Kurznachrichten Libyen – 30.04. bis 06.05.2023
Moussa Ibrahim zum Befreiungskampf Afrikas / Militärvorbereitungen im westlichen Libyen / Proteste in az-Zawija / Haftar in Italien / Sudankrieg / Keine Pressefreiheit in Libyen
+ Nato-Krieg 2011/Moussa
Ibrahim/Dschamahirija/Saif al-Islam: Zum 12. Jahrestag der Nato-Invasion
Libyens: Moussa Ibrahim, ehemaliger Pressesprecher von Muammar al-Gaddafi, über
den Nato-Krieg gegen Libyen, der das afrikanische Befreiungsprojekt der
Dschamahirija stoppen sollte.
Der Einmarsch der NATO in diesen Mitgliedstaat der Afrikanischen Union wurde
mit dem Vorwand des „Schutzes der Zivilbevölkerung“ gerechtfertigt, eine
Behauptung, für die nie glaubwürdige Beweise vorgelegt wurden.
Das eigentliche Ziel wurde erst im Laufe des Krieges und der folgenden Jahre
deutlich: ein Regimewechsel mit dem Ziel, die von Muammar al-Gaddafi geführte
Regierung zu stürzen, weil sie eine Vorreiterrolle bei der panafrikanischen
Integration und Befreiung spielte. Insbesondere Frankreich, das seine
neokoloniale Kontrolle über Afrika vor allem durch die CFA-Franc-Währung
aufrechterhält, war erpicht darauf, Gaddafis Bestrebungen zur Einführung einer
panafrikanischen Währung, des Golddinars, der durch Libyens riesige
Goldreserven gedeckt war, zu zerschlagen.
Dies wurde 2016 durch eine parlamentarische Untersuchung des britischen
Parlaments bestätigt, und im selben Jahr veröffentlichte Wikileaks E-Mails der
damaligen US-Außenministerin Hillary Clinton, die die Entscheidung Frankreichs
zum Angriff auf Libyen beeinflussten. Nach sieben Monaten hatte die NATO Libyen
in die Knie gezwungen, ein Land, das zuvor das höchste Entwicklungsniveau in
Afrika aufwies.
Moussa Ibrahim sieht Afrika weiterhin auf einem guten Weg der Befreiung.
Und er zeigt sich davon überzeugt, dass Saif al-Islam Gaddafi die
Präsidentschaftswahlen in Libyen gewinnen wird.
Video: https://rumble.com/v2ixvqi-nato-in-libya.html
(englisch) mit Originalaufnahmen von 2011
Militärische Aktivitäten
+ 01.05.: Türkische Besatzung.
Bereits das dritte türkische Militärflugzeug landete diese Woche im westlichen
Libyen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653034035101286400
+ 06.05.: Drohnenaufklärung.
Starkes Drohnenaufkommen am Himmel der westlichen und südwestlichen Regionen,
vom Süden der Hauptstadt Tripolis bis zur Region al-Gurajat.
https://twitter.com/MstrMax11/status/1654933998865469441
+ 05.05.: Tarhuna. Eine
Kolonne der 444. Brigade aus der Hauptstadt Tripolis machte sich auf den Weg in
die Stadt Tarhuna (westliches Libyen).
https://twitter.com/MstrMax11/status/1654560126781755393
+ 01.05.: LNA/Pantsir/al-Watija.
Fotos zeigen Saddam Haftar von der LNA in Begleitung von al-Mabrouk Sahban
(Kommandant der Einsatzzentrums Süd), Omar Maradschi (Kommandant der Tariq
bin Ziyad Brigade), Hassan Maatuq az-Zadma (Kommandant der 128. Enhanced
Brigade, der Karama-Brigade angeschlossen, und der Marada-Region und dortigen
Ölfelder).
Dieses Militärtreffen fiel zusammen mit der Übergabe des russischen
Luftverteidigungssystems Pantsir an Haftar durch Osama Dschuli
(Kommandant Militärregion West), das in einem Munitionsdepot, etwa 25 Kilometer
von Zintan entfernt, gelagert sein und einem Angriff auf die
al-Watija-Militärbasis, die von der Türkei besetzt ist, dienen soll.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653106370827149340
+ 05.06.: Zintan/Miliz/GB. In
der Stadt Zintan wird eine neue Miliz gebildet, bestehend aus Militärpersonal
und Unterstützern aus Zintan. Das Kommando führt Mukhtar Schohub, der 2011
Kommandant des Zintan Military Council war. Die neue Miliz wurde unter
britischer Schirmherrschaft gegründet, und die Vorbereitungen und ebenso die
Geldflüsse dafür begannen nach dem Besuch des stellvertretenden Botschafters
Großbritanniens in der Stadt im vergangenen Januar. GBs stellvertretender
Botschafter hatte bei seinem Besuch in Zintan die Bevölkerung gegen die
Anhänger der Dschamahirija und den Präsidentschaftskandidaten Saif al-Islam
Gaddafi aufgehetzt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1654830854529593344
Az-Zawija
+ 30.04.: Erdöl/Erdgas. Die
staatliche NOC (National Oil Company) gab bekannt, wegen angeblicher
Wartungsarbeiten die Arbeit im Melittah-Ölkomplex (italienische ENI)
einzustellen. Noch vor wenigen Tagen hat das Erdölministerium erklärt, dass die
Erdölraffinerie nicht von den Protesten in der Stadt az-Zawija betroffen sei.
