Kurznachrichten Libyen – 27.08. bis 02.09.2023
Feiern zum 54. Jahrestag der al-Fatah-Revolution / Saif al-Islam Gaddafi fordert von Libanon Freilassung seines Bruders Hannibal / Libysche Außenministerin trifft sich in in Rom heimlich mit israelischem Außenministerin / Aufruhr in Libyen und Solidaritätsbekundungen mit Palästina / Brutales Vorgehen der Sicherheitskräfte in Tripolis und Sirte
+ 01.09.: Feierlichkeiten zum 54.
Jahrestag der al-Fatah-Revolution am 01.09.2023 (Eid al-Fatah) wurden aus
Städten, Dörfern und Gemeinden in ganz Libyen, aus dem Norden, Süden, Osten und
Westen, gemeldet. Die Solidarität mit der Dschamahirija und dem
Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi wurde mittels Autokorsos,
Feuerwerk, grünen Fahnen, Plakaten, Pferderennen und Musik bekundet.
Hier Impressionen aus der Stadt Bani Walid: https://twitter.com/SaifFuture/status/1697715819793301907
Am Ende des Blogs findet sich eine Auswahl an Fotos und Videos.
+ 28.08.: Insbesondere die Stadt Bani
Walid lud zu einem großen Volksfest zur Feier der al-Fatah-Revolution am
01.09.2023 ein.
Foto: https://twitter.com/SaifFuture/status/1696434346423394352
Siehe auch: https://gela-news.de/die-libysche-revolution-von-1969
Überschattet wurden die Feierlichkeiten durch das harte Vorgehen gegen Demonstranten in verschiedenen libyschen Städten
Gewaltsames Vorgehen von Milizen in der Stadt Sirte, Sebha und Bengasi
+ 27.08.: Milizen. Die
ar-Radschma-Miliz hinderte Demonstranten mit Waffengewalt daran, in Sirte gegen
das Mangusch-Cohen-Treffen zu protestieren
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695952892430082153
+ 27.08.: Verhaftungen.
Folgende fünf Personen wurden vom 20/20-Bataillon (der ar-Radschma-Miliz angeschlossen)
verhaftet: Abdul Dschalil Hamid Abdul Dschalil Hiblo, Ali Massud Saad Harir,
Ali Musa Misbah al-Ghoul, Omar Ali Muhammad Nasr Lakhtari, Abdul Salam Abdul
Hadi.
Ihnen wird vorgeworfen, Sympathien für die Dschamahirija bekundet zu haben und
den Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi zu unterstützen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695787645933125764
+ 31.08.: Sebha. Milizen, die
der LNA von Khalifa Haftar angeschlossen sind, schossen in Sebha (al-Mansheya
Sabha) auf Kinder und Jugendliche, die den al-Fateh-Revolutionstag feierten. Es
erfolgten Festnahmen.
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1697405726870610204
+ 31.08.: Sirte. Das Haus von
Imran Oweidat wurde gestürmt und sein Sohn Ahmed wurde von der Radschma-Miliz
entführt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697396154219041116
+ 01.09.: Sirte: Wilde
Schießereien im al-Qaida-Viertel im Abu-Hadi-Gebiet, um die den 54. Jahrestag
der al-Fatah-Revolution Feiernden auseinanderzutreiben.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697427503239831648
+ 01.09.: Sebha. Die
Radschma-Miliz nahm den Bürger Abd as-Salam Hamad al-Ghazali in der Stadt Sebha
fest. Al-Ghazali stammt aus Sirte und hielt sich aus beruflichen Gründen in
Sebha auf.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697707801043231188
+ 01.09.: Sirte. Es erfolgten
die Verhaftung von Muhammad Younis al-Gahsi und Muhannad Eski.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697415828247900620
+ 01.09.: Folter/Bengasi. Der
Ingenieur Abu Zayd Muhammad al-Jabbo al-Gaddafi wurde 15 Tage nach seiner
Entführung in Bengasi freigelassen. Er wurde auf einer öffentlichen Straße aus
einem Auto gestoßen. Aufgrund der erlittenen Folterungen ist der
Gesundheitszustand von Jabbo al-Gaddafi sehr schlecht.
Er wurde verdächtigt, mit dem Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi
in Kontakt zu stehen. Jabbo al-Gaddafi gehört dem Gadhadfha-Stamm an.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697708605267407206
Massives Militäraufgebot gegen Demonstranten in Tripolis
+ 27.08.: Syrische Söldner.
Mitglieder der Jugendbewegung al-Hadaba (Region südlich von Tripolis)
protestierten gegen die von der Türkei nach Libyen gebrachten syrischen Söldner
vor der Salah-ad-Din-Polizeiakademie, wo die Syrer untergebracht sind, und
forderten sie zum Verlassen des Landes auf. Die Anwesenheit der syrischen
Söldner bedeute eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit der Bewohner
dieser Region.
Es brannten Reifen und Straßen wurden blockiert.
Die syrischen Söldner schossen scharf auf die Protestierenden.
Video: https://twitter.com/ObservatoryLY/status/1696504465724260589
https://libyareview.com/37311/libyan-interior-ministry-denounces-violence-against-peaceful-protesters-in-tripoli/
+ 28.08.: Demonstranten aus
verschiedenen Städten im Westen Libyens versammelten sich am Stadtrand von
Tripolis.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1696284809289453780
+ 28.08.: Demonstranten sperrten
Libyens wichtigste Küstenstraße zwischen der Hauptstadt Tripolis und az-Zawiya
und forderten den Rücktritt von ‚Premierminister‘ Abdulhamid Dabaiba und seiner
Regierung.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1696255391200346348
+ 28.08.: Vor dem Hauptquartier des
‚Premierministers‘ Dabaiba fanden als Reaktion auf das Treffens der
Außenministerin Mangusch mit ihrem israelischen Amtskollegen Massenproteste
statt. Gefordert wurde der Sturz der Dabaiba-Regierung.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696345933393363284
+ 28.08.: Nach einem Aufruf, für den
Sturz der Dabaiba-‚Regierung‘ zu demonstrieren, lässt diese ihre
‚Sicherheitskräfte‘ mit scharfer Munition auf Demonstranten schießen.
Video: https://twitter.com/LibyaReview/status/1696553975611302300
+ 29.08.: Milizen wurden
zusammengezogen und setzten sich in Richtung Hauptplatz, wo die Proteste
stattfinden, in Bewegung.
Video: https://twitter.com/LibyaReview/status/1696613166673809672
+ 30.08.: Aufruf. Die
Nationale Kampagne zum Sturz der Dabaiba-‚Regierung‘ ruft zu einer
Demonstration am 01. September auf dem Hauptplatz in Tripolis auf. Ziel sei es,
die ‚Regierung‘ mit ihrem Verrat am libyschen Volk zu stürzen. Die
Dabaiba-‚Regierung‘ sei politisch und finanziell korrupt.
Gefordert wird die Überstellung des ‚Premierministers‘, seiner Minister und
aller, die an dem Verbrechen der Normalisierung mit Israel und sonstigen
Korruptionsfällen beteiligt sind. Die Regierungsgeschäfte sollen einer
libyschen Persönlichkeit anvertraut werden, die das Volk akzeptiert und nicht
in Korruptionsfälle verwickelt ist. Anschließend soll eine Einigung über eine
Übergangsregierung erzielt werden, die zu Wahlen führt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696977357100273895
+ 31.08.: Verhaftungen. Der
Fotograf Salem asch-Schibl wurde nach Protesten gegen die Dabaiba-‚Regierung‘
wie auch andere Teilnehmer von einer Miliz der Internen Sicherheitsbehörden
verhaftet.
Es wird die sofortige Freilassung aller Festgenommenen gefordert.
https://libyareview.com/37327/libyan-photographer-arrested-after-tripoli-demonstrations/
+ 31.08.: Parlament. Das
Innenministerium des Parlaments in Tobruk (östliche Libyen) forderte alle
Sicherheitskräfte im westlichen Libyen auf, „die Demonstranten zu schützen und
eine Atmosphäre zu schaffen, die der Ausübung des Rechts auf freie
Meinungsäußerung förderlich ist“. Es sei „unsere Aufgabe, als Wächter für unser
freies Volk zu dienen und nicht als Werkzeug für seine Unterdrückung und den
Entzug seiner grundlegendsten, gesetzlich garantierten Rechte“.
https://libyareview.com/37311/libyan-interior-ministry-denounces-violence-against-peaceful-protesters-in-tripoli/
+ 01.09.: In Tripolis ordnete die
Dabaiba-‚Regierung‘ einen riesigen militärischen Aufmarsch an. Die sogenannten
‚Sicherheitskräfte‘ rüsteten massiv gegen die angekündigte Großdemonstration
auf.
Die Bevölkerung sieht sich Terrormaßnahmen ausgesetzt.
Aufgrund der Sicherheitslage in der Hauptstadt wird im Notfallmedizin- und
Unterstützungszentrum von Tripolis die Alarmbereitschaft erhöht.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697713997519212687
+ 01.09.: In den vorherigen Tagen
war es neben Tripolis bereits in den Städten Zuwara, Zawiya, Mardsch und
Misrata zu Demonstrationen gegen das Treffen zwischen der libyschen
Außenministerin Mangusch und dem israelischen Außenminister Cohen gekommen.
Demonstriert wurde zur Unterstützung der palästinensischen Sache.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410577
+ 01.09.: Dabaiba und seinem
Innenminister Imad Trabelsi gelang es, mit seinem Militäraufgebot eine
Bürgerdemonstration zu verhinderten. Auch ältere Menschen, die versuchten, ins
Zentrum von Tripolis zu gelangen, wurden zum Teil mit Schlägen daran gehindert.
Milizen zwangen Cafés zur Schließung. Jeder, der sich wiedersetzte, wurde
verhaftet.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697707634671976533
+ 01.09.: Es wurde zur Auflösung der
Demonstrationen für Palästina und gegen die „Normalisierung der Beziehung mit
dem zionistischen Gebilde“ von der Dabaiba-‚Regierung‘ sogar Flugabwehrraketen
aufgefahren.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697710232187650214
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697710538891887050
+ 01.09. Parlament. Der
Parlamentsabgeordnete Jaballah asch-Schaibani sagte, dass der massive Einsatz
schwerbewaffneter Sicherheitskräfte zur Verhinderung friedlicher
Demonstrationen die Illusion beende, dass in Libyen Meinungsfreiheit herrsche.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697711614353424610
+ 02.09.: Generalstaatsanwaltschaft.
Der Journalist Khalil al-Hassi stellte die Frage, ob der Generalstaatsanwalt
as-Siddiq as-Sour wegen des Schießbefehls auf Demonstranten in Tripolis gegen
die Miliz unter Führung von Abdulsalam Zubi (alias al-Saranti) eine
Untersuchung einleiten werde.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697950080400052332
+ 02.09.: Die Zufahrtsstraßen zum
Zentrum in Tripolis und seinem Hauptplatz bleiben weiterhin gesperrt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697950295626551480
+ 02.09. Dabaiba-‚Regierung‘/Kollaps.
