Libyen im Januar 2017 – Monatsrückblick
Was geschah… eine
unvollständige Auflistung
Januar 2017
01.01. Die Bengasi-Verteidigungsbrigaden
sind der militärische Arm des radikal-islamistischen Bengasi-Schura-Rats. Die Reste dieser Miliz sind in Bengasis
Ganfouda-Bezirk von der Libyschen Nationalarmee (LNA) eingekesselt. Die LNA
habe Korridore eingerichtet, um der noch in der Kampfzone verbliebenen
Zivilbevölkerung die Flucht zu ermöglichen. Beim Rückzug aus Bengasi hat die
Miliz Zivilisten und gefangene Soldaten als Geiseln mit nach Ganfouda genommen,
wo auch noch Gaddafisten gefangen gehalten werden.
01.01. Eine
Misrata-Miliz hat den Stadtrat von Misrata für abgesetzt erklärt. Ein
Militärrat würde ab sofort die Amtsgeschäfte übernehmen. Dies dürfte aber
weiter keine Bedeutung haben, da der Stadtrat die große Mehrheit der
Bevölkerung auf seiner Seite hat. Der Grund für das Aufbegehren der Miliz
ist, dass der Stadtrat versucht, die Lager von militanten Islamisten zu
schließen und das Auslaufen von Booten, die radikal-dschihadistische Milizen im
Ganfouda-Bezirk versorgen, zu unterbinden. Die gegen die Libysche Nationalarmee
kämpfenden Dschihadisten in Ganfouda wurden bisher über Misrata versorgt. Zwei
der daran beteiligten Boote wurden inzwischen versenkt. Der aus Bengasi
vertriebene dschihadistische Bengasi-Schura-Rat
hält sich mittlerweile in Misrata auf.
02.01. Musa
Koni, stellvertretender Vorsitzender des ‚Präsidialrats‘, ist von seinem Amt
zurückgetreten. Ebenfalls zurückgetreten sind der Innenminister Arif
Khodschja und der Planungsminister al-Hadi al-Dschuhaimi. Grund dafür dürften
die durch einen anderen stellvertretenden Vorsitzenden, Fathi Madschrbi,
vorgenommenen Neubesetzungen der Posten des Wirtschafts-, Justiz- und
Finanzministers sowie des Stabschefs und des Chefs des Geheimdienstes der
‚Einheitsregierung‘ sein. Einer der neu Ernannten gehört dem Parlament in
Tobruk an, ein anderer arbeitete während der Gaddafi-Ära im Außenministerium.
Da die Zurückgetretenen kaum ersetzt werden können, dürfte dies die Auflösung des Libya Political Agreements (Abkommen von Skhirat vom Dezember 2015) bedeuten.
Währenddessen weilt der Präsident der ‚Einheitsregierung‘, Faiez Sarradsch, auf einer Hochzeitsfeier in London.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/das-ende-des-skhirat-abkommens
Da die Zurückgetretenen kaum ersetzt werden können, dürfte dies die Auflösung des Libya Political Agreements (Abkommen von Skhirat vom Dezember 2015) bedeuten.
Währenddessen weilt der Präsident der ‚Einheitsregierung‘, Faiez Sarradsch, auf einer Hochzeitsfeier in London.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: https://www.freitag.de/autoren/gela/das-ende-des-skhirat-abkommens
02.01. Wegen
des schweren Wintereinbruchs bildeten sich im Großraum Tripolis lange
Warteschlangen beim Verkauf von Benzin und Kochgasflaschen. In der Hauptstadt
kam es in den meisten Vierteln zu einem totalen Stromausfall.
02.01. Der
wichtige Checkpoint Gwairat al-Mail an der Straße bei Sebha in Richtung des
Tamenhint-Luftwaffenstützpunkts konnte von der 3. Misrata-Brigade (‚Einheitsregierung‘)
zurückerobert werden. Die Misrata-Milizen erhielten Unterstützung von
Kräften, die aus Sirte abgezogen wurden. Es wurde mindestens ein Luftangriff
durchgeführt
03.01. Der
Gwairat al-Mail Checkpoint kann von der 3. Misrata-Brigade nicht gehalten werden,
sondern wird wieder von der LNA zurückerobert.
03.01. Die
LNA fliegt Luftangriffe auf Positionen der Bengasi
Verteidigungsbrigaden am al-Dschufra Luftwaffenstützpunkt. Die einzige
militärische Transportmaschine des islamistischen Libya Dawn wird zerstört. An Bord befand sich eine sechsköpfige
Delegation aus Misrata, darunter der Sprecher des Militärrats von Misrata.
04.01. In
einem Interview mit der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera erklärt
Generalfeldmarschall Hefter, Libyen sei im Krieg, deshalb seien
Sicherheitsfragen vorrangig. Erst müsse der Kampf gegen die Islamisten
gewonnen und das Land gerettet werden, erst dann könne man über Demokratie und
Wahlen reden. Die Libysche Nationalarmee und ihre Verbündeten kontrollieren
bereits etwa achtzig Prozent des libyschen Territoriums.
04.01. In
einer Fernsehansprache erklärt der ‚Premierminister‘ der ‚Einheitsregierung‘,
Faiez Sarradsch, alle Anordnungen, die sein Stellvertreter Fathi Madschrbi
während seiner Abwesenheit getroffen hat, für ungültig. Darunter fallen vor
allem die Neubesetzungen des Wirtschafts-, Justiz- und Finanzministers.
05.01. JamahiriyaNeswAgency: In einer Stellungnahme geben die Stämme, Städte und
Dörfer der Zentralregion von Libyen bekannt, sich der Volksfront für die Befreiung Libyens (Popular Front for the Liberation of Libya) anzuschließen.
05.01. Der
Libyabodycount.org gibt für 2016 die
Zahl von 1.523 Personen an, die in Libyen durch Gewalt zu Tode kamen. Dies
entspricht in etwa der Zahl des Jahres 2015 mit 1.519 Toten. Laut dem Gesundheitsministerium der ‚Einheitsregierung‘ wurden bei Kämpfen
gegen den IS in Sirte in der Zeit von Mai bis Dezember 720 Kämpfer getötet. Die
Tötungsrate in Bengasi ist 2016 auf 307 gefallen (2015: 491), was dem harten
Durchgreifen der LNA unter Hefter zu verdanken ist. In Tripolis kamen 102
Personen durch Gewalt ums Leben.
05.01. Aus
dem von LNA-Militär umzingelten Bengasi-Stadtteil Ganfouda wurden von
Dschihadisten gleichzeitig drei Ausbruchsversuche mit Militärfahrzeugen
unternommen. Dabei soll unter anderen der militärische Anführer der
Dschihadisten entkommen sein. Die Kämpfe, einschließlich Luftangriffe der LNA,
dauern an. Es kamen neben Dschihadisten auch 21 Soldaten und Polizisten ums
Leben. Die Vorfälle ereigneten sich während eines Stromausfalls.
Ein Mitarbeiter des Kontrollraums der Elektrizitätsbetriebe wurde verhaftet.
Zwei Polizisten wurden vor dem Medizinischen Zentrum von Bengasi erschossen.
Aus Angst vor Anschlägen blieben die Schulen und Banken in der Stadt geschlossen.
Ein Mitarbeiter des Kontrollraums der Elektrizitätsbetriebe wurde verhaftet.
Zwei Polizisten wurden vor dem Medizinischen Zentrum von Bengasi erschossen.
Aus Angst vor Anschlägen blieben die Schulen und Banken in der Stadt geschlossen.
06.01. Östlich
von Adschdabija liefern sich Sicherheitskräfte mit den aus Ganfouda geflohenen
Dschihadisten Feuergefechte, an denen Bodentruppen und Kampfjets beteiligt
sind. Laut einem Sprecher der LNA wurden alle Fahrzeuge der Terroristen
zerstört.
Des Weiteren sollen die Insassen von acht bewaffneten Fahrzeugen in einem Dorf im Südwesten von Adschabija gefangengenommen worden sein. Aufklärungsflugzeuge der LNA suchen nach weiteren Fahrzeugen.
Bei einem der getöteten Terroristen handelt es sich um einen Ägypter, bei dem US-Dollar sowie saudisches und türkisches Geld sowie Juwelen gefunden worden waren.