Demonstranten hatten die Schließung der Ventile der Leitungen erzwungen.
https://libyareview.com/34079/libyas-noc-suspends-production-at-mellitah-industrial-complex/
+ 30.04.: Verhaftungen.
Augenzeugen berichteten von der Verhaftung durch den Deterrence Apparatus
von Mitgliedern der First Support Force al-Zawiya: Muhammad Bahron
(alias “die Maus), Abdul-Muhaimin al-Mughirbi, Muhammad Kashinah, Muhammad
al-Buhali, Abdullah az-Zweik.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1652775676926107654
+ 02.05.: Sicherheitstreffen.
Wegen der Milizenkämpfe in Zawija kam es zu einem Treffen auf höchster Sicherheitsebene.
Im Büro des Präsidialrats trafen sich Abdelhamid Dabaiba (‚Premierminister‘ und
gleichzeitig Verteidigungsminister), der Chef des Nachrichtendienstes, der Chef
des Generalstabs und mehrere spezifische Stabschefs, sowie der vom Präsidium des
Generalstabs gebildete Militärausschuss, der die Sicherheitslage in der
Gemeinde Zawija beobachten soll.
https://libyaherald.com/2023/05/highest-level-security-meeting-held-over-zawia-militia-clashes/
+ 05.05.: Drohnen. Es wird
von Drohnen berichtet, die über der Stadt az-Zawija kreisten, gleichzeitig sei
eine Milizengruppe auf den Hauptplatz von az-Zawija eingerückt. Es sei ein
sogenanntes Haddad-Komitee gebildet worden. General Haddad ist der
Generalstabschef der Dabaiba-‚Regierung‘.
https://twitter.com/MstrMax11/status/1654559023239233538
+ 05.05.: Sitzstreik.
Einwohner von Zawijaa kündigten die Fortsetzung des Sitzstreiks auf dem
Hauptplatz der Stadt an. Der Sitzstreik soll solange andauern, bis die
Forderungen nach „Wiederherstellung der Stabilität und Bekämpfung von
Kriminalität und Korruption“ erfüllt sind.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1654538272666730497
Sudankrieg
+ 30.04.: Kriegsflüchtlinge.
Der Leiter der Libyschen Agentur für die Bekämpfung der illegalen
Einwanderung in der Ostregion erklärte, dass die „anhaltend angespannte
Situation im Sudan zu einer Verdoppelung der Fluchtbewegungen in Richtung der
libyschen Grenze führt“. Hunderte Sudanesen seien an der libyschen Grenze
angekommen. Es wird erwartet, dass die Zahl noch steigt.
https://libyareview.com/34070/libyan-official-warns-of-displacement-on-libyan-border-due-to-sudanese-crisis/
+ 01.05.: Kufra. Der
Bürgermeister der grenznahen Stadt al-Kufra beschloss die Einrichtung eines
Notfallzentrums.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653050810081718273
+ 01.05.: NOC. Die NOC dementierte
Berichte, wonach sie über die grenznahe Sarir-Raffinerie den Führer der
RSF-Miliz, Dagalo, unterstützt. Sie will Muhammad Buisir wegen Verbreitung
dieses Gerüchts strafrechtlich verfolgen. Die Sarir-Raffinerie könnte wegen
dieser Unterstützung internationalen Sanktionen ausgesetzt werden.
https://libyareview.com/34100/libyas-noc-denies-supporting-sudan-conflict/
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653021568136560641
+ 02.05.: Haftar/Dagalo. Wie
bekannt wurde, besuchte RFS-Milizenführer Hamdan Dagalo (alias Hamidti) am 27.
April 2023 ar-Radschma (Vorort von Bengasi), um dort Saddam Haftar (Sohn des
LNA-Kommandanten Khalifa Haftar) und Aoun al-Ferdschani zu treffen. Dagalo
verließ al-Radschma am 29. April an Bord eines Militärhubschraubers, der ihn in
die Stadt al-Kufra (nahe sudanesischer Grenze) brachte.
Von Kufra aus verließ Dagalo auf dem Landweg Libyen, um in den Sudan unter dem
Schutz der russischen Wagner-Gruppe zu gelangen.
Al-Kufra ist das Transitgebiet für Waffen, Munition und Ölderivate, die Haftar
unter der Aufsicht von Wagner an die RFS-Miliz im Sudan liefern soll.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653396656799338496
+ 02.05.: Kraftstoffschmuggel/USA/Russland.
Laut Claudia Gazzini, Analystin der International Crisis Group, gibt es
seit Monaten eine offene Grenze zum Sudan, um Treibstoff aus Libyen zu Dagalos
RFS-Miliz zu schmuggeln. Die fragile militärische und politische Situation in
Libyen könnte sich verschlimmern, wenn die Kämpfe im Sudan anhalten. Einige
regionale oder internationale Parteien könnten daran beteiligt sein, Waffen
über Libyen in den Sudan zu transferieren.
Für Libyen könnte es noch schwieriger werden, sudanesische Söldner zurück in
den Sudan zu bringen. Haftar werde von den USA unter Druck gesetzt, seine
Beziehungen zu Russland abzubrechen und keine weiteren Annäherungen an Moskau
zu wagen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653456289463189531
+ 02.05.: Kriegsflüchtlinge.
