnet seine Erklärungen, ist aber stets nur Gastmitglied. Mexiko, das in den 90er Jahren ausgetreten war, beantragte am Samstag die Wiederaufnahme in die G77. Kuba hat derzeit den rotierenden Vorsitz der G77 inne.
An dem zweitägigen Gipfel in Havanna nahmen auch UN-Generalsekretär António Guterres sowie rund 30 Staats- und Regierungschefs teil, darunter die Staatschefs von Brasilien, Venezuela und Argentinien, Luiz Inácio Lula da Silva, Nicolás Maduro und Alberto Fernández, die Präsidenten von Angola und Mosambik, Joao Lourenco und Filipe Nyusi, sowie Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani.“
https://www.telepolis.de/features/Gipfel-der-G77-Kampfansage-an-Westen-und-Industriestaaten-9307567.html

+ UN/Guinea. „Die jüngsten Putsche in Afrika seien Versuche von Militärs, ihre Länder vor den >gebrochenen Versprechen< der Präsidenten zu retten, sagte der Chef der Junta von Guinea am Donnerstag, als er die westlichen Doppelstandards in Afrika kritisierte. Oberst Mamadi Doumbouya, der nach dem Putsch im Jahr 2021 als Interimspräsident von Guinea vereidigt wurde, sagte vor der UN-Generalversammlung, „dass die Staats- und Regierungschefs nicht nur die Putsche verurteilen, sondern sich auch mit den tief verwurzelten Ursachen befassen müssen“.
https://freede.tech/afrika/181526-un-guinea-verteidigt-putsche-in/

+ UN-Generalversammlung. „Während der Generaldebatte der 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen verurteilten die Präsidenten des Iran und der Türkei, sowie der Emir von Katar die Verbrennung des Korans in Schweden und die Kleiderverbote in Frankreich. Generalsekretär António Guterres stimmte ihnen in letzterem Punkt zu und stellte fest, dass diese Verbote nur Frauen betreffen und daher geschlechtsspezifische Diskriminierung darstellten.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°53 – 22. September 2023

 A. Gutsche

 

Kurznachrichten Libyen – 17.09. bis 24.09.2023

25. September 2023 / gelanews 

Stellungnahme von Saif al-Islam Gaddafi zur Derna-Katastrophe findet internationale Beachtung / Bergungs- und Instandsetzungsarbeiten nach dem schweren Unwetter und den Dammbrüchen in Derna gehen weiter / Libysche Bevölkerung steht zusammen / Proteste in Derna / Seebeben vor der libyschen Ostküste

 

 Saif al-Islam Gaddafi und Reaktionen auf seine Stellungnahme zur Dammbruchkatastrophe

+ 22.09.: Saif al-Islam Gaddafi. In einer Stellungnahme zur Tragödie von Derna spendet der Präsidentschaftskandidat Dr. Saif al-Islam Muammar Gaddafi sich und dem libyschen Volk Trost und Hoffnung. Er ruft dazu auf, Libyen und seine Staatlichkeit wieder aufzubauen.
https://gela-news.de/stellungnahme-von-saif-al-islam-gaddafi-zur-katastrophe-von-derna

+ 23.09.: Saif al-Islam/Ramzi ar-Rumaih. Ramzi ar-Rumaih, ehemaliger Berater der Operation Dignity von Khalifa Haftar, bestätigte die Aussagen von Saif al-Islam in seiner Stellungnahme. Sie zeichneten sich durch Glaubwürdigkeit, Transparenz und korrekte Diagnose aus. Die Menschen in Derna reagierten nicht auf die Evakuierungsaufrufe, da diese widersprüchlich waren. Manche riefen dazu auf die Häuser nicht zu verlassen und sich an die Ausgangssperre zu halten, andere sagten, der Ort müsse sofort geräumt werden.
Wenn wieder ein Staat entstehen und Derna ein Symbol der Einheit sein soll, müssen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abgehalten werden, die einen legitim gewählten Präsidenten hervorbringen, der die Qualitäten eines Staatsoberhaupts und Oberbefehlshabers besitzt und der den Staat und die militärische Institutionen vereint.
Der Zusammenbruch des libyschen Staates im Jahr 2011 führte zur Katastrophe in Derna und in ganz Libyen.
Weder Dabaiba noch Hammad noch Agila Saleh haben das Recht, über den Wiederaufbau von Derna oder den Wiederaufbau Libyens im Allgemeinen zu sprechen, da dies in der Verantwortung des nächsten Staates liegt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705626277351215443

+ 23.09.: Saif al-Islam/Issam Hadschi. Der ägyptische NASA-Wissenschaftler, Issam Hadschi, bestätigte die Aussage des Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi. Die Kriege in Libyen haben die Forschungszentren zerstört und sind führungslos. Das tragische Ergebnis zeigte sich in Derna.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705650918455164988

+ 23.09.: Zawija. Der Jugendverband Zawiya bekundete seine Solidarität mit dem Präsidentschaftskandidaten Dr. Saif al-Islam Gaddafi und unterstützt seine Aussage zu Derna und die Gründe für den Einsturz der Staudämme.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705661877794066890

+ 24.09.: Foreign Policy. Das US-amerikanische Magazin Foreign Policy bestätigt die Aussage des Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi zur Flutkatastrophe.
Viele Bau- und Wartungsprojekte in Libyen werden aufgrund der Sicherheitsbedingungen, der Verweigerung von Einreisevisa für Firmenmitarbeiter und der Tatsache, dass die libyschen Behörden ihre Mittel nicht erhalten, auf halbem Weg gestoppt. Im Jahr 2020 stellte die Regierung in Tripolis ein Budget von etwa zehn Millionen US-Dollar für die Instandhaltung von Staudämmen bereit, gab es jedoch nicht aus. Ineffizienz und Korruption in Libyens Akkreditiven führten dazu, dass keine harte Währung ausgezahlt wurde. Dies war der Grund dafür, dass die Dämme nie repariert wurden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1706113598215348486

