Montag, 22. Januar 2018




Airbus in Korruptionsvorwürfe verstrickt

Libyen. Generaldirektor von Afriqija-Airways erhebt schwere Vorwürfe und tritt zurück.

Der Generaldirektor der libyschen Fluggesellschaft Afriqija-Airways, Abu Bakr al-Forteja, hat in einem Interview mit einem Fernsehsender seinen Rücktritt erklärt. Dabei erhob er gegen den ‚Verteidigungsminister‘ der ‚Einheitsregierung‘ schwere Korruptionsvorwürfe: „Außenminister Mohammed Sajala und der Präsidialrat sind in einen Korruptionsvertrag mit Airbus verwickelt, der ein Volumen von 3,7 Milliarden Dollar hat. Afriqiya-Airways versuchte unter meiner Verantwortung diesen Vertrag zu stoppen, doch diese Beamten hielten an ihm fest: Eine parallel eingesetzte Exekutivabteilung ermöglichte den Deal."[1] Und dies, obwohl libysche Gerichte dreimal zu Gunsten von al-Forteja und Afriqija-Airways geurteilt hätten. Die Urteile habe der Präsidialrat einfach ignoriert.
Daneben beschuldigte al-Forteja den Präsidialrat, für die Kämpfe um den Mitiga-Flughafen und dessen Beschädigung sowie die Toten und Verwundeten verantwortlich zu sein. Er sagte, die Miliz, die für die Verwüstungen auf dem Flughafengelände die Schuld trage, gehöre zum ‚Verteidigungsministerium‘ des Präsidialrats.
Der Präsidialrat sei auch nicht in der Lage, Flughafenmitarbeiter vor Gefangennahme und Entführung zu schützen. Drei Mitarbeiter gelten gegenwärtig von einer seiner Milizen als entführt: „Sie wurden nie vernommen oder einem Gericht vorgeführt. Die Gründe für ihre Gefangennahme sind nicht bekannt. Der Präsidialrat reagierte auf unsere Anfragen einfach nicht.“
Zwischenzeitlich sind alle Afriqija-Flüge von den Flughäfen Mitiga und Misrata gecancelt. Die Fluglinie verfügt nur noch über eine einzige flugtaugliche Maschine. Airbus wird sich aus Freude über neu zu erwartende Aufträge schon mal die Hände reiben!

 A. Gutsche


[1] https://www.libyaobserver.ly/news/afriqiyah-airways-ceo-resigns-blames-presidential-council-mitiga-airports-gunbattle

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