Kämpfe in Tripolis
Libyen. Flughafen und Hafen wurden gesperrt.
Momentane Lage unklar.
Bereits letzten Montag, den 16. Oktober, mussten die Flüge
vom einzig funktionierenden Tripolis-Flughafen Mitiga ausgesetzt werden. Grund
waren Kämpfe zwischen der Miliz von Abdelrauf Kara (untersteht dem
‚Innenministerium‘ der ‚Einheitsregierung‘) mit Bewaffneten. Es hieß zunächst,
die Bewaffneten wollten ein Stammesmitglied aus dem Ghararat-Bezirk aus einem
Gefängnis befreien, das die Kara-Miliz auf dem Gelände des Mitiga-Flughafens
unterhält. An der Straße nach Ghararat errichteten die Bewaffneten
Straßensperren.
Die Kämpfe im Ghararat-Bezirk von Tripolis hielten auch am
nächsten Tag an und dehnten sich um die Gegend des gesamten Flughafens aus, der
wieder geschlossen werden musste. Es wurde von heftigem Kampflärm berichtet,
Fluggäste und Personal mussten evakuiert werden. Nachdem ein Top-Kommandant der
Kara-Miliz getötet worden war, erklärte die Kara-Miliz den Ghararat-Bezirk zur
Kampfzone.
Die Kara-Miliz ließ nun verlauten, es handle sich bei den
Kämpfern um die bewaffnete Popular Front for the Liberation of Libya, also den
Grünen Widerstand, der in Zusammenarbeit mit lokalen Gaddafi-Anhängern
innerhalb der Stadt versuche, Zufahrtsstraßen nach Tripolis zu besetzen. Die
Gaddafi-Kräfte aus Südlibyen hätten ihren Stützpunkt in das Wirshefana-Gebiet
verlegt.
Mittlerweile hat auch die Nawasi-Miliz oder Central
Security Force aus Tripolis einen Angriff auf den Hafen von Tripolis
gestartet, um die 50. Miliz von dort
zu vertreiben. Der Hafen wurde ebenso gesperrt, wie die Küsten- und andere
Straßen in der Umgebung. Es kamen Panzer und Fahrzeuge, auf denen schwere
Maschinengewehre montiert sind, zum Einsatz. Der Hafen befindet sich in
unmittelbarer Nähe zu der Innenstadt von Tripolis, wo Militär patrouillierte.
Offiziell unterstehen beide Milizen, die Nawasi- und die 50. Miliz, dem ‚Innenministerium‘ der ‚Einheitsregierung‘.
Seither ist jede Berichterstattung über den weiteren Verlauf
beziehungsweise Stand der Kämpfe in Tripolis abgebrochen.
A. Gutsche
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