Politische Verantwortung für den Dammbruch von Derna

 + 17.09.: Berichterstattung. „Und so ist es nur folgerichtig, dass die kritische und freie, in Wahrheit aber monopolisierte und regierungstreue Presse nicht einmal auf die Idee kommt, nach den Hintergründen zu fragen, die zu der libyschen Tragödie geführt haben. Da sind 12 Jahre bereits eine Ewigkeit, in der niemand mehr herumwühlen sollte. Und so wird eifrig an dem stereotypen Kolonialbild gearbeitet, dass die „Afrikaner“ eben nichts hinkriegen. Korruption und Verbrechertum wird den Nachkommen einer Zivilisation angelastet, die man mit vereinten Kräften tot gebombt hat.“
https://form-7.com/2023/09/17/libyen-todesschiffe-und-seuchenfracht/

 + 17.09.: Generalstaatsanwaltschaft. Generalstaatsanwalt Siddiq as-Sour inspizierte das zerstörte Derna.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703510005985468744

 + 18.09.: Dabaiba-Regierung. Am Tag der Katastrophe in Derna versicherte das für die Staudämme verantwortliche Ministerium für Wasserressourcen der Dabaiba-Regierung in Tripolis, dass der Zustand der Dämme gut und unter Kontrolle sei.
Das Ministerium forderte die Bürger auf, in der Nähe der Dämme zu bleiben und bestätigte, dass derzeit keine Einsturzgefahr bestehe.
https://twitter.com/libyapress2010/status/1703139810662113457

+ 18.09.: Proteste. Einheimische protestierten in der as-Sahaba-Moschee im Zentrum von Derna gegen die Politiker und die Behörden, die für den Dammbruch in Derna und die Toten und Schäden verantwortlich sind. Gefordert wird die nationale Einheit Libyens. Gemeinsam soll gegen Kriegshetze und die „Händler des Todes“ vorgegangen werden.
Weitere Forderungen: Beschleunigung der Untersuchung der Katastrophe durch den Generalstaatsanwalt; juristisches Vorgehen gegen Personen, die korrupt und fahrlässig handelten; Wiederaufbau von Derna und Entschädigung der Betroffenen; Abhaltung einer internationalen Konferenz für den Wiederaufbau; den Gemeinderat von Derna zur Rechenschaft zu ziehen und die Benennung eines neuen Rats aus qualifizierten und vertrauenswürdigen Personen; ebenso muss das Stabilitätskomite von Derna zur Rechenschaft gezogen und alle bisherigen Ausgaben des Gemeindehaushalts überprüft werden.
Gefordert wird auch der Rücktritt des Parlaments und die Wiedervereinigung von Libyen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703828295920353427
https://libyaherald.com/2023/09/derna-update-locals-angry-contradicting-messages-about-journalists-being-ordered-to-leave-derna-for-health-reasons/
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1703820969750524034
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1703820821041467734

+ 18.09.: Proteste. „Tausende Menschen kamen in der Folge der Staudammbrüche im Osten Libyens ums Leben. Hunderte Menschen haben in den vergangenen Tagen in der Stadt Derna gegen die Parallelregierung im Osten des Landes protestiert. Das Chaos in Libyen hat seit dem Sturz und der Ermordung von Gaddafi durch die Militärintervention des Westens die Instandhaltung der lebenswichtigen Infrastruktur in den Hintergrund gedrängt. […]
Bei der Demonstration vor der as-Sahaba-Moschee in der Stadt richteten sich die Demonstranten am Montag gegen Beamte, darunter gegen den Vorsitzenden des libyschen Parlaments im Osten des Landes, Agila Saleh. Die Protestierenden fordern unter anderem den Rücktritt Salehs. […]
Beobachter und Analysten sind überzeugt, dass das Chaos in Libyen seit dem Sturz und der Ermordung von Muammar Gaddafi im Jahr 2011 die Instandhaltung der lebenswichtigen Infrastruktur in den Hintergrund gedrängt hat.
Libyen ist in den letzten Jahren zum Schauplatz zahlreicher Stellvertreterkonflikte geworden, unter anderem unter Beteiligung von Ägypten, Russland, der Türkei und der Vereinigten Arabischen Emirate.“
https://freedert.online/afrika/181207-nach-schweren-ueberschwemmungen-im-osten/

+ 18.09.: Bürgermeister/Derna. Das Haus des Bürgermeisters von Derna, Abdel Moneim al-Ghaithi, wird von wütenden Demonstranten in Brand gesteckt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703827409315786960

+ 18.09.: Hammad/Gemeinderat. Osama Hammad, der Premierminister der vom libyschen Parlament ernannten Regierung, hat die Entlassung des gesamten Gemeinderats von Derna und die Einleitung von Ermittlungen gegen ihn angekündigt.
https://libyareview.com/37813/municipal-council-of-derna-dismissed-after-storm-daniel-crisis/

+ 18.09.: Rechnungsprüfungsamt/Staatsanwaltschaft. Das Rechnungsprüfungsamt in Tripolis hat mehr als 200 Dokumente an den Generalstaatsanwalt weitergeleitet. Zu den Vertragsterminen 2007 und 2009 wurden die notwendigen vertraglichen Genehmigungen zur Umsetzung der Instandhaltungsarbeiten eingeholt und den ausführenden Unternehmen die dafür benötigten Mittel zur Verfügung gestellt.
Empfohlen wird, die Beamten zur Rechenschaft zu ziehen, denen Nachlässigkeit bei der Instandhaltung vorgeworfen wird. Es sollen auch jene Unternehmen strafrechtlich verfolgt werden, die sich nicht an Vertragsbedingungen zur Instandhaltung gehalten haben.
https://libyaherald.com/2023/09/derna-update-locals-angry-contradicting-messages-about-journalists-being-ordered-to-leave-derna-for-health-reasons/
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704128529871331391