In einem vielbeachteten Beitrag auf X erklärte das Mitglied des Libyschen
Politischen Dialogforums (LPDF), asch-Scharksi, dass die
Dabaiba-‚Regierung‘ in ihrer jetzigen Form mit Sicherheit zusammenbrechen wird.
„Der Zusammenbruch werde zu erheblichen Problemen in der Hauptstadt führen“.
Gefahr drohe insbesondere durch den Ausbruch von Milizenkämpfen.
https://libyareview.com/37380/libyan-official-dbaibas-government-will-collapse/
Aus anderen Städten
+ 01.09.: In den vorherigen Tagen
war es neben Tripolis bereits in den Städten Zuwara, Zawiya, Mardsch und
Misrata zu Demonstrationen gegen das Treffen zwischen der libyschen
Außenministerin Mangusch und dem israelischen Außenminister Cohen gekommen.
Demonstriert wurde zur Unterstützung der palästinensischen Sache.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410577
+ 01.09.: Misrata. Sogar in
der Heimatstadt von Dabaiba, in Misrata (Nordwesten), wurde gegen Dabaiba
protestiert.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1697682045713994015
+ 01.09.: Wershefana. Die
Miliz von Muammar al-Dhawi setzte ein massives militärisches Aufgebot mit
Flugabwehrgeschützen ein, um Demonstrationen gegen die Dabaiba-‚Regierung‘ zu
verhindern.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697710037936837020
+ 01.09.: Zinten. Proteste
gegen die Dabaiba-‚Regierung‘ flammen auch in Zinten auf.
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1697951570506265010
Der Fall Mangusch und die Reaktionen
+ 27.08.: Israel/Mangusch. „Die
libysche Außenministerin Nadschla Mangusch hat sich nach Bekanntwerden über
ihre „Geheimgespräche“ mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen in die
Türkei abgesetzt. Ihr droht ein Prozess wegen Hochverrat. Die
Dabaiba-‚Regierung‘ in Tripolis dürfte am Ende sein.
Um zu verstehen, wie ernst dieses Treffen mit dem israelischen Außenminister
einzuordnen ist, muss man wissen, dass laut der jüngsten Meinungsumfrage die
libysche Bevölkerung fast geschlossen eine Normalisierung der Beziehungen zu
Israel und eine Anerkennung des Staates Israel ablehnt. Umgehend wurde aus
Solidarität mit dem palästinensischen Volk auf dem Hauptplatz von Tripolis die
palästinensische Flagge gehisst, während israelische Fahnen brannten und der
Rücktritt von Dabaiba gefordert wurde. Videos, die im Netz aufgetaucht sind,
sollen zeigen, wie sogar die Residenz von Dabaiba in Brand gesteckt wurde.“
https://gela-news.de/der-fall-mangusch-wie-ein-gar-nicht-geheimes-treffen-die-dabaiba-regierung-unwiderruflich-diskreditiert
+ 27.08.: Parlament. Das
Parlament forderte den Generalstaatsanwalt auf, gegen die Dabaiba-‚Regierung‘
wegen „des Verbrechens der Kommunikation mit der zionistischen Organisation“ zu
ermitteln.
Das libysche Gesetz verbietet eine Normalisierung oder jede Art des Handels mit
israelischen Einrichtungen oder Personen.
Das Parlament betonte auch, dass „die legitime libysche Regierung diejenige
ist, die vom Parlament beauftragt wurde“, und forderte „alle Regulierungs-,
Militär-, Sicherheits- und Finanzinstitutionen und -agenturen auf, mit ihr
zusammenzuarbeiten und die Anweisungen der Regierung Dabaiba nicht umzusetzen“.
Die Erklärung forderte alle Staaten auf, mit der vom Parlament beauftragten
Regierung zu verhandeln. Das libysche Volk wurde aufzufordern, so schnell wie
möglich eine neue Regierung zu bilden.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410189
https://libyareview.com/37241/libyan-parliament-condemns-secret-meeting-between-libyan-israeli-fms/
+ 27.08.: Parlament. Der stellvertretende
Sprecher des Parlaments, Misbah Doma, bezeichnete das Geheimtreffen zwischen
Außenministerin Nadschla al-Mangusch und ihrem israelischen Amtskollegen Eli
Cohen als Hochverrat. Der libysche Staat sei „immer ein Unterstützer der
palästinensischen Sache“ gewesen. Nicht nur Mangusch, sondern auch
‚Premierminister‘ Dabaiba selbst müsse zur Rechenschaft gezogen werden.
https://libyareview.com/37244/libyan-mp-foreign-ministers-meeting-with-israeli-fm-is-treason/
+ 28.08.: Präsidialrat. Die
dem Präsidialrat angeschlossene Zivilgesellschaftskommission verurteilte
Manguschs Treffen mit dem israelischen Außenminister und kündigt Unterstützung
für die „spontane Volksbewegung“ zur Unterstützung der palästinensischen Sache
an.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1696415041409437779
+ 28.08.: Dababai-‚Regierung‘/Israel.
Laut Sputnik war bereits im Februar 2023 die Ministerin der
Dabaiba-‚Regierung‘ nach Israel gereist, um sich auf das Treffen mit ihrem
israelischen Amtskollegen vorzubereiten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696346833646154166
+ 28.08.: al-Mangusch/Flucht.
Es wurde bekannt, dass Mangusch nach ihrer Flucht in die Türkei von dort aus
nach London weiterreiste.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696345416072073418
+ 28.08.: Israel. Laut der
israelischen Politikanalystin Shlomo Ganor habe Israel in den letzten Monaten
auf verschiedenen Ebenen sowohl zu Haftar im Osten als auch zu Dabaiba im
Westen Kontakte geknüpft. Es bestand Einigkeit, dass die Beziehungen zu Israel
normalisiert werden sollten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696550629273927827
+ 28.08.: Israel. Laut israelischen
Meldungen begannen die Kontakte mit Libyen bereits vor drei Jahren, wurden
allerdings erst vor Kurzem auf ein Außenministerniveau gehoben. Die israelische
Zeitung Makor Rishon schreibt, dass es Dabaibas Anliegen war, Zeit zu
gewinnen, um bis zu Wahlen im Amt zu bleiben.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696550351762055364
+ 28.08.: Israel. Auch der
ehemalige israelische Kommunikationsminister Ayoub Kara bestätigte, dass Israel
bereits seit 2011 Beziehungen zu Libyen hat. Er habe sich persönlich mit
libyschen Ministern und Präsidentschaftskandidaten getroffen. Alle seien zu
Gesprächen bereit gewesen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696549957749088467
+ 28.08.: USA. Die
Biden-Administration hat bei der israelischen Regierung gegen die Offenlegung
der Gespräche zwischen Libyen und Israel auf Ministerebene protestiert.
Die Regierung Biden ist besorgt, dass diese Enthüllung und die darauf folgenden
Unruhen nicht nur die Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen
zwischen Israel und Libyen zunichtemachen, sondern auch den laufenden
Bemühungen mit anderen arabischen Ländern sowie den nationalen Sicherheitsinteressen
der USA schaden werden.
https://www.axios.com/2023/08/28/israel-libya-cohen-meeting-us-protests
+ 29.08.: USA/Cohen/Israel.
Die US-amerikanische Botschafterin in Israel sagte, dass die Bekanntmachung des
„Geheimtreffens“ besorgniserregend sei.
Der israelische Geheimdienst Mossad ließ verlauten, Cohen habe mit der
Veröffentlichung die Kommunikationsbrücken zu Libyen zerstört und den in den
letzten Jahren aufgebauten Beziehungen schweren Schaden zugefügt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696550862175220184
+ 30.08.: USA/Dabaiba. Der
US-amerikanische Botschafter in Libyen, Norland, verkündete, dass die USA trotz
der von Dabaiba angestrebten Normalisierung mit Israel dessen Regierung nicht
weiter unterstützt, sondern eine neue technokratische Übergangsregierung
anstrebt, die zu Wahlen führen soll.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696977053948485758
+ 29.08.: Saleh/Palästina/Israel.
Parlamentspräsident Agila Saleh erteilte in einem Telefongespräch mit Rauhi
Fattuh, dem Präsidenten des Palästinensischen Nationalrats, jeglicher
Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zu Israel eine kategorische
Absage. Die libysche Regierung und das libysche Volk stünden fest hinter dem
Streben der Palästinenser nach dauerhaften Rechten, einschließlich der Errichtung
eines unabhängigen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt und der Rückkehr der
vertriebenen Palästinenser in ihre Häuser.
https://libyareview.com/37284/libyas-parliament-speaker-rejects-diplomatic-ties-with-israel/
+ 29.08.: Libysche Botschaft/Rom.
Der libysche Botschafter in Rom, Muhannad Younis, bestritt jegliche Beteiligung
an dem umstrittenen Treffen zwischen Mangusch und Cohen, das letzte Woche in
Rom stattfand.
Er selbst habe sich im Urlaub befunden und auch der Geschäftsträger wüsste von
nichts.
https://libyareview.com/37287/libyan-ambassador-in-rome-denies-knowledge-of-controversial-talks-with-israel/
+ 30.08.: Al-Gharyani. Der
extrem-islamistische Mufti Gharyani stellte sich auf die Seite Dabaibas. Er
wolle nicht zulassen, dass die Regierung Dabaiba ausgewechselt wird, auch wenn
sie Fehler begangen hat.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696975439447658805
+ 30.08.: Mangusch/Anwaltschaft.
Ein Mitglied der Anwaltskammer, Abdul Salam Abu Ghalia, legte der
Staatsanwaltschaft eine Anklageschrift gegen Dabaiba und Mangusch vor. Wegen
Landesverrat forderte er für beide lebenslange Haftstrafen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696975875168678146
+ 30.08.: Erdöl/Erdgas. Das
Öl- und Gasministerium lehnt jede „Teilnahme an Organisationen oder Foren, die
von der zionistischen Organisation oder ihren Mitgliedern besucht werden,
insbesondere im Öl- und Gassektor“ ab.
https://libyareview.com/37317/libyan-oil-ministry-rejects-participation-in-events-involving-israel/
+ 30.08.: Palästina. Im
palästinensischen Gazastreifen fanden Kundgebungen stand „zur Unterstützung und
zum Dank an das libysche Volk, das die Normalisierung (der Beziehungen mit
Israel) ablehnte und dem palästinensischen Volk zur Seite stand“.
Foto: https://twitter.com/alwasatengnews/status/1697216126478868664
+ 01.09.: Union der israelischen
Juden. Der Präsident der Union der libyschen Juden, Raphael Luzon, sagte,
dass die Normalisierung mit Israel mit dem Segen des Chefs der Libyschen
Zentralbank, as-Siddiq al-Kebir und Premierminister Dabaiba erfolgt sei.
Letzterer habe den libyschen Juden Versprechungen gemacht.
https://twitter.com/Yrthjj2a13zVMd5/status/1697746066152599854
+ 02.09.: USA. Der
Parlamentsabgeordnete Ali as-Sol bestätigte, dass die USA das Treffen von
Mangusch und ihrem israelischen Amtskollegen in Abstimmung mit Dabaiba
arrangiert haben.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697950213053280517
Hannibal al-Gaddafi weiterhin unrechtmäßig im Libanon inhaftiert
+ 28.08.: Hannibal
al-Gaddafi/Hungerstreik/Libanon. Die Justizministerin der
Dabaiba-‚Regierung‘, Halima al-Bussifi, hat die Freilassung von Hannibal
al-Gaddafi gefordert. Sie sagte, dass „Hannibal Gaddafi im Libanon ohne
rechtliche Grundlage festgehalten wird“ und bekräftigte die Notwendigkeit der
Zusammenarbeit zwischen der libanesischen Regierung und ihrem Justizministerium.
Der libanesische Premierminister Najib Mikati bestritt, dass die libysche Seite
mit ihm Kontakt aufgenommen habe, während der Anwalt von Hannibal al-Gaddafi
erklärt hatte, der libysche Generalstaatsanwalt hätte Hannibals Freilassung
gefordert. Er solle an Libyen gemäß dem libanesischen Gesetz überstellt oder es
soll ihm die Ausreise in ein Land seiner Wahl ermöglicht werden.
Hannibal al-Gaddafi schwebt aufgrund der schlechten Haftbedingungen, denen er
seit acht Jahren ausgesetzt ist, und seines Hungerstreiks in Lebensgefahr.
https://libyareview.com/37262/libyan-justice-minister-urges-lebanon-to-release-hannibal-gaddafi/
+ 28.08. Hannibal al-Gaddafi/Libanon.
Es gibt unterschiedliche Vorstellungen über die Art der Zusammenarbeit zwischen
Libyen und Libanon bezüglich des Falls Hannibal al-Gaddafi, der seit acht
Jahren unrechtmäßig im Libanon gefangen gehalten wird.
Während in Libyen die Freilassung von Hannibal im Vordergrund steht, geht es
dem Libanon vor allem darum, das Schicksal des im Jahr 1978 verschwundenen
Imams as-Sadr aufzuklären. Hannibal werde nicht freigelassen werden, bevor er
nicht Antworten und Erklärungen zu as-Sadrs Verschwinden geliefert hat.
Hannibal müsse sein Wissen offenlegen. Hannibal al-Gaddafi war zum Zeitpunkt
des Verschwindens von as-Sadr drei Jahre alt. Außerdem darf nach libanesischem
Gesetz niemand dazu gezwungen werden, gegen seinen Vater, in diesem Fall Oberst
Muammar al-Gaddafi, auszusagen. Dieser hatte damals behauptet, as-Sadr und
seine Begleiter hätten das Land in einem Flugzeug in Richtung Rom verlassen. Es
handle sich um innerschiitische Querelen, die mit dem Verschwinden von as-Sadr
ausgetragen worden wären.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696348236720619594
+ 31.08.: Saif al-Islam Gaddafi.
Der libysche Präsidentschaftskandidat Saif al-Islam Gaddafi hat an den
Präsidenten des libanesischen Parlaments, Nabih Berri, eine Botschaft versandt.
In dem Schreiben vom 30. September 2023 heißt es: „Libyen wird seinen Abstieg
überwinden und seine Stimme laut erheben.“ Diejenigen, die denen vertrauten,
die nicht an Libyen glauben, seien sehr schlecht beraten.
Saif al-Islam Gaddafi reagierte damit auf eine Äußerung des ehemaligen
libanesischen Abgeordneten Hassan Jakob, der sich für die Entführung und
Einkerkerung von Hannibal al-Gaddafi aussprach. Jakob begründete dies damit,
dass Hannibal al-Gaddafi der einzige Trumpf sei, den der Libanon in Sachen des
Verschwindens des Imams as-Sadr im Jahr 1978 habe. Hannibal werde nicht
freigelassen werden, bevor er nicht Antworten und Erklärungen zu as-Sadrs
Verschwinden geben würde. Hannibal müsse sein Wissen offenlegen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697012639627354215
Siehe auch: https://gela-news.de/saif-al-islam-gaddafi-fordert-freilassung-seines-bruders-hannibal
Weitere Nachrichten aus Libyen
+ 27.08.: Dabaiba/Misrata.
Der ‚Premierminister‘ von Tripolis kämpft verzweifelt um seinen Machterhalt. Zu
diesem Zweck fand in Misrata eine Zusammenkunft mit den Führern der Bewegung
„17. Februar für eine Kurskorrektur“ statt. Diese lehnen eine Fortsetzung der
Dabaiba-‚Regierung‘ kategorisch ab. Einer von ihnen, Khalifa az-Zawawi,
forderte die Auflösung der 444. Brigade und die Bildung einer neuen
Rebellenmiliz unter dem Namen „Nationalgarde“.
Nachdem sich auch der UN-Sondergesandte Abdullah Bathily für einen
Regierungswechsel einsetzte, haben sich die Aussichten für einen Machterhalt
Dabaibas verschlechtert.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695788259492659351
+ 27.08.: Khalifa
Haftar/Verurteilung. Auf Twitter/X wurden Dokumente veröffentlicht, die
zeigen, dass gegen den Oberbefehlshaber der Libyschen Nationalarmee (LNA),
Khalifa Haftar, ein Todesurteil aus dem Jahre 2005 (20.11.1425) vorliegt.
Haftar wurde in Abwesenheit schuldig befunden, Informationen über die libyschen
Streitkräfte an ausländische Regierungen verraten zu haben.
Für eine Wiederaufnahme des Verfahrens ist die Anwesenheit der verurteilten
Person erforderlich. Da gegen das Urteil keine Berufung eingelegt wurde, ist es
gültig.
Beigefügt sind einige Dokumente wie die Anklageschrift und das Gerichtsurteil.
Das libysche Strafgesetzbuch ist weiterhin in Kraft.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695788806757142533
Es handelt sich um den Verrat von Haftar während des Tschadkriegs in den
80er Jahren. Es ging dabei um den an Bodenschätzen reichen Aouzou-Streifen
(Tibesti-Gebirge), der von beiden Staaten beansprucht wurde und im Grenzgebiet
liegt. In den ursprünglich von den Kolonialmächten festgelegten Grenzen gehörte
der Aouzou-Streifen zu Libyen, wurde dann aber vom Tschad beansprucht. Mit
militärischer Unterstützung Frankreichs hat der Tschad diesen Krieg gewonnen.
Haftar hatte die Seiten gewechselt und wurde in die USA ausgeflogen, erhielt
die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und arbeitete für die CIA. 1993 beteiligte
er sich an einer Operation, die zum Sturz Gaddafis führen sollte.
+ 27.08.: Versöhnungskonferenz.
Die Räumlichkeiten, die für eine Sitzung nach der in Brazzaville geplanten
Versöhnungskonferenz in der Stadt al-Baida reserviert waren, wurden von einer
Gruppe, die dem Kommando der ar-Radschma-Miliz nahesteht, storniert.
Die Universität von Baida wurde unter Druck gesetzt, keine Räume für das
Treffen zur Verfügung zu stellen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695787482241978404
+ 27.08.: Veruntreuung. Die
Staatsanwaltschaft hat Untersuchungshaft für den Direktor der Rifi
(Rural) Bank angeordnet. Ihm wird vorgeworfen, vier Millionen LD veruntreut zu
haben.
https://libyaherald.com/2023/08/bank-manager-detained-accused-of-embezzling-ld-4-million/
+ 27.08.: Derna/Kommunalwahlen.
Eine der LNA von Khalifa Haftar zugehörige Miliz verhaftete den Anführer der
Emaar-Liste, die bei den Kommunalwahlen antritt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695786799317008530
+ 28.08.: 6+6-Komitée. Das
6+6-Komitée (Parlament und Staatsrat) traf sich in Bengasi, um über die
geforderten Nachbesserungen bei den Wahlgesetzen zu beraten.
Das Komitee ist jetzt auch für die Abhaltung von Kommunalwahlen zuständig.
https://libyareview.com/37265/libyas-66-joint-committee-discusses-election-laws/
+ 28.08.: Milizen/Tripolis.
Der Kommandeur des Miliz Deterrence Force, Abdul Raouf Kara, betonte bei
einem Treffen mit Muhammad al-Haddad, Stabschef der Militäreinheiten im
westlichen Libyen, und anderen Militärkommandanten, die Notwendigkeit der
Auflösung der 444. Brigade.
Al-Haddad erklärte dagegen, dass die 444. Brigade eine reguläre, zur libyschen
Armee in der westlichen Region gehörende Militäreinheit sei.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696549412363771927
+ 31.08.: Dabaiba-‚Regierung‘.
Bilanz des Jahres 2023:
– gesetzeswidrige Auslieferung eines libyschen Staatsbürgers an die USA
– gesetzeswidrige Abgabe von libyschem Land an ausländische Botschaften
– gesetzeswidriger Versuch der Normalisierung des Verhältnisses mit Israel
– gesetzeswidrige Wiederaufnahme des Lockerbie-Falls inklusive der Frage der
Entschädigungen
– gesetzeswidrige Übergabe des Hafens von al-Chums an die Türkei
– Gewährung eines acht Milliarden USD-Kredits an die Türkei
Dazu kommen:
– Ausgaben in Höhe von 890 Millionen LD innerhalb von acht Monaten
– Ernennung von Mitgliedern des Dabaiba-Clans in den diplomatischen Dienst
– Finanzierung der Studienaufenthalte der Kinder des Dabaiba-Clans im Ausland
mit öffentlichen Geldern
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697012727414136923
+ 01.09.: 6+6-Ausschuss. Das
6+6-Komitée kündigte die Fertigstellung der Wahlgesetze und deren Übergabe an
den Parlamentspräsidenten Saleh an. Es soll eine neue Regierung gebildet
werden, die die Wahlen überwacht.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697410295180771360
+ 01.09.: Finanzkontrollkomitee
(HFC): Der stellvertretende Chef der Libyschen Zentralbank (CBL), Mari
al-Barasi, kündigte seinen Rückzug aus dem HFC an. Er begründete diesen Schritt
damit, dass das HFC gegen die geltenden Gesetze verstoße und auch im
Skhirat-Abkommen nicht vorgesehen war. Vier weitere Mitglieder erklärten, sie
hätten an der letzten Sitzung des Finanzausschusses nicht teilgenommen.
