Libyen im Mai
Was geschah… eine unvollständige Auflistung
Mai 2015
03.05. Internationaler
Tag der Pressefreiheit: Mitarbeiter von Reporter ohne Grenzen zeigten sich
bestürzt über die Mitteilung der libyschen Regierung, dass sieben seit Monaten vermisste Journalisten von Mitgliedern bewaffneter
Gruppen getötet worden sein sollen. Es handelt sich bei den Journalisten um
vier Libyer, zwei Tunesier und einen Ägypter.
Der libysche Justizminister erklärte, fünf kürzlich festgenommene Angehörige dieser bewaffneten Gruppen hätten ein entsprechendes Geständnis abgelegt.
Die seit August vermissten Libyer Khaled Al-Subhi, Younis Al-Mabrouk, Abdussalam Al-Maghrebi und Youssef Al-Qamoudi und der ägyptische Kameramann Mohamed Galal arbeiteten für den Sender Libya’s Barka TV. Sofiane Chourabi und Nadhir Ktari wurden seit September vermisst und arbeiteten für das Erste Tunesische Fernsehen.
Libyen steht auf dem von Reporter ohne Grenzen im Jahr 2015 veröffentlichten Index zur Pressefreiheit auf Platz 154 von 180 Ländern. In ihrem neuesten Bericht schreiben sie, dass in Libyen ein Klima der Einschüchterung und Selbstzensur herrscht. „Verschiedene Milizen sind in Libyen für willkürliche Festnahmen, Drohungen, Entführungen und Folter von Journalisten verantwortlich…“
Und rückblickend auf das Jahr 2014 heißt es: „Eines der gefährlichsten Länder für Journalisten – In Libyen wurden 2014 mindestens vier Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet und 29 entführt – so viele wie in kaum einem anderen Land. Mindestens 43 Medienschaffende flohen vor Drohungen und Gewalt ins Ausland.“
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/libyen/
Der libysche Justizminister erklärte, fünf kürzlich festgenommene Angehörige dieser bewaffneten Gruppen hätten ein entsprechendes Geständnis abgelegt.
Die seit August vermissten Libyer Khaled Al-Subhi, Younis Al-Mabrouk, Abdussalam Al-Maghrebi und Youssef Al-Qamoudi und der ägyptische Kameramann Mohamed Galal arbeiteten für den Sender Libya’s Barka TV. Sofiane Chourabi und Nadhir Ktari wurden seit September vermisst und arbeiteten für das Erste Tunesische Fernsehen.
Libyen steht auf dem von Reporter ohne Grenzen im Jahr 2015 veröffentlichten Index zur Pressefreiheit auf Platz 154 von 180 Ländern. In ihrem neuesten Bericht schreiben sie, dass in Libyen ein Klima der Einschüchterung und Selbstzensur herrscht. „Verschiedene Milizen sind in Libyen für willkürliche Festnahmen, Drohungen, Entführungen und Folter von Journalisten verantwortlich…“
Und rückblickend auf das Jahr 2014 heißt es: „Eines der gefährlichsten Länder für Journalisten – In Libyen wurden 2014 mindestens vier Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet und 29 entführt – so viele wie in kaum einem anderen Land. Mindestens 43 Medienschaffende flohen vor Drohungen und Gewalt ins Ausland.“
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/libyen/
03.05. Der libysche Anwalt und
Menschenrechtsaktivist Azza Kamel Maghur veröffentlichte eine Erklärung, in der
er ausführt, warum Libyen nur eine und ausschließlich eine Regierung und ein
Parlament hat. Azza K. Maghur
war Mitglied des sogenannten Februar-Komitees von 2014, das vom General
National Congress (GNC) beauftragt war, eine Übergangsverfassung und ein
Wahlgesetz auszuarbeiten.
Maghur
beklagt, dass die internationalen Medien und ausländischen Politiker immer
wieder von zwei Regierungen sprechen und somit einer Teilung Libyens Vorschub
leisten. Es könne nicht angehen, dass legitimierte Institutionen wie die
Tobruk-Regierung, die aus Wahlen gemäß einer vorläufigen Verfassung
hervorgegangen sind, gleichgesetzt werden mit sogenannten „Regierungen“ und
„Institutionen“, die die Macht mit Gewalt an sich gerissen haben. „Wie kann
gewalttätiges Verhalten wie das Erstürmen von Institutionen, die Besetzung von
Ministerien, das Angreifen von Städten mit Missiles und die Zerstörung des
wichtiges Flughafens des Landes einschließlich viele Millionen teurer
Flugzeuge, in Einklang stehen mit demokratischen Prozessen“, fragt er.
Weiter
führt Maghur aus, dass Libyen drei Wahlen hinter sich hat, von denen zwei einen
Machtwechsel zur Folge hatten. In Übereinstimmung mit der vorläufigen
Verfassung wählten die Libyer am 25. Juni 2014 das House of Representatives HoR
(Abgeordnetenhaus), das seinerseits eine Interimsregierung ernannte, geführt
von Premierminister Abdullah al-Thenni. Wenn Diplomaten und Medien von dem
demokratisch gewählten HoR als „Tobruk“-Parlament beziehungsweise als
„Al-Thenni-Regierung“ sprechen, dann ignorieren sie das Wahlergebnis von 2014,
denn eine andere Regierung oder ein anderes Parlament gibt es nicht.
Maghur
bedauert, dass sich inzwischen internationale Medien und Diplomaten auf eine
kleine Gruppe von Politikern beziehen, die als General National Congress (GNC)
bezeichnet werden; es handelt sich dabei um jenes Parlament, das dem HoR
vorausging. Aber: Das Mandat des GNC lief am 21. Juli 2014 mit der Bekanntgabe
des Ergebnisses der HoR-Wahl aus!
Was
war tatsächlich passiert? Eine Woche vor dem 21. Juli führte eine Koalition aus
Islamisten und regionalen Milizen eine bewaffnete Operation mit dem Namen
Fadschr (Morgenröte) durch, um die Hauptstadt Tripolis einzunehmen. Nach
wochenlangen Straßenkämpfen gelang ihnen dies am 23. August 2014. Die erste
politische Handlung der Fadschr bestand darin, den GNC dazu aufzurufen, seine
Sitzungen wieder abzuhalten und eine Regierung zu ernennen. Es begann sich eine
kleine Gruppe der früheren GNC-Mitglieder zu treffen und Omar al-Hassi zum
„Premierminister“ des wie sie es nannten „National Salvation Government“
(Regierung der nationalen Rettung) zu ernennen.
