Kurznachrichten aus Libyen – 19.10.2020
19. Oktober 2020 / / Keine Kommentare
Libyen. Clinton-Mails sorgen weiter für Unruhe / Schleuser al-Bidscha verhaftet / Covid-19-Gelder veruntreut / EU-Mittel für Schleuser / Syrische Söldner wieder nach Libyen
+ 17.10. Clinton-E-Mails/Sarkozy: Aufgrund der von Trump
nun freigegebenen Clinton-E-Mails ist eine vierte Anklage gegen den ehemaligen
französischen Präsident Nicolas Sarkozy erhoben worden. Diesmal wird ihm zum
Vorwurf gemacht, 2007 eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben. Sarkozy
nahm von Gaddafi Gelder für die Finanzierung seines Wahlkampfes an. In den
bereits erhobenen drei Anklagen geht es um illegale Wahlkampffinanzierung sowie
um die Veruntreuung öffentlicher Gelder. Aus den E-Mails geht hervor, dass
Sarkozy durch den Sturz Gaddafis verhindern wollte, dass die französische
Vormachtstellung mittels des CFA in Afrika durch eine von Gaddafi angestrebte,
goldgedeckte afrikanische Währung geschwächt worden wäre.
Sarcozy weist alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück.
https://en.218tv.net/2020/10/17/sarkozy-charged-with-forming-a-gang-in-libyan-funds-case/
siehe auch: https://www.freitag.de/autoren/gela/wahlkampffinanzierung-fuer-sarkozy-wirds-eng
+ 18.10.: Clinton-E-Mails/Susan
Rice. Aus einer kürzlich freigegebenen E-Mail der ehemaligen
US-Außenministerin Hillary Clinton geht hervor, dass sich Russland und China
2011 nachdrücklich für eine politische Lösung in Libyen einsetzten. Am 4. April
2011 ging eine E-Mail von der damaligen UN-Botschafterin Susan Rice an den
Clinton-Berater Jacob Sullivan, der diese an Clinton weiterleitete. Darin heißt
es, China, Indien und Russland stünden dem Vorgehen der NATO in Libyen „am
kritischsten“ gegenüber und behaupteten, die NATO habe das Mandat 1973
überdehnt. Bei den Luftangriffen der Koalition seien Zivilisten verletzt
worden. Laut Rice „rief der russische [Ständige Vertreter] aus, dass >Gewalt
nur zu Gewalt führt<, und der indische [Ständige Vertreter] äußerte sich
besorgt über die Rederei von >Rebellen bewaffnen oder boots on the
ground<.“ Indien habe auch davor gewarnt, „in einer Stammesgesellschaft
wie der libyschen, Partei zu ergreifen, und warnte vor Maßnahmen, die zur
Teilung des Landes führen könnten“. Rice schrieb: „Mehrere Ratsmitglieder
betonten, dass das Waffenembargo für alle Seiten gilt und erklärten
ausdrücklich, dass die Bewaffnung der Rebellen einen Verstoß gegen das Embargo
darstellen würde“. Laut Rice sagte China: „Es muss eine politische Lösung für
den Konflikt geben“, und Russland meinte: „jede politische Transformation müsse
letztlich von Libyen herbeigeführt werden“.
Im Jahr 2012 schlussfolgerte ein UN-Bericht, dass den Luftangriffen der Nato
dutzende Zivilisten zum Opfer fielen. Und aus einem britischen
Parlamentsbericht aus dem Jahr 2016 geht hervor, dass Gaddafi 2011 kein
Massaker an Zivilisten geplant habe. Die entsprechenden Falschberichte waren
zum Anlass für den Nato-Krieg gegen Libyen genommen worden.