Das HCF war auf Beschluss des Präsidialrats zur Überwachung der öffentlichen
Aufgaben im Juli ins Leben gerufen worden. Damit wurde die Gefahr der Blockade
der Ölförderung durch Haftar-Kräfte gebannt. Der HFC hat allerdings eine von
Haftar gesetzte Frist nicht eingehalten.
https://libyaupdate.com/cbl-deputy-governor-four-members-announce-resignation-from-supreme-finance-committee/
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697709585170133373
Libyen und das Ausland
+ 27.08.: Südgrenzen. Seit
Monaten verschärft sich die Sicherheits- und Militärsituation im Süden Libyens,
insbesondere in den Grenzgebieten zu Tschad, Niger und Sudan, nicht zuletzt
durch die von der LNA angekündigten Militäroperationen gegen die tschadische
Opposition. Dies obwohl die USA einen Zehnjahresplan bekannt gaben, der zum
Ziel hat, die Situation in Libyen zu stabilisieren. Dieser sah auch vor, die
Grenzen im Süden Libyens zu sichern.
Frankreich setzt auf Südlibyen, um seinen Einfluss in der Sahara und im Sahel
wiederherzustellen. Africa Media: „Frankreich hat seine Streitkräfte zum
Luftwaffenstützpunkt al-Wig nahe der libyschen Südgrenze verlegt, um über die
aktuellen Entwicklungen in Niger nach dem Militärputsch, der den gewählten
Präsidenten Mohamed Bazoum stürzte, auf dem Laufenden zu bleiben.“
Auch der Besuch einer russischen Militärdelegation in Bengasi bei Khalifa
Haftar hatte die militärische Zusammenarbeit und grenzüberschreitende
Kriminalität zum Thema.
Ausländische Mächte nutzen den instabilen Zustand in Libyen aus, um ihre
eigenen Ziele zu erreichen. Der libysche Bürger werde dabei ausgegrenzt, das Recht
auf politische Teilhabe und die Menschenrechte werden ihm verweigert.
https://twitter.com/AlmieyarLibya/status/1695819440380653682
+ 01.09.: Tschadische Grenze.
Die Libysche Nationalarmee (LNA) hat „zur Bekämpfung tschadischer
Oppositionsgruppen und ausländischer Söldner“ mehr als 1.000 Militärfahrzeuge
entlang der südlichen Grenze des Landes stationiert.
https://libyareview.com/37350/libyan-army-deploys-over-1000-military-vehicles-on-libyas-border-with-chad/
+ 30.08.: Staatsrat/Türkei.
Der Vorsitzende des Staatsrats, Muhammad Takala, besuchte die Türkei und traf
dort mit Außenminister Hakan Fidan zusammen. Takala war am 6. August zum
Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden Khalid al-Mischri gewählt worden. Dies
war Takalas erste Auslandsreise.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410386
+ 31.08.: Sarkozy/Airbus. In
Frankreich werden 13 Personen nach zehnjährigen Ermittlungsbemühungen vor
Gericht gestellt. Es geht dabei um illegale Wahlkampfspenden, die 2007 Sarkozy
von Libyen erhalten hat.
Unter den Angeklagten ist auch ein ehemaliger Chef des Airbus-Konzerns, Edward
Olmos, dem vorgeworfen wird, Schmiergelder aus Libyen erhalten zu haben. Die
Anklage lautet: „Beihilfe zur Korruption, aktiver Bestechung, krimineller
Vereinigung und Geldwäsche“.
Olmos wird beschuldigt, nach dem Verkauf von 12 Flugzeugen an Libyen im Jahr
2006 eine Zahlungsanweisung in Höhe von zwei Millionen Euro an Sarkozys
Geschäftsleiter Alexandre Djouhri erteilt zu haben.
Sarkozy selbst wurde bereits zweimal wegen Korruption und Einflussnahme in
verschiedenen Fällen verurteilt. Er hat gegen beide Urteile Berufung eingelegt.
https://libyareview.com/37324/former-airbus-ceo-involved-in-libyan-financing-of-sarkozy-campaign/
+ 31.08.: EU/Diplomatie. Die
Dabaiba-‚Regierung‘ in Tripolis hat die Ernennung des italienischen Diplomaten
Nicola Orlando zum neuen EU-Botschafter in Libyen abgelehnt. Gründe wurden
hierfür nicht bekanntgegeben.
https://libyareview.com/37337/libyan-pm-rejects-appointment-of-new-eu-ambassador/
+ 31.08.: USA/Frankreich. Bei
einem Krisentreffen in der tunesischen Hauptstadt Tunis sprachen sich der
US-Sondergesandte für Libyen, Richard Norland, und der französische
Sondergesandte Paul Soler für die Einsetzung einer neuen technokratischen
Regierung in Libyen aus, die das Land zu Parlaments- und Präsidentschaftswahlen
führen soll.
https://libyareview.com/37340/us-france-push-for-new-technocratic-government-to-supervise-libyas-elections/
+31.08.: Tunesien/Zentralbank.
Der Chef der Libyschen Zentralbank (CBL), al-Kebir, und sein
Stellvertreter, Marai Muftah Rahil, trafen mit ihrem tunesischen Amtskollegen
Marwan al-Abbasi zusammen. Das Treffen fand auf Einladung der tunesischen
Zentralbank statt, um die „Kommunikation mit regionalen und internationalen
Parteien“ zu stärken und die Vereinigung der CBL zu begrüßen.
https://libyareview.com/37356/libyan-tunisian-central-banks-discuss-cooperation/
+ 02.09.: UN/Bathily/Saleh.
Der UN-Gesandte Bathily betonte bei einem Treffen mit Parlamentspräsidenten
Agila Saleh, wie wichtig es ist, dass in Libyen Wahlen „unter einer
einheitlichen Regierung, die von den wichtigsten Interessengruppen unterstützt
wird“, stattfinden. In diesem Punkt bestand zwischen Bathily und Agila Saleh
Einigkeit.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410703
Wetter
+ 01.09.: Sandsturm. Im
Südwesten Libyens hat ein schwerer Sandsturm mehrere elektrische
Überlandleitungen beschädigt. Dies führte in der Gegend von Ubari zu
Stromausfällen.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410579
+ Rückblick. Der
Flugzeugabschuss bei Ustica am 27. Juni 1980: „Der ehemalige italienische
Ministerpräsident Giuliano Amato (1992-1993, 2000-2001) behauptet, Bettino
Craxi, der von 1983 bis 1987 Präsident des italienischen Ministerrats war, habe
den damaligen libyschen Staatschef Muammar Gaddafi 1980 vor den französischen
Plänen zu seiner Beseitigung gewarnt. Auch Amato selbst war damals Teil des
Regierungsapparats.
Laut Amato „wurde ein Plan ausgearbeitet, um das MiG-Flugzeug [der libyschen
Luftwaffe] anzugreifen, in dem Gaddafi flog“. „Der Plan sah eine simulierte
NATO-Übung mit einer großen Anzahl von Flugzeugen vor, bei der eine Rakete auf
den libyschen Staatschef abgefeuert werden sollte“, behauptete der ehemalige
Premierminister in einem Interview mit der Zeitung La Repubblica. Der
Vorfall sollte anschließend als Unfall dargestellt werden. Gaddafi sei jedoch
vor der Gefahr gewarnt worden und habe sein Flugzeug nicht bestiegen, so der
ehemalige Premierminister weiter. „Ich habe später erfahren – allerdings ohne
Beweise – dass es Bettino war, der Gaddafi vor der Gefahr im italienischen
Luftraum gewarnt hat. Er war sicherlich nicht daran interessiert, dass diese
Wahrheit bekannt wird: man hätte ihn der Illoyalität gegenüber der NATO und der
Spionage zugunsten des Feindes beschuldigt“, sagte Amato. Er behauptet, dass
die auf die libysche MiG abgefeuerte Rakete schließlich ein Passagierflugzeug
des Typs Itavia Douglas DC-9 getroffen habe.
Beim Absturz des Itavia-Passagierflugzeugs am 27. Juni 1980 kamen 81
Menschen ums Leben. Das Flugzeug stürzte im Meer zwischen den Inseln Ustica und
Ponza im südlichen Apennin ab. Amato machte die französische Luftwaffe
für die Katastrophe verantwortlich. Dies sei „die plausibelste Version“,
sagte er. Der Politiker lieferte jedoch keine Beweise für seine Worte.
Zuvor hatte ein Gericht in Palermo bestätigt, dass die Ursache für den Absturz
des Passagierflugzeugs der Einschlag einer scharfen Rakete war, die von einem
anderen Flugzeug abgefeuert wurde.
Die Äußerungen Amatos lösten ein breites Echo aus. So sagte der italienische
Außenminister Antonio Tajani, dass Amato „seine eigene Version“ wiedergebe. Die
italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erklärte, die Regierung sei
bereit, „alle möglichen Schritte zu unternehmen“, wenn Amato Material zu dem Fall
vorlege.
https://www.anti-spiegel.ru/2023/italiens-ehemaliger-ministerpraesident-erklaerte-gaddafi-sei-vor-frankreichs-plaenen-ihn-zu-eliminieren-gewarnt-worden/
siehe auch: http://friedenfuerlibyen.blogspot.com/search?q=ustica
Feierlichkeiten zum 54. Jahrestag der 1969-Revolution – Videos und Fotos
Die Feiern begannen bereits in der Nacht
vom 31.08. auf den 01.09.
Videos aus verschiedenen libyschen Städten aus allen Landesteilen, darunter: Sebha,
Traghen (Südwesten), Bohadi, asch-Schwerf (Süden), Zinten
(Nordwesten), Bengasi (Nordosten), Tarhuna (Westen), Qasr
bin Ghashir (Nordwesten), Sabrata, Maqwama und Dima
al-Fatehund (Nordwesten), Tripolis (Nordwesten), asch-Schati,
Bani Walid (Nordwesten):
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697407807430045735
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697417589188628528
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697415828247900620
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697413098477342893
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697417346363596990
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697412508435304591
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697414051456811008
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697412514672148604
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697412329040650592
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697411241004724419
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697408909592440961
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697408700531482889
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697408269210337376
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697407578672656682
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697406036460663161
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697395821266845934
Feierlichkeiten wurden auch gemeldet
aus:
der Tawasawa-Region im Ataba-Tal: https://twitter.com/SaifFuture/status/1697707498675859609
Die Region asch-Shafi’in:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697711975856304578
al-Kufra:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697712322893013222
Sebha:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697712664128925789
Khallat Al-Furjan:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697715384202174628
al-Adschailat:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697951287768158563
Awlad Abrik:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697951087595028701
Rajana:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697952234766504397
Kurznachrichten Libyen – 27.08. bis 02.09.2023
3. September 2023 / gelanews / Keine Kommentare
Feiern zum 54. Jahrestag der al-Fatah-Revolution / Saif al-Islam Gaddafi fordert von Libanon Freilassung seines Bruders Hannibal / Libysche Außenministerin trifft sich in in Rom heimlich mit israelischem Außenministerin / Aufruhr in Libyen und Solidaritätsbekundungen mit Palästina / Brutales Vorgehen der Sicherheitskräfte in Tripolis und Sirte
+ 01.09.: Feierlichkeiten zum 54.