Das Oberhaupt der sudanesischen Gemeinschaft in Libyen, Moataz Mirghani, sagte,
dass bisher noch kaum Kriegsflüchtlinge aus dem Sudan in Libyen angekommen
seien. Grund dafür seien die großen Entfernungen zu deren Überwindung weder
Transportmittel noch Treibstoff zur Verfügung stünden. Bevorzugt würden die
Flüchtlinge aufgrund der räumlichen Nähe nach Ägypten und Äthiopien ausreisen.
https://libyareview.com/34149/head-of-sudanese-community-in-libya-denies-arrival-of-refugees/
+ 04.05.: Grenzverstärkung.
Entlang der libysch-sudanesischen Grenze sollen die Sicherheitsvorkehrungen
verstärkt werden.
https://libyareview.com/34203/libya-sends-security-reinforcements-to-sudanese-border/
Libyen und das Ausland
+ 02.05.: Italien. Das
italienische Kabinett beschloss, 2023 vier neue Militärmissionen „zur
Unterstützung von Friedens- und Stabilisierungsprozessen mit Blick auf Libyen“
zu starten, Die neuen Missionen werden die Entsendung von Militärpersonal vor
Libyen beinhalten. Damit soll die EU-Mission zur Unterstützung des
Grenzschutzes in Libyen (EUBAM) bei der der Kontrolle der libyschen Land-, See-
und Luftgrenzen unterstützt werden. Italien will also seine Präsenz vor
allem in Libyen, aber auch in Niger und Burkina Faso verstärken.
https://libyareview.com/34153/italys-cabinet-approves-participation-in-border-control-mission-near-libya/
+ 04.05.: Italien/LNA. Der
Chef des italienischen Geheimdienstes, Giovanni Caravelli, besuchte gestern
Sebha, um sich mit dem Sohn von LNA-Kommandanten Khalifa Haftar, Saddam Haftar,
zu treffen, der von Militärführern der ehemaligen Operation Dignity
begleitet wurde. Das Flugzeug des Chefs des italienischen Geheimdienstes
landete auf der Militärbasis im Süden Libyens, nahe der Stadt Sebha.
Das Hauptziel des Besuchs ist der Versuch, die Aktivitäten der russischen
Wagner-Gruppe in Südlibyen einzuschränken und Haftars Unterstützung für Dagalo
im Sudan zu stoppen. Saddam versprach dem italienischen Geheimdienstchef
Ölkonzessionen aus den Feldern der Region und einen italienischen
Militärstützpunkt im Süden Libyens.
Saddam Haftar soll Caravelli ebenfalls versprochen haben, dem afrikanische
Siedlungsprojekt in Südlibyen über die Organisation Ara Pache Initiative
zuzustimmen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1654186951673622528
+ 04.05.: Italien/Haftar. Bei
dem Treffen von Khalifa Haftar und der italienischen Premierministerin Georgia
Meloni gab es laut der italienischen Medienagentur Nova drei Themen:
Migration, Wahlen und die Wagner-Gruppe. Es erfolgte ein Meinungsaustausch über
einige grundlegende Fragen, die von gemeinsamen Interesse sind.
Meloni brachte ihre besondere Besorgnis über den aktuellen Konflikt im Sudan
zum Ausdruck.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1654187389349253131
https://www.agenzianova.com/en/news/the-Libyan-general-haftar-has-been-received-by-meloni-but-is-less-strong-than-before/
Bemerkenswert: Bisher unterstützte Italien die ‚Dabaiba‘-Regierung in
Tripolis, mit der Haftar bis vor Kurzem verfeindet war. Doch auf Wunsch der USA
hat sich alles geändert.
+ 05.05.: Italien/Haftar.
LNA-Oberkommandierender Khalifa Haftar erörtert in Rom mit dem italienischen
Innenminister Matteo Piantedosi die Konsolidierung der
Sicherheitszusammenarbeit, die Bekämpfung der illegalen Migration und
Ausbildungsprogramme für libysche Sicherheitsdienste. Es nahmen der
stellvertretende italienische Stabschef und Abteilungsleiter des italienischen
Verteidigungsministeriums teil.
Piantedosi habe „die großartige Arbeit“ der Streitkräfte des LNA gelobt.
Nach Angaben italienischer Medien führte Haftar „Gespräche mit hochrangigen
Vertretern der italienischen Regierung über die Migration, die Lage im Sudan
und den von den UN geförderten politischen Prozess“.
https://en.alwasat.ly/news/libya/397666
+ 05.05.: Italien/Haftar.
Haftar traf in Rom auch mit dem italienischen Verteidigungsminister Guido
Crosetto zusammen. An dem Treffen nahmen die Delegation des Generalkommandos
der LNA, der stellvertretende Generalstabschef und hohe Beamte des
italienischen Verteidigungsministeriums teil. Crosetto betonte „die
Notwendigkeit, die Beziehungen der italienischen Regierung zu Libyen und
insbesondere zu Haftar zu stärken“. Er rief zur „Fortsetzung der gemeinsamen
Arbeit zur Bekämpfung des Extremismus und zur Begrenzung der illegalen
Einwanderung“ auf.
