Mittwoch, 16. Mai 2012


LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen". Da in Syrien offenbar ein ähnliches Szenario von außen gesteuerter Unruhen wie in Libyen droht, haben wir auch die Meldungen zu Syrien mit übernommen.
Auch die Elfenbeinküste wurde zu Beginn des Jahres 2011 Opfer einer französischen Intervention mit anschließendem Regime-Wechsel welcher  wohl als Generalprobe für den Libyen-Einsatz der NATO galt. Daher werden wir künftig auch über die Entwicklung in diesem Konflikt berichten.

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Libyscher Ex-Premier in Wien vermutlich ermordet
15.5.2012. Der 2011 zurückgetretene libysche Erdölminister und Ex-Premier Shukri Ghanem, der in Wien in der Donau „ertrunken“ ist, wurde vermutlich ermordet, so der Journalist und Islamexperte Amer al-Bayati, der mit Ghanem bekannt war. Selbstmord sei auszuschließen, da Ghanem das Leben genossen habe und weitere Karrierepläne hegte – allerdings war er einer intimsten Kenner des libyschen Systems und als Erdölminister DER Geldbeschaffer schlechthin, sogar wichtiger al Ghaddafi selbst, schreibt al-Bayati, wobei er auch über die Korruptionsaffäre von Nicolas Sarkozy Bescheid gewußt haben könnte.



Nigeria: Was ist Boko Haram?
15.5.2012. Der katholische Bischof Matthew Kukah aus Sokoto in Nordnigeria ist der Meinung, daß die gewaltbereite islamistische Sekte „Boko Haram“, welche für die zahlreiche Gewalt in Nigeria verantwortlich ist, keine einzelne Gruppierung ist, sondern eine ganze Plattform verschiedener Gruppen, die den Staat als Feind sehen. Darauf deuten u.a. die völlig widersprüchlichen Stellungnahmen der sogenannten „Sprecher“ Boko Harams hin.



Human Rights Watch verlangt Änderung der Folter-Amnestie in Libyen
15.5.2012. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch verlangt vom NTC-Regime in Libyen, die seit einer Woche in Kraft getretene Amnestie für Verbrechen, welche von den „Rebellen“ während der „libyschen Revolution“ (gemeint ist der NATO-Angriff) begangen wurden sind, zu ändern bzw. abzuschaffen. Inzwischen sind auch laut „Standard“ vom 11.5.2012 westliche Geheimdienste aufgewacht und haben festgestellt, daß der Sturz Ghaddafis zur Destabilisierung einer ganzen Region geführt hat – wünsche, wohl geruht zu haben – soviel Blitzmerkerei verdient eigentlich eine Urkunde.




UNO kritisiert Geheimgefängnisse in Libyen
15.5.2012. Ian Martin, Leiter der UNO-Mission in Libyen (UNSMIL) erklärte vor dem Weltsicherheitsrat, das größte Problem in Libyen seien die Geheimgefängnisse, welche von den dubiosen Milizen betrieben werden und in denen gefoltert wird. Auch in den von der Regierung betriebenen Gefängnissen wird gefoltert und es befinden sich immer noch mindestens 4.000 Mann in Haft, so Martin.



Wollten ausländische Söldner die Regierung in Mali stürzen?
15.5.2012. Nachdem es letzte Woche Gefechte zwischen der Präsidentengarde des gestürzten Staatschefs Amadou Toumani Touré (ATT) und den Militärs der Junta gab, machte Junta-Führer Amadou Sonogo „ausländische Söldner“ und malische Fallschirmspringer für den versuchten Gegenputsch verantwortlich. Sonogo lehnt die geplante Stationierung von Truppen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS in seinem Land ab – allerdings sind viele Positionen seiner Regierung nach wie vor unklar.



Gambias Diktator droht Guinea-Bissau
15.5.2012. Gambias Präsident Yahya Yammeh drohte der Militärjunta in Guinea-Bissau, die Geduld der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS gehe zu Ende und warnte vor einer Militärintervention, sollte das Land nicht zu einer zivilen Regierung zurückkehren – wobei er offensichtlich vergaß, daß er sich 1994 selbst an die Macht geputscht hatte. Die Verhältnisse zwischen den Zwergstaaten Gambia und Guinea-Bissau sind offenbar nicht sehr gut – der zwischen 2000-03 regierende Präsident und jetzige Oppositionsführer in Guinea-Bissau, Kumba Yala, drohte damals nach einer von Yammehs Provokationen, Gambia „zu zerschmettern“.




Libyen: Grüner Widerstand liefert sich Gefechte mit Misrata-Schlächtern
15.5.2012. Die „Rebellen“ aus Misrata, welche für die grausamsten Kriegsverbrechen verantwortlich sind, ziehen wieder in Richtung der benachbarten Kleinstadt Tarhouna, welche sie bereits fast völlig zerstört haben und haben 50 „Grad“-Raketenwerfern gegen die Stadt in Stellung gebracht. Jugendliche aus Tarhouna, die mit dem Grünen Widerstand sympathisieren, lieferten sich mit RPG´s und leichten Waffen Gefechte mit der Misrata-Vorhut, zwei der „Rebellen“ starben.



NATO-Beitritt in Serbien extrem unpopulär
15.5.2012. Nach einer Umfrage berichtete der serbische TV-Sender B-92, daß 70,3% der Serben einen NATO-Beitritt ihres Landes ablehnen und nur 10,8% der Bevölkerung diesen befürworten. Offensichtlich erinnern sich die Serben noch zu gut daran, daß es das westliche Terror-Bündnis war, welches 1999 Belgrad und andere Städte bombardierte und über 1.000 Zivilisten ermordete.



Libysche Stadt läßt Kriegsgefangene aus Bani Walid frei
15.5.2012. Die libysche Stadt Zlitan, östlich von Tripolis gelegen, hat angekündigt, alle Gefangenen, welche aus der Ghaddafi-Hochburg Bani Walid stammen, freizulassen. Die Stadt Bani Walid inszenierte gleich eine Freudenfeier nach dieser Bekanntgabe.

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