Nachrichtenüberblick: MENA und SUBSAHARA-AFRIKA – 17. Woche 2023
Die wichtigsten Ereignisse in MiddleEastNorthAfrica und der afrikanischen Welt
MENA
+ Israel/Palästina. „Am Montagnachmittag
[24.04.] hat ein Auto Passanten in der Nähe des Obst- und Gemüsemarktes in
Jerusalem angefahren. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden fünf Personen
verletzt, eine davon schwer. Der Autofahrer, ein 39-jähriger Mann aus
Ost-Jerusalem, wurde getötet. Der israelische Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu nannte den Vorfall einen >Mordanschlag<.“
https://rtde.team/kurzclips/video/168451-auto-rammt-passanten-in-jerusalem/
+ Israel. „Israel feiert
dieses Jahr das 75. Jubiläum seiner Gründung. Zu fragen gilt es diesmal, mehr
als jemals zuvor, was genau gefeiert wird. […] Israel kann nicht frei und
friedenswillig sein, solange es die Okkupation weiterhin hinnimmt und alle
Wege, die zu ihrer Aufhebung führen könnten, mit allen ihm zur Verfügung
stehenden Mitteln systematisch untergräbt.“
https://www.jungewelt.de/artikel/449529.flagge-gezeigt.html
+ Israel/Palästina/MENA.
„Israels Provokationen in der al-Aqsa-Moschee drohen einen regionalen Krieg
loszutreten. […] Israelische Razzien auf dem Gelände der al-Aqsa-Moschee drohen
in der Region eine Reihe problematischer Entwicklungen in Gang zu setzen,
darunter den Abbruch der Beziehungen zu Israel durch Jordanien, einen
bewaffneten Konflikt an mehreren Fronten mit Israels arabischen Nachbarn und
sogar eine Bedrohung des US-Einflusses im Nahen Osten. […]
Durch das fortgesetzte Bestreben, den Status quo in al-Aqsa zu ändern, schafft
Israel aktiv eine Kluft zum benachbarten Jordanien und provoziert einen
palästinensischen Volksaufstand sowie bewaffnete Angriffe aus Syrien, Gaza und
dem Libanon. Wenn die Provokationen anhalten, insbesondere während des Ramadan,
könnte sich Tel Aviv in der Region isoliert wiederfinden, da sich kein
muslimisches Land aktiv gegen Maßnahmen zur Verteidigung der drittheiligsten
Stätte des islamischen Glaubens stellen wird. Das jordanische Parlament und die
Bevölkerung des Landes sind ebenfalls empört über die Beziehung ihrer Regierung
zu Israel und üben großen Druck auf die Führung in Amman aus, endlich zu
handeln.“
https://rtde.team/der-nahe-osten/168818-israels-provokationen-in-der-al-aqsa-moschee-drohen-einen-regionalen-krieg-loszutreten/
+ Jordanien/Israel. „Der
jordanische Abgeordnete Imad Adwan wurde in Israel verhaftet. Er hätte fünfzehn
Pistolen, zwölf Maschinengewehre und etwa 100 Kilo Gold bei sich gehabt. Die
Bedingungen seiner Verhaftung sind unklar und die offiziellen Erklärungen
widersprüchlich. Eine Revolte ist absehbar, wenn Israel ihn anklagt, während
seine Freilassung als Zeichen der Schwäche erscheinen wird. Imad Adwan ist ein
Anführer des Adwan-Stammes mit über 100 000 Einwohnern. Der Stamm ist in
Jordanien und Israel präsent, besitzt den größten Teil des Landes im Jordantal
und ist einer der patriotischsten und grausamsten Stämme.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°38 – 28. April 2023
+ Israel/Palästina/Shireen Abu
Akleh. „Der Tod der amerikanisch-palästinensischen Journalistin Shireen Abu
Akleh erregte weltweite Aufmerksamkeit. Die Korrespondentin war während der
Berichterstattung im Mai 2022 tödlich von einer Kugel des israelischen Militärs
getroffen worden. Der Fall wirft bis heute Fragen auf. Was erzählen
Freundinnen, Familienangehörige, Menschenrechtsaktivisten und Kolleg*innen nach
ihrem Tod über Shireen Abu Akleh?“
SWR-Video: https://www.swr.de/swr2/doku-und-feature/tod-einer-ikone-die-journalistin-shirin-abu-akleh-swr2-feature-2023-04-28-100.html
+ Jemen. „Die geostrategische
Lage macht den Jemen bis heute für viele Akteure interessant. Bab
al-Mandab gehört neben der Straße von Hormuz und dem Suez-Kanal zu den weltweit
wichtigsten Meerengen für den Transport von Öl, allgemeinen Handel und das
Militär. Die US-Armee hat allein in Saudi-Arabien fünf Militärbasen, um den
Transport von Öl und (Flüssig-)Gas zu kontrollieren. Insgesamt sollen es in der
Region mindestens 30 US-Militärbasen sein.