Jahrestag der al-Fatah-Revolution am 01.09.2023 (Eid al-Fatah) wurden aus
Städten, Dörfern und Gemeinden in ganz Libyen, aus dem Norden, Süden, Osten und
Westen, gemeldet. Die Solidarität mit der Dschamahirija und dem
Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi wurde mittels Autokorsos,
Feuerwerk, grünen Fahnen, Plakaten, Pferderennen und Musik bekundet.
Hier Impressionen aus der Stadt Bani Walid: https://twitter.com/SaifFuture/status/1697715819793301907
Am Ende des Blogs findet sich eine Auswahl an Fotos und Videos.
+ 28.08.: Insbesondere die Stadt Bani
Walid lud zu einem großen Volksfest zur Feier der al-Fatah-Revolution am
01.09.2023 ein.
Foto: https://twitter.com/SaifFuture/status/1696434346423394352
Siehe auch: https://gela-news.de/die-libysche-revolution-von-1969
Überschattet wurden die Feierlichkeiten durch das harte Vorgehen gegen Demonstranten in verschiedenen libyschen Städten
Gewaltsames Vorgehen von Milizen in der Stadt Sirte, Sebha und Bengasi
+ 27.08.: Milizen. Die
ar-Radschma-Miliz hinderte Demonstranten mit Waffengewalt daran, in Sirte gegen
das Mangusch-Cohen-Treffen zu protestieren
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695952892430082153
+ 27.08.: Verhaftungen.
Folgende fünf Personen wurden vom 20/20-Bataillon (der ar-Radschma-Miliz angeschlossen)
verhaftet: Abdul Dschalil Hamid Abdul Dschalil Hiblo, Ali Massud Saad Harir,
Ali Musa Misbah al-Ghoul, Omar Ali Muhammad Nasr Lakhtari, Abdul Salam Abdul
Hadi.
Ihnen wird vorgeworfen, Sympathien für die Dschamahirija bekundet zu haben und
den Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi zu unterstützen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695787645933125764
+ 31.08.: Sebha. Milizen, die
der LNA von Khalifa Haftar angeschlossen sind, schossen in Sebha (al-Mansheya
Sabha) auf Kinder und Jugendliche, die den al-Fateh-Revolutionstag feierten. Es
erfolgten Festnahmen.
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1697405726870610204
+ 31.08.: Sirte. Das Haus von
Imran Oweidat wurde gestürmt und sein Sohn Ahmed wurde von der Radschma-Miliz
entführt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697396154219041116
+ 01.09.: Sirte: Wilde
Schießereien im al-Qaida-Viertel im Abu-Hadi-Gebiet, um die den 54. Jahrestag
der al-Fatah-Revolution Feiernden auseinanderzutreiben.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697427503239831648
+ 01.09.: Sebha. Die
Radschma-Miliz nahm den Bürger Abd as-Salam Hamad al-Ghazali in der Stadt Sebha
fest. Al-Ghazali stammt aus Sirte und hielt sich aus beruflichen Gründen in
Sebha auf.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697707801043231188
+ 01.09.: Sirte. Es erfolgten
die Verhaftung von Muhammad Younis al-Gahsi und Muhannad Eski.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697415828247900620
+ 01.09.: Folter/Bengasi. Der
Ingenieur Abu Zayd Muhammad al-Jabbo al-Gaddafi wurde 15 Tage nach seiner
Entführung in Bengasi freigelassen. Er wurde auf einer öffentlichen Straße aus
einem Auto gestoßen. Aufgrund der erlittenen Folterungen ist der
Gesundheitszustand von Jabbo al-Gaddafi sehr schlecht.
Er wurde verdächtigt, mit dem Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam Gaddafi
in Kontakt zu stehen. Jabbo al-Gaddafi gehört dem Gadhadfha-Stamm an.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697708605267407206
Massives Militäraufgebot gegen Demonstranten in Tripolis
+ 27.08.: Syrische Söldner.
Mitglieder der Jugendbewegung al-Hadaba (Region südlich von Tripolis)
protestierten gegen die von der Türkei nach Libyen gebrachten syrischen Söldner
vor der Salah-ad-Din-Polizeiakademie, wo die Syrer untergebracht sind, und
forderten sie zum Verlassen des Landes auf. Die Anwesenheit der syrischen
Söldner bedeute eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit der Bewohner
dieser Region.
Es brannten Reifen und Straßen wurden blockiert.
Die syrischen Söldner schossen scharf auf die Protestierenden.
Video: https://twitter.com/ObservatoryLY/status/1696504465724260589
https://libyareview.com/37311/libyan-interior-ministry-denounces-violence-against-peaceful-protesters-in-tripoli/
+ 28.08.: Demonstranten aus
verschiedenen Städten im Westen Libyens versammelten sich am Stadtrand von
Tripolis.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1696284809289453780
+ 28.08.: Demonstranten sperrten
Libyens wichtigste Küstenstraße zwischen der Hauptstadt Tripolis und az-Zawiya
und forderten den Rücktritt von ‚Premierminister‘ Abdulhamid Dabaiba und seiner
Regierung.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1696255391200346348
+ 28.08.: Vor dem Hauptquartier des
‚Premierministers‘ Dabaiba fanden als Reaktion auf das Treffens der
Außenministerin Mangusch mit ihrem israelischen Amtskollegen Massenproteste
statt. Gefordert wurde der Sturz der Dabaiba-Regierung.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696345933393363284
+ 28.08.: Nach einem Aufruf, für den
Sturz der Dabaiba-‚Regierung‘ zu demonstrieren, lässt diese ihre
‚Sicherheitskräfte‘ mit scharfer Munition auf Demonstranten schießen.
Video: https://twitter.com/LibyaReview/status/1696553975611302300
+ 29.08.: Milizen wurden
zusammengezogen und setzten sich in Richtung Hauptplatz, wo die Proteste
stattfinden, in Bewegung.
Video: https://twitter.com/LibyaReview/status/1696613166673809672
+ 30.08.: Aufruf. Die
Nationale Kampagne zum Sturz der Dabaiba-‚Regierung‘ ruft zu einer
Demonstration am 01. September auf dem Hauptplatz in Tripolis auf. Ziel sei es,
die ‚Regierung‘ mit ihrem Verrat am libyschen Volk zu stürzen. Die
Dabaiba-‚Regierung‘ sei politisch und finanziell korrupt.
Gefordert wird die Überstellung des ‚Premierministers‘, seiner Minister und
aller, die an dem Verbrechen der Normalisierung mit Israel und sonstigen
Korruptionsfällen beteiligt sind. Die Regierungsgeschäfte sollen einer
libyschen Persönlichkeit anvertraut werden, die das Volk akzeptiert und nicht
in Korruptionsfälle verwickelt ist. Anschließend soll eine Einigung über eine
Übergangsregierung erzielt werden, die zu Wahlen führt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696977357100273895
+ 31.08.: Verhaftungen. Der
Fotograf Salem asch-Schibl wurde nach Protesten gegen die Dabaiba-‚Regierung‘
wie auch andere Teilnehmer von einer Miliz der Internen Sicherheitsbehörden
verhaftet.
Es wird die sofortige Freilassung aller Festgenommenen gefordert.
https://libyareview.com/37327/libyan-photographer-arrested-after-tripoli-demonstrations/
+ 31.08.: Parlament. Das
Innenministerium des Parlaments in Tobruk (östliche Libyen) forderte alle
Sicherheitskräfte im westlichen Libyen auf, „die Demonstranten zu schützen und
eine Atmosphäre zu schaffen, die der Ausübung des Rechts auf freie
Meinungsäußerung förderlich ist“. Es sei „unsere Aufgabe, als Wächter für unser
freies Volk zu dienen und nicht als Werkzeug für seine Unterdrückung und den
Entzug seiner grundlegendsten, gesetzlich garantierten Rechte“.
https://libyareview.com/37311/libyan-interior-ministry-denounces-violence-against-peaceful-protesters-in-tripoli/
+ 01.09.: In Tripolis ordnete die
Dabaiba-‚Regierung‘ einen riesigen militärischen Aufmarsch an. Die sogenannten
‚Sicherheitskräfte‘ rüsteten massiv gegen die angekündigte Großdemonstration
auf.
Die Bevölkerung sieht sich Terrormaßnahmen ausgesetzt.
Aufgrund der Sicherheitslage in der Hauptstadt wird im Notfallmedizin- und
Unterstützungszentrum von Tripolis die Alarmbereitschaft erhöht.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697713997519212687
+ 01.09.: In den vorherigen Tagen
war es neben Tripolis bereits in den Städten Zuwara, Zawiya, Mardsch und
Misrata zu Demonstrationen gegen das Treffen zwischen der libyschen
Außenministerin Mangusch und dem israelischen Außenminister Cohen gekommen.
Demonstriert wurde zur Unterstützung der palästinensischen Sache.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410577
+ 01.09.: Dabaiba und seinem
Innenminister Imad Trabelsi gelang es, mit seinem Militäraufgebot eine
Bürgerdemonstration zu verhinderten. Auch ältere Menschen, die versuchten, ins
Zentrum von Tripolis zu gelangen, wurden zum Teil mit Schlägen daran gehindert.
Milizen zwangen Cafés zur Schließung. Jeder, der sich wiedersetzte, wurde
verhaftet.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697707634671976533
+ 01.09.: Es wurde zur Auflösung der
Demonstrationen für Palästina und gegen die „Normalisierung der Beziehung mit
dem zionistischen Gebilde“ von der Dabaiba-‚Regierung‘ sogar Flugabwehrraketen
aufgefahren.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697710232187650214
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697710538891887050
+ 01.09. Parlament. Der
Parlamentsabgeordnete Jaballah asch-Schaibani sagte, dass der massive Einsatz
schwerbewaffneter Sicherheitskräfte zur Verhinderung friedlicher
Demonstrationen die Illusion beende, dass in Libyen Meinungsfreiheit herrsche.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697711614353424610
+ 02.09.: Generalstaatsanwaltschaft.
Der Journalist Khalil al-Hassi stellte die Frage, ob der Generalstaatsanwalt
as-Siddiq as-Sour wegen des Schießbefehls auf Demonstranten in Tripolis gegen
die Miliz unter Führung von Abdulsalam Zubi (alias al-Saranti) eine
Untersuchung einleiten werde.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697950080400052332
+ 02.09.: Die Zufahrtsstraßen zum
Zentrum in Tripolis und seinem Hauptplatz bleiben weiterhin gesperrt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697950295626551480
+ 02.09. Dabaiba-‚Regierung‘/Kollaps.
In einem vielbeachteten Beitrag auf X erklärte das Mitglied des Libyschen
Politischen Dialogforums (LPDF), asch-Scharksi, dass die
Dabaiba-‚Regierung‘ in ihrer jetzigen Form mit Sicherheit zusammenbrechen wird.
„Der Zusammenbruch werde zu erheblichen Problemen in der Hauptstadt führen“.
Gefahr drohe insbesondere durch den Ausbruch von Milizenkämpfen.
https://libyareview.com/37380/libyan-official-dbaibas-government-will-collapse/
Aus anderen Städten
+ 01.09.: In den vorherigen Tagen
war es neben Tripolis bereits in den Städten Zuwara, Zawiya, Mardsch und
Misrata zu Demonstrationen gegen das Treffen zwischen der libyschen
Außenministerin Mangusch und dem israelischen Außenminister Cohen gekommen.
Demonstriert wurde zur Unterstützung der palästinensischen Sache.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410577
+ 01.09.: Misrata. Sogar in
der Heimatstadt von Dabaiba, in Misrata (Nordwesten), wurde gegen Dabaiba
protestiert.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1697682045713994015
+ 01.09.: Wershefana. Die
Miliz von Muammar al-Dhawi setzte ein massives militärisches Aufgebot mit
Flugabwehrgeschützen ein, um Demonstrationen gegen die Dabaiba-‚Regierung‘ zu
verhindern.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697710037936837020
+ 01.09.: Zinten. Proteste
gegen die Dabaiba-‚Regierung‘ flammen auch in Zinten auf.
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1697951570506265010
Der Fall Mangusch und die Reaktionen
+ 27.08.: Israel/Mangusch. „Die
libysche Außenministerin Nadschla Mangusch hat sich nach Bekanntwerden über
ihre „Geheimgespräche“ mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen in die
Türkei abgesetzt. Ihr droht ein Prozess wegen Hochverrat. Die
Dabaiba-‚Regierung‘ in Tripolis dürfte am Ende sein.
Um zu verstehen, wie ernst dieses Treffen mit dem israelischen Außenminister
einzuordnen ist, muss man wissen, dass laut der jüngsten Meinungsumfrage die
libysche Bevölkerung fast geschlossen eine Normalisierung der Beziehungen zu
Israel und eine Anerkennung des Staates Israel ablehnt. Umgehend wurde aus
Solidarität mit dem palästinensischen Volk auf dem Hauptplatz von Tripolis die
palästinensische Flagge gehisst, während israelische Fahnen brannten und der
Rücktritt von Dabaiba gefordert wurde. Videos, die im Netz aufgetaucht sind,
sollen zeigen, wie sogar die Residenz von Dabaiba in Brand gesteckt wurde.“
https://gela-news.de/der-fall-mangusch-wie-ein-gar-nicht-geheimes-treffen-die-dabaiba-regierung-unwiderruflich-diskreditiert
+ 27.08.: Parlament. Das
Parlament forderte den Generalstaatsanwalt auf, gegen die Dabaiba-‚Regierung‘
wegen „des Verbrechens der Kommunikation mit der zionistischen Organisation“ zu
ermitteln.
Das libysche Gesetz verbietet eine Normalisierung oder jede Art des Handels mit
israelischen Einrichtungen oder Personen.
Das Parlament betonte auch, dass „die legitime libysche Regierung diejenige
ist, die vom Parlament beauftragt wurde“, und forderte „alle Regulierungs-,
Militär-, Sicherheits- und Finanzinstitutionen und -agenturen auf, mit ihr
zusammenzuarbeiten und die Anweisungen der Regierung Dabaiba nicht umzusetzen“.
Die Erklärung forderte alle Staaten auf, mit der vom Parlament beauftragten
Regierung zu verhandeln. Das libysche Volk wurde aufzufordern, so schnell wie
möglich eine neue Regierung zu bilden.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410189
https://libyareview.com/37241/libyan-parliament-condemns-secret-meeting-between-libyan-israeli-fms/
+ 27.08.: Parlament. Der stellvertretende
Sprecher des Parlaments, Misbah Doma, bezeichnete das Geheimtreffen zwischen
Außenministerin Nadschla al-Mangusch und ihrem israelischen Amtskollegen Eli
Cohen als Hochverrat. Der libysche Staat sei „immer ein Unterstützer der
palästinensischen Sache“ gewesen. Nicht nur Mangusch, sondern auch
‚Premierminister‘ Dabaiba selbst müsse zur Rechenschaft gezogen werden.
https://libyareview.com/37244/libyan-mp-foreign-ministers-meeting-with-israeli-fm-is-treason/
+ 28.08.: Präsidialrat. Die
dem Präsidialrat angeschlossene Zivilgesellschaftskommission verurteilte
Manguschs Treffen mit dem israelischen Außenminister und kündigt Unterstützung
für die „spontane Volksbewegung“ zur Unterstützung der palästinensischen Sache
an.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1696415041409437779
+ 28.08.: Dababai-‚Regierung‘/Israel.
Laut Sputnik war bereits im Februar 2023 die Ministerin der
Dabaiba-‚Regierung‘ nach Israel gereist, um sich auf das Treffen mit ihrem
israelischen Amtskollegen vorzubereiten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696346833646154166
+ 28.08.: al-Mangusch/Flucht.
Es wurde bekannt, dass Mangusch nach ihrer Flucht in die Türkei von dort aus
nach London weiterreiste.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696345416072073418
+ 28.08.: Israel. Laut der
israelischen Politikanalystin Shlomo Ganor habe Israel in den letzten Monaten
auf verschiedenen Ebenen sowohl zu Haftar im Osten als auch zu Dabaiba im
Westen Kontakte geknüpft. Es bestand Einigkeit, dass die Beziehungen zu Israel
normalisiert werden sollten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696550629273927827
+ 28.08.: Israel. Laut israelischen
Meldungen begannen die Kontakte mit Libyen bereits vor drei Jahren, wurden
allerdings erst vor Kurzem auf ein Außenministerniveau gehoben. Die israelische
Zeitung Makor Rishon schreibt, dass es Dabaibas Anliegen war, Zeit zu
gewinnen, um bis zu Wahlen im Amt zu bleiben.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696550351762055364
+ 28.08.: Israel. Auch der
ehemalige israelische Kommunikationsminister Ayoub Kara bestätigte, dass Israel
bereits seit 2011 Beziehungen zu Libyen hat. Er habe sich persönlich mit
libyschen Ministern und Präsidentschaftskandidaten getroffen. Alle seien zu
Gesprächen bereit gewesen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696549957749088467
+ 28.08.: USA. Die
Biden-Administration hat bei der israelischen Regierung gegen die Offenlegung
der Gespräche zwischen Libyen und Israel auf Ministerebene protestiert.
Die Regierung Biden ist besorgt, dass diese Enthüllung und die darauf folgenden
Unruhen nicht nur die Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen
zwischen Israel und Libyen zunichtemachen, sondern auch den laufenden
Bemühungen mit anderen arabischen Ländern sowie den nationalen Sicherheitsinteressen
der USA schaden werden.
https://www.axios.com/2023/08/28/israel-libya-cohen-meeting-us-protests
+ 29.08.: USA/Cohen/Israel.
Die US-amerikanische Botschafterin in Israel sagte, dass die Bekanntmachung des
„Geheimtreffens“ besorgniserregend sei.
Der israelische Geheimdienst Mossad ließ verlauten, Cohen habe mit der
Veröffentlichung die Kommunikationsbrücken zu Libyen zerstört und den in den
letzten Jahren aufgebauten Beziehungen schweren Schaden zugefügt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696550862175220184
+ 30.08.: USA/Dabaiba. Der
US-amerikanische Botschafter in Libyen, Norland, verkündete, dass die USA trotz
der von Dabaiba angestrebten Normalisierung mit Israel dessen Regierung nicht
weiter unterstützt, sondern eine neue technokratische Übergangsregierung
anstrebt, die zu Wahlen führen soll.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696977053948485758
+ 29.08.: Saleh/Palästina/Israel.
Parlamentspräsident Agila Saleh erteilte in einem Telefongespräch mit Rauhi
Fattuh, dem Präsidenten des Palästinensischen Nationalrats, jeglicher
Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zu Israel eine kategorische
Absage. Die libysche Regierung und das libysche Volk stünden fest hinter dem
Streben der Palästinenser nach dauerhaften Rechten, einschließlich der Errichtung
eines unabhängigen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt und der Rückkehr der
vertriebenen Palästinenser in ihre Häuser.
https://libyareview.com/37284/libyas-parliament-speaker-rejects-diplomatic-ties-with-israel/
+ 29.08.: Libysche Botschaft/Rom.
Der libysche Botschafter in Rom, Muhannad Younis, bestritt jegliche Beteiligung
an dem umstrittenen Treffen zwischen Mangusch und Cohen, das letzte Woche in
Rom stattfand.
Er selbst habe sich im Urlaub befunden und auch der Geschäftsträger wüsste von
nichts.
https://libyareview.com/37287/libyan-ambassador-in-rome-denies-knowledge-of-controversial-talks-with-israel/
+ 30.08.: Al-Gharyani. Der
extrem-islamistische Mufti Gharyani stellte sich auf die Seite Dabaibas. Er
wolle nicht zulassen, dass die Regierung Dabaiba ausgewechselt wird, auch wenn
sie Fehler begangen hat.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696975439447658805
+ 30.08.: Mangusch/Anwaltschaft.
Ein Mitglied der Anwaltskammer, Abdul Salam Abu Ghalia, legte der
Staatsanwaltschaft eine Anklageschrift gegen Dabaiba und Mangusch vor. Wegen
Landesverrat forderte er für beide lebenslange Haftstrafen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696975875168678146
+ 30.08.: Erdöl/Erdgas. Das
Öl- und Gasministerium lehnt jede „Teilnahme an Organisationen oder Foren, die
von der zionistischen Organisation oder ihren Mitgliedern besucht werden,
insbesondere im Öl- und Gassektor“ ab.
https://libyareview.com/37317/libyan-oil-ministry-rejects-participation-in-events-involving-israel/
+ 30.08.: Palästina. Im
palästinensischen Gazastreifen fanden Kundgebungen stand „zur Unterstützung und
zum Dank an das libysche Volk, das die Normalisierung (der Beziehungen mit
Israel) ablehnte und dem palästinensischen Volk zur Seite stand“.
Foto: https://twitter.com/alwasatengnews/status/1697216126478868664
+ 01.09.: Union der israelischen
Juden. Der Präsident der Union der libyschen Juden, Raphael Luzon, sagte,
dass die Normalisierung mit Israel mit dem Segen des Chefs der Libyschen
Zentralbank, as-Siddiq al-Kebir und Premierminister Dabaiba erfolgt sei.
Letzterer habe den libyschen Juden Versprechungen gemacht.
https://twitter.com/Yrthjj2a13zVMd5/status/1697746066152599854
+ 02.09.: USA. Der
Parlamentsabgeordnete Ali as-Sol bestätigte, dass die USA das Treffen von
Mangusch und ihrem israelischen Amtskollegen in Abstimmung mit Dabaiba
arrangiert haben.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697950213053280517
Hannibal al-Gaddafi weiterhin unrechtmäßig im Libanon inhaftiert
+ 28.08.: Hannibal
al-Gaddafi/Hungerstreik/Libanon. Die Justizministerin der
Dabaiba-‚Regierung‘, Halima al-Bussifi, hat die Freilassung von Hannibal
al-Gaddafi gefordert. Sie sagte, dass „Hannibal Gaddafi im Libanon ohne
rechtliche Grundlage festgehalten wird“ und bekräftigte die Notwendigkeit der
Zusammenarbeit zwischen der libanesischen Regierung und ihrem Justizministerium.
Der libanesische Premierminister Najib Mikati bestritt, dass die libysche Seite
mit ihm Kontakt aufgenommen habe, während der Anwalt von Hannibal al-Gaddafi
erklärt hatte, der libysche Generalstaatsanwalt hätte Hannibals Freilassung
gefordert. Er solle an Libyen gemäß dem libanesischen Gesetz überstellt oder es
soll ihm die Ausreise in ein Land seiner Wahl ermöglicht werden.
Hannibal al-Gaddafi schwebt aufgrund der schlechten Haftbedingungen, denen er
seit acht Jahren ausgesetzt ist, und seines Hungerstreiks in Lebensgefahr.
https://libyareview.com/37262/libyan-justice-minister-urges-lebanon-to-release-hannibal-gaddafi/
+ 28.08. Hannibal al-Gaddafi/Libanon.
Es gibt unterschiedliche Vorstellungen über die Art der Zusammenarbeit zwischen
Libyen und Libanon bezüglich des Falls Hannibal al-Gaddafi, der seit acht
Jahren unrechtmäßig im Libanon gefangen gehalten wird.
Während in Libyen die Freilassung von Hannibal im Vordergrund steht, geht es
dem Libanon vor allem darum, das Schicksal des im Jahr 1978 verschwundenen
Imams as-Sadr aufzuklären. Hannibal werde nicht freigelassen werden, bevor er
nicht Antworten und Erklärungen zu as-Sadrs Verschwinden geliefert hat.
Hannibal müsse sein Wissen offenlegen. Hannibal al-Gaddafi war zum Zeitpunkt
des Verschwindens von as-Sadr drei Jahre alt. Außerdem darf nach libanesischem
Gesetz niemand dazu gezwungen werden, gegen seinen Vater, in diesem Fall Oberst
Muammar al-Gaddafi, auszusagen. Dieser hatte damals behauptet, as-Sadr und
seine Begleiter hätten das Land in einem Flugzeug in Richtung Rom verlassen. Es
handle sich um innerschiitische Querelen, die mit dem Verschwinden von as-Sadr
ausgetragen worden wären.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696348236720619594
+ 31.08.: Saif al-Islam Gaddafi.
Der libysche Präsidentschaftskandidat Saif al-Islam Gaddafi hat an den
Präsidenten des libanesischen Parlaments, Nabih Berri, eine Botschaft versandt.
In dem Schreiben vom 30. September 2023 heißt es: „Libyen wird seinen Abstieg
überwinden und seine Stimme laut erheben.“ Diejenigen, die denen vertrauten,
die nicht an Libyen glauben, seien sehr schlecht beraten.
Saif al-Islam Gaddafi reagierte damit auf eine Äußerung des ehemaligen
libanesischen Abgeordneten Hassan Jakob, der sich für die Entführung und
Einkerkerung von Hannibal al-Gaddafi aussprach. Jakob begründete dies damit,
dass Hannibal al-Gaddafi der einzige Trumpf sei, den der Libanon in Sachen des
Verschwindens des Imams as-Sadr im Jahr 1978 habe. Hannibal werde nicht
freigelassen werden, bevor er nicht Antworten und Erklärungen zu as-Sadrs
Verschwinden geben würde. Hannibal müsse sein Wissen offenlegen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697012639627354215
Siehe auch: https://gela-news.de/saif-al-islam-gaddafi-fordert-freilassung-seines-bruders-hannibal
Weitere Nachrichten aus Libyen
+ 27.08.: Dabaiba/Misrata.
Der ‚Premierminister‘ von Tripolis kämpft verzweifelt um seinen Machterhalt. Zu
diesem Zweck fand in Misrata eine Zusammenkunft mit den Führern der Bewegung
„17. Februar für eine Kurskorrektur“ statt. Diese lehnen eine Fortsetzung der
Dabaiba-‚Regierung‘ kategorisch ab. Einer von ihnen, Khalifa az-Zawawi,
forderte die Auflösung der 444. Brigade und die Bildung einer neuen
Rebellenmiliz unter dem Namen „Nationalgarde“.
Nachdem sich auch der UN-Sondergesandte Abdullah Bathily für einen
Regierungswechsel einsetzte, haben sich die Aussichten für einen Machterhalt
Dabaibas verschlechtert.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695788259492659351
+ 27.08.: Khalifa
Haftar/Verurteilung. Auf Twitter/X wurden Dokumente veröffentlicht, die
zeigen, dass gegen den Oberbefehlshaber der Libyschen Nationalarmee (LNA),
Khalifa Haftar, ein Todesurteil aus dem Jahre 2005 (20.11.1425) vorliegt.
Haftar wurde in Abwesenheit schuldig befunden, Informationen über die libyschen
Streitkräfte an ausländische Regierungen verraten zu haben.
Für eine Wiederaufnahme des Verfahrens ist die Anwesenheit der verurteilten
Person erforderlich. Da gegen das Urteil keine Berufung eingelegt wurde, ist es
gültig.
Beigefügt sind einige Dokumente wie die Anklageschrift und das Gerichtsurteil.
Das libysche Strafgesetzbuch ist weiterhin in Kraft.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695788806757142533
Es handelt sich um den Verrat von Haftar während des Tschadkriegs in den
80er Jahren. Es ging dabei um den an Bodenschätzen reichen Aouzou-Streifen
(Tibesti-Gebirge), der von beiden Staaten beansprucht wurde und im Grenzgebiet
liegt. In den ursprünglich von den Kolonialmächten festgelegten Grenzen gehörte
der Aouzou-Streifen zu Libyen, wurde dann aber vom Tschad beansprucht. Mit
militärischer Unterstützung Frankreichs hat der Tschad diesen Krieg gewonnen.
Haftar hatte die Seiten gewechselt und wurde in die USA ausgeflogen, erhielt
die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und arbeitete für die CIA. 1993 beteiligte
er sich an einer Operation, die zum Sturz Gaddafis führen sollte.
+ 27.08.: Versöhnungskonferenz.
Die Räumlichkeiten, die für eine Sitzung nach der in Brazzaville geplanten
Versöhnungskonferenz in der Stadt al-Baida reserviert waren, wurden von einer
Gruppe, die dem Kommando der ar-Radschma-Miliz nahesteht, storniert.
Die Universität von Baida wurde unter Druck gesetzt, keine Räume für das
Treffen zur Verfügung zu stellen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695787482241978404
+ 27.08.: Veruntreuung. Die
Staatsanwaltschaft hat Untersuchungshaft für den Direktor der Rifi
(Rural) Bank angeordnet. Ihm wird vorgeworfen, vier Millionen LD veruntreut zu
haben.
https://libyaherald.com/2023/08/bank-manager-detained-accused-of-embezzling-ld-4-million/
+ 27.08.: Derna/Kommunalwahlen.
Eine der LNA von Khalifa Haftar zugehörige Miliz verhaftete den Anführer der
Emaar-Liste, die bei den Kommunalwahlen antritt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1695786799317008530
+ 28.08.: 6+6-Komitée. Das
6+6-Komitée (Parlament und Staatsrat) traf sich in Bengasi, um über die
geforderten Nachbesserungen bei den Wahlgesetzen zu beraten.
Das Komitee ist jetzt auch für die Abhaltung von Kommunalwahlen zuständig.
https://libyareview.com/37265/libyas-66-joint-committee-discusses-election-laws/
+ 28.08.: Milizen/Tripolis.
Der Kommandeur des Miliz Deterrence Force, Abdul Raouf Kara, betonte bei
einem Treffen mit Muhammad al-Haddad, Stabschef der Militäreinheiten im
westlichen Libyen, und anderen Militärkommandanten, die Notwendigkeit der
Auflösung der 444. Brigade.
Al-Haddad erklärte dagegen, dass die 444. Brigade eine reguläre, zur libyschen
Armee in der westlichen Region gehörende Militäreinheit sei.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1696549412363771927
+ 31.08.: Dabaiba-‚Regierung‘.
Bilanz des Jahres 2023:
– gesetzeswidrige Auslieferung eines libyschen Staatsbürgers an die USA
– gesetzeswidrige Abgabe von libyschem Land an ausländische Botschaften
– gesetzeswidriger Versuch der Normalisierung des Verhältnisses mit Israel
– gesetzeswidrige Wiederaufnahme des Lockerbie-Falls inklusive der Frage der
Entschädigungen
– gesetzeswidrige Übergabe des Hafens von al-Chums an die Türkei
– Gewährung eines acht Milliarden USD-Kredits an die Türkei
Dazu kommen:
– Ausgaben in Höhe von 890 Millionen LD innerhalb von acht Monaten
– Ernennung von Mitgliedern des Dabaiba-Clans in den diplomatischen Dienst
– Finanzierung der Studienaufenthalte der Kinder des Dabaiba-Clans im Ausland
mit öffentlichen Geldern
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697012727414136923
+ 01.09.: 6+6-Ausschuss. Das
6+6-Komitée kündigte die Fertigstellung der Wahlgesetze und deren Übergabe an
den Parlamentspräsidenten Saleh an. Es soll eine neue Regierung gebildet
werden, die die Wahlen überwacht.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697410295180771360
+ 01.09.: Finanzkontrollkomitee
(HFC): Der stellvertretende Chef der Libyschen Zentralbank (CBL), Mari
al-Barasi, kündigte seinen Rückzug aus dem HFC an. Er begründete diesen Schritt
damit, dass das HFC gegen die geltenden Gesetze verstoße und auch im
Skhirat-Abkommen nicht vorgesehen war. Vier weitere Mitglieder erklärten, sie
hätten an der letzten Sitzung des Finanzausschusses nicht teilgenommen.
Das HCF war auf Beschluss des Präsidialrats zur Überwachung der öffentlichen
Aufgaben im Juli ins Leben gerufen worden. Damit wurde die Gefahr der Blockade
der Ölförderung durch Haftar-Kräfte gebannt. Der HFC hat allerdings eine von
Haftar gesetzte Frist nicht eingehalten.
https://libyaupdate.com/cbl-deputy-governor-four-members-announce-resignation-from-supreme-finance-committee/
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697709585170133373
Libyen und das Ausland
+ 27.08.: Südgrenzen. Seit
Monaten verschärft sich die Sicherheits- und Militärsituation im Süden Libyens,
insbesondere in den Grenzgebieten zu Tschad, Niger und Sudan, nicht zuletzt
durch die von der LNA angekündigten Militäroperationen gegen die tschadische
Opposition. Dies obwohl die USA einen Zehnjahresplan bekannt gaben, der zum
Ziel hat, die Situation in Libyen zu stabilisieren. Dieser sah auch vor, die
Grenzen im Süden Libyens zu sichern.
Frankreich setzt auf Südlibyen, um seinen Einfluss in der Sahara und im Sahel
wiederherzustellen. Africa Media: „Frankreich hat seine Streitkräfte zum
Luftwaffenstützpunkt al-Wig nahe der libyschen Südgrenze verlegt, um über die
aktuellen Entwicklungen in Niger nach dem Militärputsch, der den gewählten
Präsidenten Mohamed Bazoum stürzte, auf dem Laufenden zu bleiben.“
Auch der Besuch einer russischen Militärdelegation in Bengasi bei Khalifa
Haftar hatte die militärische Zusammenarbeit und grenzüberschreitende
Kriminalität zum Thema.
Ausländische Mächte nutzen den instabilen Zustand in Libyen aus, um ihre
eigenen Ziele zu erreichen. Der libysche Bürger werde dabei ausgegrenzt, das Recht
auf politische Teilhabe und die Menschenrechte werden ihm verweigert.
https://twitter.com/AlmieyarLibya/status/1695819440380653682
+ 01.09.: Tschadische Grenze.
Die Libysche Nationalarmee (LNA) hat „zur Bekämpfung tschadischer
Oppositionsgruppen und ausländischer Söldner“ mehr als 1.000 Militärfahrzeuge
entlang der südlichen Grenze des Landes stationiert.
https://libyareview.com/37350/libyan-army-deploys-over-1000-military-vehicles-on-libyas-border-with-chad/
+ 30.08.: Staatsrat/Türkei.
Der Vorsitzende des Staatsrats, Muhammad Takala, besuchte die Türkei und traf
dort mit Außenminister Hakan Fidan zusammen. Takala war am 6. August zum
Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden Khalid al-Mischri gewählt worden. Dies
war Takalas erste Auslandsreise.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410386
+ 31.08.: Sarkozy/Airbus. In
Frankreich werden 13 Personen nach zehnjährigen Ermittlungsbemühungen vor
Gericht gestellt. Es geht dabei um illegale Wahlkampfspenden, die 2007 Sarkozy
von Libyen erhalten hat.
Unter den Angeklagten ist auch ein ehemaliger Chef des Airbus-Konzerns, Edward
Olmos, dem vorgeworfen wird, Schmiergelder aus Libyen erhalten zu haben. Die
Anklage lautet: „Beihilfe zur Korruption, aktiver Bestechung, krimineller
Vereinigung und Geldwäsche“.
Olmos wird beschuldigt, nach dem Verkauf von 12 Flugzeugen an Libyen im Jahr
2006 eine Zahlungsanweisung in Höhe von zwei Millionen Euro an Sarkozys
Geschäftsleiter Alexandre Djouhri erteilt zu haben.
Sarkozy selbst wurde bereits zweimal wegen Korruption und Einflussnahme in
verschiedenen Fällen verurteilt. Er hat gegen beide Urteile Berufung eingelegt.
https://libyareview.com/37324/former-airbus-ceo-involved-in-libyan-financing-of-sarkozy-campaign/
+ 31.08.: EU/Diplomatie. Die
Dabaiba-‚Regierung‘ in Tripolis hat die Ernennung des italienischen Diplomaten
Nicola Orlando zum neuen EU-Botschafter in Libyen abgelehnt. Gründe wurden
hierfür nicht bekanntgegeben.
https://libyareview.com/37337/libyan-pm-rejects-appointment-of-new-eu-ambassador/
+ 31.08.: USA/Frankreich. Bei
einem Krisentreffen in der tunesischen Hauptstadt Tunis sprachen sich der
US-Sondergesandte für Libyen, Richard Norland, und der französische
Sondergesandte Paul Soler für die Einsetzung einer neuen technokratischen
Regierung in Libyen aus, die das Land zu Parlaments- und Präsidentschaftswahlen
führen soll.
https://libyareview.com/37340/us-france-push-for-new-technocratic-government-to-supervise-libyas-elections/
+31.08.: Tunesien/Zentralbank.
Der Chef der Libyschen Zentralbank (CBL), al-Kebir, und sein
Stellvertreter, Marai Muftah Rahil, trafen mit ihrem tunesischen Amtskollegen
Marwan al-Abbasi zusammen. Das Treffen fand auf Einladung der tunesischen
Zentralbank statt, um die „Kommunikation mit regionalen und internationalen
Parteien“ zu stärken und die Vereinigung der CBL zu begrüßen.
https://libyareview.com/37356/libyan-tunisian-central-banks-discuss-cooperation/
+ 02.09.: UN/Bathily/Saleh.
Der UN-Gesandte Bathily betonte bei einem Treffen mit Parlamentspräsidenten
Agila Saleh, wie wichtig es ist, dass in Libyen Wahlen „unter einer
einheitlichen Regierung, die von den wichtigsten Interessengruppen unterstützt
wird“, stattfinden. In diesem Punkt bestand zwischen Bathily und Agila Saleh
Einigkeit.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410703
Wetter
+ 01.09.: Sandsturm. Im
Südwesten Libyens hat ein schwerer Sandsturm mehrere elektrische
Überlandleitungen beschädigt. Dies führte in der Gegend von Ubari zu
Stromausfällen.
https://en.alwasat.ly/news/libya/410579
+ Rückblick. Der
Flugzeugabschuss bei Ustica am 27. Juni 1980: „Der ehemalige italienische
Ministerpräsident Giuliano Amato (1992-1993, 2000-2001) behauptet, Bettino
Craxi, der von 1983 bis 1987 Präsident des italienischen Ministerrats war, habe
den damaligen libyschen Staatschef Muammar Gaddafi 1980 vor den französischen
Plänen zu seiner Beseitigung gewarnt. Auch Amato selbst war damals Teil des
Regierungsapparats.
Laut Amato „wurde ein Plan ausgearbeitet, um das MiG-Flugzeug [der libyschen
Luftwaffe] anzugreifen, in dem Gaddafi flog“. „Der Plan sah eine simulierte
NATO-Übung mit einer großen Anzahl von Flugzeugen vor, bei der eine Rakete auf
den libyschen Staatschef abgefeuert werden sollte“, behauptete der ehemalige
Premierminister in einem Interview mit der Zeitung La Repubblica. Der
Vorfall sollte anschließend als Unfall dargestellt werden. Gaddafi sei jedoch
vor der Gefahr gewarnt worden und habe sein Flugzeug nicht bestiegen, so der
ehemalige Premierminister weiter. „Ich habe später erfahren – allerdings ohne
Beweise – dass es Bettino war, der Gaddafi vor der Gefahr im italienischen
Luftraum gewarnt hat. Er war sicherlich nicht daran interessiert, dass diese
Wahrheit bekannt wird: man hätte ihn der Illoyalität gegenüber der NATO und der
Spionage zugunsten des Feindes beschuldigt“, sagte Amato. Er behauptet, dass
die auf die libysche MiG abgefeuerte Rakete schließlich ein Passagierflugzeug
des Typs Itavia Douglas DC-9 getroffen habe.
Beim Absturz des Itavia-Passagierflugzeugs am 27. Juni 1980 kamen 81
Menschen ums Leben. Das Flugzeug stürzte im Meer zwischen den Inseln Ustica und
Ponza im südlichen Apennin ab. Amato machte die französische Luftwaffe
für die Katastrophe verantwortlich. Dies sei „die plausibelste Version“,
sagte er. Der Politiker lieferte jedoch keine Beweise für seine Worte.
Zuvor hatte ein Gericht in Palermo bestätigt, dass die Ursache für den Absturz
des Passagierflugzeugs der Einschlag einer scharfen Rakete war, die von einem
anderen Flugzeug abgefeuert wurde.
Die Äußerungen Amatos lösten ein breites Echo aus. So sagte der italienische
Außenminister Antonio Tajani, dass Amato „seine eigene Version“ wiedergebe. Die
italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erklärte, die Regierung sei
bereit, „alle möglichen Schritte zu unternehmen“, wenn Amato Material zu dem Fall
vorlege.
https://www.anti-spiegel.ru/2023/italiens-ehemaliger-ministerpraesident-erklaerte-gaddafi-sei-vor-frankreichs-plaenen-ihn-zu-eliminieren-gewarnt-worden/
siehe auch: http://friedenfuerlibyen.blogspot.com/search?q=ustica
Feierlichkeiten zum 54. Jahrestag der 1969-Revolution – Videos und Fotos
Die Feiern begannen bereits in der Nacht
vom 31.08. auf den 01.09.
Videos aus verschiedenen libyschen Städten aus allen Landesteilen, darunter: Sebha,
Traghen (Südwesten), Bohadi, asch-Schwerf (Süden), Zinten
(Nordwesten), Bengasi (Nordosten), Tarhuna (Westen), Qasr
bin Ghashir (Nordwesten), Sabrata, Maqwama und Dima
al-Fatehund (Nordwesten), Tripolis (Nordwesten), asch-Schati,
Bani Walid (Nordwesten):
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697407807430045735
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697417589188628528
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697415828247900620
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697413098477342893
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697417346363596990
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697412508435304591
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697414051456811008
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697412514672148604
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697412329040650592
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697411241004724419
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697408909592440961
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697408700531482889
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697408269210337376
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697407578672656682
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697406036460663161
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697395821266845934
Feierlichkeiten wurden auch gemeldet
aus:
der Tawasawa-Region im Ataba-Tal: https://twitter.com/SaifFuture/status/1697707498675859609
Die Region asch-Shafi’in:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697711975856304578
al-Kufra:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697712322893013222
Sebha:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697712664128925789
Khallat Al-Furjan:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697715384202174628
al-Adschailat:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697951287768158563
Awlad Abrik:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697951087595028701
Rajana:
https://twitter.com/SaifFuture/status/1697952234766504397
A. Gutsche
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