https://addresslibya.net/archives/60147
+ 15.10.: Hillary Clinton. MiddleEastMonitor titelt: Drei Frauen, viele Lügen und die Zerstörung Libyens. In dem Artikel heißt es, dass Hillary Clinton, Susan Rice und Samantha Power die drei treibenden Kräfte beim Krieg gegen Libyen im Jahr 2011 waren. Gaddafi sei ermordet und Libyen von den drei Frauen in die Gesetzlosigkeit gestürzt worden. Clinton habe den Krieg unbedingt gewollt und als Außenministerin dafür auch das Pentagon und die Geheimdienste hintergangen. Beamte des Pentagon und der demokratische Abgeordnete Dennis Kucinich öffneten sogar geheime Gesprächskanäle zur damaligen libyschen Regierung, in dem Versuch, den sinnlosen Krieg zu beenden. Allerdings hörte Präsident Obama auf Clinton, die ihn mit falschen Informationen fütterte. Sie befahl Susan Rice, der ständigen US-Vertreterin im UNO-Sicherheitsrat, die Verabschiedung der Resolution 1973 durchzusetzen, die mit zehn Ja-Stimmen bei fünf Enthaltungen angenommen wurde. Gleichzeitig arbeitete Samantha Power im Nationalen Sicherheitsrat daran, den Krieg als „humanitäre Intervention“ innerhalb der US-Regierung zu verkaufen. Clinton habe das amerikanische Volk und das Parlament mindestens zweimal belogen, indem sie die damaligen Ereignisse in Libyen falsch darstellte. Sie hatte fälschlicher Weise behauptet, bei der Militärmission in Libyen ginge es nicht von Anfang an um einen Regimewechsel. Nach Beginn der Nato-Bombardements, die immer stärker ausgeweitet wurden, verhinderte sie jeden Vermittlungsversuch. Die Nato-Intervention ging weit darüber hinaus, die Zivilbevölkerung zu schützen, wie es die UN-Resolution vorgab. Obama selbst habe am 23. März 2011 gelogen, als er eine Flugverbotszone einrichtete, die angeblich dem Schutz des „libyschen Volkes vor unmittelbarer Gefahr“ dienen sollte, aber eindeutig einen Regimechange zum Ziel hatte.
Rice habe im UN-Sicherheitsrat behauptet, Gaddafi würde im Osten Libyens ein
Massaker gegen die Zivilisten planen, wofür bis heute jeder Beweis fehlt. Die
meisten Libyer würden sich noch daran erinnern, wie Rice nach der
Verabschiedung der UN-Resolution 1973 den zuvor übergelaufenen libyschen
UN-Vertreter, Abdurrahman Shalgham, umarmte. Samantha Power habe dagegen die
Angst vor Untätigkeit der US-Regierung geschürt und die Vorgänge in Libyen mit
dem ruandischen Völkermord von 1994 verglichen, bei dem fast eine Million
Menschen getötet wurden.
„Obama gab in einem Interview im Jahr 2016, fünf Jahre später, zu, dass die
Intervention in Libyen sein „schlimmster“ Fehler gewesen war. Die Schuld dafür
schrieb er allerdings nicht seinen eigenen Beraterinnen zu, sondern den
britischen und französischen Regierungschefs. Keine der drei Frauen wurde
jemals zur Rechenschaft gezogen oder musste sich einer Befragung zum libyschen
Fiasko stellen. Stattdessen diente Power später als US-Botschafter bei der UNO,
bevor sie an eine der Top-Universitäten der USA wechselte – nach Harvard,
darunter ging es nicht. Rice arbeitet als Wissenschaftlerin an der American
University in Washington, während Clinton 2016 für das Präsidentenamt
kandidierte, wobei sie aber Donald Trump unterlag.
https://www.middleeastmonitor.com/20201015-three-women-loads-of-lies-and-the-destruction-of-libya/
+ 14.10.: Schleuser Al-Bidscha verhaftet.
Der berüchtigte Treibstoffschmuggler und Schleuser Abdel-Rahman Milad
(al-Bidscha) ist von der RADA-Miliz in Tripolis aufgrund eines Haftbefehls der
Generalstaatsanwaltschaft festgenommen worden. Al-Bidscha, der im Rang eines
Leutnants von der ‚Einheitsregierung‘ mit der Leitung der Küstenwache in einem
bestimmten Abschnitt der westlibyschen Küste beauftragt war, ist auch
Kommandant der berüchtigtsten Miliz von Zawiya. Vom UN-Sicherheitsrat wurde
al-Bidscha bereits 2018 auf die Sanktionsliste gesetzt. Ihm wurden auch
Misshandlungen und Folter von Migranten sowie das Versenken von Migrantenbooten
vorgeworfen.