Die USA haben inzwischen ihre Interessen nach Osten, auf China gerichtet, das
sie versuchen militärisch einzukreisen. Der Krieg in der Ukraine gegen Russland
(seit 2022) verschlingt Milliarden US-Dollar. Manche Stimmen in den USA wollen
weitere Kriege gegen Iran und China, um die Vormachtstellung der USA als
„einzige Weltmacht“ zu behaupten. Allerdings haben die USA wichtige
internationale Entwicklungen nicht ernst genommen.
Denn der Wind hat sich gedreht. Die Region des Nahen und Mittleren Ostens
erlebt intensive Diplomatie. […] Als erstes Ergebnis der Gespräche zwischen den
Saudis und den Houthis in Sanaa wurde bekannt, dass der von der UNO vermittelte
Waffenstillstand um sechs Monate verlängert wird. Damit soll der Weg zu
Verhandlungen geebnet werden. Während einer zweijährigen Übergangszeit soll ein
Dialog zu einer politischen Lösung führen.“
https://globalbridge.ch/jemen-zwischen-hoffnung-und-leid/
+ Irak. „Hochgiftige
Emissionen. Ihre Sterblichkeitsrate ist so hoch, dass die Behörden in Basra
inzwischen drei Kinderfriedhöfe anlegen mussten. Zwischen 1994 und 2003
stieg in Basra die Zahl der Missbildungen an Kindern um das 17-fache, 14-mal
mehr als in Nagasaki oder Hiroshima. In Nehran Omar, einem 2000-Einwohner-Ort
30 km von Basra entfernt, klagen die Einwohner über eine große Zahl behinderter
Kinder und über viele Todesfälle von Kindern durch Krebserkrankungen. Im Krieg
gegen den Irak und seinen Diktator Saddam Hussein setzte die US-Armee Waffen
ein, die Uran enthielten: Die nach den Explosionen freigesetzten radioaktiven
Partikel kontaminieren den Boden, die Flüsse, das Vieh und die Menschen bis
heute.“
Video: https://www.youtube.com/watch?v=eOjWksGc578
+ Syrien. „Seit der Iran und
Saudi-Arabien sich am 10. März 2023 unter Vermittlung Chinas in Peking auf eine
umfassende Wiederannäherung geeinigt haben, gibt es auch an den inneren und
äußeren Fronten Syriens Bewegung. Die Außenminister der Vereinigten Arabischen
Emirate, Saudi-Arabiens und Ägyptens reisten zu Gesprächen nach Damaskus,
Botschaften werden wieder geöffnet, Flugverbindungen wiederaufgenommen. Der
syrische Präsident Assad wurde eingeladen, Saudi-Arabien zu besuchen. Die
Rückkehr Syriens in die Arabische Liga wird von der Mehrheit der 22
Mitgliedstaaten unterstützt.
Auch in die festgefahrenen Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei kommt
Bewegung. Am Dienstag trafen sich die Armeeminister Syriens und der Türkei zu
Gesprächen in Moskau, an denen auch die Minister Russlands und des Iran sowie
die jeweiligen Chefs der Geheimdienste teilnahmen. Bei dem Treffen solle über
Sicherheitsfragen in der Region gesprochen werden, teilte der türkische
Minister Hulusi Akar vorab mit. Die Militärminister Russlands, der Türkei und
Syriens hatten sich erstmals Ende Dezember ebenfalls in Moskau getroffen.“
https://www.zlv.lu/db/1/1411897051263/0
+ Syrien. Karin Leukefeld:
„»Lasst uns einfach in Ruhe«. Krieg, Sanktionen, Krise: Erdbeben hat mit Syrien
ein schwer geschädigtes Land getroffen.
