Kurznachrichten Libyen – 31.10.2021
Libyen. Schwere Schäden bei Milizenkämpfen um Raffinerie / Neue Details über Wahlvorgänge / Ministersuspendierung / Streiks in mehreren Bereichen
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In eigener Sache: In den nächsten Wochen bin ich in Urlaub und werde daher meine Libyen-Berichterstattung nicht regelmäßig fortführen. Ich hoffe, meine Leser ab Dezember wieder wie gewohnt auf dem Laufenden halten zu können. Inschallah!
+ 26.10.: Milizenkämpfe/Raffinerien. Es werden
Zusammenstöße mit leichten und mittleren Waffen zwischen Milizen in der Nähe
der größten Ölraffinerie des Landes bei Zawiya (50 km westlich von Tripolis)
gemeldet. Beteiligt sind die Milizen von Muhammad al-Bahrun (al-Far) und der Stabilization
Support Agency unter der Führung von Abdel-Ghani al-Kikli (Ghaniwa). Beim
Abschuss von Granaten und Panzerfäusten kam es auch zu Opfern unter der
Zivilbevölkerung. Gekämpft wird um Einflussgebiete und die Kontrolle über
Schmuggelrouten.
https://libyareview.com/18083/clashes-erupt-between-militias-near-libyas-major-oil-refinery/
+ 27.10.: Milizenkämpfe/Raffinerien. Die az-Zawiya
Oil Refining Company erklärte, bei den Kämpfen vom Vortag seien acht
Öltanks und fünf Lagertanks für Rohöl und chemische Zusätze beschädigt worden,
Flüssigkeiten in beträchtlichem Umfang seien ausgelaufen. Ebenso erlitten der
elektrische Transformator und das Dach einer Produktionshalle Beschädigungen.
Die Ölgesellschaft warnte, dass dies zu großen Umweltschäden führen könnte.
https://libyareview.com/18101/libyan-refinery-suffers-damages-due-to-armed-clashes/
+ 27.10.: Milizenkämpfe/Tripolis. In der vorangegangen
Nacht fanden in der Hauptstadt Tripolis erneut Kämpfe zwischen verfeindeten
Milizen statt.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1453295630000984067
+ 27.10.: Milizen/Tripolis. Eine bewaffnete Gruppe stürmte
das Sportministerium in Tripolis und griff mehrere Mitarbeiter an. Das
Innenministerium, das sich bisher nicht zu dem Vorfall äußerte, wurde
aufgefordert, eine Untersuchung einzuleiten.
https://libyareview.com/18142/armed-group-storms-sports-ministrys-headquarters-in-libyan-capital/
+ 29.10.: Wahlen/Milizen/Sicherheitslage. LibyaReveiw
fragt, wie es in wenigen Wochen möglich ist, dass trotz der prekären
Sicherheitslage im Westen Libyens Wahlen stattfinden können. Das Land stünde
weiterhin unter der Kontrolle von Milizen.
https://libyareview.com/18194/violence-errupts-in-west-libya-clashes-various-assassination-attempts/
+ 25.10.: Wahlen. Der Leiter der Hohen Nationalen
Wahlkommission (HNEC), Emad as-Sayeh, teilte auf einer Pressekonferenz in
Tripolis mit, dass die zweite Runde der geplanten Präsidentschaftswahlen in
Libyen gleichzeitig mit den Parlamentswahlen des Landes stattfinden soll. Laut
dem neuen Wahlgesetz sollen die Parlamentswahlen einen Monat nach den für den
24. Dezember geplanten Präsidentschaftswahlen durchgeführt werden. Die erste
Runde der Präsidentschaftswahlen soll gemäß dem vom Parlament verabschiedeten
Wahlgesetz stattfinden. Die Ergebnisse beider Wahlen sollen nach dem zweiten
Wahlgang gleichzeitig bekanntgegeben werden.
Das Wählerverzeichnis wird öffentlich ausgehängt und die Wähler sollen sich
überzeugen, ob sie auch wirklich eingetragen sind.