Crosseto würdigte die Rolle Haftars bei der Bekämpfung von Terrorgruppen in
Libyen, da die Stabilisierung der Sicherheit in der gesamten Region von großer
Bedeutung sei.
Die beiden Militärs sprachen darüber, wie wichtig die Bildung gemeinsamer
Ausschüsse zur Überwachung und Sicherung der südlibyschen Grenzen ist, um die
nationale Sicherheit beider Länder zu verbessern.
https://libyareview.com/34229/italian-defense-minister-praises-haftars-role-in-stabilising-libya/
+ 05.05.: Haftar/USA/Italien.
Der Rombesuch Haftars soll dazu gedient haben, ein geheimes Treffen Haftars
mit Patty Murray, Präsidentin des US-Senats, zu vertuschen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1654264826749677568
+ 05.06.: Italien/Gaddafi. Der
italienische Vizepremierminister und Außenminister Antonio Tajani hat
Frankreich für den Fehler der Entmachtung des ermordeten Staatschefs Muammar
al-Gaddafi verantwortlich gemacht. Dies habe dem nordafrikanischen Land
schweren Schaden zugefügt und eine Phase großer Instabilität geschaffen.
Tajani: „Wir sind daran interessiert, eine Lösung für das Problem der illegalen
Einwanderung zu finden“, denn „dank des Abkommens, das (der damalige
Ministerpräsident) Silvio Berlusconi mit Gaddafi geschlossen hat, konnten die
Migrationsströme gestoppt werden.“ Er wies auch auf die Bedeutung der libyschen
Probleme für die Energieversorgung und die Stabilität des Mittelmeers hin.
https://libyareview.com/34248/italian-fm-eliminating-gaddafis-regime-caused-instability-in-libya/
+ 30.04.: USA/al-Massud. Fünf
Monate, nachdem al-Massoud entführt und in die USA verschleppt wurde, wo er nun
vor Gericht steht, stellt sich die Frage, wieso es zu diesem Fall immer noch
keinen Untersuchungsausschuss gibt. Am 15. Dezember habe der
Generalstaatsanwalt versprochen, einen Untersuchungsausschuss einzurichten und
dessen Ergebnisse zu veröffentlichen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1652778966397206529
+ 02.05.: USA. Eine
Delegation des US-Verteidigungsministeriums, vertreten durch den
US-Verteidigungsattaché in Libyen, traf sich in Tripolis mit dem Stabschef der
Dabaiba-‚Regierung‘, General Muhammad al-Haddad. Dabei lobte al-Haddad die
Rolle der AFRICOM-Streitkräfte und erörterte die Beziehungen zwischen der
libyschen Armee und der US-Armee und die Möglichkeit, sie auszubauen.
https://en.alwasat.ly/news/libya/397367
+ 04.05.: USA. Der Stabschef
der Landstreitkräfte der Dabaiba-‚Regierung‘, Generalmajor al-Fitouri, traf
sich mit dem US-Militärattaché in Libyen, Oberst Mark Amblum, in Anwesenheit der
Kommandeure der 444. und 51. Brigade sowie Vertretern des
Verteidigungsministeriums und des Operationskommandos.
https://twitter.com/TashfinLy/status/1654074515406594048
+ 06.05.: USA. Der
Geschäftsträger der USA, Leslie Ordeman, begrüßte die libysche Teilnahme an dem
vom US-Außenministerium geförderten Ausbildungsprogramm zur
Terrorismusbekämpfung.
https://libyareview.com/34245/us-commends-libyas-participation-in-counter-terrorism-training-program/
+ 04.05.: USA/Tschad. Der
US-Botschafter in Libyen, Norland, besuchte den Tschad und erörterte die
regionale Zusammenarbeit in den Bereichen Grenzsicherheit und wirtschaftliche
Entwicklung.
https://en.alwasat.ly/news/libya/397580
Unglaublich, der US-Botschafter betreibt völlig ungeniert libysche
Außenpolitik.
+ 30.04.: Militär/Frankreich.
Die französische Geheimdienst-Website Africa Intelligence berichtet,
dass Frankreich die Sicherheitskräfte aus dem Osten und dem Westen Libyens zu
einem Gipfeltreffen in der französischen Hauptstadt Paris zusammenbringen
möchte. Dieses Treffen wird hinter den Kulissen vom diplomatischen Berater des
französischen Präsidenten für Libyen, Paul Soler, vorbereitet.
https://www.africaintelligence.com/north-africa/2023/04/28/french-diplomats-prepare-libyan-summit-in-paris,109949894-art
+ 03.05.: Frankreich/LNA.
LNA-Stabschef, General Abdelraziq an-Nathuri, traf sich mit dem Militärattaché
der französischen Botschaft in Libyen und seiner Begleitdelegation. Sie
erörterten verschiedene Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung der
libyschen Militäreinrichtungen, wobei der Schwerpunkt auf der Ausbildung und
bilateralen Besuchen lag. Man tauschte sich darüber aus, wie die Zusammenarbeit
mit dem französischen Militär verbessert werden kann.
An dem Treffen nahmen mehrere hochrangige Beamte teil, darunter General
Mohammed al-Manfour (Stabschef der Luftwaffe), Brigadegeneral Schwaib as-Saber
(Stabschef der Marine) und Oberst Murad as-Saber (Direktor des Büros des
Generalstabschefs).
https://libyareview.com/34180/al-nathouri-discusses-military-cooperation-with-france/
+ 03.05.: Frankreich/Sarkozy.