Etwa 59.000 Menschen haben Anfang Februar beim großen Erdbeben in Vorderasien
ihr Leben verloren. Mehr als 8.000 davon in Syrien – in Aleppo, Idlib, Hama und
entlang der Mittelmeerküste zwischen Latakia und Tartus. 45.000 syrische
Familien, geschätzte 225.000 Personen, wurden obdachlos. In Aleppo-Stadt
stürzten nach offiziellen Angaben 54 Häuser vollständig ein, viele davon waren
bereits durch den Krieg beschädigt.
Nach offiziellen Angaben konnten bislang in Aleppo und Latakia jeweils 16
Häuser wieder instandgesetzt werden. Die Hilfsbereitschaft war groß. Kleider
und Hygiene- sowie Lebensmittel wurden gespendet, öffentliche Küchen
eingerichtet.“
https://www.jungewelt.de/artikel/449519.erdbeben-in-syrien-lasst-uns-einfach-in-ruhe.html
+ Iran. „Iran soll einen
unter der Flagge der Marshallinseln fahrenden Öltanker inmitten der Spannungen
um sein Atomprogramm im Golf von Oman festgesetzt haben. Das Schiff war aus
Kuwait ausgelaufen und hatte als Zielort Houston, Texas, angegeben.“
https://rtde.team/der-nahe-osten/168683-us-marine-iran-beschlagnahmt-oeltanker/
+ Türkei. „Drei Wochen vor
den türkischen Präsidentschaftswahlen ändert sich die Debatte. Aus einer
Debatte des für oder gegen den Islamismus von Recep Tayyip Erdoğan wird eine
solche des für oder gegen das Bündnis mit den Vereinigten Staaten. Der
amtierende Präsident gewinnt nun wieder Punkte in den Umfragen, die ihm bis
jetzt eine Niederlage voraussagten. Vom Islamisten wurde er nun zum
Nationalisten. Es ist im Moment unklar, ob dies ausreichen wird, um ihm einen
Sieg zu ermöglichen, aber es ist zu erwarten, dass er im Falle eines Sieges die
Türkei aus der NATO zurückzieht.“
https://www.voltairenet.org/article219209.html
+ Türkei. „Knapp drei Wochen
vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 14. Mai in der Türkei haben
Justiz und Polizei am Dienstag zu einem landesweiten Repressionsschlag gegen
die linke kurdische Opposition ausgeholt. Bei Razzien in 21 Provinzen – von
Istanbul, Izmir und Ankara bis zum kurdisch geprägten Südosten – wurden in den
frühen Morgenstunden mindestens 150 Menschen festgenommen, insbesondere
Anwälte, Journalisten, Politiker sowie Kulturschaffende.“
https://www.jungewelt.de/artikel/449658.wahlen-in-der-t%C3%BCrkei-schlag-gegen-kurdische-opposition.html
+ Türkei. „Verwirrung über
den Gesundheitszustand des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan (69).
Ein Sprecher der Regierung hat am Mittwochabend Spekulationen über einen
Herzinfarkt und eine Einweisung ins Krankenhaus zurückgewiesen.“
https://rtde.team/international/168637-wilde-spekulationen-um-gesundheit-von-erdogan-sprecher-dementiert-herzinfarkt/
+ Türkei. „Erstmals seit der
krankheitsbedingten Absage mehrerer Wahlkampftermine hat sich der türkische
Präsident Präsident Recep Tayyip Erdogan wieder in der Öffentlichkeit gezeigt.
Der 69-Jährige besuchte eine Luftfahrtmesse auf dem alten Atatürk-Flughafen von
Istanbul.“
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/erdogan-wahlkampf-tuerkei-100.html
SUBSAHARA-AFRIKA
+ Sudan. „Schauplatz eines
weiteren Stellvertreterkriegs. Im Sudan sind heftige Kämpfe mit vielen zivilen
Opfern zwischen zwei Generälen ausgebrochen, die das Land gemeinsam regiert
haben. In den Medien wird die Angelegenheit als einfache Rivalität zwischen
zwei Militärs dargestellt, die nach ungeteilter Macht streben. Eine Tatsache,
die in den Berichten auffallend wenig Erwähnung findet, könnte jedoch eine
Rolle spielen: Russland war im Begriff, mit dem Sudan ein Abkommen über die
Einrichtung eines Marinestützpunkts an der sudanesischen Küste des Roten Meeres
zu schließen.