+ 18.09.: UNSMIL. Der UN-Sondergesandte für Libyen, Bathily, sagte, dass die Katastrophe von Derna hätte vermieden werden können, wenn die Menschen im Voraus gewarnt und mit den richtigen Informationen versorgt worden wären.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704128964783223009

+ 19.09.: Untersuchungsausschuss. Der oberste Justizrat beschließt die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur Derna-Katastrophe.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704217456544251959

+ 19.09.: Parlament. Dem Parlament wird vorgeworfen, erst fünf Tage nach der Katastrophe eine erste Sitzung abgehalten zu haben. Das einzige Thema, über das angesichts der Katastrophe und der vielen Toten geredet wird, sei das Geld.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704127545686237522

+ 20.09.: Russland. Laut dem tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow ist die Katastrophe von Derna eine direkte Folge der NATO-Aggression, da die Infrastruktur nicht mehr gewartet wurde, sondern sich selber überlassen blieb. Die Tragödie sei auch das Ergebnis der gesamten Politik der USA und der NATO, die Libyen vor 12 Jahren ins Chaos stürzte.
2011 wurde Libyen gnadenlos bombardiert mit der Behauptung, Libyen „helfen“ zu wollen. Es handle sich um Heuchelei der „pseudodemokratischen Länder“, von denen viele sich gegenüber Tragödien in der islamischen Region gleichgültig zeigten.
Man werde Libyen jede erdenkliche Hilfe leisten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704479067154587982

+ 20.09.: Dschamahirija. Die Dschamahirija-Regierung hatte bereits Ende der 1990er Jahre ein internationales Beratungsbüro mit Studien zur Reparatur des Abu-Mansour-Staudamms und des Derna-Staudamms beauftragt. Außerdem war ein Vertrag über die Durchführung von Wartungsarbeiten mit dem türkischen Unternehmen Arcel im Wert von 39 Millionen Euro geschlossen worden. Dies alles fand 2011 sein Ende.
Die Dschamahirija-Regierung baute insgesamt mehr als 140 Staudämme in allen Teilen Libyens, während nach 2011 nur Wälle und Grenzen zwischen dem Osten, Westen und Süden des Landes errichtet wurden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704480757324882391
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704480891492307416

+ 20.09.: Staatsanwaltschaft. Oberstaatsanwalt as-Siddiq as-Sour gibt bekannt, dass eine Reihe von Angeklagten im Fall des Einsturzes der Derna-Staudämme identifiziert wurden. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen in Derna, Bengasi und Tripolis aufgenommen. Ergebnisse würden in Kürze bekanntgegeben.
 https://twitter.com/SaifFuture/status/1704504073905418308

+ 21.09.: Derna/Bürgermeister. In seiner ersten Erklärung nach seiner Entlassung sagt der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Derna, Abdel Moneim al-Ghaithi, dass der Gemeinde während der ganzen Zeit kein Budget für die Instandhaltung der Dämme und Brücken zugewiesen worden war.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705235395665940910

+ 21.09.: Staatsanwaltschaft. Generalstaatsanwalt as-Sur bestätigte, dass die Untersuchungen zum Einsturz der Derna-Staudämme auch im Dienst befindliche Beamte miteinbeziehe. Es sei schwierig, konkrete Termine für den Abschluss der Untersuchungen zu nennen.
Fahrlässigkeit und Korruption hätten schon vor längerer Zeit begonnen. Man sei gegenüber den Opfern verpflichtet, alle Maßnahmen zu ergreifen, die zu Gerechtigkeit führen würden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704865376549449953

+ 21.09.: Misrata. Die Justizbehörden in Misrata kündigten eine teilweise Einstellung ihrer Arbeit an und fordern die Entlassung des Direktors der Sicherheitsdirektion und die Aufhebung seiner Immunität.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704877887122256154

+ 21.09.: Europa. „Beiträge in den sozialen Medien, in denen es heißt, »Europa« habe den korrupten libyschen Herrschaftszirkeln nicht nur mit dem Bombardement von 2011 den Weg gebahnt, sondern sich immer wieder auch mit ihnen arrangiert, etwa zur Flüchtlingsabwehr. Die Wut auf »Europa« könne leicht noch steigen.“
https://www.zlv.lu/db/1/1446724120669/0

+ 22.09.: USA/Obama. „Wenn man sagen kann, dass eine Person für die schreckliche Zahl der Todesopfer bei den jüngsten Überschwemmungen im Osten Libyens verantwortlich ist, sollte man Barack Obama als Schuldigen benennen. Zumindest hat Obama mit Sicherheit starke Nerven. Die Person, die entschlossen war, den libyschen Staat zu zerstören, hat genau das getan. Seine persönliche Handlangerin, die Außenministerin Hillary Clinton, hat die Drecksarbeit erledigt. Zusammen mit Verbündeten wie dem Vereinigten Königreich und Frankreich setzte sie sich für eine Flugverbotszone ein, die den Schutz der libyschen Armee durch die Luftwaffe verhinderte. Um das Ganze abzurunden, fabrizierte sie eine falsche Menschenrechtsgeschichte mit Behauptungen über Truppen, die Viagra nehmen, um Massenvergewaltigungen zu begehen.
Das Endergebnis dieser kriminellen Machenschaften war eine zerstörte Nation, ein Rassenkrieg gegen afrikanische Migranten und dunkelhäutige Libyer, die Ermordung des Präsidenten und der Beginn einer Migrationskrise, die bis heute anhält. Auch Obama kann es sich nicht verkneifen, sich dazu zu äußern. Nachdem die USA mit Hilfe dschihadistischer Gruppen einen Angriffskrieg gegen Libyen geführt hatten, wandte sich die Obama-Regierung Syrien zu und versuchte, dort dasselbe zu tun. Der syrische Staat lebt weiter, ist aber durch die Vertreibung von Millionen von Menschen, Sanktionen, den US-amerikanischen Diebstahl seines Öls und seine eigene Migrationskrise geschwächt.“
https://www.antikrieg.com/aktuell/2023_09_21_warumbarack.htm