2017 hatte Italien al-Bidscha zu Geheimdienstgesprächen nach Sizilien
eingeladen, was später durch Fotografien an die Öffentlichkeit gelangte.
https://libyareview.com/7304/
Ein von ihm gepostetes Video erregte vor nicht allzu langer Zeit Aufsehen:
Bidscha lobt darin die Türkei dafür, Libyen gerettet zu haben.
Im Video spricht er über Schmuggel und fordert, dass auch die andern darin
Involvierten zur Verantwortung gezogen würden, insbesondere spricht er Misrata
,Tripolis, Gharyan und Djebel al-Gharbi an.
Video mit engl. UT: https://twitter.com/burweila/status/1316429182314975235
+ 15.10.: Al-Bidscha, Salah Badhi und Fathi
Bashagha. Während grundsätzlich die Verhaftung von Bidscha als Schlag
gegen die Schleuserbanden begrüßt wurde, forderten viele den Innenminister der
‘Einheitsregierung’, Fatih Bashagha auf, auch Salah Badhi zu verhaften. Badhi
wurde vom UN-Sicherheitsrat ebenso sanktioniert wie Bidscha.
Bisher hatte Bashagha Badhi stets verteidigt, so im September 2019, als er
behauptete, Badhi werde international überhaupt nicht gesucht. Bashagha
verteidigte auch die von Badi angeführte Miliz und sagte, es habe sich nichts
Kriminelles zu Schulden kommen lassen.
Die UN warfen Badi vor, als Kommandant innerhalb des Libya Dawn
erbitterte Kämpfe für den Machterhalt des GNC (General National Congress) 2014
in Tripolis geführt zu haben. Diese Kämpfe führten zur Zerstörung des
Internationalen Flughafens von Tripolis, der entstandene Schaden wurde auf zwei
Milliarden US-$ geschätzt. Nicht nur das neu gewählte Parlament musste aus
Tripolis fliehen, sondern viele Menschen wurden aus der Stadt vertrieben.
Die Operation Libya Dawn galten dem UN-Sicherheitsrat und dem
US-Außenministerium als Grund für das Scheitern des “politischen Prozesses” in
Libyen. Badi und der jetzige Innenminister Bashagha waren 2014 führende
Kommandanten von Libya Dawn. Dies wurde von Osama al-Dschuwaili, dem Kommandeur
der im Westen operierenden Einheiten des Präsidialrats bestätigt.
https://almarsad.co/en/2020/10/15/arrest-human-trafficker-al-bija-paris-welcomes-demands-bashagha-to-arrest-badi/
+ 15.10.: Al-Bidschas bewaffnete Gruppe ist Teil der
Operation Vulkan der Wut der ‘Einheitsregierung’, die gegen die LNA in
Tripolis kämpfte. Aus Protest gegen seine Verhaftung wurde von bewaffneten
Gruppen aus Zawiya die Brücke nach Tripolis gesperrt. Es wird behauptet,
Bashagha habe die Verhaftung von Bidscha und nicht auch von anderen Schleusern
angeordnet, weil Bidscha die Anwesenheit syrischer Söldner in Westlibyen und
deren Verbindungen zu Fathi Bashagha bestätigt habe.
https://twitter.com/ObservatoryLY/status/1316463156739428352
+ Migranten/EU/Schleuser. Laut ApNews habe die EU
mehr als 327,9 Millionen Euro nach Libyen überwiesen, weitere 41 Millionen
wurden Anfang Dezember 2019 bewilligt und größtenteils über UN-Agenturen
verteilt. Mit dem Geld sollten die Haftbedingungen in den Migrantenlagern
verbessert und der Menschenhandel bekämpft werden. Dies sei nie umgesetzt
worden. Stattdessen habe das Migrantenelend ein höchst lukratives Netz von
Unternehmen hervorgebracht, das zum Teil von der EU finanziert und von den
Vereinten Nationen ermöglicht wurde. AssociatedPress stellte fest,
dass in einem Land ohne eine funktionierende Regierung riesige Summen an
EU-Gelder an Netzwerke von Milizionären, Menschenhändlern und Mitglieder der
Küstenwache flossen. Laut interner E-Mails war den UN-Beamten in einigen Fällen
bewusst, dass Milizen-Netzwerke das Geld erhielten.