Ein Beispiel von vielen für die westliche Berichterstattung über die Lage im
Sudan ist eine lange, von der britischen Regierung gesponserte Analyse von
Chatham House. Sie wurde am 28. März, etwa zehn Tage vor Beginn der Kämpfe,
veröffentlicht. Darin findet sich kein einziges Wort zur vereinbarten
russischen Marinebasis, einem Thema, das für die amerikanische und britische
Regierung von größter Bedeutung sein muss. Ebenso wird in so gut wie keinem der
vielen Berichte über den Krieg im Sudan, die uns in diesen Tagen serviert
werden, diese für NATO-Interessen so bedrohliche Aussicht erwähnt. […]
Der Sudan hatte das Abkommen, das Moskau den Bau des Stützpunktes erlaubt,
ursprünglich während der Regierung des ehemaligen Diktators Omar Hassan
al-Bashir geschlossen, der 2019 von der Macht verdrängt wurde. Dem Bericht
zufolge würde Russland dem Sudan im Gegenzug für das Recht, den
Marinestützpunkt zu errichten, Waffen und Militärausrüstung zur Verfügung
stellen. Die Vereinbarung sollte 25 Jahre lang gelten und automatisch um
jeweils 10 Jahre verlängert werden, wenn keine der beiden Seiten Einwände
erhebt.
Dies lässt den Eindruck entstehen, dass die russische Regierung den Übergang
von der Militär- zu einer Zivilregierung, wie er in einer von den
Vereinten Nationen und verschiedenen Ländern im Dezember 2022 ausgehandelten
Vereinbarung vorgesehen war, gerne vollzogen gesehen hätte.
Die US-Regierung dagegen hat unmissverständlich klargestellt, dass ihr die Idee
eines russischen Marinestützpunkts am Roten Meer nicht gefällt. Anfang
September 2022 entsandte sie den ersten vollwertigen Botschafter seit 25 Jahren
in den Sudan. Bereits Ende desselben Monats warnte dieser die im Sudan
regierenden Generäle öffentlich und unverblümt davor, Russland die Errichtung
eines Marinestützpunktes an seiner Küste des Roten Meeres zu gestatten. […]
Da uns nur sehr wenige verlässliche Berichte über die Hintergründe der Vorgänge
im Sudan erreichen, kann man nicht viel mehr als begründet spekulieren, welche
Fäden dort von wem gezogen werden. Aber von einem darf man ausgehen: die
Darstellung eines von ausländischen Einflüssen weitgehend unabhängigen internen
Machtkampfes, die uns geboten wird, ist ziemlich sicher falsch. Dazu ist diese
Region geostrategisch viel zu wichtig.
https://norberthaering.de/news/sudans-buergerkrieg/
Anders als Norbert Häring in seinem Text habe ich den Eindruck, dass die
westliche Presse den Eindruck vermitteln will, Russland stünde hinter der
RFS-Miliz und Dagalo, obwohl Dagalo v.a. von den VAE unterstützt wird, die in
engster Beziehung zu den USA stehen.
Außerdem hat Ägypten auch gute Beziehungen zu Russland, nicht nur zu den USA.
+ Sudan. „Gegenüber dem
saudischen Fernsehsender Al-Arabija erklärte Al-Burhan, die Armee habe
die Kontrolle über alle Flughäfen im Land, außer denen in Khartum und der Stadt
Njala in der Region Süddarfur. Er habe weiterhin die Kontrolle über die Armee
und werde seinen Rivalen und ehemaligen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo,
den Anführer der »Schnellen Eingreiftruppe« RSF »nur im Sarg« davonkommen
lassen, so Al-Burhan. Das deutet auf einen lange andauernden Machtkampf hin,
der von ausländischen Mächten noch zusätzlich befeuert wird.“
https://www.jungewelt.de/artikel/449392.machtkampf-im-sudan-nicht-alle-k%C3%B6nnen-raus.html
+ Sudan. 25.04.: „Im von
tagelangen Kämpfen erschütterten Sudan ist um Mitternacht eine Waffenruhe
zwischen den beiden Konfliktparteien in Kraft getreten. Berichte über größere
Gefechte gab es in der Nacht zunächst nicht, aufgrund jüngster Erfahrungen
herrschte jedoch Skepsis, ob die Feuerpause wirklich hält.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/bundeswehr-sudan-107.html
+ Sudan. 26.04.: „Trotz der
Verlängerung eines ohnehin brüchigen Waffenstillstandes zwischen den
Konfliktparteien im Sudan hielten die heftigen Gefechte in Khartum
auch am Mittwoch an. Die jüngste Waffenruhe wurde unter Vermittlung der
USA und Saudi-Arabiens geschlossen und sollte die Evakuierung von Ausländern
aus dem Kampfgebiet ermöglichen. Hilfsorganisationen äußerten sich zunehmend
besorgt über die bröckelnde humanitäre Lage in einem Land, das auf Hilfe von
außen angewiesen ist.
Eine Reihe von kurzfristigen Waffenstillständen in der vergangenen Woche war
entweder völlig gescheitert oder hatte nur zu einer vorübergehenden Beruhigung
der Kämpfe geführt.“
https://rtde.live/afrika/168554-lage-in-sudan-eskaliert-waffenstillstand/
+ Sudan. 27.04.: „Im Sudan
halten sich die Armee und die paramilitärische RSF-Miliz offenbar nicht an die
Waffenruhe. Einheiten sollen sich Gefechte in Khartum und der Region
West-Darfur geliefert haben. Die Menschen verlassen zu Tausenden das Land.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/sudan-feurpause-gefechte-100.html
+ Sudan. 28.04.: „Im
umkämpften Sudan ist am Morgen ein türkisches Transportflugzeug des Typs C-130
mit leichten Waffen beschossen worden. Wie das türkische
Verteidigungsministerium mitteilte, war die Maschine auf dem Weg zum
Militärflughafen Wadi Seidna im Norden der Hauptstadt Khartum, um türkische
Staatsbürger zu evakuieren. Das Flugzeug sei trotz des Beschusses sicher
gelandet. […]
In der Hauptstadt Karthum und im benachbarten Omdurman kam es erneut zu
heftigem Beschuss und Explosionen. Gefechte wurden aus der Gegend um das
Militärhauptquartier, den Präsidentenpalast und aus der Nähe des
Internationalen Flughafens von Khartum gemeldet. Aus Omdurman berichtete eine
Protestgruppe von ständigen Explosionen.
Die beiden Konfliktparteien hatten sich am Donnerstagabend unter Vermittlung
der USA und Saudi-Arabiens eigentlich auf eine Verlängerung der Waffenruhe um
drei weitere Tage verständigt.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/sudan-feuerpause-gefechte-schuesse-transportflugzeug-100.html
+ Sudan. „Sudan befindet sich
am Abgrund und die Versorgungslage wird immer schlechter. Im afrikanischen Land
ereignet sich eine dramatische Massenflucht – sie könnte die gesamte Region
destabilisieren. […] Sudanesische Familien haben sich am Mittwoch an einem
Grenzübergang zu Ägypten und in einer Hafenstadt am Roten Meer gedrängt. Sie
versuchten verzweifelt, der Gewalt in ihrem Land zu entkommen, und warteten
manchmal tagelang mit wenig Nahrung und ohne Unterkunft, berichtete
die Associated Press. „Sudan befindet sich am Abgrund“, befand
UN-Generalsekretär António Guterres am Dienstag – und warnte zugleich
davor, dass jede weitere Eskalation verheerende Folgen für die gesamte Region
haben könnte.“
https://rtde.live/afrika/168639-wackeliger-waffenstillstand-sudanesen-fliehen-massenhaft/
+ Sudan/Libyen. Der libysche
Abgeordnete Said Amghieb sagte, dass regionale und ausländische Geheimdienste
hinter dem Krieg im Sudan stünden. Die Entscheidung zur Beendigung des Krieges
würde daher nicht von den Kontrahenten al-Burhan und Hamdan Dagalo (alias Hemedti)
getroffen. Die Situation im Sudan sei besorgniserregend, es gebe keinen Grund
für Optimismus. Befürchtet werden müsse eine große Flüchtlingswelle in den
Süden Libyens. Davon betroffen sei v.a. die Region Kufra. Ein zu befürchtendes
Chaos würde auch vor den Gefängnissen nicht haltmachen. Diese könnten gestürmt
werden.
https://libyareview.com/33901/libyan-mp-stresses-need-to-protect-border-with-sudan/
+ Sudan. „Die vom Westen
vielbeschworene Augenhöhe, auf der man mit den Ländern Afrikas agieren wolle,
wird dort inzwischen mit der speziellen Kombination aus moralischem
Oberlehrertum, gnadenloser Ausbeutung und unverhohlenen Drohungen übersetzt.
Dazu passt der großangelegte Bundeswehr-Einsatz mit 1.600 Soldaten zur
militärischen Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Sudan. Während etwa
die UNO, China, Indien und viele Staaten des globalen Südens auf zivile
Rettungsmaßnahmen setzten, drängt die Bundesregierung an der Seite anderer
NATO-Verbündeter auf eine militärische »Show of Force« Deutschlands inklusive
Kampftruppen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Allen Nebelwänden zum Trotz,
die jetzt aufgezogen werden, deutet vieles darauf hin, dass es allein um eine
weitere Machtdemonstration der Bundeswehr in Afrika geht.“
https://www.jungewelt.de/artikel/449690.machtdemonstration.html
+ Sudan. „Kämpfer in der
sudanesischen Hauptstadt haben ein international finanziertes Labor mit Proben
von Infektionskrankheiten in ihre Gewalt gebracht und damit ein >großes
biologisches Risiko< geschaffen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
warnte.
Die Techniker wurden aus dem nationalen Gesundheitslabor geworfen und können
Krankheitserreger wie Masern, Polio und Cholera nicht mehr sichern. Die WHO
erklärte, die Übernahme habe eine >extrem, extrem gefährliche< Situation
geschaffen. […]
Auf der Website des Labors heißt es, dass es von Ländern wie China, den
Vereinigten Arabischen Emiraten, Südkorea und internationalen Organisationen
wie der WHO, dem Welternährungsprogramm und der Weltbank unterstützt wird.“
https://www.telegraph.co.uk/global-health/terror-and-security/sudan-unrest-militia-rapid-support-forces-who-khartoum/
Was haben solche Labore in so unsicheren und verarmten Ländern wie dem Sudan
zu schaffen???
+ Sudan. „Bekanntlicherweise
nutzen die Internationalisten/Globalisten/Eliten (IGE) gerne eine False
Flag-Operation, eine Plandemie oder ein anderes von ihnen inszeniertes
Großereignis, um mehrere ihnen genehme Prozessschritte im geopolitischen
Machtspiel zu erreichen, überspringen oder zu festigen.
Auch die aktuellen Geschehnisse im Sudan scheinen in eine ähnliche Richtung der
>Mehrfachverwertung< zu laufen. Während die WHO >Alarm
schlägt<, weil Bewaffnete im Sudan ein Labor mit >gefährlichen
Keimen< besetzt haben sollen, […] verlinkt der Ex-US-General Flynn einen
gestern veröffentlichten Artikel von Uncover DC mit dem Titel The
Sudan War, the U.S. and Ukraine: Look Deeper (Der Sudan-Krieg, die USA und die
Ukraine: Ein tiefergehender Blick) und schreibt selbst zum Bürgerkrieg im
Sudan: Jeder Krieg ist eine Täuschung. […]
Der Sudan kann (nicht zwingend muss) eine konzertierte Aktion der IGE
sein, um eine weitere Destabilisierung des Systems, der Weltwirtschaft und der
für die Öffentlichkeit ausgetragenen geopolitischen Lage zu erreichen. Dass man
das Ganze noch mit einer >Geschenkschleife eines Erregers<,
der in die Hände von Bewaffneten gefallen sein soll, aufhübscht, würde nur
allzu gut ins Bild der >Mehrfachverwertung< einer von den IGE
selbst herbei geführten Gemengelage passen, um damit eine Plandemie 2.0
durchziehen zu können.
https://www.konjunktion.info/2023/04/sudan-mehrfachverwertung-einer-gewollten-eskalation/
+ Sudan. „Das Gefängnis, in
dem der ehemalige Präsident Omar al-Bashir festgehalten wurde, wurde
angegriffen. Berichten zufolge verschwand er zusammen mit Abdel-Rahim Muhammad
Hussein und Ahmed Haroun. Die drei Männer wären nach Angaben einiger in ein
Militärkrankenhaus verlegt worden, das von den Männern von >General<
Mohammed Hamdan Dagalo (alias „Hemedti“) befreit wurde. Omar al-Bashir wird
weiterhin mit Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH)
gesucht.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°38 – 28. April 2023
+ Sudan. „Andrej Hunko: Die
postkoloniale Arroganz muss beendet werden. Das betrifft auch permanente
Warnungen vor der Kooperation Südsudans mit Staaten wie China oder Russland.
Menschen in Afrika entscheiden selbst, mit wem sie kooperieren. Ihre
Entscheidung verdient Respekt. Die Entwicklung der letzten zwölf Jahre im
Südsudan ist desaströs. 80 % der Bevölkerung lebt in extremer Armut. Der
Bürgerkrieg kostete 400.000 Menschen das Leben. Die Lage verschlechtert sich
von Jahr zu Jahr. Die Präsenz von UNMISS in dem Land hatte auf die Situation
keinen spürbaren positiven Einfluss.“
Video vom 30.03.2023: https://www.youtube.com/watch?v=DbLvX7S5u1Y
+ Niger. „Koloniale
Kontinuitäten. Dann eben Niger. Parlament stimmt für Einsatz der Bundeswehr in
westafrikanischem Land. EU-Mission legt Grundstein für militärische Präsenz in
Sahelzone. [… Es] werde eine autoritäre Regierung unterstützt, die auf den
Ausverkauf der Bodenschätze an die ehemalige Kolonialmacht Frankreich setze,
während die allermeisten Menschen im Land den Abzug ausländischer Truppen
fordern. »Man muss kein Prophet sein, der Einsatz wird im Desaster enden wie in
Afghanistan und Mali«, so Dagdelen. Im vergangenen Herbst gab es in der
nigrischen Hauptstadt Niamey große Demonstrationen gegen die ausländischen
Truppen dort. Der Präsident Mohammed Bazoum hatte die Demonstrationen daraufhin
kurzerhand verboten.“
https://www.jungewelt.de/artikel/449509.koloniale-kontinuit%C3%A4ten-dann-eben-niger.html
+ Niger. „Bis zu 60 deutsche
Soldaten sollen in Niger stationiert werden als Teil der EUMPM Niger (EU Military
Partnership Mission). Die neue EU-Truppe hat die Ausbildung und Beratung
nigrischer Einheiten zur Aufgabe.
Die Militärregierungen in Mali und Burkina Faso haben zuletzt den Abzug der
französischen Streitkräfte aus ihrem Land durchgesetzt. Aus Mali wird sich
demnächst auch die Bundeswehr zurückziehen. Die dort regierenden Generäle haben
in den vergangenen Monaten recht deutlich gemacht, dass sie neokoloniales
Gehabe deutscher Minister und eigenmächtige Operationen deutscher Militärs
abseits ihrer Kontrolle nicht tolerieren.
Nun zieht sie sich im Sahel faktisch nach Niger zurück und sucht von dort aus
im militärischen Geschehen der Region mitzumischen – jetzt vor allem über
Ausbildung und Beratung der nigrischen Streitkräfte, auch im Rahmen von EUMPM
Niger.“
https://www.unsere-zeit.de/koloniales-gehabe-4779493/
+ Mali. „Im Mai 2024 soll der
Einsatz der Bundeswehr endlich enden. 3,5 Milliarden Euro hat die militärische
Kraftmeierei für einen geopolitischen Fußabdruck im Sahel in den vergangenen
zehn Jahren bereits gekostet. Weitere 760 Millionen Euro an deutschen
Steuergeldern sollen bis zum endgültigen Abzug in einem Jahr noch oben
draufkommen. Während die Soldaten im Bundeswehr-Lager in Gao allein darauf
warten, dass endlich Schluss ist, wächst der Unmut in der Region gegen die
Deutschen. Immer stärker wird Deutschland als Kollaborateur der in der Region
verhassten ehemaligen Kolonialmacht Frankreich wahrgenommen. Die malische
Militärregierung drängt zum Abzug. Wie Frankreich wird der Bundesregierung
vorgeworfen, den islamistischen Terror gefördert zu haben, um die Fortsetzung
der eigenen militärischen Präsenz zu rechtfertigen.“
https://www.jungewelt.de/artikel/449690.machtdemonstration.html
+ Ruanda. „Sein Machthunger
ist unstillbar. Seit er vor über zwei Jahrzehnten Staatspräsident wurde, hat er
die verfassungsmässigen Amtszeitbeschränkungen gelockert, die freie Presse
ausgeschaltet und ist gegen Andersdenkende vorgegangen. Reporter mussten ins
Exil oder wurden gar ermordet. Oppositionelle wurden inhaftiert oder gar tot
aufgefunden. Sein Land ist zu einer Tyrannei verkommen.
Aber dieser Diktator ist kein Paria wie Wladimir Putin in Russland oder Baschar
al-Assad in Syrien. Vielmehr ist er einer der besten und zuverlässigsten
Freunde des Westens: Paul Kagame, Präsident von Ruanda. Seit er 1994 an die
Macht kam, steht Kagame in der Gunst des Westens. Er wurde von Universitäten
wie Harvard, Yale und Oxford zu Vorträgen eingeladen, sogar zum Thema der
Menschenrechte. Und er erntete viel Lob von prominenten Politikern wie Bill
Clinton oder Tony Blair, sowie vom ehemaligen UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon.
[…]
Wichtige internationale Organisationen wie die Gates Foundation und
das Weltwirtschaftsforum (WEF) sind enge Partner. Westliche
Geber finanzieren satte 70 Prozent des ruandischen Staatshaushalts.“
https://www.infosperber.ch/politik/welt/brutaler-diktator-ist-einer-der-besten-freunde-des-westens/
+ Kenia. „Auf dem Grundstück
eines mutmaßlichen Sektenführers in Kenia sind mindestens 58 Leichen gefunden
worden. Weitere Gräber sind noch nicht geöffnet. Der Mann soll seine Anhänger
angewiesen haben, sich zu Tode zu hungern.“
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/kenia-tote-101.html
+ Burundi. „Der ehemalige
Premierminister AlainGuillaume Bunyoni (2020-22) wurde verhaftet. Die Vorwürfe
gegen ihn sind unbekannt. Die Vereinigten Staaten beschuldigten ihn, für den
Bürgerkrieg im Jahr 2015 verantwortlich zu sein. Sie verhängten Sanktionen
gegen ihn von 2015 bis 2021.“
Voltaire, internationale Nachrichten – N°38 – 28. April 2023
+ Südafrika. 25.04.: „Der
südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat am Dienstag zusammen mit dem
finnischen Präsidenten Sauli Niinistö eine Pressekonferenz abgehalten. Auf die
Frage einer Reporterin antwortend erklärte der Präsident, die Regierungspartei
des Landes ANC habe beschlossen, dass Südafrika aus dem Internationalen
Strafgerichtshof austreten solle, der im vergangenen Monat einen Haftbefehl
gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen hat.“
https://rtde.team/kurzclips/video/168544-wegen-haftbefehl-gegen-putin-suedafrika/
+ Südafrika. 27.04.: „Südafrika
wird das nächste Gipfeltreffen der BRICS-Staaten in diesem Jahr ausrichten,
weshalb in dem Land diskutiert wird, wie mit dem Haftbefehl umgegangen werden
soll, den der Internationale Gerichtshof gegen den russischen Präsidenten Putin
ausgesprochen hat. In Südafrika herrscht parteiübergreifende Einigkeit darüber,
dass das Land den Haftbefehl nicht befolgen wird, sollte Putin zu dem
Gipfeltreffen anreisen.
Südafrika bleibt Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), erwägt
aber gleichzeitig eine Änderung der nationalen Gesetzgebung, die die Immunität
der vom IStGH angeklagten Personen betrifft. Das erklärte die
Präsidialverwaltung der Republik in einer am Mittwoch auf ihrem offiziellen
Portal veröffentlichten Erklärung.“
https://www.anti-spiegel.ru/2023/suedafrika-will-im-internationalen-gerichtshof-bleiben-aber-eine-immunitaetsregel-einfuehren/
Man muss davon ausgehen, dass Südafrika ebenso wie andere afrikanischen
Länder von den USA massiv unter Druck gesetzt werden.
+ Spezial: Michael Lüders
(Publizist und Nahostexperte) über die geopolitischen Folgen des
Ukraine-Krieges: Die Welt sortiert sich neu.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=juc4RJSE7Yw
A. Gutsche
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