+ 22.09.: Saif al-Islam. Saif al-Islam Gaddafi stellte fest, dass die Sicherheitsbehörden die Bewohner in Derna aufforderten, ihre Häuser nicht zu verlassen – mit katastrophalen Auswirkungen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705286698052014375

Kondolenzbekundungen aus Libyen und der ganzen Welt

+ 17.09.: Aischa al-Gaddafi. Die Tochter von Muammar al-Gaddafi, Aischa, sprach auf ihrem Instagram-Account den Familien der Opfer und dem gesamten libyschen Volk ihr Beileid aus. Sie berichtet von den Besuchen in ihrer Kindheit in den Grünen Bergen und in Derna.
Sie schreibt, es gebe keine Grenzen, die das östliche und westliche Libyen trennten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703516963631219066
https://www.instagram.com/dr.aisha.moammer.algaddafi/

 + 19.09.: Dabaiba/Türkei. Der ‚Premierminister‘ von Tripolis besuchte die Türkei, um dort bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan dessen Beileid in Empfang zu nehmen. In Tripolis findet ein Krisentreffen mit den Ministern seiner ‚Regierung‘ statt. Daraus sei ersichtlich, dass für Dabaiba die Türkei näher ist als die von der Katastrophe betroffene Stadt Derna.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704201735462392054

+ 20.09.: UNO/Guterres. Während der Eröffnung der UN-Generalversammlung sagte Guterres, dass Derna einen Alptraum erlebt habe. In Derna seien inmitten von Gleichgültigkeit Menschen in einer Flut von Ungerechtigkeit untergegangen und gestorben. Der Damm sei nach Jahren des Krieges und der Vernachlässigung gebrochen. Immer noch spülten die Wellen Leichen aus dem Meer, wo die Reichen auf ihren Luxusyachten ein Sonnenbad nehmen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704481403713262053

 + 20.09.: USA: Erst Tage nach der Flutkatastrophe trifft  USA-Botschafter Richard Norland in Begleitung des Kommandeurs der AFRICOM-Streitkräfte, Michael Langley, in Tripolis ein, um eine Reihe von Treffen mit militärischen und politischen Führern abzuhalten.
Norland sagt, die USA wolle dem libyschen Volk in dieser schwierigen Zeit zur Seite stehen und  unterstütze seine Forderungen nach nationaler Einheit.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704481785059381403

Katastrophenhilfe (Aufzähung unvollständig)

Während viel internationale Hilfe ankommt, mangelt es an der Koordinierung zwischen den einzelnen Behörden. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich unter den Trümmern keine Überlebenden mehr befinden und die Arbeiten fokussieren sich auf die Wiederherstellung der Infrastruktur und die Bergung von Leichen, wobei viele Opfer wohl niemals unter den Trümmern oder im Meer gefunden werden.

+ 22.09.: Hilfsleistungen. Insgesamt haben 24 Länder humanitäre Hilfe mittels 65 Hilfsflügen und sieben Schiffslandungen nach Libyen entsandt. Weitere Hilfen werden noch erwartet.
https://libyareview.com/37899/24-nations-send-relief-to-libya-amidst-flooding-crisis/

+ 17.09.: Opferzahlen und Schäden. Laut dem LNA-Sprecher Mismari sind in den Grünen Bergen 1,2 Millionen Menschen von der Überschwemmungskatastrophe betroffen. In der Stadt Derna starben mehr als 11.000 Menschen. Die kleine Region al-Wardiya, die für ihren Honig bekannt ist, wurde vollständig von der Landkarte getilgt. In al-Bayda wurde jedes Haus überflutet und beschädigt.
Alle Haupt- und Nebenstraßen in diesen Gebieten sind kaputt. Da die Täler von Süden nach Norden in Richtung Meer verlaufen, verbinden die Hauptstraßen das Land in Ost-West-Richtung. Dadurch wurden alle Straßenverbindungen von den Wassermassen blockiert.
https://libyareview.com/37765/al-mismari-1-2-million-libyans-affected-by-storm/

+ 17.09.: Bangladesch/VAE. Auch Bangladesch beteiligt sich an der Hilfe und lieferte Grundnahrungsmittel und Leichensäcke zur Bewältigung der Katastrophe. Die VAE haben ihren Hilfseinsatz noch einmal verstärkt.
https://libyareview.com/37768/bangladesh-delivers-humanitarian-aid-to-libya/

+ 17.09.: Saudi-Arabien. Saudi-Arabien hat ein zweites Flugzeug mit Lebensmitteln nach Bengasi geschickt.
https://libyareview.com/37781/saudi-arabia-sends-second-relief-plane-to-assist-flood-victims-in-libya/

+ 17.09.: UNICEF. Unicef kündigt die Entsendung von 28 Tonnen Hilfsgüter direkt in die Stadt Derna an.
https://libyareview.com/37784/unicef-sends-28-tons-of-relief-aid-to-libya/

