Kurznachrichten Libyen - 01. bis 19.11.2021
Libyen. Hauptthemen der vergangenen Wochen waren die Pariser Libyen-Konferenz und die Kandidatenaufstellung zur im Dezember geplanten Präsidentenwahl.
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Die näher rückenden Dezemberwahlen waren das
herausragende politische Thema. Dazu gab es eine Pariser Libyen-Konferenz
siehe:https://www.freitag.de/autoren/gela/das-unehrliche-spiel-pariser-libyen-konferenz
und einen erwarteten Paukenschlag: die Einreichung der Kandidatenunterlagen von
Saif al-Islam in Sebha
siehe: https://gela-news.de/saif-al-islam-gaddafi-bewirbt-sich-um-praesidentschaft
Die Hohe Nationale Wahlkommission (HNEC) hat die Kandidatur von Saif al-Islam
Gaddafi akzeptiert und die UN erklärte, die HNEC sei das einzige Gremium, das
über die Zulassung von Kandidaten entscheide.
Saif al-Islam Gaddafi wandte sich mit einer Rede an die
libysche Bevölkerung und rief sie dazu auf, ihre Wahlkarten abzuholen und zu
den Wahlen zu gehen: "Libyen steht vor einer historischen Weichenstellung
und vor einem schicksalsträchtigen Ereignis, das uns helfen wird, die Krise des
Landes zu überwinden." Es werde der Zusammenhalt zwischen den Menschen
gebraucht. "Ich richte diese Einladung an alle, die den Traum teilen,
Libyen vom Joch des Krieges und des Chaos zu befreien und Stabilität, Frieden,
Wohlstand, brüderliches Zusammenleben und gemeinschaftliche Harmonie
wiederherzustellen. Ich rufe Sie und alle, die an das Projekt der umfassenden
nationalen Aussöhnung glauben, auf, sich dem Wahlprozess mit der Verantwortung
zuzuwenden, die die Schwere der Lage erfordert, und sich zunächst in den
HNEC-Büros in Ihren Regionen und Städten ihre Wahlkarten abzuholen, ohne die
Sie nicht teilnehmen und keine Entscheidungen treffen können". Die neuen
politischen Institutionen benötigten eine Legitimation, damit das Land
vorangebracht und wieder aufgebaut werden könne.
https://libyareview.com/18849/saif-al-islam-calls-on-libyans-to-participate-in-elections/
Saif al-Islam Gaddafi präsentiert sich auf Fotos in der libyschen Wüste:
https://twitter.com/LibyaReview/status/1461394781968515083
Bashir Saleh Bashir, ehemaliger enger Mitarbeiter von Muammar al-Gaddafi, war
am 14. Novemer auf dem Militärflugplatz Temenhint im Fessan eingetriffen.
Bashirs Rückkehr nach Libyen ist für die Wahlen und die dortige politische
Szene bedeutsam.
https://twitter.com/abdulsoliman2/status/1459763298266759168
Hier eine Übersicht aller bisher angemeldeten Kandidaten: https://twitter.com/LibyaReview/status/1461271115985264642
Auch der Parlamentsvorsitzende Aguila Saleh hat seine
Kandidatur bekanntgegeben.
https://de.rt.com/afrika/127335-auch-libyens-parlamentssprecher-kuendigt-kandidatur-fuer-praesidentenamt-an/
Wenig überraschend stellt sich Dabaiba auf die Seite der Türkei und
torpediert die Wahlen. Vorgeschobener Grund: Das vom Parlament
verabschiedete Wahlgesetz sei fehlerhaft. Tatsächlicher Grund dürfte die Angst
vor einem Wahlsieg Saif al-Islam Gaddafis sein.
https://libyareview.com/18805/libyan-pm-refuses-parliament-approved-election-law/
Die Türkei beharrt weiterhin darauf, dass ihre militärische
Präsenz im Land an eine Vereinbarung mit der libyschen Regierung gebunden sei.
Türkischen Streitkräfte in Libyen seien keine ausländischen Kräfte. Eine klare
Kampfansage an die Ergebnisse der Pariser Konferenz, die den Abzug aller
ausländischen Streitkräfte und Söldner gemäß dem Plan des Gemeinsamen 5 +
5-Militärausschusses (JMC) forderten.
https://libyareview.com/18728/turkey-we-will-not-withdraw-our-forces-or-mercenaries-from-libya/
Auch wenn der US-amerikanische Botschafter für Libyen, Richard
Norland, behauptet, die USA würden keinen Kandidaten bevorzugen, spekuliert die
Nachrichtenseite SMM, dass ausgerechnet Fathi Bashagha der Kandidat
ist, auf den die USA bei den Präsidentschaftswahlen setzt. USA und ihre
Hilfsgruppe al-Kaida - das ist nichts Neues.
https://twitter.com/smmlibya/status/1461339154638323712
Weitere Nachrichten zu den bevorstehenden Wahlen
05.11.: Ein US-Bezirksgericht entschied, ein gegen den
Kommandanten der LNA, Khalifa Haftar, in den USA anhängiges Verfahren bis nach
den libyschen Dezemberwahlen auszusetzen. Damit soll eine politische
Einmischung durch libysche politische Parteien verhindert werden.
https://libyareview.com/18453/militias-clashes-erupt-again-in-libyan-capital/
06.11.: Nach den Statements des Obersten Rates der libyschen
Stämme in der Zentralregion und des Obersten Rates der Tuareg in Libyen
erklärten auch die großen Werfalla-Stämme in einer Dringlichkeitssitzung, dass
die Abhaltung der Dezemberwahlen nicht verhandelbar ist. In der Resolution
heißt es: "Wir rufen alle Libyer, angeführt von den aktiven Kräften, dazu
auf, eine nationale Persönlichkeit zu wählen, sich um sie zu scharen und sie zu
drängen, bei den Präsidentschaftswahlen zu kandidieren, eine Persönlichkeit,
die weder zum Ausverkauf des Landes, noch zu seiner Zerstörung, noch zu seiner
Ausplünderung, noch zu seiner Unterwerfung unter die Fremden beigetragen hat;
eine Persönlichkeit, die auf dem Boden dieses Landes gewachsen ist und deren
Loyalität nur den Söhnen des Vaterlandes nach Gott dem Allmächtigen gilt."
Vollständiger Text: https://almarsad.co/en/2021/11/06/social-council-of-the-wirfalla-tribes-presidential-and-parliamentary-elections-in-december-are-non-negotiable/
07.11.: Die Stadt Zawiya in Westlibyen hat in einem Kommuniqué
zu den bevorstehenden Wahlen am 24. Dezember 2021 gewarnt, dass sie keines der
Gremien, die jetzt an der Macht sind, nach diesem Datum anerkennen wird, da sie
als illegitim und als Usurpatoren der Macht im Land betrachtet werden.
https://almarsad.co/en/2021/11/07/statement-by-people-of-zawiya-we-will-not-recognise-the-gnu-and-other-bodies-after-24-december/
15.11.: Milizen in der westlibyschen Stadt Zawiya drohen wegen der Kandidatur von Saif al-Islam mit Bürgerkrieg. Es sei daran erinnert, dass Mitte 2020 Milizen aus Zawiya zusammen mit der Türkei und der damaligen 'Einheitsregierung' versuchten, Saif al-Islam zu ermorden oder zumindest zu fassen und an Den Haag auszuliefern.
14.11.: Das Arabische Parlament (Kairo) hat alle libyschen
Parteien dazu aufgerufen, den Zeitplan für die am 24. Dezember stattfindenden
Präsidentschafts- und Parlamentswahlen einzuhalten und warnte vor der Gefahr
von Konsequenzen bei einer Verschiebung der Wahlen.
https://libyareview.com/18758/arab-parliament-warns-against-postponing-libyas-elections/
16.11.: Bei einer Kundgebung muss Dabaiba die leeren Ränge mit
Polizeianwärtern auffüllen.
https://twitter.com/TheLibyaUpdate/status/1460308157666934792
Und immer wieder Lockerbie!