Französische Ermittler enthüllten Sarkozys Versuch, Zeugen zu bestechen. Es
ging dabei um seine illegale Wahlkampffinanzierung durch Libyen, so die
französische Zeitung L’Orient-Le Jour. Sarkozy versuchte, einen Deal mit
dem libanesischen Geschäftsmann Ziad Taqi ad-Din abzuschließen, damit die
Anklage gegen ihn zurückgezogen wird. Sarkozy soll dafür etwa 600.000 Euro
geboten haben.
Die Ermittler haben neun Personen wegen Zeugenmanipulation, krimineller
Vereinigung und organisiertem Betrug angeklagt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653824060499820544
+ 01.05.: Bathily/Saudi-Arabien.
Der UN-Sondergesandte für Libyen, Bathily, traf sich in Riad mit dem saudischen
Außenminister Prinz Faisal bin Farhan bin Abdullah. Saudi-Arabien erklärte, für
eine innerlibysche Lösung zu sein und gegen den Einfluss des Auslands.
https://en.alwasat.ly/news/libya/397166
+ 06.05.: Ausland. Der
Parlamentarier Dschaballah asch-Schaibani sagte, dass koloniale und
regionale Staaten, die die Krise in Libyen durch ihre Geheimdienste und
internen Agenten steuern, das Land in die Spaltung treiben.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1654886088899543041
+ 04.05.: Eubam. Eine
libysche Delegation, bestehend aus libyschen Grenzschutz- und Zollbeamten, nahm
vom 25. bis 27. April am Weltgrenzkongress 2023 in Skopje (Nordmazedonien)
teil, wie EUBAM mitteilte. Die libysche Delegation wurde von der
Grenzschutzabteilung der EUBAM Libyen empfangen.
https://libyaherald.com/2023/05/libyan-delegation-and-eubam-libya-participate-in-the-world-border-security-congress-in-north-macedonia/
+ 06.05.: Türkei. In Misrata
kommen türkische Soldaten, die in Libyen stationiert sind, in Scharen in Bussen
an, um im türkischen Konsulat ihre Stimme für die Präsidentschafts- und
Parlamentswahlen in der Türkei abzugeben.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1654830357198303235
Weitere Nachrichten aus Libyen
+ 30.04.: Wahlen/Saif al-Islam.
Folgende Gründe werden von den Anhängern Saif al-Islams, Sohn von Muammar
al-Gaddafi, genannt, die für seine Wahl zum Präsidenten von Libyen sprechen: Er
stammt aus einer libyschen Familie, die gemeinsam mit dem libyschen Volk das
Heimatland verteidigte, und mit ihm Gefangenschaft, Ungerechtigkeit und
Rechtsverletzungen erleiden musste. Seit 2011 befindet sich Saif al-Islam im
Widerstand und im politischen Kampf. Er entlarvte die Moslembruderschaft, die
Medienlügen und deren Hintermänner und klärte das libysche Volk über die
Verschwörung und die dahinterstehenden Drahtzieher auf.
Saif al-Islam besitzt eine libysche Identität. Er hat seine Ausbildung an
öffentlichen Schulen und Universitäten in Libyen absolviert, seinen Master und
Doktortitel durch das Studium in Österreich und Großbritannien erworben und
verfügt somit über eine hohe akademische Qualifikation. Dies verleiht ihm
Souveränität und Respekt auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene.
Er genießt das Vertrauen der Menschen in Libyen und ist glaubwürdig, auch durch
sein transparentes Handeln. Daneben gelang es ihm, das Vertrauen der
Streitkräfte und das Mandat der libyschen Städte und Stämme zu erlangen. Seine
Basis setzt sich aus allen Teilen der libyschen Gesellschaft und aus
verschiedenen politischen Richtungen zusammen, insbesondere erfreut er sich der
Unterstützung durch die Jugend.
Saif al-Islam geht voran in Sachen nationaler Versöhnung. Er wird es schaffen,
alle Rivalen um die Macht unter der Flagge Libyens zu vereinen und Libyen
wieder zu einem Land des Friedens, der Sicherheit und Geborgenheit zu machen.
Seine Zukunftsvisionen beziehen sich auf echte nationale Reform- und
Wiederaufbauprojekte und umfassen einen Wirtschaftsentwicklungsplan im Umfang
von siebzig Milliarden.
Sein der Rationalität verpflichtetes, strategisch-politisches Denken
qualifiziert ihn, Hindernisse und Krisen zu bewältigen, Konflikte zu lösen und
die Souveränität und Würde des Heimatlandes und seiner Bürger
wiederherzustellen.
Gott möge ihn mit der Fähigkeit ausstatten, das Land zu führen und von allen
anerkannt zu werden. Sein Charisma befähigt ihn, der Präsident Libyens zu
werden. So Gott will.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1652063310810869761
+ 30.04.: Entführung/Habib
al-Gaddafi. Habib Muhammad Aguiber al-Gaddafi wurde in der Stadt Sirte
entführt. Er wurde vom Sicherheitsdienst unter dem Kommando von Nasser Muhalhel
al-Ferdschane, einem Cousin von Khalifa Haftar, auf der Straße in Gegenwart
seiner Familie in einen Toyota gezerrt. Grund: Habib al-Gaddafi war auf einem
Foto zusammen mit Saif al-Islam Gaddafi zu sehen. Die Sicherheitskräfte riefen
die Familie von Habib al-Gaddafi an, damit diese sein Mobiltelefon ausliefern.
Dies sollte helfen, den Ort des Treffens zu ermitteln.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653187272748019715
+ 30.04.: Verhaftung/al-Obeidi.
Generalmajor Tariq bin Ziyad al-Madschfel, ein Saddam Haftar nahestehender
Brigadegeneral, verhaftete den Dichter Schams ad-Din al-Obeidi wegen eines
„Liedes“, in dem die Abmachungen zwischen Khalifa Haftar und Fathi Baschagha
kritisiert wurden.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653187173514870785
+ 03.05.: Entführung/Sirte.
Radhia al-Fazani, Mitglied der Partei Together for the Homeland, äußerte
sich zu der Entführung/Verhaftungen von fünf Parteimitgliedern während einer
Parteiversammlung in der Parteizentrale am 18. April in Sirte durch eine
Haftar-Miliz (Internal Security Agency): „Wer für die Sicherheit
zuständig sein sollte, wurde zu jemanden, der uns terrorisiert. Wer eine Partei
in Sirte bekämpft, wird sie in jeder anderen Stadt bekämpfen“. Es gebe keine
Hoffnung auf Freiheit, Pluralismus oder eine saubere Politik. Auf Bitten um die
zur Verfügungstellung eines Saals war mit Schikanen reagiert worden.
Die Partei habe bereits 75 Büros in ganz Libyen für ihre legale Arbeit.
Nach der Entführung der Parteimitglieder sei es nicht möglich gewesen, mit den
zuständigen Behörden in Sirte in Kontakt zu kommen. Inzwischen sei die
Staatsanwaltschaft informiert und man suche den Kontakt zu
zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Zur Lösung des Problems werde man die Honoratioren und Stammesführer um
Anwesenheit bei Gesprächen bitten.
Eine der betroffenen Familienangehörigen sagte, man lebe in Angst und fühle
sich wie in einem großen Gefängnis. Bis jetzt sei es nicht möglich zu erfahren,
wohin genau man die Parteimitglieder verschleppt habe.
Ramadan al-Amami, stellvertretender Exekutivdirektor von Justice for All, erklärte,
man sei in Libyen noch meilenweit entfernt von Demokratie, Menschenrechten und
Freiheit. Die Parteien auferlegten Beschränkungen richteten sich gegen die
Institutionen, die den Wahlprozess überwachen und sicherstellen sollen, dass
bei Werbung oder Wahlkampagnen Gleichbehandlung herrscht. Die Parteimitglieder
in Sirte seien verhaftet worden, als sie ein Vorbereitungsseminar für Wahlen
abhielten. Den Familien der Opfer sei es nicht erlaubt, rechtliche Beschwerden
gegen das Vorgehen der Sicherheitsmiliz, das jeder Rechtsgrundlage entbehrt,
einzuleiten. Al-Amami forderte die Parteien auf, ihre Versammlungen mutig
abzuhalten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653742573490503682
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653749571862790144
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653750077561741312
+ 05.05.: Entführung/Sirte.
Bei der Partei Together for the Homeland handle es sich um eine Partei
der Versöhnung, des Patriotismus, des Friedens und der Moral. Sie sei
akkreditiert und autorisiert im Rahmen der libyschen Gesetzgebung. Die
Entführten Saleh az-Zarrouk, al-Mabrouk Onaizah, Ahmed al-Mahdi, al-Fitouri Abu
Saba und Faraj Amarf Ayyash werden immer noch von der Miliz festgehalten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1654271472158867459
+ 01.05.: Misrata. Es fand
ein Treffen von al-Dschuwaili, Salem Juha und einigen Führern von Misrata
statt. Die Misurata Revolutionaries Union erklärte, sich nicht mit
Haftar treffen zu wollen. Die Regierung wurde aufgefordert, die Gründung der Revolutionaries
Union von Misrata zu genehmigen und deren Rechte zu garantieren.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653021313336836097
+ 01.05.: 6+6-Ausschuss. In
Tripolis fand eine gemeinsame Sitzung von Mitgliedern des Staatsrats und des
Parlaments statt.
Der Ausschuss wird kritisiert, weil er nur im Schneckentempo damit vorankommt,
die gesetzlichen Grundlagen für Wahlen zu schaffen, die er, wie vom
UN-Sondergesandten Bathily gefordert, bis Juli an den Wahlausschuss weiterleiten
soll.
https://twitter.com/AlmieyarLibya/status/1653016140598190080
Es kann davon ausgegangen werden, dass es in absehbarer Zeit zu keinen
Wahlen kommt. Wahlen sind, allen Lippenbekenntnissen zum Trotz, von der
sogenannten ‚internationalen Gemeinschaft‘ genauso wenig gewollt, wie von
großen Teilen der regionalen und lokalen politischen Player. Der Westen setzt
wohl auf eine militärische Lösung, will er doch die russische Wagner-Gruppe aus
Libyen verdrängen, selber aber in Libyen präsent bleiben und dort die Politik
bestimmen.