+ 17.09.: Schulschließungen. Auch die Hochschulen bleiben für die nächsten zwei Wochen geschlossen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703462010652954627

+ 17.09.: Ägypten. Der ägyptische Flugzeugträger Mistral mit einem Feldlazarett und 100 Containern Hilfsgüter erreicht Libyen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703462724057866270

+ 17.09.: Griechenland. Bei einem Verkehrsunfall auf dem Weg nach Derna fanden vier Mitglieder des griechischen Rettungsteams den Tod, 15 Personen wurden verletzt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703519810993160593

+ 17.09.: Derna. In Derna wurde teilweise die Stromversorgung wieder hergestellt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703528071851081938

+ 17.09.: Frankreich/Fußball. Der französische Klub Olympique Marseille gibt bekannt, dass seine Spieler während des Spiels gegen Toulouse spezielle Trikots für die Opfer der Überschwemmungen in Libyen und des Erdbebens in Marokko tragen werden. Die T-Shirts tragen die Aufschrift „Marseille Solidaire“ sowie die Flaggen Marokkos und Libyens. Anschließend werden die Hemden versteigert, der Erlös geht an eine der humanitären Organisationen in den beiden Ländern.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703532891509059886

+ 18.09.: Derna. Es wird mit dem Bau einer 21 Meter breiten Behelfsbrücke begonnen, die den Osten und den Westen der Stadt miteinander verbindet.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412468

+ 18.09.: Hilfsgelder. Die Europäische Kommission kündigt mehr als fünf Milliarden Euro Hilfe für die Opfer der Überschwemmungen in Libyen an. Das Geld soll nicht an offizielle libysche Parteien ausgezahlt werden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703750159564238935

+ 18.09.: Russland. Das Feldlazarett nimmt inklusive medizinischem Personal seine Arbeit auf.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703819656102916277

+ 18.09.: LNA. Generalmajor Abdel Basset Abu Gris wurde zum Kommandeur der Sicherheitszone von Derna ernannt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703819895001973111

+ 18.09.: Infrastruktur. Im östlichen Libyen wurden elf Brücken, etwa fünfzig Prozent der Straßen und 95 Prozent der Schulen beschädigt.
https://libyaherald.com/2023/09/derna-update-international-aid-continues-to-arrive-infrastructure-damage-update/

+ 18.09. Hilfslieferungen. Flugzeuge mit Hilfsgütern aus Japan, Oman und Großbritannien trafen am Flughafen von Bengasi ein. Auch Frankreich und China sowie Frankreichs Total, leisten weiterhin Hilfe.
https://libyaherald.com/2023/09/derna-update-international-aid-continues-to-arrive-infrastructure-damage-update/

+ 18.09.: Spenden. Die USA wollen elf Millionen USD im Rahmen zur Verfügung stellen. Das koreanische Unternehmen Hyundai 600.000 USD sowie Lastkraftwagen.
https://libyaherald.com/2023/09/derna-update-international-aid-continues-to-arrive-infrastructure-damage-update/

+ 18.09.: Russland/Haftar. Belgeitet von Saddam Haftar inspizierte der stellvertretende russische Verteidigungsminister Yunus Bek Jewkirow das russische Feldlazarett in Derna und weitere ostlibysche Städte, die von der Dammbruchkatastrophe schwer betroffen sind.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703873253805088931

+ 18.09.: Militanija. Bilder des überfluteten 583-Häuser-Dorfes Militanija nahe der Stadt al-Abyar.
Foto: https://twitter.com/SaifFuture/status/1703902021546377442/photo/1

+ 19.09.: UNO. UN-Generalsekretär António Guterres sagte, dass das, was in Derna passiert ist, ein deutliches Beispiel für die Herausforderungen durch Naturkatastrophen sei, mit denen die Menschheit konfrontiert ist. Es sei nötig, Kriege zu beenden und das Wohlergehen aller Völker zu erreichen. Um die Probleme lösen zu können, müssen UN-Institutionen die Welt so widerspiegeln, wie sie tatsächlich ist.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704127751475626433

+ 19.09.: Ägypten. 87 tote Ägypter konnten identifiziert werden, einige hundert Ägypter werden noch vermisst.
https://libyareview.com/37800/391-egyptians-missing-in-libya-following-storm-daniel/

+ 19.09.: Feldlazarette. In Derna wurden sechs Feldlazarette eröffnet. Zehn Gesundheitszentren werden reaktiviert.
Ali al-Qatrani, Mitglied des Katastrophenschutzausschusses, erklärte, dass zu den obersten Prioritäten die Instandsetzung der Straßen und die Stärkung des Gesundheitssektors gehören.
https://libyareview.com/37816/6-libyan-field-hospitals-set-up-in-derna/

+ 19.09.: VAE. Aus den Emiraten treffen weitere Hilfslieferungen ein.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704129674400722953

+ 19.09.: Telekommunikation. Die Internet- und Telefonverbindungen in Derna und Umgebung waren zeitweilig unterbrochen.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412629

+ 19.09.: UN/Derna. Wie das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten mitteilte, verweigerten die libyschen Behörden ihrem Team die Einreise in die Stadt Derna.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704199615640199540

+ 19.09.: Tunesien. Das tunesische Rettungsteam setzt seine Hilfseinsätze in Derna und anderen Orten fort. Es pumpte aus 43 Gebäuden Wasser ab, barg 52 Leichen und behandelte 343 Personen im mobilen Krankenhaus.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704200106419843525

+ 19.09.: Bangladesch. Ein Flugzeug mit Hilfslieferungen aus Bangladesch traf in Libyen ein.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704206291734835577

+ 20.09.: Russland. Russland setzt Spezialtauchereinheiten ein, um an der Küste vor Derna zwischen den ins Meer gespülten Trümmern unter schwierigsten Bedingungen weitere Leichen zu bergen.
https://libyareview.com/37827/russian-rescue-divers-begin-search-for-corpses-in-derna/

+ 20.09.: Katar. Qatar Charity hat die Kampagne Libyen Hilfe ins Leben gerufen. Sie soll der Bereitstellung von Zelten, Lebensmitteln und der medizinischen Versorgung dienen. Darüber hinaus soll der  Bedarf an Decken und Heizmaterial für Familien gedeckt werden.
https://libyareview.com/37830/aid-libya-campaign-launched-by-qatar-charity/

+ 20.09.: UNHCR. Laut der UNHCR ist die Situation in Derna katastrophal. Gebäude, Krankenhäuser und Schulen seien vollständig überflutet worden.
Es lebten rund 2.800 Migranten in Derna und 3.100 in Adschdabija, die nun heimatlos seien.
Dazu kommen 30.000 Bewohner von Derna.
https://libyareview.com/37833/unhcr-situation-in-libyas-derna-catastrophic/

+ 20.09.: Verteilung. In Sirte werden die Hilfsgüter, die aus dem Westen und Süden des Landes eintreffen, durch den Roten Halbmond zur Weiterleitung verteilt.
Die Straßen sind durch die Hilfsconvois überlastet. Es kommt immer wieder zu Unfällen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704476986792358063

+ 20.09.: UNO. Das UN-Welternährungsprogramm startet eine Spendenaktion für Nahrungsmittel.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704478299689263134

+ 20.09.: USA. Eine erste Hilfslieferung aus den USA traf am Flughafen von Bengasi ein.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412779

+ 21.09.: Bergung. Es werden weiterhin Leichen in den Wadis der Grünen Berge und in der Gegend von Derna geborgen.
https://libyareview.com/37862/51-bodies-discovered-in-libyan-valleys/
https://en.alwasat.ly/news/libya/412784

+ 21.09.: Vermisste/Minen. Laut der Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Iman Trabelsi, liegen immer noch tausende Vermisste unter den Trümmern. Ihre Bergung werde durch Minen erschwert, die durch die Sturzfluten an unbekannte Orte geschwemmt wurden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704629703510790186

+ 21.09.: Evakuierung. Es soll keine Gesamtevakuierung von Derna erfolgen, sondern nur einzelne Gebiete evakuiert werden, um die Bergung der Leichen zu erleichtern.
3.351 Menschen wurden bisher tot geborgen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704628674694168903

+ 21.09.: Türkei. Ein Feldlazarett aus der Türkei wird in Derna aufgebaut.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704834206403063996

+ 21.09.: Roter Halbmond/Rotes Kreuz. Der Generalsekretär des Libyschen Roten Halbmonds besuchte in Begleitung des Delegationsleiters des Internationalen Roten Kreuzes die Stadt Derna, um das Ausmaß der Zerstörung festzustellen und die Arbeiten in Augenschein zu nehmen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704833423448195426

+ 21.09.: Türkei/Hammad. Der vom Parlament ernannte ‚Premierminister‘, Osama Hammad, und der türkische Botschafter in Libyen, Kanan Yilmaz, besuchten gemeinsam Derna.
https://en.alwasat.ly/news/libya/412919

+ 21.09.: USA/Haftar. LNA-Oberbefehlshaber Khalifa Haftar empfängt AFRICOM-Kommandanten, General Michael Langley, und US-Botschafter Richard Norland in Bengasi.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1704893451072921893

+ 21.09.: Dschalil/Statistik. Ein arabischen Sender fordert: „Wir erhoffen uns vom Gesundheitsminister [Othman Abdel Dschalil], dass er mit der gleichen Effizienz, Genauigkeit und Professionalität Daten zur Opferzahl der Derna-Katastrophe weitergibt, wie er es 2011 mit Statistiken an die Nato über Bewaffnete und die libyschen Institutionen getan hat.“
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704992891402080736

+ 22.09.: Derna. Die Such- und Rettungstrupps arbeiten weiter. Teilweise werden die Gruppen ausgetauscht, so schickte z.B. Algerien eine zweites Mannschaft, nachdem das erste Libyen wieder verlassen hat.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704993743760158818

+ 23.09. Derna. Die Anzahl der geborgenen Opfer steigt auf 3.753.
https://libyareview.com/37917/libyan-official-death-toll-rises-to-3753-in-derna/

+ 23.09.: Vertriebene. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) schätzt, dass die Überschwemmungen zu mindestens 43.000 Vertriebenen geführt haben, von denen 17.000 Kinder sind.
https://libyareview.com/37938/unicef-17000-children-displaced-in-libya-due-to-floods/

+ 23.09.: LNA. Der LNA-Sprecher Mismari gab bekannt, dass beim Katastropheneinsatz 94 Angehörige der LNA-Streitkräfte ums Leben kamen.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1705629514686922861

+ 23.09.: GEC. Ein Konvoi mit mehr als 250 Fahrzeugen sowie mehr als 400 Technikern und Spezialisten der General Electricity Company ist auf dem Weg in das östliche Katastrophengebiet.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705337403915829457

+ 23.09.: Ägypten. Auf Anweisung seines Präsidenten es-Sisi leistet Ägypten weiterhin umfassende Hilfe bei der Bewältigung der Derna-Katastrophe, insbesondere im medizinischen Bereich.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705342005541327040
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705341872783102304

+ 23.09.: Präsidialrat. Laut dem Präsidialrat behindert die Spaltung der Institutionen die Rettungsbemühungen.
Die Bevölkerung von Derna fordert, dass der Wiederaufbau in die Hände internationaler Unternehmen unter Aufsicht der UNO gelegt wird.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705383129983435256
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705383437824299518