Die USA lassen nicht locker, Libyen mit
Lockerbie-Anschuldigungen zu quälen. Nachdem die libysche Außenministerin
Mangusch in Aussicht gestellt hatte, dass ein Libyer namens Abu Agila Mohammed
Masud wie von den USA gefordert wegen Beteiligung an dem Lockerbie-Anschlag im
Jahre 1988 an die USA ausgeliefert werden könnte, erklärte der Präsidialrat
Mangusch für vorübergehend suspendiert. Derartige Entscheidungen fielen nicht
in ihren Zuständigkeitsbereich. Mangusch wurden Auslandsreisen untersagt und
ein Untersuchungsausschuss eingesetzt. Achtzig libysche Abgeordnete kündigten
ihre Unterstützung für den Präsidialrat an. Die GNU-Regierung unter
Premierminister Dabaiba erklärte dagegen die Absetzung für ungültig und behielt
Mangusch im Amt, die bezüglich ihrer Aussage zurückruderte.
Doch nun setzte Dabaiba selbst noch eins drauf und sagte: "Wir wollen das
Thema Lockerbie neu aufrollen, damit wir wissen, wer von uns die Tat begangen
hat". Damit unterstellt er, dass tatsächlich ein Libyer für den
Lockerbie-Anschlag Verantwortung trägt, was nach allen heute herrschenden
Erkenntnissen völliger Unsinn ist. Für das Amt eines libyschen Präsidenten hat
er sich mit diesem Verrat endgültig diskreditiert.
Es sei festgestellt: Es ist immer noch nicht geklärt, wer tatsächlich für den
Lockerbie-Anschlag im Jahr 1988 verantwortlich war. Der bis zu seinem Tod seine
Unschuld beteuernde Libyer Meghrahi war in einem zutiefst unfairen Prozess für
eine Beteiligung verurteilt worden. 2003 erklärte sich Libyen bereit, für die
Opfer eine Entschädigungssumme in beträchtlicher Höhe zu zahlen, um den
auferlegten Sanktionen zu entrinnen, ohne jedoch die Verantwortung für den
Anschlag zu übernehmen. In einem Vertrag mit den USA wurde festgelegt, dass
damit für alle Zeiten alle Forderungen und Ansprüche von Seiten der USA und
Großbritanniens abgegolten sind. Die Akte ist damit endgültig geschlossen.
siehe: https://gela-news.de/neuerliche-lockerbie-anklage-der-usa-haltlos
)
https://twitter.com/ObservatoryLY/status/1460311794463956992
Aber nicht nur Lockerbie, auch der Tod der britischen
Polizistin Yvonne Fletcher, die bei Protesten vor der libyschen Botschaft in
London im Jahre 1984 erschossen wurde, wird wieder aufgerührt. Zwei Ermittler
aus Großbritannien führten in Tripolis diesbezügliche Gespräche. Es geht dabei
um den Libyer Saleh Ibrahim Mabruk, der zwar nicht geschossen, aber an dem Plan
zu Gewaltanwendung beteiligt gewesen sein soll. Allerdings wurde
kriminaltechnologisch festgestellt, dass die Schüsse überhaupt nicht aus einem
Fenster der libyschen Botschaft gekommen sein konnten, sondern aus einer höher
gelegenen Etage. Mabruk, der immer bestritten hat, etwas mit dem Tod der
Polizistin zu tun zu haben, war 2015 verhaftet worden, wurde aber wieder auf
freien Fuß gesetzt, da keine Anklage erhoben werden konnte.
https://libyareview.com/18845/british-detectives-visit-libya-to-investigate-1984-embassy-murder/
Weitere Nachrichten aus Libyen
04.11.: Die libysche Staatsanwaltschaft hat ein Mitglied des
Verwaltungsrats der National Oil Corporation (NOC), Abdulgasem
Schenghir, und zwei weitere Personen wegen Korruption und Dokumentenfälschung
in Untersuchungshaft gesteckt. Den Hinweis soll der libysche Geheimdienst
gegeben haben. Der zuständige Erdölminister Aoun unterstützt das Durchgreifen
der libyschen Justiz. Die NOC hatte sich in den letzten Jahren im rechtsfreien
Raum bewegt.
Zwischen Aoun und dem NOC-Chef Sanella herrschen starke Spannungen.
https://libyareview.com/18390/libyas-noc-board-member-charged-with-fraud-abuse-of-power/
04.11.: Gegen den ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Brega
wurde wegen Veruntreuung in Höhe von einer Million LD von der libyschen
Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl erlassen.
https://libyareview.com/18413/former-mayor-of-libyas-brega-arrested-on-corruption-charges/
07.11.: Milizenkämpfe brachen im Gebiet von Werschefana aus, bei
denen eine Zivilistin getötet wurde. Zusammenstöße erfolgten zwischen den
Milizen von Mohamed Bahrun (al-Far) aus der Stadt Zawiya und der Miliz unter
Führung von Abdel-Ghani al-Kikli (Ghneiwa), die dem Präsidialrat in Tripolis
nahesteht.
In den letzten Wochen kam es gehäuft zu Milizenkämpfen im Westen Libyens.
https://libyareview.com/18499/woman-dead-as-militia-clash-in-libyan-capital/
07.11.: Malta wird das Vermögen von libyschen Staatsbürgern
auf Wunsch von Dabaiba freigeben. Sie werden auch die Möglichkeit haben, es zu
transferieren.
https://www.libyaherald.com/2021/11/07/malta-to-unfreeze-libyan-individuals-assets/
08.11.: Bei einer Demonstration vor dem Hauptbüro des Hohen
UN-Flüchtlingskommissarskam es zu einem Ausbruch von Gewalt. Ein Wachmann wurde
ins Krankenhaus eingeliefert. Seit dem 3. November versuchen Demonstranten, den
Zugang von Migranten zum UNHCR-Registrierungszentrum zu blockieren. Sie fordern
eine sofortige Evakuierung aus Libyen.
https://libyareview.com/18527/unhcr-deplores-violence-at-demonstration-in-libyan-capital/
08.11.: Das medizinische Personal in verschiedenen
Gesundheitszentren und Krankenhäusern ist in einen landesweiten Generalstreik
getreten.
https://libyareview.com/18537/libyan-doctors-general-strike-to-continue/
12.11.: Sabine Kebir in Freitag: "Die Angaben
[über syrische Söldner in Libyen] schwanken, von bis zu 10.000 Syrern aus dem
Raum Idlib und mehreren Hundert regulären Militärs ist die Rede, die von der
Türkei nach Libyen geschleust wurden. Ende 2020 ging die UNO von mindestens
20.000 Söldnern aus". Und stellt die Frage, wohin mit ihnen? Es wird
befürchtet, dass sie sich den Islamisten in den Sahel-Staaten anschließen.
https://www.freitag.de/autoren/sabine-kebir/wohin-mit-den-soeldnern
12.11.: Raubzug an libyschen Geldern.
"Im Jahr 2011, in Vorbereitung auf den Krieg zwischen den USA und der NATO
gegen Libyen, beschlagnahmten US-amerikanische und europäische Banken 150
Milliarden Dollar an souveränen Staatsfonds, die der libysche Staat im Ausland
investiert hatte, von denen der größte Teil dann verschwand. Bei dem großen
Raub stach Goldman Sachs hervor, die mächtigste US-Investmentbank,
deren damaliger Vizepräsident Mario Draghi war, derzeit italienischer
Premierminister."
https://www.voltairenet.org/article214682.html
12.11.: Die libysche Küstenwache brachte 65 ägyptische
Migranten, die auf dem Weg nach Europa waren, zurück nach Tripolis. 136
ägyptische Migranten wurden in der Nähe von Tobruk verhaftet.
https://libyareview.com/18685/65-migrants-rescued-off-libyan-coast/
13.11.: Die Universitätsangestellten in der Stadt al-Bayda
wollen in einen Streik treten.
https://libyareview.com/18719/libyan-university-employees-go-on-strike/
15.11.: Laut der italienischen Agencia NOVA befürchten
italienische Unternehmen, das ein ihnen bereits sicher geglaubtes Projekt über
zwei Rechenzentren, in Tripolis und Bengasi, noch einmal ausgeschrieben werden
soll.
https://libyareview.com/18697/italian-companies-concerned-by-re-bid-rumours-in-libya/
14.11.: Das libysche Außenministerium teilte mit, dass die
libysche Botschaft in Addis Abeba, die Mission der Afrikanischen Union (AU) und
die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Afrika (UNECA) eine
Erklärung zur schwierigen Lage der Libyer in Äthiopien abgegeben haben. Die
Sorge der libyschen Behörden um die Einheit der äthiopischen Gebiete sei
geweckt. Außerdem sei man bestrebt, die Sicherheit der libyschen Bürger sowie
der Mitarbeiter der libyschen Botschaft in Addis Abeba zu gewährleisten.
https://libyareview.com/18706/libya-announces-urgent-measures-to-help-citizens-in-ethiopia/
AUS ANDEREN LÄNDERN
Äthiopien. Unter dem Ttel:
"Regime-Change in Äthiopien? Warum Ministerpräsident Abiy unbequem
wurde" mutmaßt Kani Tuyala auf RT, "dass sich Äthiopien und
dadurch womöglich die gesamte Region tatsächlich stabilisieren und entwickeln
[könnte], wäre ein Szenario, das es unbedingt zu verhindert gilt." Für die
Wasserversorgung von Ägypten und Sudan ist allerdings das äthiopische
Staudammprojekt "Blauer Nil" problematisch. "Nach Ansicht der äthiopischen
Regierung steht Washington im Staudamm-Disput hinter Ägypten. Für Beobachter
ist es kein Zufall, dass sich Berichte über sudanesische und ägyptische Söldner
mehren, die mutmaßlich an der Seite der TPLF gegen die Zentralregierung in
Addis Abeba kämpfen und – weit über die Grenzen von Tigray hinaus – nun kurz
vor Addis Abeba stehen sollen. "Inzwischen wird das Land kräftig
sanktioniert, Abey an den Pranger gestellt und eine Balkanisierung
befürchtet." Nachdem das Chaos perfekt sei, werbe die USA für einen
"Dialog" und eine "politische Lösung". "Die Zeit
scheine reif, um die eigenen Konditionen für einen Frieden zu diktieren. Einen
Frieden, den vermeintlich vor allem Addis Abeba mutwillig zu Grabe getragen
hätte. Ob die Rechnung aufgeht, ist dennoch fraglich, da längst weitere Mächte
dem zynischen geopolitischen Plan einen Strich durch die Rechnung machen
können. Und doch sind die Wunden die Äthiopien erneut zugefügt wurden, bereits
sehr tief. Es muss verhindert werden, dass der humanitäre Imperialismus in
Äthiopien einen weiteren fatalen Sieg erringt. Sollte das Land mit seiner
jahrtausendealten Hochkultur tatsächlich und endgültig in einem Strudel
ethnischer und auch von außen geschürter Gewalt versinken und letztendlich
zerbrechen, würden die Schockwellen den gesamten afrikanischen Kontinent auf
unabsehbare Zeit bis ins Mark erschüttern. "
https://de.rt.com/meinung/126640-regime-change-in-athiopien-warum/
Äthiopien. Ein Vertreter der in der
nordäthiopischen Region Tigray regierenden TPLF unterzeichnete in Washington
ein Bündnis von neun Rebellengruppen, die zum Sturz von Abiy aufriefen. Darauf
haben "in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba Zehntausende ihre Unterstützung
für die Zentralregierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed kundgetan. Sie
beteiligten sich an einem Marsch in der Hauptstadt Addis Abeba, um der Armee im
Kampf gegen die Rebellen ihre Unterstützung zu demonstrieren."
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/aethiopien-abiy-demos-101.html
Sudan. Thierry Meyssan über die Vorgänge im
Sudan: "Die Vereinigten Staaten, die den Krieg in Syrien verloren haben,
wurden gezwungen, das Land unter russischem Schutz zu belassen. Sie setzen nun
ihren Krieg gegen staatliche Institutionen am Horn von Afrika fort. Sie haben
die Rivalitäten der sudanesischen Stämme gefördert und versuchen, die
Entlassung ziviler Minister durch das Militär als "Militärputsch"
auszugeben. In Wirklichkeit stürzte das Militär nicht den Premierminister,
sondern versuchte, die Einheit dessen zu bewahren, was nach der Abspaltung des
Südsudan vom Land übrigbleibt."
https://www.voltairenet.org/article214506.html
14.11.: Äthiopien/Sudan. Thierry Meyssan
schreibt auf Voltaire.net: "Nach Somalia, Südsudan und Sudan
breitet sich das Chaos auf Äthiopien und bald auch auf Eritrea aus.
US-Botschafter Jeffrey Feltman überwacht die Ausweitung der Cebrowski-Doktrin
auf das Horn von Afrika. Nachdem er den Sudan in Brand gesetzt hatte, griff er
Äthiopien an und sanktionierte Eritrea. Die Tigrayaner (ein äthiopisches Volk)
folgen, ohne es zu durchschauen, der Strategie Washingtons, sowohl gegen diese
Staaten als auch gegen die Afrikanische Union. [...] Sollte Addis Abeba erobert
sein, würde es das Ende Äthiopiens und der Afrikanischen Union markieren, die
dort ihren Sitz hat."
https://www.voltairenet.org/article214721.html
14.11.: Sudan. "In mehreren
sudanesischen Städten protestierten Berichten zufolge Hunderttausende Menschen
gegen die Machtübernahme des Militärs Ende Oktober. Das Militär soll brutal
gegen die Demonstrationen eingeschritten sein. Eine Ärzteorganisation
vermeldete alleine für die Hauptstadt fünf Todesopfer."
https://de.rt.com/afrika/127107-sudan-blutbad-nach-protesten-gegen/amp/
Atombomben. VoltaireNet
schreibt:"Bald werden die neuen Atombomben in Italien ankommen: Allein in
der Ghedi-Basis können 30 italienische F-35A Kampfjäger untergebracht werden,
die unter US-Kommando mit 60 B6-12 Atombomben zum Angriff bereit sind. "
https://www.voltairenet.org/article214559.html
Thierry Meyssans Meinung zum Glasgow-Klimagipfel unter dem Titel: "COP26: Das Finanzwesen grün machen?" https://www.voltairenet.org/article214632.html
Europäische
Migrationspolitik. Gert-Ewen Ungar schreibt auf RT: „Hält man
aber an der Sichtweise einer Vorbildfunktion des westlichen Modells und an dem
sich daran anschließenden Überlegenheitsgefühl fest, wird man nicht in die Lage
versetzt, geopolitische Entwicklungen neutral darstellen, angemessen einordnen
und Lösungen finden zu können.“ In den „Kämpfen um geo- und
wirtschaftspolitischen Einfluss werden aber die Flüchtlingsströme erzeugt,
welche dann hier instrumentalisiert werden, um politische Agenden umzusetzen.
Die Migranten, die in die EU streben, kommen aus der Ukraine, aus Syrien, dem
Irak, aus Afghanistan, in ihrer übergroßen Zahl fliehen sie vor den
Kriegsbränden, die westliche Außenpolitik entfacht hat. “ Mit ihrer
Realitätsverweigerung machten sich die EU und Deutschland zum „Spielball der
Entwicklung und geben jede verbleibende Gestaltungsmöglichkeit auf“.
https://de.rt.com/meinung/126368-migration-und-ideologie-niedergang-eu/
Zur Verlogenheit der deutschen Migrationspolitik schreibt Dagmar Henne auf RT
einen erhellenden Artikel. Während man im westlichen Libyen die islamistischen
Kräfte unterstützt, die Migranten über das Mittelmeer ziehen lassen, wird
Lukaschenko genau dieses vorgeworfen: "Im Grunde müssten die gesammelten
Seenotretter dankbar sein, sofern auch nur ein Flüchtling die weißrussische
statt die Mittelmeerroute wählt. Die Menschen kommen aus denselben
Herkunftsländern wie auf der anderen Strecke auch: Irak, Syrien, Afghanistan
und dazwischen ein paar afrikanische Einsprengsel."
https://de.rt.com/meinung/126894-lukaschenko-treibt-berlin-in-enge/
Afrikanische Literatur. Die simbabwische
Autorin Tsitsi Dangarembga hat Ende Oktober den Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels entgegengenommen und Abdulrazak Gurnah den Literaturnobelpreis
erhalten, ein Autor, der zwar in GB lebt, aber von der Insel Sansibar stammt.
https://de.qantara.de/inhalt/abdulrazak-gurnah-und-tsitsi-dangarembga-mehr-aufmerksamkeit-fuer-afrikanische-literatur
19.11.2021
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