+ 06.05.: Seestreitkräfte. In
Bengasi trafen sich die Generalstabschefs der libyschen Marine aus Tripolis und
Bengasi mit begleitender Delegation im Rahmen der Bemühungen um die
Vereinheitlichung der militärischen Institution.
https://libyareview.com/34251/libya-discusses-unification-of-naval-forces/
+ 03.05.: Oberster
Gerichtshof/Parlament. Nachdem fünf Berater des Obersten Gerichtshofs
letzte Woche vom Parlamentspräsidenten Agila Saleh vereidigt wurden, hat die
Generalversammlung des Obersten Gerichtshofs einstimmig beschlossen, die
Entscheidung des Parlaments vom 5. März 2023 zur Ernennung von Beratern des
Obersten Gerichtshofs nicht anzuerkennen.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1654265002050584577
+ 03.05.: Investitionsbehörde.
Interpol hebt den Haftbefehl gegen den Leiter der libyschen
Investitionsbehörde, Ali Mahmoud, auf. Die Entscheidung ist Teil einer Reihe
von Siegen, die die libysche Investitionsbehörde zum Schutz und Erhalt ihrer
Vermögenswerte errungen hat. Die Institution hat weder gegen die
internationalen Einfrierentscheidungen verstoßen, die über ihre Vermögenswerte
verhängt wurden, noch hat sie illegale Vermögenstransfers durchgeführt.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653742339477708800
+ 01.05.: Kriegsmunitionsrückstände.
Die UNSMIL gab bekannt, dass in Libyen seit 2011 mehr als eine Million
explosive Kriegsmunitionsrückstände (ERW) beseitigt wurden, 82 % davon
Geschosse und 4 % Kleinwaffenmunition.
https://libyareview.com/34107/un-over-1-million-explosive-war-remnants-removed-from-libya-since-2011/
+ 01.05.: Streik. Der Streik
der Fluglotsen begann. Gefordert werden unter anderem eine Krankenversicherung
und ein Ende der Korruption.
https://libyareview.com/34092/libyan-air-traffic-controllers-to-begin-nationwide-strike/
+ 02.05.: Protest.
Zementfabrikarbeiter in Bengasi demonstrierten für Gehaltserhöhungen, eine
Krankenversicherung und die Rückkehr von Mitarbeitern, die während des Krieges
entlassen wurden.
https://twitter.com/alwasatengnews/status/1653465594719551501
+ 04.05.: Ärzteprotest. Die
Ärztegewerkschaft unter Führung von Muhammad al-Ghouj forderte bei ihrem
Treffen in der Stadt Misrata die Entlassung des Gesundheitsministers der
‚Regierung‘ Dabaiba wegen seines Desinteresses. Die Gewerkschaft erklärte, das
Gesundheitsministerium habe seine Versprechen nicht eingehalten.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1654187119584108545
+ 06.05.: Frauenrechte. Die Nationale
Kommission für Menschenrechte in Libyen (NCHRL) hat die Beschränkungen und
Hindernisse, die libyschen Frauen, die ins Ausland reisen wollen, auferlegt
werden, scharf verurteilt. Libysche Frauen werden gezwungen, ein Formular mit
ihren Familiendaten und mit Kontaktdaten auszufüllen. Dies stelle eine
Verletzung der Rechte libyscher Frauen und eine Einschränkung der
Reisefreizügigkeit dar.
https://libyareview.com/34234/libyas-human-rights-commission-denounces-womens-travel-restrictions/
+ 03.05.: Pressefreiheit. Der
3. Mai ist der Welttag der Pressefreiheit. Libyen fällt im Ranking von Reporters
without Borders 2023 weiter ab und belegt Platz 149 von 180 Ländern. 2022
hatte Libyen Platz 143 belegt. Der Rückgang der Pressefreiheit in Libyen ist
auf den Rückgang der politischen, wirtschaftlichen und medienrechtlichen
Indikatoren zurückzuführen.
Journalisten und Medien sind oft gezwungen, auf Kosten der redaktionellen
Unabhängigkeit einer Seite eines Konflikts zu dienen. Libyen ist in Sachen
Medien zu einem schwarzen Fleck geworden, da die meisten Journalisten und
Medien das Land verlassen haben.
Für Journalisten, die sich entschieden haben, in Libyen zu bleiben, besteht
ihre Hauptsorge darin, ihre Sicherheit zu wahren, indem sie unter dem Schutz
einer der Konfliktparteien arbeiten. Ausländische Journalisten können nicht
mehr über das Geschehen vor Ort berichten.
Die traditionellen Medien erfüllen nicht mehr ihre Aufgabe bei der
Bereitstellung freier, unabhängiger und ausgewogener Informationen, die die
wahren Herausforderungen der libyschen Gesellschaft widerspiegeln. Soziale
Medien sind zu einem Raum für die Verbreitung von Extremismus und Hassreden
geworden.
Journalisten in Libyen sind oft gezwungen, der Voreingenommenheit der Medien,
für die sie arbeiten, nachzugeben, was zu anhaltender Desinformation führt,
während die Korruption im Land weit verbreitet ist.
In Ostlibyen unterliegen Journalisten der Autorität von General Khalifa Haftar,
da die Armee unter keinen Umständen und in keiner Weise kritisiert werden darf.