Überflüssig
zu erwähnen, dass die Einsetzung eines Rumpf-GNC keinerlei Rechtfertigung durch
die vorläufige Verfassung hat und im Gegensatz zu allen demokratischen
Prinzipien steht. Das Mandat des GNC war ausgelaufen und seine Wiederkehr ist
innerhalb der vorläufigen Verfassung auf keinerlei Weise vorgesehen. Die Wahrheit ist, dass dieser Rumpf-GNC,
der aus 30 oder weniger der ursprünglichen 200 Mitglieder des GMC-Parlaments
besteht, den politischen Arm der Fadschr-Milizen darstellt.
03.05. Das libysche Berufungsgericht hatte den
Prozess gegen 37 Dschamahirija-Funktionäre auf den 3. Mai vertagt.
Bei der Anhörung durften weder Familienmitglieder noch Verteidiger anwesend
sein.
Das folgende Video zeigt die angeklagten Männer und man sieht, dass über den beteiligten Richtern die Daesch- beziehungsweise IS-Fahne angebracht ist:
http://www.youtube.com/watch?v=adlaCgCNS8g
Es wird vermutet, dass das Urteil bei der nächsten Sitzung verkündet wird.
Das folgende Video zeigt die angeklagten Männer und man sieht, dass über den beteiligten Richtern die Daesch- beziehungsweise IS-Fahne angebracht ist:
http://www.youtube.com/watch?v=adlaCgCNS8g
Es wird vermutet, dass das Urteil bei der nächsten Sitzung verkündet wird.
03.05. Die
italienische Marine berichtet über die Rettung
von etwa 3.400 Bootsflüchtlingen, die sich vor der libyschen Küste auf 16 in Seenot geratenen Booten befunden
haben.
03.05. In
Libyen haben einige Gruppen unter UN-Aufsicht angekündigt, die Regierung einer
nationalen Versöhnung zu gründen. Mohammad al-Magarif ist ein Kandidat für das
Amt des Ministerpräsidenten. Ihm wird vorgeworfen, extremistisch-dschihadistische
Milizen unterstützt zu haben. Ein weiterer Kandidat ist der Vertreter Libyens
bei den UN, Abdulrahman Schalgham. Gegen ihn wurde noch in der Zeit der
Dschamahirija wegen Unterschlagungen in Milliardenhöhe ermittelt. Aus diesem
Grund wechselte er die Seiten und unterstützte die Anti-Gaddafi-Kräfte. Sowohl
Al-Magarif als auch Schalgham sollen für die CIA arbeiten.
Außerdem scheinen sich weder die UN, noch die verhandelnden Parteien bewusst zu sein, dass neue Regierungen in Libyen nicht gegründet, sondern demokratisch gewählt werden und dass es eine international anerkannte und gewählte Regierung in Libyen bereits gibt. Dieser sogenannten „Regierung der nationalen Versöhnung“ werden keinerlei Chancen eingeräumt, da sie von niemanden anerkannt wird.
Außerdem scheinen sich weder die UN, noch die verhandelnden Parteien bewusst zu sein, dass neue Regierungen in Libyen nicht gegründet, sondern demokratisch gewählt werden und dass es eine international anerkannte und gewählte Regierung in Libyen bereits gibt. Dieser sogenannten „Regierung der nationalen Versöhnung“ werden keinerlei Chancen eingeräumt, da sie von niemanden anerkannt wird.
05.05. Auch
heute sind wieder dutzende Emigranten
beim Versuch, das Mittelmeer von Libyen aus Richtung Europa in einem
Schlauchboot zu durchqueren, ertrunken.
06.05. Einem Flugzeug der libyschen Armee gelang es, eine MiG23 Militärmaschine des Libyschen
Fadschr (Morgendämmerung) nahe der im Südwesten von Tripolis gelegenen
Stadt Zinten abzuschießen. Die
Besatzung war sofort tot.
https://www.youtube.com/watch?v=ASUGzkAY8a4
https://www.youtube.com/watch?v=ASUGzkAY8a4
Der libysche Fadschr hatte die Absicht, Zinten zu bombardieren, da ihnen die Stadt diverse Probleme bereitet. Der libysche Fadschr verfügt noch über einige wenige Militärmaschinen aus dem Bestand der Gaddafi-Regierung, mit denen sie Einsätze vom Flughafen Misrata oder vom Militärflughafen Metiga fliegen kann.
09.05. Die Kräfte des libyschen
Volkswiderstands melden, dass sie die Stadt Al-Majah kontrollieren. Al-Majah
ist 30 Kilometer von der libyschen Hauptstadt Tripolis entfernt, der sich die
Kräfte des Widerstands nun auch von Westen her nähern. Sie befinden sich an der
Küstenstraße zwischen Tripolis und Zawija-City.
10.05. Ein Frachtschiff dringt in die libyschen
Hoheitsgewässer ein und nähert sich auf zehn Kilometern dem Hafen von Derna,
der IS-Hochburg in Libyen. Die libysche Küstenwache nimmt Kontakt mit dem
unbeflaggten Schiff auf, fragt nach seiner Identität, seiner Ladung und seiner
Genehmigung für die Befahrung des libyschen Seegebiets. Der Frachter gibt zur
Antwort, er hätte zivile Waren geladen und befinde sich auf dem Weg in den
Hafen von Derna. Die libysche Küstenwache befiehlt dem Schiff zu stoppen, damit
die Papiere und die Ladung kontrolliert werden können. Falls diesem Befehl
nicht nachgekommen werde, müsse das Schiff umgehend die libyschen
Hoheitsgewässer verlassen. Nachdem der Frachter viermal die Aufforderung zum
Halt ignoriert (um 14.18 Uhr / 14.20 / 14.24 / 14.30) und mit unverminderter
Geschwindigkeit weiter Kurs auf den Hafen von Derna nimmt, sieht sich die libysche Luftwaffe gezwungen, den Frachter mit Gewalt zu
stoppen, da Waffenlieferungen für die IS-Milizen in Derna zu befürchtet
sind. Der dritte Offizier des Frachters kommt ums Leben, mehrere
Besatzungsmitglieder werden verletzt.
Die Türkei behauptet, der Frachter hätte sich noch in internationalen Gewässern befunden und sei mit Ziegelsteinen auf dem Weg nach Tobruk gewesen. Dieser Darstellung widersprechen die libyschen Behörden aufs Schärfste.
Laut informierten Kreisen sollen sich auf dem Schiff Söldner befunden haben sowie gepanzerte Fahrzeuge und ähnliches.
Die Türkei behauptet, der Frachter hätte sich noch in internationalen Gewässern befunden und sei mit Ziegelsteinen auf dem Weg nach Tobruk gewesen. Dieser Darstellung widersprechen die libyschen Behörden aufs Schärfste.
Laut informierten Kreisen sollen sich auf dem Schiff Söldner befunden haben sowie gepanzerte Fahrzeuge und ähnliches.
(siehe meinen Blog-Beitrag:
www.freitag.de/gela/waffen-fuer-dschihadisten)
11.05. Die Lage in Azizia scheint sich zu
stabilisieren. Ein Video des Grünen Widerstandes zeigt, wie die
Aufräumarbeiten in der durch NATO-Bomben zerstörten Stadt voranschreiten.
https://www.youtube.com/watch?v=dOe0pMZtKIU&feature=em-subs_digest
https://www.youtube.com/watch?v=dOe0pMZtKIU&feature=em-subs_digest
11.05. Amnestie
International macht auf die entsetzliche Lage der Flüchtlinge in Libyen
aufmerksam. Die Migranten würden beraubt, gefoltert, entführt und sexuell
missbraucht.
Die Zustände in den Flüchtlingslagern sind menschenunwürdig und völlig unhaltbar. Auf engsten Raum werden die Flüchtlinge unter katastrophalen hygienischen Zuständen zusammengedrängt, viele von ihnen leiden unter Krankheiten wie Aids, Malaria und Hautausschlägen.
Die Zustände in den Flüchtlingslagern sind menschenunwürdig und völlig unhaltbar. Auf engsten Raum werden die Flüchtlinge unter katastrophalen hygienischen Zuständen zusammengedrängt, viele von ihnen leiden unter Krankheiten wie Aids, Malaria und Hautausschlägen.
11.05. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini
stellt vor dem UN-Sicherheitsrat die Pläne für einen Militäreinsatz gegen
Schlepper in Libyen vor.
Gegen die EU-Pläne zu Militäraktionen gegen Schleuserbanden sprechen sich Die Grünen und Die Linken aus. Auch Politiker von SPD und CDU äußern sich skeptisch zu den Plänen.
Gegen die EU-Pläne zu Militäraktionen gegen Schleuserbanden sprechen sich Die Grünen und Die Linken aus. Auch Politiker von SPD und CDU äußern sich skeptisch zu den Plänen.
Das Resultat eines militärischen Vorgehens wäre wohl
nicht, die Schlepperbanden nachhaltig zu schwächen, sondern ganz im Gegenteil
würde diese Mission die Preise für Überfahrten in die Höhe treiben und den
Menschenschmugglern noch mehr Geld einbringen.
Die Vetomacht Russland stellt sich gegen ein UN-Mandat, da zum
Beispiel die Zerstörung von Booten bei ungeklärten Eigentumsfragen große
juristische Probleme aufwerfe. Militäroperationen könne nur zugestimmt werden,
wenn die libysche Regierung als Partner gewonnen werde. Auslöser für die
desaströse Lage sei der NATO-Krieg gegen Muammar al-Gaddafi 2011 gewesen.
11.05. Die
„New York Times“ bezeichnet die von der EU geplante Intervention in Libyen, um
gegen die Menschenschmugglerringe vorzugehen, als fatalen Irrtum. Dies
würde zu einem Stillstand der Verhandlungen zwischen den verschiedenen
libyschen Fraktionen führen.
Tatsächlich stünde dies den Plänen der amerikanischen Regierung entgegen, mit Macht die Tripolis und Misrata beherrschenden islamistischen Kräfte an einer zukünftigen Regierungsmacht in Libyen zu beteiligen. Der illegale sogenannte „Rumpf-GNC“ ist weder willens noch in der Lage, die hauptsächlich im Westen und in Tripolis tätigen Schleuserbanden in den Griff zu bekommen.
Tatsächlich stünde dies den Plänen der amerikanischen Regierung entgegen, mit Macht die Tripolis und Misrata beherrschenden islamistischen Kräfte an einer zukünftigen Regierungsmacht in Libyen zu beteiligen. Der illegale sogenannte „Rumpf-GNC“ ist weder willens noch in der Lage, die hauptsächlich im Westen und in Tripolis tätigen Schleuserbanden in den Griff zu bekommen.
12.05. Die
britische Zeitung „The Times“ schreibt, dass Ärzte aus der Stadt Derna Berichte bestätigen, nach denen
Eheschließungen mit minderjährigen Mädchen, die zur Ehe gezwungen werden, stark
angestiegen sind. Derna wurde im Oktober letzten Jahres vom IS
übernommenen. „Allein in den Krankenhäusern, bekommen wir jede Woche vier oder
fünf minderjährige Bräute zu sehen, Tendenz steigend“, so Asmaa Said, eine
lokale Menschenrechtsaktivistin. Die Ärzte müssten bei Kindern immer häufiger
durch Sexualverkehr verursachte Verletzungen im Genitalbereich behandeln. „Wenn
sie in die Klinik kommen, haben sie ihre Puppen zum Spielen dabei.“
Ebenso ist ein Anstieg von Fehl-, Früh- und auch Totgeburten zu beobachten.
In manchen Fällen überlassen Eltern ihre Töchter IS-Kämpfern aus arabisch-sprachigen Ländern, da sie sich davon Schutz versprechen. „Einige Eltern bekommen auch schöne Häuser oder Autos“, zitiert die Zeitung einen Aktivisten.
Ebenso ist ein Anstieg von Fehl-, Früh- und auch Totgeburten zu beobachten.
In manchen Fällen überlassen Eltern ihre Töchter IS-Kämpfern aus arabisch-sprachigen Ländern, da sie sich davon Schutz versprechen. „Einige Eltern bekommen auch schöne Häuser oder Autos“, zitiert die Zeitung einen Aktivisten.
Es
steht zu befürchten, dass dieser Kindsmissbrauch nicht nur in Derna, sondern
allgemein in den von IS beherrschten Gebieten und Städten um sich greift.
15.05. Die griechische Küstenwache beschlagnahmt
die Fracht eines Schiffes, das vor der Südküste Kretas entdeckt wurde.
Spezialkräfte der griechischen Marine stürmten in Zusammenarbeit mit den
Hafenbehörden das Boot, um die Frachtpapiere der an Bord befindlichen Waren
einer Prüfung zu unterziehen. Es stellte sich heraus, dass das Schiff von den
Vereinigten Arabischen Emiraten kam. Bestimmungsort: Libyen. Folgende Fracht
wurde vorgefunden:
18
MRAP-Fahrzeuge vom Typ Typhoon, fünf gepanzerte Toyota Land Cruiser, zwei
gepanzerte BMW, acht kleinere SUV-Fahrzeuge, alles Spezialanfertigungen für die
US-Armee. Daneben fand sich eine kleinere Menge leichter Waffen.
Da
weder Frachtpapiere noch ein Endverbraucherzertifikat vorlagen, war die Fracht
automatisch illegal und wurde beschlagnahmt.
Ein
besonders herber Verlust dürften die gepanzerten Typhoon-Fahrzeuge für die
Dschihadisten sein, da diese minensicher sind und bis zu zehn Soldaten in
voller Ausrüstung transportieren können.
15.05. Die
deutsche Marine rettet mit der Fregatte „Hessen“ fast 300 Flüchtlinge vor der
libyschen Küste.
15.05. Ein
hoher Mitarbeiter der ägyptischen Regierung, der anonym bleiben will, gab
bekannt, dass sich der Chef der CIA in Ägypten eingefunden hat, nachdem Ägypten
verkündet hatte, Libyen im Kampf gegen den IS und andere dschihadistische
Milizen zu unterstützen. Die CIA warnte
den ägyptischen Präsidenten Al-Sisi davor, sich in Libyen gegen den IS zu
stellen und dafür lieber Verhandlungen mit den Milizen aufzunehmen. Al-Sisi
soll den CIA-Beamten daraufhin des Landes verwiesen haben.
Nur ein Ende der dschihadistischen Milizen kann in Libyen wieder zu Frieden und Sicherheit führen und es ermöglichen, dass zwei Millionen Libyer, die im Exil leben, in ihre Heimat zurückkehren können.
Nur ein Ende der dschihadistischen Milizen kann in Libyen wieder zu Frieden und Sicherheit führen und es ermöglichen, dass zwei Millionen Libyer, die im Exil leben, in ihre Heimat zurückkehren können.
16.05. Der Schauprozess gegen ehemalige
Amtsträger der Dschamahirija ist heute im IS-kontrollierten Tripolis wieder
aufgenommen worden. Die meisten Rechtsanwälte fehlten, die Mehrzahl
der Gefangenen hat keine juristische Vertretung. Zeugen ist es aus Angst vor
Ermordung oder Einkerkerung nicht möglich, vor Gericht auszusagen.
Es war der letzte Tag, an dem die nicht-existente Verteidigung ihre Argumente vorbringen konnte. Das Urteil soll am 28. Juli gesprochen werden.
Auf die Abwesenheit von Saif Gaddafi wurde nicht eingegangen.
Es war der letzte Tag, an dem die nicht-existente Verteidigung ihre Argumente vorbringen konnte. Das Urteil soll am 28. Juli gesprochen werden.
Auf die Abwesenheit von Saif Gaddafi wurde nicht eingegangen.
18.05. Die
EU beschließt, in drei Phasen gegen Flüchtlingsschleuser aus Libyen vorzugehen.
Zunächst sollen Schlepperrouten verstärkt überwacht werden, dann könnten
Schlepperboote auch aufgebracht und kontrolliert werden. Selbst Einsätze an
Land sind nicht ausgeschlossen. Zur rechtlichen Absicherung bemüht sich die EU
um ein Mandat der Vereinten Nationen. Dies widerspräche allerdings der
Flüchtlingskonvention Artikel 1951, die besagt, dass Länder verpflichtet sind,
Flüchtlinge zu schützen.
Der Spiegel (Nr. 20/2015) bezeichnet die Pläne „als ein umfassendes militärisches Vorgehen im Mittelmeer und in Nordafrika, […] bei dem systematisch Schiffe und Vermögenswerte identifiziert, beschlagnahmt und zerstört werden.“ Diese Aktionen müssten zum Schutz vor bewaffneten Milizen in der Region gegebenenfalls von kampfbereiten Einheiten („robust force protection“) begleitet werden. „Es brauche ferner Spezialkräfte („special forces units“), Satellitenüberwachung, Landungsboote und „boarding teams“.“ Und weiter heißt es: „Demnach haben die Antischleusertruppen nicht nur die Hoheitsgewässer von Libyen und teilweise von Ägypten und Tunesien sowie Hafenanlagen und kleine Werften im Küstenbereich im Auge. Dem Konzept zufolge sollen die Einsatzkräfte bis tief nach Libyen vordringen können, um die Strukturen der Schlepperbanden zu zerschlagen.“
Bis auf die erste Phase sind alle anderen Vorgehensweisen auch innerhalb der EU nicht nur aus rechtlichen Gründen höchst umstritten. Schon um in libyschen Hoheitsgewässern operieren zu können, wäre eine Erlaubnis der libyschen Regierung nötig. Außerdem ist es einem Kriegsschiff nicht erlaubt, Flüchtlingsschiffe aufzubringen und zu zerstören.
Der Spiegel (Nr. 20/2015) bezeichnet die Pläne „als ein umfassendes militärisches Vorgehen im Mittelmeer und in Nordafrika, […] bei dem systematisch Schiffe und Vermögenswerte identifiziert, beschlagnahmt und zerstört werden.“ Diese Aktionen müssten zum Schutz vor bewaffneten Milizen in der Region gegebenenfalls von kampfbereiten Einheiten („robust force protection“) begleitet werden. „Es brauche ferner Spezialkräfte („special forces units“), Satellitenüberwachung, Landungsboote und „boarding teams“.“ Und weiter heißt es: „Demnach haben die Antischleusertruppen nicht nur die Hoheitsgewässer von Libyen und teilweise von Ägypten und Tunesien sowie Hafenanlagen und kleine Werften im Küstenbereich im Auge. Dem Konzept zufolge sollen die Einsatzkräfte bis tief nach Libyen vordringen können, um die Strukturen der Schlepperbanden zu zerschlagen.“
Bis auf die erste Phase sind alle anderen Vorgehensweisen auch innerhalb der EU nicht nur aus rechtlichen Gründen höchst umstritten. Schon um in libyschen Hoheitsgewässern operieren zu können, wäre eine Erlaubnis der libyschen Regierung nötig. Außerdem ist es einem Kriegsschiff nicht erlaubt, Flüchtlingsschiffe aufzubringen und zu zerstören.
19.05. Der libysche Regierungssprecher Hatim
al-Aribi lehnt Kampfeinsätze der EU gegen Schlepperbanden in Libyen ab, da
damit gegen die Souveränität seines Landes verstoßen würde. Allerdings werde
seine Regierung bei der Bekämpfung der Schleuserkriminalität mit der EU
kooperieren.
Es wird von der libyschen Regierung befürchtet, dass die geplanten und gegen Schleuser gerichteten militärischen Operationen im Mittelmeer sowie Kampfeinsätze an Land zu einer erneuten Intervention in Libyen missbraucht werden könnten. Wenn es EU-Schiffen erlaubt wäre, in libyschen Hoheitsgewässern zu operieren, bezöge dies zum Beispiel das Königliche Flagschiff HMS Bulwark mit ein, das sich seit kurzem vor Malta befindet und mit Kampfhubschraubern und Geschützen ausgestattet ist.
Es wird von der libyschen Regierung befürchtet, dass die geplanten und gegen Schleuser gerichteten militärischen Operationen im Mittelmeer sowie Kampfeinsätze an Land zu einer erneuten Intervention in Libyen missbraucht werden könnten. Wenn es EU-Schiffen erlaubt wäre, in libyschen Hoheitsgewässern zu operieren, bezöge dies zum Beispiel das Königliche Flagschiff HMS Bulwark mit ein, das sich seit kurzem vor Malta befindet und mit Kampfhubschraubern und Geschützen ausgestattet ist.
Der stellvertretende libysche
Botschafter bei der EU, Ibrahim Dabbashi, hatte vor einigen Tagen beklagt, die
EU hätte sich nicht mit der libyschen Regierung bezüglich Möglichkeiten zur
Bekämpfung der Schlepperkriminalität in Verbindung gesetzt. „Sie haben uns
bisher nicht gefragt und wir werden keine fremden Kräfte in unserem Land
akzeptieren.“ Libyen sei auch gegen die Zerstörung von Schmugglerbooten, denn
diese könnten zu leicht mit anderen Booten verwechselt werden. Die einzige
Möglichkeit, gegen die Menschenschmugglerringe vorzugehen, sieht Dabbashi in
der Unterstützung der legalen Regierung von Ministerpräsident Al-Thenni und der
Aufhebung des Waffenembargos, damit die Regierung die islamistischen Milizen
bekämpfen und wieder die Kontrolle über die Hauptstadt Tripolis und den Westen
des Landes übernehmen kann, von wo ein Großteil der Migranten an Bord der
Schiffe geht. „Es würde nicht schwer sein, die Flut der illegalen Emigranten
nach Europa zu stoppen. Wir haben genaue Informationen darüber, wer alles an
diesem Geschäft beteiligt ist.“
Etwa achtzig Prozent des Menschenschmuggels, der über das Mittelmeer von statten geht, wird über Libyen abgewickelt. Wie die italienische Zeitung „Messaggero“ vermeldete, könnten bis zum Jahresende etwa 200.000 Migranten Italien erreichen, in der nächsten Zeit wird mit 5.000 Migranten pro Woche gerechnet. Libyen spielt dabei die Rolle eines Transitlandes für die Flüchtlinge aus Algerien, Mali, Niger, Tschad, Sudan, Senegal, Ghana, Nigeria, Eritrea und anderen Ländern.
Etwa achtzig Prozent des Menschenschmuggels, der über das Mittelmeer von statten geht, wird über Libyen abgewickelt. Wie die italienische Zeitung „Messaggero“ vermeldete, könnten bis zum Jahresende etwa 200.000 Migranten Italien erreichen, in der nächsten Zeit wird mit 5.000 Migranten pro Woche gerechnet. Libyen spielt dabei die Rolle eines Transitlandes für die Flüchtlinge aus Algerien, Mali, Niger, Tschad, Sudan, Senegal, Ghana, Nigeria, Eritrea und anderen Ländern.
19.05. In Al-Baida, das sich im Osten des
Landes befindet und Sitz der libyschen Regierung ist, fuhr ein mit Sprengstoff beladenes Auto in einen Kontrollposten.
Ein Mensch wurde getötet und sieben verletzt.
20.05. Amnesty International berichtet, dass
Migranten und Flüchtlinge in Libyen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit mit
Beleidigungen und Verfolgung von kriminellen Gruppen, dschihadistischen Milizen
und Menschenschmugglern rechnen müssen. Besonders gefährdet seien
Flüchtlinge aus Nigeria, Eritrea, Äthiopien und Ägypten. So erzählt ein
Nigerianer: „Wir sind drei Christen aus Nigeria und darum kommen immer Typen in
unser Haus [in Zuwara]. Sie haben Gewehre und greifen uns an. Auch wenn ich auf
der Straße unterwegs bin, halten mich Bewaffnete an und fragen, ob ich Christ
bin.“ Und ein anderer meint: „Libyen ist ein Land, in das keine Christen kommen
sollten. Jeder wird dich fragen, ob du Moslem oder Christ bist. Wenn Du sagst,
du bist Christ, bekommst du Probleme. Er wird dich nicht bezahlen und dich
schlagen.“ Das Anwachsen bewaffneter Gruppen, die sich dem IS anschließen, geht
einher mit einem höheren Risiko für religiöse Minderheiten in Libyen.
Es darf nicht vergessen werden, dass Libyen bis zum Sturz Gaddafis 2011 ein Land war, in dem Religionsfreiheit herrschte; einzig Missionierung war verboten. In der Altstadt von Tripolis gibt es beispielsweise die alte griechisch-orthodoxe Kirche des hl. Georgs, die noch aus dem Jahre 1647 stammt und damit die älteste orthodoxe Kirche in Nordafrika ist. Eine Libyerin meint: „Kein Libyer hatte vor dem 2011-Krieg Probleme mit andere Religionen. Doch im Moment wird ein Kreuzzug gegen den Islam und die arabische Welt inszeniert. Es wird aber nicht nur der koranische, sondern auch der christliche Glaube mutwillig zerstört.“
Es darf nicht vergessen werden, dass Libyen bis zum Sturz Gaddafis 2011 ein Land war, in dem Religionsfreiheit herrschte; einzig Missionierung war verboten. In der Altstadt von Tripolis gibt es beispielsweise die alte griechisch-orthodoxe Kirche des hl. Georgs, die noch aus dem Jahre 1647 stammt und damit die älteste orthodoxe Kirche in Nordafrika ist. Eine Libyerin meint: „Kein Libyer hatte vor dem 2011-Krieg Probleme mit andere Religionen. Doch im Moment wird ein Kreuzzug gegen den Islam und die arabische Welt inszeniert. Es wird aber nicht nur der koranische, sondern auch der christliche Glaube mutwillig zerstört.“
24.05. Während
der letzten Wochen wurden entscheidende Fortschritte bei militärischen
Operationen erzielt. Der Süden Tripolis ist nun vollständig unter Kontrolle der
Regierungstruppen. Erbitterte Kämpfe finden weiter im Westen Libyens
statt, wo die libysche Armee Milizen des libyschen Fadschr (Morgenröte)
eingekesselt hat, die sich in ihren Hauptquartieren (Zuwara, Sabratha, Janzur,
Tripolis) verschanzt haben.
Auf
Generalmajor Omar Tintosh wurde ein Anschlag verübt als er sich auf
Erkundungstour im Süden von Tripolis und in der Rishvana-Region befand. Aus
einem Konvoi von vier Autos wurde heftig auf seinen Wagen geschossen. Der
Generalmajor hat den Anschlag unverletzt überstanden, sein Fahrer erlitt
leichte Verletzungen.
24.05. Die libysche Luftwaffe hat einen
griechischen Öltanker bombardiert, der an Küste vor Sirte ankerte. Das Schiff
geriet dabei in Brand, etliche Besatzungsmitglieder wurden verletzt.
Das Schiff stand unter dem Verdacht,
Waffen und Munition für dschihadistische Milizen an Bord zu haben. Der libysche
Luftwaffenkommandant Mohamed el-Harari sagte: „Unsere Flugzeuge warnten das
unbeflaggte Schiff, das sich vor Sirte befand, so dass die Besatzung die
Möglichkeit hatte, die Situation zu klären.
Doch unsere Warnungen wurden ignoriert. Daraufhin griffen unsere Jets
das Schiff an, da es Kämpfer und Waffen entlud.“ Und weiter: „Das Schiff
brennt. Wir befinden uns im Krieg und wir akzeptieren keine
Sicherheitsrisiken.“
Tripolis behauptete, der Öltanker gehöre der staatliche Ölfirma NOC und hätte Diesel für das Kraftwerk von Sirte geladen.
Tripolis behauptete, der Öltanker gehöre der staatliche Ölfirma NOC und hätte Diesel für das Kraftwerk von Sirte geladen.
Sirtes Kraftwerk befindet sich in
den westlichen Außenbezirken und wird von Kräften kontrolliert, die loyal zu
Tripolis stehen. Da der Rest der Stadt in die Hände des IS gefallen ist,
besteht dort ein Sicherheitsvakuum.
24.05. In Libyen sind nach Angaben der Behörden
etwa 600 Flüchtlinge, die sich auf dem Weg nach Europa befanden, im
Großraum Tripolis von Kräften des ehemaligen Rumpf-GNC, deren Milizen immer
noch große Teile Tripolis kontrollieren, festgenommen
und in Flüchtlingslager gebracht worden. Die völlig überfüllten
Flüchtlingslager in Libyen sind berüchtigt für die unhaltbaren Zustände. Die
dort festgehaltenen Menschen werden misshandelt. Viele leiden an Krankheiten.
Bei diesem ersten Vorgehen gegen Emigranten handelt es sich offensichtlich um eine Alibi-Aktion der islamistischen Milizen von Tripolis, die auf Druck der Europäer durchgeführt wurde. Es ist undenkbar, dass die Menschenschmuggler in Libyen bisher ohne das Wissen und die Mitwirkung der Tripolis-Machthaber ihre menschliche Fracht im Westen Libyens an Bord der Schiffe bringen konnten.
Bei diesen Schleusergeschäften werden viele Milliarden Dollar verdient und das vor allem in Europa. Auch die europäischen Politiker sind informiert, dass die Mafia am Geschäft beteiligt ist und dass die Hintermänner der Schleuserbanden – ebenso wie dies im somalischen Piratengeschäft der Fall ist – in europäischen Verbrechersyndikaten zu finden sind. Doch ebenso wie sich die Politik nicht an die Finanzkartelle wagt, schreckt sie vor Konfrontationen mit den großen kriminellen Syndikaten zurück, deren Hintermänner in Europa zu ermitteln wären.
Bei diesem ersten Vorgehen gegen Emigranten handelt es sich offensichtlich um eine Alibi-Aktion der islamistischen Milizen von Tripolis, die auf Druck der Europäer durchgeführt wurde. Es ist undenkbar, dass die Menschenschmuggler in Libyen bisher ohne das Wissen und die Mitwirkung der Tripolis-Machthaber ihre menschliche Fracht im Westen Libyens an Bord der Schiffe bringen konnten.
Bei diesen Schleusergeschäften werden viele Milliarden Dollar verdient und das vor allem in Europa. Auch die europäischen Politiker sind informiert, dass die Mafia am Geschäft beteiligt ist und dass die Hintermänner der Schleuserbanden – ebenso wie dies im somalischen Piratengeschäft der Fall ist – in europäischen Verbrechersyndikaten zu finden sind. Doch ebenso wie sich die Politik nicht an die Finanzkartelle wagt, schreckt sie vor Konfrontationen mit den großen kriminellen Syndikaten zurück, deren Hintermänner in Europa zu ermitteln wären.
Ein militärischer Einsatz in
Libyen ist das ungeeignetste Mittel, den Menschenschmugglern das Handwerk zu
legen. Nötig wäre, den dschihadistischen Milizen die Unterstützung zu
verweigern und sich eindeutig auf die Seite der libyschen Regierung zu stellen.
Und was bezweckt der geplante militärische Einsatz auch von Kriegsschiffen nicht nur in internationalen Gewässern, sondern sogar im Hoheitsgebiet Libyens wirklich? Soll mit Kanonen auf Schlauch- und Schifferboote geschossen werden? Oder geht es vielmehr um das Flagge zeigen? Denn erst vor wenigen Tagen haben Russland und China zur Vertiefung ihrer militärischen Zusammenarbeit eine gemeinsame Militärübung im Mittelmeer begonnen, an der zehn Kriegsschiffe beteiligt sind. Russland und China rücken militärisch und wirtschaftlich immer enger zusammen, denn beide Länder fühlen sich vom Westen auf das Übelste hintergangen, seit sie 2011 mit der UN-Resolution 1973 die Zustimmung für eine Flugverbotszone über Libyen gaben und dieses Mandat von der NATO auf eine verheerende Weise überzogen und zu einem Krieg gegen Libyen missbraucht wurde, der zum Sturz Gaddafis führte und Libyen zerstörte.
Und was bezweckt der geplante militärische Einsatz auch von Kriegsschiffen nicht nur in internationalen Gewässern, sondern sogar im Hoheitsgebiet Libyens wirklich? Soll mit Kanonen auf Schlauch- und Schifferboote geschossen werden? Oder geht es vielmehr um das Flagge zeigen? Denn erst vor wenigen Tagen haben Russland und China zur Vertiefung ihrer militärischen Zusammenarbeit eine gemeinsame Militärübung im Mittelmeer begonnen, an der zehn Kriegsschiffe beteiligt sind. Russland und China rücken militärisch und wirtschaftlich immer enger zusammen, denn beide Länder fühlen sich vom Westen auf das Übelste hintergangen, seit sie 2011 mit der UN-Resolution 1973 die Zustimmung für eine Flugverbotszone über Libyen gaben und dieses Mandat von der NATO auf eine verheerende Weise überzogen und zu einem Krieg gegen Libyen missbraucht wurde, der zum Sturz Gaddafis führte und Libyen zerstörte.
25.05. Ägypten ist Gastgeber für einen Kongress,
an dem 300 libysche Stammesangehörige teilnehmen. Die Stämme sollen geeint
und politische Lösungen für die Krise in Libyen beraten werden.
Bereits im Oktober letzten Jahres war Ägypten Gastgeber libyscher Stämme, die über die Entwaffnung der Milizen berieten. Anfang Juni soll es im Tschad eine Fortsetzung dieses Treffens geben, an dem auch Vertreter der libyschen Nachbarstaaten Ägypten, Algerien, Tunesien, Sudan, Tschad und Niger teilnehmen werden.
Bereits letzte Woche trafen sich der ägyptische und der algerische Außenminister in Algerien, um über die Krise in Libyen zu diskutieren.
Bereits im Oktober letzten Jahres war Ägypten Gastgeber libyscher Stämme, die über die Entwaffnung der Milizen berieten. Anfang Juni soll es im Tschad eine Fortsetzung dieses Treffens geben, an dem auch Vertreter der libyschen Nachbarstaaten Ägypten, Algerien, Tunesien, Sudan, Tschad und Niger teilnehmen werden.
Bereits letzte Woche trafen sich der ägyptische und der algerische Außenminister in Algerien, um über die Krise in Libyen zu diskutieren.
26.05. Per Gerichtsbeschluss ist die Freigabe
einer Reihe von US-Geheimdokumenten erzwungen worden. Darunter fand sich ein
äußerst brisanter Pentagon-Bericht aus dem Jahre 2012, aus dem hervorgeht, dass
die USA in Zusammenarbeit mit westlichen Ländern, den Golfstaaten und der
Türkei die Errichtung eines Kalifats in Syrien befürwortet. In dem Papier
heißt es: „Es gibt die Möglichkeit der Schaffung eines sich konstituierenden
oder nicht offiziell erklärten salafistischen Kalifats im Osten Syriens, und
das ist genau das, was die Unterstützer der [syrischen] Oppositon [als da sind
der Westen, die Golfstaaten und die Türkei] wollen, um das syrische Regime zu
isolieren und die schiitische Expansion im Irak durch Iran einzudämmen.“
Die Entstehung eines Islamischen Staats in Syrien wird dabei als „strategische Chance“ zur Erreichung der geostrategischen Ziele bezeichnet. Weiter heißt es in dem Bericht: „dass das Assad-Regime überleben und die Kontrolle über syrisches Gebiet behalten“ werde, während sich zugleich die Krise „zu einem Stellvertreterkrieg“ wandele. Denn während „der Westen, die Golfstaaten und die Türkei die syrische Opposition unterstützen, unterstützen Russland, China und Iran das Regime Assad“.
(www.jungewelt.de/2015/05-26/032.php)
Man kann davon ausgehen, dass sich die Pentagon-Strategen ein ähnliches IS-Szenario für Libyen ausgedacht haben, um zu verhindern, dass ein souveräner Staat Libyen weiter existiert, der seine eigenen Interessen vertritt. Stattdessen wird auf eine Spaltung Libyens hingearbeitet. Was dies für die betroffene Bevölkerung bedeutet, wie viele Tote, welche Verwüstungen der Länder und welches Flüchtlingselend sich aus diesen strategischen Planungen ergeben, spielt dabei offensichtlich überhaupt keine Rolle.
Die Entstehung eines Islamischen Staats in Syrien wird dabei als „strategische Chance“ zur Erreichung der geostrategischen Ziele bezeichnet. Weiter heißt es in dem Bericht: „dass das Assad-Regime überleben und die Kontrolle über syrisches Gebiet behalten“ werde, während sich zugleich die Krise „zu einem Stellvertreterkrieg“ wandele. Denn während „der Westen, die Golfstaaten und die Türkei die syrische Opposition unterstützen, unterstützen Russland, China und Iran das Regime Assad“.
(www.jungewelt.de/2015/05-26/032.php)
Man kann davon ausgehen, dass sich die Pentagon-Strategen ein ähnliches IS-Szenario für Libyen ausgedacht haben, um zu verhindern, dass ein souveräner Staat Libyen weiter existiert, der seine eigenen Interessen vertritt. Stattdessen wird auf eine Spaltung Libyens hingearbeitet. Was dies für die betroffene Bevölkerung bedeutet, wie viele Tote, welche Verwüstungen der Länder und welches Flüchtlingselend sich aus diesen strategischen Planungen ergeben, spielt dabei offensichtlich überhaupt keine Rolle.
27.05. Der
libysche Regierungssprecher teilte mit, dass Ministerpräsident Abdullah al-Thenni einen Attentatsversuch unverletzt
überstanden hat. Al-Thennis Wagen wurde auf dem Rückweg von einer
Parlamentssitzung verfolgt und beschossen. Dabei wurde ein Leibwächter
verletzt.
Die Angreifer konnten entkommen.
Die Angreifer konnten entkommen.
29.05. Der IS soll die Stadt Sirte komplett
eingenommen haben inklusive Kraftwerk, Flughafen und Wasseranlagen,
islamistische Brigaden aus Misrata hätten sich zurückgezogen.
29.05. Der
UN-Sonderbeauftragte für Libyen, Bernardino
Léon, will in der kommenden Woche erneut einen Entwurf für ein Friedensabkommen
vorlegen, der genauso verpuffen dürfte wie alle übrigen. Solange ein
Großteil der libyschen Bevölkerung von Verhandlungen ausgeschlossen, dafür aber
islamistische Brigaden, die den IS unterstützen und das große Geld mit
Menschenschmuggel machen, daran teilnehmen, sind diese UN-Verhandlungen zum
Scheitern verurteilt.
Bernardino Léon sagt: „Libyen steht kurz vor dem wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenbruch.“
[Das haben die westlichen Staaten, allen voran USA, Frankreich und England, mit den saudischen Staaten und der Türkei gut hingekriegt! Das muss man erst mal können, das reichste Land Afrikas zuerst mit einem Krieg mit tausenden von Toten und hunderttausenden Flüchtlingen zu überziehen und seine Infrastruktur zu zerstören, um anschließend das bis zum NATO-Krieg 2011 prosperierende Land wirtschaftlich in den Ruin zu treiben. Bravo! Da werden sich die Libyer aber über die „Befreiung“ freuen! Wo sind die Reichtümer Libyens geblieben? Auf welchen Konten finden sich die Milliarden, die einst dem libyschen Staat gehörten?]
Bernardino Léon sagt: „Libyen steht kurz vor dem wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenbruch.“
[Das haben die westlichen Staaten, allen voran USA, Frankreich und England, mit den saudischen Staaten und der Türkei gut hingekriegt! Das muss man erst mal können, das reichste Land Afrikas zuerst mit einem Krieg mit tausenden von Toten und hunderttausenden Flüchtlingen zu überziehen und seine Infrastruktur zu zerstören, um anschließend das bis zum NATO-Krieg 2011 prosperierende Land wirtschaftlich in den Ruin zu treiben. Bravo! Da werden sich die Libyer aber über die „Befreiung“ freuen! Wo sind die Reichtümer Libyens geblieben? Auf welchen Konten finden sich die Milliarden, die einst dem libyschen Staat gehörten?]
29.05. Heute
ging die Konferenz der libyschen Stämme
in Kairo zu Ende. In der Schlusserklärung hieß es, es werde weiterhin auf
einen politischen Dialog in Libyen gesetzt. Abdel Matlub al-Abjad, Mitglied des
Stammesrats, führt die Destabilisierung Libyens auf ausländische Intrigen
zurück, die versuchten, politische und religiöse Pläne mit Hilfe inländischer
Konfliktparteien durchzusetzen. Dies hätte zu katastrophalen Folgen geführt.
Während der Konferenz wurde die Wichtigkeit der Unterstützung der rechtmäßigen libyschen Regierung und der libyschen Armee im Kampf gegen den Terrorismus betont.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil Elaraby, verlangte, alle libyschen Terrorgruppen zu zerstören. Gleichzeitig warnte er vor jeglicher Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes.
Während der Konferenz wurde die Wichtigkeit der Unterstützung der rechtmäßigen libyschen Regierung und der libyschen Armee im Kampf gegen den Terrorismus betont.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil Elaraby, verlangte, alle libyschen Terrorgruppen zu zerstören. Gleichzeitig warnte er vor jeglicher Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes.
29.05. Jamahirija
News – Libya Media Center Channel – gibt bekannt: Wichtige Neuigkeiten kommen diese Woche aus Bengasi, wo sich Gruppen junger
Männer wieder dem Grünen Widerstand angeschlossen und das auch in der Stadt
bekanntgegeben haben. Diese Aktion hat Verwirrung in den Reihen der
NATO-Rebellen ausgelöst, insbesondere bei Kalifa Hefter, dem US-amerikanischen
Geheimagenten, der davon ausging, alle Bewohner von Bengasi stünden hinter ihm.
Die Gruppen wollen sich dem Widerstand im Westen Libyens anschließen.
29.05. Von
der EU-Grenzschutzbehörde Frontex wurden vor
der libyschen Küste 4.200 Schiffsbrüchige gerettet, nachdem von 22 Booten
Notrufe eingegangen waren. Einige Menschen konnten nur noch tot geborgen
werden.
30.05. Bei
einem Raketenangriff auf ein Wohnviertel in der libyschen Stadt Bengasi wurden
mindestens acht Menschen getötet und weitere verletzt.
Es soll sich dabei um einen Racheakt der islamistischen Milizen gehandelt haben, die in Bengasi schwere Verluste hinnehmen mussten.
Es soll sich dabei um einen Racheakt der islamistischen Milizen gehandelt haben, die in Bengasi schwere Verluste hinnehmen mussten.
31.05. In der im
Südwesten von Tripolis gelegenen Stadt Azizia fand eine große Konferenz der
Führer der libyschen Widerstandsbewegung statt.
https://www.youtube.com/watch?v=AYsgnY7bqis
https://www.youtube.com/watch?v=AYsgnY7bqis
31.05. Starke
Explosionen erschütterten vergangene Nacht die Stadt Misrata. Bei den
islamistischen Misrata-Milizen kommt es zu vier Toten.
31.05. In Brüssel wird Bernard
Levy, französischer Philosoph und Mitverantwortlicher für den NATO-Krieg gegen
Libyen tätlich angegriffen. Ihm wird vorgeworfen, den Terrorismus zu
unterstützen, den Islamischen Staat geschaffen und die Zerstörung unabhängiger
Staaten zu verantworten zu haben.
Quellen: faz.net – times of malta –
Aljazeera.com – baseler Zeitung – libyaagainstsuperpowermedia.org – libya media
center – zdf heute – green resistance news – vivalibya.wordpress.com –
german.irib.ir – de.sputniknews.com – libyanwarththetruth.com – weltimblick.de
– tagesschau.de – welt.de – info.kopp-verlag.de – rt.com/new – debkafile –
rt-arabic – der spiegel – handelsblatt.com –
und andere…
FILMTIPP:
Omar Mukhtar - der Löwe der Wüste (1980)
Regie: Moustapha Akkad
mit Anthony Quinn, Oliver Reed, Rod Steiger, Sir John Gielgud, Irene Papas
auf DVD in deutscher/englischer Fassung erhältlich
Regie: Moustapha Akkad
mit Anthony Quinn, Oliver Reed, Rod Steiger, Sir John Gielgud, Irene Papas
auf DVD in deutscher/englischer Fassung erhältlich
Rezensionen Amazon:
„Im Jahr 1929 entsendet Benito Mussolini den skrupellosen General Rodolfo Graziani nach Libyen, um den dort seit fast zwei Jahrzehnten währenden Widerstand der Bevölkerung gegen die italienische Besatzung zu brechen. Graziani greift im Kampf gegen die von dem Lehrer Omar Mukhtar angeführten Beduinen zu drastischen Mitteln: Er lässt Frauen und Kinder ermorden und einen Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Ägypten errichten, um die Rebellen von Nachschublieferungen abzuschneiden.“
„Im Jahr 1929 entsendet Benito Mussolini den skrupellosen General Rodolfo Graziani nach Libyen, um den dort seit fast zwei Jahrzehnten währenden Widerstand der Bevölkerung gegen die italienische Besatzung zu brechen. Graziani greift im Kampf gegen die von dem Lehrer Omar Mukhtar angeführten Beduinen zu drastischen Mitteln: Er lässt Frauen und Kinder ermorden und einen Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Ägypten errichten, um die Rebellen von Nachschublieferungen abzuschneiden.“
„Epischer Historienfilm, der inmitten prächtiger
Landschaftsaufnahmen vom Widerstand der Libyer gegen die Italiener erzählt. Die
Regie des von der libyschen Regierung unter Muammar al-Gaddafi finanzierten
Films wurde Moustapha Akkad anvertraut, der bereits bei "Mohammed, der
Gesandte Gottes" sein Gespür für arabische Themen unter Beweis gestellt
hatte. Für die Titelrolle griff Akkad wieder auf Anthony Quinn zurück, mit dem
er auch bei "Mohammed" gearbeitet hatte.“
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