Kurznachrichten Libyen – 02.04. bis 08.04.2023
Milizenkämpfe in Zawiya / Alle reden von Wahlen, die vermutlich nicht kommen werden / Zweites Treffen der Milizen und Militärs in Bengasi / LNA zerstört historische Gebäude in Innenstadt von Bengasi und vertreibt Bewohner / Skandale um Dabaibas Außenministerin Mangusch
Az-Zawiya
+ 03.04.: Milizen. In Zawiya
(westliches Libyen) kam es zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen Milizen.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1642971520426205186
+ 03.04.: Milizen. Die
Sicherheitsdirektion von az-Zawiya gab eine Erklärung ab, in der sie ihre
Verantwortung für die Verschlechterung der Sicherheitslage in der Stadt
ablehnt. Sie schreibt, dass der Treibstoffschmuggel und die Parallelmärkte die
Spezialität der Municipal Guard seien. Für den Treibstoffschmuggel seien
vier Firmen und die Brega Company mit ihrem Tankstellennetz verantwortlich.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1642709700046192642
+ 07.04.: Ölanlagen/Zawiya.
Das Terminal von Zawiya und die Anlagen im Südwesten sind durch bewaffnete
Konflikte bedroht. Bei den Milizenzusammenstößen wurden 29 Anlagen beschädigt,
darunter Tanks für Ölderivate und andere Tanks im Öl- und Gasterminal der
Stadt.
Die anhaltenden Gerüchte über eine mögliche militärische Eskalation in der
südwestlichen Region Libyens sowie eine mögliche Militäroperation gegen
Wagner-Standorte in der kommenden Zeit stellen ein größeres Risiko für die Öl-
und Gasanlagen in der Region dar. Die NOC hat zur Zurückhaltung und zur
Vermeidung bewaffneter Zusammenstöße in der Nähe von Ölanlagen aufgerufen.
LibyaDesk, 07.04.2023
Zintan
+ 02.04.: LNA/Zintan. Eine
Delegation der Libyschen Nationalarmee (LNA) traf in az-Zintan
(westliches Libyen) ein und hielt ein Treffen mit Stammes- und Milizenführern
ab.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1642626362123907074
+ 03.04.: Dabaiba/Zintan.
Ad-Dabaiba nahm auf Einladung von Zitan und unter der Schirmherrschaft ihres
Militärrates an einem Iftar-Bankett (Fastenbrechen) teil.
Foto: https://twitter.com/SaifFuture/status/1643034517601394688/photo/1
Die Armee sollte nicht zu politischen Zwecken eingesetzt werden, um
bestimmte Gruppen zu unterdrücken oder einzuschüchtern, die nicht die
politische Position ihres Kommandanten teilen. Dies steht im Gegensatz zu allen
Aussöhnungsbemühungen.
Rund um die vermutlich nicht stattfindenden Wahlen
+ 08.04.: Wahlen/Zahju. Der
Präsidentschaftskandidat Asad Zahju ist der Meinung:
+ Das LNA-Generalkommando will Saif al-Islam Gaddafi von der Wahl
ausschließen und Haftar daran teilnehmen und gewinnen lassen. Es drängt darauf,
Doppelstaatler und Militärangehörige teilnehmen zu lassen.
+ Der Staatsrat will keine Wahlen und betreibt ebenfalls den Ausschluss
von bestimmten Personen. Sollte ein Moslembruder an die Macht kommen, könnten
Köpfe von missliebigen Personen rollen [das ist nicht im übertragenen Sinne
gemeint].
+ Die jetzige Regierung in Tripolis will, dass Dabaiba an der
Macht bleibt und die Wahlen gewinnt.
+ Die Baschagha-Regierung will, dass sie zuerst die Macht übernimmt und
dass ihr Präsident Baschagha an den Präsidentschaftswahlen teilnimmt und
gewinnt.
+ Die USA wollen Wahlen, vorausgesetzt, dass Wagner Libyen verlässt.
+ Einige regionale Parteien wollen keine Wahlen, weil diese staatenlose
Situation möglicherweise für sie das Beste ist.
+ Die Libyer wollen und brauchen Wahlen, um die nationale Unabhängigkeit
wiederherzustellen, den nationalen Willen zu stärken und die ausländische
Einmischung zu stoppen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1644463457029292032
+ 03.04.: Wahlen. Der Leiter
der Wahlkommission, Emad as-Sayeh geht davon aus, dass die erste Wahlrunde noch
in diesem Jahr stattfinden wird, während die zweite Runde in den ersten Monaten
des nächsten Jahres stattfinden könnte. Die Kommission will die drei
Wahlverfahren (Präsidentschaft, Parlament und Scheichs) gleichzeitig
durchführen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1643045685669888000
Leider ist trotz aller Beteuerungen nicht davon auszugehen, dass es
2023 zu Wahlen in Libyen kommen wird.
+ 04.04.: USA/Wahlen/Kandidaten.
US-Botschafter in Libyen, Richard Norland, sprach sich gegen jeden Wahlprozess
aus, der zu weiterer Instabilität führen könnte. Es müssten die derzeitigen
Streitigkeiten über die Wählbarkeit der Kandidaten beigelegt werden. Die
Kandidatennamen der Präsidentschaftswahlen müssten geklärt werden, denn diese
Probleme hätten schon einmal zu einer Wahlverschiebung geführt. Diejenigen, die
zur Wahl antreten, könnten sie nicht gleichzeitig überwachen.
Weiter sagte Norland, dass die Rückkehr der us-amerikanischen Botschaft nach Libyen
von der Sicherheitslage abhängig sei.
https://libyareview.com/33371/norland-rejects-electoral-process-that-threatens-instability-in-libya/
Die USA waren für die Absage der Wahlen 2021 verantwortlich, weil sie die
Kandidatur von Saif al-Islam Gaddafi ablehnten.
+ 05.04.: Baschagha. Der vom
Parlament ernannte ‚Premierminister‘ Fathi Baschagha sagte, er werde den
rivalisierenden ‚Premierminister‘ von Tripolis Abdelhamid Dabaiba nur treffen,
wenn dieser die Macht abgibt.
https://libyareview.com/33388/bashagha-announces-national-development-project/
+ 05.04.: 6+6-Ausschuss. Der
6+6-Ausschuss des Staatsrats und des Parlaments, ins Leben gerufen für die
Ausarbeitung von Referendums- und Wahlgesetzen, traf in Tripolis zu seiner
ersten Sitzung zusammen.
https://libyaherald.com/2023/04/high-state-council-and-house-of-representatives-66-election-laws-drafting-committee-hold-first-meeting-in-tripoli/
+ 06.04.: Dabaiba/Stämme.
Dabaiba traf sich mit verschiedenen Stammesvertretern. Ihm wird nachgesagt, er
versuche die Stämme zu spalten und Stimmung gegen die Abhaltung von Wahlen zu
machen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1644112892881518597
+ 07.04. Baschagha/Dabaiba.
Der Politologe Suliman al-Baijudi warnt, dass, sollten Dabaiba und Baschagha im
Juli nicht die Macht an eine nationale Regierung abgeben, die Wahlen durchführt,
es zu einem bewaffneten Zusammenstoß kommen könnte. Es werde dann keine Wahlen
geben, stattdessen käme es zu einer scharfen Spaltung und zur Bildung einer
Fessan-Kyrenaika-Regierung.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1644166138337607681
+ 08.04.: Wahlgesetz Parlament.
Das Parlament veröffentlichte die im Jahr 2021 erlassenen Gesetze zu den
Präsidentschafts- und Parlamentswahlen. Es will damit zeigen, dass es bereits
fertige Präsidentschafts- und Parlamentswahlgesetze gibt, die nur noch
umgesetzt werden müssen, falls der 6 + 6-Ausschuss nicht in der Lage ist, seine
Aufgaben zu erfüllen.
Diese Wahlgesetze waren die Grundlage für die Kandidatenaufstellung der für die
am 24.12.21 und kurzfristig abgesagten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen
Foto: https://twitter.com/SaifFuture/status/1644501135884009472
+ 08.04.: Bathili/Lenkungsausschuss.
Bathily erklärte, dass „alle Bedingungen, die nach Ansicht der Parteien die
Unparteilichkeit der Verwaltung bei der Überwachung der Wahlen gewährleisten,
in diese Gesetze aufgenommen werden können. Dazu kann auch gehören, dass die
Kandidaten für die Präsidentschaftskandidatur vor dem Wahltermin zurücktreten
müssen“. Der vorgeschlagene Lenkungsausschuss soll alle relevanten libyschen
Akteure zusammenbringen, darunter Vertreter politischer Institutionen, wichtige
politische Persönlichkeiten, Stammesführer, Organisationen der
Zivilgesellschaft, Sicherheitsakteure, Frauen und Jugendvertreter.
https://libyareview.com/33448/bathily-un-initiative-aims-to-break-libyas-political-stalemate/
Militär-Milizen-Treffen
+ 04.04.: Bathili/Niger. Der
UN-Sondergesandte Abdoulaye Bathili traf sich mit dem Präsidenten des Niger,
Mohamed Bazoum. Das Gespräch drehte sich um den Abzug ausländischer Kämpfer und
Söldner aus Libyen.
Bathili hatte auch den Tschad und den Sudan besucht.
https://libyareview.com/33356/un-niger-discuss-withdrawal-of-mercenaries-from-libya/
+ 07.04. Bengasi-Treffen. Das
zweite Treffen von Angehörigen der LNA, südlichen und westlichen Milizen und
dem 5+5-Militärkomitee fand unter Leitung des UN-Sondergesandten Bathili in
Bengasi statt. Ziel ist die Zusammenführung der bisher verfeindeten
Militärkräfte/Milizen.
Bathili rief auch dazu auf, die Gefängnisse für politische Gefangene zu öffnen.
Über seinen Besuch in den Nachbarländern Libyens berichtete Bathili, dass
dieser erfolgreich verlaufen sei. Die Staats- und Regierungschefs aller
Nachbarländer seien sich einig über die Bedeutung eines koordinierten,
abgestuften, synchronisierten und ausgewogenen Abzugs ausländischer Kämpfer und
Söldner aus Libyen.
https://libyaherald.com/2023/04/after-historic-tripoli-meeting-55-jmc-hold-significant-meeting-in-benghazi/
Es wird befürchtet, dass nach Vereinigung der verschiedenen Milizen und
Militärs ein gemeinsames Vorgehen gegen die Wagner-Gruppe, die die Ölfelder und
-einrichtungen im Osten und Süden bewachen, geplant ist, um die Kontrolle über
das libysche Erdöl zurückzugewinnen. Alles natürlich unter Federführung der
USA.
Libyen darf nicht zum neuen Schauplatz für Stellvertreterkriege zwischen den
USA und Russland werden!
+ 08.04.: Abschlusskommuniqué.
In ihrem Abschlusskommuniqué bekunden die Teilnehmer, sie stünden
uneingeschränkt zu den Ergebnissen des Dialogs und bekräftigten ihre
„Bereitschaft, alle Formen der Unterstützung zu leisten, um alle Phasen der
Wahlen abzusichern und die Bemühungen der Gemeinsamen Militärkommission und der
libyschen Verbindungsausschüsse um den Rückzug von Söldnern und ausländischen
Kämpfern zu unterstützen“.
Es sollen Maßnahmen ergriffen werden, um Binnenflüchtigen die Heimkehr zu ermöglichen
und Gefangene auszutauschen.
Das nächste Treffen soll nach Ende des Ramadan in Sebha stattfinden.
https://libyareview.com/33464/what-did-the-libyan-military-commanders-who-met-in-benghazi-agree-on/
+ 08.04.: Baschagha/Militärtreffen.
Der Premierminister des Parlaments, Fatih Baschagha, vertritt die Ansicht, dass
es unabdingbar ist, vereinigte Militär- und Sicherheitsinstitutionen zu haben,
um eine Regierung zu bilden, die in der Lage ist, Wahlen abzuhalten.
https://libyareview.com/33457/bashagha-military-talks-in-benghazi-major-step-for-army-unification/
+ 07.04.: Wagner. Laut dem
Abgeordneten Dschaballah asch-Schaibani versuchten die USA, Libyer für den
Kampf gegen die russische Wagner-Gruppe zu rekrutieren unter dem Vorwand, die
Söldner müssten abziehen, damit Wahlen abgehalten werden können. Man dürfte
aber nicht zulassen, dass Libyen getäuscht und missbraucht wird und zu einer
neuen Ukraine in Nordafrika wird.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1644166493452611584
Ausländische Einmischungen
+ 04.04.: CBL/Frankreich. Der
Chef der Libyschen Zentralbank (CBL), as-Siddiq al-Kebir, empfing den
französischen Botschafter Mostafa Mihraje und den Wirtschaftsberater der
Botschaft, Ivan Potier. Gesprächsthemen waren Digitalisierung und Ausbildung im
Bankenbereich, die Vereinheitlichung der CBL, die Resultate der Gespräche mit
dem IWF und die Steigerung der Ölproduktion. Außerdem soll Französisch als
Wahlfach in den Schulunterreicht aufgenommen werden.
https://libyareview.com/33347/libya-france-discuss-banking-cooperation/
Was gehen Frankreich die Ölförderung und die Gespräche mit dem IWF an?
+ 05.04.: Golf-Kooperationsrat.
Der Golf-Kooperationsrat (GCC) betonte nach Angaben der saudischen
Presseagentur (SPA), dass die ausländischen Streitkräfte und Söldner Libyen
verlassen müssen.
https://libyareview.com/33414/gcc-calls-for-withdrawal-of-foreign-forces-from-libya-2/
+ 07.04.: Russland/Türkei.
Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu sagte, die Türkei arbeite zusammen
mit Russland daran, alle bewaffneten Gruppen aus Libyen abzuziehen: „Es ist an
der Zeit, transparente und faire Wahlen in Libyen abzuhalten und alle Parteien
zu vereinen“.
Der russische Außenminister Lawrow bestätigte nach Gesprächen mit Cavusoglu in
der gemeinsamen Pressekonferenz „die Einigkeit der Ziele beider Länder in Bezug
auf die Libyen-Krise“. Lawrow wies darauf hin, dass Libyen durch die Nato
zerstört worden sei und sagte: „Wir haben mit der türkischen Seite das Ziel,
die libyschen Kräfte zu vereinen und den libyschen Staat auf dieser Grundlage
aufzubauen.
https://twitter.com/LibyaReview/status/1644265837048545280
https://libyareview.com/33440/lavrov-russia-turkey-aim-to-unite-libyan-forces/
+ 07.04.: Algerien. Der
algerische Präsident Abdel Majid Tebboune hält die Anwesenheit von Milizen in
Libyen nicht für einen Hinderungsgrund, Wahlen abzuhalten. Das wichtigste für
Libyen seien Wahlen, damit es endlich eine legitime Regierung gibt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1644112391095959552
Weitere Nachrichten aus Libyen
+ 03.04.: as-Senussi. Das
Berufungsgericht in Tripolis kündigte die Verschiebung des Urteils gegen
Abdullah as-Senussi“ für den 5. Mai an.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1642947620531306496
+ 03.04.: Entführung. Abd
ar-Razzaq al-Bakusch wurde von Personen, die mit dem Innenminister Imad
at-Tarabulsi und seinem Bruder Abdullah in Verbindung stehen, schwer gefoltert.
Bakusch war vor einigen Tagen aus seinem Haus entführt und in einem
Geheimgefängnis innerhalb der Tabakfabrik in ad-Duraibi gefangen gehalten
worden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1642970302945832961
+ 04.04.: Landminen. Die
UNSMIL teilte mit, dass im Jahr 2022 in Libyen 19 Menschen, darunter 14 Kinder,
durch Landminen getötet wurden. In Libyen seien immer noch mehr als 15
Millionen Quadratmeter mit explosiven Kampfmitteln versetzt, davon betroffen
seien auch städtische Gebiete.
https://libyareview.com/33358/un-15-million-m%c2%b2-of-land-contaminated-with-explosive-ordnances-in-libya/
+ 08.04.: Bengasi/LNA.
Einwohner von Bengasi reichten beim libyschen Generalstaatsanwalt und beim
Internationalen Strafgerichtshofs sowie beim UN-Gesandten Klage gegen Ali
al-Masha ein. Ihm wird die Beschlagnahme von Häusern ab März 2023 auf Anweisung
von Saddam Haftar vorgeworfen. Die Bewohner der Häuser seien ohne
Entschädigungszahlungen vertrieben worden.
Die öffentliche Empörung in Bengasi wächst, nachdem die LNA in der Altstadt die
Abrissbirne schwang. Das Komitee für den Wiederaufbau von Bengasi, das
ursprünglich ins Leben gerufen wurde, um das öffentliche Ansehen der LNA zu
verbessern, hat das Gegenteil bewirkt: ihre Unbeliebtheit wächst, nachdem sie
in der Innenstadt von Bengasi historische Sehenswürdigkeiten zerstört. Es
wurden die Bewohner ohne Informationen oder Entschädigungen einfach aus ihren
Häusern geschmissen. https://twitter.com/SaifFuture/status/1644499265702567936
LibyaDesk, 08.04.23
+ 08.04.: al-Mangusch. Die Außenministerin von Dabaiba, Nagla al-Mangusch, gerät durch eine Reihe von Skandalen in die Schlagzeilen. Nachdem Vergehen an libyschen Botschaften im Ausland aufgedeckt wurden, gingen Fotos von Mangusch und ihrer Freundin beim Schmuckkauf und Friseur durch die sozialen Medien. https://twitter.com/SaifFuture/status/1644464362302713857
+ 04.04.: Korruption. Die
Staatsanwaltschaft teilte mit, dass sie die Inhaftierung des ehemaligen Leiters
der Agentur für innere Sicherheit wegen Korruption angeordnet hat.
https://libyaherald.com/2023/04/public-prosecutor-orders-detention-of-former-internal-security-head-for-corruption/
+ 02.04.: Migration. Die
französische Hilfsorganisation SOS Mediterranee gab die Rettung von 92
Migranten von Bord eines Schlauchbootes vor der libyschen Küste bekannt. Die
Geretteten litten an Erschöpfung und Verätzungen durch den Treibstoff.
https://libyareview.com/33312/ship-rescues-92-migrants-off-libyan-coast/
+ 02.04.: Migration. Laut der
Zeitung Malta Today soll eine Schleuserbande Migranten aus Bangladesch
per Flugzeug von Damaskus aus nach Libyen verfrachten, um sie von dort mit
Booten über das Mittelmeer nach Europa zu bringen.
Wie die Bangladeschi nach Damaskus gelangen, ist nicht zu erfahren.
https://libyareview.com/33302/report-syrian-airline-smuggling-migrants-to-europe-through-libya/
+ 05.04.: Migration. Ärzte
ohne Grenzen (MSF) hat vor der Küste Maltas 440 Migranten von Bord eines
überfüllten Fischerbootes gerettet.
https://libyareview.com/33392/440-migrants-rescued-after-departing-libya/
+ 07.04.: Migration. Human
Rights Watch (HRW) prangerte die „Voreingenommenheit der EU gegenüber
Migranten“ an und forderte die EU auf, die Zusammenarbeit mit den libyschen
Behörden auszusetzen.
HRW: „Der Kontrast zwischen der Resolution zu Libyen, die diese Woche im
UN-Menschenrechtsrat (HRC) angenommen wurde, und dem Abschlussbericht der
UN-Erkundungsmission, der die Verletzungen und Missbräuche in Libyen
detailliert auflistet, ist erschütternd. Die UN-Experten dokumentieren in dem
Bericht eine breite Palette von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit gegen Libyer und in Libyen gestrandete Migranten. Aber die
schwache Resolution des Menschenrechtsrates beschränkte sich darauf, den Aufbau
von UN-Kapazitäten und technische Hilfe für die Regierung in Tripolis zu
unterstützen, anstatt auf einer Rechenschaftspflicht für die Übergriffe zu
bestehen.“
Der UN-Bericht wies darauf hin, dass die von der EU unterstützte libysche
Küstenwache zu den Hauptverantwortlichen für Verbrechen gegen Migranten gehört.
https://libyareview.com/33446/human-rights-watch-weak-un-resolution-on-libya-exposes-eu-bias/
+ 05.04.: EUBAM. Die
EU-Mission zur Unterstützung des Grenzschutzes in Libyen (EUBAM) traf sich mit
der libyschen Seeverkehrsabteilung des Hafens von Tripolis zum Thema
Zusammenarbeit.
https://libyareview.com/33385/eubam-libyan-customs-discuss-maritime-cooperation/
+ 07.04.: Religionsfreiheit.
Der Inlandsgeheimdienst in Tripolis verfolgt eine kirchliche Organisation, die
in der Kirche Lady Mary Libyer nach ihrer Konvertierung zum Christentum
tauft. Ein junger Libyer wurde wegen seiner Konvertierung verhaftet.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1644114937340477444
+ 02.04.: Energiegewinnung.
Die General Electricity Company of Libya (GECOL) kündigte die
Inbetriebnahme des ersten Solarkraftwerks in as-Saddadah an. Die Anlage soll
500 Megawatt Strom erzeugen und an das öffentliche Netz angeschlossen werden.
Betreiber ist die französische Total Energy.
https://libyareview.com/33305/libya-begins-implementation-of-first-solar-power-plant/
+ 03.04.: Sandsturm. Tawerga
wurde von einem schweren Sandsturm heimgesucht.
Video: https://twitter.com/LibyaReview/status/1642943510499278882
RÜCKBLICK
+ 04.04.2019: Jahrestag des
LNA-Marsches auf Tripolis. Während Parlamentspräsident Agila Saleh noch auf
Seiten der LNA für den Marsch auf Tripolis gegen die Moslembruderschaft stand,
befand sich Baschagha auf Seiten der Tripolis-Milizen. Heute ist Baschagha mit
dem Parlament verbündet und von ihm zum Premierminister ernannt, während Dabaiba
sich mit der Haftar und seiner LNA verbrüdert.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1643395880471388162
+ Afrika/Frieden. „Wie können
die USA, nachdem sie ihre Führer ermordet und viele Staatsstreiche inszeniert
haben, die afrikanischen Führer davon überzeugen, dass Washington Afrika am
Herzen liegt und sie sein Bestes wollen?“ […] Man denke an Gaddafi, er wurde
nicht einfach nur ermordet, er wurde vergewaltigt, mit einem Gewehr gepfählt,
bevor man ihn umbrachte. Das wurde von Frankreich und den USA angeordnet, ihn
auf diese Weise umzubringen.“
Video: https://twitter.com/KevorkAlmassian/status/1644406795253760001?t=zlIVLxjsBBnur7TvPiklKA&s=19
A. Gutsche
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