Freitag, 11. November 2016



Politische Gefangene

Libyen. Es wird versucht, den Willen der politischen Gefangenen mittels Folter und der Verhängung von Todesurteilen zu brechen.
Unter dem Titel „Der Kampf von Abu Zaid ist stärker als alle Gespräche“ [1]  veröffentlichte Vivalibya.Wordpress.com am 7. November 2016 einen Artikel, die die Gefangennahme und die Folterungen von Dschamahirija-Getreuen und die Verbrechen der NATO anklagt, die seit Februar 2011 in Libyen begangen werden.


Der Verfasser schreibt, dass in Folge der Katastrophe des Februar 2011 zehntausende Libyer wegen angeblicher Kriegsverbrechen in nicht-offiziellen Gefängnissen gefangen gesetzt wurden. Es befanden sich darunter Militärangehörige, Sicherheitspersonal, Politiker, Studenten, Verwaltungskräfte und Menschen, die im sozialen oder religiösen Bereichen tätig waren. Sie waren beiderlei Geschlechts und in jeder Altersklasse. Sie wurden eingesperrt, weil sie Tätigkeiten innerhalb der Dschamahirija-Regierung ausgeübt oder 2011 gegen die sogenannte ‚17.-September-Revolution‘ gekämpft hatten.
In dem Artikel wird speziell Bezug genommen auf Abu Zaid Omar Dorda, der eine wichtige Persönlichkeit der Dschamahirija-Regierung war. Er hatte den Posten des Außenministers inne, ebenso wie des Premierministers, war der Vertreter Libyens bei den Vereinten Nationen, Vorsitzender der Infrastrukturkommission und zuletzt Chef des libyschen Geheimdiensts. Dorda ist im Gefängnis schwer gefoltert worden. Dies geschah durch „die Exekutivorgane, die in Libyen stellvertretend für die NATO-Mächte unter dem ausschließlichen Befehl des neuen libyschen ‚Sultans‘ namens Martin Kobler, dem Nachfolger von ‚Sultan‘ Bernardino Léon, handeln. Das Hadhabah-Gefängnis in Tripolis ist das libysche ‚Guantanamo‘, wo die Vereinigten Staaten durch ihre Agenten die schlimmsten Arten von Folter und Schikanen an Abu Zaid Dorda verüben. Es soll damit sein Wille und seine Standhaftigkeit gegen die dunklen Plänen des amerikanischen Gebieters gebrochen werden, der nach dem Scheitern der NATO-Invasion das libysche Volk einer Diktatur unterwerfen will. Die Libyer sollen einer Gehirnwäsche unterzogen werden, damit sie sich dem Willen des Westens fügen.“
Die USA, ihre westlichen Verbündeten und arabischen Handlanger würden durch ihre Stellvertreter vor Ort in großem Umfang auf terroristische Weise sowohl gegen einzelne als auch gegen Gruppen libyscher Bürger vorgehen. Kollektiv würden Familien, Stämme, Städte und Dörfer bestraft. Es käme zur Invasion von Städten und Dörfern, die Privatsphäre der Häuser sei nicht mehr geschützt, die Existenzgrundlagen würden entzogen. Durch aggressives militärisches Vorgehen würden die Bewohner vertrieben. Das Recht ist für die kriminellen Banden, die diese Verbrechen begehen, außer Kraft gesetzt, so dass sie keine Angst vor Bestrafung haben müssten.
Diese Gewalt gegen die Menschenrechte habe dazu geführt, dass ein Drittel der libyschen Bürger in andere Länder und ein anderes Drittel aus ihren Wohnorten in Lager innerhalb Libyens geflohen ist. Die verbleibende Bevölkerung sei verschiedenen Arten von Repressionen und kriminellen Handlungen ausgesetzt wie Diebstahl, Plünderungen, Beleidigungen. Dies alles geschehe unter der Aufsicht des Westens. Daneben käme es zu Morden und Entführungen. Diese Verbrechen würden nicht nur an Männern, sondern auch an Frauen innerhalb und außerhalb der Gefängnisse begangen. Frauen würden wieder in einen Zustand der Sklaverei und des Ausschlusses von öffentlichen Dienstleistungen, wie er seit der September-Revolution von 1969 unmöglich war, zurückgeworfen.
Um seine moralische Symbolkraft zu brechen, sei besonders Abu Zaid Omar Dorda systematischer Folterung während seiner Gefangenschaft ausgesetzt. Dorda sei in den USA durch seine Tätigkeit als Botschafter bei den Vereinten Nationen gut bekannt. Man wisse um seine besonderen Fähigkeiten sowohl als Redner, als auch Networker und Vermittler. Um die Herrschaft über Libyen zu erlangen, müssten die USA Personen wie Dorda, die eine wichtige Rolle in der Öffentlichkeit spielen, demoralisieren. Die USA haben die Moral von Generalleutnant Ali Dauki nach seiner legendären Standfestigkeit, die die Werte der Großen Fatah-Revolution auch als Gefangener hochhielt, gebrochen. Damit sollte auch die Willenskraft der eingekerkerten Freien Offiziere gebrochen werden. Es wurde versucht, den Willen von Generalleutnant Hadi Emberesch zu brechen, der in einem Gefangenlager in Zinten festgehalten wurde. Und nun solle der Wille von Abu Zaid Omar Dorda und seiner Kameraden, gegen die das Todesurteil verhängt wurde, gebrochen werden.
Der Held Abu Zaid Omar Dorda leistet in der Gefangenschaft Widerstand. Warum leisten diejenigen, die frei und nicht im Gefängnis sind, keinen Widerstand? Warum erheben sie sich nicht gegen diese Ungerechtigkeit?

Angelika Gutsche
9.11.2016







[1] https://vivalibya.wordpress.com/2016/11/07/abu-zaids-struggle-is-stronger-than-any-talk/

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