Kurznachrichten Libyen – 12.11.2020
Libyen. Ermordung der Anwältin Hanan al-Barasi in Bengasi / 5+5-Militärgespräche (Sirte) / LPDF-Gespräche (Tunesien)
|
+ 10.11.: Attentat. Die bekannte Anwältin und Aktivistin
Hanan al-Barasi (Azzouz Barqa; 46)) wurde in Bengasi auf offener Straße von
einem Unbekannten erschossen.
Al-Barasi hatte häufig offen Stellung gegen Personen bezogen, denen sie
kriminelles Verhalten oder Machtmissbrauch vorwarf und sich sowohl kritisch in
Bezug auf die Moslembruderschaft als auch vor wenigen Tagen bezüglich einem der
Söhne von Khalifa Haftar geäußert. Die Medien der Moslembruderschaft nahmen
dies zum Anlass, den Oberbefehlshaber der LNA, Khalifa Haftar, mit dem Anschlag
auf al-Barasi in Zusammenhang zu bringen. Haftar hat inzwischen den Mord an
al-Barasi auf das Schärfste verurteilt und ihrer Familie sein Beileid
ausgesprochen. Es müsse alles unternommen werden, um die Täter zu fassen und
sie zur Rechenschaft zu ziehen.
Der Mord an al-Barasi wurde auch von der UNSMIL, von Botschaftern und
unabhängigen Menschenrechtsgruppen auf das Schärfste verurteilt. Das
Innenministerium der Übergangsregierung (Tobruk) kündigte eine transparente und
professionelle Aufklärung des Verbrechens an.
https://almarsad.co/en/2020/11/11/hanan-al-barasis-murder-between-political-exploitation-and-calls-for-a-transparent-investigation/
https://almarsad.co/en/2020/11/11/lna-general-command-condemns-the-assassination-of-hanan-al-barasi/
+ 11.11.: Migranten/OCHA-Libya (Amt der Vereinten Nationen
für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten). Die Tötung
eines 15-jährigen eritreischen Asylbewerbers in einem Migrantenlager in
Tripolis wurde von OCHA scharf verurteilt. Die libyschen Behörden wurden dazu
aufgefordert, die Täter zu ermitteln und vor Gericht zu stellen.
https://twitter.com/OCHA_Libya/status/1326596350096662529
+ 07.11.: Entführung von Flugpassagieren. Vor wenigen Tagen
wurden bei ihrer Ankunft am Mitiga-Flughafen in Tripolis eine Reihe von
Flugpassagieren von einer Miliz der ‚Einheitsregierung‘ verschleppt. Das Nationale
Komitee für Menschenrechte in Libyen (NCHRL) verurteilte die Entführung
der aus Bengasi kommenden Passagiere und forderte ihre Freilassung. Die Täter
müssten strafrechtlich belangt werden. Ebenfalls protestierte die UN-Sondermission
für Libyen (UNSMIL) gegen die Verschleppung. Die UNSMIL fordert die sofortige
Freilassung der willkürlich festgehaltenen Personen und die uneingeschränkte
Bewegungsfreiheit aller Libyer.
Auch das Innenministerium der ‚Einheitsregierung hatte die Entführung
verurteilt, da diese die Spaltung des Landes verstärken würde. Der Vorfall soll
untersucht werden.
https://libyareview.com/7894/
+ 10.11. Verschleppung. Der Leiter des Medienbüros der
‚Einheitsregierung‘, Mohammed Bayiu, wurde nach internationalen Protesten 3
Wochen nach seiner Entführung durch eine Tripolis-Miliz wieder auf freien Fuß
gesetzt.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1326219524237127682
+ 10.11.: 5+5-Militärgspräche. Die UN-Sondermission für
Libyen (UNSMIL) gab bekannt, dass die sechste Gesprächsrunde der
Militärkommission (Joint Military Commission, JMC) in Sirte, ihrem neuen
ständigen Hauptquartier, begonnen hat. Es geht dabei um die Umsetzung des am
23. März in Genf geschlossenen Waffenstillstandsabkommens und um die Bildung
von Ausschüssen.
https://libyareview.com/7943/
+ 07.11.: Libysche Armee: Die LNA dementierte am Samstag
Gerüchte über einen Rückzug ihrer Stellungen in Sirte. Erst beim Abzug der
Söldner und ausländischer Truppen würden auch die LNA-Streitkräfte in ihre
Militärlager zurückkehren.