Die Liste der für die Präsidialwahl aufgestellten Kandidaten soll zur Verfügung
stehen, sobald die notwendigen technischen und logistischen Vorbereitungen
abgeschlossen sind. Dies soll Mitte November der Fall sein.
https://www.libyaherald.com/2021/10/24/the-second-round-of-presidential-elections-will-coincide-with-the-parliamentary-elections-hnec/
Acht Wochen vor dem Wahltermin gibt es noch immer keine Liste, welche
Kandidaten sich zur Präsidentschaftswahl aufstellen lassen. Es bleibt die
Frage, ob Wahlen in der Kürze der noch verbleibenden Zeit ausreichend
vorbereitet werden können oder ob es letztendlich doch zu einer von
verschiedenen Seiten gewollten Verschiebung kommt. Das neue Wahlgesetzt wird
vom Hohen Rat unter al-Mischri immer noch abgelehnt, es finden im westlichen
Libyen immer noch Kämpfe zwischen Milizen statt und die Uneinigkeiten zwischen
dem östlichen und westlichen Libyen bestehen immer noch fort. Dazu kommt, dass
der Termin für den zweiten Wahlgang vom Parlament festgelegt wird: Dieser
könnte auch immer wieder verschoben werden – dann gäbe es kein neu gewähltes Parlament
und auch keinen legitimierten Präsidenten.
Um die Zustände in Libyen zum Besseren zu wenden, müsste der gordische
Knoten durchschlagen werden.
+ 28.10.: Wahlen/AL/Saif al-Islam Gaddafi/Haftar. Laut dem
Generalsekretär der Arabischen Liga (AL), Ahmed Aboul Gheit, haben alle Libyer
das Recht, bei den bevorstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen zu
kandidieren. Dieses verfassungsmäßige Recht stünde auch Saif al-Islam Gaddafi
und Khalifa Haftar zu, da ihnen das aktive Wahlrecht nicht entzogen wurde.
https://libyareview.com/18167/arab-league-haftar-saif-gaddafi-eligible-to-run-in-libyan-elections/
+ Wahlen/Saif al-Islam Gaddafi. Der Überflieger
schreibt: „In Libyen ist die Familie Gaddafi wieder sehr beliebt. Nach den
Erfahrungen der letzten Jahre setzt sich immer mehr die Meinung durch, dass es
ihnen unter Gaddafi, wenn er noch leben würde, besser gegangen wäre als jetzt.
Das denken und fühlen nicht nur die damaligen Anhänger, sondern auch einige
seiner einstigen politischen Gegner. Es gibt in Libyen immer noch zahlreiche
Orte, wo die grüne Flagge – das Erkennungszeichen von Gaddafi – gehisst wird.
Wer also abstreitet, dass es für Saif al-Gaddafi eine Wählerschaft gibt, der
verschließt seine Augen vor der Realität. Möglicherweise würde er bei den
Präsidentschaftswahlen nicht gewinnen, aber ganz sicher würde er
>zumindest< der Königsmacher sein und dann, wäre ihm der große politische
Einfluss sowieso nicht zu nehmen.“
https://derueberflieger.blogspot.com/2021/10/wird-gaddafi-zu-weihnachten-der-neue.html
+ 28.10.: Wahlen/Kandidaten/ad-Dabbaschi. Ibrahim
ad-Dabbaschi, ehemaliger Botschafter Libyens bei den Vereinten Nationen,
kündigte seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen an.
Der 1950 in Sabrata geborene Dabbaschi bekleidete in der
Dschamahirija-Regierung zu Zeiten Oberst Gaddafis zahlreich hohe diplomatische
Ämter, unter anderem war er von 1998 bis 2002 an der libyschen Botschaft in
Bonn/Berlin tätig. Im Februar 2011 wechselte er umgehend die Seiten und
forderte in seiner damaligen Funktion als stellvertretender Botschafter Libyens
bei den Vereinten Nationen in der Lobby der libyschen UN-Vertretung in
Manhattan den Rücktritt von Muammar al-Gaddafi als libyschen Staatschef.
Gaddafi wurde von ihm „als völkermordender Kriegsverbrecher bezeichnet, der für
Massenerschießungen von Demonstranten verantwortlich ist, die gegen seine vier
Jahrzehnte währende Herrschaft protestieren.“
https://libyareview.com/18170/libyas-former-un-ambassador-to-run-for-presidential-elections/
https://www.nytimes.com/2011/02/22/world/africa/22nations.html
https://www.un.org/press/en/2013/bio4494.doc.htm
Welcher Libyer wird wohl einen Verräter wie Dabbashi wählen?
Hier sei auf einen Artikel über die Rolle der UN bei der Zerstörung Libyens
von Aya Burweila am 06. Mai 2011 hingewiesen:
https://www.chinausfocus.com/foreign-policy/a-failure-of-statesmanship-the-un-gives-war-not-libya-a-chance
+ 26.10.: Wahlen/Kandidaten/Fathi bin Schatwan. Der
ehemalige libysche Ölminister Fathi bin Schatwan verkündete seine Kandidatur
für die kommenden Präsidentschaftswahlen. 2011 lief er auf die Nato-Seite über
und floh von Misrata aus nach Malta.
https://libyareview.com/18086/former-libyan-oil-minister-announces-candidacy-for-presidency/
+ 30.10.: Wahlen/Kandidaten/Saif an-Nasr. Der ehemalige
libysche Botschafter in Marokko, Abdel Madschid Seif an-Nasr, gab seine
Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen bekannt. Er gehört dem Stamm der
Awlad Suleiman an, übersiedelte 1990 nach Marokko, wo er eine
Autovermietungsfirma hatte und sich der oppositionellen Libyschen
Heilsfront anschloss. 2011 wurde er für Sebha Mitglied des Nationalen
Übergangsrats (NTC), 2014 libyscher Botschafter in Marokko.
https://libyareview.com/18211/former-libyan-ambassador-to-morocco-announces-presidential-bid/
+ 26.10.: Wahlen. Das Parlament hat einen Änderungsantrag
zur Senkung des Mindestalters für Präsidentschaftskandidaten von 40 auf 35
Jahre angenommen.
https://libyareview.com/18066/libyas-parliament-lowers-minimum-age-for-presidential-candidates-to-35/
+ 31.10.: Wahlen/Mangusch. Die libysche Außenministerin
Najla al-Mangusch sagte, dass nach den bevorstehenden Präsidentschafts- und
Parlamentswahlen die reale Gefahr eines Bürgerkriegs bestehe, dass es aber
>immer Hoffnung gibt<. Sie gab auch anhaltende Sicherheitsprobleme zu.
https://libyareview.com/18237/libyan-foreign-minister-fears-civil-war-after-upcoming-elections/
+ 31.10.: Wahlen/UNSMIL. Die UN-Sondermission für Libyen
rief das Parlament dazu auf, die Beschränkungen für die Teilnahme an den Wahlen
aufzuheben. Dies betrifft in erster Linie Libyer, die öffentliche Ämter
bekleiden. Sie sollen diese bei Einreichung ihrer Kandidatur aufgeben und
anschließend antreten können. Mitgliedern der GNU-Übergangsregierung ist es
bisher untersagt, sich an den Wahlen als Kandidaten zu beteiligen.
https://www.libyaherald.com/2021/10/31/unsmil-calls-for-adoption-of-suggested-amendments-to-election-laws-and-for-simultaneous-elections-on-24-december-2021/
Damit würde es Dabaiba und anderen ermöglicht, trotz vorheriger
anderslautender Vereinbarungen sich für die Wahlen aufstellen zu lassen.
+ 31.10.: Wahlen/UNSMIL/Parlament. 44 libysche Abgeordnete
verurteilen die „Einmischung“ der UNSMIL und ausländischer Botschafter in die
vom Parlament erlassenen Wahlgesetze. „Wir sind schockiert, dass die Hohe
Nationale Wahlkommission (HNEC) versucht hat, politische und nicht
technische Änderungen an den Wahlgesetzen vorzunehmen“. Die Abgeordneten seien
tief besorgt über Behinderungen der Präsidentschaftswahlen oder darüber, deren
Ergebnisse nicht anzuerkennen.
https://libyareview.com/18258/44-libyan-mps-reject-un-missions-interference-in-elections-law/
+ 25.10.: Söldner. Die Botschaften Frankreichs,
Deutschlands, Italiens, Großbritanniens und der USA gaben eine gemeinsame
Erklärung ab, in der sie die „spaltende und destabilisierende Rolle von
Söldnern, ausländischen Kämpfern und ausländischen Streitkräften“ betonen und
den Aktionsplan des Gemeinsamen 5+5-Militärausschusses (JMC) sowie
deren Patriotismus begrüßen. Sie fordern alle libyschen Führer auf, den
Wahlprozess zu respektieren.
https://almarsad.co/en/2021/10/25/embassies-of-france-germany-italy-uk-and-us-urge-all-libyan-leaders-to-respect-the-electoral-process/
Selbstverständlich müssen die Türkei und andere Staaten ihre Söldner und
ihr Militär aus Libyen abziehen. Doch bei allem Respekt für die hehren Worte
der westlichen Staaten besteht der Verdacht, dass sie sich vor allem daran
stören, dass nicht sie selbst das Sagen in Libyen haben. Und wenn sie jetzt die
Einmischung fremder Staaten in Libyen geißeln, ist das kaum noch zu
überbietende Scheinheiligkeit. Die Einmischung Frankreichs, Deutschlands,
Italiens, Großbritanniens und der USA in Form des Nato-Kriegs von 2011 haben
Libyen überhaupt erst in die Lage gebracht, in der es sich heute befindet.
+ 26.10.: Minister/Suspendierung. Die libysche
Verwaltungskontrollbehörde (ACA) beschloss, den Bildungsminister Musa
al-Mgaryaf und den Minister für Meeresressourcen, Adel Mohamed Hassan, zu
suspendieren. Vermutlich hatten die beiden gefälschte akademische Abschlüsse
vorgelegt.
https://libyareview.com/18123/libyan-administrative-control-authority-suspends-two-ministers/
+ 27.10.: Streik. Angestellte und Lehrpersonal der
Universität Tripolis befinden sich in einem landesweiten Streik. Sie fordern
die Regierung auf, ihnen ihre überfälligen Gehälter zu zahlen und
Forschungsarbeiten zu finanzieren. Die Universität ist geschlossen.
https://www.libyaherald.com/2021/10/27/university-lecturers-to-hold-protest-for-late-payment-of-salaries/
+ 29.10.: Streik. Die Gewerkschaft der libyschen Ärzte
(LGMC) gab bekannt, dass die Gewerkschaften der medizinischen und sanitären
Berufe einstimmig einen landesweiten Generalstreik beschlossen haben. Sie
protestieren damit gegen das Versäumnis der GNU-Regierung unter Dabaiba, ihrer
Forderung nach Gehaltserhöhung nachzukommen.
https://libyareview.com/18173/libyan-doctors-announce-nationwide-strike/
+ 29.10.: Streik. Die Verwaltungsangestellten des
internationalen Flughafens von Benina (Bengasi) und der libyschen
Fluggesellschaft kündigten einen Sitzstreik am Flughafen von Benina an, um
gegen die seit über 17 Monaten ausstehenden Gehälter zu protestieren.
https://libyareview.com/18173/libyan-doctors-announce-nationwide-strike/
+ 27.10.: Söldner/Rückführung. Ägypten wird ein Treffen
zwischen dem Gemeinsamen 5+5-Militärkommitee und den südlichen
Anrainerstaaten Libyens, Tschad, Niger und Sudan, ausrichten. Es geht dabei um
die Rückführung von Söldnern in ihre Heimatländer, was von einigen Staaten abgelehnt
wird.
https://libyareview.com/18120/cairo-to-host-meeting-between-libyan-neighbours/
+ 28.10.: GNU-Regierung/Staatsausgaben. Einem Bericht des
libyschen Rechnungshofs zufolge hat die GNU-Regierung unter Premierminister
Dabaiba im August in nur drei Tagen 215 Auszahlungsgenehmigungen über 9,6
Milliarden Libysche Dinar erteilt, ohne dass diese einer Prüfung unterzogen
worden wären.
Es besteht der Verdacht, dass dies nicht vom Gesetz gedeckt ist.
https://libyareview.com/18152/how-did-libyas-government-9-billion-dinars-in-72-hours/
+ 30.10.: Entführung. Nach der Entführung des
Fotojournalisten Saddam ar-Rashidi as-Saket während einer Kundgebung in
Tripolis durch Angehörige eines Sicherheitsdienstes äußerte die Nationale
Menschenrechtskommission in Libyen (NCHRL) ihre tiefe Besorgnis.
https://libyareview.com/18214/nchrl-holds-government-accountable-for-kidnapping-of-journalist-in-libya/
+ 25.10.: Minderjährige/Heirat. 900 weibliche Minderjährige wurden im August und September in Libyen verheiratet, soviel wie noch nie. Vermutlicher Grund sind die vom GNU-Premier Dabaiba versprochenen Hochzeitsprämien. https://twitter.com/ElbrekiReem/status/1452205285087535109
+ 28.10.: Erdöl. Die Produktion von es-Sider-Rohöl ist um
72 % eingebrochen und wird aufgrund einer Pipeline-Leckage weiter zurückgehen.
Beamte geben an, dass das Problem aufgrund fehlender Finanzierung durch die
Regierung aufgetreten ist.
https://twitter.com/smmlibya/status/1453636467696312322
+ 31.10.: NOC/Verhaftung. Die Libyan National Oil
Corporation (NOC) verurteilte die „unrechtmäßige“ Verhaftung eines ihrer
Vorstandsmitglieder, Abulgasem Schenghir, auf dem Mitiga-Flughafen (Tripolis)
nach seiner Rückkehr aus dem Ausland. NOC: „Eine Koalition aus Milizen,
Schmugglern, korrupten Persönlichkeiten oder Politikern, Ideologen und
Interessengruppen führt einen systematischen Krieg gegen das NOC, um es zu
erpressen, zu infiltrieren, zu politisieren und von seiner neutralen Position
abzubringen, die es in den vergangenen Jahren zum Wohle aller Libyer
eingenommen hat“.
https://libyareview.com/18255/libyas-noc-condemns-unlawful-arrest-of-board-of-directors-member/
+ 26.10.: Migration/Merkel/Dabaiba. GNU-Premierminister
Dabaiba behauptet, dass Bundeskanzlerin Merkel ihn bei seinem Besuch in Berlin
gebeten habe, die Türen für die Einwanderung von Libyern nach Deutschland zu
öffnen. Dabaiba: „Frau Merkel kennt die Erfahrungen und Fähigkeiten der Libyer.
Sie hatte klare und detaillierte Berichte, die sie dazu veranlassten, diese
Anfrage zu stellen“.
Video: https://twitter.com/ObservatoryLY/status/1452781277636186112
https://libyareview.com/18094/libyan-pm-merkel-requested-that-i-allow-libyans-to-migrate-to-germany/
Stellungnahmen von Frau Merkel sind nicht bekannt.
+ 25.10.: Migration. Papst Franziskus wiederholte seinen
Appell, die Praxis der Rückführung von auf See geretteten Migranten nach Libyen
zu beenden. Er bezeichnete die Migrantenlager in Libyen als „wahre Konzentrationslager“
und bekräftigte, dass viele der dort festgehaltenen Männer, Frauen und Kinder
unmenschlicher Gewalt ausgesetzt seien.
https://libyareview.com/18031/pope-francis-do-not-send-migrants-back-to-libya/
+ 24.10.: Migration. In London versammelten sich vor der
italienischen Botschaft Demonstranten, die anschließend zum britischen
Innenministerium zogen. Dazu aufgerufen hatte Amnesty International,
um gegen die schlechte Behandlung von Flüchtlingen, die u.a. über Libyen
kommen, zu protestieren. Kritisiert wurde auch die Finanzierung und
Unterstützung der libyschen Küstenwache durch die italienische Regierung.
https://libyareview.com/18049/protests-in-london-against-migrant-pushback-to-libya/
+ 27.10.: Migration. In Tripolis wurde die Verhaftung von
44 Migranten aus Ägypten bekannt, die sich in einem Lagerhaus aufgehalten
hatten und sich für die Migration nach Europa vorbereiteten. Sie wurden in
einem Migrantenlager in Tripolis untergebracht.
https://libyareview.com/18145/libya-arrests-44-egyptian-migrants/
+ 23.10.: Italien/Salvini/Migration. Italiens ehemaliger
Innenminister und Vorsitzender der Lega-Nord-Partei, Matteo Salvini,
wurde angeklagt, im August 2019 die Ausschiffung von 147 gerettete Migranten
verhindert und die Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten
zu haben. Salvini, der bei der ersten Anhörung auf Sizilien persönlich anwesend
war, wird Machtmissbrauch vorgeworfen. Salvini sagte zu seiner Verteidigung,
die damaligen Entscheidungen seien unter Einbeziehung der gesamten Regierung
und nicht von ihm alleine getroffen worden und sollten dazu dienen, Migranten
von der gefährlichen Mittelmeerpassage nach Italien abzuhalten.
https://libyareview.com/18022/italys-former-minister-faces-court-for-obstructing-migrant-ship-coming-from-libya/
+ 26.10.: Migration/Sanktionen. Die USA verhängten
Sanktionen gegen einen libyschen Staatsangehörigen, der beschuldigt wird,
Migranten zu misshandeln. Alle Vermögenswerte von Osama al-Kuni Ibrahim werden
eingefroren und Transaktionen mit ihm unter Strafe gestellt. Al-Kuni Ibrahim
ist Leiter des an-Nasr-Gefangenenlagers in az-Zawiya (50 km westlich von
Tripolis).
https://libyareview.com/18114/us-imposes-sanctions-on-libyan-over-human-rights-abuses/
+ 30.10.: Kenia/Libyen. Der kenianische Präsident Uhuru
Kenyatta sagte, dass die Folgen des NATO-Krieges, der Muammer Gaddafi stürzte
und das Land zwischen rivalisierenden Regierungen aufteilte, Afrika vor große
sozioökonomische Herausforderungen stellte.
https://libyareview.com/18200/kenyan-president-denounces-nato-2011-intervention-in-libya/
+ 24.10.: Virus. Das Nationale Zentrum für
Tiergesundheit in Libyen (NCEA) warnte vor einem Ausbruch des
Rift-Valley-Fiebers. Bei einem geringen Prozentsatz der Erkrankten kommt es zu
schweren Symptomen. Das Virus gefährdet den Bestand an Viehherden. Die
Übertragung auf den Menschen erfolgt durch Kontakt mit den Tieren oder
Stechmücken.
https://libyareview.com/18055/outbreak-of-rift-valley-fever-virus-reported-in-libya/
+ 27.10.: Kabeldiebstahl. Der Allgemeine
Elektrizitätsgesellschaft in Libyen (GECOL) wurden wieder einmal
Kupferkabel gestohlen, insgesamt 3.400 Meter in verschiedenen Gebieten.
https://libyareview.com/18099/gecol-reports-theft-of-3400-meters-of-electricity-cables/
+ 24.10.: Wetter. Hagelschlag führte zu Schäden in der
Stadt Gharyan (nordwestliches Libyen).
https://libyareview.com/18072/hail-storm-reported-in-libyas-gharyan/
+ 29.10.: Wetter. Starke Regenfälle führen in al-Mardsch
(nordöstliches Libyen) zu Überschwemmungen und verwandeln die Straßen in
Flüsse. Häuser wurden zerstört.
Video: https://twitter.com/LibyaReview/status/1454140243268055050
Aus anderen Ländern
+ 27.10.: Ägypten. „Nach vier Jahren hebt Ägypten den
Ausnahmezustand auf. Laut Präsident Sisi ist der Notstand nicht länger
notwendig, da Ägypten eine Oase der Stabilität geworden sei. Aktivisten
begrüßen die Entscheidung, fordern aber weitergehende Schritte zur Verbesserung
der Menschenrechtslage.“
https://www.nzz.ch/international/aegypten-hebt-nach-vier-jahren-den-ausnahmezustand-auf-ld.1652134?mktcid=nled&mktcval=102&kid=nl102_2021-10-27&ga=1&trco=
+ 25.10.: Ägypten. Ein ägyptisches Gericht hat drei
Personen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zum Tode
verurteilt, darunter Bahaa Kischk, der in Libyen festgenommen und nach Ägypten
ausgeliefert worden war. Bei den anderen Verurteilten handelt es sich um
Mohamed Fathi und Mohamed Morgan. Kischk soll rechte Hand von Hischam Aschmawy
gewesen sein, der sich al-Kaida angeschlossen hatte und bereits im März 2020
wegen Terrorismus hingerichtet worden war. Er war beschuldigt, an der Ermordung
von 21 ägyptischen Grenzschutzbeamten beteiligt gewesen zu sein und Anschläge
auf Schiffe im Suez-Kanal geplant zu haben.
https://libyareview.com/18064/egyptian-terrorist-ashmawys-top-aide-sentenced-to-death-by-egyptian-court/
+ 26.10.: Tunesien. Tunesien führt wieder einen negativen
PCR-Test für Besucher ein - auch für diejenigen, die gegen das Corona-Virus
geimpft wurden.
https://www.libyaherald.com/2021/10/26/tunisia-reintroduces-need-for-negative-pcr-test-for-visitors-even-those-who-had-had-their-anti-coronavirus-vaccinations/
+ 31.10.: Tunesien. „Angesichts des drohenden
Staatsbankrotts griff Saied Anfang Oktober die internationalen Ratingagenturen
scharf an. >Sie können uns nicht einfach, wie sie wollen, Noten erteilen.
Wir sind nicht ihre Schüler und sie nicht unsere Lehrer<. Seit der
Revolution wurde Tunesien von den Agenturen mehrfach runtergestuft, zuletzt von
Moody’s wenige Tage nach der Tirade des Präsidenten. Dort steht
Tunesien jetzt bei >Caa1<, nahe Staaten wie Äthiopien und El Salvador,
mit >negativem Outlook<.“
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/praesidentieller-preissenkungspopulismus
Internationaler Währungsfonds und Weltbank haben Tunesien fest im Griff und
drängen auf neoliberale Wirtschafts“reformen“.
+ 26.11.: Türkei. Das türkische Parlament verlängerte das
Mandat der Regierung für grenzüberschreitende Operationen im Irak und in Syrien
um weitere zwei Jahre.
https://www.al-monitor.com/originals/2021/10/turkeys-parliament-votes-extend-mandate-troops-iraq-syria?ref=nl
+ 29.10.: Türkei/Russland. Thierry Meyssan schreibt, die
Türkei spiele „ein doppeltes Spiel: Als Mitglied der NATO verhandelt er über
Waffen mit Washington (80 F-16-Kampfjets und 60 Modernisierungskits seiner
Flotte), über andere verhandelt er aber mit Moskau, wo er bereits S-400 gekauft
hat; ein riskantes Spiel, das zu Ende geht. Washington und Moskau bringen
Waffen nach Syrien und haben sich möglicherweise zusammengeschlossen, um Ankara
wieder auf seinen Platz zu setzen, wie sie es 1956 mit London, Tel Aviv und
Paris während der Suez-Expedition taten. Entgegen dem Anschein weiß Russland
wohl, dass es ihm nicht gelingen wird, die Türkei von den USA zu trennen.
Russland kämpft gegen die türkische Armee in Libyen und Syrien, erinnert sich
an das persönliche Engagement von Präsident Erdoğan in Tschetschenien und ganz
allgemein, an die Gegenerschaft zwischen Russland und den Osmanen. […] Die
Türkei entfremdet allmählich alle ihre Partner. Sie liegt im Wettstreit mit den
Vereinigten Staaten und Frankreich in Afrika. Ihre Armee kämpft in Libyen. Sie
hat eine Militärbasis in Somalia, beherbergt malische Soldaten zur Ausbildung
auf ihrem Boden, verkauft Waffen an Äthiopien und Burkina und hat ein
Kooperationsabkommen mit Niger unterzeichnet (ganz zu schweigen von ihrer
Militärbasis in Katar und ihrem Engagement in Aserbaidschan).“
https://www.voltairenet.org/article214448.html
+ 30.10.: Libanon. „Der libanesische Präsident bat den
russischen Botschafter in Beirut, der Regierung die Satellitenbilder vom Tag
der Explosion im Hafen von Beirut zur Verfügung zu stellen. Zuvor hatten
westliche Staaten sich geweigert, den Libanesen Satellitendaten
weiterzuleiten.“
https://de.rt.com/der-nahe-osten/126411-explosion-im-beiruter-hafen-libanon-bittet-russland-um-satellitenbilder/
Unmittelbar nach der Explosion meldete Thierry Meyssan, dass eine
israelische Bombe die Explosion im Hafen verursacht habe. Da wäre es kein
Wunder, dass der Westen keine Satellitenbilder rausrückt.
https://www.voltairenet.org/article212392.html
+ 30.10.: Libanon. Die arabische Gaspipeline wird wieder in
Betrieb genommen: "Syrien, Libanon und Jordanien haben sich am Donnerstag
auf den Beginn von Stromlieferungen in den Libanon geeinigt.“
https://de.rt.com/meinung/126384-strom-fur-levante-arabische-gaspipeline/
+ 25.10.: Sudan. Erneuter Putschversuch. Das Militär hat Ministerpräsident
Abdullah Hamdok unter Hausarrest gestellt. Internet und Mobiltelefone sind
lahmgelegt. In der Hauptstadt Khartum versammeln sich Demonstranten. Die Lage
ist chaotisch und unübersichtlich.
https://de.rt.com/afrika/126139-erneuter-putschversuch-im-sudan-ministerpraesident-hausarrest/
+ 26.10.: Sudan. General Burhan verhängt Ausnahmezustand
und löst Übergangsregierung auf. Im Juli 2023 sollen Wahlen stattfinden. Bei
Zusammenstößen zwischen Militärs und Demonstranten sollen mindestens sieben
Menschen durch Schüsse getötet und 140 weitere verletzt worden sein.
https://de.rt.com/afrika/126186-sudan-general-burhan-verhangt-ausnahmezustand/
Über die historischen Hintergründe: https://de.rt.com/afrika/126235-sudan/
+ 27.10.: Schattenkrieg Iran/Israel. Der vor kurzem auf die
zwischen Syrien, Jordanien und dem Irak gelegene US-Militärbasis at-Tanf von
mehreren Drohnen und Raketen ausgeführte Angriff soll ein vom Iran verübter
Vergeltungsschlag gegen Israel gewesen sein, da Israel den Luftraum vom at-Tanf
nutzt, um Angriffe auf syrisches Gebiet zu fliegen.
„Der jüngste Angriff auf at-Tanf läutet den Beginn einer neuen Phase der
Konfrontation ein, in der Iran und seine Verbündeten versuchen werden, Syrien
von US-Truppen zu befreien. Pro-iranischen Milizen ist mittlerweile bewusst,
dass der US-Rückzug aus Afghanistan auch letztendlich nur unter dem Druck
militärischer Operationen und nicht unter politischem oder diplomatischem Druck
erfolgte. Die syrische Regierung und verbündete Staaten wie Russland nehmen es
zudem nicht mehr länger hin, dass die USA einen wichtigen Grenzübergang
zwischen Syrien und dem Irak blockieren.“
https://de.rt.com/meinung/126252-schattenkrieg-zwischen-iran-und-israel/
+ 25.10.: Russland/China. Es soll ein klares Signal an die
Länder der transatlantischen Gemeinschaft sein, dass China und Russland
erstmals eine gemeinsame Patrouille von Kriegsschiffen durch den Westpazifik
entsenden – der militärische Zusammenschluss wird enger.
https://de.rt.com/asien/126124-chinesische-und-russische-kriegsschiffe/
+ 29.10.: USA/Geo-Strategie. „Indem Präsident Biden seine
Position änderte und den Sturz Kabuls bestätigte, kehrte er zur Rumsfeld/
Cebrowski-Strategie des endlosen Krieges zurück. Es geht darum, keine großen
Bodentruppen mehr zu stationieren, sondern die Einsatzbereiche für
Killerdrohnen, Spezialkräfte und Söldner zu vervielfachen. Der Krieg verändert
seine Natur und breitet sich aus. […] Auf Grundlage eines „Gesetzes von 2001,
das ihm erlaubte, >die nötige und angemessene Gewalt anzuwenden<, genehmigte
Präsident Obama zehn Jahre später der CIA, geheime Aktionen in Libyen
durchzuführen, um den NATO-Krieg vorzubereiten, der den libyschen Staat
zerstören sollte. Nach dem gleichen >legalen< Verfahren - wie die New
York Times dokumentierte (29. Mai 2012) - wurde während der
Obama-Administration die wöchentlich aktualisierte Kill List eingeführt, die
Personen aus der ganzen Welt umfasst, die heimlich unter dem Vorwurf des
Terrorismus zum Tode verurteilt wurden, und die nach Zustimmung des Präsidenten
in der Regel mit Killerdrohnen eliminiert wurden. Das gleiche Verfahren wurde
im Januar 2020 von Präsident Trump verfolgt, der die Tötung des iranischen
Generals Qasem Soleimani anordnete, der auf dem Flughafen von Bagdad von einer
US-Drohne ermordet wurde. Ähnliche US-Drohnenangriffe wurden in Afghanistan,
Irak, Libyen, Pakistan, Somalia, Syrien und im Jemen >gesetzlich<
erlaubt."
https://www.voltairenet.org/article214415.html
+ 25.10.: Computerspiele und KI sollen
über eine neue Studie des Amtes für Heeresentwicklung für „praktische“
Kriegsplanungen nutzbar gemacht werden.
https://www.imi-online.de/2021/10/22/von-starcraft-aufs-schlachtfeld/
31.10.2021
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