+ 23.09.: Tote. Der Künstler Hamid asch-Schaari verkündet den Tod von 800 Menschen aus seinem asch-Schaari-Stamm aufgrund der Unwetterkatastrophe.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705650851367268476

 Weitere Nachrichten aus Libyen

+ 20.09.: Seebeben. Ein Seebeben der mittelschweren Stärke 4,5 auf der Richterskala wurde laut internationaler Überwachungsstationen am 20.09. um 3:33 Uhr in einer Tiefe von 10 km im Mittelmeer vor der Ostküste Libyens gemessen. Das Epizentrum liegt etwa 71 Kilometer von der Stadt Tobruk entfernt und in einem seismisch aktiven Gebiet. Das Beben entstand aufgrund der Bewegung tektonischer Platten. Grundsätzlich ist es nicht möglich, Erdbeben vorherzusagen.
Allerdings erklärte der Leiter der Forschungsabteilung des National Seismic Network, Fawzi Busta, dass die libysche Stationen seit 2011 nicht mehr funktioniere und deshalb in Libyen selbst das Erdbeben nicht aufgezeichnet werden konnte. Dies führe zu großen Informationsverlusten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704478672785232257
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704834028308693120

+ 20.09.: Dämme. Ein UN-Bericht warnt vor der Gefährdung durch weitere Dammbrüche.  Es geht dabei um die Staudämme Wadi al-Qattara und Wadi Gaza, die sich beide in der Nähe von Derna befinden.
https://libyareview.com/37840/un-concerned-over-potential-collapse-of-dams-in-libya/

 + 18.09.: USA. US-Präsident Joe Biden will den politischen Weg zu einer einheitlichen, frei und fair gewählten Regierung in Libyen  unterstützen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1703879455288992081
Darauf wartet Libyen seit Jahren. Bisher haben die USA auf die Spaltung Libyens gesetzt.

+ 18.09.: Italien. Der italienische Außenminister Antonio Tajani sagte laut der italienischen Nachrichtenagentur NOVA, dass der Sturz des libyschen Führers Muammar Gaddafi ein Fehler war.
Am Rande seiner Teilnahme an der UN-Generalversammlung in New York sagte Tajani: „Die Situation in Afrika ist äußerst komplex: Eine Intervention war vor Jahren notwendig, aber meiner Meinung nach war es ein Fehler, Gaddafi zu beseitigen, was zu einer erheblichen Instabilität in der gesamten Region geführt hat“. Die EU brauche eine langfristige Strategie, um in Afrika einen Gegentrend erzeugen zu können.
https://libyareview.com/37809/italian-fm-overthrowing-gaddafi-a-mistake/

+ 18.09.: Saif al-Islam/Arte. Arte sendete eine insgesamt fragwürdige Dokumentation über Saif al-Islam Gaddafi. Wie nicht anders zu erwarten, wurde sein Vater, Muammar al-Gaddafi, als gefährlicher „Diktator“ dargestellt. Auch die Rechtmäßigkeit des Nato-Kriegs 2011 wurde nicht infrage gestellt und die Anschuldigungen gegen den ehemaligen französischen Präsidenten, illegale Wahlkampfmittel von Libyen erhalten zu haben, mehr oder weniger abgestritten. Dazu sind manche Aussagen im Film schlichtweg falsch, manche fahrlässig und schlecht recherchiert, manche schon längst überholt. Wichtige Erkenntnisse über die Vorgänge 2011, die inzwischen als bewiesen gelten, werden schlichtweg unterschlagen.
Berichtet wird, dass Saif al-Islam ein Architekturstudium in Tripolis absolvierte, in Wien studierte und in London seine Doktorarbeit machte. Die Doku beschreibt Saif al-Islam in seinen jungen Jahren als Lebemann und Playboy. In Libyen habe sich Saif als Reformer gezeigt, der bei Konflikten vermittelte und eine Aussöhnung mit islamistischen Kräften versuchte. Sein Einsatz für Libyen und für seinen Vater im Jahr 2011 brachte ihm die Verfolgung durch den Internationalen Strafgerichtshof. Die Sendung zeigt seine Gefangennahme 2011 und seine Verletzungen, seine Verurteilung zum Tode. Dabei wird verschwiegen, dass es sich um ein von der Moslembruderschaft beherrschtes Gericht in Tripolis handelte und der ganze Prozess als juristische Farce beurteilt wird. Daneben gab es in den folgenden Jahren eine Generalamnestie, die auch den Fall Saif al-Islam umfasste und aufgrund derer er in Zinten aus der Gefangenschaft entlassen wurde. Der Film führt Gerüchte an, nach denen Saif al-Islam getötet oder wahnsinnig geworden sei.
2018 sei Saif al-Islam als geläuterter und religiöser Mensch plötzlich wieder in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Er sei ständigen Morddrohungen ausgesetzt, habe aber allen Attentatsversuchen getrotzt.
Wie im Film berichtet wird, zeigen Umfragen Saif al-Islam bei libyschen Präsidentschaftswahlen vor allen anderen Kandidaten weit vorne. Seine Absichten blieben jedoch ebenso rätselhaft wie seine mysteriösen Fähigkeiten. Die Doku steht insgesamt dem Phänomen Saif al-Islam Gaddafi recht hilflos gegenüber.
Alles in allem ist es ein oberflächlicher Bericht, der weder Libyen in seinen Stammesstrukturen, noch dem Menschen und Politiker Saif al-Islam Gaddafi, auch in seiner Rolle als Versöhner, gerecht wird.
https://www.arte.tv/de/videos/107185-000-A/libyen-das-comeback-des-saif-al-islam-gaddafi/