Das am 23. Oktober unterzeichneten Genfer Abkommen sieht vor, dass innerhalb
von maximal drei Monaten alle Militäreinheiten und Milizen in ihre Lager
zurückkehren und alle ausländischen Söldner und Militärs das Land verlassen.
https://libyareview.com/7889/
+ 07.11.: Militärgüter aus der Türkei. Der Parlamentarier
Said Imgheib behauptete, dass auch nach Abschluss des Genfer Abkommens immer
noch türkische Militärfrachtflugzeuge auf Militärbasen (al-Watiya) in Libyen
landen würden. Dies passe zu der Aussage des türkischen Präsidenten Erdogan,
dass das Waffenstillstandabkommen nicht lange Bestand haben werde.
Des Weiteren wurde kritisiert, dass sich die ‚Einheitsregierung‘ auch weigere,
die Verbindungsstraße zwischen dem westlichen und dem östlichen Libyen zu
öffnen.
https://libyareview.com/7882/
+ 10.11.: LPDF-Gespräche/Libysches Parlament. 112
Abgeordnete des libyschen Parlaments äußern Vorbehalte gegen die intransparente
Auswahl der LPDF-Teilnehmer durch die UNSMIL und lehnen die Einsetzung eines
nicht gewählten Legislativorgans ab. Jede kriegerische Aktivität sei zur Lösung
des Libyenkonflikts abzulehnen, jede friedliche Lösung werde begrüßt.
Allerdings seien die vom Parlament und vom Obersten Staatsrat dazu
eingereichten Vorschläge komplett übergangen worden. Die UNSMIL dürfe sich
nicht über die Verfassungserklärung, das politische Abkommen von Skhirat und
die Befugnisse des Parlaments hinwegsetzen. Das Parlament poche erneut auf die
Abhaltung von Wahlen, eine letzte Übergangsphase werde akzeptiert, deren
Zeitplan aber exakt einzuhalten sei. Es wird darauf hingewiesen, dass jede
Verletzung der militärischen Abkommen das Ende des gesamten Abkommens und von
friedlichen Lösungen bedeute. Durch zusätzliche Gremien, denen es an
Legitimität mangelt, werde sich der Libyenkonflikt verschärfen.
https://almarsad.co/en/2020/11/10/112-mps-express-reservations-on-unsmils-selection-of-lpdf-participants-in-lpdf-reject-any-unelected-legislative-body/
+ 10.11.: LPDF-Gespräche in Tunis-Gammarth.
An der Eröffnungssitzung nahmen die amtierende UNSMIL-Vertreterin Stephanie
Williams und der tunesische Präsident Kais Saied teil. Der UN-Generalsekretär
Antonio Guterres dankte in einer Videoschaltung Tunesien für die Ausrichtung
des Libyschen Forums für politischen Dialog (LPDF) und forderte die
‚internationale Gemeinschaft‘ auf, die Einhaltung des Waffenembargos
sicherzustellen. An dem sechstägigen Forum nehmen 75 von der UNMSIL
handverlesene Unterhändler teil.
Auf dem Forum sollen die Bildung eines neuen Präsidialrats und einer neuen
‚Einheitsregierung‘ diskutiert werden, deren Aufgabe die Beendigung des
bewaffneten Konflikts, die Aufrechterhaltung von Sicherheit, die
Vereinheitlichung der staatlichen Institutionen, die Vorbereitung von
Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, die Schaffung eines dezentralisierten
Systems, die Bekämpfung von Korruption und die Umstrukturierung der Wirtschaft
sein sollen. Der tunesische Präsident Saied rief die Personen, die die erneute
Übergangsperiode anführen werden, dazu auf, bei den nächsten Präsidentschafts-
oder Parlamentswahlen nicht mehr zu kandidieren. Es müsse auch eine Frist für
die Abhaltung von Wahlen gesetzt und die bewaffneten Milizen aufgelöst werden.
Laut Stephanie Williams hoffen die UN und die internationale Gemeinschaft,
durch die LPDF-Gespräche, die auf der Resolution 2510 des UN-Sicherheitsrates
und der Berliner Libyen-Konferenz vom 19. Januar 2020 beruhen, den Konflikt in
Libyen zu beenden. Die neue Regierung habe die Aufgabe, „das geeignete Klima
für die Abhaltung von Wahlen zu schaffen, den Weg der nationalen Versöhnung
einzuleiten, Korruption zu bekämpfen und den Libyern öffentliche
Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.“ Es müsse eine Exekutivbehörde
gebildet werden, die zu demokratischen Wahlen führt und die Übergangsphase
beendet“.
Wie diese Exekutivbehörde mit ihren zwei Organen, dem Präsidialrat und der
Regierung, aussehen soll, darüber gibt es allerdings zwei konträre
Vorstellungen. Nach der Vorstellung der Bürgerrechtsbewegung sei dem
Präsidialrat „politische Souveränität“ zuzusprechen, während die Regierung eine
technokratische Rolle spielen soll. Dagegen soll nach Vorstellung der
islamistischen Bewegungen und der Moslembruderschaft der Präsidialrat eher
ehrenamtlich tätig und „protokollarisch und in der Ausübung seiner Befugnisse
eingeschränkt“ sein, während die Regierung „politisch mit hohen und
weitreichenden Befugnissen“ ausgestattet werden sollte.
Weiter soll auch zwischen den beiden Blöcken eine Unstimmigkeit darüber
herrschen, ob zukünftig der Sitz der Exekutivbehörden in Sirte sein soll, eine
Stadt, die etwa in der Mitte zwischen Tripolis (westliches Libyen) und Bengasi
(östliches Libyen) liegt und auf die die Tripolis-Milizen keinen Zugriff haben.
https://libyareview.com/7943/
http://en.alwasat.ly/news/libya/300756
https://addresslibya.net/archives/60619
https://libyareview.com/7932/
https://libyareview.com/7927/
Vermutlich wurden die Personen für die erneute Tripolis-Regierung und den
Präsidialrat bereits vorab ausgehandelt und stehen bereits fest. Es heißt, die
LPDF sei eine Veranstaltung des ‚power-laundering‘ (Machtwäsche) mit dem Ziel,
die ‚Einheitsregierung 2.0‘ entstehen zu lassen.
Nach wie vor ist die Kritik an der Auswahl der Teilnehmer durch die UNSMIL
groß. Sie entzündet sich daran, dass die Teilnehmerliste erst im letzten Moment
veröffentlicht wurde, ohne die Namen einer politischen Richtung zuzuordnen.
Diese Arbeit wurde erst durch die libysche Öffentlichkeit und einige Medien
geleistet. Es darf nicht verwundern, dass die Moslembruderschaft keinerlei
Probleme mit der LPDF hat. Auf der Liste finden sich etliche Namen, die dem
Dschihadismus zuzuordnen sind.
Weithin wird die Besorgnis geäußert, dass mit einer weiteren von der UN
eingesetzten ‚Einheitsregierung‘ 2.0 Wahlen in immer weitere Ferne gerückt
werden. Die LPDF wird als eine Veranstaltung gesehen, die nicht dazu dient,
Wahlen herbeizuführen, sondern Wahlen weiterhin zu verhindern.
Bemängelt wird auch, dass Stephanie Williams als Ausländerin wegen ihres
Vorgehens in Libyen nicht zur Verantwortung gezogen werden kann, obwohl mit der
Einsetzung einer libyschen Regierung durch ausländische Mächte die UN-Charta,
die allen Staaten Souveränität zugesteht, mit Füßen getreten wird. Eine Lösung
könne nur aufgrund einer Willensbekundung der Libyer selbst gefunden werden,
die aber niemals Moslembrüdern zu einer Mehrheit verhelfen würden. Kein Staat
habe das Recht, einem anderen Staat die Regierung aufzudrängen. Das Vorgehen
der ‚internationalen Gemeinschaft‘ sei eine neue Form modernen Kolonialismus,
getarnt mit schönrednerischen Parolen. Dadurch werde nur weiterer Unfriede
gestiftet.
+ 09.11.: LPDF/Wahlen in Libyen. Der Leiter der Hohen
Nationalen Wahlkommission (HNEC), Emad ad-Din as-Sayeh, rief die
Teilnehmer des LPDF auf, so bald wie möglich Parlaments-, Präsidentschafts- und
Verfassungswahlen abzuhalten. Die HNEC solle endlich mit der Ausarbeitung von
Wahlgesetzen beauftragt werden. Da die ‚Einheitsregierung‘ der HNEC keine
Gelder mehr ausbezahlt habe, seien 90 Tage nötig, um alle nötigen
Vorbereitungen für Wahlen zu treffen. Es sei wichtig, alle politischen
Richtungen Libyens in die Wahlen miteinzubeziehen.
https://libyareview.com/7918/
+ 11.11.: LPDF/Sirte. Das LNA-Mitglied al-Mahjoub wies
darauf hin, dass „die beste Lösung, um die Macht der Milizen zu beenden, neben
dem LPDF, darin besteht, die wichtigsten staatlichen Institutionen von Tripolis
nach Sirte zu verlegen“ und sie damit dem Zugriff der Milizen zu entziehen.
https://libyareview.com/7955/
+ 06.11.: Ägypten-Bashagha-Abkommen. Der Innenminister der
libyschen Übergangsregierung (Tobruk), Ibrahim Bushnaf, kündigte an, das
Sicherheitsabkommen, das der Innenminister der ‚Einheitsregierung‘ (Tripolis),
Fatih Bashagha, mit der ägyptischen Regierung geschlossen hat, von seinem
Ministerium nicht anerkannt wird, wenn seine Übergangsregierung nicht
miteinbezogen werde. Bushnaf teilte der ägyptischen Regierung auch mit, dass
die Grenzübergänge zu Ägypten weiterhin unter der Kontrolle der vom Parlament
anerkannten Übergangsregierung (Tobruk) stehen. Fatih Bashagha hatte sich zu
politischen Gesprächen in Kairo aufgehalten und mit der dortigen Regierung ein
Abkommen geschlossen.
https://almarsad.co/en/2020/11/06/bushnaf-to-egypt-we-will-not-abide-by-any-security-agreements-to-which-we-are-not-a-party/
+ 07.11.: Korruption. Der oberste Korruptionsermittler der
Generalstaatsanwaltschaft, as-Siddiq as-Sour, ermittelt im Ausland in mehreren
Korruptionsfällen, die sich in Höhe von mehr als 530 Millionen US-$ bewegen.
Wie bekannt wurde, ermittelt auch die niederländische und schweizerische
Staatsanwaltschaft sowie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte
gegen die Libysche Investitionsbehörde (LIA), die den staatlichen
Staatsfonds verwaltet, der mehr als 65 Milliarden US-$ im Ausland angelegt hat.
https://addresslibya.net/archives/60538
+ 07.11.: Trauer um LNA-Kommandanten. Die LNA trauert um
den Vorsitzenden des Sozialrats der Tuareg-Stämme in Libyen, Generalmajor
Hussein al-Koni, der nach längerer Krankheit verstorben ist. Al-Koni widmete
die letzten Jahre seines Lebens der Lösung der libyschen Konflikte und der
Aussöhnung.
Mit al-Koni ist nach Wanis Bukhamada der zweite hochrangige LNA-Kommandant
innerhalb weniger Tage gestorben.
https://almarsad.co/en/2020/11/07/lna-general-command-mourns-death-of-major-geneneral-al-koni/
+ 10.11.: Migranten. Das Zintan-Gefangenenlager in Libyen
wird geschlossen. Es ist unklar, wann genau die Flüchtlinge nach Tripolis
verlegt werden, aber die Gefangenen wurden bereits angewiesen, zu packen und
mit dem Abbau der Unterkünfte zu beginnen.
https://twitter.com/AndreaGagne/status/1326151095572377600
+ 11.11.: Protest. 120 libysche Bauunternehmen wollen gegen
die ‚Einheitsregierung‘ wegen Nichtzahlung von Rechnungen für den Wiederaufbau
von Schulen, die im Nato-Krieg 2011 zerstört wurden, protestieren.
https://libyareview.com/7968/
+ 11.11.: Diebstahl/Energieversorgung. Die General
Electricity Company berichtete, dass zwei Kilometer Kupferkabel aus dem
Gebiet Tadschoura (östlich von Tripolis) gestohlen wurden.
https://libya.liveuamap.com/en/2020/11-november-the-general-electricity-company-reported-that
+ 10.11.: Briten in Tripolis. Das Innenministerium der
‚Einheitsregierung‘ kündigte den Abschluss eines Schulungskurses für
Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörde durch die britische (!) Firma Rose Partners Security
Consulting an.
http://en.alwasat.ly/news/libya/300901
+ 09.11.: USA-Wahlen. Fayez as-Sarradsch konnte gar nicht
schnell genug Jo Biden und Kamala Harris zu ihren offiziell noch nicht
bestätigten Wahlsieg in den USA gratulieren. Er drückte in einem Brief sein
„Bestreben aus, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um einen zivilen demokratischen
Staat in Libyen aufzubauen“.
https://almarsad.co/en/2020/11/08/sarraj-to-biden-i-want-to-achieve-a-civil-state-in-libya/
Grundsätzlich dürften die meisten Libyer die Demokratische Partei der USA
nicht besonders wertschätzen, hat ihnen doch die Regierung Obama mit ihrer
Außenministerin Clinton den Nato-Krieg und somit den Sturz in den Abgrund
namens failed state bescherte.
+ 10.11.: Russland/Libyen-Konflikt. Laut dem russischen
Präsidenten Putin ist die anhaltende Instabilität in der MENA-Region (Middle
East und North Africa), speziell die bewaffneten Konflikte in Libyen, Jemen und
Syrien, der Hauptgrund für die Ausbreitung des Terrorismus.
Bereits letzte Woche rief der russische UN-Vertreter, Wassili Nebenzia,
bezüglich des kürzlich unterzeichneten Waffenstillstandsabkommens alle ausländischen
Streitkräfte und Sicherheitsunternehmen dazu auf, Libyen zu verlassen.
https://libyareview.com/7949/
+ 09.11.: US-Wahl/Susan Rice. Für das eventuell neue
Kabinett von Biden ist Susan Rice im Gespräch. Dazu der Standard:
„Bliebe es bei der konservativen Majorität [im Senat], müsste Rice ihre
Hoffnungen womöglich begraben. Etliche Republikaner nehmen sie bis heute ins
Visier, weil sie einen Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi, bei dem
2012 der amerikanische Botschafter ums Leben kam, zunächst als Folge spontanen
Volkszorns charakterisiert hatte, provoziert durch ein Schmähvideo über den
Propheten Mohammed. Tatsächlich handelte es sich um den gründlich geplanten
Anschlag einer Terrorzelle.“
https://www.derstandard.at/story/2000121569559/wer-sich-fuer-bidens-kabinett-in-stellung-bringt
Unter Obama war Rice war erst UN-Botschafterin, dann Nationale
Sicherheitsberaterin, die maßgeblich für den Nato-Krieg gegen Libyen
mitverantwortlich war.
+ 09.11.: Türkei/Pressefreiheit. Muyesser Yildiz, eine
türkische Journalistin, sagte, die türkischen Behörden hätten sie inhaftiert,
nachdem sie in zwei Artikeln Staatsgeheimnisse über die militärische
Beteiligung Ankaras in Libyen preisgegeben hätte. Sie berichtete auch über den
Tod eines Geheimdienstoffiziers in Libyen. Yildiz kritisierte die Missachtung
der Pressefreiheit und die fehlende Rechtsgrundlage für ihre Inhaftierung; das
Vertrauen in die Justiz sei verlorengegangen.
https://libyareview.com/7923/
+ 11.11.: Österreich/Politischer Islam. Der österreichische
Kanzler Sebastian Kurz kündigte an: „Im Kampf gegen den politischen Islam
werden wir einen Straftatbestand „Politischer Islam“ schaffen, um gegen
diejenigen vorgehen zu können, die selbst keine Terroristen sind, aber den
Nährboden für solche schaffen.“
„Es wird weitere Möglichkeiten für die Schließung der Kultusstätten geben, eine
Einführung eines Imame-Registers, das Symbol- und Vereinsgesetz wird verschärft
und darüber hinaus werden Maßnahmen gesetzt, um Finanzströme zur
Terrorismusfinanzierung trocken legen zu können.“
https://twitter.com/sebastiankurz/status/1326519060922834945
12.11.2020
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen