Kurznachrichten Libyen – 07.12. bis 12.12.2021
Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen gibt es immer noch keine Kandidatenliste – Entscheidung über Abhaltung von Wahlen fällt Stephanie Williams – Wahlabsage wahrscheinlich.
Rund um das Wahlchaos
+ 06.12.: Dezemberwahl/Haftar. Das Berufungsgericht in
Tripolis hob das Urteil des Gerichts von Zawiya auf, das die
Präsidentschaftskandidatur des LNA-Befehlshabers Khalifa Haftar für ungültig
erklärt hatte. Haftar steht damit wieder auf der Kandidatenliste.
Vor einer Woche hatte das Gericht in Zawiya einem Einspruch gegen Haftars
Kandidatur stattgegeben und ihn von der Kandidatur ausgeschlossen.
Rechtsmittel gegen Kandidaten können nur in dem Gebiet eingelegt werden, in dem
sich der Kandidat beworben hat.
https://libyareview.com/19342/after-court-rule-haftar-to-run-in-libyas-presidential-elections/
Da Haftar die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen dürfte, müsste
er nach dem vom Parlament verabschiedeten Wahlgesetz von der Kandidatur
ausgeschlossen werden.
+ 07.12.: Presseberichterstattung/Wahlen. Das Libyan
Center for Freedom of Press (LCFP) erklärte, dass das Außenministerium die
Erteilung von Genehmigungen für ausländische Medienvertreter, die über die
Dezemberwahlen berichten, verzögere. Es hagele Beschwerden wegen dieser
absichtlichen Genehmigungsverschleppungen.
https://libyareview.com/19350/libyan-press-organisations-call-for-foreign-media-to-cover-elections/
+ 07.12.: Parlament/HNEC. Das Parlament in Tobruk tagte
hinter geschlossenen Türen. Es wurde beschlossenen, einen Ausschuss zu bilden,
der mit der Hohen Nationalen Wahlkommission (HNEC) über Probleme bei
der Durchführung des Wahlprozesses kommunizieren soll.
https://www.libyaherald.com/2021/12/07/hor-meets-in-closed-session-forms-committee-to-communicate-with-hnec-committee-to-report-by-next-session/
+ 08.12.: Stephanie Williams/UN. Die Ernennung von
Stephanie Williams zur Sonderberaterin von UN-Generalsekretär Guterres wird von
vielen Libyern mit Verbitterung aufgenommen. Nachdem die US-Amerikanerin als
Leiterin der UN-Sondermission für Libyen (UNSMIL) am Veto Russlands scheiterte,
wurde sie nun durch die Hintertür in eine wichtige Position gehievt. Besonders
wird ihr zum Vorwurf gemacht, dass sie wohl den Stimmenkauf bei der Einsetzung
der momentanen Übergangsregierung während des PDLF (Politisches Dialogforum in
Genf) tolerierte und dass der Bericht einer Kommission, die den Vorwurf des
Stimmenkaufs untersuchen sollte, nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht
wird.
Es heißt, auch innerhalb der UNSMIL seien laut dem UN-Bericht Bestechungsgelder
gezahlt worden.
https://twitter.com/Eljarh/status/1468552146417328140
Wenn die UNSMIL bei Korruption und Käuflichkeit von Stimmen mitmauschelt,
wer will da den Libyern verdenken, wenn sie auch die Hand aufhalten. Alles was
in Libyen seit 2011 läuft, diskreditiert den Westen und seine politisch
Verantwortlichen für alle Zeiten!
+ 09.12.: LPDF/UN. 17 Mitglieder des Libyschen
Politischen Dialogforums (LPDF) forderten UN- Generalsekretär Guterres und
die Akteure der Berliner Libyen-Konferenz auf, Entwicklungen zu stoppen, die
den politischen Prozess in Libyen gefährden. Sie fordern außerdem, dass das
UNSMIL-Personal aufgrund von Interessenkonflikten und Beziehungen zwischen
seinen Mitgliedern und politischen Parteien ausgetauscht wird und dass Anhang
13 des Berichts des Sanktionsausschusses öffentlich zugänglich gemacht wird,
der alle Korruptions-/Bestechungsvorfälle innerhalb der LPDF aufführt. Davon
betroffen sind auch UNSMIL-Mitarbeiter.
https://almarsad.co/en/2021/12/09/17-members-dialogue-forum-call-for-guterres-intervention-to-correct-political-path-before-its-collapse/
+ 09.12.: Wahlen/Parlament/Dabaiba. Das Parlament scheint
bemüht, unwählbare Kandidaten, darunter den GNU-Premierminister Abdelhamid
Dabaiba, von der Präsidentschaftskandidatur auszuschließen. Es sei notwendig,
sich an das vom Parlament verabschiedete Wahlgesetz zu halten. Ein Ausschuss
soll mit der Hohen Nationalen Wahlkommission diesbezüglich Gespräch führen.
Dabaiba hatte vor seinem Amtsbeginn zugesagt, nicht zu Wahlen anzutreten.
https://libyareview.com/19417/libyan-pm-deemed-ineligible-to-run-in-elections-by-parliament/
+ 09.12.: Wahlverschiebung. Der Vorsitzende des Hohen Staatsrates, Khaled al-Mischri, traf sich während der Konferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Istanbul mit dem Sprecher des türkischen Parlaments, Mustafa Şentop. Sie besprachen die jüngsten Entwicklungen in Libyen und den Vorschlag des Staatsrats, die Präsidentschaftswahlen zu verschieben. https://twitter.com/smmlibya/status/1469297711144972288
+ 10.12.: Saif al-Islam Gaddafi/Wahlen. Laut Voltaire.net
ist allein schon die Kandidatur von Saif al-Islam Gaddafi bei den für den 24.
Dezember festgelegten Präsidentschaftswahlen sowohl für die NATO als auch für
den Internationalen Strafgerichtshof, beim dem noch immer ein politisch
motivierter Strafbefehl anhängig ist, ein Schlag ins Gesicht.
https://www.voltairenet.org/article214937.html
+ 11.12.: Wahlkommission/Parlament. Der neu gebildete
Parlamentsausschuss zur Überwachung des Wahlprozesses startete seine Arbeit mit
einem Treffen des Leiters der Hohen Nationalen Wahlkommission (HNEC),
Imad as-Sayeh. Erörtert wurden die jüngsten Entwicklungen im Wahlprozess für
die Wahl des Staatsoberhauptes sowie die Hindernisse, die diesem Prozess
entgegenstehen.
Themen dabei dürften die unrechtmäßige Zulassung des GNU-Premierministers
Dabaiba für die Kandidatur sowie die Nichteinhaltung des vereinbarten
politischen Fahrplans sein.
https://libyareview.com/19488/libyan-parliament-elections-commission-discuss-obstacles/
+ 12.12.: Stephanie Williams. Stephanie Williams wird sich
laut sozialen Medien am 13.12. in Tripolis mit dem Chef der
Wahlkommission, dem Vorsitzenden des Obersten Justizrats und schließlich mit
dem GNU-Übergangspremier Dabaiba treffen, dann nach Tunesien zurückkehren, um
ihren endgültigen Standpunkt zu den Wahlen bekannt zu geben!
https://twitter.com/AbdelMaatok/status/1469813990196924419
Stephanie Williams – die graue Eminenz in Libyen, die alle wichtigen
Entscheidungen trifft. Vermutlich werden die Wahlen auf unbestimmte Zeit
verschoben – eine Verhöhnung des libyschen Volkes!
+ 12.11.: Wahlkommission (HNEC). Der Leiter der HNEC, Imad
as-Sayeh, sagte, dass allein das Parlament eine Entscheidung zur Verschiebung
der Parlamentswahlen treffen könne. Eine Verschiebung hänge von einer Vielzahl
von politischen, technischen und rechtlichen Variablen ab. Die meisten Phasen
des Wahlprozesses für die Wahl des nächsten Staatsoberhauptes und des nächsten
Parlaments seien abgeschlossen. Jede Änderung des Wahlgesetzes würde den
Zeitplan für die Wahlen durcheinanderbringen. Problematisch wäre die Sicherung
der Wahlen durch das Innenministerium der Übergangsregierung.
Es gibt noch immer keine endgültige Kandidatenliste für die
Präsidentschaftswahlen in nicht einmal zwei Wochen, am 24. Dezember. Vor deren
Bekanntgabe sollen och rechtliche Verfahren eingeleitet werden. Erst danach
könne der Wahlkampf beginnen.
https://libyareview.com/19496/libyan-election-commission-only-parliament-can-postpone-elections/
+ 12.12.: Dabaiba/Übergangsregierung. In einer
Pressekonferenz sagte Übergangspremier Dabaiba, seine ‚Einheitsregierung‘ sei
die legitime Regierung und werde die Autorität nur an eine gewählte Regierung
übergeben.
https://twitter.com/ObservatoryLY/status/1470045765120765960
Und das heißt? Verschiebung der Wahlen, um an der Macht zu bleiben? Es sei
daran erinnert, dass sich die Dabaiba-Regierung nur als Übergangsregierung ins
Amt kaufen ließ mit der Vorgabe, die Wahlen für den 24. Dezember vorzubereiten.
Dieser Aufgabe ist sie niemals nachgekommen.
+ 12.12.: Peter Millett/Wahlen. Der ehemalige britische
Botschafter in Libyen, Peter Millett, fordert Verschiebung der Wahlen und nennt
als Grund die Kandidatur von ‚Kriminellen‘. Er selbst erhält für seine
‚Beratertätigkeit‘ 109.000 LYD (etwa 21.000 €) monatlich, das einem der
höchsten Gehälter des Landes entspricht.
https://twitter.com/ObservatoryLY/status/1469790492082814980
Wer hier kriminell ist, kommt auf die Definition an.
+ 09.12.: Parlamentswahlen. Die Hohe Nationale
Wahlkommission Libyens (HNEC) gab bekannt, dass sich insgesamt 5.385 Kandidaten
für die bevorstehenden Parlamentswahlen registriert haben.
https://libyareview.com/19426/over-5000-candidates-register-for-libyas-parliamentary-elections/
Weitere Nachrichten aus Libyen
+ 12.12.: Skandal/Mangusch. In den sozialen Medien
verbreitet sich die Nachricht, dass die libysche Außenministerin Nadschla
al-Mangusch weder einen Doktortitel hat noch Studentin an einer
US-amerikanischen Universität ist.
https://twitter.com/wagak_original/status/1469922385272971267
Bei unserer Bärbockin ist das ja auch so eine Sache mit den Studien und
Abschlüssen, trotzdem ist sie Außenministerin geworden. Schaut halt auch nett
aus und ist redegewandt. Jetzt sitzt sie wie eine Pennälerin bei den Mächtigen
der Welt herum. Von hinten wird ihr schon eingeflüstert werden, was sie zu
sagen hat. So ist das mit Young Leadership.
+09.12.: Die 5+5-Militärkommission traf in Moskau mit dem
stellvertretenden russischen Außenminister Michail Bogdanow zusammen. An den
Gesprächen nahmen Mitglieder der UN-Mission (UNSMIL) sowie Vertreter des
russischen Außen- und Verteidigungsministeriums teil. Dabei wurde auch das in
Genf unterzeichnete Waffenstillstandsabkommen erörtert, in dem die
Notwendigkeit des Abzugs aller ausländischen Streitkräfte und Söldner zur
Sicherung der Souveränität Libyens betont wird. Russland erklärte, es sei
bereit, die Aufrechterhaltung der Stabilität in Libyen zu unterstützen.
https://libyareview.com/19415/russia-ready-to-help-maintain-stability-in-libya/
+ 11.12.: Militär. Der Stabschef der libyschen
Nationalarmee, Abdulrazek an-Nathouri, traf sich in Sirte mit dem Stabschef der
militärischen Verbände des westlichen Libyens, Mohammed al-Haddad. Dies war das
erste Treffen seiner Art. An-Nathouri sagte anschließend, das Treffen sei „sehr
herzlich verlaufen und wir haben uns schneller verstanden, als es das libysche
Volk erwartete“. Er fügte hinzu: „Wir, die Libyer, werden das militärische
Establishment ohne ausländische Einmischung vereinigen.“ Die Standpunkte lägen
nahe beieinander. Nathouri: „Wir haben uns darauf geeinigt, die militärischen
Institution bald zu vereinen, ohne Einmischung von wem auch immer“. In den
kommenden Tagen sollen weitere Treffen stattfinden, an denen auch die
5+5-Militärkommission (JMC) teilnehmen sollte. Alle Regierungen der letzten elf
Jahre hätten die Armee ihrer Rechte beraubt. An-Nathouri betonte den Willen der
Armee, die militärische Institution mit dem Ziel des Grenzschutzes wieder
aufzubauen. Er erklärte, dies werde sich positiv auf die Sicherheit Libyens und
seiner Nachbarländer auswirken. Er forderte diese Länder auf, sich nicht in die
inneren Angelegenheiten Libyens einzumischen.
Die UNSMIL begrüßte das Treffen.
https://libyareview.com/19480/libyas-armys-chief-of-staff-meet-for-first-time-in-sirte/
Wenn das Treffen von der UNSMIL begrüßt wird, ist Vorsicht geboten.
+ 09.12.: Milizenkämpfe. Es kam zu Zusammenstößen zwischen
bewaffneten Gruppen in al-Khoms, westliches Libyen.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1469062054216613893
+ 08.12.: Entführung. Der libysche Politaktivist Hamza
at-Traiki wurde in Misrata entführt, nachdem er auf Facebook über
Korruptionsvorwürfe gegen GNU-Premierminister Abdelhamid Dabaiba berichtete und
dessen Politik kritisierte.
Ein Video zeigt die Entführung von Hamza at-Traiki https://twitter.com/LibyaReview/status/1468276725754695680
+ 06.12.: ENI/Libysches Erdgas. Der Generaldirektor von ENI
Nordafrika traf mit dem umstrittenen Vorsitzenden der libyschen National
Oil Corporation (NOC), Mustafa Sanella, zusammen. Es ging dabei um die
Erschließung von Offshore-Gasfeldern, in die ENI mehr als 10 Milliarden US-$
investiert habe.
https://libyareview.com/19340/libyas-offshore-gas-fields-to-be-developed-by-eni/
+ 08.12.: Italien/Küstenwache. Die italienische Website Editorial
Domain berichtet, dass Italien 10,5 Millionen Euro für die Ausbildung der
libyschen Küstenwache im Jahr 2021 ausgegeben hat. Dies sei der höchste Betrag,
der je ausgegeben wurde. Mit den Geldern sollen einerseits die Migrationsströme
aus Afrika gestoppt werden und es andererseits Italien ermöglicht werden, in
der Nachwahlphase in Libyen Fuß zu fassen.
https://libyareview.com/19374/italy-spent-e10-5-million-on-libyan-coast-guard-in-2021/
Der libyschen Küstenwache werden enge Verbindungen zur italienischen Mafia
vorgeworfen. Die Zusammenarbeit erfolgt auch über Malta.
+ 08.12.: Italien/Küstenwache. Das Italienische Schiff San
Giorgio brachte in geheimer Mission ein mobiles Einsatzzentrum für die
Koordinierung der Seenotrettung nach Libyen. Es soll auch dazu dienen, die
Einsätze der Küstenwache von Tripolis bei der Bekämpfung der illegalen
Migration zu verstärken.
https://www.repubblica.it/esteri/2021/12/07/news/nave_italiana_libia-329232874/?fbclid=IwAR1V3mGgd_WZWfdWjSfBk2TV1Y1sIvtDDXJUmfUeA2VQJeUzUf70BR8F8f0
+ 06.12.: Frauenproteste. Demonstrantinnen zogen vor dem
Obersten Justizrat in Tripolis auf, um ihre Ablehnung der mit der UNO
unterzeichneten Vereinbarung über Frauen, Frieden und Sicherheit in Libyen zum
Ausdruck zu bringen. In einer Erklärung forderten die Demonstrantinnen die
Regierung auf, die Resolution 1325 zu kippen, da sie ihrer Meinung nach im
Widerspruch zum islamischen Recht stehe und die Kultur und Bräuche der
libyschen Gesellschaft verletze.
https://libyareview.com/19377/libyan-women-protest-in-front-of-supreme-judicial-council/
+ 08.12.: Weltbank/EU/UN. Libysche Beamte und Vertreter der
EU, der UN und der Weltbank haben einen Plan zum Wiederaufbau und zur
Friedenskonsolidierung (Recovery and Peacebuilding Assessment – RPBA)
vorgestellt, der dazu beitragen soll, den Wiederaufbau Libyens nach dem
Konflikt zu planen.
https://libyareview.com/19422/un-eu-world-bank-discuss-recovery-plans-with-libya/
Sollte hier nicht erst einmal abgewartet werden, wer die neue Regierung
stellen wird, bevor lukrative Aufträge vergeben werden?
+ 09.12.: Türkische Besatzung. Die italienische Radarseite ItaMilRadar,
die auf die Überwachung von Militärflugzeugen spezialisiert ist, meldete, dass
ein türkisches Militärfrachtflugzeug im Westen Libyens gelandet ist. Das
Flugzeug kam aus Ankara und landete auf der von der Türkei besetzten al-Watiya
Luftwaffenbasis.
https://libyareview.com/19431/turkish-military-aircraft-lands-in-west-libya/
+ 06.12.: Waffen/Sahel. Der Präsident des Niger, Mohamed Bazoum erklärte, dass Libyen eine wichtige Waffen-Bezugsquelle ist. Extremisten kämen so in den Besitz von Waffen, mit denen auch die regulären Streitkräfte ausgerüstet sind. Die Nichtbekämpfung des Waffenhandels aus Libyen sei ein schwerer Fehler.
Aus anderen Ländern
+ 08.12.: Äthiopien. RT schreibt: Nachdem der
äthiopische Präsident Abiy Ahmed selbst als Oberbefehlshaber an die Front gegen
die Tigray gezogen ist, fielen „eine Stadt nach der anderen, die zuvor von den
>Rebellen< in monatelangen Kämpfen erobert wurde, binnen Wochen wieder
unter die Kontrolle der ENDF. Nach Regierungsangaben [vom 06.12.] gelang es den
Verbänden nun auch, die strategisch wichtigen Städte Dessie und Kombolcha in
der Amhara-Region zurückzuerobern. Von einer womöglich drohenden Einnahme der
Hauptstadt Addis Abeba kann nun zumindest keine Rede mehr sein.“
Weiter heißt es: „Der jüngste Präsident Afrikas soll, so die Botschaft, in
einem hybrid geführten Krieg von der Macht entfernt werden, da er eine allzu
eigenständige und panafrikanisch geprägte Politik verfolgt. Auch das
Mega-Projekt des Great Ethiopian Rennaisance Dam (GERD) am blauen Nil
– das Äthiopiens wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung weiteren
und massiven Auftrieb verleihen soll – ist nach Lesart von #noMore nicht nur
den weiteren Nil-Staaten Sudan und Ägypten ein Dorn im Auge.“ Die USA scheinen
durch ihre einseitige Parteinahme Vertrauen verspielt zu haben.
https://de.rt.com/afrika/128131-athiopien-blatt-hat-sich-gewendet/
+08.12.: Kongo. TheGrayZone schreibt: „Mit der
Unterstützung von AFRICOM plündern Konzerne die DR Kongo für
>klimafreundliche< Materialien und geben China die Schuld.
Kobalt, ein wichtiges metallisches Element, das in Lithiumbatterien und anderen
>grünen< Technologien verwendet wird, stammt aus Sklavenarbeit in der
Demokratischen Republik Kongo. Während der Westen mit dem Finger auf China
zeigt, überwacht das US-Afrika-Kommando indirekt Bergbauoperationen, von denen
US-Konzerne profitieren.“
https://thegrayzone.com/2021/11/30/africom-corporations-dr-congo-climate-china/
09.12.: Burkina
Faso. Burkina Fasos Präsident Kaboré hat die Regierung
aufgelöst. Hintergrund ist die wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung
über die schlechte Sicherheitslage.
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/burkina-faso-205.html
10.12.: Westafrika. Pablo Flock titelt auf Heise: „Warum
Frankreich in Westafrika die Kontrolle entgleitet“ und schreibt: „In Burkina
Faso wird ein französischer Militärtransport blockiert, im Niger wenden sich
Gewerkschaften gegen französische Truppen. Frankreich verliert im Sahel
Einfluss – und reagiert mit Schüssen auf Zivilisten“.
https://www.heise.de/tp/features/Warum-Frankreich-in-Westafrika-die-Kontrolle-entgleitet-6291696.html?seite=all
07.12.: Achse Italien Frankreich. Manlio Denucci schreibt
auf Voltaire.net, dass mit in Kraft treten des Quirinalvertrags
zwischen Italien und Frankreich „die Verteidigungsarchitektur der Europäischen
Union“ unter Nato-Führung grundlegend geändert wird. Der Vertrag „wird zu einem
Zeitpunkt abgeschlossen, zu dem mit dem Austritt der deutschen Bundeskanzlerin
Merkel ein neues Machtgleichgewicht der Europäischen Union entsteht. Frankreich,
das 2022 die sechsmonatige EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, ersetzt die Achse
Paris-Berlin durch die Achse Paris-Rom.“
https://www.voltairenet.org/article214904.html
08.12.: China/USA. Thierry Meyssan über US-Präsident Bidens
Mär der „gelben Gefahr“: China würde unsere Patente stehlen, die Korruption
aufrechterhalten und die Umwelt zerstören, bevor es uns sein totalitäres Regime
gewaltsam aufzwingt. Glücklicherweise würden die Vereinigten Staaten und die
NATO die Demokratien und den Frieden schützen. Aber wie ist dann das Bündnis
zwischen Peking und Moskau zu erklären, das die gleiche Angst empfinden müsste?
https://www.voltairenet.org/article214986.html
07.12.: China/Russland/USA. Manlio Dinucci über Bidens
Demokratie-Gipfel: „Die Vereinigten Staaten beginnen einen neuen Kalten Krieg,
diesmal sowohl gegen Russland als auch gegen China. Trotz ihrer Bilanz
präsentieren sie sich als Verfechter der Demokratie und zögern nicht, die neuen
Großmächte als Kriminelle darzustellen, die ihre eigene Bevölkerung ermorden.“
„Laut einer dokumentierten Studie von James Lucas (il manifesto, 20. November
2018) hat allein die Serie von Kriegen und Staatsstreichen, die von den
Vereinigten Staaten seit 1945 bis heute in mehr als 30 asiatischen,
afrikanischen, europäischen und lateinamerikanischen Ländern durchgeführt
wurden, 20-30 Millionen Tote, Hunderte Millionen Verwundete (von denen viele
behindert geblieben sind) verursacht; plus eine nicht quantifizierte Zahl von
Toten, wahrscheinlich Hunderte von Millionen, verursacht durch die indirekten
Kriegs-Auswirkungen: Hungersnöte, Epidemien, erzwungene Migration, Sklaverei
und Ausbeutung, Umweltschäden, Abtretung von Ressourcen von lebenswichtigen
Bedürfnissen zur Deckung der Militärausgaben.“
https://www.voltairenet.org/article215027.html
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