Donnerstag, 23. Juli 2015



LIBYEN-KURZMELDUNGEN


Die Kurzmeldungen zu Libyen sind der Website www.welt-im-blick.de entnommen und laufen dort unter der Rubrik "Kurz und knapp in zwei Sätzen".
Der Libyen-Krieg stellte den Beginn einer neokolonialen Offensive des Westens gegen Afrika dar. Ihm vorangegangen war 2011 bereits der französische Kampfeinsatz gegen die Elfenbeinküste. Nun ist Syrien das nächste Opfer. Deswegen werden wir auch über diese Konflikte und die westliche Destabilisierungspolitik in Afrika berichten.

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Lachnummer „Friedensplan“: Machtlose „Regierung“ schließt mehr oder weniger Frieden mit sich selbst
23.7.2015. „Politische Parteien und Angehörige der Zivilgesellschaft“ aus Libyen haben dem  UN-Friedensplan zur Beendigung des Bürgerkriegs in dem nordafrikanischen Land zugestimmt, behauptet der UN-Vermittler Bernardino Leon, um einen Rest seines Ansehens zu bewahren, doch in Wirklichkeit haben nur Gruppen dem UN-Vorschlag zugestimmt, die ohnehin mehr oder weniger mit der machtlosen, ins ostlibysche Tobruk geflohenen, international anerkannten Regierung verbunden sind. Der wichtigste Gegner, das selbsternannte Parlament in der Hauptstadt Tripolis, das von den Anhängern islamistischer Milizen dominiert wird, hatte sich dem Friedensplan verweigert – von den radikalen Dschihadisten ganz zu schweigen.


Jemen: Huthi-Rebellen dementieren Rückeroberung von Aden durch Hadi-Regime
23.7.2015. Mohammed Abdulsalam, Sprecher der bewaffneten Bürgerbewegung Ansarullah, die ihre größte Anhängerschaft unter dem Huthi-Stamm hat, dementierte die durch die westliche Presse geisternde Meldung, die Kämpfer des gestürzten Machthabers Hadi hätten die strategisch wichtige Hafenstadt Aden zurückerobert, bestätigte aber Gefechte. Ansarullah sei es zusammen mit den übergelaufenen Regierungssoldaten, die dem früheren Langzeitpräsidenten Ali Abdullah Saleh treu sind und den „Volkskomitees“ gelungen, die volle Kontrolle über Aden zurückzuerobern, so der Rebellensprecher.



Anklage gegen Hissené Habre: Ex-Dikator beschimpft Gericht und boykottiert Prozeß

23.7.2015. Der im senegalesischen Exil lebende und wegen zahlreicher Verbrechen (besonders der angeblich 40.000 ermordeten Oppositionellen) angeklagte, frühere Diktator des Tschad, Hissené Habre (1982-90) hat mit seinen Anwälten die Versammlung boykottiert, nachdem er zuvor das Gericht und die senegalesische Regierung als „Verräter“, „Imperialisten“ und „Lakaien Amerikas“ bezeichnet hatte. Diese antikoloniale Rhetorik Habres überrascht etwas, hat er sich doch acht Jahre lang als williges Werkzeug der USA und Frankreichs mißbrauchen lassen, um zuerst den pro-libyschen Staatschef Goukouni Queddei zu stürzen, später um Krieg gegen Ghaddafis sozialistischen „Volksmassenstaat“ Libyen zu führen.


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