Es gibt in Libyen weder eine Regulierungsbehörde für die Presse noch einen
Rechtsrahmen, der das Recht auf Zugang zu Informationen garantiert oder von den
Medien verlangt, Pluralismus und Transparenz zu respektieren. Es gibt kein
Gesetz, das die Meinungsfreiheit, die Sicherheit von Journalisten und das Recht
auf zuverlässige Informationen garantiert.
Einige der seit mehr als 50 Jahren geltenden Bestimmungen zur Meinungsfreiheit
sehen für Pressedelikte immer noch Freiheitsstrafen vor. Die Finanzierung
privater Medien in Libyen hängt von Werbeeinnahmen von Unternehmen ab, die von
Geschäftsleuten geführt werden, die politischen Personen nahestehen.
Die Absprachen zwischen Politik und Medien auf der einen Seite und die
Unklarheit in Bezug auf Werbeverträge andererseits untergraben die
Unabhängigkeit der Medien und Journalisten, die unter katastrophalen
Bedingungen arbeiten. Journalisten in Libyen leiden seit Jahren unter
Einschüchterung, körperlicher Gewalt und Mobbing.
Verstöße gegen Medienakteure nehmen zu, ohne dass eine juristische Verfolgung
besteht. Milizen richten ihre Drohungen insbesondere auf professionelle
Journalisten, die gezielt angegriffen werden und denen Gefängnis droht.
https://twitter.com/SaifFuture/status/1653860566232887297
+ 04.05.: Pressefreiheit. Auf
dem Twitter-Account der Außenministerin der Dabaiba-‚Regierung‘, Nadschla
al-Mangusch, wird jeder blockiert, der ihre Entscheidungen oder die ihres
Ministeriums kritisiert.
Mangusch wurde von Journalisten beschuldigt, Interviews abzulehnen und nur
choreografierte Interviews mit ausländischen Medien zu führen, während sie die
einheimischen Medien völlig ignorierte.
https://libyareview.com/34188/libyan-fm-blocks-critics-on-twitter/
+ 03.05.: Religion. Sechs
Libyern droht nach Artikel 207 des libyschen Strafgesetzbuchs die Todesstrafe,
weil sie zum Christentum konvertiert sind und missionierten.
https://libyareview.com/34174/six-libyans-face-death-penalty-for-converting-to-christianity/
+ 02.05.: Verteidigungsausgaben.
Libyens Verteidigungsausgaben werden für das Jahr 2023 auf 3,5 Milliarden USD
geschätzt, womit das Land nach Angaben von Global Firepower (GFP), in
Afrika an 3. und weltweit an 51. Stelle steht.
Die Verteidigungsausgaben Algeriens werden auf 9,9 Milliarden USD geschätzt und
liegen damit auf Platz 1 in Afrika und Platz 24 in der Welt. Ägyptens
Verteidigungsausgaben werden auf 4,3 Mrd. USD geschätzt und liegen damit auf
Platz 2 in Afrika und Platz 46 in der Welt.
Höhere Ausgaben korrelieren jedoch nicht mit der Stärke der Armee. Die
äthiopische Armee steht an 5. Stelle in Afrika, was die militärische Stärke
angeht, aber ihre Verteidigungsausgaben betragen nicht mehr als 538 Millionen
USD.
https://libyareview.com/34140/libyas-military-budget-3rd-largest-in-africa/
+ 04.05.: Wirtschaft. Ein
aktueller Bericht der Weltbank über Libyen, herausgegeben im April 2023: Die
libysche Wirtschaft ist 2022 um 1,2 % geschrumpft, die Arbeitslosigkeit liegt
bei 19,6 %. 85 % der Erwerbstätigen sind im öffentlichen und informellen Sektor
tätig.
Aufgrund des Konflikts und der schlechten Wirtschaftspolitik belief sich die
Staatsverschuldung auf 77 % des BIP bzw. 126 % der Staatseinnahmen.
Es ist wahrscheinlich, dass die öffentlichen Ausgaben im Jahr 2023 steigen
werden.
Die öffentlichen Einnahmen stiegen im Jahr 2022 um 16 % aufgrund der
Verbesserung der weltweiten Ölpreise
https://twitter.com/SaifFuture/status/1654185529037017100
Rückblick
+ 30.04.2011: 12. Todestag
von Saif al-Arab Muammar Gaddafi und seiner Gefährten. Am 30. April 2011
warfen Nato-Kampfflugzeuge fünf Bomben auf die Residenz der Familie Gaddafi in
Gharghur. Saif al-Arab Muammar Gaddafi, drei von Muammar al-Gaddafis Enkeln und
Saif al-Arabs Gefährten waren sofort tot. Saif al-Arab war Zivilist, der sich
weder politisch noch militärisch betätigt hatte. Saif al-Arab wurde 1986 als
sechster Sohn von Muammar al-Gaddafi und seiner Frau Safaja Farkash geboren.
Tausende Libyer trugen Saif al-Arab zu Grabe.
Saif al-Islam Gaddafi gedachte am 30.04.2023 neben seinen Familienmitgliedern
allen Märtyrern, die zur Verteidigung Libyens starben.
Video: https://twitter.com/SaifFuture/status/1652778805914656769
A. Gutsche
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen