Nachrichtenüberblick: MENA und SUBSAHARA-AFRIKA – 26. Woche 2023
Die wichtigsten Ereignisse in MiddleEastNorthAfrica und der afrikanischen Welt
MENA
+ Israel. „In Israel haben am
Samstagabend [24.06.] erneut Zehntausende Menschen gegen die Justizreform
protestiert. Bei der zentralen Kundgebung in Tel Aviv rief der ehemalige
Regierungschef Ehud Barak zu einer Verschärfung der seit 25 Wochen andauernden
Protestmaßnahmen auf. Der einzige legitime Weg sei dabei ziviler Ungehorsam,
sagte Barak.
Die Veranstalter der Proteste kündigten >gezielte und gewaltlose
Protestaktionen gegen die diktatorischen Gesetze< an. Viele protestierten
auch gegen die israelische Besatzung in den palästinensischen Gebieten.
Zeitweise blockierten Demonstranten eine Hauptverkehrsstraße in Tel Aviv. Bei
der Räumung kam es zu Zusammenstößen zwischen den Protestierenden und der
Polizei.“
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-protest-justizreform-100.html
+ Israel. „Israel hat nach
Medienberichten den Bau von mehr als 5600 Wohnungen in verschiedenen Siedlungen
im besetzten Westjordanland genehmigt. Die zuständige Behörde habe Bauplänen
zugestimmt, berichteten israelische Medien. Die Vorhaben befänden sich in
verschiedenen Planungsstufen, einige ganz am Anfang und einige in den letzten
Phasen. Eine endgültige Genehmigung soll der oberste Planungsrat des Landes
bereits für 818 Einheiten erteilt haben. […]
Der UN-Sicherheitsrat hatte Israel Ende 2016 zu einem vollständigen
Siedlungsstopp in den besetzten Palästinensergebieten einschließlich
Ost-Jerusalems aufgefordert. Siedlungen wurden in einer UN-Resolution als
Verstoß gegen internationales Recht und als großes Hindernis für Frieden in
Nahost bezeichnet.“
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-siedlungsbau-118.html
+ Palästina/Israel. „Annexion
als Ziel. Israels Rechtsaußenregierung steigert Gewalt in besetzten Gebieten
und Gaza. […]
Netanjahus Ziel ist heute die Annexion der 1967 besetzten Gebiete mit der damit
einhergehenden schrittweisen »Eliminierung« seiner palästinensischen Bewohner,
sei es durch Vertreibung oder Vernichtung. Sein Minister Ben-Gvir ruft
inzwischen dazu auf, Dutzende, Hunderte, wenn nötig Tausende Palästinenser zu
töten. Von der sogenannten internationalen Gemeinschaft hört man
kritisch-tadelnde Worte, denen keine Taten folgen. Eine Ausnahme sind die
klaren Worte von Sven Kühn von Burgsdorff, EU-Vertreter in Israel, der die
Angriffe der Siedler auf das Dorf Turmus Aja als Terrorismus benennt und ein
Ende der Besatzung fordert. Die Palästinenser bleiben derweil konfrontiert mit
einem Staat, der auf Siedlerkolonialismus basiert – einem Apartheidstaat. Von
ihm wollen sie sich endlich befreien.“
https://www.jungewelt.de/artikel/453618.nahostkonflikt-annexion-als-ziel.html
+ Ägypten. „Schreckliche
Bilder aus dem ägyptischen Alexandria: dort ist am Montagmittag ein
mehrgeschossiges Wohnhaus aus noch ungeklärter Ursache eingestürzt. Unter den
Trümmern sollen sich nach Behördenangaben Dutzende Menschen befinden. Die
Rettungsdienste sind im Einsatz. […]
Die Wohnungen in dem Haus sollen als Sommerunterkünfte genutzt worden sein,
weshalb auch Ausländer unter den Opfern befürchtet werden. Für den Bau des
obersten Stockwerks gab es offenbar keine Genehmigung, weshalb es bereits eine
behördliche Anordnung gegeben habe, dieses abtragen zu lassen.“
https://rtde.live/afrika/173661-aegypten-wohnhochhaus-in-alexandria-stuerzt-ein/
+ Ägypten. „Die ägyptische
Raumfahrtbehörde (EgSA) hat die Elemente ihres Satelliten MisrSat-2 aus China
erhalten. Sie wird sie selbst zusammenbauen, um mit diesen Materialien zu
experimentieren und ihre Autonomie in dieser Angelegenheit zu erlangen.
Ägypten ist der erste afrikanische Staat, der eine Raumfahrtindustrie aufbaut.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°47 – 30 Juni 2023
+ Saudi-Arabien.
„Saudi-Arabien arbeitet mit Nachdruck und viel Geld daran, sich auf der
sportpolitischen Landkarte Raum zu verschaffen. Die Formel 1 dreht schon länger
ihre Runden in der Hafenstadt Dschidda, den Golfsport hat man durch die
Etablierung einer mit vielen Milliarden Dollar dotierten Gegenveranstaltung zur
traditionellen PGA-Tour völlig durcheinander gewirbelt und in die heimische
Fußballliga lockt man mit nahezu unbegrenzt viel Geld nach und nach zahlreiche
der größten Spieler ihrer Generation.
Und Carlos Alcaraz, der Weltranglistenerste, ist sich sicher: Auch im Tennis
wird das Königreich künftig schlagartig an Bedeutung gewinnen: >Keine
Zweifel< habe der Spanier, der sich jüngst durch seinen Sieg beim Turnier im
Londoner Queen’s Club wieder zur Nummer 1 der Tenniswelt gemacht hatte, dass er
in Zukunft auch in Saudi-Arabien spielen werde. Das Königreich habe die Macht,
den Tennissport entscheidend zu verändern.“
https://www.n-tv.de/sport/Saudi-Arabien-greift-nun-auch-nach-dem-Tennis-article24218594.html
+ Saudi-Arabien/Hadsch-Pilgerfahrt.
„Am Abend beginnt die diesjährige muslimische Wallfahrt nach Mekka. Erstmals
seit der Corona-Pandemie findet die Pilgerreise, arabisch Hadsch, wieder ohne
Teilnahmebeschränkung und Auflagen statt.
Nach Angaben des saudischen Hadsch-Ministeriums werden etwa 2,6 Millionen
Musliminnen und Muslime in der Geburtsstadt des Propheten Mohammed (ca.
570-632) erwartet, der heiligsten Stadt des Islam. Bis Samstag (1. Juli)
vollziehen sie am Heiligtum der Kaaba und verschiedenen Orten nahe Mekka die
vorgeschriebenen Rituale.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/hadsch-pilgerfahrt-auftakt-100.html
+ Saudi-Arabien/Frankreich.
„Von einer großen Delegation begleitet, verbrachte der saudische Kronprinz und
Premierminister Mohamed Ben Salman eine Woche in Paris. Er eröffnete ein Büro
des Public Investment Fund (PIF), des Staatsfonds der Monarchie. Auf dem
Pariser salon aéronautique in Bourget kaufte er 30 Airbus A320 für die
Billigfluggesellschaft Fly Nas für 3 Milliarden Euro und hundert
Airbus-Hubschrauber für die Firma Ajlan. Er hielt eine Gala auf dem
Champ-de-Mars ab, um für Riads Bewerbung um die Organisation der
Weltausstellung 2030 zu werben. Schließlich traf er sich zweimal mit dem
französischen Präsidenten Emmanuel Macron und nahm am Gipfel des Globalen
Finanzpakts teil.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°47 – 30 Juni 2023
+ Iran. „Wenn Washington in
der Konfrontation mit Teheran jemals die Initiative in der Hand hatte, so ist
diese jetzt weg und die USA befinden sich in einer Situation, in der sie nur
verlieren können. Offen bleibt, ob sie eine >Waffenruhe< eingehen oder
weiterhin Druck auf Teheran ausüben werden. […]
Aufgrund der regionalen Dynamik, die sich zugunsten Teherans verschiebt, ist es
höchst unwahrscheinlich, dass Iran tatsächlich den Weg zur Entwicklung einer
vollwertigen Atombombe einschlägt, angesichts der Handlungsgründe, die sich daraus
für Washington ergeben würden. Im Gegensatz zu einem Land wie Nordkorea braucht
Iran nicht wirklich Atomwaffen, um eine Abschreckungsdoktrin für das Überleben
der Nation zu etablieren. Iran ist ein großes Land mit einer Bevölkerung von
über 80 Millionen. Während die Vereinigten Staaten hypothetisch Luft- oder
Raketenangriffe auf wichtige iranische Einrichtungen durchführen könnten, um zu
versuchen, das iranische Atomprogramm zu unterbinden, könnten die USA,
insbesondere im gegenwärtigen Umfeld, nicht zu einer umfassenden Invasion und
Besetzung des Landes zurückgreifen. Es würde Billionen US-Dollar kosten und es
gäbe keine internationale Unterstützung dafür.
Vielmehr basiert die Abschreckungsfähigkeit Irans auf seinem Drohnen- und
Raketenprogramm, dessen Fähigkeiten im Laufe der Jahre trotz der US-Sanktionen
gewachsen ist. […]
Bleibt also die Frage, ob die USA eine >Waffenruhe< eingehen oder
weiterhin Druck auf Teheran ausüben wollen, bis es zur Eskalation kommt. Selbst
wenn das Ergebnis in einer reinen Pattsituation endet und keine nuklearen
Grenzen überschritten werden, wäre es für Washington am Ende immer noch eine
Situation ohne Gesichtsverlust, während Iran sich diplomatisch wieder
etablieren kann.“
https://rtde.live/der-nahe-osten/173651-usa-koennen-aufstieg-irans-nicht/
+ Iran/Niederland.
„Verbrechen ohne Verjährung. Niederlande: Fünf Iraner verklagen Verantwortliche
von Chemiefirmen wegen Giftgaseinsätzen im ersten Golfkrieg. […]
Das Urteil wird in einigen Monaten erwartet.“
https://www.jungewelt.de/artikel/453632.wiedergutmachung-verbrechen-ohne-verj%C3%A4hrung.html
+ Marokko/Schweden. „Am
Mittwoch hatte in Stockholm ein Mann vor etwa hundert Schaulustigen vor der
Großen Moschee Seiten des Korans verbrannt, auf das Buch eingetreten und dabei
die schwedische Fahne geschwenkt. Aus Protest gegen die Genehmigung der Aktion
zog Marokko nun seinen schwedischen Botschafter ab. […]
Das marokkanische Außenministerium erklärte: >Dieser erneute beleidigende
und unverantwortliche Akt verschmäht die Gefühle von mehr als einer Milliarde
Muslime in dieser heiligen Zeit der Pilgerreise nach Mekka und des gesegneten
Fests Eid al-Adha<.“
https://rtde.live/europa/173932-marokko-ruft-nach-koran-verbrennung-in-schweden-botschafter-zurueck/
+ Syrien. „Am Sonntag
veröffentlichte das syrische Verteidigungsministerium Luftaufnahmen, die
gezielte Angriffe gemeinsam mit den russischen Streitkräften auf Orte in Idlib
zeigen sollen.“
https://rtde.team/kurzclips/video/173808-zusammen-mit-russischen-luftstreitkraeften-syrien/
+ Libanon. „Die Hisbollah
teilte mit, sie habe eine israelische Drohne abgeschossen, die in den
libanesischen Luftraum im Grenzdorf Zebqin eingedrungen war. Die Hisbollah
hatte seit dem 30. September 2021 im Rahmen des inzwischen beigelegten
Gaskonflikts keine israelische Drohne mehr abgeschossen.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°47 – 30 Juni 2023
+ Libanon/Bundeswehr. „Sevim
Dagdelen: Die Behauptung von Verteidigungsminister Pistorius, der
UNIFIL-Einsatz der Bundeswehr im Mittelmeer habe >ein hohes
Abschreckungspotential für Waffenschmuggler<, hat mit den Fakten nichts zu
tun. Es ist eine Aussage aus dem Reich der deutschen Romantik, dem Reich des
Wünschens und des Wollens. Denn während die Bundeswehr vorgibt, die Vordertür
zu bewachen, ist die Hintertür, die Landgrenze, für Waffenlieferungen
sperrangelweit offen. Es ist höchste Zeit, die militärische Farce auf Kosten
der Steuerzahler zu beenden und die Öffentlichkeit nicht länger hinters Licht
zu führen.“
Video: https://www.youtube.com/watch?v=IhZ0RrzGISc&t=3s
+ Türkei. „Direkt an der
Ostgrenze der Europäischen Union tickt eine Bombe, die die ganze
Migrationsfrage drastisch verschärfen und das ganze soziale und politische
Leben Europas heftig durchwühlen könnte. Es ist die Türkei. Relativ unbemerkt
von den deutschen Mainstreammedien braut sich dort ein hochexplosives Gemisch
an innenpolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Umständen zusammen, das in
den nächsten Jahren oder sogar Monaten in die Luft gehen könnte. Sollte dies
passieren, würde eine Migrationswelle über Europa strömen, die die bisherigen
Fluchtbewegungen in den Schatten stellen könnte.“
https://pressefreiheit.rtde.tech/der-nahe-osten/173519-die-tuerkei-ist-eine-tickende-migrationsbombe/
+ Türkei. „Der Kurde Mehmet
Simsek wurde zum türkischen Finanzminister ernannt. Er machte Karriere im
US-Außenministerium und bei Merrill Lynch. Er genießt das Vertrauen der
Geschäftswelt. Hafize Gaye Erkan wurde zur Direktorin der Zentralbank der
Türkei ernannt. Die 44-Jährige hat ihre gesamte Karriere an der Spitze von
US-Banken verbracht. Gleich nach ihrem Amtsantritt hob sie den Leitzins von 8,5
% auf 15 % an.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°47 – 30 Juni 2023
SUBSAHARA-AFRIKA
+ Mali. „97 Prozent der
malischen Wähler haben die neue Verfassung angenommen. Die Volksabstimmung über
die Verfassung hat den bei den letzten Wahlen verzeichneten Beteiligungsrekord
mit 39,4 Prozent aller Wahlberechtigten eingestellt, auch wenn diese Zahl auf
den ersten Blick niedrig erscheint. […]
Der versuchte Putsch der »Wagner«-Söldner in Russland habe Mali aufgerüttelt,
wie die Seite Mali Actu schreibt. Auch wenn »Wagner«-Vertreter offiziell
nur als russische Ausbilder im Lande tätig sind, sehen einige Parteien die
Souveränität des Landes in Frage gestellt. Doch der russische Außenminister
Sergej Lawrow hat bekräftigt, dass der Putschversuch die Beziehungen nicht
beeinträchtigen und »Wagner« weiterhin in Mali tätig sein werde. […]
Aktuell wird die Frage gestellt, ob die von Minister Abdoulaye Diop erneut
bekräftigte Forderung nach einem Abzug der UN-»Blauhelmtruppe« Minusma nicht
doch zu überdenken ist – auch wenn die Regierung der UNO vorwirft, im Dienste
westlicher Mächte das Land zu destabilisieren. […]
Der UN-Sicherheitsrat wird am 29. Juni über den Verbleib der Minusma
entscheiden, am Tag vor dem Auslaufen des Mandats.“
https://www.jungewelt.de/artikel/453637.westafrika-wahlkampf-beginnt.html
+ Mali. „Der
UN-Sicherheitsrat hat ein Ende der Mission im westafrikanischen Mali
beschlossen. Die Mission solle nach einer Übergangsfrist von sechs Monaten zum
Jahresende beendet werden, entschied der Rat per einstimmig verabschiedeter
Resolution in New York.
Das Mandat der Mission, an der auch die Bundeswehr beteiligt ist, war heute
[30.06.] ausgelaufen und wurde durch die Resolution nun nur noch einmal um
sechs Monate mit einem Abwicklungsmandat verlängert. […]
Malis Militärjunta unter Oberst Assimi Goïta begründete die Forderung nach
sofortigem Abzug aller UN-Blauhelme damit, dass der Einsatz keinen Sinn mehr
ergebe. […] Die UN-Mission habe ihr Mandat zur Unterstützung der malischen
Autoritäten ins Gegenteil verkehrt. Außenminister Abdoulaye Diop beschuldigte
die Blauhelme bei einem Auftritt in der UN-Zentrale in New York, >Teil des
Problems< geworden zu sein und forderte den >unverzüglichen Rückzug<
der Mission. […]
Das Militär übernahm 2020 und 2021 in zwei Putschen die Macht in dem Sahelstaat
mit rund 23 Millionen Einwohnern und wandte sich Russland zu, von dem es sich
robustere Hilfe gegen die Islamisten versprach.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/un-mali-einsatz-100.html
+ Sudan. Laut sudanesischen
Militärkreisen hat die sudanesische Armee unter General Abdel Fattah al-Burhan
ein Lager der Rapid Support Force (RSF) unter Hamdan Dagalo an der
sudanesisch-libyschen Grenze mit Kampfflugzeugen zerstört. Es soll auch zu
Zusammenstößen auf der Hauptverbindungsstraße zwischen der sudanesischen
Hauptstadt Khartum und dem Bundesstaat al-Dschasira gekommen sein.
Am 26.06. hat die sudanesische Armee noch bekanntgegeben, dass die RSF die
Kontrolle über die Hauptgeschäftsstelle der sudanesischen Zentralbank und die
dazugehörige Polizeieinrichtung im Süden der Hauptstadt nach heftigen Kämpfen
übernommen habe.
https://libyareview.com/35634/sudanese-army-destroys-rsf-camp-on-libyan-border/
+ Senegal. „Der
westafrikanische Staat Senegal soll unter anderem aus Deutschland 2,5
Milliarden Euro erhalten, um in erneuerbare Energien zu investieren. Das gaben
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und
Senegals Präsident Macky Sall in Paris bekannt – anlässlich der dort
stattfindenden Konferenz zur Finanzierung von Armutsbekämpfung und Klimaschutz.
Gleichzeitig will Senegal aber bald auch Erdgas vor seiner Küste fördern. […]
Senegal verfolgt eine Doppelstrategie. Neben dem Ausbau der erneuerbaren
Energien wird bald die Ausbeutung riesiger Gasfelder im Atlantik beginnen.
Diese Projekte treiben unter anderem BP und senegalesische Firmen voran.
Zunächst wird das verflüssigte Erdgas wohl größtenteils exportiert. Davon
verspricht sich die Regierung Einnahmen für den Staatshaushalt. Bei seinem
Besuch in Senegal vor einem Jahr bekundete Kanzler Scholz Interesse am Kauf
senegalesischen Erdgases für den Verbrauch in Deutschland.“
https://taz.de/Mehr-Erneuerbare-fuer-Westafrika/!5942729/
+ Zentralafrikanische Republik
Kongo. „Die zentralafrikanischen Behörden würden jede andere Truppe
akzeptieren, die Russland anstelle der Wagner-Gruppe entsenden würde, erklärte
Fidel Guanjica, ein Berater des zentralafrikanischen Präsidenten, gegenüber der
Zeitung Financial Times. Er sagte: >Wenn Moskau beschließt, sie [die
Wagner-Gruppe] zurückzurufen und uns ‚Beethovens‘ oder ‚Mozarts‘ anstelle der
‚Wagners‘ zu schicken, werden wir sie nehmen<.
Nach Angaben der Financial Times hielten sich im Februar dieses Jahres
etwa 1.500 Mitglieder der Wagner-Gruppe in der Zentralafrikanischen Republik
auf.“
https://rtde.live/afrika/173889-zentralafrikanische-behoerden-akzeptieren-statt-wagners/
+ Äthiopien. „Äthiopien bewirbt
sich um BRICS-Mitgliedschaft. Äthiopien hofft auf eine positive Entscheidung
der BRICS-Mitgliedsstaaten über seinen Antrag auf Beitritt zu der Vereinigung.“
https://www.anti-spiegel.ru/2023/aethiopien-bewirbt-sich-um-brics-mitgliedschaft/
+ Kenia. „Kenias Präsident
William Samoei Ruto hat auf dem >Gipfel für einen neuen globalen
Finanzierungspakt< deutlichgemacht, dass Volkswirtschaften, insbesondere die
Afrikas, nicht länger vom Internationalen Währungsfonds und der Weltbank
kontrolliert werden dürfen. >Wir brauchen eine neue Finanzarchitektur. Eine
Organisation, in der die Macht nicht in den Händen einiger weniger liegt<,
so Ruto.“
https://rtde.live/kurzclips/video/173935-kenias-praesident-ruto-fordert-weltfinanzsystem/
+ Kenia. „Ein schwerer Unfall
mit einem Lastwagen hat im Westen von Kenia mindestens 48 Menschen das Leben
gekostet. Weitere 30 Menschen seien nach der Kollision schwerverletzt in die
Krankenhäuser eingeliefert worden.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/kenia-verkehrsunfall-100.html
+ Sierra Leone. „Das kleine
Land Sierra Leone am Golf von Guinea, das ein wenig größer ist als Bayern, hat
gewählt. 60 Prozent der 3,4 Millionen Wahlberechtigten haben am Sonnabend ihre
Stimme abgegeben, um über die Besetzung des Präsidentenamts und des nationalen
Parlaments und der Lokalräte zu entscheiden. Nach drei Tagen politischer
Anspannung, aber auch blutiger Gewalt in den Hochburgen der Opposition liegt
das offizielle Ergebnis seit Dienstag vor. […]
Julius Maada Bio [wurde] von der sozialdemokratischen SLPP vom Obersten
Richter für eine zweite Amtszeit als Präsident vereidigt – unmittelbar nachdem
die Nationale Wahlkommission (ECSL) Bio mit rund 56 Prozent zum Sieger erklärt
hatte. Der Konkurrent der oppositionellen liberalen Partei APC, Samuar Kamara,
kam demnach lediglich auf rund 41 Prozent. […]
Unter den Ländern Subsaharaafrikas ist es, gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro
Kopf von umgerechnet 526 US-Dollar, eines der am wenigsten entwickelten. 77
Prozent der siebeneinhalb Millionen zählenden Einwohner müssen mit unter 1,25
US-Dollar am Tag auskommen. 63 Prozent leben auf dem Land in
Subsistenzwirtschaft, also von dem, was ihr Flecken Boden hergibt, den in
erster Linie die Frauen bearbeiten. 60 Prozent der Jugendlichen sind
erwerbslos, 70 Prozent der Universitätsabsolventen des vergangenen Jahres sind
noch ohne Job. […]
Bergbaukonzerne und Agrarmultis mit ihren »Cash Crops« haben sich heute ein
Viertel des Landes angeeignet. Neokoloniale Kreditbedingungen von Weltbank und
Internationalem Währungsfonds haben dazu den Weg geebnet.“
https://www.jungewelt.de/artikel/453707.westafrika-kleines-land-ohne-spielraum.html
+ Südafrika. „Baerbock in
Südafrika. […] Der Westen, seit Kolonialzeiten herrschaftsgewohnt, musste im
vergangenen Jahr zu seiner großen Überraschung feststellen, dass weder
Zuckerbrot noch Peitsche halfen, seine früheren Kolonien – Indien, die Staaten
Afrikas und Lateinamerikas – beim Vorgehen gegen Russland auf seine Seite zu
zwingen. Seitdem kämpft er erbittert darum, seine ihm entgleitende globale
Dominanz zu restaurieren, vor allem natürlich im Streit um den Umgang mit dem
Ukraine-Krieg. Auch in Südafrika. Dort aber – wie auch sonst in den ehemaligen
Kolonien – wittern viele Morgenluft. Die Welt ändert sich tiefgreifend. (…)
Nein, weder Europa noch die USA nehmen den Verlust ihrer Dominanz kampflos hin;
und während Baerbock, irgend etwas von einem Dialog »auf Augenhöhe« faselnd, in
Pretoria wie gewohnt die Oberlehrerin in Sachen Menschenrechte gab, winken in
den USA bereits manche mit wirtschaftlichen Strafmaßnahmen gegen Südafrika.
Dessen Regierung wird aber wohl kaum klein beigeben. Denn letztlich geht es um
nichts Geringeres als die Frage, ob der globale Süden die koloniale Weltordnung
ein weiteres Stück durchbrechen kann.“
https://www.jungewelt.de/artikel/453715.verh%C3%A4ltnisse-umgekehrt.html
+ Südafrika. „Baerbock
scheitert erneut bei einer Auslandsreise. Die deutsche Außenministerin Baerbock
wollte in Südafrika dafür sorgen, dass das Land sich gegen Russland und auf die
Seite des Westens stellt. Damit ist Baerbock so krachend gescheitert, dass
sogar der Spiegel das anmerken musste. […]
Gut für Russland, dass Baerbock deutsche Außenministerin ist. Ihre Eskapaden
sorgen für viele Lacher, wie man in meinem Interview mit der Sprecherin des
russischen Außenministers sehen konnte, und in der Sache schadet Baerbock den
Zielen des Westens mehr als sie ihnen nützt.
Wenn es Baerbock nicht gäbe, müssten Russland und China sie erfinden.“
https://www.anti-spiegel.ru/2023/baerbock-scheitert-erneut-bei-auslandsreisen/
+ 26.06.: Afrika/Wagner.
Russland hat deutlich gemacht, dass es seine Präsenz in Afrika nicht
einschränken wird, nachdem die von Prigoschin angeführte Wagner-Gruppe letzte
Woche gegen die russische Militärführung rebelliert hat. Der russische
Außenminister Lawrow betonte, dass er keine >Panik< oder Veränderungen in
den Beziehungen der afrikanischen Länder zu Moskau nach der gescheiterten
Wagner-Revolte sieht. >Im Gegenteil: Ich habe mehrere
Solidaritätsbekundungen erhalten, auch von vielen meiner afrikanischen Freunde.
Wir gehen davon aus, dass es in den strategischen Beziehungen zwischen Russland
und unseren afrikanischen Partnern keine opportunistischen Momente geben darf<.
Lawrow sagte auch: >Die Zentralafrikanische Republik, Mali und andere Länder
der Sahara-Sahel-Region wurden direkt von terroristischen Gruppen angegriffen,
nachdem die von Frankreich und anderen NATO-Mitgliedern vertretenen Kämpfer für
‚Demokratie und Freiheit‘, die Muammar Gaddafi beseitigen wollten, der zu viel
über die Finanzierung des Präsidentschaftswahlkampfes in der Französischen
Republik wusste, eine offene Aggression gegen Libyen entfesselt hatten<“.
https://en.alwasat.ly/news/libya/403401
+ Globaler Süden/Ukrainekrieg.
„Unterdessen treiben die fünf Staaten des »Globalen Südens«, die in Kopenhagen
vertreten waren, ihre eigenen Friedensbemühungen energisch voran. Indiens
Premierminister Narendra Modi betonte am vergangenen Donnerstag während eines
Besuchs in den USA, die indische Regierung habe »vom Beginn der Ereignisse in
der Ukraine an« danach gestrebt, »den Streit durch Dialog und Diplomatie zu
lösen«; es sei unverändert bereit, alle Bemühungen um Frieden zu unterstützen.
[…] Die südafrikanische Außenministerin Naledi Pandor erklärte am Dienstag,
Pretoria werde sich durch den Putschversuch in Russland nicht von der Suche
nach Frieden abbringen lassen. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock
bestand bei dem Gespräch in Pretoria auf der Forderung, Russland müsse »seine
Bombardierungen einstellen und seine Soldaten abziehen«. Nur so könne »der
Krieg enden«.
Umfassende Friedensbemühungen entfaltet seit einiger Zeit insbesondere
Brasilien, Präsident Lula hielt sich Mitte vergangener Woche in Rom auf, um in
Gesprächen unter anderem im Vatikan, der seinerseits um ein Ende des
Waffengangs bemüht ist, nach Wegen aus dem Krieg zu suchen. Er verband das mit
der Forderung, die globale Ordnung an die veränderten Kräfteverhältnisse
anzupassen – das umso mehr, als es offenkundig »Mode unter den ständigen
Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrates« geworden sei, »in andere Länder
einzufallen«.
Am Samstag präzisierte er in Paris, »als die Vereinigten Staaten in den Irak
einmarschierten«, hätten sie »niemanden konsultiert«; »als Sarkozy und England
in Libyen einmarschierten«, hätten sie das ebenfalls nicht getan, »und als
Putin in die Ukraine einmarschierte«, habe er sich auch nicht um internationale
Zustimmung dafür bemüht. So könne es nicht weitergehen.
Lula sprach sich zudem ganz entschieden gegen »einen neuen Kalten Krieg«
zwischen den USA und China aus: »Niemand will Krieg.« Man könne nicht
Milliardensummen in Konflikten verschwenden, wenn weltweit 800 Millionen
Menschen Hunger litten.“
https://www.zlv.lu/db/1/1462030992035/0
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