Libyen im Februar – eine unvollständige Auflistung der Geschehnisse
Ein Teil der Torbuk-Regierung (Gesetz- und Verfassungsgebung) wurde von Tobruk nach Al-Baida verlegt, das Parlament soll folgen. Der offizielle Hauptsitz der international anerkannten Regierung befindet sich nach wie vor in Tobruk, deshalb wird hier bis auf weiteres von der Tobruk-Regierung die Rede sein.
Damit rückt die international anerkannte Regierung wieder nach Westen vor, um etwa 270 Kilometer. Al-Baida liegt zwischen Tobruk und Bengasi. In ihrer Nähe befindet sich der Flughafen La Abrag.
01.02. Die
Washington Times (www.washingtontimes.com/news/2015/feb/1/hillary-clinton-libya-war-push-armed-benghazi-rebe/)
berichtet, dass die USA seitens der damaligen libyschen Regierung gewarnt
wurden, dass die von der NATO unterstützten Rebellen enge Kontakte zu Al-Kaida
hätten. Daraus folgte die Destabilisierung der gesamten Region.
An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei IS in Libyen keineswegs um eine aus dem Nichts entstandene Terroristengruppe handelt, sondern dass sie sich aus verschiedenen islamistischen Gruppen wie Libyan Daash, LIFG (Libyan Islamic Fighting Group) oder Al-Kaida im Islamischen Maghreb rekrutierte. All diese islamistischen Gruppen wurden durch den NATO-Krieg gegen Libyen an die Macht gebracht. (Siehe meinen Artikel vom Oktober 2011: https://www.freitag.de/autoren/gela/nato-bombt-islamisten-an-die-macht)
An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei IS in Libyen keineswegs um eine aus dem Nichts entstandene Terroristengruppe handelt, sondern dass sie sich aus verschiedenen islamistischen Gruppen wie Libyan Daash, LIFG (Libyan Islamic Fighting Group) oder Al-Kaida im Islamischen Maghreb rekrutierte. All diese islamistischen Gruppen wurden durch den NATO-Krieg gegen Libyen an die Macht gebracht. (Siehe meinen Artikel vom Oktober 2011: https://www.freitag.de/autoren/gela/nato-bombt-islamisten-an-die-macht)
02.02. Bei
einem Autobombenanschlag in Tripolis in der Nähe des Zentralbüros des
Sicherheitsstabs wird eine Person getötet und sieben weitere verletzt.
02.02. Nahe
einem Luftwaffenstützpunkt bei Tripolis detonieren zwei Bomben.
02.02. Die
russische Luftverkehrsbehörde untersagt den russischen Fluggesellschaften aus
Sicherheitsgründen, den Luftraum über Tripolis zu nutzen.
02.02.
Nachdem die erste Runde von Friedensgesprächen in Genf unter UN-Vermittlung
gescheitert ist, teilt der UNO-Sonderbeauftragte für Libyen, Bernardino Leon,
mit, dass in den nächsten Tagen eine zweite Gesprächsrunde beginnen soll. Ort
und Zeit werden wegen der schlechten Sicherheitslage nicht bekannt gegeben. An
der ersten Runde nahmen weder Vertreter der Tripolis-Fraktion noch der
Tobruk-Regierung teil.
03.02.
Das stillgelegte Erdölfeld Al-Mabrook, das bisher von der Regierung in Tobruk
kontrolliert und von der französischen Erdölgesellschaft Total in Joint Venture
mit dem libyschen Nationalen Ölgesellschaft betrieben wurde, wird von
IS-Milizen angegriffen. Zwölf Menschen finden den Tod. Aus Sicherheitsgründen
hatte Total seine Mitarbeiter schon vorher abgezogen.
03.02.
Am Abend versucht die aus Misrata stammende Miliz Libysche Fadschr
(Morgendämmerung) den Ölhafen Ras Lanuf zu stürmen, wird aber von der libyschen
Armee zurückgeschlagen. Etliche Söldner der Miliz finden den Tod.
Die Großen Stämme geben sich sehr besorgt darüber, dass IS nun versucht, die Kontrolle über die libyschen Resourcen zu übernehmen und daraus ein weltweites Problem entstehen könnte.
Die Großen Stämme geben sich sehr besorgt darüber, dass IS nun versucht, die Kontrolle über die libyschen Resourcen zu übernehmen und daraus ein weltweites Problem entstehen könnte.
05.02. Kämpfe
in Bengasi zwischen Armeeeinheiten und Milizen fordern sieben Todesopfer und
mehrere Verletzte.
06.02. Omar
Salem Alsanka, libyscher Innenminister in der Tobruk-Regierung unter Al-Thenni,
erklärt in einem Interview mit „Monte Carlo International“, dass das Militär
unter dem Befehl von Stabschef Abdul Razzaq Nazawra stehe. Die libysche Armee
hätte bei Bodenkämpfen den islamistischen Milizen große Verluste zugefügt und
bereite sich auf die Einnahme von Tripolis vor.
06.02.
Der libysche Botschafter in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Berater des
libyschen Regierungschefs Al-Thenni sagte in New York zur Nachichtenagentur
AFP: „Der IS begeht in Libyen jeden Tag Gräueltaten und ist bereits in sieben
libyschen Städten aktiv.“ E fehle eine globale Strategie gegen den IS, dessen
Kämpfer aus dem Jemen, aus Tunesien, Algerien und Tschetschenien kommen. Libyen
könne zum Ausgangspunkt für Angriffe von Extremisten in Europa werden.
06.02.
TASS berichtet, dass Libyen an einer militärisch-technischen Kooperation mit
Russland interessiert sei. Mohamed Abdelaziz, Sondergesandter des libyschen Parlamentspräsidenten
in Tobruk und ehemaliger Außenminister, hält sich zu einem Besuch in Moskau
auf. Er betont, dass Libyen internationale Hilfe benötige, um vor allem seine
Öllagerstätten und Fughäfen zu schützen. Gedacht sei an die Ausbildung
libyscher Soldaten und Ausrüstung der libyschen Armee mit Verteidigungssystemen
modernster Art.
Die libysche Armee unterliegt seit dem NATO-Krieg 2011 einem UN-Waffenembargo, während die radikal islamischen Gruppen von der Türkei, Katar und verdeckt von den USA mit Waffen, Ausrüstung und Söldnern über den Militärflughafen Mitiga bei Tripolis oder den Flughafen von Misrata, der unter der Kontrolle der libyschen Fadschr-Milizen steht, beliefert werden.
Die libysche Armee unterliegt seit dem NATO-Krieg 2011 einem UN-Waffenembargo, während die radikal islamischen Gruppen von der Türkei, Katar und verdeckt von den USA mit Waffen, Ausrüstung und Söldnern über den Militärflughafen Mitiga bei Tripolis oder den Flughafen von Misrata, der unter der Kontrolle der libyschen Fadschr-Milizen steht, beliefert werden.
08.02.
Heftige Gefechte in Bengasi zwischen Armeeeinheiten und Milizen fordern 23
Menschenleben. 69 Menschen werden verletzt.
09.02.
Der Hafen von Bengasi wird durch die Regierungsarmee und Kämpfern der
Großen Stämme von den Ansar-al-Sharia-Milizen zurückerobert.
10.02.
Gespräche und Verhandlungen zwischen den sogenannten Konfliktparteien unter
Vermittlung des eindeutig auf Seiten der islamischen Regierung in Tripolis
stehenden UNO-Sonderbeauftragten für
Libyen, Bernardino Léon, beginnen im westlibyschen Ghadames. Allerdings
verweigern beide teilnehmenden Parteien – die Regierung in Tobruk und der GNC
(General National Congress) in Tripolis – ein Zusammentreffen am gleichen Ort.
So pendeln die Unterhändler zwischen zwei Hotels hin und her, um die jeweiligen
Optionen der Gegenseite zu überbringen. Das Ergebnis könnte die Installation
einer neuen Marionettenregierung sein, die vor allem die Interessen des von den
USA und Großbritannien unterstützten Tripolis-GNC durchsetzen dürfte – das
Vorspiel für eine Teilung Libyens.
10.02. NFA
(National Forces Alliance) stimmt für Al-Hefter – der allgemein als
CIA-Marionette angesehen wird – als neuen General der libyschen Streitkräfte.
10.02.
Der IS kontrolliert die Rundfunkstation von Sirte. Sirte war der Geburtsort
Muammar Gaddafis und während des NATO-Kriegs bis zuletzt treu an Gaddafis
Seite.
14.02. Das
CCB (Citizen Committee of Benghasi), Dr. Jerome Corsi von World Net Daily und
andere Quellen haben Videoaufnahmen – unter anderem Aufnahmen von US-Militärs
in Misrata – als Beweis vorgelegt, dass
sich 2011 US-Truppen auf libyschen Boden befanden. Auch der Nachweis für
die Unterstützung von Al-Kaida-Söldnern aus dem Mittleren Osten und aus
Nordafrika durch die CIA konnte nachgewiesen werden.
14.02.
Auf eine der größten Ölpipelines des Landes (täglich 180.000 Barrel Röhol) wird
ein Anschlag verübt. Die über 500 Kilometer lange Leitung führt vom saharischen
Ölfeld Al-Sarir zum Hafen von Tobruk.
15.02.
Im Internet erscheint ein Video, das die brutale Hinrichtung jener 21 ägyptischen Kopten zeigt, die vor einigen
Wochen in Sirte entführt wurden. Die Echtheit des Videos wird allerdings von
einigen stark angezweifelt. Soll es eine bevorstehende Militärintervention in
Libyen rechtfertigen? Diese hätte zweifellos ein noch größeres Chaos und den
kompletten Zerfall des Landes zur Folge – siehe Irak.
15.02. Die
italienische Verteidigungsministerin Roberta Pinotti sagt in einem Interview,
dass Dschihadisten versuchen könnten, Italien von Libyen aus per Boot zu
erreichen. „Italien kann nicht dulden, dass ein Kalifat direkt gegenüber
unseren eigenen Küsten herrscht.“ Sie erklärt, dass 5.000 italienische Soldaten
für eine Militäroperation in Libyen bereit stünden.
Libyen ist einem IS-Strategiepapier zufolge als Anker für den Feldzug gegen Europa vorgesehen, der 2020 beginnen soll.
Libyen ist einem IS-Strategiepapier zufolge als Anker für den Feldzug gegen Europa vorgesehen, der 2020 beginnen soll.
16.02.
Italien schließt aufgrund der anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen
seine Botschaft in Tripolis und evakuiert die Botschaftsangerhörigen.
16.02.
Die ägyptische Luftwaffe fliegt als
Reaktion auf das Enthauptungsvideo mindestens sieben Luftangriffe auf
Stützpunkte und Waffendepots bei Derna (Ostlibyen). Das Al-Sisi-Regime
stellt sich somit deutlich auf die Seite der international anerkannten
Regierung in Tobruk. Ägypten teilt mit Libyen etwa 1000 Kilometer Grenze und
hat Angst vor einem Einsickern islamistischer Kämpfer nach Ägypten. Außerdem
befindet sich Ägypten in einer wirtschaftlich äußerst instabilen Lage und viele
Ägypter sind auf Arbeitsplätze in Libyen angewiesen. Aufgrund der
Sicherheitslage ist es für Ägypter nur mehr schwer möglich, zum Arbeiten nach
Libyen zu reisen.
Auch die Luftwaffe der libyschen Armee (Tobruk-Regierung) fliegt Luftangriffe gegen den IS nahe Ben Jawad und Sirte.
Es wird bekannt, dass sich kampferprobte Kaukasier der IS angeschlossen haben. Dies würde auch deren helle Hautfarbe – soweit auf den Videos erkennbar – erklären.
Die islamistisch geführte Gegenregierung in Tripolis verurteilt die ägyptischen Luftanschläge gegen den IS scharf.
Auch die Luftwaffe der libyschen Armee (Tobruk-Regierung) fliegt Luftangriffe gegen den IS nahe Ben Jawad und Sirte.
Es wird bekannt, dass sich kampferprobte Kaukasier der IS angeschlossen haben. Dies würde auch deren helle Hautfarbe – soweit auf den Videos erkennbar – erklären.
Die islamistisch geführte Gegenregierung in Tripolis verurteilt die ägyptischen Luftanschläge gegen den IS scharf.
16.02. Frankreichs
Präsident Holland und Ägyptens Präsident Al-Sisi fordern eine Sondersitzung des
UN-Sicherheitsrats.
16.02.
Omar al-Hasi, der sogenannte „Premierminister“ der islamistischen
Tripolis-„Regierung“ behauptet im libyschen Fernsehen, dass ihm US-Präsident
Obama die Anerkennung seiner Regierung angeboten habe, wenn seine
islamistischen Fadschr-Milizen die libyschen Erdölfelder unter ihre Kontrolle gebracht
haben.
16.02.
Ägypten bangt um 21 Fischer aus Kafr al Scheich, die vor der Küste Libyens
gekidnappt wurden und nach Misrata verschleppt worden sein sollen.
16.02.
Nicola Latorre, Präsident der italienischen Verteidigungskommission des
Parlaments, sagt, dass das italienische Militär im Falle des Scheiterns
diplomatischer Bemühungen auch militärisch in Libyen intervenieren könne. Nicht
nur angesichts der ehemaligen italienischen Kolonisation Libyens unter
Mussolini ist dies höchst umstritten.
Für Italiens Energieversorgung spielt Libyen eine herausragende Rolle. Der italienische Energiekonzern ENI gerät durch den Bürgerkrieg in Libyen zunehmend in Bedrängnis. Der Staat ist größter Einzelaktionär des Unternehmens.
Die Tobruk-Regierung und die Großen Stämme lehnen eine Invasion grundsätzlich ab, da dies das Chaos nur noch vergrößern und zum völligen Untergang Libyens führen würde.
Für Italiens Energieversorgung spielt Libyen eine herausragende Rolle. Der italienische Energiekonzern ENI gerät durch den Bürgerkrieg in Libyen zunehmend in Bedrängnis. Der Staat ist größter Einzelaktionär des Unternehmens.
Die Tobruk-Regierung und die Großen Stämme lehnen eine Invasion grundsätzlich ab, da dies das Chaos nur noch vergrößern und zum völligen Untergang Libyens führen würde.
17.02. Schwarzer 17. Februar für Libyen! Heute
jährt sich zum vierten Mal die sogenannte 17.-Februar-Revolution. Damals kam es
zu Demonstrationen in Bengasi, die im weiteren Verlauf zum NATO-Krieg gegen
Libyen führten, in dessen Folge an die 100.000 Todesopfer zu betrauern sind. In
Schmerz gedacht wird auch der unzähligen Menschen, für die der Sturz Gaddafis
Verwundung, Verstümmelung, Folter, Vergewaltigung, Traumatisierung,
Gefangenschaft oder Vertreibung bedeutet.
17.02. IS-Terrorgruppe stellt ein Video ins
Netz, das eine große Flotte von nagelneuen Toyota Land Cruisern mit
aufgepflanzter schwarzer IS-Flagge zeigt, die durch eine Stadt – es soll sich
um Bengasi handeln – fahren. Es stellt sich die Frage, woher der IS diese neuen
Wagen sowie die gesamte Ausrüstung und ihre Waffen bezieht. Auffallend ist auch
die Kostümierung im Stile von „Ninja“. Ninja waren alt-japanische Kämpfer
ähnlich den Samurai, die sich durch besondere Brutalität auszeichneten. Die
heutigen IS-Kämpfer erscheinen in ihrer Ninja-Aufmachung wie modernen Videospielen oder einer
Hollywood-Produktion entsprungen. Warum diese Verkleidung und die Maskierung
der Gesichter? Soll damit auch verschleiert werden, dass es sich vielleicht gar
nicht um Araber handelt, sondern um Weiße, von Unbekannten gesteuerte ehemalige
Paramilitärs? Bedenkenswert ist ebenfalls, dass zum libyschen IS die
Terrorgruppe Daash gehört, die sich aus Schiiten und nicht aus Sunniten
zusammensetzt, während die Mehrzahl der Libyer Sunniten sind. Eine weitere
Ungereimtheit: Im Irak setzt sich der IS aus Sunniten zusammen, während die
Mehrheit im Irak Schiiten sind und in Libyen ist es genau umgekehrt? Und alle
zusammen schwören dem gleichen psychopathischen Mörder Gehorsam? Woher
stammen all diese vermummten Kämpfer?
17.02.
Ägyptens Präsident Al-Sisi drängt auf eine internationale Militärintervention
in Libyen, allerdings nur mit Zustimmung der libyschen Regierung und der
Bevölkerung.
Eine Intervention wird von der Tobruk-Regierung und den Großen Stämmen abgelehnt, weil befürchtet wird, dies könnte zu einer kompletten Spaltung des Landes führen.
Eine Intervention wird von der Tobruk-Regierung und den Großen Stämmen abgelehnt, weil befürchtet wird, dies könnte zu einer kompletten Spaltung des Landes führen.
17.02. Der UN-Sicherheitsrat ruft eine Sondersitzung zu
Libyen ein.
17.02.
Die Tobruk-Regierung fordert die
Aufhebung des gegen die libysche Armee verhängten Waffenembargos, um sich
auf legalem Weg Waffen für den Kampf gegen die IS-Milizen beschaffen zu können.
Der libysche Außenminister Mohammed al-Dairi
betont, dass Libyen ausschließlich um Hilfe für den Kampf gegen den Terrorismus
ersucht und keinesfalls um eine internationale Intervention bittet.
17.02.
Das Sicherheitsratsmitglied Jordanien wird von arabischen Staaten beauftragt eine
Resolution einzubringen, die eine Aufhebung des Waffenembargos gegen das
libysche Militär, eine Seeblockade zum Stopp von Waffenlieferungen an die
Terror-Milizen und die Erlaubnis der Unterstützung der international
anerkannten Tobruk-Regierung durch andere Staaten zum Inhalt hat.
18.02.
Gegen den Antrag der arabischen UN-Mitgliedsländer auf Aufhebung des
Waffenembargos legt der UN-Sicherheitsrat ein Veto ein. Für die Aufhebung des
Embargos stimmen Russland und China, dagegen USA, Großbritannien und Frankreich.
18.02.
Das Milizenbündnis Fadschr (Morgendämmerung) scheint zu zerfallen, da Teile wie
die Moslembruderschaft und Politiker aus Misrata an den Friedensverhandlungen
der UN-Mission teilnahmen, andere Milizen eine Teilnahme strikt ablehnten.
18.02.
Fadschr-Milizen fliegen zwei Luftangriffe auf die mit der international
anerkannten Tobruk-Regierung verbündeten Stadt Sintan.
18.02.
Das ägyptische Militär setzt Fallschirmjäger einer Spezialeinheit in Libyen ab.
Bei einer Offensive auf die von IS kontrollierten Stadt Derna kommt es zu
mehreren Toten. 55 Mitglieder der Terrorgruppe werden festgenommen.
18.02.
Laut dem italienischen Außenminister Paolo Gentiloni besteht die große Gefahr,
dass libysche Milizen, Allianzen mit der IS eingingen [Anmerkung: Es dürfte
dabei vor allem die Fadschr-Miliz, die
Misrata unter Kontrolle hat, gemeint sein; auch die Tripolis-„Regierung“ wird
von IS gestützt].
18.02.
Der tunesische Premier Habib Essid wendet sich gegen ein militärisches
Eingreifen in Libyen und plädiert stattdessen für eine politische Lösung. Erst
die ausländische Militärintervention von 2011 habe in Libyen zu der heutigen
Katastrophe geführt.
19.02.
IS-Terroristen haben in Sirte die
örtlichen Verwaltungsgebäude übernommen, den Betrieb der Universität
eingestellt und ein Ausgehverbot verhängt.
Die Stadt hat einen wichtigen Ölhafen und ist ein Verkehrsnotenpunkt an der Küstenstraße zwischen Tripolis und weiteren Ölterminals.
Sirte hielt während des NATO-Kriegs gegen Libyen bis zuletzt Gaddafi die Treue und wurde deshalb großflächig zerbombt und zerstört.
Die Stadt hat einen wichtigen Ölhafen und ist ein Verkehrsnotenpunkt an der Küstenstraße zwischen Tripolis und weiteren Ölterminals.
Sirte hielt während des NATO-Kriegs gegen Libyen bis zuletzt Gaddafi die Treue und wurde deshalb großflächig zerbombt und zerstört.
20.02. Russland
würde sich laut dem russischen UN-Botschafter Vitali Tschurkin an einem internationalen
Anti-IS-Einsatz in Libyen beteiligen. Infrage kämen dabei militärische
Ausbildung, logistische Unterstützung durch die russische Marine und Waffenlieferungen.
Beim bevorstehenden Extremismusgipfel in Washington wird Libyen Schwerpunkthema sein.
Beim bevorstehenden Extremismusgipfel in Washington wird Libyen Schwerpunkthema sein.
20.02.
Bei Autobombenanschlägen in der
ostlibyschen Stadt Al-Koba (Al-Qubba) wurden mindestens vierzig Menschen
getötet und Dutzende verletzt. Die Bomben explodierten gleichzeitig am
Hauptsitz der örtlichen Polizei, am Haus des Vorsitzenden des international
anerkannten libyschen Parlaments und an einer Tankstelle. Al-Koba liegt etwa
dreißig Kilometer westlich der IS-Hochburg Derna, die vor wenigen Tagen von Ägypten
bombardiert wurde. Es könnte sich daher um einen Racheakt der IS handeln.
21.02.
Der in den Ruhestand getretene US-General Wesley Clark, der von 1997 bis 2000
das Kommando der NATO-Streitkräfte in Europa hatte, sagte in einem
CNN-Interview, dass der IS mit der finanziellen Unterstützung „unserer
Verbündeten und Freunde“ zur Bekämpfung der Hisbollah gegründet worden sei. Um
welche Verbündeten und Freunde es sich dabei handelte, ist unschwer zu erraten.
21.02.
In einer Videobotschaft zeigen sich bewaffnete Milizen, wie sie Chemiewaffen
einem Test unterziehen. Laut einem libyschen Militärverantwortlichen stammen
diese Chemiewaffen aus einem Depot in Libyen. Die Auflösung seiner
Chemiewaffenlager hatte Gaddafi
zugesagt, allerdings war es bis zu seinem Sturz erst gelungen, 60 Prozent der
etwa tausend Tonnen zu vernichten.
22.02.
Bei der Explosion einer Bombe vor der Iranischen Botschaft in Tripolis entstand
Sachschaden, verletzt wurde niemand.
23.02.
Die Tobruk-Regierung stimmt dafür, die
UN-Friedensverhandlungen (ehemals Genfer-Dialog) auszusetzen. Die
Tobruk-Regierung gibt ebenfalls bekannt, dass Generalmajor Hefter nicht zum
Oberbefehlshaber der libyschen Streitkräfte ernannt wird. Man darf gespannt
sein, wie Al-Hefter auf seine Kaltstellung reagiert.
24.02.
Über 15.000 Ägypter haben innerhalb der letzten Woche Libyen verlassen und sind
in ihre Heimat zurückgekehrt. Ebenfalls versuchen viele Ägypter nach Tunesien
auszureisen. Tunesien weigert sich aber, Ausländer aus Libyen aufzunehmen. Es
sollen immer noch mehr als 200.000 Ägypter in Libyen leben.
26.02.In
Tripolis wird Intissar al-Hassairi von der Bewegung „Libysche Frauen für
Aufklärung“ zusammen mit ihrer Tante im Auto erschossen.
27.02.
Laut NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg stellt die Lage in Libyen eine
erneute Bedrohung für die Sicherheit in Europa dar. Deshalb müssten neue
Verteidigungsmaßnahmen getroffen werden, so will die NATO ihre Drohnenflotte
auf Sizilien verstärken.
Der libysche Außenminister Mohammed Al-Dairi lehnt noch einmal ausdrücklich eine militärische Intervention der westlichen Länder in Libyen ab. Sein Land werde mittels eigener militärischer Möglichkeiten den IS bekämpfen.
Der libysche Außenminister Mohammed Al-Dairi lehnt noch einmal ausdrücklich eine militärische Intervention der westlichen Länder in Libyen ab. Sein Land werde mittels eigener militärischer Möglichkeiten den IS bekämpfen.
26.03. Der libysche Ministerpräsident Al-Thenni
fordert in einem Interview mit dem Fernsehsender Al-Alam, die Beziehungen zur
Türkei abzubrechen und alle Kooperationsverträge mit türkischen Unternehmen in
Libyen zu kündigen, da die Türkei Waffen an oppositionelle Gruppen in Libyen
liefere und somit die Interessen Libyens gefährde.
(Hinweis: Es können
sich eventuell bei einzelnen Datumsangaben Verschiebungen von einem bzw. zwei
Tagen ergeben.)
(aus: german.irib.ir/
: de.sputniknews.com : welt-im-blick.de : libyaagainstsuperpowermedia.org :
bazonline.ch : rtdeutsch.com : Süddeutsche Zeitung : focus.de : info.kopp-verlag.de
: faz.net : zdf.de : heute.de : tagesschau.de : gegenfrage.com :
handelsblatt.com : ilaelamam.com : politik-im-spiegel.de : english.pravda.ru sowie
libysche Quellen)
Angelika Gutsche, 1.3.2015
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