+ 19.09.: Hannibal al-Gaddafi/Dabaiba/Syrien. Dabaiba weigerte sich, der Justizministerin seiner Regierung, Halima al-Busaifi, die Reisegenehmigung für Syrien zu erteilen. Al-Busaifi wollte dort den Fall von Hauptmann Hannibal al-Gaddafi, der im Libanon unrechtmäßig gefangen gehalten wird, weiterverfolgen.
Das syrische Außenministerium hatte am 11. September al-Busaifi ein Einladungsschreiben übersandt, worauf al-Busaifi am 20.09. nach Damaskus fliegen sollte. Nach dem Mangusch-Israel-Skandal hat Dabaiba selbst die Position des Außenministers übernommen und im Ministerium soll das totale Chaos ausgebrochen sein.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704217186762416173

+ 21.09.: Korruption. Der Direktor der al-Hamra Company in Spanien, Abdelhakim Bayou, wird wegen Korruptionsvorwürfen suspendiert.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704482169446424612

+ 21.09.: Milizen/Mitiga. Der Militärstaatsanwalt von Tripolis gibt den Bewohnern rund um den Luftwaffenstützpunkt Mitiga fünf Tage Zeit, um ihre Häuser zu verlassen. Er behauptet, sie hätten gegen die Bedingungen des mit der Wohnungsbauabteilung des Stützpunkts geschlossenen Vertrags verstoßen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704570901742625236
Nur die zivile Staatsanwaltschaft kann eine Verfügung zur Räumung der Häuser erlassen. Außerdem müssten den Bewohnern neue Häuser zur Verfügung gestellt werden.

+ 21.09.: Derna/Wohnungsbau/Saif al-Islam. Laut des Ministeriums für Wirtschaft und Handel der Dabaiba-‚Regierung‘ gibt der libysche Unternehmerrat den Abschluss eines Projekts mit 2.000 Wohneinheiten in Derna bekannt, um obdachlos gewordene Familien zu unterstützen.
Der Clou dabei: Der Bau von 2.000 Wohneinheiten in Derna war Teil des Projekts „Libyen von Morgen“, die vom Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi gefördert und überwacht wurde, 2011 gestoppt worden war und seit 2011 auf Eis liegt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704834470237339682

+ 22.09.: Internationaler Fonds/Dabaiba-‚Regierung. Der Finanzminister der Dabaiba-Regierung schreibt an die Weltbank und bittet sowohl um finanzielle Unterstützung als auch um Unterstützung bei dem durch Hurrikan Daniel entstandenen Schaden. Es soll zur Bündelung der Hilfsgelder ein internationaler Fonds eingerichtet werden. Auch hier wird um Unterstützung bei der Einrichtung dieses Fonds und seiner effektiven Verwaltung gebeten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705286418161959248

+ 22.09.: USA. Der Oberkommandierende der Libyschen Nationalarmee (LNA), Khalifa Haftar, traf sich in Radschma (bei Bengasi) mit dem Chef von AFRICOM, General Michael Langley. An dem Treffen nahmen auch der sogenannte USA-Sondergesandte Richard Norland und der USA-Geschäftsträger Jeremy Berndt teil.
General Langley würdigte die  Rolle der LNA im Kampf gegen den Terrorismus und hob die im Osten und Süden Libyens erreichte Stabilität hervor.
Das US-Team reiste weiter nach Tripolis, wo es mit ‚Premierminister‘ Abdelhamid Dabaiba, dem Chef des westlichen Generalstabs Mohamed Hadad, dem dem Vorsitzenden des Präsidialrats Mohamed al-Menfi zusammentraf.
Eruiert werden soll wohl, wie sich eine neue ‚Einheitsregierung‘ konstruieren lässt.
https://libyareview.com/37902/africom-chief-commends-libyan-armys-counterterrorism-efforts/

+ 23.09.: Ägypten/Zypern/Griechenland. Am Rande der UN-Generalversammlung diskutierten die Außenminister Ägyptens, Zyperns und Griechenlands über die Unterstützung des 6+6-Komitees, um den Verfassungsweg in Libyen zu Ende zu gehen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1705647481453682701

+ 23.09.: Wetter. Das Arabische Klimazentrum zeigt sich besorgt über das mögliche Auftreten neuer Tiefdruckgebiete im Mittelmeerraum, die insbesondere Libyen, Tunesien und Algerien betreffen könnten. In weiten Teilen des Mittelmeers herrschen weiterhin hohe Temperaturen.
https://libyareview.com/37929/arab-climate-centre-warns-of-new-weather-disturbances-in-libya/

Rückblick

+ 21.09.: Haschem Bischr/17. Februar 2011. Der ehemalige Leiter des Obersten Sicherheitskomitees, Haschem Bischr, bestätigte, dass es sich bei den Unruhen am 17. Februar 2011 nicht um eine friedliche Bewegung gehandelt hat. Er schrieb auf seiner Facebook-Seite, dass er am 16. Februar 2011 von Machmud Naschnusch und Osama al-Fituri  dazu aufgefordert wurde, sich als Vorbereitung für die Demonstration am nächsten Tag zu bewaffnen.
Die Gruppe von Machmud Naschnusch und Osama al-Fituri transportierten Waffen und verteilten sie unter den Aufständischen.
Osama al-Fituri beteiligte sich mit einer Gruppe jungen Männern am 29. Mai 2011 an einer speziellen Operation, in deren Verlauf ein Kontrollpunkt angegriffen wurde. Bei dieser Operation fanden Naschnusch und ein Abdel Ati Qaddur den Tod, al-Fituri wurde verletzt und tauchte unter.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1704877710500086124

 

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