Airbus in Korruptionsvorwürfe verstrickt
Libyen. Generaldirektor von Afriqija-Airways erhebt schwere Vorwürfe und tritt zurück.
Der Generaldirektor der libyschen Fluggesellschaft Afriqija-Airways, Abu Bakr al-Forteja,
hat in einem Interview mit einem Fernsehsender seinen Rücktritt erklärt. Dabei
erhob er gegen den ‚Verteidigungsminister‘ der ‚Einheitsregierung‘ schwere
Korruptionsvorwürfe: „Außenminister Mohammed Sajala und der Präsidialrat sind
in einen Korruptionsvertrag mit Airbus verwickelt, der ein Volumen von 3,7
Milliarden Dollar hat. Afriqiya-Airways
versuchte unter meiner Verantwortung diesen Vertrag zu stoppen, doch diese
Beamten hielten an ihm fest: Eine parallel eingesetzte Exekutivabteilung
ermöglichte den Deal."[1] Und
dies, obwohl libysche Gerichte dreimal zu Gunsten von al-Forteja und Afriqija-Airways geurteilt hätten. Die
Urteile habe der Präsidialrat einfach ignoriert.
Daneben beschuldigte al-Forteja den Präsidialrat, für die
Kämpfe um den Mitiga-Flughafen und dessen Beschädigung sowie die Toten und
Verwundeten verantwortlich zu sein. Er sagte, die Miliz, die für die
Verwüstungen auf dem Flughafengelände die Schuld trage, gehöre zum ‚Verteidigungsministerium‘
des Präsidialrats.
Der Präsidialrat sei auch nicht in der Lage,
Flughafenmitarbeiter vor Gefangennahme und Entführung zu schützen. Drei
Mitarbeiter gelten gegenwärtig von einer seiner Milizen als entführt: „Sie
wurden nie vernommen oder einem Gericht vorgeführt. Die Gründe für ihre
Gefangennahme sind nicht bekannt. Der Präsidialrat reagierte auf unsere
Anfragen einfach nicht.“
Zwischenzeitlich sind alle Afriqija-Flüge von den Flughäfen Mitiga und Misrata gecancelt. Die
Fluglinie verfügt nur noch über eine einzige flugtaugliche Maschine. Airbus
wird sich aus Freude über neu zu erwartende Aufträge schon mal die Hände
reiben!
A. Gutsche
[1] https://www.libyaobserver.ly/news/afriqiyah-airways-ceo-resigns-blames-presidential-council-mitiga-airports-gunbattle
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