Dem Sprecher von Ansar al-Scharia in Bengasi, Naizar Dschalal Atwier, war am gestrigen Tag der Ausbruch aus dem eingekesselten Ganfouda-Bezirk gelungen, bevor er bei Adschdabija festgenommen werden konnte.
Von 19 toten Kämpfern der dschihadistischen Milizen sollen sich 13 selbst in die Luft gesprengt haben, nachdem sie von LNA-Soldaten gestellt worden waren.
In Bengasi ist noch immer der Ausnahmezustand in Kraft, doch kehrt in den Straßen das normale Leben zurück.
Des Weiteren sollen die Insassen von acht bewaffneten Fahrzeugen in einem Dorf im Südwesten von Adschabija gefangengenommen worden sein. Aufklärungsflugzeuge der LNA suchen nach weiteren Fahrzeugen.
Bei einem der getöteten Terroristen handelt es sich um einen Ägypter, bei dem US-Dollar sowie saudisches und türkisches Geld sowie Juwelen gefunden worden waren.
Dem Sprecher von Ansar al-Scharia in Bengasi, Naizar Dschalal Atwier, war am gestrigen Tag der Ausbruch aus dem eingekesselten Ganfouda-Bezirk gelungen, bevor er bei Adschdabija festgenommen werden konnte.
Von 19 toten Kämpfern der dschihadistischen Milizen sollen sich 13 selbst in die Luft gesprengt haben, nachdem sie von LNA-Soldaten gestellt worden waren.
In Bengasi ist noch immer der Ausnahmezustand in Kraft, doch kehrt in den Straßen das normale Leben zurück.
06.01. Der
Parlamentsvorsitzende Agila Saleh (Tobruk) war zu Gesprächen mit dem
tunesischen Präsidenten, dem Sprecher des tunesischen Parlaments und dem
Sonderbeauftragten für Libyen der Arabischen Liga in Tunis. Besonders
betont wurde, dass Libyen von ausländischen Einflüssen unabhängig bleiben
müsse. Er sagte. „Wir hoffen auf Unterstützung für jene, die aus den Wahlen
ihre Legitimation gezogen haben. Wir wollen weiter den Weg des Dialogs und der
politischen Verständigung gehen und verweigern uns allem, das nicht im
Interesse des Landes ist.“
In Algerien war der Präsident des ‚Staatsrats‘, Abdularahman Sewehli, zu Gast. Auch hier lag das Hauptaugenmerk auf dem Schutz Libyens vor ausländischer Einmischung.
In Algerien war der Präsident des ‚Staatsrats‘, Abdularahman Sewehli, zu Gast. Auch hier lag das Hauptaugenmerk auf dem Schutz Libyens vor ausländischer Einmischung.
07.01. In
der Hafenstadt Misrata gibt es zwei widerstreitende Kräfte, zum einen den Militärrat von Misrata, der die
Nationale Ölgesellschaft unter Leitung von Musta Senella aufforderte, ihre
Beziehungen zu Generalfeldmarschall Hefter und der LNA zu beenden, und der die
in Ganfouda kämpfenden Bengasi-Verteidigungsbrigaden
unterstützt, zum anderen den Stadtrat von Misrata, der bedeutend gemäßigter
auftritt.
07.01. Der
Tschad hat seine Grenzen zu Libyen geschlossen und das Grenzgebiet zum
militärischen Sperrgebiet erklärt. Offiziell soll damit dem Einsickern von
IS-Kämpfern aus Libyen durch die extrem durchlässige Grenze (zentralsaharische
Wüstengebiete) entgegengewirkt werden. Es könnte aber auch die Angst vor
oppositionellen tschadischen Gruppierungen, die sich im Süden Libyens
aufhalten, dahinter stehen.
08.01. Als
Faiez Sarradsch auf der Abu-Sita-Marinebasis Martin Kobler empfing, begehrte
auch Sarradschs Stellvertreter Fathi Madschbri Zutritt, der ihm aber verweigert
wurde. Darauf kam es zwischen den Leibwächtern von Sarradsch und Madschbri
zu Handgreiflichkeiten, bei denen auch Sarradsch und Madschbri etwas abbekommen
haben sollen. Madschbri war ärgerlich, da Sarradsch die Anordnungen und
Personalneubesetzungen, die er in dessen Abwesenheit getroffen hatte, wieder
rückgängig gemacht hatte. (siehe auch 02.01.)
08.01. Mustafa
Senella, Vorsitzender der nationalen Erdölgesellschaft, gab bekannt, dass die
libysche Ölproduktion den höchsten Stand seit drei Jahren erreicht hat. Davon
kann auch die deutsche Firma „Wintershall AG“ profitieren, die bereits im
September nach längerem Förderstopp ihre Produktion wieder aufnehmen konnte.
09.01. JamahiriyaNewsAgency
veröffentlicht die Erklärung zur Gründung der Popular Front for the Liberation of Libya (Volksfront zur Befreiung
Libyens), die bereits am 25.12.2016 in den Bergen Westlibyens abgefasst worden
war. Seif al-Islam Gaddafi führt die neue Bewegung an.[1]
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/seif-al-gaddafi-und-die-neue-bewegung
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/seif-al-gaddafi-und-die-neue-bewegung
09.01. Die
libysche Elektrizitätsgesellschaft hat vor einem totalen Stromausfall im
libyschen Gesamtnetz gewarnt, falls die Blockade der Hauptpipeline, die zum
Zawia-Umspannwerk führt, nicht aufgehoben wird. Es heißt,
Treibstoffschmuggler würden die Pipeline blockieren. Nachdem Senella (Chef der
nationalen Erdölgesellschaft) die westliche Petroleum
Facilities Guards (PFG) öffentlich beschuldigt hatte, mit Schmugglern
zusammenzuarbeiten, haben sich diese von der Raffinerie bei Zawia
zurückgezogen.
09.01. Laut
einer Analyse der US-amerikanischen Luftangriffe haben die USA weltweit im Jahr
2016 im Durchschnitt täglich 72 Bomben abgeworfen, d.h. drei Bomben pro Stunde.[2]
Insgesamt wurden 26.171 Bomben abgeworfen – auf Syrien (12.192), den Irak (12.095), Afghanistan (1.337), Libyen (496), Jemen (34), Somalia (14) und Pakistan (3).
Siehe meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/drei-us-bomben-pro-stunde-weltweit
Insgesamt wurden 26.171 Bomben abgeworfen – auf Syrien (12.192), den Irak (12.095), Afghanistan (1.337), Libyen (496), Jemen (34), Somalia (14) und Pakistan (3).
Siehe meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/drei-us-bomben-pro-stunde-weltweit
09.01. Die
italienische Botschaft hat als erste und bisher einzige Auslandsvertretung ihre
Geschäfte in Tripolis wiederaufgenommen. Zu ihrem Schutz haben Kriegsschiffe
vor der libyschen Küste Stellung bezogen.
Von verschiedenen Seiten, so vom Parlament in Tobruk und vom LPNM (Libya People’s National Movement/Dschamahirija), wird die Anwesenheit von italienischen Militärkräften auf libyschem Territorium verurteilt. Sie richte sich gegen die Souveränität des Landes. Der Rückzug der am Flughafen von Misrata stationierten italienischen Militärkräfte wird gefordert.
Von verschiedenen Seiten, so vom Parlament in Tobruk und vom LPNM (Libya People’s National Movement/Dschamahirija), wird die Anwesenheit von italienischen Militärkräften auf libyschem Territorium verurteilt. Sie richte sich gegen die Souveränität des Landes. Der Rückzug der am Flughafen von Misrata stationierten italienischen Militärkräfte wird gefordert.
10.01. Italien drängt auf Ausweitung der Operation ‚Sophia‘ im
Mittelmeer. Die LPNM (Libya People’s National Movement/Dschamahirija) ruft zum Widerstand
gegen den erneuten Kolonialisierungsversuch auf.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/ausweitung-der-operation-sophia-im-mittelmeer
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/ausweitung-der-operation-sophia-im-mittelmeer
10.01. Während
des starken Kälteeinbruchs mit schweren Regenfälle machen in der Hauptstadt
Tripolis langanhaltende Stromausfälle und der Mangel an Heizöl das Heizen
unmöglich.
10.01. Der
Mudschahidine-Schura-Rat der Stadt
Derna verurteilt neben der ‚Einheitsregierung‘ auch Khalifa Hefter und die LNA.
Sie unterstützt den radikal-islamistischen Großmufti von Tripolis, Saddek
Ghariani.
10.01. Tripolis
ist nach Damaskus hinsichtlich der Lebensbedingungen die zweitschlechteste
Stadt der Welt. Zu diesem Ergebnis kam der englische Economist Intelligence Unit’s, der 140 verschiedene Städte
hinsichtlich medizinischer Versorgung, Erziehung, Infrastruktur, Sicherheit und
terroristischer Bedrohungen untersuchte.
11.01. Der
Oberkommandierende der LNA, Generalfeldmarschall Hefter, besuchte den
russischen Flugzeugträger Admiral Kusnezow, der auf der Heimfahrt von der
syrischen Küste vor den libyschen Hoheitsgewässern einen Stopp einlegte. Er
und seine Begleiter, der Armeekommandant Generalmajor Abdul Rassak al-Nashuri
und der Luftwaffenbefehlshaber Generalmajor Adam Gerouschi, wurden mit
militärischen Ehren empfangen. Russland übergab medizinische Hilfsgüter an
Hefter, bevor Hefter bei einer Videokonferenz mit dem russischen
Verteidigungsminister Schoigu unter anderem über den Kampf gegen den
Terrorismus sprach.
11.01. Nahe
Bani Walid wurde ein Wasserreservoir des Man-Made-Rivers zerstört, um Wasser in
die Hauptstadt Tripolis umzuleiten.
11.01. Das
Hauptventil für Gas, über das die Versorgung des Elektrizitätswerks von Zawia
erfolgt, wurde gesperrt. Dies führte zu Stromausfällen nicht nur in Tripolis
und Misrata, sondern betraf alle Gebiete Libyens. Im Süden kam es zu einem
totalen dreitägigen Blackout. Daraufhin stürmten Demonstranten das
Hauptquartier einer wichtigen Mobilphonegesellschaft in Tripolis und
verlangten, im Gegenzug für die Sperrung des Ventils die Telefonverbindungen im
ganzen Land zu unterbrechen. Die Ventilsperrung scheint eine Rachereaktion
von Ölschmugglern zu sein, denen von der Libyschen Ölgesellschaft ein hartes
Vorgehen angedroht worden war. (Siehe auch 09.01.)
LibyaHerald schreibt, dies zeige wieder einmal, dass Libyen seit 2011 mehr oder weniger von bewaffneten Milizen und deren Gewehren regiert werde, die die Bevölkerung in Geiselhaft halten. Dies würde aber von der Politik geleugnet.[3]
LibyaHerald schreibt, dies zeige wieder einmal, dass Libyen seit 2011 mehr oder weniger von bewaffneten Milizen und deren Gewehren regiert werde, die die Bevölkerung in Geiselhaft halten. Dies würde aber von der Politik geleugnet.[3]
12.01. Einige
Mitglieder des Parlaments (Tobruk), die die ‚Einheitsregierung‘ unterstützen, haben
in Libyen ein Stockwerk des Touristik-Ministeriums besetzt und verkündet, hier
einen Parlamentsableger eröffnen zu wollen. Das libysche Parlament in Tobruk
hat das Vorgehen verurteilt und als illegal erklärt. Mitarbeiter des
Ministeriums drohten mit Streik, was aber keine Auswirkungen haben dürfte, da
es in Libyen keinen Tourismus mehr gibt.
12.01. Islamistische
Milizen, die Khalifa Ghweil und die Regierung
der Nationalen Rettung (ehemals Rumpf-GNC) unterstützen, haben drei
Ministerien, unter anderem das Verteidigungs- und Arbeitsministerium besetzt.
Ghweil ließ verlauten, das Skhirat-Abkommen sei tot, es sei nun Zeit für ein
libysch-libysches Abkommen. Im Arbeitsministerium unterhielt sich Ghweil mit
den Angestellten über deren Probleme und trat als de facto-Premierminister auf.
Auch wenn die drei Ministerien nicht von den Milizen gehalten werden konnten,
hat sich wieder einmal die Schwäche und Ineffizienz der ‚Einheitsregierung‘
gezeigt. Dessen ‚Premierminister‘ Sarradsch hält sich sowieso mehr im Ausland
als in Libyen auf; während dieser Vorfälle war er in Ägypten.
Das Festhalten der EU und der UN an dieser ‚Einheitsregierung‘ entspringt der puren Hilflosigkeit gegenüber den herrschenden Verhältnissen in Libyen.
Das Festhalten der EU und der UN an dieser ‚Einheitsregierung‘ entspringt der puren Hilflosigkeit gegenüber den herrschenden Verhältnissen in Libyen.
13.01. JamanhiriyaNewsAgency: Der Chef des
italienischen Auslandsgeheimdienstes, Alberto Manenti, soll Libyen nach der
Übernahme der drei Ministerien durch die Ghweil-Milizen fluchtartig verlassen
haben.
Zitiert wird die italienische Cinque-Stelle-Bewegung von Beppe Grillo: „Die Fünf-Sterne-Bewegung hofft, dass die Krise sobald wie möglich beendet wird und dass eine korrekte gegenseitige und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern wieder Bestand haben wird.“
Zitiert wird die italienische Cinque-Stelle-Bewegung von Beppe Grillo: „Die Fünf-Sterne-Bewegung hofft, dass die Krise sobald wie möglich beendet wird und dass eine korrekte gegenseitige und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern wieder Bestand haben wird.“
13.01. Der
libysche Botschafter Abdel Basset al-Badri, Sonderbeauftragter und Berater von
Agila Saleh (Parlamentspräsident in Tobruk), ist in Moskau zu Gesprächen mit
dem russischen Außenminister Sergej Lawrow eingetroffen. Es geht dabei um
den Kampf gegen terroristische Gruppen in Libyen.
14.01. Die
Übergangsregierung in Beida hat der italienischen Marine vorgeworfen, illegal
in libysche Gewässer eingedrungen zu sein und damit die Souveränität Libyens zu
verletzen. Dieses Eindringen des
italienischen Amphibienkriegsschiffs San
Giorgio mit Soldaten und Waffen an Bord in den Golf von Sirte verletze die
UN-Charta und sei ein aggressiver Akt. Allerdings beruft sich Italien auf
die Erlaubnis der ‚Einheitsregierung‘ in Tripolis. Der italienische
Innenminister Minniti war diese Woche zu Gesprächen mit dem Präsidialrat
bezüglich der Wiedereröffnung der italienischen Botschaft in Tripolis.
Auf der San Giorgio werden libyschen Mitarbeiter der libyschen Küstenwache ausgebildet. Auch die Bundeswehr beteiligt sich an der momentanen Ausbildung von 78 Angehörigen der Küstenwache. Dazu ein wirklich sehenswerter Beitrag der Monitor-Sendung (19.01.): http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-fluechtlingsdeal-mit-libyen-brutale-milizen-als-partner-europas-100.html
Auf der San Giorgio werden libyschen Mitarbeiter der libyschen Küstenwache ausgebildet. Auch die Bundeswehr beteiligt sich an der momentanen Ausbildung von 78 Angehörigen der Küstenwache. Dazu ein wirklich sehenswerter Beitrag der Monitor-Sendung (19.01.): http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-fluechtlingsdeal-mit-libyen-brutale-milizen-als-partner-europas-100.html
14.01. Am
Ende seiner Amtszeit hat der US-amerikanische Präsident Obama die
Notstandsermächtigung gegen Libyen bis zum 25. Februar verlängert. Dies
gibt seinem Nachfolger Trump einen großen Spielraum, der auch die Verhängung
oder Aufhebung von Sanktionen umfasst.
Obama sagte, es bestehe das Risiko weiterer Destabilisierung, wenn die Sanktionen nicht in Kraft bleiben. Die Situation in Libyen stelle weiterhin eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA dar und es müsse gehandelt werden, um den Abzug von Vermögen oder andere Missbräuche durch Mitglieder der Gaddafi-Familie oder anderen Regimemitgliedern zu verhindern.
Die Notstandsermächtigung gegen Libyen wurde erstmals am 25. Februar 2011 verhängt.
Obama sagte, es bestehe das Risiko weiterer Destabilisierung, wenn die Sanktionen nicht in Kraft bleiben. Die Situation in Libyen stelle weiterhin eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA dar und es müsse gehandelt werden, um den Abzug von Vermögen oder andere Missbräuche durch Mitglieder der Gaddafi-Familie oder anderen Regimemitgliedern zu verhindern.
Die Notstandsermächtigung gegen Libyen wurde erstmals am 25. Februar 2011 verhängt.
15.01. Trotz
der schlechten Wetterlage verlassen immer mehr Migranten Libyen über das
Mittelmeer. Es wird befürchtet, dass mehr als hundert von ihnen beim Kentern
eines Bootes vor der libyschen Küste ertrunken sind. Die italienische
Regierung wurde wiederholt für ihre Pläne, Migranten nach Libyen
zurückzuschicken, verurteilt, da die Zustände in den dortigen Auffanglagern
entsetzlich sind.
16.01. Militärkreise
bestätigen, dass sich in der libyschen Hauptstadt Tripolis mittlerweile mehr
als 500 italienische Spezialeinsatzkräfte aufhalten, dazu kommen noch die
Kräfte der Geheimdienstzentrale, die sich in der Abu-Sita-Marinebasis vor
Tripolis befinden. Dies geschieht unter dem Vorwand, den Präsidialrat zu
schützen, der ebenfalls aus Sicherheitsgründen in Abu-Sita residiert. Die
Zustimmung zum Einsatz der Spezialkräfte gab das ‚Verteidigungsministerium‘ der
völkerrechtswidrig agierenden ‚Einheitsregierung‘. Der Kommandant der libyschen
Streitkräfte hat eine klare Botschaft an die italienische Regierung gesandt,
dass sie unverzüglich ihre Streitkräfte aus Libyen zurückziehen müsse. Die
Anwesenheit von italienischen Truppen unter dem Vorwand, die dortige Botschaft
zu schützen, sei unakzeptabel und missachte die Souveränität Libyens.
Die italienische Zeitung Corriere della Sera hat den Einsatz von Spezialkräften in Misrata und Tripolis bestätigt.
Auf ein italienisches Kriegsschiff, das seit einigen Tagen versucht, in den Golf von Sidra einzudringen, wurden von einem libyschen Kampfflugzeug aus Warnschüsse abgegeben.
Die vom Ausland an allen maßgeblichen politischen Kräften in Libyen vorbei eingesetzte ‚Einheitsregierung‘ verfügt über keinerlei völkerrechtliche Legitimität, da sie vom gewählten Parlament nicht anerkannt wurde. Sie kann sich nur auf radikal-islamistische Milizen und ausländischen Spezialeinsatzkräften stützen. Diese ‚Einheitsregierung‘ erdreistet sich aber nicht, entgegen ebenfalls jeden Völkerrechts, fremde Truppen nach Libyen zu holen. Die Wiedereröffnung der italienischen Botschaft in Tripolis kann als reiner Vorwand für die Entsendung von Spezialeinheiten in Libyens Hauptstadt gesehen werden.
Die italienische Zeitung Corriere della Sera hat den Einsatz von Spezialkräften in Misrata und Tripolis bestätigt.
Auf ein italienisches Kriegsschiff, das seit einigen Tagen versucht, in den Golf von Sidra einzudringen, wurden von einem libyschen Kampfflugzeug aus Warnschüsse abgegeben.
Die vom Ausland an allen maßgeblichen politischen Kräften in Libyen vorbei eingesetzte ‚Einheitsregierung‘ verfügt über keinerlei völkerrechtliche Legitimität, da sie vom gewählten Parlament nicht anerkannt wurde. Sie kann sich nur auf radikal-islamistische Milizen und ausländischen Spezialeinsatzkräften stützen. Diese ‚Einheitsregierung‘ erdreistet sich aber nicht, entgegen ebenfalls jeden Völkerrechts, fremde Truppen nach Libyen zu holen. Die Wiedereröffnung der italienischen Botschaft in Tripolis kann als reiner Vorwand für die Entsendung von Spezialeinheiten in Libyens Hauptstadt gesehen werden.
16.01. German-Foreign-Policy.com schreibt:
„…stärkt Russland nach seinem Erfolg in Syrien langsam, aber sicher seine
Stellung in Libyen. Den Raum dafür geschaffen hat die Zerstörung des Landes
durch die NATO im Krieg von 2011 in Verbindung mit der desaströsen, auf
Berliner Betreiben zustande gekommenen Unterstützung für die weitgehend
einflusslose „Einheitsregierung“ in Tripolis. Libyen könnte damit das – nach
der Ukraine und Syrien – dritte Land werden, in dem die Bestrebungen Berlins,
gemeinsam mit anderen westlichen Mächten die eigene Hegemonialsphäre zu
erweitern, scheitern und in Positionsgewinne Moskaus münden.“ [4]
16.01. Aus
Protest über die tagelang anhaltenden Stromausfälle im südlichen Fessan,
besonders betroffen waren die Städte Ghat und Sebha, lassen mehrere Abgeordnete
aus dieser Region vorübergehend ihr Parlamentsmandat ruhen. Es fehle aber
nicht nur Strom, sondern es mangle auch an Treibstoff, Nahrungsmitteln und
Medikamenten. Der 3. Brigade (Misrata-Miliz) wird vorgeworfen, die Versorgung
der Bevölkerung mit Treibstoff und Kochgas gezielt zu hintertreiben. Die 3.
Brigade solle sich deshalb sofort aus Südlibyen zurückziehen und die Kontrolle
der Armee und der Polizei überlassen.
16.01. In
den westlichen Teilen Tripolis kommt es weiterhin zu Straßenblockaden. Es
wird die Freilassung eines durch Rada-Kräfte (unterstützen die
‚Einheitsregierung‘) festgesetzten Milizenführers aus den Nafusa-Bergen
gefordert.
16.01. Bei
den Kämpfen um den Ganfouda-Bezirk von Bengasi konnten sechs gefangene Soldaten
aus der Gaddafi-Ära befreit werden, die zum Teil schon seit 2011 gefangen
gehalten wurden. Bei den Hauskämpfen wurden zwei LNA-Soldaten getötet.
17.01. Die
Stadträte des Fessan haben sich über die sich immer mehr verschlechternden
Lebensbedingungen in der Region beschwert. Langanhaltende Stromausfälle führen
zu einem Anstieg der Kriminalität, die Trinkwasserversorgung funktioniere
ebenso wenig wie die Ableitung der Abwässer, daneben ist die Telekommunikation
gestört. Die meisten öffentlichen Institutionen haben ihre Arbeit eingestellt.
Schulen, Banken und Service-Zentren sind geschlossen. Besonders stark betroffen
sind die Städte Ghat, Ubari, Murzuk und Sheba, wo inzwischen auch Proteste
stattfinden. Der Präsidialrat und die ‚Einheitsregierung‘ zeigten keinerlei
Interesse am Fessan.
17.01. Aus
arabischen Diplomatenkreisen verlautet, dass das militärische Interesse
Russlands an Libyen auf ein Abkommen über einen Waffendeal zurückzuführen ist,
das noch Oberst Gaddafi 2008 mit Russland abgeschlossen hat und auf das sich
neuerdings Generalfeldmarschall Hefter bezogen haben soll. Das Abkommen sah
den Kauf von 20 Kampfflugzeugen und Missile-Systemen sowie neuer Tanker und die
Modernisierung alter Tanker vor. Libyen habe auch Interesse am Erwerb von zwölf
Kampfflugzeugen sowie von vier Jakowlew-Maschinen gezeigt. Der Vertrag wurde
2011 aufgrund des über Libyen verhängten UN-Waffenembargos eingefroren.
Sowohl Sprecher der LNA als auch der bewaffneten Einheiten der Dschamahirija haben bestritten, dass ein Vertrag über einen Waffendeal zwischen Russland und Libyen an Bord der „Admiral Kusnezow“ unterzeichnet worden ist.
Da die ‚Einheitsregierung‘ in Tripolis vom gewählten Parlament in Tobruk immer noch nicht anerkannt ist, diese aber eine Übergangsregierung unter Abdullah Theini (Sitz in Beida) ebenso berufen wie Generalfeldmarschall Hefter als Oberbefehlshaber der Libyschen Nationalarmee eingesetzt hat, dies also die legalen politischen Vertreter Libyens sind, befindet sich Russland bei Verhandlungen und Abkommen mit diesen Kräften auf legalem Boden. Dies trifft nicht für die ‚internationale Gemeinschaft‘ und die EU zu, wenn sie Abkommen mit der ‚Einheitsregierung‘ trifft und diese auch waffenmäßig und auf andere Weise unterstützt.
Sowohl Sprecher der LNA als auch der bewaffneten Einheiten der Dschamahirija haben bestritten, dass ein Vertrag über einen Waffendeal zwischen Russland und Libyen an Bord der „Admiral Kusnezow“ unterzeichnet worden ist.
Da die ‚Einheitsregierung‘ in Tripolis vom gewählten Parlament in Tobruk immer noch nicht anerkannt ist, diese aber eine Übergangsregierung unter Abdullah Theini (Sitz in Beida) ebenso berufen wie Generalfeldmarschall Hefter als Oberbefehlshaber der Libyschen Nationalarmee eingesetzt hat, dies also die legalen politischen Vertreter Libyens sind, befindet sich Russland bei Verhandlungen und Abkommen mit diesen Kräften auf legalem Boden. Dies trifft nicht für die ‚internationale Gemeinschaft‘ und die EU zu, wenn sie Abkommen mit der ‚Einheitsregierung‘ trifft und diese auch waffenmäßig und auf andere Weise unterstützt.
18.01. JamahiriyaNewsAgency klagt über
zunehmende Zensurversuche ihres Accounts auf Twitter. Seit einigen Monaten
werde der Account zunehmend aggressiver angegriffen. Beschwerden beim
Twitter-Support seien ignoriert worden. Es scheint sich um eine getarnte
Sperrung des Accounts zu handeln, der nicht nur diesen Account betrifft,
sondern ein weltweites Phänomen ist.
18.01. Dem
UN-Sonderbeauftragten für Libyen, Martin Kobler, ist erneut die Landung seines
Flugzeugs in einer libyschen Stadt untersagt worden. Dem Piloten der aus
Tunis kommenden UN-Maschine gab der Tower von Tobruk keine Landeerlaubnis.
19.01. Die
USA führten einen weiteren Luftangriff auf eine etwa 45 Kilometer südwestlich
von Sirte gelegene IS-Stellung aus, bei der etwa achtzig IS-Kämpfer getötet
worden sein sollen. Es handelte sich um einen der letzten militärischen
Einsatzbefehle von US-Präsident Obama, der eigentlich im Dezember die
Luftangriffe gegen den IS in Libyen für beendet erklärt hatte. Die Angriffe
wurden diesmal von zwei B52-Bombern geflogen, die etwa 9.400 Kilometer aus
Missouri/USA zurückgelegt hatten. Es wurden über 100 Bomben und Raketen
abgeworfen. Es heißt, der IS bleibe eine Bedrohung für Libyen, trotz des
Einsatzes von US-, britischen und französischen Spezialeinsatzkräften. Der
Bombardierung hatte der Präsidialrat in Tripolis zugestimmt, ohne dafür ein
Mandat zu haben.
Inzwischen berichtete RussiaToday[5], dass die Luftangriffe IS-Stellungen galten, von denen vermutet wurde, dass sich dort Kontaktmänner des Berlin-Attentäters Anis Amri aufhalten. Der Bundesnachrichtendienst untersuche zwei libysche Telefonnummern, die in Zusammenhang mit dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz aufgetaucht sind. Amri hätte die Absicht gehabt, sich dem IS in Syrien, Libyen oder dem Irak anzuschließen. Darüber hätten bereits der marokkanische und tunesische Geheimdienst die deutschen Sicherheitsbehörden informiert, ebenso wie darüber, dass Amri Kontakt zu „in Libyen aufhältigen Tunesiern mit möglichem terroristischen Bezug“ habe und in Deutschland ein „Projekt ausführen“ wolle.
Inzwischen berichtete RussiaToday[5], dass die Luftangriffe IS-Stellungen galten, von denen vermutet wurde, dass sich dort Kontaktmänner des Berlin-Attentäters Anis Amri aufhalten. Der Bundesnachrichtendienst untersuche zwei libysche Telefonnummern, die in Zusammenhang mit dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz aufgetaucht sind. Amri hätte die Absicht gehabt, sich dem IS in Syrien, Libyen oder dem Irak anzuschließen. Darüber hätten bereits der marokkanische und tunesische Geheimdienst die deutschen Sicherheitsbehörden informiert, ebenso wie darüber, dass Amri Kontakt zu „in Libyen aufhältigen Tunesiern mit möglichem terroristischen Bezug“ habe und in Deutschland ein „Projekt ausführen“ wolle.
19.01. Zehn
libysche und dreizehn ausländische Firmen wurden aus dem Handel mit Libyen
wegen Betrugs ausgeschlossen und ihre Konten eingefroren. In Höhe von 37
Millionen Euro und 12 Millionen US-$ wurden Gelder in harter Währung von der
Libyschen Nationalbank aus Libyen transferiert, für die nie die entsprechenden
Waren eingeführt wurden. Libyaherald
schreibt: „Libyen durchleidet eine schwere ökonomische Krise, ausgelöst durch
den Zusammenbruch der Ölpreise, den Absturz der Ölproduktion und seiner
politischen und militärischen Spaltung. Es muss mit einem Finanzdefizit
klarkommen und dem schnellen Abbau seiner Auslandsreserven – ironischerweise
angehäuft während der 42-jährigen Herrschaft Gaddafis.“ Nach Schätzungen von
Bloomberg sind die Auslandsgeldreserven von 158 Milliarden US-$ auf 44
Milliarden US-$ geschrumpft. Im Oktober hatte die Weltbank bereits vor einem
Finanzkollaps Libyens gewarnt. Ein großes Problem stellt der Zusammenbruch der
gesamten Infrastruktur des Landes dar. Auch unter optimistischen Annahmen wird
es Libyen bestenfalls gelingen, die Hälfte seiner benötigten Ausgaben durch
Öleinnahmen zu decken.
19.01. In
Zawia unterbrachen Bewaffnete erneut die Gasversorgung des Umspannwerks,
nachdem sie kurz zuvor repariert worden war.
19.01. Monitor
bringt einen kritischen Bericht über den Deal, den Europa mit der brutal
vorgehenden Küstenwache in Libyen abgeschlossen hat. Die EU wird dabei
beschuldigt, einen Deal mit Menschenhändlern und Folterknechten, denen sie das
Drecksgeschäft überlässt, ausgehandelt zu haben. Die libysche Küstenwache
sei eine äußerst zweifelhafte Gruppe, die Rettungseinsätze behindert und brutal
gegen Flüchtlingsschiffe vorgeht, deren Insassen sie dann ihrem Schicksal
überlässt.
http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-fluechtlingsdeal-mit-libyen-brutale-milizen-als-partner-europas-100.html
http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-fluechtlingsdeal-mit-libyen-brutale-milizen-als-partner-europas-100.html
19.01. JamanhiriyaNewsAgency: Die Stämme Ozoah in Adschdabija erklären ihren Anschluss
an die Volksfront für die Befreiung
Libyens.
20.01. In Bengasi wurden bei der Explosion einer
Autobombe vor einer Moschee nach dem Freitagsgebet 17 Personen schwer verletzt,
darunter der ehemalige Innenminister Aschur Schuwail und sein Sohn.
20.01. Von einem Treffen zwischen Martin Kobler und
dem Präsidialratsmitglied Ali al-Gatrani in Malta ist eine heimlich gefilmte
Videoaufzeichnung veröffentlicht worden. Kobler ist dabei einem Schwall von
persönlichen Vorwürfen und Beschuldigungen durch al-Gatrani ausgesetzt.
Peinlich: Kobler hatte vorher behauptet, das Treffen sei sehr positiv
verlaufen.
20.01. JamahariyaNewsAgency:
Bei gegen Italien gerichteten Protesten in der Kyrenaika wurden vor alten
italienischen Panzerwracks italienische Flaggen verbrannt und der Abzug des
italienischen Militärs gefordert.
20.01. JamahariyaNewsAgency: Die Libyan National
Struggle Front (Libysche Nationale Kampffront) gab ihr Zusammengehen mit
der Popular Front for the Liberation of
Libya (Volksfront für die Befreiung Libyens) bekannt. AfriGateNews.net meldet, dass der Höchste Rat der libyschen Stämme
und Städte, die Volksfront ebenfalls unterstütze. Ziel sei es, einen zivilen Staat
zu errichten, in dem Sicherheit und auch Rechtssicherheit herrschen. Dies sei
nur möglich, wenn es ein starkes Militär gibt, in dem die Milizen
ausgeschaltet, die Waffen eingesammelt und das Land von Agenten, die dem
Ausland dienen, geschützt wird. Viele Führer in der Ghat-Region unterstützen
ausdrücklich auch Seif al-Islam Gaddafi. Auch die Ghardschan-Stämme
unterstützen die Volksfront für die
Befreiung Libyens.
20.01. Bei einem
Interview mit Libya Channel 24 sagte
der Anwalt von Seif al-Islam, Khalid Zaidi, dass der Internationale
Strafgerichtshof Seif al-Islam daran hindere, seinen Platz in Libyen und für
dessen Bevölkerung einzunehmen. Seif al-Gaddafi befinde sich in Libyen und wolle das Land
nicht verlassen, der Internationale Strafgerichtshof sei dabei zweitrangig.
Weiter führt Zaidi aus, dass die Gerüchte, die es um die Besitztümer der
Gaddafi-Familie gab, hauptsächlich auf Lügen beruhen. Die Familie habe ein
einfaches Leben gelebt, wie andere Libyer auch. Seif al-Islam Gaddafi sei von
der Situation, die in Libyen herrscht, erschüttert: interne Machtkämpfe, die
Vertreibung von Menschen, die Zerstörung des sozialen Netzwerks, das Stehlen
von libyschem Volksvermögen. Die Libyer müssten, um ihr Überleben zu sichern,
inzwischen sogar betteln.
21.01. Der LibyaObserver
berichtet, dass nur hundert Meter von der italienischen Botschaft entfernt ein
Bombenanschlag erfolgte: „Es muss als eine nachdrücklich Botschaft gewertet
werden, dass nur wenige Tage nach ihrer Eröffnung die italienische Botschaft bereits
zum Ziel eines Anschlags wurde. Italien sollte seine politische Agenda noch
einmal überdenken.“[6] Der Fahrer und Beifahrer des Fahrzeugs, das von
Sicherheitskräften gestoppt werden konnte, kamen ums Leben.
21.01. Libyens ehemaliger UN-Botschafter, Ibrahim
Dabbaschi, hat dagegen protestiert, dass Ausländer und nicht Libyer über die
Zukunft des Landes entscheiden: „Unser Schicksal entscheidet sich in London,
Washington und New York, mit Unterstützung von Paris, Rom, Berlin und Madrid. Sie
versuchen uns zu überzeugen, auf den Abgrund zuzusteuern.“[7]
21.01. Der Ältestenrat von Tawerga konnte nach über
fünf Jahren zum ersten Mal mit dem Einverständnis des Militärrats von Misrata
die verwüstete Stadt besuchen. Die Rückkehr der Bewohner von Tawerga ist
unter internationaler Aufsicht für Mai geplant.
21.01. LibyaJamahariyaNewsAgency: Über das Verhältnis Russland – Libyen wird auf einen
Artikel in der Zeitschrift „Nezavisimaja Gazeta“ Bezug genommen, in dem es
heißt, Moskau werde das Waffenembargo, das über Libyen 2011 verhängt wurde,
sicher nicht brechen. Denn nichts liege ihm
ferner als seine Partner zu provozieren und einen neuen Konflikt mit dem Westen
heraufzubeschwören.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/russlands-intentionen-in-libyen
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/russlands-intentionen-in-libyen
21.01. Der Sozialrat der
Zinten-Stämme gibt seine Zustimmung zu dem Statement der Volksfront zur Befreiung Libyens bekannt und ruft alle Stämme und
Städte dazu auf, sich der Befreiung Libyens anzuschließen.
22.01. Nachdem Katar an der totalen Zerstörung
Libyens beteiligt war, hat es jetzt zwei Generatoren zu einem Elektrizitätswerk
im Westen Tripolis liefern lassen. Katar hat sich in den Besitz von 49 Prozent
der Anteile an der libyschen Staatsbank gebracht, nachdem es einer der
wichtigsten Unterstützer des NATO-Kriegs gegen Libyen 2011 war. Es
finanzierte die ‚Proxy-Kämpfer‘, die vom Westen bewaffnet und ausgebildet
wurden. Mindestens 5.000 Soldaten aus Katar wurden nach Libyen entsandt, um das
Land zu rekolonialisieren. Auch bestätigte ein ehemaliger
Geheimdienstmitarbeiter aus Katar, dass der Plan zur Ermordung Gaddafis in Doha
ausgeheckt worden sei.
23.01. Der vor vierzig Tagen ins Amt gewählte
Bürgermeister von Sirte beklagt das totale Desinteresse des Präsidialrats an
der desaströsen Situation in der Stadt. Überall in der Stadt läge
beispielsweise noch Sprengstoff herum. Um die Gefahren zu beseitigen, sei
internationale und örtliche Hilfe nötig.
Besonders schlimm sei der Zustand des Ibn-Sina-Krankenhauses. In ihm hatten sich letzten August IS-Terroristen verschanzt und bei den US-Bombardements und Kämpfen wurde das Krankenhaus zerstört. Vorher hatten die IS-Kämpfer das Klinikum bereits geplündert und zwanzig Ärzte und Schwestern entführt, um ihre Verletzten, in der Regel handelte es sich um Ausländer, behandeln zu lassen. Bereits 2011 war die Klinik von NATO-Bomben und während der Kämpfe schwer beschädigt worden. Der Wiederaufbau der Klinik ist wichtig, weil sie nicht nur die ärztliche Versorgung der Stadt, sondern auch des Umlandes gewährleistet. Der Klinik war auch eine wichtige medizinische Ausbildungsstätte angegliedert.
Die internationale Gemeinschaft hat vor einen Monat mehrere Millionen zum Aufbau des Landes bereitgestellt. Wohin die Gelder gingen ist völlig unklar.
Besonders schlimm sei der Zustand des Ibn-Sina-Krankenhauses. In ihm hatten sich letzten August IS-Terroristen verschanzt und bei den US-Bombardements und Kämpfen wurde das Krankenhaus zerstört. Vorher hatten die IS-Kämpfer das Klinikum bereits geplündert und zwanzig Ärzte und Schwestern entführt, um ihre Verletzten, in der Regel handelte es sich um Ausländer, behandeln zu lassen. Bereits 2011 war die Klinik von NATO-Bomben und während der Kämpfe schwer beschädigt worden. Der Wiederaufbau der Klinik ist wichtig, weil sie nicht nur die ärztliche Versorgung der Stadt, sondern auch des Umlandes gewährleistet. Der Klinik war auch eine wichtige medizinische Ausbildungsstätte angegliedert.
Die internationale Gemeinschaft hat vor einen Monat mehrere Millionen zum Aufbau des Landes bereitgestellt. Wohin die Gelder gingen ist völlig unklar.
24.01. Christian Buck, neuer deutscher Botschafter für
Libyen (mit Sitz in Tunis) hat zum ersten Mal Tripolis besucht. Er führte
Gespräche mit Faiez Sarradsch. Die deutsche Botschaft in Tripolis ist seit 2014
geschlossen.
25.01. Ein Kommandant der Libyschen Nationalarmee hat
die komplette Rückeroberung des Ganfouda-Bezirks in Bengasi bekanntgegeben.
In den letzten 24 Stunden war der
Widerstand der extremistisch-islamistischen Milizen zusammengebrochen.
Die LPNM (Libya Popular’s National Movement) begrüßt den Sieg
der LNA in Ganfouda und ruft alle Offiziere und Soldaten der Regionen Tripolis,
Misrata, Ziten sowie im Westen des Landes dazu auf, sich den bewaffneten
libyschen Kräften anzuschließen.
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/die-komplette-rueckeroberung-bengasis
Siehe auch meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/die-komplette-rueckeroberung-bengasis
25.01. Nach ihrem militärischen Zusammenbruch greifen
die Dschihadisten in Bengasi zu terroristischen Methoden: Bei der Explosion
einer Autobombe wurden mehrere Menschen verletzt.
26.01. JamahiriyaNewsAgency:
Der Ältestenrat der Stämme von Sirte verurteilt die Zerstörungen und
Plünderungen von öffentlichem und privatem Eigentum, die von Mitgliedern der
Bunjan-Marsous-Milizen, die vom Präsidialrat gestützt sind, ausgeführt werden. Die
Bewohner würden auch daran gehindert, in ihre Häuser zurückzukehren. Bewaffnete
Milizen hätten Sandbarrieren errichtet. Das, was in Sirte nach der Befreiung
vom IS passiert, werde totgeschwiegen.
Auch Libyaherald berichtet über diese Vorkommnisse. In der total zerstörten Stadt müssen achttausend Häuser wieder aufgebaut werden. Der Bürgermeister der Stadt habe den Präsidialrat aufgefordert, die Menschen, deren Häuser bei dem Vormarsch gegen den IS zerstört worden seien, zu entschädigen.
Auch Libyaherald berichtet über diese Vorkommnisse. In der total zerstörten Stadt müssen achttausend Häuser wieder aufgebaut werden. Der Bürgermeister der Stadt habe den Präsidialrat aufgefordert, die Menschen, deren Häuser bei dem Vormarsch gegen den IS zerstört worden seien, zu entschädigen.
26.01. Laut einem Bericht auf netzpolitik.org[8] haben die
EU-Kommission und der Auswärtige Dienst vorgeschlagen, die Staaten Libyen,
Ägypten, Algerien und Tunesien zur besseren operativen Zusammenarbeit in das
Kommunikationsnetzwerk ‚Seepferdchen Mittelmeer‘ einzubinden, das unter
Leitung der spanischen Guardia Civil steht. Dieses Kommunikationsnetzwerk von
Militärs und Grenzpolizei ist auch an das Überwachungssystem EUROSUR
angeschlossen, das die Ostsee, das Schwarze Meer, den Atlantik und das
Mittelmeer überwacht. Alle über EUROSUR gewonnen Informationen laufen bei der
EU-Grenzagentur FRONTEX in Warschau zusammen und werden von dort bei Bedarf an
andere Staaten weitergeleitet. FRONTEX arbeitet auch mit der Militärmission
EUNAVFORMED zusammen, die vor der libyschen Küste zur Bekämpfung von Schleusern
und Waffenschmuggel unterwegs ist. ‚Seepferdchen Mittelmeer‘ soll noch in
diesem Frühjahr starten.
Bereits 2012 hatte die nach dem Sturz Gaddafis eingesetzte Regierung ein Abkommen zur Mitarbeit an ‚Seepferdchen‘ unterzeichnet. Die Lagezentren sollten in Tripolis und Bengasi eingerichtet werden. Der 2014 entflammte Bürgerkrieg machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Da Italien durch die große Anzahl der über Libyen nach Italien emigrierten Schwarzafrikaner ein schweres innenpolitisches Problem hat, will es diesen Zustrom um jeden Preis stoppen. Auch wenn sie mit kriminellen ‚Küstenwachen‘ zusammenarbeitet und der völkerrechtswidrig agierenden libyschen ‚Einheitsregierung‘ Drohnen und Radareinrichtungen zur Überwachung der Südgrenzen liefert.
(siehe auch: 14.01.)
Bereits 2012 hatte die nach dem Sturz Gaddafis eingesetzte Regierung ein Abkommen zur Mitarbeit an ‚Seepferdchen‘ unterzeichnet. Die Lagezentren sollten in Tripolis und Bengasi eingerichtet werden. Der 2014 entflammte Bürgerkrieg machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Da Italien durch die große Anzahl der über Libyen nach Italien emigrierten Schwarzafrikaner ein schweres innenpolitisches Problem hat, will es diesen Zustrom um jeden Preis stoppen. Auch wenn sie mit kriminellen ‚Küstenwachen‘ zusammenarbeitet und der völkerrechtswidrig agierenden libyschen ‚Einheitsregierung‘ Drohnen und Radareinrichtungen zur Überwachung der Südgrenzen liefert.
(siehe auch: 14.01.)
26.01. Der Staatsbürger der Vereinigten Arabischen
Emirate, Jousef Mubarek, wurde in einem Gefängnis in Tripolis ermordet. Er
war 2015 von der islamistischen Miliz Libya
Dawn am Mitiga-Flughafen festgesetzt worden als er Libyen Richtung Tunis
verlassen wollte. Die Anklage lautete auf Spionage, ein Prozess hatte nicht
stattgefunden.
27.01. Der ehemalige Vizekommandeurs des Militärrats
von Tripolis, Mahdi al-Harathi[9] und dessen libyscher
Freund wurden bei einer Messerattacke auf Malta verletzt.
28.01. Nachdem die bewaffneten Kräfte und Milizen der
Aufforderung der Einwohner des Andalus-Bezirks in Tripolis vom 24.1, den Bezirk
innerhalb von 72 Stunden zu verlassen, nicht nachgekommen sind, eskalierte die
Situation. Nach den gescheiterten Verhandlungen gaben die Milizen bekannt, sie
würden die Einwohner als „Feinde der Revolution“ vom Februar 2011 betrachten
und dementsprechend behandeln. Die wütenden Bewohner blockierten daraufhin alle
Hauptstraßen des Viertels. Autoreifen brannten.
Bereits am 27.1. hatten sich Hauptstadtbewohner im Zentrum von Tripolis zu Protesten versammelt, um ihrer Unterstützung für die Bewohner des Andalus-Bezirks gegen die bewaffneten Milizen Ausdruck zu geben. Die Bewohner aller Regionen wurden aufgefordert, sich den Protesten anzuschließen.
Bereits am 27.1. hatten sich Hauptstadtbewohner im Zentrum von Tripolis zu Protesten versammelt, um ihrer Unterstützung für die Bewohner des Andalus-Bezirks gegen die bewaffneten Milizen Ausdruck zu geben. Die Bewohner aller Regionen wurden aufgefordert, sich den Protesten anzuschließen.
28.01. Die
USA setzen für die nächsten drei Monate die Visa für Einwohner der Staaten
Libyen, Syrien, Jemen, Irak, Iran, Sudan und Somalia aus.
Siehe meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/trump-setzt-die-visa-fuer-sieben-laender-aus
Siehe meinen Blog-Beitrag: www.freitag.de/autoren/gela/trump-setzt-die-visa-fuer-sieben-laender-aus
28.01. JamaniriyaNewsAgency: Der Gaddadhfa-Stamm gibt bekannt, dass er sich der Volksfront für die Befreiung Libyens
angeschlossen hat, da diese den Weg zeige für den Wiederaufbau eines
souveränen, sicheren und stabilen Nationalstaates, der die Menschenrechte
garantiert, in dem Rechtssicherheit herrscht und der den Kindern ein
anständiges Leben ermöglicht.
28.01. Die
Nationale Menschenrechtskommission
mit Sitz in Tripolis hat sich an die Vereinten Nationen um Hilfe gewandt. In
der Stadt Merdsch (im Nordosten Libyens) wurden verschiedene Bücher, unter
anderem von so verschiedenen Autoren wie Dan Brown und Friedrich Nietzsche, von
dem Ministerium für religiöse Angelegenheiten konfisziert. Die
Menschenrechtskommission verurteilt alle Einschüchterungsversuche von
Journalisten und Autoren. Einige Moscheen im Westen Libyens gerieten auch immer
mehr unter den Einfluss von salafistischen Klerikern.
28.01. Die
deutsche Botschaft in Niamey (Niger) schrieb in einem Drahtbericht an das
Bundeskanzleramt über die Zustände in den libyschen Flüchtlingslagern:
„Authentische Handy-Fotos und -videos belegen die KZ-ähnlichen Verhältnisse in
den sogenannten Privatgefängnissen.“ Augenzeugen sprachen laut dem
Botschaftsbericht von exakt fünf Erschießungen wöchentlich in einem Gefängnis –
mit Ankündigung und jeweils freitags, um Raum für Neuankömmlinge zu schaffen.
„Exekutionen nicht zahlungsfähiger Migranten, Folter, Vergewaltigungen,
Erpressungen sowie Aussetzungen in der Wüste sind dort an der Tagesordnung.“[10]
28.01. Bundeskanzlerin
Angela Merkel sagte in ihrem Podcast, ein Flüchtlingsdeal wie mit der Türkei
könne mit Libyen erst abgeschlossen werden, wenn politische Stabilität und
Ordnung im Land wiederhergestellt sind: „… wenn die Einheitsregierung
wirklich eine Einheitsregierung ist und die Kontrolle über das gesamte Land hat
und wir über Menschenrechtsangelegenheiten und -standards sprechen können.“
Malta hatte vor wenigen Tagen der EU einen diesbezüglichen Vorschlag unterbreitet.
29.01. In
Athen wurde mit einem griechischen Unternehmen der 380-Millionen-US-$-Deal zum
Bau eines Elektrizitätswerks in Tobruk unterzeichnet.
29.01. Nachdem
bei Auseinandersetzungen an einem Checkpoint bei Garabulli zwei
Kupfer-Schmuggler aus Tarhouna (85 km südöstlich von Tripolis) getötet worden
waren, griff die islamistische Tarhouna-Miliz die Stadt Garabulli an, wobei
acht Zivilisten ums Leben kamen. Weitere Menschen wurden verwundet, einige sind
vermisst. Das Nationale
Menschenrechtskomitee in Libyen verurteilt den Angriff auf Garabulli auf
schärfste.
30.01. Das
staatliche al-Dschalaa-Kinderkrankenhaus in Tripolis ist wegen Geldmangels von
der Schließung bedroht. Es ist die größte Entbindungsklinik in Westlibyen,
der auch eine Abteilung für Frauenleiden angeschlossen ist. Im al-Dschalaa
werden vor allem Personen einkommensschwacher Familien behandelt.
30.01. In
RT berichtet Rainer Rupp über die Aufräumarbeiten von Trump im
US-Außenministerium.[11]
Er schreibt zum Beispiel über die dubiose Rolle des gefeuerten Patrick Kennedy
und seine Verwicklungen in Bengasi Gate 2012. Damals wurden bei einem
Überfall auf den Gebäudekomplex der US-Botschaft vier Amerikaner, darunter
Botschafter Stevens, getötet. Kennedy wurde für die dortigen unzureichenden
Sicherheitsvorkehrungen verantwortlich gemacht. Bengasi war damals „die
Hochburg der von den USA unterstützten islamistischen Gewaltextremisten gegen
die rechtmäßige Regierung des Landes.“
Kennedy wird auch ein illegaler Deal mit dem FBI vorgeworfen, mit dem er Hillary Clinton vor Strafverfolgung bewahrte. Er soll dem FBI vorgeschlagen haben, als ‚geheim‘ gekennzeichnete Mails nachträglich als ‚nicht geheim‘ umzuetikettieren. Im Gegenzug sollte das FBI bei der Postenvergabe an US-Botschaften stärkere Berücksichtigung finden.
Kennedy wird auch ein illegaler Deal mit dem FBI vorgeworfen, mit dem er Hillary Clinton vor Strafverfolgung bewahrte. Er soll dem FBI vorgeschlagen haben, als ‚geheim‘ gekennzeichnete Mails nachträglich als ‚nicht geheim‘ umzuetikettieren. Im Gegenzug sollte das FBI bei der Postenvergabe an US-Botschaften stärkere Berücksichtigung finden.
30.01. Nach
Italien hat auch die Türkei als zweiter Staat seine Botschaft in Tripolis
wieder eröffnet. Einer der ersten Besucher war Martin Kobler. Da die
Botschaft allerdings nur mit Notbesetzung arbeitet, dürfte es sich um einen
rein symbolischen Akt handeln. Wegen der engen Verbindungen der Türkei zu
Misrata, das 2011 eine entscheidende Rolle in den Kämpfen gegen die libysche
Armee spielte, ist das Konsulat in Misrata ohne Unterbrechung bis heute
geöffnet.
31.01. Ein
leitender Angestellter des Finanzministeriums (‚Einheitsregierung‘) wurde von
bewaffneten Mitgliedern einer Miliz entführt.
31.01.
78 Angehörige der libyschen Küstenwache, die im Oktober 2016 die Ausbildung im
Rahmen der EU-Operation ‚Sophia‘ begannen, stehen nun vor dem Abschluss ihrer
Schulung. Es startet jetzt ein neuer Ausbildungskurs auf Kreta, an dem
diesmal nur 20 Libyer teilnehmen. Bei dem vor wenigen Tagen stattgefunden
EU-Gipfel auf Malta hatte die hohe Anzahl von Migranten Top-Priorität bei den
behandelten Themen.
(Siehe auch 14.01.)
(Siehe auch 14.01.)
31.01. Der
Parlamentsangehörige für das Repräsentantenhaus von Kufra, Dschibril Awhaidah,
wurde vor seinem Haus in Tobruk entführt. Er gehörte in der Gaddafi-Zeit
der Justizbehörde von Kufra an.
31.01. Zinten erklärt, sich der Volksfront für die Befreiung Libyens anzuschließen.
31.01. JamahiriyaNewsAgency: Nach der Eroberung
des Ganfouda-Bezirks von Bengasi durch die LNA konnten von dort 178 Personen an
sichere Orte gebracht werden.
31.01. Libysche
Ärzte, die in Deutschland arbeiten, haben einen Container mit von ihnen selbst
gesammelten und finanzierten medizinischen Hilfsgütern für das zerstörte
Ibn-Sina-Krankenhaus in Sirte nach Libyen gesandt. (siehe auch: 23.01.)
Quellen: libyaherald.com /
jamahirijanewsagency.wordpress.com / libyaobserver.ly /
german-foreign-policy.com / Libya
Channel 24 / warisboring.com
/ afrigatenews.net / deutsch.rt.com /
netzpolitik.org / heise.de / faz.net
[1]
https://jamahiriyanewsagency.wordpress.com/2017/01/09/founding-declaration-of-the-popular-front-for-the-liberation-of-libya/
[2]
http://blogs.cfr.org/zenko/2017/01/05/bombs-dropped-in-2016/
[3]
www.libyaherald.com/2017/01/11/protestors-storm-al-madar-calling-for-tit-for-tat-mobile-shutdown-in-revenge-for-long-power-cuts/
[4]
www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59518
[5]
https://deutsch.rt.com/international/45709-usa-luftwaffe-amri-libyen/
[6]
www.libyaobserver.ly/news/car-bomb-explodes-near-italian-embassy-tripoli
[7]
www.libyaherald.com/2017/01/21/libyas-fate-not-in-its-own-hands-says-former-un-envoy-ibrahim-dabbashi/
[8]
http://netzpolitik.org/2017/libysches-militaer-soll-an-europaeische-ueberwachungssysteme-angeschlossen-werden/
[9] Mahdi al-Harathi ist ein dschihadistischer
Kämpfer, der in Libyen geboren ist, aber die irische Staatsangehörigkeit
besitzt. Er kommandierte nach 2011 die Tripoli-Brigade, die von französischen,
US-amerikanischen und katarischen Spezialkräften ausgebildet wurde und der
vorwiegend Auslandslibyer angehörten, insbesondere aus Großbritannien und
Irland. Unter Abdel al-Hakim Belhadsch wurde er Vizekommandeur des Militärrats
von Tripolis. Er kämpfte auch in Syrien gegen die Regierung. (Wikipedia)
[10] www.faz.net/aktuell/politik/ausland/fluechtlingslager-in-libyen-diplomaten-warnen-vor-kz-aehnlichen-verhaeltnissen-14786149.html
[11]
https://deutsch.rt.com/meinung/45926-drain-the-swamp-trump-aussenministerium-usa-clinton/
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