Die libysche Revolutionslüge
Libyen. Vor sieben Jahren begann in Libyen der sogenannte
‚Aufstand‘ gegen die Regierung, der zur Ermordung Gaddafis führte und Libyen in
einen failed state verwandelte.
In Libyen meldeten
sich die ersten Protestierenden am 15. Februar 2011 zu Wort. Es handelte sich
dabei noch um wenige Hundert. Es erfolgte ein Aufruf zum ‚Tag des Zorns‘ am 17.
Februar, dem in einigen Städten mehrere Tausend Demonstranten folgten. Im
Gegensatz zu Tunis und Kairo schlugen die Demonstrationen in Libyen umgehend in
Gewalttätigkeiten um. Bereits am 15. Februar brannten in Zinten und al-Baida
Polizeistationen. Polizisten mussten nach späteren Aussagen von Ärzten mit
schweren Brandwunden in die Krankenhäuser eingeliefert werden, zwei von ihnen
wurden in Bengasi gelyncht. In al-Baida wurden fünfzig Schwarzafrikaner
exekutiert, die als ‚Söldner‘ Gaddafis bezichtigt wurden. Besonders schlimm war
die Situation in Derna, das schon immer eine Hochburg der Islamisten gewesen
war. Dort wurde das Armeelager gestürmt, Soldaten und Zivilisten als Geiseln
genommen und verlangt, die Armee müsse sich aus der Stadt zurückziehen, sonst
würde man die Geiseln erschießen. Mit dieser brachialen Vorgehensweise gelang
es den extremistischen Islamisten, schon nach fünf Tagen Bengasi unter ihre
Gewalt zu bekommen.[1]
Bei Lynchaktionen
gegen Schwarze, zu denen es nach der Übernahme von Bengasi durch die
Dschihadisten kam, wurden unzählige schwarzhäutige Libyer und subsaharische
afrikanische Arbeiter in den Straßen der Stadt gelyncht.[2]
Gezielte Aktionen
von ‚Agents Provocateurs‘, die Polizisten ermordeten, in Demonstrationen
schossen, Polizeireviere in Flammen aufgehen ließen, forderten die Staatsmacht
heraus, die eingreifen musste. Daniele Ganser bemerkt, dass „in allen drei NATO-Kriegen
[Libyen, Syrien und Ukraine] auf verdeckte Kriegsführung gesetzt wurde… es
waren Geheimoperationen, welche die Situation eskalieren ließen, während die
Drahtzieher im Hintergrund blieben. Für den UNO-Sicherheitsrat und die
Bevölkerung in den NATO-Ländern sind solche Konflikte schwer zu durchschauen,
da die an der verdeckten Kriegsführung beteiligten Länder jegliche Kontakte zum
Kriegsschauplatz leugnen und ihre Spuren verwischen.“[3]
Die Dschihadisten fungierten dabei als von der NATO eingesetzte und gesteuerte
Bodentruppen.
Gaddafi musste gegen
die Gewaltorgien, die auch die Zivilbevölkerung nicht verschonte, einschreiten
und schickte sein Militär. Vor allem die arabischen Sender Al Jazeera und Al Arabija
taten sich dabei hervor, die dabei vorgeblich ausgeübten Gräueltaten Gaddafis
in den grellsten Farben zu schildern, die westlichen Medien griffen begierig
diese Nachrichten auf, die sich später nachweislich alle als falsch
herausstellten. Kein Wort in den Medien, dass die meisten Toten durch die ‚Aufständischen‘
zu verzeichnen waren.
Am 17. März 2011
stimmte der UN-Sicherheitsrat der Resolution 1973 zu, die die Mitgliedsstaaten
ermächtigte, eine ‚no-fly-Zone‘ über Libyen einzurichten und „alle notwendigen
Maßnahmen zu ergreifen“, um die Zivilbevölkerung zu schützen.[4]
Eine Koalition aus NATO-Ländern, nämlich Frankreich, USA, Großbritannien,
Belgien, Kanada, Dänemark, Italien, Norwegen, Katar, Spanien, VAE begann
anschließend mit militärischen Mitteln diese Resolution umzusetzen.
Aus den
bekanntgewordenen Clinton-E-Mails geht hervor, dass US-Militärausbilder nach
Libyen geschickt wurden, dass Kriegsverbrechen von Rebellen billigend in Kauf
genommen wurden und dass al-Kaida in die Opposition eingebunden war. Auch die
lächerlichen Kriegslügen vom Einsatz des Potenzmittels Viagra beim libyschen
Militär und Massenvergewaltigungen unterstützte man.[5]
In einem Text von
Gerald A. Perreira heißt es: „Die Exekution von Muammar Gaddafi und
jenen, die an seiner Seite kämpften, und die Zerstörung der libyschen Dschamahirija
ist eines der größten Verbrechen dieses Jahrhunderts. Diejenige, die dafür
verantwortlich sind wie Nicolas Sarkozy, Barack Obama, Hillary Clinton, David
Cameron, King Salman bin Abdulaziz al-Saud und Emir Tamin bin Thani, müssen
wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt
werden. Es hatte sich eine gefährliche Koalition zusammengefunden aus
halbfeudalen arabischen Regimen, Katar, VAE, Sudan mit zwielichtige
Monarchisten und al-Kaida nahen Terroristen in Libyen. Sie arbeiteten mit dem
CIA und MI5 seit Jahrzehnten zusammen, verbunden durch das gemeinsame Ziel. Für
sie gab es nur ein Ziel: die totale Zerstörung.“ [6]
Und bei Libyanwarthetruth heißt es zum siebten
Jahrestag der gefälschten Revolution:
„Es ist die Zeit gekommen, Libyen wieder dem libyschen Volk
zurückzugeben. Die Großen Stämme wissen, wie sie Libyen säubern und ihm die
Souveränität zurückgeben können. Der Rest der Welt kann nur helfen – wenn er
darum gebeten wird. Die Besatzer müssen zum Gehen aufgefordert werden, die
Milizen müssen entmachtet werden und die illegalen Gefängnisse geöffnet. Die
große Libysche Armee muss von einem Libyer geführt werden und nicht von einem
CIA-Agenten.“[7]
A. Gutsche
[1]
Joachim Guilliard „Hand in Hand. Bewaffneter Aufstand in Libyen.“ In: Junge Welt, 18.2.2011
[2]
https://www.theguardian.com/commentisfree/2011/oct/26/libya-war-saving-lives-catastrophic-failure
[3]
Daniele Ganser „Illegale Kriege. Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren“,
Zürich 2016
[4]
www.nato.int/nato_static/assets/pdf/pdf_2011_03/20110927_110311-UNSCR-1973.pdf
[5]
https://www.rubikon.news/artikel/warum-musste-gaddafi-sterben
[6]
https://rcmlibya.wordpress.com/2017/10/20/remembering-muammar-qaddafi-and-the-great-libyan-jamahiriya/
[7]
http://libyanwarthetruth.com/february-17th-anniversary-revolution-lie-destruction-and-crimes-against-humanity-libya
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