Die Milizen arbeiteten mit Teilen der libyschen Küstenwache zusammen, die ihre
Ausbildung und Ausrüstung aus Europa erhält. Migranten würden in die Lager
zurückgebracht, um gegen Geld den Weg nach Europa antreten zu können.
Die UN hat Lebensmittelverträge über Millionen von Euro mit einem Unternehmen
geschlossen, das von einem Milizenführer kontrolliert wurde. Während in den
Lagern Hunger herrschte, hätten die Milizen das EU-Geld abgeschöpft, um es ins
benachbarte Tunesien zu bringen, dort zu waschen und zurück an die Milizen
fließen zu lassen.
https://apnews.com/article/9d9e8d668ae4b73a336a636a86bdf27f
+ 17.10.: Nato-Krieg war Fehler. Der italienische
Außenminister Luigi Di Maio erklärte, dass die Destabilisierung Libyens und die
Teilnahme an der NATO-Intervention 2011 einer der größten Fehler gewesen sei,
den Italien je gemacht habe.
https://libyareview.com/7340/
+ 17.10.: Syrische Söldner. Am Samstag sagte der Direktor
der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR), Rami Abdul Rahman,
dass pro-türkische Söldner überraschend wieder nach Libyen geschickt wurden,
nachdem Ankara zuvor etwa 9.300 dieser in Libyen stationierten Söldner in die
Türkei und nach Syrien zurückgeschickt hatte.
https://libyareview.com/7385/
+ 15.10.: Syrische Söldner. Nach Aussage des ehemaligen
armenischen Botschafters in Italien, Sarkis Gazaryan, kämpfen etwa 4.000
dschihadistische Söldner aus Syrien und Libyen, die der Türkei verbunden sind,
an der Seite der aserbaidschanischen Streitkräfte in Berg Karabach. Dies sei
äußerst gefährlich, denn das NATO-Mitglied Türkei nähre, „die Ausbreitung
terroristischer Netzwerke in einer Region, in der es sie nie gegeben hat“.
Aserbaidschan als Energielieferant für Europa, schaue der Anwesenheit
dschihadistischer Kämpfer in der Nähe der Gaspiplines zu“.
http://en.alwasat.ly/news/world/298205
+ 17.10.: Libysche Nationalarmee. Die LNA bekräftigt, dass
sich unter ihren Streitkräften keine ausländischen Söldner befänden. Sie warnte
die Milizen der ‚Einheitsregierung‘ davor, Angriffe auf ihre Verteidigungslinie
Sirte-Dschufra zu starten. „Unsere Streitkräfte befinden sich in Bereitschaft
und sind voll und ganz darauf vorbereitet, auf jede Provokation oder jedes
Abenteuer zu reagieren, das sich gegen unsere Streitkräfte und unsere
Positionen richtet“, fügte das LNA-Generalkommando hinzu. Sie forderte ihre
Gegner dazu auf, Provokationen zu unterlassen und damit aufzuhören, „Gerüchte
und Lügen über vorgetäuschte Waffenstillstandsverletzungen durch die LNA zu
verbreiten“. Die LNA erneuerte ihr Engagement für einen Waffenstillstand.
https://libyareview.com/7379/
+ 17.10.: Covid-19. Der Sprecher des UN-Generalsekretärs
erklärte, dass das libysche Gesundheitssystem durch die Schließung eines großen
Teils seiner Einrichtungen stark beeinträchtigt ist. Personal und Ressourcen
seien durch Covid-19 gebunden, dazu kämen Treibstoffmangel und Stromausfälle.
Covid-19-Fälle haben in ganz Libyen exponentiell zugenommen. Gegenwärtig
verzeichnet die Organisation 46.676 Fälle mit 20.310 Erkrankten, 25.685
Genesenen und 681 Todesfällen.
https://libyareview.com/7334/
+ 14.10.: Covid-19. Der Stadtrat von Ghadames verhängte
angesichts des hohen Anstiegs an Covid-19-Infektionen eine Ausgangssperre über
die ganze Stadt.
https://libyareview.com/7285/
+ 18.10.: Covid-19/Korruption. Der Leiter der
Ermittlungsabteilung der libyschen Generalstaatsanwaltschaft, Siddiq Ahmed
Assour, forderte in einem Brief an den Gesundheitsminister der
‚Einheitsregierung‘ dazu auf, alle finanziellen Zuwendungen im Zusammenhang mit
der Bekämpfung von Covid-19 zu stoppen, da dem Beschaffungsausschuss Korruption
und Veruntreuung vorgeworfen wird.
https://libyareview.com/7391/
+ 14.10.: Erdöl. Das libysche Erdöl sprudelt wieder. So
wird ein spanischer Öltanker in Brega (östliches Libyen) mit 630.000 Barrel
Rohöl beladen.
http://en.alwasat.ly/news/economy/298290
+ 18.10.: Erdöl. Wie Reuters berichtet, sehen sich die
OPEC-Produzenten mit dem Problem des schnellen und unerwarteten Anstiegs der
libyschen Ölförderung konfrontiert, die das Überangebot angesichts einer
schwachen globalen Nachfrage an Öl aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der
sich verlangsamenden Wirtschaftsaktivitäten in europäischen Ländern weiter
ansteigen lässt.
https://libyareview.com/7399/
+ 14.10.: Libysche Stämme. Die Libysche Stammesunion
beschloss, eine Klage gegen den ehemaligen Vorsitzenden des NTC, Mustafa Abdul
Dschalil, einzureichen, und zwar wegen „Kommunikation mit dem koloniale
Absichten verfolgendem Ausland, Anstiftung zur Tötung von Angehörigen der
bewaffneten Volksarmee, Legitimierung terroristischer Gruppen, einschließlich
der Moslembruderschaft und Veruntreuung öffentlicher Gelder“.
https://twitter.com/smmlibya/status/1316373248238649345
+ 15.10.: Sirte-Konferenz. Ein libyscher politischer
Fahrplan soll auf der bevorstehenden ‚Sirte-Konferenz‘ vorgestellt werden. In
einer Erklärung heißt es, dass die zweite Sirte-Konferenz aus der „historischen
und politischen Verantwortung gegenüber Libyen und im Hinblick auf die
gegenwärtigen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen
Bedingungen“ hervorgehe. An der Konferenz sollen mehr als 1.000 Vertreter aus
über fünfzig libyschen Städten teilnehmen. Es soll an der Errichtung eines neuen
zivil-demokratischen Staates gearbeitet werden. Das Chaos und die
Fragmentierung sollen beendet, die nationale Einheit und Souveränität der
politischen Entscheidungsfindung wieder hergestellt werden. Alle ausländischen
Interventionen werden abgelehnt. Anstatt militärischer Auseinandersetzungen
sollen Versöhnungsansätze unterstütz werden.
https://libyareview.com/7307/
+ 17.10.: Vorbereitungstreffen der 2.Sirte Konferenz. Der
Außenminister der libyschen Übergangsregierung (Tobruk), Abdel-Hadi al-Hwaidsch
traf sich zur Vorbereitung der 2.Sirte-Konferenz mit dem Vorbereitungskomitee
sowie mit den Sozialräten der Stämme, Vertretern der Zivilgesellschaft und
anderen.
https://libyareview.com/7346/
+ 14.10.: Kairo-Treffen. Delegationen des Parlaments
(Bengasi) und des Hohen Staatsrats (Tripolis) erklärten bei ihrem Treffen in
Kairo übereinstimmend, dass in Libyen die Übergangsphasen zu beenden seien und
in eine gefestigte Phase eingetreten werden müsse. Dazu müsse bezüglich einer
Verfassung ein Konsens erreicht werden.
https://addresslibya.net/archives/60060
+ UNO/Tunis-Forum: Laut der UN-Sondermission für Libyen
findet das Libysche Polit-Forum (UNSMIL) Anfang November in Tunesien statt.
Dem UN-geführten Gesprächsprozess wird ein eklatanter Mangel an Transparenz
vorgeworfen.
+ 15.10.: EU/Wagner-Gruppe. Die EU verhängte Sanktionen
gegen den russischen Geschäftsmann Jewgenij Prigoschin wegen seiner
finanziellen und sonstigen Verbindungen zu dem privaten Militärunternehmen
Wagner. Die Aktivitäten der Wagner-Gruppe in Libyen sollen dort die Stabilität
und Sicherheit des Landes bedrohen. Die Wagner-Gruppe hätte sich auch an
Militäroperationen beteiligt, die sich gegen die ‚Einheitsregierung‘ in
Tripolis richteten. Damit sei der Friedensprozess untergraben worden.
http://en.alwasat.ly/news/libya/298376
+ 15.10.: Deutsche Botschaft/Russland. Auch der deutsche
Botschafter in Libyen, Oliver Owcza, weiß, wer an allem Übel in Libyen schuld
ist. „Effektives Handeln: Der Rat verhängt unter Verletzung des Waffenembargos
ein Reiseverbot und das Einfrieren von Vermögenswerten gegen einen
Staatsangehörigen der RUS, der die Wagner-Gruppe unterstützt. Wir werden
diejenigen, die Frieden, Sicherheit und Stabilität in Libyen bedrohen,
weiterhin beobachten und erforderlichenfalls weitere Maßnahmen gegen sie
ergreifen.“
https://twitter.com/GermanAmbLBY/status/1316759504634220544
+ 18.10.: Deutschland/Russland. Bundesaußenminister Heiko
Maas kündigte am Samstag an, dass neben der Lage in Weißrussland, Berg-Karabach
und Venezuela auch die Konflikte in Libyen, Syrien und der Ukraine nur unter
Beteiligung Russlands gelöst werden können. Ein Abbruch des Dialogs mit Moskau
sei unmöglich, stellte der deutsche Spitzendiplomat fest.
https://libyareview.com/7397/
+ 17.10.: EU-Sanktionen. Laut der EU-Botschaft in Libyen
hat die EU in Libyen gegen weitere 16 Personen ein Reiseverbot verhängt,
zusätzlich zu 20 Personen und 19 Einrichtungen, deren Vermögen wegen Bedrohung
des Friedens, der Stabilität oder Sicherheit Libyens gesperrt wurde.
https://addresslibya.net/archives/60134
+ Russland/UNO. Die amtierende Leiterin der UN-Mission in
Libyen, Stephanie Williams hielt sich zu Gesprächen mit dem russischen
Außenminister Sergej Lawrow in Moskau auf. Lawrow bekräftigte, dass der Erfolg
des Einigungsprozesses in Libyen davon abhänge, dass alle politischen Kräfte,
die vor Ort Einfluss haben und die territoriale Integrität und Souveränität des
libyschen Staates garantieren wollen, miteinbezogen werden. Es sei wichtig,
dass die Öleinnahmen fair und transparent zum Nutzen aller Libyer verteilt
werden.
http://en.alwasat.ly/news/libya/298451
+ 14.10.: Russland. Der russische Außenminister Sergej
Lawrow erklärte: “Die Vereinigten Staaten sind in Libyen sehr aktiv und
versuchen, diesen Konflikt zu ihrem eigenen Vorteil zu ‚regeln‘. Dazu gehört
auch die Schwächung der Türkei und Russlands. Das ist ganz klar“.
https://libyareview.com/7295/
+ 18.10.: Papst Franziskus. Der Papst betet für fruchtbare
Friedensverhandlungen, um die jahrelangen Feindseligkeiten und Unruhen in
Libyen zu beenden.
Er betete auch für die italienischen Fischer, die im September wegen Fischens
in libyschen Hoheitsgewässern festgesetzt und in Bengasi inhaftiert worden
waren.
https://libyareview.com/7404/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen